Sparkasse Emmerich-Rees - Mappei
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Organisation von Kreditakten<br />
Projektbericht: Stadtsparkasse <strong>Emmerich</strong> - <strong>Rees</strong>
Projektbericht <strong>Sparkasse</strong> <strong>Emmerich</strong> - <strong>Rees</strong> _ Organisation der Kreditakten<br />
Ausgangssituation<br />
Technisches System: Die Kreditakten<br />
wurden in Pendelheftern und Pendelordnern<br />
in freistehenden Regalen gelagert, je Regal<br />
konnten 5 Reihen übereinander angeordnet<br />
werden. Diese Aufbewahrungsform ergab ein<br />
ausreichendes Maß an Sicherheit, zwang<br />
jedoch dazu die Akten mit großem Abstand<br />
zur nächsten zu hängen.<br />
Damit konnte die Beschriftung der meisten<br />
Kreditakten relativ leicht gelesen werden,<br />
bemängelt wurde die Bearbeitung der<br />
obersten und unteren Reihe.<br />
Die Abstände zwischen den Pendelreihen waren<br />
sehr großzügig bemessen. Da die Gangbreiten<br />
ebenfalls deutlich über der Norm<br />
lagen, konnte die Bedienung relativ bequem<br />
durchgeführt werden.<br />
Einschränkend muss jedoch festgestellt werden,<br />
dass die Kennzeichnung der Akten mit<br />
der Konto-/Kunden-Nummer nicht gut lesbar<br />
war. Das galt insbesondere für dünne Akten,<br />
die teilweise auch dicht nebeneinander hingen.<br />
Problematisch war auch die Gefahr, Akten<br />
falsch abzuhängen, d. h. Fehlablagen wurden<br />
nicht automatisch erkannt.<br />
Bei Irrtümern wie Zahlendrehern, Unaufmerksamkeit<br />
beim Einsortieren etc. war ein Wiederfinden<br />
nur mit extrem hohem Aufwand<br />
möglich.<br />
Aktenaufbau und -stärke<br />
Die Aktenorganisation war nach den jeweils<br />
historisch begründeten Bedürfnissen aufgebaut<br />
worden. So hatte es sich in der Vergangenheit<br />
als sinnvoll erwiesen, die Akten nach<br />
den Kreditarten zu gliedern. Dadurch entstanden<br />
mehrere Registraturbereiche wie<br />
• Kontokorrentakten<br />
• Darlehen-Akten<br />
• Laufzeitdarlehen etc.,<br />
die auch räumlich voneinander getrennt<br />
waren. Die Innengliederung der Akten richtete<br />
sich nach den Anforderungen der jeweiligen<br />
Kreditart.<br />
Insgesamt existierten ca. 13.000 Akten mit<br />
einem Volumen von 220 lfdm.<br />
Die Raumverluste durch die technischen Bedingungen<br />
wie ungünstige Schriftgutbehälter<br />
und geheftete Ablage waren extrem hoch,<br />
denn die Netto Schriftgutmenge wurde mit<br />
nur ca. 100 lfdm ermittelt.<br />
Dabei waren „Ballast“ wie nicht mehr aktueller<br />
Schriftwechsel, Bilanzen, „alte“ Sicherheiten<br />
etc. noch nicht berücksichtigt.<br />
Die neue Kreditakte<br />
Das MAPPEI-System: Die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Emmerich</strong> - <strong>Rees</strong> entschloss sich für eine komplette<br />
Neuorganisation. Dabei war man sich<br />
von vornherein im klaren, dass damit Umstellungskosten,<br />
aber hauptsächlich ein hoher<br />
zeitlicher Aufwand erforderlich werden würde.<br />
Die gesamte Umstellung sollte innerhalb eines<br />
Jahres abgeschlossen sein.<br />
Dank des vorbildlichen Engagements aller<br />
Beteiligten waren die Arbeiten bereits nach<br />
einem halben Jahr erfolgreich beendet und<br />
alle Skeptiker von dem neuen System überzeugt.<br />
Aktenaufbau<br />
Kernstück ist die neue Kreditakte. Sie ist für<br />
alle Kreditarten einheitlich konzipiert, jedoch<br />
so aufgebaut, dass sie den jeweiligen Bedürfnissen<br />
ohne organisatorische oder technische<br />
Veränderungen angepasst werden kann.<br />
So kann sie als dünne Akte mit wenigen Dokumenten<br />
beginnen und im Laufe der Bearbeitung<br />
bis zu 6 cm dick werden. Die jeweilige<br />
Stärke richtet sich dabei immer nach der<br />
tatsächlichen Menge an Dokumenten.
Gesicherte LoseBlattAblage<br />
Die Arbeit mit den Schnellhefteinrichtungen in<br />
den Pendelheftern vermittelte ein subjektives<br />
Gefühl der Sicherheit, wurde jedoch mit einem<br />
hohen Zeitaufwand erkauft. Die Mehrkosten<br />
für das umständliche Papierhandling wurden<br />
mit ca. 6.600 EURO je Kreditsachbearbeiter<br />
pro Jahr ermittelt, ein Betrag der heute entfällt.<br />
Werte wie Imagegewinn und Abbau von<br />
Stress durch sofortige Auskunftsbereitschaft<br />
und Freiräume für qualifizierte Arbeiten statt<br />
administratives Aktenhandling sind dabei noch<br />
nicht berücksichtigt. Außerdem bietet die<br />
LoseBlattAblage ideale Voraussetzungen für<br />
eine spätere Digitalisierung.<br />
Innengliederung<br />
Die Sammelmappe enthält bis zu 9 Einzelmappen<br />
die mit einem Sachtitel auf einem farbigen<br />
Reiter gekennzeichnet sind. Eingesetzt<br />
werden natürlich nur so viele Einzelmappen<br />
wie effektiv benötigt werden. Der Sachbearbeiter<br />
nimmt einen fertig bedruckten Reiter,<br />
klebt ihn an die vorgegebene Stelle und legt<br />
die Dokumente ein. Fertig!<br />
Ordnungsweise<br />
Die Aktenzahl macht es notwendig, eine<br />
numerische Ordnung zu wählen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Emmerich</strong>-<strong>Rees</strong> hat sich für ein<br />
einheitliches System mit einer 9/10-stelligen<br />
Personennummer (Kontonummer) entschieden.<br />
Jede Nummer hat eine Farbe. Durch die weitgehend<br />
fortlaufende Nummerierung entsteht<br />
in der zentralen Ak-tenverwaltung ein System<br />
mit durchgehenden Farbbalken. Die Orientierung<br />
wird damit erheblich erleichtert und die<br />
Arbeitstechnik beschleunigt. Entscheidend ist<br />
jedoch die Sicherung vor Fehlablagen. Körperlich<br />
können die Akten zwar an einer falschen<br />
Position eingestellt werden, sie werden jedoch<br />
sehr leicht erkannt – für Kreditakten ein nicht<br />
zu unterschätzender Vorteil.<br />
Die Akten werden ausschließlich zentral verwaltet,<br />
auch dadurch ist ein Höchstmaß an<br />
Sicherheit gewährleistet.<br />
Aktenverfolgung<br />
Die Etiketten erhalten auf der Rückseite einen<br />
Barcode, der die Identifizierung der Akten ermöglicht.<br />
So wird z. B. festgehalten, wann<br />
eine Akte entnommen wurde, wo sie sich zur<br />
Bearbeitung befindet und wann sie wieder<br />
zurückgegeben wird. Außerdem kann der Barcode<br />
beim Digitalisieren als Aktenkennung<br />
verwendet werden.<br />
Altakten<br />
Im Regelfall werden die Akten 10 Jahre –<br />
nach Auflösung – aufbewahrt. Die nicht mehr<br />
aktuell bearbeiteten Unterlagen werden in der<br />
gleichen Zentralregistratur aufbewahrt aber<br />
räumlich getrennt. Das Etikett erhält dann<br />
einen zusätzlichen Aufkleber, der das Vernichtungsjahr<br />
kennzeichnet. Im Jahr X muss also<br />
nicht mehr überprüft werden ob das Schriftgut<br />
vernichtet werden kann, darf oder muss – es<br />
ist eindeutig festgelegt.
Durch die Einführung des neuen Kreditaktenarchives mithilfe<br />
des MAPPEI-Systems haben wir unser Aktenwesen in<br />
dem Bereich vollständig bereinigen können.<br />
Die eingeführte zentrale Archivierung mit technischer Unterstützung<br />
durch Barcodeerkennung erleichtert die Verwaltung<br />
erheblich. Zeitaufwendige Standortbestimmungen<br />
gehören jetzt überwiegend der Vergangenheit an.<br />
Zusätzlich wurden die Voraussetzungen für eine spätere<br />
optische Archivierung optimiert.<br />
Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden und alle Mitarbeiter<br />
haben Anteil daran.<br />
Thomas Tönnissen<br />
Stadtsparkasse <strong>Emmerich</strong>-<strong>Rees</strong><br />
Leiter Organisation/BetriebsService<br />
57080 Siegen, März 2006<br />
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Mitterweg 13<br />
39100 Bozen/BZ<br />
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