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Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt

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30 Jahren <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e nur ger<strong>in</strong>gere Rolle gespielt. Erst An-<br />

fang der 90er Jahre haben wir angefangen, darüber nachzudenken.<br />

Die mediz<strong>in</strong>ische Ausbildung sah dazu bislang ja nichts vor“, räumt<br />

der Chefkardiologe e<strong>in</strong>.<br />

„Mitarbeiterführung wurde früher eher aus dem Bauch heraus be-<br />

trieben und aufgrund familiärer Erfahrungen“, so Behrens. In sei-<br />

nem Team arbeiten 40 Personen, alle hoch motiviert. Trotzdem gab<br />

es viel zu lernen.<br />

„Mediz<strong>in</strong> und Management’ hat uns gezeigt, wie wir e<strong>in</strong>erseits un-<br />

sere Mitarbeiter noch <strong>in</strong>tensiver motivieren und andererseits unse-<br />

re Kl<strong>in</strong>ik nach außen besser vertreten können. Dieses bezieht sich<br />

sowohl auf andere Kl<strong>in</strong>iken, auf die Verwaltung, aber auch auf nie-<br />

dergelassene Kollegen. Besonders <strong>in</strong>teressant für mich war me<strong>in</strong>e<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung, die ich mit der Beurteilung durch die ande-<br />

ren Kursteilnehmer abgleichen konnte. Obgleich sie <strong>in</strong> den meis-<br />

ten Punkten übere<strong>in</strong>stimmte, gab es doch e<strong>in</strong>zelne Unterschiede.<br />

So hielt ich mich selbst für sehr kompromissbereit, während ande-<br />

re mich eher als jemanden sahen, der sich häufig durchsetzt. Jetzt<br />

nehme ich die D<strong>in</strong>ge anders wahr und beziehe die Mitarbeiter stär-<br />

ker e<strong>in</strong>“, erklärt Behrens.<br />

Personalführung durch Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />

Derart genaue Analysen vorzunehmen, das war bislang nicht üb-<br />

lich bei Vivantes. Für das Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum s<strong>in</strong>d aus den Füh-<br />

rungskräfteprogramm regelmäßige <strong>in</strong>formelle Chefarztrunden ge-<br />

worden. Sie haben e<strong>in</strong>e gewisse Vertraulichkeit, die zu e<strong>in</strong>er besse-<br />

ren Zusammenarbeit zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kl<strong>in</strong>iken führt. „Das<br />

ist vielleicht das größte Verdienst von ,Mediz<strong>in</strong> und Management’,<br />

wir s<strong>in</strong>d tatsächlich zu e<strong>in</strong>em Team geworden und haben Visionen<br />

entwickelt“, so Behrens weiter. „Wir konnten auf diese Weise schon<br />

viele Schwachstellen beheben, etwa im Bereich Ultraschall. Gegen-<br />

wärtig erstellen wir abteilungsübergreifend e<strong>in</strong> neues Ultraschall-<br />

konzept für das ganze Haus. Das war vorher e<strong>in</strong>fach nicht durchzu-<br />

setzen.“<br />

Behrens wünscht sich daher, das Programm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr zu wie-<br />

derholen, um das Gelernte aufzufrischen. Chef- und auch Oberärz-<br />

te müssen erst <strong>in</strong> die Managementaufgaben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen. Daher<br />

gibt es bei Vivantes vom Herbst an e<strong>in</strong> neues Programm-Modul,<br />

jetzt auch für die Oberärzte. Auch sie übernehmen Aufgaben der<br />

Personalführung bis h<strong>in</strong> zu Zielvere<strong>in</strong>barungsgesprächen. E<strong>in</strong> Kli-<br />

nikdirektor alle<strong>in</strong> wäre damit überfordert. Sicherlich ist <strong>in</strong>zwischen<br />

das ökonomische Denken <strong>in</strong> den Köpfen viel besser verankert. Aber<br />

wenn es um konkretes Sparen geht, dann wird es auch schnell wie-<br />

der vergessen. Darum ist es wichtig, dass Chefärzte wie Behrens es<br />

unterstützen, möglichst viele, also auch die Oberärzte, <strong>in</strong> die Ma-<br />

nagement-Weiterbildung e<strong>in</strong>zubeziehen. Auch wenn das Zeitbud-<br />

get der Abteilung dadurch zusätzlich belastet wird. „Aber die Frage<br />

ist doch: Wo stehen wir im Wettbewerb? Wenn wir uns nicht gut po-<br />

sitionieren, haben wir schlechte Karten. Das bedeutet auch, sich im<br />

Management gut aufzustellen“, so Behrens.<br />

AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />

Das Kl<strong>in</strong>ikum Friederichsha<strong>in</strong> gehört zur Vivantes-Gruppe<br />

Auf e<strong>in</strong>em hart umkämpften Markt muss sich derzeit auch die Ge-<br />

schäftsführer<strong>in</strong> der Rehabilitation GmbH bei Vivantes behaupten.<br />

E<strong>in</strong> Bereich, der 2003 gegründet wurde und heute 40 Mitarbeiter<br />

hat. Das Novum ist die räumliche Anb<strong>in</strong>dung der Reha direkt an die<br />

Akutkl<strong>in</strong>ik, das Auguste-Victoria-Kl<strong>in</strong>ikum <strong>in</strong> Schöneberg. So ist die<br />

Patientenbetreuung direkter, es entsteht nach der OP ke<strong>in</strong> Betreu-<br />

ungsvakuum und die Reha ist vollständig ambulant, das spart Kos-<br />

ten. „Wir probieren hier gerade viel Neues“, erklärt Gabriele Dut<strong>in</strong>é.<br />

Daher war sie froh über die Möglichkeit zur Weiterbildung, für sie<br />

auch e<strong>in</strong> Stück Selbstvergewisserung. „Mediz<strong>in</strong> und Management“<br />

bezeichnet sie als e<strong>in</strong>e „gelungene Mischung aus Technik und Frei-<br />

raum“. „Die Berater haben schnell erkannt, wo unsere konkreten<br />

Bedürfnisse als Gruppe liegen und haben die praktischen Übun-<br />

gen sehr genau danach ausgerichtet. In der Gesprächsführung und<br />

beim Projektmanagement haben wir gelernt, genau zu fragen: Wo<br />

will ich damit h<strong>in</strong>, und wie kann ich das vermitteln? Auch heißt es<br />

herauszuf<strong>in</strong>den: Was s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bereich die Entscheidungs-<br />

h<strong>in</strong>dernisse, wo s<strong>in</strong>d sie bei anderen?“, so die Geschäftsführer<strong>in</strong>.<br />

„E<strong>in</strong> Erneuerungsprozess ist dann erfolgreich, wenn sich Gewohn-<br />

heiten im Unternehmen geändert haben“, beschreibt Dr. Christiane<br />

Dithmar selbst ihren Ansatz für die Arbeit mit den Top-Führungs-<br />

kräften. „Große Veränderungen lassen sich nur durchsetzen, wenn<br />

es gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e Vertrauenskultur zu etablieren. Für uns ist der wei-<br />

che Faktor Unternehmenskultur e<strong>in</strong>er der härtesten, wenn es dar-<br />

um geht, Veränderungen durchzusetzen. Diese sollte jedes Unter-<br />

nehmen als Chance begreifen. Dabei gilt es herauszuf<strong>in</strong>den: Wie ist<br />

unsere Fehlerkultur? Wie können wir Frustrationen aufheben und<br />

durch die Ausrichtung auf neue Unternehmensziele ersetzen? Wie<br />

sehen unsere Visionen aus und lassen sich die alten Bilder durch<br />

neue ersetzen? Welche Formen der Machtkultur gibt es im Unter-<br />

nehmen? Diese Frage zu beantworten ist e<strong>in</strong> wesentlicher Schritt<br />

h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er neuen Unternehmenskultur“, so Dr. Christiane Dith-<br />

mar.<br />

Text: Susanne Tenhagen, Journalist<strong>in</strong>, Berl<strong>in</strong><br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 43

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