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Förderpreis geht an das EvKB 24 • Valeo mittendrin • September 2005 Valeo NACHRICHTEN Modellfunktion für die Bundesrepublik Bielefeld (rio). Große Freude im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld: Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bethel gewann mit ihrem Angebot der Drogensprechstunde den Klinikförderpreis der Bayrischen Landesbank. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Dr. Martin Reker, ärztlicher Leiter der Abteilung für Suchterkran- kungen an der Klinik, nahm den Preis im Rahmen eines Festaktes in München entgegen. Die Bayern LB würdigte die Drogensprech- stunde als „Beispiel für eine gelungene integrierte Krankenhausver- sorgung“. Der Klinik gelang es, „ein unentbehrliches Instrument zu entwickeln, um ressourcenschonend und doch bedarfsgeleitet eine differen- zierte wie umfassende qualifizierte suchtmedizinischen Behand- lung von Drogenpatienten sicher zu stellen“, heißt es in der Begrün- Dr. Martin Reker dung der Bayern LB. „Dem Bielefelder Modell kommt dabei für die gesamte Bundesrepublik eine Modellfunktion zu. Durch diesen integrierten Ansatz werden Haltequote, Behandlungs- spezifität und Effizienz erhöht und gleichzeitig individuelle Patienten- bedürfnisse besser gewürdigt.“ Ambulante, teilstationäre und statio- näre Angebote der Klinik wurden so miteinander verzahnt, dass alle the- rapeutischen Optionen für Drogen- patienten angeboten werden kön- nen. Der vorstationären Substitution durch Methadon kommt eine beson- dere Bedeutung zu. Patienten werden an die Klinik gebunden und langfristig stabilisiert. Die Zahl der teuren stationären Aufnahmen, die von Patienten möglicherweise nur aufgrund vorübergehenden Entzugssymptome gewünscht werden, geht erheblich zurück und die Vermittlung in andere, ambulante Angebote nimmt zu. Die Bayrische Landesbank vergibt seit acht Jahren den begehrten Titel. Als Kreditinstitut mit sozialem Engagement kommt es der Ur- heberin des Preises in erster Linie auf eine Verknüpfung von Öko- nomie und Medizin an. Das hohe Niveau im Gesundheitssystem soll bezahlbar bleiben. Deshalb prämiert die Bank eigenständige, kreati- ve und praxisorientierte Innovationen, die zur Optimierung von Pro- zessen und Strukturen beitragen. Das Bildungszentrum St. Johannisstift Projektverbund „Gesundes Land NRW“ Gesundheitsministerium zeichnet Paderborner Bildungszentrum aus Paderborn (mib) Das Projekt „Gesundheitsförderung in der Aus- und Fortbildung in Pflegeberufen“ ist in den Projektver- bund „Gesundes Land NRW“ im Europäischen Netzwerk der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Regionen für Gesund- heit“ aufgenommen worden. Es wurde von der Landesgesund- heitskonferenz als beispielgebend und als eine Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes NRW bewertet. Im Sommer 2003 haben sich das Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe St. Johannisstift, der Fachbereich Pflege und Ge- sundheit der Fachhochschule Bielefeld, das Deutsche Netz Gesund- heitsfördernder Krankenhäuser (DNGfK) und die Deutsche Ange- stellten-Krankenkasse (DAK) zu dem Projekt zusammengeschlos- sen, um die Situation von Pflegekräften in Deutschland zu stärken. In ausgewählten Pflegebereichen (den Settings) des St. Johannisstift werden Konzepte zur Gesundheitsförderung für Pflegeberufe ent- wickelt, erprobt, evaluiert und implementiert. Über die kürzlich erfolgte Auszeichnung des NRW-Gesundheits- ministeriums freuen sich die Kooperationspartner und Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter des Projekts, denn nur besonders innovati- ve Ansätze mit präventivem Schwerpunkt, hoher Qualität und Wirt- schaftlichkeit werden berücksichtigt. Alle in den Verbund aufge- nommenen Projekte werden im Internet (www.gesundheitspreis. nrw.de) sowie in der Broschüre „Projektverbund Gesundes Land NRW“ vorgestellt . Jürgen Grosser, Leiter des Bildungszentrums, weiß, dass dieser Er- folg nur durch die Mitwirkung aller Projektpartner möglich wurde: „Ich möchte mich insbesondere bei den beteiligten Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern des St. Johannisstift und unseren Part- nern im Projekt für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken.“
Valeo NACHRICHTEN Freuen sich über die Eröffnung der Praxis: Das Ergotherapie-Team (v.l.) Sabine Dehnerdt, Marion Hamann und Ina Höltz Neue Praxis für Ergotherapie eröffnet Bielefeld (rio). Am Eckardtsheimer Fliednerweg eröffnete das EvKB Anfang Juni seine zweite Praxis für Ergotherapie. Die Pra- xisräume liegen in einem Anbau der Schule für Ergotherapie. Die enge Nachbarschaft von Theorie und Praxis ist zweifellos ein „Pluspunkt“ der Einrichtung. Die neue Praxis steht grundsätzlich allen PatientInnen nach ärztli- cher Verordnung offen. Besonders im Fokus stehen dabei Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, beispielsweise nach einem Un- fall oder einem Schlaganfall, für die bereits in mehreren stationären Einrichtungen Bethels Betreuungsangebote existieren, aber auch Kinder. Ergotherapie will – vereinfacht gesagt – mit unterschiedlichen Verfahren PatientInnen unterstützen, ihre Alltagstätigkeiten zu verrichten. Dabei kann es um die Förderung noch nicht erlang- ter (Kinder) oder verlorener Fähigkeiten (Schlaganfallpatienten) ebenso gehen, wie um eine möglichst lange Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit, um eine drohende Pflegebedürftigkeit abzuwen- den oder hinauszuzögern. Bereits 2002 eröffnet die erste ergotherapeutische Praxis am Kam- mermühlenweg. Die fortlaufende Vergrößerung und die gute Aus- lastung führte jetzt zur Gründung eines zweiten Standorts. Die fach- liche Leitung liegt bei Marion Hamann, Ina Höltz und Sabine Deh- nerdt. Hamann und Höltz haben zuvor bereits berufliche Erfah- rungen im ambulanten und stationären Bereich der beiden Träger – Bethel und Ev. Johanneswerk – gesammelt. Marion Hamann kehrt gewissermaßen an alte Stätte zurück: Sie hatte vor sechs Jahren ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin in Eckardtsheim abgeschlossen. Die Nähe beider Einrichtungen – Schule und Praxis – sehen die Ver- antwortlichen als großes Plus, gewährleiste sie doch einen ständi- gen Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Mitarbeiterin- nen der Praxis und den Fachlehrkräften der Schule. Schulleiter Rai- ner Külker freut sich über die offensichtlich hohe Qualität der Aus- bildung an der Schule, die in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag feiert. Über 90 Prozent der AbsolventInnen seien als Ergotherapeu- ten tätig. Die neuen Praxisräume bieten neben den unterschiedlichen mobi- len Medien und Mitteln vielfältige Möglichkeiten wie eine Kletter- wand, Schaukeln und ein ebenerdig eingelassenes Trampolin. Auch eine Küchenzeile gehört dazu. Eckardtsheim liegt im Bielefelder Sü- den und ist ein Ortsteil der Sennestadt. Als „Arbeiterkolonie“ Bethels 1882 in der Senne entstanden, wuchs Eckardtsheim in 100 Jahren zur bedeutenden Teilanstalt Bethels mit 1.700 Plätzen und ebenso vielen MitarbeiterInnen. Heute ist Eckardtsheim eine Ortschaft mit rund 2.500 Einwohnern, in der sich zunehmend mehr Unternehmen und Initiativen aus dem Gesundheitswesen niederlassen. September 2005 • Valeo mittendrin • 25
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