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Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt

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Bewegungsabläufe sollten <strong>in</strong> Abschnitte geteilt werden<br />

dell benutzt, das ebenfalls im IfADo entwickelt wurde und schon<br />

<strong>in</strong> verschiedensten ergonomischen Untersuchungen zum E<strong>in</strong>satz<br />

kam: „Der Dortmunder“ ermöglicht Computersimulationen, mit de-<br />

nen die biomechanische Wirbelsäulenbelastung für fast alle Arbeits-<br />

situationen des Berufsalltags berechnet werden können; die Ergeb-<br />

nisse solcher Berechnungen bilden e<strong>in</strong>e der Grundlagen im Aner-<br />

kennungsverfahren von Berufskrankheiten. Auf diese Weise werden<br />

derzeit die Belastungen bei verschiedenen Pflegetechniken quan-<br />

tifiziert. Als besonders gefährlich haben sich Bewegungen heraus-<br />

gestellt, bei denen die Wirbelsäule unter Druck verdreht wird. Die<br />

Kräfte, die bei solchen Lagerungsbewegungen auf die Bandschei-<br />

ben der Lendenwirbelsäule wirken, können so hoch werden wie das<br />

Gewicht e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Autos oder e<strong>in</strong>es ausgewachsenen R<strong>in</strong>ds, das<br />

heißt, e<strong>in</strong>er halben Tonne und mehr entsprechen. Durch veränder-<br />

te Techniken beim Bewegen der Patienten, wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e ge-<br />

schickte Teilung von Bewegungsabläufen <strong>in</strong> separate Handlungen<br />

oder durch zahlreiche Vorverrichtungen, können diese Kräfte teil-<br />

weise halbiert werden.<br />

Vorbeugung ist besser als Nachsorge<br />

M<strong>in</strong>destens ebenso wichtig ist aber der vorbeugende Aspekt: Mit<br />

Hilfe des Mess-Bettes können alternative und optimierte Bewe-<br />

gungsabläufe ausprobiert und bewertet werden. Außerdem wird<br />

untersucht, ob Hilfsmittel, wie z.B. Hebehilfen oder Gleitmatten,<br />

die Rückenbelastung m<strong>in</strong>dern können und zur Prävention empfoh-<br />

len werden sollten. Denn die Vorbeugung von Überlastungen kann<br />

Fehlzeiten verm<strong>in</strong>dern und drohende Berufsunfähigkeit im Vorfeld<br />

vermeiden. Deshalb arbeiten die Berufsgenossenschaft für Gesund-<br />

heitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die IfADo -Projekt-<br />

gruppe eng zusammen.<br />

Text und Photos: Instiut für Arbeitsphysiologie an der Universität<br />

Dortmund (IfADo), Pressestelle, Cornelia von Soosten<br />

Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Studie zu Kompetenz <strong>in</strong> der Pflege beendet<br />

Pflege <strong>in</strong> Deutschland nicht<br />

auf europäischem Niveau?<br />

Bielefeld Pflegende <strong>in</strong> Deutschland schätzen sich <strong>in</strong> der Regel<br />

weniger kompetent e<strong>in</strong> als ihre BerufskollegInnen <strong>in</strong> anderen<br />

EU-Staaten. Dies ist e<strong>in</strong> Ergebnis e<strong>in</strong>es europaweiten Projekts,<br />

an dem das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) seit Ende 2002<br />

teilnahm. In London fand nun e<strong>in</strong>e Veranstaltung statt, <strong>in</strong> der<br />

erste Ergebnisse vorgestellt wurden.<br />

Erklärtes Ziel der europäischen Union ist der Abbau von Grenzen<br />

und die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen un-<br />

ter den Mitgliedsstaaten. Dies eröffnet auch Pflegenden neue Be-<br />

rufsperspektiven und bietet den EU-Staaten theoretisch die Mög-<br />

lichkeit, Mangel oder Überschuss an Pflegekräften besser zu kom-<br />

pensieren. Im Rahmen e<strong>in</strong>er Angleichung der Berufsabschlüsse gilt<br />

es aber zu bedenken, dass zwischen den jeweiligen Ländern Un-<br />

terschiede <strong>in</strong> den fachlichen Kompetenzen, der Kultur und auch <strong>in</strong><br />

praktischen Fähigkeiten der Pflegenden bestehen.<br />

Zu diesem Thema gab es bisher wenig zuverlässige Erkenntnisse.<br />

Das Europäische Netzwerk zur Förderung von Ausbildung und der<br />

Anerkennung von Pflegeberufen (EHTAN) legte deshalb Ende 2002<br />

e<strong>in</strong> entsprechendes Projekt auf, an dem neben den früheren Kran-<br />

kenanstalten Gilead (heute EvKB) sieben weitere Kl<strong>in</strong>iken und Uni-<br />

versitäten aus England, Spanien, Griechenland und Belgien teilnah-<br />

men. Dr. Michael Schulz (Pflegeforschung), Jutta Wilk<strong>in</strong>son (Interna-<br />

tionale Märkte) und Michael Ackermann (Geschäftsführung) vertra-<br />

ten Gilead, später das EvKB, im Projekt.<br />

Gilead bezog 150 Pflegende aus dem eigenen Haus sowie aus dem<br />

Johannes-Krankenhaus und dem Eichhof-Krankenhaus im hes-<br />

sischen Lauterbach <strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>. Die Befragung lief von Mitte<br />

2003 bis Ende 2004. Nun liegen umfangreiche Ergebnisse vor. So<br />

zeigt sich unter anderem, dass sich die befragten Pflegenden aus<br />

Deutschland <strong>in</strong>sgesamt weniger kompetent darstellen als dies für<br />

die befragten Pflegenden aus England (am stärksten), Spanien und<br />

Belgien der Fall ist. Die Ergebnisse weisen darauf h<strong>in</strong>, dass für Pfle-<br />

genden <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den Bereichen „Informationserhebung<br />

(Assessment)“, „Gesundheitsförderung“ sowie im Bereich „For-<br />

schung“ und „Entwicklung“ im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich Weiterent-<br />

wicklungsbedarf besteht. In den Bereichen „Kommunikation“, „Ar-<br />

beit im Team“ und im Umgang mit ethischen Fragestellungen weist<br />

die Studie h<strong>in</strong>gegen mit den anderen Ländern vergleichbare Kom-<br />

petenzniveaus auf.<br />

In den kommenden Wochen und Monaten werden die Projektpart-<br />

ner die Erkenntnisse über Fachzeitschriften, Kongresse und das In-<br />

ternet verbreiten. Fernziel ist dabei auch die Entwicklung e<strong>in</strong>er euro-<br />

paweiten Kompetenzmatrix für Pflegende, um Bildungs<strong>in</strong>halte an-<br />

zugleichen und Qualifikationen gegenseitig anzuerkennen, e<strong>in</strong>e der<br />

Grundvoraussetzungen für verbesserte Mobilität über Landesgren-<br />

zen h<strong>in</strong>weg.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 13

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