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Bericht - Squadra Topolino Bern

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Herbstausfahrt an den<br />

Neuenburger- und Bielersee<br />

Sonntag, 23. September 2012<br />

Am 23. September 2012 trafen wir uns bei nebligem<br />

Wetter (was im Herbst im Seeland meistens zutrifft) zur diesjährigen Herbstausfahrt.<br />

Eingeladen wurden wir von unseren <strong>Squadra</strong>-Mitgliedern Beatrice und Jürg Rupp<br />

aus Gwatt. Ihrer Einladung sind 15 <strong>Topolino</strong>s mit 28 Fahrer/innen und<br />

Begleiter/innen gefolgt. Wir trafen uns am Sonntagvormittag auf dem Parkplatz des<br />

Restaurants Krone in Kerzers. Nach Kaffee und Gipfeli starteten wir mit den<br />

notwendigen Instruktionen und Kartenmaterial zur Fahrt nach Cortaillod.<br />

Der Weg führte uns von Kerzers über Ins, Marin-Epagnier, Neuenburg, Colombier,<br />

nach Cortaillod, wo uns ein Besuch im privaten Auto-Museum Charles Renaud<br />

bevorstand. Zum Glück kannte unser Mitglied Fritz Buser dieses Auto-Museum, was<br />

ihn veranlasste, gemeinsam mit Beatrice und Jürg Rupp uns einen Besuch<br />

anlässlich der Herbstfahrt zu ermöglichen.<br />

Dieses Auto-Museum beinhaltet eine der schönsten privaten Oldtimer-Sammlungen<br />

Europas, eine Stiftung von Erika und Charles Renaud aus Cortaillod bei Neuenburg.<br />

Diese umfasst rund 120 Autos, alle in einwandfreiem Zustand, aufgeteilt in 64<br />

verschiedene Marken wie Bugatti, Porsche, Rolls-Royce, Ford T, Ferrari, Daimler,<br />

Cadillac, Martini, Avion Voisin, Tatra usw., sowie ein amerikanisches Detroit Electric<br />

Mobil von 1916. Diese Fahrzeuge stammen aus 9 Ländern und aus einer Zeit von<br />

1898 bis 2003. Auch sind hier ganz besonders berühmte Auto ausgestellt, wie zum<br />

Beispiel dasjenige von Sir Winston Churchill und Marilyn Monroe. Zwei speziell zu<br />

nennende und ausgestellte Fahrzeuge betreffen die Schweizer-Marke "Martini",<br />

welche aus Saint-Blaise Neuenburg stammen. Gemäss einer Randnotiz im Internet<br />

schätzt man die Sammlung im Moment auf einen Wert von 100 Millionen, jedoch<br />

nach oben offen.


Die Präsentation im und um das Museum erfolgte unter kundiger Führung von<br />

Laurent Matthey, verantwortlicher Museumsdirektor, welcher uns entsprechend mit<br />

einem Bugatti empfing!<br />

Informations-Adresse:<br />

Laurent Matthey<br />

Graviers 5<br />

2016 Cortaillod<br />

Tel. 032 842 15 65<br />

Er machte uns mit der Geschichte der Familie Renaud bekannt (Sie haben nichts<br />

mit der Automarke Renault zu tun). Herr Charles Renaud war Sohn eines Bänkers<br />

aus Basel und schon früh ein richtiger Auto-Freak. Schon bald absolvierte er mit<br />

seinem gelben Bugatti die ersten Autorennen. Da zur damaligen Zeit ein Rennfahrer<br />

sich nicht nur mit einem Rennwagen begnügte, schaffte er sich zwei weitere<br />

Bugattis an. Damit sein Vater von den zwei weiteren Neuanschaffungen und dem<br />

intensiven Renngeschehen nichts merken sollte, wurden alle drei Rennfahrzeuge<br />

gleich in gelb-schwarzer Farbe gespritzt und Charles Renaud startete jeweils unter<br />

einem Synonym-Namen „Gaston“.<br />

Meine Recherchen in einem alten Buch von 1969 „Verstummte Motoren“ vom Autor<br />

„René Häfeli“ haben mir diese Aussage gemäss nachfolgendem Text bestätigt:


Grosser Preis von Bremgarten 1953<br />

Im Feld der Wagen über 1500 ccm war dieses Jahr besonders Jaguar stark vertreten. Nebst<br />

dem XK 120 erschien erstmals der Typ C auf der Bildfläche. Erklärter Liebling des<br />

Publikums war aber unbestritten «Gaston» auf seinem 23jährigen gelbschwarz gespritzten<br />

Bugatti-Coupe! Wenn dieser hochbeinige, starrachsige und blitzsaubere Veteran mit gegen<br />

200 km Spitze der Tribünengerade entlangdonnerte, wurde es manchem Vorkriegs-<br />

Rennbesucher warm ums Herz. Gaston ließ mit diesem Vollblüter immerhin noch sechs<br />

Konkurrenten hinter sich. Ich würde gerne wissen, was aus diesem Auto geworden ist.<br />

Sicher existiert dieser Wagen noch, vielleicht schaut er majestätisch in irgendeinem Museum<br />

von einem Sockel auf die neugierigen Zuschauer herab. Und wenn er sprechen könnte,<br />

würde er den Leuten erzählen, dass er noch vor gar nicht allzu langer Zeit im Bremgarten zu<br />

<strong>Bern</strong> kräftig mitgemischt habe. Schön war die Zeit!<br />

Startaufstellung beim grossen Preis von Bremgarten <strong>Bern</strong> 1953 :<br />

«Tojo» «Herve» Daetwyler<br />

Lancia HWM Alfa<br />

Klaus Badaracco<br />

JaguarXK JaguarC<br />

Schweizer Wäber Dindo<br />

AlfaSpezial MG Magnette Jaguar XK<br />

Riesen Gianotti<br />

BMW Jaguar XK<br />

«Gaston» Juhn Inderbitzin<br />

Bugatti Jaguar C Nash-Healey<br />

Ammann Walter<br />

BMW BMW<br />

Nun zurück zum Museum, für mich und sicher auch für jeden Auto- bzw. Oldtimer<br />

Freund ist ein solcher Besuch ein Muss. Diesen Fundus jedoch in Worte zu fassen<br />

ist für mich nicht unmöglich, deshalb lasse ich dafür einige Bilder von der<br />

Ausstellung sprechen!


Zum Abschluss des Besuches und vor der Weiterfahrt an den Bielersee, haben uns<br />

Beatrice und Jürg Rupp auf der Ladefläche des „Milchwägeli“ noch mit einem<br />

reichhaltigen Apéro verwöhnt. Herzlichen Dank für diese groszügige Spende.<br />

Ebenso ein grosses Dankeschön an Herrn Matthey für die Führung.


Gruppenbild inklusive jüngster Teilnehmer unserer Ausfahrt!<br />

Die Weiterfahrt führte uns zurück nach Marin-Epagnier, dann über Le Landeron,<br />

Ligerz, Twann, Tüscherz zuoberst an den Bielersee ins Restaurant Gottstatterhaus.<br />

Mit herrlichem Blick auf den Bielersee (seit Mittag auch nebelfrei), genossen wir bei<br />

Fisch oder Boulette das wohl verdiente Essen.<br />

Gestärkt nahmen wir so ca. um 16:00 Uhr den Nachhauseweg auf eigene Faust<br />

unter die Räder.


Ein herzliches Dankeschön geht an die Organisatoren Beatrice und Jürg Rupp<br />

sowie an Fritz Buser für die Organisation des Museumsbesuches.<br />

Einmal mehr wurde uns von <strong>Squadra</strong>-Mitgliedern ein sehr schöner und spezieller<br />

<strong>Topolino</strong>-Tag ermöglicht. Ich hoffe, dass auch diese Ausfahrt bei dem einen oder<br />

anderen Mitglied einen Funken gezündet hat, im nächsten Jahr auch etwas für<br />

unser geliebtes Hobby, „Ausfahrten mit unseren Topi“ anzubieten.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Bilder und Text von Konrad Utiger<br />

Präsident der <strong>Squadra</strong> <strong>Topolino</strong> <strong>Bern</strong>

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