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Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt

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EvKB unterstützt Selbsthilfe für türkische MitbürgerInnen<br />

Bielefeld (rio). Koord<strong>in</strong>iert durch die Bielefelder Kontakt- und<br />

Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (BIKIS) fand <strong>in</strong> Bie-<br />

lefeld erstmals e<strong>in</strong>e Gesundheits<strong>in</strong>formationsreihe <strong>in</strong> türki-<br />

scher Sprache statt. Zunehmend mehr etablierte sich <strong>in</strong> ver-<br />

gangenen Jahren die Selbsthilfe auch unter türkischstämmi-<br />

gen MitbürgerInnen. Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB)<br />

unterstützt die Initiativen.<br />

In neun Veranstaltungen <strong>in</strong> Bielefeld, zwei davon am EvKB, konn-<br />

ten sich türkische MitbürgerInnen <strong>in</strong>formieren über unterschied-<br />

liche Gesundheitsthemen. Das Spektrum umfasste allgeme<strong>in</strong>e Ge-<br />

sundheitsprobleme, Diabetes, Krebserkrankungen, speziell auch<br />

Brustkrebs und andere Frauenkrankheiten bis h<strong>in</strong> zum diätetischen<br />

Kochkurs. Referent<strong>in</strong> war Dr. Gülseren Unsün, e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> aus der<br />

Türkei. Mit dem Ev. Krankenhaus Bielefeld hatten sich die veranstal-<br />

tende BIKIS und die Selbsthilfegruppe für türkische Frauen mit Ge-<br />

sundheitsproblemen e<strong>in</strong>en starken Partner gesucht. Dr. Elfi Liman<br />

und Dr. Marc André Reymond engagierten sich für Veranstaltun-<br />

gen im Johannesstift und <strong>in</strong> Gilead I.<br />

„Zu unseren Treffen kommen etwa 40 bis 60 türkische Frauen,“ be-<br />

richtet Belkiz Bilgi, die Initiator<strong>in</strong> der Veranstaltungsreihe und Ko-<br />

ord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> der Selbsthilfegruppe. 1997 hat sich die Gruppe ge-<br />

gründet, 2003 kam e<strong>in</strong>e zweite Gruppe für türkische Frauen mit<br />

Krebserkrankungen h<strong>in</strong>zu. Bei den wöchentlichen Treffen steht die<br />

Vermittlung von Gesundheits<strong>in</strong>formationen im Vordergrund. „Wir<br />

besuchen auch erkrankte Frauen im Krankenhaus, sprechen mit<br />

Ärzten, Schwestern und Pflegern und begleiten die Frauen manch-<br />

mal zu Beratungs- oder Unterstützungsangeboten,“ schildert Bil-<br />

gi die Aktivitäten der Gruppe. „Viele Frauen würden sich das nicht<br />

trauen, vor allem auch wegen sprachlicher Probleme.“ In Koopera-<br />

tion mit der BIKIS gab die Gruppe im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>e Infor-<br />

mationsbroschüre <strong>in</strong> türkischer Sprache heraus.<br />

Ärzte und Patienten s<strong>in</strong>d Partner im Behandlungsprozess<br />

Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung <strong>in</strong> Ostwestfalen ist türki-<br />

scher Abstammung. Insbesondere die ältere Generation, die nicht<br />

hier geboren ist, verfügt häufig noch über ger<strong>in</strong>ge Deutschkennt-<br />

nisse. Aus Sicht der BIKIS hat die Selbsthilfe hier e<strong>in</strong>e besondere<br />

Funktion. Menschen türkischer Abstammung fehlen häufig die<br />

Kenntnisse über bestimmte Erkrankungen, die <strong>in</strong> deren Herkunfts-<br />

ländern nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle spielen. Allergien, Überge-<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

„Viele Frauen würden sich das<br />

sonst nicht trauen“<br />

wicht, Diabetes, bestimmte Krebs- sowie Herz-Kreislauferkrankun-<br />

gen zählen dazu. „Erst wenn die Menschen längere Zeit <strong>in</strong> Deutsch-<br />

land leben, steigt auch bei ihnen das Erkrankungsrisiko,“ stellt die<br />

BIKIS fest. „E<strong>in</strong> Grund dafür s<strong>in</strong>d die veränderten Lebensbed<strong>in</strong>gun-<br />

gen und Ernährungsgewohnheiten.“<br />

Dr. Marc André Reymond misst Initiativen wie der von Belkiz Bil-<br />

gi hohe Bedeutung zu. Ärzte und Patienten seien nach modernem<br />

Verständnis Partner im Behandlungsprozess, der mündige Patient<br />

dementsprechend gut <strong>in</strong>formiert über se<strong>in</strong>e Erkrankung, deren Ur-<br />

sachen und Wirkung und über den Therapieverlauf. „Wenn e<strong>in</strong> Pa-<br />

tient gegen den Arzt arbeitet, ist auch die beste Mediz<strong>in</strong> machtlos,“<br />

sagt der Privatdozent.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 27

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