Opfermann Arzneimittel GmbH - Portal Schule Wirtschaft
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Vollmer: KIS Köln <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 1<br />
I&S Gesellschaft<br />
für partnerschaftliche<br />
Beziehungen<br />
zwischen Industrie<br />
und<br />
<strong>Schule</strong>/Öffentlichkeit<br />
Bonn 1997<br />
Friedhelm Wissemann, Dr. Detlev Prestel<br />
Kopiervorlage 1<br />
OPFERMANN<br />
ARZNEIMITTEL GMBH<br />
Lehrplananbindung<br />
Kopiervorlage / Unterrichtsinhalte, -ziele, -methoden<br />
S I Chemieunternehmen der Region (Sw, Bi, Ch)<br />
(1) Unternehmensprofil <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong><br />
(1) Osteoporose und Vorbeugemaßnahmen (Information, problemorientierte Aufgaben)<br />
(1) Das Element Fluor, Fluorverbindungen im Alltag (Schülerrecherche)<br />
S I Das Element Fluor/Fluorverbindungen im Alltag/Knochenbau/Fluoride und<br />
Calcium gegen Knochenschwund (Bi, Ch)<br />
(2) Calcium und Knochenbau (Information, problemorientierte Aufgaben)<br />
(2) Fluorverbindungen im Alltag (Information, problemorientierte Aufgaben)<br />
- Fluorhaltige Kunststoffe; Vorteile und Probleme (Information, Aufgaben)<br />
- Fluorverbindungen in der Zahnpasta (Unterrichtsversuch)<br />
(3) Knochenschwund (Osteoporose), Mittel zur Vorbeugung und Behandlung<br />
- Knochenbau, Rolle des Elements Calcium für den Knochenbau, Knochenschwund<br />
- (Information, problemorientierte Aufgaben)<br />
- Die Rolle des Elements Fluor für den Knochenbau (Information)<br />
- Fluorverbindungen im Vergleich (Schülerversuch)<br />
Materialien: <strong>Arzneimittel</strong>proben Tridin ® ; Informationsmaterial Osteoporose, Tridin ®<br />
Kontaktschule<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium<br />
Hauptstraße 81<br />
51674 Wiehl<br />
Tel.: 0 22 62 / 95 12<br />
Mitarbeit und fachliche Beratung: Hans-Joachim Herr (<strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong>)<br />
Co-Autor: Christoph Merschhemke (I&S <strong>GmbH</strong>)
Seite 2 <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Kopiervorlage 1<br />
<strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> - ein Unternehmen im Bergischen Land<br />
Wenn du über die Autobahn 4 von Köln kommend in Richtung<br />
Olpe fährst, liegt etwa auf halber Strecke die Stadt Wiehl im<br />
Bergischen Land. Hier hat der <strong>Arzneimittel</strong>hersteller <strong>Opfermann</strong><br />
seinen Firmensitz. Im Jahre 1978 wurde der 1907 gegründete<br />
Familienbetrieb von der italienischen „Rotta Research Group“<br />
übernommen, einem kombinierten Forschungs- und Herstellungsunternehmen<br />
für <strong>Arzneimittel</strong>. Seitdem werden vor allem<br />
Präparate zur Behandlung von Krankheiten des Bewegungsapparates<br />
hergestellt. Die 180 Mitarbeiter des Unternehmens<br />
beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Produktion und<br />
dem Vertrieb von Therapeutika zur Behandlung von Rheuma<br />
und Arthrose sowie von Präparaten gegen Erkältungskrankheiten<br />
und Sportverletzungen. Der Renner unter den bei <strong>Opfermann</strong><br />
hergestellten <strong>Arzneimittel</strong>n ist aber das Mineralstoffpräparat<br />
Tridin ® , ein Mittel zur Bekämpfung von Knochenschwund<br />
oder medizinisch ausgedrückt ein Mittel gegen<br />
Osteoporose.<br />
Produktion im Werk Wiehl<br />
Fluor und Calcium für gesunde Knochen<br />
medinfo nachricht<br />
KOMBI GEGEN KNOCHENSCHWUND<br />
Fluor härtet nicht nur Zähne, sonden regt auch<br />
die Knochenbildung an, für deren Mineralisation<br />
zusätzlich Calcium notwendig ist.<br />
In einer Studie an Frauen mit fortgeschrittener<br />
Osteoporose fanden Ärzte an der Universität von<br />
Dallas heraus, daß diese Kombi-Therapie den<br />
altersbedingten Knochenschwund stoppte und<br />
daß die Knochendichte bei den Frauen wieder<br />
zunahm. Auch sank damit die Zahl der Brüche<br />
und anderer Knochenschäden deutlich.<br />
Blick auf die <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> in Wiehl<br />
<strong>Arzneimittel</strong> aus Mineralstoffen<br />
Vor 90 Jahren dampfte der Firmengründer Johann <strong>Opfermann</strong> das Wasser der<br />
Aachener Thermalquelle ein, um die darin gelösten Mineralsalze zu gewinnen.<br />
Auch heute noch stellen Mineralstoffe die Wirkstoffbasis einiger der bei <strong>Opfermann</strong><br />
hergestellten Präparate. Die Wirkstoffe werden jedoch nicht mehr durch das<br />
Eindampfen von Thermalwasser gewonnen, sondern es werden Feinchemikalien<br />
eingekauft, die nach den strengen Vorgaben des <strong>Arzneimittel</strong>gesetzes in dem<br />
neuen Betrieb in Wiehl-Bomig zu Tabletten verarbeitet, verpackt und versandt<br />
werden. Der Umgang mit <strong>Arzneimittel</strong>n stellt besondere Anforderungen an die<br />
innerbetriebliche Sauberkeit. Vor dem Betreten der Abfüll- und Produktionsstätten<br />
muß der Besucher Überzüge für die Schuhe und die Kleidung und außerdem<br />
eine Kopfhaube aufsetzen und die Hände mit Alkohol desinfizieren. Auch die<br />
Mitarbeiter tragen Schutzkleidung. Ein wichtiges Arbeitsmittel ist der Wischeimer<br />
mit dem Desinfektionsmittel. In kurzen Zeitabständen werden damit die<br />
Bodenbeläge und die Maschinen gereinigt und desinfiziert.<br />
In Deutschland leiden schätzungsweise 8-10 Millionen Menschen<br />
an Osteoporose. Milch hilft gegen „Maroditits“, so lautet<br />
ein Werbeslogan aus den 70er Jahren, mit dem die Verbraucher<br />
zum Konsum von Milch und Milchprodukten angeregt werden<br />
sollten. Milch enthält viele lebensnotwendige Substanzen, die<br />
auch das Knochenwachstum von Jugendlichen fördern.<br />
Zum Nachdenken und Nachforschen<br />
1. Wieso wird vor allem Jugendlichen empfohlen, täglich<br />
mindestens ein Glas Milch zu trinken?<br />
2. Erkundige dich in einem Lexikon oder bei deinem Apotheker.<br />
Welche Bevölkerungsgruppen werden besonders von<br />
Osteoporose betroffen, was kann man dagegen unternehmen?<br />
3. Was haben die Elemente Calcium und Fluor mit Knochenschwund<br />
zu tun?<br />
Das Element Fluor<br />
Das Osteoporose-Präparat Tridin ® enthält als Wirkstoff u.a. eine Fluorverbindung. Fluorhaltige Verbindungen sind dir wahrscheinlich<br />
aus der Zahnpastawerbung bereits bekannt. Informiere dich im Chemiebuch über Fluor und seine Verbindungen.<br />
Notiere die Eigenschaften des Elementes im folgenden „Steckbrief“.<br />
Steckbrief Fluor In welchen Produkten des täglichen Lebens ist Fluor enthalten?
Vollmer: KIS Köln <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 31<br />
Fluor ist ein sehr giftiges, hellgrünes Gas. Unter den<br />
Elementen des Periodensystems nimmt es eine Spitzenposition<br />
ein: Es ist das reaktionsfreudigste aller Elemente.<br />
Aus diesem Grunde kommt Fluor in der Natur praktisch<br />
niemals in freier Form, sondern immer nur gebunden vor. Im<br />
Fluorhaltige Kunststoffe aus der Weltraumforschung<br />
Teflon, ein Produkt der Weltraumforschung, ist ein fluorhaltiger<br />
Kunststoff mit ganz besonderen Eigenschaften. Er ist praktisch<br />
nicht brennbar, lichtbeständig, ungiftig und extrem widerstandsfähig<br />
gegen fast alle Chemikalien. Selbst stärkste Säuren und<br />
Laugen greifen ihn nicht an. Teflon ist bis etwa 300°C<br />
temperaturbeständig und weist einen extrem niedrigen Reibungswiderstand<br />
auf. Der Kunststoff haftet gut auf Metall und<br />
ist wasserabweisend.<br />
Seit etwa 1950 wurden große Mengen an Fluorchlorkohlenwasserstoffen<br />
hergestellt und als Treibgas in Sprays,<br />
Kältemittel in Kühlschränken oder als Schäumungsmittel für<br />
Kunststoffe verwendet. Dabei handelt es sich um Kohlenwasserstoffe,<br />
bei denen Wasserstoffatome durch Fluor- und Chloratome<br />
ersetzt wurden. Die so veränderten Kohlenwasserstoffe<br />
sind reaktionsträge, unbrennbar und außerdem ungiftig. Sie haben<br />
aber neben diesen günstigen Eigenschaften einen entscheidenden<br />
Nachteil: Sie zerstören die Ozonschicht in der Atmosphäre.<br />
Aus diesem Grund wird seit einiger Zeit fieberhaft nach<br />
Ersatzstoffen gesucht.<br />
Fluor - Element der Extreme<br />
Fluorverbindungen im täglichen Leben<br />
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), „einst umjubelt - heute nicht mehr vertretbar“<br />
Fluor und gesunde Zähne<br />
„Aktiver Kariesschutz für gesunde Zähne“ - ein Satz, den wir<br />
aus der Zahnpastawerbung kennen. Durch den Zusatz von Fluorverbindungen<br />
wird der Zahnschmelz stabilisiert. Die<br />
fluoridhaltige Zahnsubstanz ist wesentlich widerstandsfähiger<br />
gegenüber den Säuren, die von Bakterien im Mund produziert<br />
werden und die den Zahnschmelz entkalken.<br />
Zum Schutz der Zähne werden dem Trinkwasser und der Milch<br />
in vielen Ländern kleinste Mengen an Fluoriden zugegeben. In<br />
Deutschland ist eine solche Trinkwasserfluoridierung allerdings<br />
nicht erlaubt.<br />
Aufgaben zum Element Fluor und zur alltäglichen Verwendung seiner Verbindungen<br />
1. Findest du die Überschrift „Fluor-Element der Extreme“<br />
angemessen? Argumentiere.<br />
2. Im Periodensystem der Elemente lassen sich Elemente<br />
ähnlicher Eigenschaften zu Gruppen zusammenfassen.<br />
Zu welcher Elementgruppe ghört das Element Fluor? Welche<br />
Elemente gehören noch zu dieser Gruppe?<br />
3. Welche Probleme ergeben sich durch den Ozonabbau in<br />
der Atmosphäre?<br />
Kopiervorlage 12<br />
Gegensatz zu Fluor sind die meisten Fluorverbindungen sehr<br />
stabil. In der Kunststoffchemie wird Fluor deshalb zur Herstellung<br />
besonders stabiler Kunststoffe eingesetzt. Zur Gesunderhaltung<br />
der Zähne spielen Fluorverbindungen eine bedeutende<br />
Rolle.<br />
Nachgedacht und mitgemacht!<br />
1. Teflon wird zur Beschichtung von Bratpfannen und Töpfen<br />
verwendet. Welche Eigenschaften sprechen dafür?<br />
Was darf man mit solchen Töpfen und Pfannen nicht machen?<br />
(Informiere dich bei deinen Eltern.)<br />
2. Welche ökologischen Probleme könnten sich aus der Verwendung<br />
von Teflon ergeben?<br />
O O<br />
O<br />
O O<br />
O<br />
O O<br />
O<br />
Versuch: Wirkung von Fluoriden in Zahnpasta<br />
Lege einen Schweinezahn in eine Lösung von<br />
Natriumfluorophosphat (Na FPO ). Diese Fluorverbindung<br />
2 3<br />
ist ein häufiger Bestandteil von Zahnpasta. Fülle in der nächsten<br />
Unterrichtsstunde etwas verdünnte Salzsäure in zwei<br />
kleine Bechergläser, gib möglichst gleichzeitig in eines der<br />
Gläser einen unbehandelten Zahn und in das andere den mit<br />
Natriumfluorophosphat behandelten Zahn.<br />
Beschreibe deine Beobachtungen und deute den Versuch.<br />
4. Erläutere die Überschrift „FCKW - einst umjubelt - heute<br />
nicht mehr vertretbar“ am Beispiel Haarspray.<br />
5. Auf der Seite hast du erfahren, daß Fluor ein giftiges Gas<br />
ist. „Gift“ in der Zahnpasta - Wie ist das möglich?<br />
6. Fühle mit der Zunge über die Oberfläche deiner Zähne,<br />
trinke Zitronensaft oder iß Rhabarber und fahre dann erneut<br />
mit der Zunge über die Zahnoberflächen. Was bemerkst<br />
du?<br />
7. Informiere dich in deinem Schulbuch über Karies.
Seite 4 <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Kopiervorlage 13<br />
Unsere Knochen benötigen viele Bausubstanzen, vor allem Calcium,<br />
Phosphat und Eiweiß. Knochensubstanz wird als „lebendes<br />
Material“ ständig auf- und abgebaut. So sind die Knochen<br />
ein riesiges Calcium-Depot, aus dem der Körper wie aus einem<br />
Steinbruch in Mangelsituationen Calcium für lebenswichtige<br />
Funktionen wie Muskelbewegung und Nervenleitung abbaut.<br />
Um den Calciumverlust auszugleichen, muß Calcium immer<br />
wieder durch die Nahrung zugeführt werden.<br />
In jungen Jahren überwiegt der Knochenaufbau, bei älteren<br />
Menschen hingegen und besonders bei Frauen nach den Wechseljahren<br />
überwiegt der Knochenabbau. Beim alternden Menschen<br />
ist dies durchaus ein normaler Vorgang. Wenn aber der<br />
Verlust der Knochenmasse größer wird, als er dem Alter entspricht,<br />
nennt man diesen Vorgang Knochenschwund oder<br />
Osteoporose.<br />
Aufgaben<br />
1. In der Werbung wird häufig damit geworben, daß in dem<br />
einen oder anderen Produkt Calcium enthalten ist oder<br />
zusätzlich hinzugegeben wurde. Welchen Grund hat das?<br />
Bei Menschen, die an Osteoporose leiden, werden die<br />
Knochen poröser und dadurch weniger stabil. Die Erkrankung<br />
führt häufig zu der Erscheinung des sogenannten<br />
„Witwenbuckels“, einer starken Verkrümmung der<br />
Wirbelsäule. In zunehmendem Maße werden auch die vielfach<br />
mit höherem Alter auftretenden Oberschenkelhalsbrüche auf<br />
eine Osteoporose-Erkrankung zurückgeführt. Hier kann neben<br />
einer calciumreichen Ernährung eine medikamentöse Behandlung<br />
einsetzen, bei der Fluor-Präparate Zellen zur Neubildung<br />
von Knochenmaterial anregen und Calcium in die neue<br />
Viele Mediziner, die sich mit der Behandlung der Osteoporose<br />
beschäftigen, haben immer wieder gefordert, Fluor mit Calcium<br />
in einem einzigen Präparat zu kombinieren.<br />
Damit der Wirkstoff seine Wirkung entfalten kann, müssen<br />
Fluoride und Calciumionen in gelöster Form durch die Darmwand<br />
aufgenommen werden. Zunächst stand zur Fluor-Therapie<br />
ausschließlich Natriumfluorid zur Verfügung. Natriumfluorid<br />
löst sich in wäßrigem Milieu leicht unter Bildung von Natriumund<br />
Fluoridionen. Ein geringer Teil der Fluoridionen reagiert im<br />
Magen unter Bildung von aggressiver Flußsäure, die Magenbeschwerden<br />
verursachen kann.<br />
Bei der Verwendung von Natriumfluorid trat aber ein weiteres<br />
Problem auf, das mit dem nachfolgenden Experiment veranschaulicht<br />
werden soll.<br />
Aufgaben<br />
1. Warum mußte man früher häufig Natriumfluorid zusammen<br />
mit Calcium in „Überdosis“ verabreichen, um die<br />
gewünschte Wirkung zu erzielen.<br />
2. <strong>Opfermann</strong> behauptet, daß Natriumfluorophosphat besser als<br />
Natriumfluorid für die Fluor-Therapie geeignet ist. Wie wird<br />
man bei <strong>Opfermann</strong> diese Behauptung wohl begründen?<br />
3. Informiere dich über Flußsäure! Warum bildet Natriumfluorophosphat<br />
im Magen keine Flußsäure?<br />
Calcium und Fluoride gegen Knochenschwund<br />
Osteoporose-Patientin<br />
Das Problem: Die Suche nach der geeigneten Fluorverbindung<br />
2. Unter welchen Bedingungen kann es im Körper zu Calcium-Mangel<br />
kommen?<br />
3. Informiere dich! Welche Lebensmittel enthalten viel<br />
Calcium?<br />
Medizinische Behandlung der Osteoporose: Fluor fördert die Einlagerung von Calcium in den Knochen<br />
Knochensubstanz zur Festigung eingelagert wird. Zusätzlich<br />
zur Neubildung erhöht Fluor die Stabilität der Knochensubstanz<br />
deutlich (vergleiche hierzu auch die Wirkung von Fluor<br />
in der Zahnpasta). Zur Behandlung von Osteoporose werden<br />
Kombinationspräparate aus Calcium und Fluor angeboten.<br />
Tridin ® ist ein solches Mittel, das pro Tablette 38 mg einer<br />
Fluorverbindung und 1 g Calciumsalze enthält. Fluorid und<br />
Calcium werden in gelöster Form durch die Darmwand aufgenommen<br />
und über die Blutbahn zum Knochen transportiert.<br />
Versuch: Die Suche nach der geeigneten Fluorverbindung<br />
Durchführung<br />
1. Löse 1 Spatelspitze Natriumfluorid (NaF) in 5 ml dest.<br />
Wasser, filtriere und gib zum Filtrat etwas gesättigte<br />
Calciumchlorid-Lösung. Beobachte.<br />
2. Löse 1 Spatelspitze Natriumfluorophosphat (Na FPO ) in<br />
2 3<br />
5 ml dest. Wasser, filtriere und gib zum Filtrat etwas<br />
gesättigte Calciumchlorid-Lösung. Beobachte.<br />
Ca 2+<br />
Ca 2+<br />
Cl -<br />
2<br />
Cl -<br />
2<br />
Na +<br />
F -<br />
Na +<br />
F -<br />
Na +<br />
Na +<br />
FPO 2-<br />
3<br />
FPO 2-<br />
3<br />
Versuch 1 Versuch 2<br />
Formuliere und deute die Beobachtungen.
Vollmer: KIS Köln <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 51<br />
In der Jahrgangsstufe 9 sind im Fach Chemie ausgewählte<br />
Hauptgruppen im PSE zu behandeln. Im Rahmen der Behandlung<br />
der Halogene und ihrer Verbindungen bieten sich die<br />
Arbeitsblätter als ergänzende Materialien zum Element „Fluor“<br />
an. Die hier beschriebene unterrichtliche Behandlung von Fluorverbindungen<br />
realisiert den in den Richtlinien geforderten<br />
Lebensweltbezug der Unterrichtsinhalte. Es sei an dieser Stelle<br />
erwähnt, daß in der Einheit zur Chlorchemie (Hoechst AG Werk<br />
Knapsack) in vergleichbarer Weise ergänzende Arbeitsblätter<br />
zur unterrichtlichen Behandlung des Elements „Chlor“ angeboten<br />
werden.<br />
Informationen, Bemerkungen, Lösungen<br />
A. Bemerkungen zu den Kopiervorlagen<br />
Kopiervorlage 2<br />
Zur experimentellen Demonstration der Wirksamkeit von Fluorverbindungen<br />
in Zahnpasta wurden Schweinezähne vom Metzger<br />
besorgt und durch Kochen von Fleischresten befreit. Die<br />
auftretende Gasbildung bei den unbehandelten Schweinezähnen<br />
zeigt, daß diese durch Säuren angegriffen werden. Bei den mit<br />
Fluorverbindungen behandelten Zähnen trat die Gasentwicklung<br />
kaum oder sehr viel später ein. Damit soll bewiesen werden, daß<br />
auf diese Weise geschützte Zähne einem Säureangriff länger<br />
widerstehen. Dazu muß bemerkt werden, daß zur Verdeutlichung<br />
der Wirkung im Experiment eine weitaus höhere Säurekonzentration<br />
verwendet wurde, als sie im Mund je auftreten<br />
kann.<br />
Kopiervorlage 3<br />
Tridinproben können über die <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong><br />
bezogen werden (siehe Kontaktinformation). Nach Aussagen<br />
des Unternehmens liegt ein wesentlicher Vorteil des<br />
Osteoporose-Präparates Tridin ® darin, daß dieses Medikament<br />
im Vergleich zu anderen Mineralpräparaten gegen Knochen-<br />
Didaktische Kopiervorlage Bemerkungen 41<br />
Einsatzmöglichkeiten der Kopiervorlagen im „Normalunterricht“ und Anbindung an die Lehrpläne<br />
Die Materialien sind auch im Biologieunterricht einsetzbar<br />
(Knochenbau, Knochenschwund, <strong>Arzneimittel</strong>). Dabei kann die<br />
biologische Wirksamkeit der oft ausschließlich auf der Ebene<br />
der anorganischen Chemie behandelten Halogene thematisiert<br />
werden.<br />
Mit Rücksicht auf die Einsetzbarkeit im Mittelstufenunterricht<br />
wurde weitgehend auf die Erläuterungen der chemischen Zusammenhänge<br />
durch Formeln oder Reaktionen in den Kopiervorlagen<br />
verzichtet.<br />
Das nachstehende Fließschema gibt einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten und die mögliche Abfolge der Kopiervorlagen:<br />
schwund keine Fluorverbindungen enthält, die mit Calcium<br />
schwerlösliche Calciumfluoride ergeben. Calciumfluorid-Ausfällungen<br />
vermindern die biologische Wirksamkeit eines Präparates<br />
gegen Osteoporose.<br />
Der beschriebene Unterrichtsversuch zeigt, daß Natriumfluorid<br />
in Gegenwart von Calciumionen schwerlösliches<br />
Calciumfluorid bildet, während bei Verwendung von<br />
Natriumfluorophosphat keine Ausfällungen zu beobachten sind.<br />
Alternativ kann anstelle von Natriumfluorid Lithiumfluorid verwendet<br />
werden, da es aufgrund seiner geringen Löslichkeit nur<br />
die Gefahrstoffbezeichnung „gesundheitsschädlich Xn“ trägt,<br />
während das 30fach besser lösliche Natriumfluorid als „giftig<br />
T“ eingestuft werden muß. Nachteilig in diesem Fall ist, daß<br />
wegen der geringen Konzentration von Fluorid-Ionen in der Lösung<br />
das ausgefällte Calciumfluorid nur in Form einer Trübung,<br />
nicht aber als deutlicher Niederschlag zu beobachten ist. Der<br />
Vorteil ist, daß die Versuche bei Verwendung von Lithiumfluorid<br />
auch als Schülerversuche durchgeführt werden können.
Seite 6 <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Hintergrundinformationen<br />
Kopiervorlage 51<br />
Ergänzend werden folgende Unterrichtsversuche zum Nachweis<br />
von Fluor und Calcium in Tridin ® vorgeschlagen:<br />
Nachweis von Fluor in Tridin ®<br />
Durchführung:<br />
Gib je 5 Tropfen einer Eisen(III)-chlorid-Lösung in 4 Reagenzgläser,<br />
die folgende Flüssigkeiten enthalten:<br />
Rg 1 - 5 ml dest. Wasser<br />
Rg 2 - 5 ml Lithiumfluorid-Lösung<br />
Rg 3 - 5 ml Natriumfluorophosphat-Lösung<br />
Rg 4 - 5 ml Tridin-Lösung ( s. Versuch 1 a)<br />
Nun wird in jedes der Reagenzgläser ca. 1 ml<br />
Kaliumthiocyanat-Lösung zugegeben und die Färbung verglichen.<br />
Nachweis von Calcium in Tridin ®<br />
Durchführung:<br />
a) Lasse eine Tablette Tridin ® in 100 ml Wasser zerfallen,<br />
filtriere und gib zu 5 ml des Filtrats einige ml einer<br />
Ammoniumoxalat-Lösung.<br />
b) Gib zu 5 ml Calciumchlorid-Lösung einige ml einer<br />
Ammoniumoxalat-Lösung.<br />
Der Nachweis von Fluor beruht darauf, daß der tiefrote<br />
Hexarhodanoeisen (III)-Komplex durch Zugabe von Fluor-Ionen<br />
infolge Bildung eines neuen Komplexes [Fe +3 F 6 ] 3- entfärbt<br />
wird. (Bukatsch / Glöckner, Experimentelle Schulchemie, Aulis<br />
1969 Bd.2)<br />
Hintergrundinformationen zu . . .<br />
<strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Als Unternehmen der <strong>Arzneimittel</strong>industrie macht sich auch für<br />
die <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> das Kostendämpfungsgesetz<br />
im Gesundheitssystem negativ bemerkbar. Um neben der Stabilität<br />
der Arbeitsplatzsituation eine möglichst langfristige Auslastung<br />
der Fertigungsmöglichkeiten zu erhalten, wird an der Ein-<br />
Kontaktinformationen<br />
führung neuer Präparate gearbeitet, und 70 Mitarbeiter werden<br />
für die qualifizierte Produktberatung geschult. In der Entwicklung<br />
befinden sich zur Zeit sogenannte „Transdermale Therapeutische<br />
Systeme“ (TTS; Pflaster, bei denen hormonelle Wirkstoffe<br />
durch die Haut aufgenommen werden). Auf diese Weise<br />
soll eine patientenfreundliche Möglichkeit der Medikamentenverabreichung<br />
geschaffen werden.<br />
Osteoporose und Knochenaufbau-stimulierende Medikamente<br />
Nach Angaben der <strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong> leiden 8-10<br />
Millionen Menschen, vor allem Frauen, in Deutschland an einer<br />
behandlungsbedürftigen Osteoporose. Danach erkrankt jede vierte<br />
Frau über 65 Jahren an einer Veränderung der Wirbelsäule. Die<br />
Ursachen einer Osteoporose-Erkrankung sind noch weitgehend<br />
unbekannt. Nach neuesten Erkenntnissen soll allerdings eine häufige<br />
Ursache für diese Knochenerkrankung sein, daß nach den<br />
Wechseljahren die Ausschüttung des weiblichen Geschlechtshormons<br />
Östrogen aufhört. Diesem Hormon wird eine Schutzfunktion<br />
für den Erhalt der Knochenmasse zugeschrieben.<br />
Bei der Behandlung der Osteoporose setzt man vor allem auf<br />
Fluoride. Es hat sich gezeigt, daß Fluoride die Rekrutierung und<br />
Differenzierung von Osteoblasten stimulieren und damit insgesamt<br />
die Osteoblastentätigkeit anregen. Als Resultat einer<br />
Fluoridbehandlung wird eine Zunahme des Knochenmineralgehaltes<br />
und der Skelettstabilität beobachtet. Verordnet werden<br />
40-50 mg eines natriumfluoridhaltigen Medikamentes oder 114-<br />
152 mg eines Natriumfluorophosphat-haltigen Präparates wie<br />
z.B. Tridin ® entsprechend 15-20 mg Fluoridionen. Die Behandlung<br />
wird mit einem Calcium-Präparat kombiniert. Bei der Verordnung<br />
von Natriumfluorophosphat kann die Calciumgabe<br />
gleichzeitig erfolgen, bei Verordnung von natriumfluoridhaltigen<br />
Medikamenten ist die zeitlich getrennte Einnahme<br />
eines Calcium-Präparates anzuraten.<br />
Literatur:<br />
Informationsmaterial zum Thema Osteoporose:<br />
- Patienteninformationsmaterial der Firma <strong>Opfermann</strong><br />
(Kontaktadresse siehe unten)<br />
- Kuratorium Knochengesundheit e.V., Leipziger Straße 6,<br />
74889 Sinsheim, Tel.: 0 72 61 / 9 21 70<br />
1. Ansprechpartner<br />
<strong>Opfermann</strong> <strong>Arzneimittel</strong> <strong>GmbH</strong>, Robert-Koch-Straße 2, 51674 Wiehl, Herr H.-J. Herr (Leiter<br />
Gesundheits- u. Sozialpolitik)<br />
2. Unterrichtsmaterialien, Informationsmaterialien<br />
Zur Durchführung von Unterrichtseinheiten werden auf Anfrage Proben von Tridin ® und Informationsmaterial<br />
über Knochenschwund zur Verfügung gestellt.<br />
3. Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika<br />
Betriebsbesichtigungen sind wegen der Hygienevorschriften in Pharmabetrieben nur in kleinen Gruppen<br />
möglich. Anfragen unter oben genannter Adresse.<br />
4. Ausbildungsplätze, berufliche Möglichkeiten<br />
Der Betrieb bildet in den Berufen „Energieelektroniker“ und „Industriekaufmann“ aus.