Folienvortrag von Georg Krug - Landschaftsverband Rheinland
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<strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong> – Dezernat Schulen und Jugend<br />
Fachtagung<br />
Novellierung des Kinder-und<br />
Jugendhilfegesetzes ( SGB VIII) und des<br />
Neunten Sozialgesetzbuches ( SGB IX )<br />
<strong>Georg</strong>es <strong>Krug</strong>, Fachberatung<br />
Landesjugendamt
Definition <strong>von</strong> Behinderung<br />
• Neudefinition des Behindertenbegriffes<br />
§ 2 SGB IX<br />
• Einheitlicher Behindertenbegriff in Anlehnung an die WHO<br />
( § 2, Abs. 1 )<br />
• Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion,<br />
geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate <strong>von</strong> dem für das<br />
Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre<br />
Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft beeinträchtigt ist.
Eingliederungshilfe gem. § 35a SGB VIII<br />
• Eingliederungshilfe für seelisch behinderte<br />
Kinder und Jugendliche gem. § 35a SGB VIII<br />
• (1) Kinder oder Jugendliche haben Anspruch auf<br />
Eingliederungshilfe, wenn<br />
• 1. ihre seelische Gesundheit mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate <strong>von</strong> dem<br />
für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht und<br />
• 2. daher ihre Teilhabe am Leben in der<br />
Gesellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche<br />
Beeinträchtigung zu erwarten ist.
Eingliederungshilfe gem. § 35a SGB VIII<br />
• 2. eines Kinder- und Jugendpsychotherapeuten<br />
oder<br />
• 3. eines Arztes oder eines psychologischen<br />
Psychotherapeuten, der über besondere Erfahrungen<br />
auf dem Gebiet seelischer Störungen bei Kindern<br />
und Jugendlichen verfügt, einzuholen.
Eingliederungshilfe gem. § 35a SGB VIII<br />
• Eingliederungshilfe f. seelisch<br />
behinderte Menschen maximal<br />
bis zum 27.Lebensjahr<br />
• ambulante Hilfen<br />
• stationäre Hilfen
Seelische Gesundheitsstörung<br />
• Die seelische Gesundheitsstörung stellt nicht anders<br />
als eine körperliche Gesundheitsstörung, eine<br />
Erkrankung dar<br />
• eine psychische Erkrankung kann nur unter<br />
Beachtung der Wechselwirkung der verschiedenen<br />
Dimensionen erfolgreich behandelt werden<br />
• seelische Erkrankungen unterscheiden sich nach<br />
Beginn, Ausprägung und Verlauf. Prinzipiell können<br />
alle psychischen Erkrankungen, wenn eine<br />
ausreichende Behandlung scheitert, zu einer<br />
langfristigen Beeinträchtigung der seelischen<br />
Gesundheit führen.
Seelische Behinderung<br />
• Der Terminus seelische Behinderung muss als ein Konstrukt für<br />
Begrifflichkeiten <strong>von</strong> Krankheit und Gesundheit,<br />
Verhaltensstörungen oder Lebensglück aufgefasst werden.<br />
Diese Begrifflichkeiten beschreiben Befindlichkeiten,<br />
Bedürfnisse, Erwartungen und im Rahmen der gesetzlichen<br />
Regelwerke natürlich auch Leistungsansprüche und damit<br />
verbundene Zielsetzungen.<br />
• Behinderung schließt somit definitionsgemäß die Möglichkeit<br />
eines teilweisen Scheiterns therapeutischer, psychosozialer und<br />
heilpädagogischer Maßnahmen ein, wobei über die Ursache<br />
des Scheiterns nichts ausgesagt ist.
Sygnifikante Krankheitsbilder des Kinder- und<br />
Jugendalters<br />
• Gravierende Teilleistungsstörungen<br />
• Psychotische Erkrankungen, Schizophrenie<br />
• Tiefgreifende Entwicklungsstörungen,<br />
Autismus<br />
• Posttraumatische Belastungsstörungen,<br />
Anpassungsstörungen<br />
• Depressive Störungen, Angststörungen,<br />
Zwangserkrankungen<br />
• Krankheitsbilder der Kinder- und<br />
Jugendpsychotherapie
Rehabilitationsträger<br />
• Jugendhilfe<br />
• Sozialhilfe<br />
• Gesetzliche Krankenkassen<br />
• Agentur für Arbeit<br />
• Unfallversicherung
Abgrenzungsbereiche<br />
• Sozialhilfe bei wesentlicher<br />
Mehrfachbehinderung o.keine seelische<br />
Behinderung<br />
• Gesetzliche Krankenkassen bei<br />
Krankenbehandlungsbedürftigkeit<br />
• Agentur für Arbeit/BA bei beruflicher<br />
Integration/Rehabilitation
SGB IX-Neuntes Sozialgesetzbuch<br />
• § 2 SGB IX<br />
• § 5 SGB IX<br />
• § 6 SGB IX<br />
• § 9 SGB IX<br />
• § 13 SGB IX<br />
• § 17 SGB IX<br />
• § 19 SGB IX<br />
• § 23 SGB IX<br />
• § 26 SGB IX<br />
• § 33 SGB IX
§ 14 SGB IX Zuständigkeitsklärung<br />
• Die Zuständigkeitsklärung gem. § 14 SGB IX<br />
machte in der Vergangenheit zu<br />
Abgrenzungsschwierigkeiten zwischen der<br />
Jugendhilfe und der Sozialhilfe deutlich.<br />
• Vor diesem Hintergrund wurde Mitte 2006 für<br />
die Jugendhilfe eine Möglichkeit zur<br />
Vereinbarung mit den überörtlichen Trägern<br />
der Sozialhilfe in NRW eingeführt, die im<br />
begründeten Einzelfall eine gegenseitige<br />
Kostenerstattung trotz Fristüberschreitung<br />
ermöglicht.
SGB IX-Neuntes Sozialgesetzbuch<br />
• Persönliches Budget § 17 SGB IX<br />
• Intention: Verbesserung der Wirksamkeit der Leistungen sowie<br />
der Wirtschaftlichkeit<br />
• Modellphase vom 1.Juli 2004 bis 31.12.2007<br />
• Budgetverordnung mit Gültigkeit für alle Rehabilitationsträger
Persönliches Budget § 17 SGB IX<br />
• 2004 Erstellung der vorläufigen<br />
Handlungsempfehlung durch die<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />
Rehabilitation ( BAR ) in Frankfurt/M.<br />
• Das persönliche Budget kann durch<br />
auch trägerübergreifend gewährt<br />
werden
Persönliches Budget § 17 SGB IX<br />
• Der zuständige Rehabilitationsträger<br />
kann das PB allein oder gemeinsam,<br />
durch andere, unter Inanspruchnahme<br />
<strong>von</strong> geeigneten, insbesondere auch<br />
freien oder gemeinnützigen, privaten<br />
Rehabilitationsdiensten- und<br />
Einrichtungen ( § 19 SGB IX ) erbringen
Persönliches Budget § 17 SGB IX<br />
• Gem. § 5 SGB IX gilt die Öffentliche<br />
Jugendhilfe als beteiligter Leistungsträger<br />
• Budgetfähige Leistungen sind gem.<br />
§ 17,Abs.2 SGB IX alltägliche und<br />
regelmäßige wiederkehrende Leistungen, die<br />
i.d.R als Geldleistungen oder in begründeten<br />
Ausnahmen als Gutscheine erbracht werden<br />
können. Es ist <strong>von</strong> einer Dauer <strong>von</strong> 6 und<br />
mehr Monaten auszugehen.
Persönliches Budget § 17 SGB IX<br />
• Der nach § 14 SGB IX zuständige<br />
beteiligte Leistungsträger ist<br />
grundsätzlich Beauftragter und damit für<br />
(die trägerübergreifende ) Koordinierung<br />
der Leistungserbringung verantwortlich.
Persönliches Budget § 17 SGB IX<br />
• Die Einbindung der Jugendhilfe in das<br />
SGB IX erfolgt ausschließlich über den<br />
§ 35a SGB VIII.