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Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt

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<strong>Erstes</strong> <strong>Valeo</strong>-<strong>Fußballturnier</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong><br />

Teamgeist - Technik - Tore<br />

Bad Oeynhausen schlägt Hamm im F<strong>in</strong>ale<br />

Magaz<strong>in</strong> der <strong>Valeo</strong>-Verbundkl<strong>in</strong>iken<br />

September 2005<br />

mittendr<strong>in</strong><br />

11 Qualitätsberichte onl<strong>in</strong>e<br />

und auf e<strong>in</strong>en Blick:<br />

www. valeo-kl<strong>in</strong>ikverbund.de


2 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> im GESPRÄCH


Liebe Leser<strong>in</strong>,<br />

lieber Leser,<br />

Editorial<br />

der Sommer hat uns <strong>in</strong> diesem Jahr nicht an allen Tagen mit dem ver-<br />

wöhnt, was üblicherweise unter schönem Wetter verstanden wird.<br />

Zwei Großereignisse im Veranstaltungskalender unseres Kl<strong>in</strong>ikver-<br />

bundes traf das Glück, just an den Tagen stattzuf<strong>in</strong>den, die alle<strong>in</strong><br />

schon meteorologisch gesehen ke<strong>in</strong>e Wünsche offen ließen. Zum<br />

zweiten <strong>Valeo</strong>-Kongress kamen am 29. Juni 2005 etwa 200 leiten-<br />

de Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter aus unseren Mitgliedshäusern<br />

nach Bielefeld. Das Thema lautete „Sektorübergreifende Zusam-<br />

menarbeit – Partner im Markt“, und dazu hatte die <strong>Valeo</strong>-Geschäfts-<br />

stelle wieder e<strong>in</strong>e Reihe hochkarätiger Fachleute e<strong>in</strong>geladen. In den<br />

Vorträgen und Diskussionen g<strong>in</strong>g es um e<strong>in</strong>es der spannendsten<br />

Zukunftsthemen des Gesundheitswesens: Die Weichenstellung für<br />

Facharzt-Zentren und Mediz<strong>in</strong>ische Versorgungszentren unter E<strong>in</strong>-<br />

bezug von Krankenhäusern oder <strong>in</strong> anderen strategischen Partner-<br />

schaften erfolgt <strong>in</strong> den kommenden Monaten. Wer ist schon dabei?<br />

Wer wird dabei se<strong>in</strong>? Gibt es e<strong>in</strong>en „Königsweg“? Den Bericht zum<br />

Kongress f<strong>in</strong>den Sie auf den Seiten 28/29.<br />

EDITORIAL<br />

Der zweite Tag mit dem passenden und gewünschten Sommerwet-<br />

ter für e<strong>in</strong>e <strong>Valeo</strong>-Veranstaltung war der 2. Juli 2005. Fünf Fußball-<br />

mannschaften aus den <strong>Valeo</strong>-Häusern <strong>in</strong> Bielefeld, Hamm, <strong>Lippstadt</strong>,<br />

Unna und Bad Oeynhausen sowie das Team der KZVK aus Dortmund<br />

lieferten sich spannende Duelle um den ersten Turniersieg auf Ver-<br />

bundebene und um die Wanderpokaltafel. „Die Johanniter“ aus Bad<br />

Oeynhausen tragen nach ihrem Sieg im F<strong>in</strong>ale über das Team aus<br />

Hamm den <strong>in</strong>offiziellen Titel des „Fußballmeisters <strong>in</strong> der <strong>Valeo</strong>-Liga“<br />

– Herzlichen Glückwunsch an das Team aus Ostwestfalen und e<strong>in</strong><br />

besonderer Dank an das Team aus dem EVK <strong>Lippstadt</strong> für die her-<br />

vorragende Organisation und Durchführung dieses großartigen Va-<br />

leo-Ereignisses.<br />

Wir wünschen uns noch mehr Gelegenheiten und Ereignisse – ger-<br />

ne auch an schönen Sommertagen –, die unsere Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> ei-<br />

nem starken Verbundes sichtbar und erlebbar werden lassen.<br />

Und wir freuen uns, wenn Sie auch dabei se<strong>in</strong> können.<br />

Wir grüßen Sie herzlich aus Bielefeld,<br />

Ihre <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />

Franz Streyl<br />

Jochen Br<strong>in</strong>k<br />

Manfred Witkowski<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 3


4 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

INHALT<br />

Auf e<strong>in</strong> WORT<br />

Gedanken zum Besuchtwerden im Krankenhaus ................................................................... 7<br />

Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Fortbildung im Lukas-Krankenhaus dient Patienten und Personal .................................... 8<br />

Schweizer Chirurg „verkohlt“ Tumor ......................................................................................... 9<br />

Ernährung bei Schluckstörungen und Fahrtauglichkeit nach Schlaganfall ..................... 10<br />

Schlaganfall – bei der Krankheit kann man ja nichts machen?! .......................................... 11<br />

Damit die Pflegenden nicht selbst zu Patienten werden ...................................................... 12<br />

Pflege <strong>in</strong> Deutschland nicht auf europäischem Niveau? ....................................................... 13<br />

16. International Bethel-Cleveland Cl<strong>in</strong>ic Epilepsy Symposium ......................................... 14<br />

Neues Telemetrie-System <strong>in</strong> Bad Oeynhausen ....................................................................... 16<br />

Naturheilkunde bei Morbus Crohn | Colitis ulcerosa ............................................................. 16<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Innere Mediz<strong>in</strong>: EK Unna öffnete se<strong>in</strong>e Türen ......................................................................... 18<br />

E<strong>in</strong>haltung der 54-Stunden-Woche im EVK <strong>Lippstadt</strong> br<strong>in</strong>gt auch mehr Freizeit ............ 20<br />

Johanniterteam auf der 3. OWL-Walk<strong>in</strong>g Tour ....................................................................... 21<br />

<strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong> .................................................................................................. 22<br />

Modellfunktion für die Bundesrepublik .................................................................................. 24<br />

Gesundheitsm<strong>in</strong>isterium zeichnet Paderborner Bildungszentrum aus ............................. 24<br />

Neue Praxis für Ergotherapie eröffnet ...................................................................................... 25<br />

Reg<strong>in</strong>a Joel aus Tansania praktiziert im Paderborner Johannisstift .................................. 26<br />

EvKB unterstützt Selbsthilfe für türkische MitbürgerInnen ................................................. 27<br />

2. VALEO Kongress <strong>in</strong> Bielefeld: Mehr Kooperation und Wettbewerb ............................... 28<br />

Projekt Ökoprofit denkt für die Zukunft .................................................................................. 30<br />

Podologische Praxis am EK Unna ............................................................................................... 32<br />

Goldene Hochzeit im EVK Hamm ............................................................................................... 33


INHALT<br />

Diakonisches ENGAGEMENT<br />

Weitere Spendenübergabe – Flutopferhilfe Asien ................................................................. 34<br />

PopSchlager-Künstler werden Pate der „Frühchenstationen“ im EVK Hamm ................. 35<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Qualitätsberichte 2004 der <strong>Valeo</strong>-Häuser ................................................................................ 36<br />

Johanniter auch beim Überwachungsaudit erfolgreich ....................................................... 37<br />

Kurz BERICHTET<br />

Das Evangelische Krankenhaus Unna als Ausbildungsstätte für junge Menschen ........ 38<br />

EK Unna beim AOK Firmenlauf .................................................................................................. 40<br />

EK Unna <strong>in</strong>formierte am Seniorentag ....................................................................................... 40<br />

EvKB-Arzt leitete „M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ik“ beim Weltjugendtag .............................................................. 40<br />

Neuer Pfarrer im Lukas-Gronau ................................................................................................. 41<br />

Frauenkl<strong>in</strong>ik im EK Unna geschlossen ....................................................................................... 41<br />

EvKB erhält neue Rufnummern .................................................................................................. 41<br />

AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />

Managercoach<strong>in</strong>g bei Vivantes - Nur die Mannschaft zählt! ................................................ 42<br />

Im BAU<br />

Zentrale Operationsabteilung auf neuestem Stand .............................................................. 44<br />

Im Portrait<br />

Internist aus dem EVK Hamm gew<strong>in</strong>nt Deutsche Tennis-Meisterschaft der Ärzte .......... 46<br />

Impressum .................. 47<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 5


Wir s<strong>in</strong>d<br />

Evangelisches Krankenhaus Hamm<br />

6 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Wir s<strong>in</strong>d VALEO<br />

Werler Straße 110 · 59063 Hamm · Fon 02381 | 589-0 · Fax 02381|589-1299<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@evkhamm.de · www.evkhamm.de<br />

Evangelisches Krankenhaus <strong>Lippstadt</strong><br />

Wiedenbrücker Str. 33 · 59555 <strong>Lippstadt</strong> · Fon 02941|67-0 · Fax 02941|67-1130<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@ev-krankenhaus.de · www.ev-krankenhaus.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Enger<br />

Hagenstraße 47 · 32130 Enger · Fon 05224|694-0 · Fax 05224|694-444<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@krankenhaus-enger.de · www.krankenhaus-enger.de<br />

Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

H<strong>in</strong>denburgstraße 56 · 32257 Bünde · Fon 05223|167-0 · Fax 05223|167-192<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@lukas-krankenhaus.de · www.lukas-krankenhaus.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Unna<br />

Holbe<strong>in</strong>straße 10 · 59423 Unna · Fon 02303|106-0 · Fax 02303|106-155<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@IhrEKUnna.de · www.IhrEKUnna.de<br />

Kl<strong>in</strong>ik am Korso<br />

Ostkorso 4 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731|181-0 · Fax 05731|181-118<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@kl<strong>in</strong>ik-am-korso.de · www.kl<strong>in</strong>ik-am-korso.de<br />

Johanniter-Ordenshäuser<br />

Johanniterstraße 7 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731|151-0<br />

Fax 05731|151-999 E-Mail <strong>in</strong>fo@ahb-kl<strong>in</strong>ik.de · www.ahb-kl<strong>in</strong>ik.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Bielefeld<br />

Kantensiek 19 · 33617 Bielefeld · Fon 0521|772-700<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@evkb.de · www.evkb.de<br />

Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau<br />

Zum Lukaskrankenhaus 1· 48599 Gronau · Fon 02562|79-0 · Fax 02562|79200<br />

E-Mail Krankenhaus@lukas-gronau.de · www.lukas-gronau.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />

Wichernstraße 8 · 48147 Münster · Fon 0251|2706-0 · Fax 0251|2706 207<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@evk-muenster.de · www.evk-muenster.de<br />

St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn<br />

Reumontstraße 28 · 33102 Paderborn · Fon 05251|401-0 · Fax 05251|401 301<br />

E-Mail dbh@johannisstift.de · www.johannisstift.de<br />

Der Verbund umfasst e<strong>in</strong> Umsatzvolumen von 423<br />

Millionen Euro. In den 4.400 Planbetten des Verbundes<br />

werden pro Jahr 170.000 Patienten stationär versorgt.<br />

In den Mitgliedshäusern s<strong>in</strong>d 9.400 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt.


Gedanken zum Besuchtwerden<br />

im Krankenhaus<br />

Christus spricht: Ich b<strong>in</strong> krank gewesen und ihr habt mich besucht (Matthäus 25, Vers 36)<br />

Vor Jahren fiel mir e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Büchle<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Hände, dass ich später<br />

oft Patient<strong>in</strong>nen und Patienten ausgeliehen und irgendwann e<strong>in</strong>mal<br />

nicht zurückerhalten habe. Es trug den Titel, ich hoffe, ich er<strong>in</strong>nere<br />

mich richtig: „Krankse<strong>in</strong> erleben und lernen.“<br />

Wie bereits der Titel verrät, g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> diesem Büchle<strong>in</strong> nicht um Be-<br />

handlung, Pflege oder Beratung, sondern um die Frage, wie Men-<br />

schen ihre Erkrankung erleben – welche Gedanken ihnen durch den<br />

Kopf gehen angesichts etwa des Schocks plötzlich aus ihrem ge-<br />

wohnten Leben herausgerissen zu se<strong>in</strong> – wie lebt es sich mit e<strong>in</strong>er<br />

möglicherweise ungewissen Zukunft und mit den sonstigen Folgen<br />

e<strong>in</strong>er Erkrankung?<br />

Während ihres Krankenhausaufenthaltes erhalten die meisten Pati-<br />

ent<strong>in</strong>nen und Patienten Besuche, sie erfahren auf diese Weise Wert-<br />

schätzung und Mitgefühl, wie sonst kaum zu anderen Gelegenhei-<br />

ten im Leben. Manchmal kommen sie aus dem Staunen nicht her-<br />

aus, wer sich alles auf den Weg gemacht hat, sie im Krankenhaus zu<br />

besuchen. Signalisieren diese Besuche doch: Da hat sich jemand ei-<br />

nen Augenblick Zeit für mich genommen – hat den Weg <strong>in</strong>s Kran-<br />

kenhaus nicht gescheut. Da ist jemand bereit, sich me<strong>in</strong>e Kranken-<br />

geschichte anzuhören. Da wird jemand me<strong>in</strong>e Ängste wahrnehmen,<br />

aber auch me<strong>in</strong>e Hoffnungen kennen lernen; wird sich mit mir freu-<br />

Auf e<strong>in</strong> WORT<br />

en über die Fortschritte, die ich mache, aber auch mit mir trauern,<br />

wenn diese ausbleiben.<br />

Und glücklicherweise s<strong>in</strong>d die meisten Besucherr<strong>in</strong>nen und Besu-<br />

cher sensibel genug zu spüren, wann der Zeitpunkt gekommen ist,<br />

den Besuch zu beenden.<br />

Für die Genesung s<strong>in</strong>d solche Besuche, glaube ich, von großer Be-<br />

deutung, e<strong>in</strong>fach, weil sie den Lebenswillen stärken und helfen, die<br />

<strong>in</strong>nere Balance wiederzuf<strong>in</strong>den. Jemand bekommt das Gefühl, nicht<br />

alle<strong>in</strong> zu stehen, sondern e<strong>in</strong>gebunden zu se<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> weites Netz<br />

von Beziehungen. E<strong>in</strong>samkeit verstärkt die Kraft- und Mutlosigkeit,<br />

die oft mit e<strong>in</strong>er Krankheit e<strong>in</strong>hergehen.<br />

Aber s<strong>in</strong>d sie nicht auch im übrigen Leben wichtig, diese kle<strong>in</strong>en<br />

Gesten, die von Herzen kommen? E<strong>in</strong> Blumenstrauß, e<strong>in</strong>e herzliche<br />

Umarmung, e<strong>in</strong> Händedruck, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anerkennung, e<strong>in</strong> Kompli-<br />

ment, das signalisiert, ich nehme wahr, was du tust und wofür du<br />

stehst, du bist mir wertvoll. Vielleicht sollten wir freigiebiger se<strong>in</strong> mit<br />

solchen Gesten. Das ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Aufwand und tut doch so gut. Es<br />

wäre doch schade, wenn wir erst krank werden müssten, um solche<br />

Erfahrungen zu machen.<br />

Rolf Gräfe, Pastor im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 7


Aus MEDIZIN , PFLEGE und TECHNIK<br />

Hilfe für traumatisierte Patienten<br />

Fortbildung im Lukas-<br />

Krankenhaus Gronau dient<br />

Patienten und Personal<br />

Gronau E<strong>in</strong> Verkehrsunfall ist e<strong>in</strong>e schlimme Erfahrung, vor al-<br />

lem, wenn er übel ausgeht. Unbewältigt kann er sich zu e<strong>in</strong>er Be-<br />

lastung für den oder die Betroffenen entwickeln, die den gesam-<br />

ten Lebensablauf bee<strong>in</strong>trächtigt. Kriegserlebnisse, Gewalt und<br />

sexuelle Übergriffe h<strong>in</strong>terlassen ebenfalls, oftmals lange Zeit<br />

unbemerkt, ihre Spuren <strong>in</strong> der Seele. Ohne fachliche Hilfe f<strong>in</strong>-<br />

den traumatisierte Menschen dann oft nicht aus der Bee<strong>in</strong>träch-<br />

tigung heraus. „Der Leidensdruck ist groß“, wissen die Fachleu-<br />

te <strong>in</strong> der Psychiatrie im Lukas-Krankenhaus, denn wer zu ihnen<br />

kommt, hat bereits e<strong>in</strong>e stressige Zeit h<strong>in</strong>ter sich. Diesen Patien-<br />

ten optimal zu helfen, will gelernt se<strong>in</strong>. Und das tun sie.<br />

Bild ist von l<strong>in</strong>ks: Prof. Dr. Ulrich Sachsse, Ingeborg Varghese<br />

(Mitte) und Ingeborg Belger<br />

Vier lange Wochenenden opfern sie für die Fortbildung, sogar solche<br />

endlich mal sonnigen wie am Ende des vergangenen Monats. Ärz-<br />

ten und Pflegepersonal der Psychiatrie im Lukas-Krankenhaus sche<strong>in</strong>t<br />

es aber wenig auszumachen, lernen sie doch hier vieles, was ihnen<br />

im Umgang mit e<strong>in</strong>er seit Jahren wachsenden Patientengruppe im<br />

beruflichen Alltag hilft. In Professor Dr. Ulrich Sachsse haben sie ei-<br />

nen erstklassigen Lehrer. Der Neurologe, Psychiater und Psychothe-<br />

rapeut aus Gött<strong>in</strong>gen ist anerkannter Fachmann für die Behandlung<br />

von posttraumatischen Stressbelastungen.<br />

Nicht nur Ärzte profitieren von den Erfahrungen und dem Fachwis-<br />

sen des Referenten. Klar, dass sie die Verantwortung tragen, wenn es<br />

um den Behandlungsplan geht, und dabei Informationen aus erster<br />

Hand brauchen können. Auch den Schwestern und Pflegern, kurzum<br />

allen, die bei e<strong>in</strong>er stationären Behandlung etliche Wochen mit den<br />

Patienten zusammen verbr<strong>in</strong>gen, kommt e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag auf<br />

dem Weg zur Genesung zu. „Es gibt mittlerweile Standards <strong>in</strong> der Be-<br />

handlung der PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung)“, erklärt<br />

8 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Ingeborg Varghese, die Leiter<strong>in</strong> der psychiatrischen Abteilung im Lu-<br />

kas-Krankenhaus. „Das Personal nimmt die Informationen, H<strong>in</strong>weise<br />

und Empfehlungen dankbar auf“, signalisieren die Rückmeldungen,<br />

die sie bekommt. Denn manchmal sei es schon schwierig, das Verhal-<br />

ten der Patienten oder deren Reaktionen <strong>in</strong> bestimmten Situationen<br />

zu deuten. Warum kommt da jemand immer wieder mit e<strong>in</strong>er schon<br />

zig Mal gehörten Geschichte an? Wieso gerät e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> plötzlich<br />

<strong>in</strong> unerklärliche Panik? Was tun, wenn e<strong>in</strong>e andere von e<strong>in</strong>em Augen-<br />

blick zum nächsten wie von S<strong>in</strong>nen ist? „Da s<strong>in</strong>d oft unerledigte Pro-<br />

bleme im H<strong>in</strong>tergrund“, erklärt Ingeborg Belger, Psycholog<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Abteilung. Die Patienten anleiten, Sicherheit aufzubauen, <strong>in</strong>nere Hel-<br />

fer zu f<strong>in</strong>den, fürsorglich mit dem „<strong>in</strong>neren K<strong>in</strong>d“ umzugehen, s<strong>in</strong>d da-<br />

bei Schritte auf dem Weg zu e<strong>in</strong>em unbelasteteren Leben. Die Gro-<br />

nauer Fortbildungsteilnehmer lernen, hierzu Gesprächselemente e<strong>in</strong>-<br />

zusetzen, aber auch Methoden wie Tapp<strong>in</strong>g oder Hilfsmittel wie Igel-<br />

bälle und Cool Packs. Die Patienten profitieren von der Art und Weise,<br />

wie sie behandelt werden. „Sie fordern das sogar richtiggehend e<strong>in</strong>“,<br />

erklärt Ingeborg Varghese. An der Fortbildung nehmen auch Ärzte<br />

aus dem weiteren und näheren E<strong>in</strong>zugsgebiet teil, die geme<strong>in</strong>sam<br />

die Versorgung der PTBS-Patienten weiterentwickeln wollen.<br />

Text und Foto: Petra Siegers (Gronauer Nachrichten)


Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Neue Operationstechnik gegen Krebs am EvKB:<br />

Schweizer Chirurg „verkohlt“ Tumor<br />

Bielefeld (rio). Es gibt neue Hoffnung<br />

für manch e<strong>in</strong>en Krebspatienten:<br />

Durch so genannte Thermo-Ablation<br />

lassen sich jetzt Tumore beseitigen, an<br />

die sich Chirurgen bisher nicht wag-<br />

ten. He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm war der ers-<br />

te Bielefelder, der im Ev. Krankenhaus<br />

Bielefeld mit der neuen Methode ope-<br />

riert wurde. Mittlerweile ist er wieder<br />

wohlauf.<br />

Für He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm grenzt das, was<br />

ihm geschah, an e<strong>in</strong> Wunder. „Man hat<br />

mir e<strong>in</strong>e zweite Chance gegeben,“ strahl-<br />

te der 60-jährige aus Schildesche wenige<br />

Tage nach der Operation. „Wunder kön-<br />

nen wir nicht vollbr<strong>in</strong>gen,“ sagt Chirurg<br />

Dr. Marc André Reymond bescheiden.<br />

„Aber wir tun auf dem aktuellen Stand<br />

von Wissenschaft und Technik das Men-<br />

schenmögliche.“ In e<strong>in</strong>er mehrstündigen<br />

OP hat der Privatdozent se<strong>in</strong>em Patien-<br />

ten zwei Tumore entfernt.<br />

He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm kam mit Bauchbe-<br />

schwerden <strong>in</strong>s Ev. Krankenhaus. Nach ra-<br />

diologischen Untersuchungen bestätig-<br />

te sich der Verdacht der Ärzte: Zwei Kar-<br />

z<strong>in</strong>ome wurden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Leber nachge-<br />

wiesen. „E<strong>in</strong>es war problemlos operabel,<br />

das zweite aber lag direkt an den gro-<br />

ßen Blutgefäßen,“ erläutert Reymond.<br />

Der 46-jährige Schweizer kam erst im Februar als neuer Chefarzt<br />

an das Ev. Krankenhaus Bielefeld. Als Viszeralchirurg ist er ausge-<br />

wiesener Fachmann für Erkrankungen dieser Art, gerade deshalb<br />

hätte er e<strong>in</strong>en konventionellen Schnitt aufgrund der Lage des Tu-<br />

mors abgelehnt.<br />

„Inoperabel!“ So lautet für viele Krebspatienten die niederschmet-<br />

ternde Diagnose. Heilung ist damit <strong>in</strong> der Regel ausgeschlossen,<br />

weil andere Therapien die Krebszellen im Körper <strong>in</strong> der Regel nicht<br />

völlig beseitigen können. Die Firma Celon, e<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>technikun-<br />

ternehmen aus Teltow bei Berl<strong>in</strong>, forscht deshalb seit Jahren an<br />

alternativen Behandlungsmethoden. Radiofrequenz-<strong>in</strong>duzierte<br />

Thermotherapie (RFITT) heißt die neueste Entwicklung der Firma,<br />

die im April auf e<strong>in</strong>em chirurgischen Kongress <strong>in</strong> München vorge-<br />

stellt wurde.<br />

Operateur Dr. Marc André Reymond und se<strong>in</strong> glücklicher Patient He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm<br />

Der E<strong>in</strong>griff kann je nach Voraussetzungen auch m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>va-<br />

siv durchgeführt werden. Der Chirurg führt Elektroden an den Tu-<br />

morherd heran, e<strong>in</strong> Ultraschallbild hilft ihm bei der Positionierung.<br />

Über e<strong>in</strong>en Mikroprozessor gesteuert fließt der Strom zwischen<br />

den Elektroden und erwärmt das kranke Gewebe schonend auf an-<br />

nähernd 100 Grad. Der Tumor wird auf diese Weise langsam „ver-<br />

kohlt“, zurück bleibt lediglich e<strong>in</strong>e Narbe.<br />

E<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Studie aus Frankreich belegt, dass <strong>in</strong> 90 Prozent<br />

der Fälle nach dem ersten E<strong>in</strong>griff bereits ke<strong>in</strong>e Krebszellen mehr<br />

nachweisbar waren. Durch die Thermo-Ablation können nicht alle<br />

Tumorarten bekämpft werden. Doch immerh<strong>in</strong> wurde die Metho-<br />

de erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt bei Geschwüren <strong>in</strong> Leber und Niere, an<br />

den Knochen und sogar <strong>in</strong> der Lunge. Privatdozent Dr. Reymond<br />

will diese Operationstechnik weiter ausbauen.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 9


Bad Oeynhausen (msch)Mehr als 60 <strong>in</strong>teressierte Mitglieder der<br />

Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Detmold e.V. <strong>in</strong>formierten sich<br />

am 30.06.2005 im Rahmen von Fachvorträgen zu speziellen<br />

Themen der Rehabilitation und zum Leistungsangebot der Jo-<br />

hanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen.<br />

In ihrem Kurzvortrag stellte die kl<strong>in</strong>ische L<strong>in</strong>guist<strong>in</strong> der Johanniter-<br />

Ordenshäuser, Renate Dick, den Besuchern das Krankheitsbild „Dys-<br />

phagie-Schluckstörungen“ vor. Zunächst wurden die Symptome ge-<br />

nannt, anhand derer auch Laien e<strong>in</strong>e Schluckstörung erkennen kön-<br />

nen und welche körperlichen Ausfälle dazu führen. Es ist wichtig, bei<br />

dem Verdacht auf e<strong>in</strong>e Schluckstörung e<strong>in</strong>e gezielte kl<strong>in</strong>ische Unter-<br />

suchung durchzuführen. Anhand dieser kann der Schweregrad e<strong>in</strong>er<br />

Schluckstörung festgestellt werden. In unklaren Fällen kann ergän-<br />

zend e<strong>in</strong>e endoskopische Untersuchung durchgeführt werden. Erst<br />

dann kann entschieden werden, ob e<strong>in</strong> Patient essen und tr<strong>in</strong>ken<br />

darf. Bei schweren Störungen erfolgt die Ernährung entweder aus-<br />

schließlich oder teilweise über e<strong>in</strong>e Sonde, die durch die Nase oder<br />

direkt durch die Bauchdecke <strong>in</strong> den Magen gelangt. Die oberste Pri-<br />

orität liegt im Vermeiden von lebensbedrohlichen Erstickungsan-<br />

fällen, bei denen größere Nahrungsteile <strong>in</strong> die Lunge gelangen (As-<br />

piration). Die Besserung e<strong>in</strong>er Schluckstörung ist durch gezielte The-<br />

rapie möglich. Diese muss möglichst bald nach dem Krankheits-<br />

ereignis e<strong>in</strong>setzen und möglichst täglich erfolgen. Aber auch bei<br />

chronischen Schluckstörungen ist durch gezielte Therapie e<strong>in</strong>e Bes-<br />

serung möglich. Wichtig ist es außerdem, die Konsistenz der Nah-<br />

rung dem Schweregrad der Störung anzupassen. Deshalb ist <strong>in</strong> den<br />

Johanniter-Ordenshäusern geme<strong>in</strong>sam mit der Abteilung für Ernäh-<br />

rungsberatung e<strong>in</strong>e vierstufige Schluckdiät e<strong>in</strong>geführt worden. Aber<br />

auch bei der Nahrungsaufnahme gilt es, durch die Befolgung ver-<br />

schiedener Vorsichtsmaßnahmen Hustenanfälle zu vermeiden. Da<br />

Patienten dazu <strong>in</strong> manchen Fällen nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, muss dies<br />

<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik von Pflegenden und Therapeuten, zu hause von Ange-<br />

hörigen übernommen werden. Zum Abschluss wurde den Angehö-<br />

rigen Informationsmaterial über Schluckstörungen, über Vorsichts-<br />

maßnahmen der Nahrungsaufnahme und über die Koststufen aus-<br />

gehändigt.<br />

Aus MEDIZIN , PFLEGE und TECHNIK<br />

Schlaganfall-Selbsthilfegruppe zu Gast <strong>in</strong> den Johanniter-Ordenshäusern. Die Themen:<br />

Ernährung bei Schluckstörungen und<br />

Fahrtauglichkeit nach Schlaganfall<br />

Schlaganfall-Patienten sollten mit Fahrlehrer im Auto üben<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Vortrag der Dipl. Psycholog<strong>in</strong> Doris Wemhoff-Ko-<br />

koschka wurde die Problematik des Autofahrens nach Schlaganfall<br />

und die neuropsychologische Überprüfung der Fahreignung den<br />

10 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Teilnehmern der Selbst-<br />

hilfegruppe erläutert.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Schlag-<br />

anfall ist der betroffe-<br />

ne Autofahrer verpflich-<br />

tet, sich von den behan-<br />

delnden Ärzten wegen<br />

etwaiger E<strong>in</strong>schrän-<br />

kungen im Blick auf die<br />

Fahrtauglichkeit bera-<br />

ten zu lassen. Neben der<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Beurteilung stellt sich dabei auch die Frage nach den<br />

neuropsychologischen Leistungen. Denn oft bestehen nach e<strong>in</strong>em<br />

Schlaganfall E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> der Wahrnehmungsleistung, <strong>in</strong> der<br />

Reaktionsleistung, Konzentration und Belastbarkeit.<br />

In neuropsychologischen Tests wird festgestellt, ob e<strong>in</strong>e Reaktions-<br />

verlangsamung besteht oder ob es dem Patienten möglich ist, se<strong>in</strong>e<br />

Aufmerksamkeit gleichzeitig auf verschiedene Reize zu richten. Bei<br />

Verdacht auf Gesichtsfelde<strong>in</strong>schränkungen ist zusätzlich e<strong>in</strong>e augen-<br />

ärztliche Untersuchung erforderlich. Die neuropsychologische Tes-<br />

tung kann ergänzt werden durch Fahrproben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fahrsimula-<br />

tor oder <strong>in</strong> der realen Verkehrssituation unter Anleitung durch e<strong>in</strong>en<br />

Fahrlehrer.<br />

Die Schlaganfall-SH-Gruppe beim<br />

Fachsem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Bad Oeynhausen<br />

Visueller Neglect führt <strong>in</strong> den Gegenverkehr<br />

Abschließend erhält der Patient e<strong>in</strong>e Beratung zu Leistungsstärken<br />

und Schwächen. Dies ist besonders wichtig, wenn der Patient selbst<br />

(noch) ke<strong>in</strong> ausreichendes Störungsbewusstse<strong>in</strong> hat. Patienten mit<br />

e<strong>in</strong>em so genannten visuellen Neglect dürfen zum Beispiel ke<strong>in</strong><br />

Kraftfahrzeug führen, da sie auf der rechten oder l<strong>in</strong>ken Seite D<strong>in</strong>ge<br />

übersehen und sich ihre Aufmerksamkeit stärker auf die nicht betrof-<br />

fene Seite richtet. Bei Probefahrten im Fahrsimulator geraten diese<br />

Patienten, oft ohne es zu bemerken, <strong>in</strong> den Gegenverkehr h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Bei schweren neuropsychologischen Störungen ist die Fahreignung<br />

grundsätzlich ausgeschlossen. Bei leichteren Schwächen gel<strong>in</strong>gt es<br />

aber vielen Patienten, durch aktive Teilnahme an den Therapien die<br />

Fahreignung wieder zu gew<strong>in</strong>nen, auch wenn <strong>in</strong> manchen Fällen zu-<br />

nächst e<strong>in</strong>e Fahrpause empfohlen werden muss.<br />

Anregende Gespräche und e<strong>in</strong> Rundgang durch den stationären Be-<br />

reich, die Tageskl<strong>in</strong>ik und den Bereich zur ambulanten Heilmitteler-<br />

br<strong>in</strong>gung der Kl<strong>in</strong>ik rundeten den Nachmittag ab.


Moderne Schlaganfalltherapie im Lukas Krankenhaus Bünde<br />

Bünde Zum Glück stimmt das längst nicht mehr. In den letzten<br />

Jahren hat sich viel <strong>in</strong> der Versorgung der Schlaganfallpatien-<br />

ten geändert.<br />

Wie <strong>in</strong> jedem Krankenhaus werden auch im Lukas Krankenhaus<br />

viele Schlaganfallpatienten behandelt. Um diese gute Behandlung<br />

noch weiter zu verbessern, wurde 2004 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Projektgruppe e<strong>in</strong> Behandlungspfad erstellt und die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er Schlaganfallstation angestoßen.<br />

Der Behandlungspfad wurde als Matrix dargestellt. E<strong>in</strong> Ablaufdi-<br />

agramm kann nach unserer Erfahrung die sehr variablen Verläufe<br />

des Schlaganfall nicht flexibel genug darstellen. In der Matrix wer-<br />

den die beteiligten Professionen mit ihren Aufgaben dargestellt. So<br />

kann jeder Beteiligte auf e<strong>in</strong>en Blick sehen, wie die Zuständigkei-<br />

ten im Pfad festgelegt wurden. Der zeitliche Verlauf wurde <strong>in</strong> Pha-<br />

sen unterteilt, die dem sehr unterschiedlichen Verlauf der Krank-<br />

heit entsprechen. Im Intranet der Kl<strong>in</strong>ik s<strong>in</strong>d dieser Matrix verschie-<br />

dene Entscheidungskriterien h<strong>in</strong>terlegt, die zum Beispiel e<strong>in</strong>e Zu-<br />

ordnung zur Intensivstation oder zur Schlaganfallstation steuert.<br />

Die verschiedenen Messparameter der Monitore wurden mit ihren<br />

Grenzparametern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tabelle zusammengefasst, auch die Pla-<br />

nung der Weiterbehandlung, zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rehabilitations-<br />

kl<strong>in</strong>ik, ist mit genauen Kriterien gelenkt.<br />

E<strong>in</strong>e moderne Behandlung von Schlaganfallpatienten setzt e<strong>in</strong>e<br />

rasche Diagnostik, e<strong>in</strong> spezialisiertes Team und e<strong>in</strong>e gute Überwa-<br />

chung der Vitalparameter <strong>in</strong> der Akutphase voraus. Daraus folgte<br />

die Entscheidung, die Schlaganfallpatienten auf e<strong>in</strong>er Station der<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Kl<strong>in</strong>ik zu konzentrieren. Außerdem <strong>in</strong>vestierte das<br />

Haus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Monitoranlage mit vier Überwachungsmonitoren mit<br />

e<strong>in</strong>er Zentrale direkt auf der Station. Um e<strong>in</strong>e notwendige Flexi-<br />

bilität zu erreichen, wurden <strong>in</strong> sechs Drei-Bett-Zimmern Anschlüs-<br />

se für die vier Monitore geschaffen. Damit kann erreicht werden,<br />

dass die Patienten seltener durch Verlegungen zusätzlich gestört<br />

werden.<br />

Außerdem wurde e<strong>in</strong>e Teamvisite e<strong>in</strong>gerichtet, die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

aus Sozialdienst, Physiotherapie, Pflege, Innerer Mediz<strong>in</strong> und Neu-<br />

rologie besetzt wird. Im Pflegedienst wurde darauf geachtet, dass<br />

die meisten Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> therapeutischer Pfle-<br />

ge nach dem Bobath-Konzept haben. Die zuständige Physiothe-<br />

rapeut<strong>in</strong> arbeitet ebenfalls nach dem gleichen Konzept. E<strong>in</strong>e enge<br />

Kooperation mit e<strong>in</strong>er Logopädie-Praxis ergänzt das Team. Die ers-<br />

ten Erfahrungen zeigen deutlich, dass wir den Schlaganfallpatien-<br />

Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Schlaganfall – bei der Krankheit kann<br />

man ja nichts machen?!<br />

Zentrales Monitor<strong>in</strong>g unterstützt die Ar-<br />

beit auf der Basis des Behandlungspfads<br />

im Lukas Bünde<br />

ten damit e<strong>in</strong>e fundierte Therapie bieten können, die Patienten<br />

und deren Angehörige fühlen sich deutlich sicherer. Aber auch den<br />

Mitarbeitern im Team wurde rasch deutlich, dass wir die Schlag-<br />

anfallpatienten <strong>in</strong> der Akutphase besser stabilisieren können und<br />

auch <strong>in</strong> der weiteren Rehabilitation mit klaren Zielen Fortschritte<br />

zu erreichen s<strong>in</strong>d.<br />

Autor: Dr. Me<strong>in</strong>hard Blattgerste / Leiter Institut für Neurologie im<br />

Lukas-Krankenhaus<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 11


Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Mit Hilfe modernster Computeranalyse werden biomechanische Wirbelsäulenbelastungen für fast alle Arbeitssituationen des Berufs-<br />

alltags berechnet. Besonders gefährlich s<strong>in</strong>d Arbeitsschritte, bei denen die Wirbelsäule unter Druck verdreht wird.<br />

Dortmunder Forscher vom IfADo messen Wirbelsäulenbelastungen bei Pflegetätigkeiten:<br />

Damit die Pflegenden nicht selbst<br />

zu Patienten werden<br />

E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> im Bett aufrichten, e<strong>in</strong>en Pflegebedürftigen um-<br />

lagern – viele Bewegungen beim Dienst am Patienten gehen<br />

dem Personal sprichwörtlich <strong>in</strong>s Kreuz. Denn diese Tätigkeiten<br />

erfordern nicht nur e<strong>in</strong>en hohen Kraftaufwand, meist erfordert<br />

die Arbeit am Krankenbett auch noch e<strong>in</strong>e ungünstige Körper-<br />

haltung. Wenn dann noch gleichzeitig Dreh- und Beugebewe-<br />

gungen nötig s<strong>in</strong>d, können Muskeln, Knochen und Gelenke<br />

fehl- und überbelastet werden. Schmerzen und e<strong>in</strong>e dauerhaf-<br />

te Schädigung s<strong>in</strong>d nicht selten die Folge.<br />

Dass <strong>in</strong> der Alten- und Krankenpflege die mechanische Belastung<br />

auf den Körper enorm ist, ist unumstritten – lange war es aber nicht<br />

möglich, die Belastung <strong>in</strong> Zahlen zu fassen. Nun ist es sogar mög-<br />

lich, die Belastungen an e<strong>in</strong>zelnen Abschnitten des Rückgrats zu be-<br />

rechnen. Dazu entwickelte das Team um Matthias Jäger und Alw<strong>in</strong><br />

Luttmann am Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dort-<br />

mund (IfADo) e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>telligentes Bett“.<br />

E<strong>in</strong> Bett denkt mit<br />

In e<strong>in</strong>em ersten Schritt messen die Wissenschaftler die Kräfte, die<br />

bei Pflegetätigkeiten aufgewendet werden. „Das Mess-Bett hat an<br />

vielen Punkten e<strong>in</strong>gebaute Mess<strong>in</strong>strumente, die die Veränderung<br />

des gelagerten Gewichtes und der Kräfte der Pfleger<strong>in</strong> auf das Bett<br />

aufnehmen”, betont Andreas Theilmeier, der die Entwicklung maß-<br />

geblich betreut hat. Unter den Füßen der Pfleger<strong>in</strong> registrieren meh-<br />

rere Messplattformen die zusätzliche Last <strong>in</strong> Form von Kraftvertei-<br />

12 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

lungen und Richtungsänderungen. Claus Jordan ergänzt: „Mit Hil-<br />

fe von zahlreichen Kameras und Infrarot-Leuchtdioden, die die Ge-<br />

lenke der Pflegeperson markieren, werden die unterschiedlichen<br />

Körperhaltungen und -bewegungen während realer Pflegesituatio-<br />

nen aufgezeichnet, digitalisiert und im Computer mit den gemes-<br />

senen Kräften verrechnet.” Dazu wird e<strong>in</strong> Skelett- und Muskelmo-<br />

Die Vermeidung von Überlastungen muss an erster Stelle stehen


Bewegungsabläufe sollten <strong>in</strong> Abschnitte geteilt werden<br />

dell benutzt, das ebenfalls im IfADo entwickelt wurde und schon<br />

<strong>in</strong> verschiedensten ergonomischen Untersuchungen zum E<strong>in</strong>satz<br />

kam: „Der Dortmunder“ ermöglicht Computersimulationen, mit de-<br />

nen die biomechanische Wirbelsäulenbelastung für fast alle Arbeits-<br />

situationen des Berufsalltags berechnet werden können; die Ergeb-<br />

nisse solcher Berechnungen bilden e<strong>in</strong>e der Grundlagen im Aner-<br />

kennungsverfahren von Berufskrankheiten. Auf diese Weise werden<br />

derzeit die Belastungen bei verschiedenen Pflegetechniken quan-<br />

tifiziert. Als besonders gefährlich haben sich Bewegungen heraus-<br />

gestellt, bei denen die Wirbelsäule unter Druck verdreht wird. Die<br />

Kräfte, die bei solchen Lagerungsbewegungen auf die Bandschei-<br />

ben der Lendenwirbelsäule wirken, können so hoch werden wie das<br />

Gewicht e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Autos oder e<strong>in</strong>es ausgewachsenen R<strong>in</strong>ds, das<br />

heißt, e<strong>in</strong>er halben Tonne und mehr entsprechen. Durch veränder-<br />

te Techniken beim Bewegen der Patienten, wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e ge-<br />

schickte Teilung von Bewegungsabläufen <strong>in</strong> separate Handlungen<br />

oder durch zahlreiche Vorverrichtungen, können diese Kräfte teil-<br />

weise halbiert werden.<br />

Vorbeugung ist besser als Nachsorge<br />

M<strong>in</strong>destens ebenso wichtig ist aber der vorbeugende Aspekt: Mit<br />

Hilfe des Mess-Bettes können alternative und optimierte Bewe-<br />

gungsabläufe ausprobiert und bewertet werden. Außerdem wird<br />

untersucht, ob Hilfsmittel, wie z.B. Hebehilfen oder Gleitmatten,<br />

die Rückenbelastung m<strong>in</strong>dern können und zur Prävention empfoh-<br />

len werden sollten. Denn die Vorbeugung von Überlastungen kann<br />

Fehlzeiten verm<strong>in</strong>dern und drohende Berufsunfähigkeit im Vorfeld<br />

vermeiden. Deshalb arbeiten die Berufsgenossenschaft für Gesund-<br />

heitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die IfADo -Projekt-<br />

gruppe eng zusammen.<br />

Text und Photos: Instiut für Arbeitsphysiologie an der Universität<br />

Dortmund (IfADo), Pressestelle, Cornelia von Soosten<br />

Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Studie zu Kompetenz <strong>in</strong> der Pflege beendet<br />

Pflege <strong>in</strong> Deutschland nicht<br />

auf europäischem Niveau?<br />

Bielefeld Pflegende <strong>in</strong> Deutschland schätzen sich <strong>in</strong> der Regel<br />

weniger kompetent e<strong>in</strong> als ihre BerufskollegInnen <strong>in</strong> anderen<br />

EU-Staaten. Dies ist e<strong>in</strong> Ergebnis e<strong>in</strong>es europaweiten Projekts,<br />

an dem das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) seit Ende 2002<br />

teilnahm. In London fand nun e<strong>in</strong>e Veranstaltung statt, <strong>in</strong> der<br />

erste Ergebnisse vorgestellt wurden.<br />

Erklärtes Ziel der europäischen Union ist der Abbau von Grenzen<br />

und die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen un-<br />

ter den Mitgliedsstaaten. Dies eröffnet auch Pflegenden neue Be-<br />

rufsperspektiven und bietet den EU-Staaten theoretisch die Mög-<br />

lichkeit, Mangel oder Überschuss an Pflegekräften besser zu kom-<br />

pensieren. Im Rahmen e<strong>in</strong>er Angleichung der Berufsabschlüsse gilt<br />

es aber zu bedenken, dass zwischen den jeweiligen Ländern Un-<br />

terschiede <strong>in</strong> den fachlichen Kompetenzen, der Kultur und auch <strong>in</strong><br />

praktischen Fähigkeiten der Pflegenden bestehen.<br />

Zu diesem Thema gab es bisher wenig zuverlässige Erkenntnisse.<br />

Das Europäische Netzwerk zur Förderung von Ausbildung und der<br />

Anerkennung von Pflegeberufen (EHTAN) legte deshalb Ende 2002<br />

e<strong>in</strong> entsprechendes Projekt auf, an dem neben den früheren Kran-<br />

kenanstalten Gilead (heute EvKB) sieben weitere Kl<strong>in</strong>iken und Uni-<br />

versitäten aus England, Spanien, Griechenland und Belgien teilnah-<br />

men. Dr. Michael Schulz (Pflegeforschung), Jutta Wilk<strong>in</strong>son (Interna-<br />

tionale Märkte) und Michael Ackermann (Geschäftsführung) vertra-<br />

ten Gilead, später das EvKB, im Projekt.<br />

Gilead bezog 150 Pflegende aus dem eigenen Haus sowie aus dem<br />

Johannes-Krankenhaus und dem Eichhof-Krankenhaus im hes-<br />

sischen Lauterbach <strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>. Die Befragung lief von Mitte<br />

2003 bis Ende 2004. Nun liegen umfangreiche Ergebnisse vor. So<br />

zeigt sich unter anderem, dass sich die befragten Pflegenden aus<br />

Deutschland <strong>in</strong>sgesamt weniger kompetent darstellen als dies für<br />

die befragten Pflegenden aus England (am stärksten), Spanien und<br />

Belgien der Fall ist. Die Ergebnisse weisen darauf h<strong>in</strong>, dass für Pfle-<br />

genden <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den Bereichen „Informationserhebung<br />

(Assessment)“, „Gesundheitsförderung“ sowie im Bereich „For-<br />

schung“ und „Entwicklung“ im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich Weiterent-<br />

wicklungsbedarf besteht. In den Bereichen „Kommunikation“, „Ar-<br />

beit im Team“ und im Umgang mit ethischen Fragestellungen weist<br />

die Studie h<strong>in</strong>gegen mit den anderen Ländern vergleichbare Kom-<br />

petenzniveaus auf.<br />

In den kommenden Wochen und Monaten werden die Projektpart-<br />

ner die Erkenntnisse über Fachzeitschriften, Kongresse und das In-<br />

ternet verbreiten. Fernziel ist dabei auch die Entwicklung e<strong>in</strong>er euro-<br />

paweiten Kompetenzmatrix für Pflegende, um Bildungs<strong>in</strong>halte an-<br />

zugleichen und Qualifikationen gegenseitig anzuerkennen, e<strong>in</strong>e der<br />

Grundvoraussetzungen für verbesserte Mobilität über Landesgren-<br />

zen h<strong>in</strong>weg.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 13


Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Gleichberechtigte Partnerschaft mit Austausch auf Augenhöhe<br />

16. International Bethel-Cleveland<br />

Cl<strong>in</strong>ic Epilepsy Symposium<br />

Bielefeld (rio). Mehr als 200<br />

führende Epilepsie-Exper-<br />

ten aus aller Welt versam-<br />

melten sich über drei Tage<br />

<strong>in</strong> Bethel zum mittlerweile<br />

16. Bethel-Cleveland-Sym-<br />

posium. Gastgeber waren<br />

die Epilepsiekl<strong>in</strong>iken am Ev.<br />

Krankenhaus Bielefeld. Sie<br />

bilden den Kern des Epilep-<br />

siezentrums Bethel.<br />

Drei Themenschwerpunkte<br />

standen im Mittelpunkt der<br />

Tagung: der natürliche Ver-<br />

lauf der Epilepsie, die Chro-<br />

nifizierung der Erkrankung<br />

und neue Diagnostik mittels<br />

funktioneller Kernsp<strong>in</strong>tomo-<br />

graphie. Ergänzt wurden die<br />

Schwerpunkte durch das mit-<br />

tlerweile schon obligatorische Pharmako-Update, <strong>in</strong> dem sich Ärzte<br />

regelmäßig über neue Medikamente und deren Wirkung <strong>in</strong>formieren<br />

können. Im Vordergrund steht dabei stets die Optimierung der Be-<br />

handlung von Epilepsien.<br />

Frühere Diagnostik verbessert die Lebensqualität<br />

„E<strong>in</strong> Anfall ruft nicht automatisch den nächsten hervor,“ erklärt Prof.<br />

Dr. Bernd Bernd Pohlmann-Eden, Chefarzt der Epilepsiekl<strong>in</strong>iken. Epi-<br />

lepsie könne durch die <strong>in</strong>tensive Forschung heute wesentlich diffe-<br />

renzierter betrachtet werden als noch vor wenigen Jahren. Die Aus-<br />

prägung sei <strong>in</strong> der Endphase zwar ähnlich, doch die Ursachen sei-<br />

en viele verschiedene Erkrankungen. Welche Form von Epilepsie e<strong>in</strong><br />

Mensch hat, kann heute schon recht früh diagnostiziert werden. Vor-<br />

teil für Mediz<strong>in</strong>er und Patient: Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Therapie beg<strong>in</strong>nt<br />

deutlich eher. Und gibt man beispielsweise drei Präparate ohne Er-<br />

folg, lässt sich mit 95-prozentiger Sicherheit e<strong>in</strong> chronischer Verlauf<br />

vorhersagen.<br />

„Früher sprach man von den sogenannten ´Lost Years´, den verlore-<br />

nen Jahren. Heute können wir viel früher und differenzierter e<strong>in</strong>grei-<br />

fen und den Menschen die Lebensqualität zurückbr<strong>in</strong>gen,“ so Pohl-<br />

14 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Dr. Christian Brand, Prof. Dr. Bernd Pohlmann-Eden und Dr. Friedrich Wörmann (von l<strong>in</strong>ks) aus den<br />

Bielfelder Epilepsiekl<strong>in</strong>iken hatten die wissenschaftliche Leitung des Symposiums. Foto: Paul Schulz<br />

mann-Eden. E<strong>in</strong>e wichtige Rolle kommt dabei auch der sogenannten<br />

funktionellen Kernsp<strong>in</strong>tomographie zu, an der unter anderem auch<br />

Dr. Friedrich Wöhrmann aus dem Epilepsiezentrum Bethel forscht.<br />

Diese Methode zur Diagnostik wird bereits <strong>in</strong> wenigen Jahren so ver-<br />

lässlich se<strong>in</strong>, dass sie andere, den Patienten belastende komplett ver-<br />

drängen wird.<br />

Entscheidend für die Prognose e<strong>in</strong>er Epilepsie ist vor allem ihre Ur-<br />

sache. Hier liegt e<strong>in</strong> besonderes Interesse der Forscher. So kam auch<br />

das Thema Epilepsie <strong>in</strong> Entwicklungsländern stärker <strong>in</strong> den Fokus.<br />

Dort gab es über die Verbreitung und die Auslöser von Epilepsie vie-<br />

le Jahre nur wenige wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse. Etwa 80<br />

Prozent der Epilepsien werden <strong>in</strong> diesen Ländern aufgrund mangeln-<br />

der ärztlicher Versorgung nicht behandelt. „Erstaunlich ist dabei, dass<br />

dennoch rund 20 bis 30 Prozent der Erkrankungen nach Jahren e<strong>in</strong>-<br />

fach verschw<strong>in</strong>den,“ sagt Pohlmann-Eden und erklärt sich dieses Phä-<br />

nomen so: „Das Gehirn ist e<strong>in</strong> lernender Organismus. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

lernt es, die Epilepsie zu unterdrücken.“<br />

Wirkstoffe verlassen ihre „Wirkungsstätte“<br />

Bahnbrechende Bedeutung könnten nach E<strong>in</strong>schätzung von Exper-<br />

ten die gegenwärtigen Forschungen zur Frage der Aufnahme von<br />

Anti-Epileptika im Organismus erlangen. Zwischen 0,5 und 1 Prozent


der deutschen Bevölkerung leiden an Epilepsie. 60 bis 80 Prozent von<br />

ihnen gelten als „gut behandelbar“. Bei den übrigen schwer behan-<br />

delbaren Betroffenen s<strong>in</strong>d Wissenschaftler und Mediz<strong>in</strong>er seit vielen<br />

Jahren bemüht herauszuf<strong>in</strong>den, was diese Patientengruppe von den<br />

gut behandelbaren Menschen unterscheidet. Anti-Epileptika werden<br />

bei ihnen im Organismus von den Stellen im Gehirn wegtransportiert,<br />

an denen sie eigentlich wirken sollen – e<strong>in</strong> Problem, dass sich auch <strong>in</strong><br />

der Krebstherapie wieder f<strong>in</strong>det. Parallelen zwischen den Erkenntnis-<br />

sen von Krebs- und Epilepsieforschung bieten e<strong>in</strong>e Chance, den Ursa-<br />

chen näher zu kommen. Für Epilepsien, die sich resistent zeigen ge-<br />

gen medikamentöse Behandlung und die durch e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Epi-<br />

lepsieherd hervorgerufen werden, besteht die Möglichkeit e<strong>in</strong>er chi-<br />

rurgischen Behandlung, wie <strong>in</strong> Bethel seit vielen Jahren praktiziert.<br />

Hier liegt die Erfolgsquote, sprich: Anfallsfreiheit nach dem E<strong>in</strong>griff,<br />

bei 70 bis 90 Prozent.<br />

Zunehmend etabliert sich das neue Berufsbild der „Epilepsy Nurse“.<br />

Die spezielle Epilepsie-Krankenpflegekraft übernimmt neben den<br />

pflegerischen Aufgaben auch e<strong>in</strong>e organisatorische Funktion. Sie ist<br />

„Schnittstelle“ und Vermittler<strong>in</strong> zwischen den Patienten, Ärzten, The-<br />

rapeuten und Sozialarbeiter<strong>in</strong>. Die „Epilepsy Nurse“ <strong>in</strong>formiert die Pa-<br />

tienten über ihren Behandlungsverlauf und unterstützt die Organisa-<br />

tion der Behandlung von der Aufnahme bis zur Entlassung. Vor e<strong>in</strong>em<br />

Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Jahr hat die erste „Epilepsy Nurse“ ihre Arbeit im Epilepsie-Zentrum<br />

Bethel aufgenommen.<br />

Das „International Bethel-Cleveland Cl<strong>in</strong>ic Epilepsy<br />

Symposium“<br />

Zwischen der Cleveland-Cl<strong>in</strong>ic <strong>in</strong> Ohio/USA und dem Epilepsie-Zen-<br />

trum Bethel besteht seit langem e<strong>in</strong>e enge Kooperation. Das Sympo-<br />

sium, an dem <strong>in</strong>ternational renommierte Experten über ihre praktische<br />

Arbeit oder über Forschungsergebnisse <strong>in</strong>formieren, f<strong>in</strong>det im jährli-<br />

chen Wechsel <strong>in</strong> den USA und <strong>in</strong> Deutschland statt. Ende der 80er Jah-<br />

re unterstützte die Cleveland Cl<strong>in</strong>ic den Aufbau der Epilepsiechirur-<br />

gie <strong>in</strong> Bethel und leistete Know-How-Transfer. Inzwischen besteht e<strong>in</strong>e<br />

gleichberechtigte Partnerschaft mit e<strong>in</strong>em Austausch auf Augenhöhe.<br />

Zukünftig wird das Epilepsiezentrum Bethel die Kooperation mit füh-<br />

renden E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Nordamerika weiter verstärken. So existieren<br />

beispielsweise enge Kontakte zu den kanadischen Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Toron-<br />

to, Montreal und Halifax, die <strong>in</strong>sbesondere für ihr k<strong>in</strong>derepileptologi-<br />

sches Programm bekannt ist. Im kommenden Jahr f<strong>in</strong>det das Symposi-<br />

um <strong>in</strong> Cleveland statt. 2007 dann werden das Epilepsiezentrum Bethel<br />

und der kle<strong>in</strong>ere Bethel-Partner, das Epilepsiezentrum Berl<strong>in</strong>-Branden-<br />

burg, geme<strong>in</strong>sam Gastgeber se<strong>in</strong>.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 15


Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />

Für Patienten und für Oberarzt Dr. Peter Kowierschke br<strong>in</strong>gt die<br />

neuen Telemetrie e<strong>in</strong>deutige Vorteile<br />

Neues Telemetrie- System <strong>in</strong><br />

Bad Oeynhausen<br />

Bas Oeynhausen (msch) Seit April 2005 verfügen die Johanni-<br />

ter Ordenshäuser über e<strong>in</strong>e neue telemetrische Monitor-Über-<br />

wachungsanlage. E<strong>in</strong> Patienten-Monitor<strong>in</strong>g wird zwar schon<br />

seit e<strong>in</strong>igen Jahren durchgeführt, aber angesichts der Rahmen-<br />

bed<strong>in</strong>gungen im Gesundheitswesen sowie durch <strong>in</strong>terne Än-<br />

derungen und Anpassungen von Arbeitsabläufen, Dokumen-<br />

tation und Optimierung von Prozessabläufen bed<strong>in</strong>gt, ist auch<br />

e<strong>in</strong>e moderne Geräteausstattung <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der neurolo-<br />

gischen Frührehabilitation notwendig.<br />

Um den Anforderungen an e<strong>in</strong>e optimale Überwachung bei gleich-<br />

zeitiger Mobilisation neurologisch schwer erkrankter Patienten<br />

<strong>in</strong> der Frührehabilitation gerecht zu werden, wurde die Anschaf-<br />

fung e<strong>in</strong>es Telemetriesystems beschlossen. Über e<strong>in</strong> stations<strong>in</strong>ter-<br />

nes drahtloses Netzwerk kann der zu überwachende Patient aus<br />

dem Bett mobilisiert und auch während e<strong>in</strong>er Therapie, beispiels-<br />

weise Krankengymnastik oder Ergotherapie, lückenlos überwacht<br />

werden. Der Patient ist dabei mit e<strong>in</strong>em Telemetriesender verbun-<br />

den, der die Überwachungsparameter an e<strong>in</strong>en im Schwesternzim-<br />

mer bef<strong>in</strong>dlichen Zentralmonitor sendet. Daneben können die Vi-<br />

talparameter auch direkt am Telemetriesender des Patienten ab-<br />

gelesen werden. Weiterh<strong>in</strong> ist die Telemetrie- Anlage zusätzlich an<br />

die Schwesternrufanlage angeschlossen. Im Rahmen der Erstaus-<br />

stattung wurden zunächst drei Telemetriesender mit den Parame-<br />

tern EKG, Pulsoxymetrie und nicht <strong>in</strong>vasive Blutdruckmessung an-<br />

geschafft. Ergänzt wurde das System durch e<strong>in</strong>en stationären Bed-<br />

side-Monitor für re<strong>in</strong> bettlägerige Patienten. Das System läuft stabil<br />

und störungsfrei.<br />

Zukünftig ist e<strong>in</strong>e Erweiterung auf bis zu 20 Telemetrie- E<strong>in</strong>heiten<br />

möglich. Weiterh<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Erweiterung des zu überwachenden Be-<br />

reiches (z.B. Freizeitbereich) denkbar. Die Anlage ist so ausgelegt,<br />

dass optional e<strong>in</strong>e problemlose Erweiterung der Überwachungspa-<br />

rameter sowohl teil<strong>in</strong>vasiv als auch nicht<strong>in</strong>vasiv kardiologisch und<br />

neurologisch erfolgen kann (z.B. Temperatur- und/oder EEG- Über-<br />

wachung).<br />

16 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Erste Veranstaltung des Bauchzentrums<br />

Naturheilkunde bei Morbus<br />

Crohn | Colitis ulcerosa<br />

Bielefeld 140 Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher verzeichnete e<strong>in</strong><br />

Arzt-Patienten-Sem<strong>in</strong>ar der etwas anderen Art. Das neu kon-<br />

zipierte Bauchzentrum am EvKB lud Anfang Juli die von den<br />

chronisch entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-<br />

Traktes Betroffenen e<strong>in</strong>. Häufig trifft es junge Erwachsene.<br />

Die Ursache der Erkrankungen ist bis heute nicht ausreichend er-<br />

forscht, die Auswirkungen auf die Patienten s<strong>in</strong>d massiv. Bauch-<br />

beschwerden und massive Durchfälle, manchmal bis zu 15 mal am<br />

Tag, führen zu e<strong>in</strong>er erheblichen E<strong>in</strong>schränkung der Lebensquali-<br />

tät. Doch „es gibt auch bei e<strong>in</strong>er chronischen Erkrankung e<strong>in</strong> so ge-<br />

nanntes körperliches Wohlbef<strong>in</strong>den,“ me<strong>in</strong>t Prof. Dr. Siefgried-Ernst<br />

Miederer.<br />

Der Gastroentologe und Chefarzt am Ev. Krankenhaus Bielefeld und<br />

se<strong>in</strong> chirurgischer Kollege Dr. Marc André Reymond waren Gastge-<br />

ber des Arzt-Patienten-Sem<strong>in</strong>ars im Juli <strong>in</strong> der Kapelle des Johan-<br />

nesstifts. Reymond kam erst im Februar als neuer Chefarzt an das<br />

Haus, um das Bauchzentrum <strong>in</strong> Bielefeld zu etablieren. Das Semi-<br />

nar war gewissermaßen die Auftaktveranstaltung des neu konsti-<br />

tuierten Zentrums. Kooperationspartner war die Deutsche Morbus<br />

Crohn | Colitis ulcerosa Vere<strong>in</strong>igung DCCV e.V..<br />

140 Zuhörer aus ganz Ostwestfalen machten die Veranstaltung zu<br />

e<strong>in</strong>em großen Erfolg. Zentrale Botschaft des Symposiums: Natur-<br />

heilkunde und e<strong>in</strong>e geeignete Ernährung können das Wohlbef<strong>in</strong>-<br />

den stärken. Und noch mehr gute Nachrichten für Betroffene: E<strong>in</strong>e<br />

neue Therapie kommt jetzt aus den USA nach Deutschland und<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie getestet. Wurmeier sollen sich <strong>in</strong> den Schleim-<br />

häuten des Darms e<strong>in</strong>nisten und das Immunsystem aktivieren. Bei<br />

jedem zweiten Patienten zeigte die Therapie bisher e<strong>in</strong>e positive<br />

Wirkung.


Viele Arbeitgeber -<br />

ob im Gesundheits-<br />

wesen oder <strong>in</strong> der<br />

übrigen Wirtschaft -<br />

sehen sich mit neu-<br />

enHerausforderun- gen im Personalma-<br />

nagement und <strong>in</strong><br />

der Unternehmensfi-<br />

nanzierungkonfron- tiert. Immer deut-<br />

licher wird: E<strong>in</strong>e größere Flexibilisierung der Arbeitszeit ist be-<br />

triebswirtschaftlich unerlässlich.<br />

Für e<strong>in</strong>e flexible Gestaltung der persönlichen Lebensarbeitszeit<br />

s<strong>in</strong>d die Beschäftigten zunehmend bereit, im Erwerbsleben Ent-<br />

gelt anzusparen. Sie erwarten zudem Angebote für e<strong>in</strong>e zusätzli-<br />

che <strong>in</strong>dividuelle Altersabsicherung, da das Rentenniveau <strong>in</strong> der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung s<strong>in</strong>kt. Die Arbeitgeber s<strong>in</strong>d ih-<br />

rerseits gezwungen, Personalkosten zu reduzieren. Zugleich be-<br />

trachten sie die Wünsche der Mitarbeiter als Chance, die B<strong>in</strong>-<br />

dung an den Betrieb mit <strong>in</strong>telligenten Lösungen zu festigen und<br />

Kostenvorteile zu realisieren.<br />

E<strong>in</strong>e solche <strong>in</strong>telligente Lösung ist das ZeitWertKonto, das vom<br />

Vorsorgemanagement der Ecclesia Gruppe (Detmold) <strong>in</strong> Part-<br />

nerschaft mit Kunden und den Gesellschaftern entwickelt wur-<br />

de. Es erleichtert e<strong>in</strong>e langfristige und flexible Personalplanung,<br />

reduziert die Arbeitskosten und ermöglicht e<strong>in</strong>e zusätzliche <strong>in</strong>-<br />

novative Vorsorge und Planung der Lebensarbeitszeit.<br />

Auf dem vom Arbeitgeber für jeden Mitarbeiter e<strong>in</strong>gerichte-<br />

ten ZeitWertKonto werden während des Berufslebens Zeit- und<br />

Geldwerte angesammelt. Diese s<strong>in</strong>d zunächst weder lohnsteu-<br />

er- noch sozialversicherungspflichtig, da sie dem Mitarbeiter<br />

PR-Anzeige<br />

ZeitWertKonto:<br />

Arbeitszeit flexibilisieren und<br />

Kosten sparen<br />

noch nicht als Lohn zugeflossen s<strong>in</strong>d. Erst bei späterer Auszah-<br />

lung werden sie ggf. nachgelagert besteuert und mit Sozial-<br />

abgaben belegt. Das ZeitWertKonto ist e<strong>in</strong> Vorsorgekonto, treu-<br />

handgeschützt und <strong>in</strong>solvenzgesichert. Auf ihm können Über-<br />

stunden bzw. Zeitüberhänge aus Bereitschaftsdiensten, Restur-<br />

laub, Tantiemen und Boni, Sonderzahlungen und Anteile des<br />

laufenden Entgelts angesammelt werden.<br />

Die Zeitwerte werden zum jeweils aktuellen Stundenentgelt <strong>in</strong><br />

Geldwerte umgewandelt. Mit diesem Wertguthaben können<br />

die Mitarbeiter verschiedene Vorhaben f<strong>in</strong>anzieren, etwa den<br />

Vorruhestand zur Verkürzung ihrer Lebensarbeitszeit von dem-<br />

nächst 67 auf 65 Jahre oder e<strong>in</strong>e zusätzliche betriebliche Al-<br />

tersvorsorge, aber auch die Reduzierung der wöchentlichen Ar-<br />

beitszeit bei vollem Lohnausgleich oder e<strong>in</strong> Sabbatjahr z. B. für<br />

Mutterschaft, Weltreise oder Weiterbildung.<br />

Der Arbeitgeber geht mit dem ZeitWertKonto ke<strong>in</strong>e Lohnrisiken<br />

e<strong>in</strong>, denn den angesammelten Guthaben stehen Forderungen<br />

<strong>in</strong> gleicher Höhe gegenüber, die sich parallel entwickeln. Ar-<br />

beitgeber können ihren Belegschaften also die Vorteile des Zeit-<br />

WertKontos zukommen lassen, ohne sich selbst zu belasten.<br />

Das Vorsorgema-<br />

nagement der Ec-<br />

clesia Gruppe bie-<br />

tet e<strong>in</strong> umfassen-<br />

des Beratungs- und<br />

Dienstleistungsange-<br />

bot nicht nur bei der<br />

E<strong>in</strong>führung, sondern<br />

während der Imp-<br />

lementierung und<br />

über die Gesamtlaufzeit des ZeitWertKontos.<br />

Vorsorgemanagement der Ecclesia Gruppe<br />

Zentrale Detmold<br />

Kl<strong>in</strong>genbergstraße 4 • 32758 Detmold<br />

Fon 05231/603-535 • Fax 05231/603-197<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@ecclesia.de • www.ecclesia.de<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 17


18 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Krankenschwester Birgit Engelmann zeigte e<strong>in</strong>e Magenspiegelung am Modell<br />

Innere Mediz<strong>in</strong>: EK Unna öffnete se<strong>in</strong>e Türen<br />

Besucher reisten <strong>in</strong> das Innere<br />

des Menschen<br />

Unna (peb) Wer nach den Sommerferien <strong>in</strong> das Innere des<br />

Menschen reisen wollte, brauchte am Samstag, 27. August,<br />

e<strong>in</strong>fach nur im Evangelischen Krankenhaus Unna vorbeizu-<br />

schauen: Nach der <strong>in</strong>ternen Umstrukturierung öffnete die<br />

Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> ihre Türen und lud alle Interessier-<br />

ten e<strong>in</strong>, den menschlichen Körper zu erkunden. Chefarzt Pro-<br />

fessor Dr. George Micklefield und se<strong>in</strong> Team hatten sich hier-<br />

zu e<strong>in</strong>e Menge e<strong>in</strong>fallen lassen. Besonders wichtig: Wer woll-<br />

te, konnte auch selbst Hand anlegen. Die Aktion war denn<br />

auch e<strong>in</strong> voller Erfolg: „Mit so e<strong>in</strong>em Andrang hatte ich über-<br />

haupt nicht gerechnet“, freut sich Chefarzt Professor Dr.<br />

Micklefield.<br />

H<strong>in</strong>tergrund der Veranstaltung war die Umstrukturierung der In-<br />

neren Mediz<strong>in</strong>, die nach dem Ausscheiden des Kardiologen Pro-<br />

fessor Dr. Klaus Hagemann zum 1. April erfolgte: Das Krankenhaus<br />

verschlankte se<strong>in</strong>e Strukturen und fasste die Mediz<strong>in</strong>ischen Kli-<br />

niken „Innere Mediz<strong>in</strong> – Kardiologie“ und „Innere Mediz<strong>in</strong> – Gas-<br />

Freuten sich über das Interesse: Ärz-<br />

te und Stiftungsvorstand im EK Unna<br />

troenterologie“ zu e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>heit zusammen. Chef-<br />

arzt der neu geschaffe-<br />

nen Kl<strong>in</strong>ik wurde Profes-<br />

sor Dr. George Mickle-<br />

field, der bislang <strong>in</strong> glei-<br />

cher Funktion die Innere<br />

Mediz<strong>in</strong> – Gastroentero-<br />

logie leitete.<br />

Profitieren werden von<br />

dieser Änderung <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie die Patienten. Nach<br />

dem Motto „Erstklassige<br />

Mediz<strong>in</strong> aus e<strong>in</strong>er Hand“<br />

optimiert das Kranken-<br />

haus mit diesem Schritt die Prozessabläufe, schafft kurze Wege<br />

und verzahnt die unterschiedlichen Teilbereiche zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit.<br />

„Hierdurch“, so Chefarzt Professor Dr. George Micklefield, der zu-


gleich Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses ist,<br />

„können unter anderem Untersuchungen besser abgestimmt so-<br />

wie die Behandlungen e<strong>in</strong>heitlicher koord<strong>in</strong>iert werden.“ Die Me-<br />

diz<strong>in</strong>ische Kl<strong>in</strong>ik versorgt rund 4.000 Patienten jährlich.<br />

Der Tag der Offenen Tür, der ganz unter dem Motto „E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong><br />

das Innere des Menschen“ stand, bot e<strong>in</strong>en hervorragenden E<strong>in</strong>-<br />

blick <strong>in</strong> die neuen Strukturen. Die Endoskopie etwa ermöglichte<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> den Verdauungstrakt: Ärzte, mediz<strong>in</strong>isches Personal<br />

und Pflegekräfte erläuterten die verschiedenen Untersuchungs-<br />

methoden, realitätsgetreu zeigten sie, wie man mit e<strong>in</strong>em Endo-<br />

skop Magen- und Darmblutungen stoppt. Wer selbst mal e<strong>in</strong>en<br />

Blick durch diese hochmodernen Untersuchungsgeräte werfen<br />

wollte, war beim Tag der Offenen Tür ebenfalls genau richtig: An<br />

Orangen simulierten die Besucher Untersuchungen, Filme <strong>in</strong>for-<br />

mierten sie außerdem über Funkti-<br />

on und Aufbau des Verdauungssys-<br />

tems.<br />

Ganz am Anfang e<strong>in</strong>es Kranken-<br />

hausaufenthaltes geht es auf die<br />

Aufnah-mestation. Auch die öffne-<br />

te ihre Tür und zeigte e<strong>in</strong> Aufnah-<br />

mezimmer, Ärzte führten die un-<br />

terschiedlichenUntersuchungsme- thoden vor. Um das Thema Herz<br />

und Kreislauf drehte es sich im Be-<br />

reich der Kardiologie: An e<strong>in</strong>er Pup-<br />

pe führten Ärzte die Wiederbele-<br />

bung vor, unter fach-licher Anlei-<br />

tung konnten sich Besucher selbst<br />

<strong>in</strong> der Reanimation üben. Die Kl<strong>in</strong>ik<br />

zeigte darüber h<strong>in</strong>aus ihr gesamtes<br />

diagnostisches Spektrum. Wer sich<br />

schon immer für se<strong>in</strong> Lungenvolu-<br />

men <strong>in</strong>teressierte, brauchte e<strong>in</strong>fach<br />

nur tief Luft zu holen – e<strong>in</strong>e Mess-<br />

station stand bereit.<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Oberarzt Dr. Andrée Matern beim Ultraschall Oberarzt Dr. Georg Ste<strong>in</strong>meister (l<strong>in</strong>ks)<br />

Neben hochmoderner Mediz<strong>in</strong>technik zum Anfassen hielt das<br />

EK für die Besucher umfassende Informationen bereit: In den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Bereichen liefen Filme zu den unterschiedlichen The-<br />

men, im Foyer waren zahlreiche Institutionen und E<strong>in</strong>richtungen<br />

wie Selbsthilfegruppen mit Ständen vertreten. Gleich zu Beg<strong>in</strong>n<br />

der Veranstaltung gab‘s mediz<strong>in</strong>isches Wissen aus erster Hand:<br />

Nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>führungsvortrag von Professor Dr. George Mickle-<br />

field zur Reise <strong>in</strong> das Innere des Menschen referierte Oberarzt Dr.<br />

Uwe Devrient über Herzerkrankungen und Dr. Georg Ste<strong>in</strong>meister<br />

schloss mit e<strong>in</strong>em Vortrag über den Dickdarmkrebs an. Anschlie-<br />

ßend gab Dr. Andrée Matern e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Selbstkontrol-<br />

le der Blutger<strong>in</strong>nung. Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch komplettierte<br />

die Reihe mit e<strong>in</strong>em Vortrag über Speiseröhrenerkrankungen.<br />

Zeigt her eure Füße – Podologe Michael Büscher bei e<strong>in</strong>er Beratung<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 19


20 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

E<strong>in</strong>haltung der 54-Stunden-Woche im EVK <strong>Lippstadt</strong> br<strong>in</strong>gt auch mehr Freizeit<br />

Aus Arbeitszeit wurde Servicezeit -<br />

Ärzte und Funktionsdienste profitieren<br />

von Kunden- und Patientenorientierung<br />

Gute Erfahrungen mit der Servicezeit: Dr. Carla R<strong>in</strong>schen, Manuela Hupe und Dr. Thomas Hofmann vom Ärzteteam der K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik<br />

<strong>Lippstadt</strong> Ziel des Projektes war, primär angetrieben durch das<br />

EuGH Urteil vom 09.09.2003 (Simap bzw. Jäger Urteil / Bereit-<br />

schaftsdienst = Arbeitszeit), e<strong>in</strong>e weitgehend kostenneutrale<br />

Umsetzung der möglichen arbeitszeitrechtlichen Neuerungen,<br />

wobei im Zuge dessen die Arbeitszeit <strong>in</strong>sgesamt flexibilisiert<br />

und die Organisationsstrukturen und –abläufe auf Effizienz<br />

überprüft werden sollten. Durch Ausweitung von Regelarbeits-<br />

zeiten im S<strong>in</strong>ne der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er „Servicezeit“ sollten Ar-<br />

beitszeitmodelle unter dem Gesichtspunkt der „Kunden- bzw.<br />

Patientenorientierung“ neu gestaltet werden.<br />

E<strong>in</strong>e Projektgruppe mit Vertretern aller Fachabteilungen unter Mo-<br />

deration des QM – Beauftragten Franz Bruch wurde <strong>in</strong>s Leben geru-<br />

fen. Chancen und Risiken aus Mitarbeiter- aber auch aus Patienten-<br />

sicht, welche aus e<strong>in</strong>er veränderten Dienststruktur erwachsen kön-<br />

nen, wurden h<strong>in</strong>terfragt. Unterschiedliche Dienstmodelle wurden<br />

auf Praktikabilität untersucht.<br />

Es wurde beschlossen <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- und Jugendmediz<strong>in</strong><br />

sowie <strong>in</strong> der Neonatologie die Dienstzeiten für e<strong>in</strong>en Erprobungs-<br />

zeitraum von drei Monaten e<strong>in</strong>zuführen. Durch Abkehr von der <strong>in</strong><br />

Kl<strong>in</strong>iken weit verbreiteten Bereitschaftsdienstorganisation mit e<strong>in</strong>er<br />

Dienstbelastung von häufig mehr als 24 Stunden, sollten hier Mit-<br />

arbeiter- und Patienten<strong>in</strong>teressen gewürdigt werden. Durch flexible<br />

Dienstzeiten, versetzte Dienstzeiten und durch e<strong>in</strong>geschobene Be-<br />

reitschaftsdienstfenster zu Zeiten ger<strong>in</strong>gerer Inanspruchnahme ist<br />

e<strong>in</strong> neues <strong>in</strong>novatives Dienstzeitmodell e<strong>in</strong>geführt worden und hat<br />

über die Erprobungsphase h<strong>in</strong>aus bereits seit über e<strong>in</strong>em Jahr Be-<br />

stand. Veränderungen arbeitszeitrechtlicher Aspekte werden da-<br />

durch berücksichtigt, dass ke<strong>in</strong> Assistenzarzt dieser Abteilung mehr<br />

24 Stunden Dienste abzuleisten hat. Die ärztliche Präsenz auf der<br />

K<strong>in</strong>der<strong>in</strong>tensivstation wurde verbessert, <strong>in</strong> den Nachmittagsstun-<br />

den kann der Wunsch nach Elterngesprächen besser erfüllt werden.<br />

Gute Erfahrungen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik werden übertragen<br />

Das neue Arbeitszeitsystem wird edv-unterstützt gesteuert mit der<br />

Softwarelösung SP-Expert aus dem Hause ASTRUM. Dar<strong>in</strong> werden<br />

Abweichungen der dienstplanmäßig e<strong>in</strong>geteilten Arbeitszeit doku-<br />

mentiert. E<strong>in</strong> für jeden Bereich dienstplanverantwortlicher Mitar-<br />

beiter achtet darauf, dass die Dienstplankontensalden fortlaufend<br />

<strong>in</strong> der gleichen Größenordnung liegen und bei Bedarf wieder Rich-<br />

tung Null gesteuert werden.<br />

Unter Beteiligung der Ärzte der Fachabteilungen für Innere Medi-<br />

z<strong>in</strong>, Neurologie und Anästhesie wurde zum 1. Juli 2005 e<strong>in</strong> neues<br />

fachübergreifendes Dienstplanmodell für e<strong>in</strong>en Erprobungszeit-<br />

raum von vier Monaten e<strong>in</strong>geführt. Auch dieses Modell soll zum ei-<br />

nen für e<strong>in</strong>e rechtskonforme Umsetzung des geltenden Arbeitszeit-<br />

rechtes sorgen, zum anderen aber auch durch die Ausweitung von


Regelarbeitszeiten die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung unserer Patienten<br />

verbessern. Die im neuen TVöD vere<strong>in</strong>barten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und Möglichkeiten zu Regelungen des Bereitschaftsdienstes waren<br />

hier Orientierungshilfe. Auch wenn der TVöD für unsere E<strong>in</strong>richtung<br />

nicht maßgebend und b<strong>in</strong>dend ist, s<strong>in</strong>d wir davon ausgegangen,<br />

dass zum<strong>in</strong>dest die Regelungen zum Thema Arbeitszeit, mit e<strong>in</strong>er<br />

möglichen Anwendung der „opt out“ Regel, hier Flächenwirkung<br />

zeigen wird. Unter E<strong>in</strong>haltung bestimmter Spielregeln (Betriebsver-<br />

e<strong>in</strong>barung, Prüfung alternativer Arbeitszeitmodelle, Belastungsana-<br />

lyse) kann die tägliche Arbeitszeit auf bis zu 24 Stunden ausschließ-<br />

lich der Pausen und bei Bereitschaftsdienst <strong>in</strong> den Stufen C und D<br />

auf bis zu 54 Stunden/Woche ausgeweitet werden. Somit könnte<br />

theoretisch die konventionelle Regeldienst – Bereitschaftsdienstre-<br />

gelung fortgeführt werden. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d zur Fortführung der ge-<br />

nannten konventionellen Dienstzeitregelung m<strong>in</strong>destens neun Ärz-<br />

te/Ärzt<strong>in</strong>nen notwendig, um im Jahresmittel die Obergrenze von 54<br />

Wochenstunden nicht zu überschreiten. Da <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Fachabteilung<br />

der ärztliche Stellenplan mit neun Assistenärzten/–ärzt<strong>in</strong>nen ausge-<br />

stattet ist, wurde schnell klar, dass e<strong>in</strong>e Veränderung der aktuellen<br />

Dienstzeitorganisation notwendig ist.<br />

Neuorganisation ist der richtige Weg<br />

Durch E<strong>in</strong>führung von versetzten Diensten wurde die Regelarbeits-<br />

zeit bis 19.30 Uhr <strong>in</strong> der Zeit von Montag bis Freitag ausgeweitet und<br />

damit das Bereitschaftsdienstfenster verkürzt. Fachübergreifende<br />

ärztliche Verantwortlichkeiten für die Versorgung unserer Patienten<br />

außerhalb der Regelarbeitszeit wurden vere<strong>in</strong>bart und tragen zur Si-<br />

cherstellung der mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung aller Patienten bei. Ob<br />

die Dienstzeiten sich als dauerhaft praktikabel herausstellen, soll die<br />

Pilotphase zeigen. Hier ist e<strong>in</strong> erster Erfahrungsaustausch mit allen<br />

Projektbeteligten nach der ersten Hälfte der Erprobungszeit vere<strong>in</strong>-<br />

bart. Er soll dazu dienen, im Projektverlauf identifizierte Probleme<br />

zu diskutieren und notwendige Anpassungen der Arbeitszeiten vor-<br />

zunehmen.<br />

Die Modernisierung und Anpassung der Arbeitszeit auf neue ge-<br />

setzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verlangt von allen Berufsgruppen<br />

e<strong>in</strong> hohes Maß an Engagement und Flexibilität. Die E<strong>in</strong>haltung der<br />

54 Stunden Woche bietet speziell den Ärzten zwar e<strong>in</strong> Mehr an Frei-<br />

zeit, ist aber durchaus auch mit (teilweise deutlich) weniger Gehalt<br />

verbunden.<br />

Die Anpassung der Arbeitszeiten auf neue rechtliche Vorgaben ist<br />

Pflicht! Die Überprüfung der Arbeitszeitmodelle auf Effizienz und<br />

die Anpassung auf die sich verändernden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

der Krankenhauslandschaft darf dabei aber nicht aus dem Focus ge-<br />

raten und wird uns auch zukünftig beschäftigen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d überzeugt davon, dass wir, bei aller auch manchmal berech-<br />

tigten Kritik, mit unserem Projekt der Neuorganisation von Dienst-<br />

zeiten den richtigen Weg beschritten haben und sehen dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Vorbereitung auf die Herausforderungen der Zukunft.<br />

Autor: Franz J. Bruch - QM-Beauftragter im EVK <strong>Lippstadt</strong><br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Johanniterteam auf der<br />

3. OWL – Walk<strong>in</strong>g Tour<br />

Letzte Vorbereitungen: Das JOH-Team vor dem Start<br />

Bad Oeynhausen (msch) Am Sonntag, dem 19. Juni 05 war es<br />

wieder so weit. In mehrere Gruppen aufgeteilt, machte sich<br />

e<strong>in</strong>e gewaltige Anzahl von passionierten oder neugierig ge-<br />

wordenen Walkern um 9.00 Uhr auf den Weg. Wie schon im<br />

letzten Jahr hatten die Organisatoren und die Teilnehmer aus-<br />

gesprochenes Glück mit dem Wetter. Bei herrlichem Sonnen-<br />

sche<strong>in</strong> verbreitete sich schnell beste Laune und so stand ei-<br />

nem guten Verlauf der Walk<strong>in</strong>g-Tour nichts im Wege.<br />

Zum Gel<strong>in</strong>gen der Veranstaltung trug auch die perfekte Organisati-<br />

on bei: Alle drei Strecken waren wieder sehr gut ausgeschildert und<br />

führten durch landschaftlich schönes, abwechslungsreiches Ge-<br />

biet. Gerade angesichts des warmen Wetters war man für die M<strong>in</strong>e-<br />

ralwasserstände am Rande der Strecken sehr dankbar. Als Anden-<br />

ken konnte man die Tasse mit dem Aufdruck „Walk<strong>in</strong>g-Tour 2005“,<br />

die es am Abschlussstand gab, behalten.<br />

Wie immer fand ke<strong>in</strong>e Zeitmessung statt, denn bei dieser Sportart<br />

steht ja noch nicht der Gedanke an Leistungsvergleich im Vorder-<br />

grund, sondern der gesundheitliche Gedanke und die Freude an<br />

der Bewegung <strong>in</strong> der Natur.<br />

Zu Recht wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Ansprache zu Beg<strong>in</strong>n gesagt: „Schon<br />

jetzt ist diese Walk<strong>in</strong>g-Tour e<strong>in</strong>e gute Tradition.“ In jedem Jahr ist<br />

der Zuspruch erkennbar größer. Waren es im letzten Jahr noch et-<br />

was über 500 Teilnehmer, so wurden diesmal schon 634 Walk<strong>in</strong>g-<br />

Begeisterte gezählt.<br />

Auch wir als Johanniter waren wieder mit e<strong>in</strong>em Informationsstand<br />

vertreten, an dem Mitarbeiter der Diätberatung (Almut Lefert) und<br />

der Sporttherapie (Hagen Hessenkämper und Uwe Me<strong>in</strong>ecke) für<br />

Fragen zur Verfügung standen und erfrischenden Fruchtsalat aus-<br />

teilten.<br />

E<strong>in</strong>ige unserer Patienten haben ebenfalls mit viel Vergnügen an<br />

der Walk<strong>in</strong>g-Tour teilgenommen. Sie waren vorher <strong>in</strong> unserer kl<strong>in</strong>i-<br />

schen Walk<strong>in</strong>g-Gruppe auf diese Tour vorbereitet worden. Wir alle<br />

freuen uns schon auf die Tour im nächsten Jahr.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 21


22 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Die Geme<strong>in</strong>schaft zählt: Am Ende e<strong>in</strong>es attraktiven Turniers zeigten die Teams, dass Sport und Freundschaft zusammen gehören<br />

Team Bad Oeynhausen Sieger im ersten<br />

<strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong><br />

<strong>Lippstadt</strong> Am 2. Juli 2005 fand auf dem Sportgelände des SV o8<br />

<strong>Lippstadt</strong> das erste <strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong> statt. Ange-<br />

treten waren die Mannschaften aus den Ev. Krankenhäusern <strong>in</strong><br />

Bielefeld, Hamm, Unna, <strong>Lippstadt</strong>, aus den Johanniter Ordens-<br />

häusern Bad Oeynhausen sowie die Mannschaft der KZVK Dort-<br />

mund. Bei herrlichem Wetter hatten die vier Schiedsrichter ke<strong>in</strong>e<br />

Probleme, die überaus fairen Partien zu leiten.<br />

In Anlehnung an das Verbundmotto „<strong>Valeo</strong> - hier geht es mir gut“ wur-<br />

de die Organisation des Turniers und die Versorgung der Spieler und<br />

Zuschauer mit Speisen und Getränken durch die Beschäftigten des<br />

EVK <strong>Lippstadt</strong> bestens vorbereitet und durchgeführt.<br />

Zum Spielverlauf :<br />

Es wurden 2 x 10 M<strong>in</strong>uten gespielt, jeder gegen jeden. Die Sieger-<br />

mannschaft dieses Turniers wurde erst <strong>in</strong> der letzten Spielpaarung<br />

Hamm gegen Bad Oeynhausen ermittelt. Nach dem die Mannschaft<br />

aus Hamm <strong>in</strong> Führung gegangen war, glichen die Johanniter noch vor<br />

der Halbzeit aus. Zu diesem Zeitpunkt standen die Hammer noch als<br />

Turniersieger fest. Erst e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der 15. M<strong>in</strong>ute gegebener Sieben-Meter<br />

brachte die Bad Oeynhausener mit 2:1 auf die Siegerstrasse. Dieses Er-<br />

gebnis war gleichzeitig der Endstand.<br />

Im Anschluss wurden den Mannschaften die Pokale überreicht, die<br />

von der KZVK Dortmund gestiftet wurden. Zusätzlich bekam die Sie-<br />

germannschaft aus Bad Oeynhausen e<strong>in</strong>e Wanderpokaltafel, die im<br />

nächsten Jahr von ihr verteidigt werden muss.<br />

Voraussichtlich wird das nächste <strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong> 2006<br />

<strong>in</strong> Bad Oeynhausen ausgerichtet. Dann können selbstverständlich alle<br />

<strong>Valeo</strong> Krankenhäuser mit eigenen Mannschaften wieder teilnehmen.<br />

Kontaktadresse hierfür ist der Initiator dieses Turniers, Uwe Pru<strong>in</strong>, aus<br />

dem EVK <strong>Lippstadt</strong>, der unter der e-Mailadresse<br />

mav@ev-krankenhaus.de zu erreichen ist.


Begegnungen<br />

Nr. Beg<strong>in</strong>n Spielpaarung Ergebnis<br />

1 10:30 <strong>Lippstadt</strong> - Bielefeld 4 : 0<br />

2 10:30 Unna - Hamm 0 : 6<br />

3 10:55 Bad Oeynhausen - Dortmund 5 : 0<br />

4 10:55 <strong>Lippstadt</strong> - Unna 2 : 5<br />

5 11:20 Bielefeld - Bad Oeynhausen 1 : 5<br />

6 11:20 Hamm - Dortmund 6 : 0<br />

7 11:45 Bad Oeynhausen - <strong>Lippstadt</strong> 3 : 3<br />

8 11:45 Bielefeld - Hamm 2 : 7<br />

9 12:10 Dortmund - Unna 1 : 4<br />

10 12:10 <strong>Lippstadt</strong> - Hamm 1 : 4<br />

11 12:35 Dortmund - Bielefeld 3 : 1<br />

12 12:35 Unna - Bad Oeynhausen 3 : 4<br />

13 13:00 Dortmund - <strong>Lippstadt</strong> 2 : 2<br />

14 13:00 Bielefeld - Unna 2 : 4<br />

15 13:25 Hamm - Bad Oeynhausen 1 : 2<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Abschlusstabelle<br />

Abschlusstabelle Spiele Punkte Tore Diff.<br />

Bad Oeynhausen 5 13 19 : 8 11<br />

Hamm 5 12 24 : 5 19<br />

Unna 5 9 16 : 15 1<br />

<strong>Lippstadt</strong> 5 5 12 : 14 -2<br />

Dortmund 5 4 6 : 18 -12<br />

Bielefeld 5 0 6 : 23 -17<br />

Die Ergebnisse und die Tabelle lassen ke<strong>in</strong>en Zweifel – Bad Oeyn-<br />

hausen spielte sich an die Spitze der „<strong>Valeo</strong>-Fußball-Liga“<br />

Bild unten: Den Ball fest im Blick – zum Schluss stand es <strong>in</strong> der<br />

Partie EvKB gegen Bad Oeynhausen dennoch 1 : 5<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 23


Förderpreis geht an das EvKB<br />

24 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Modellfunktion für die<br />

Bundesrepublik<br />

Bielefeld (rio). Große Freude im Evangelischen Krankenhaus<br />

Bielefeld: Die Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>in</strong><br />

Bethel gewann mit ihrem Angebot der Drogensprechstunde<br />

den Kl<strong>in</strong>ikförderpreis der Bayrischen Landesbank. Der Preis ist<br />

mit 5.000 Euro dotiert.<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Reker, ärztlicher Leiter der Abteilung für Suchterkran-<br />

kungen an der Kl<strong>in</strong>ik, nahm den Preis im Rahmen e<strong>in</strong>es Festaktes<br />

<strong>in</strong> München entgegen. Die Bayern LB würdigte die Drogensprech-<br />

stunde als „Beispiel für e<strong>in</strong>e gelungene <strong>in</strong>tegrierte Krankenhausver-<br />

sorgung“.<br />

Der Kl<strong>in</strong>ik gelang es, „e<strong>in</strong> unentbehrliches Instrument zu entwickeln,<br />

um ressourcenschonend und doch bedarfsgeleitet e<strong>in</strong>e differen-<br />

zierte wie umfassende qualifizierte suchtmediz<strong>in</strong>ischen Behand-<br />

lung von Drogenpatienten sicher zu stellen“, heißt es <strong>in</strong> der Begrün-<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Reker<br />

dung der Bayern LB. „Dem Bielefelder<br />

Modell kommt dabei für die gesamte<br />

Bundesrepublik e<strong>in</strong>e Modellfunktion<br />

zu. Durch diesen <strong>in</strong>tegrierten Ansatz<br />

werden Haltequote, Behandlungs-<br />

spezifität und Effizienz erhöht und<br />

gleichzeitig <strong>in</strong>dividuelle Patienten-<br />

bedürfnisse besser gewürdigt.“<br />

Ambulante, teilstationäre und statio-<br />

näre Angebote der Kl<strong>in</strong>ik wurden so<br />

mite<strong>in</strong>ander verzahnt, dass alle the-<br />

rapeutischen Optionen für Drogen-<br />

patienten angeboten werden kön-<br />

nen. Der vorstationären Substitution<br />

durch Methadon kommt e<strong>in</strong>e beson-<br />

dere Bedeutung zu. Patienten werden an die Kl<strong>in</strong>ik gebunden und<br />

langfristig stabilisiert. Die Zahl der teuren stationären Aufnahmen,<br />

die von Patienten möglicherweise nur aufgrund vorübergehenden<br />

Entzugssymptome gewünscht werden, geht erheblich zurück und<br />

die Vermittlung <strong>in</strong> andere, ambulante Angebote nimmt zu.<br />

Die Bayrische Landesbank vergibt seit acht Jahren den begehrten<br />

Titel. Als Kredit<strong>in</strong>stitut mit sozialem Engagement kommt es der Ur-<br />

heber<strong>in</strong> des Preises <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf e<strong>in</strong>e Verknüpfung von Öko-<br />

nomie und Mediz<strong>in</strong> an. Das hohe Niveau im Gesundheitssystem soll<br />

bezahlbar bleiben. Deshalb prämiert die Bank eigenständige, kreati-<br />

ve und praxisorientierte Innovationen, die zur Optimierung von Pro-<br />

zessen und Strukturen beitragen.<br />

Das Bildungszentrum St. Johannisstift<br />

Projektverbund „Gesundes Land NRW“<br />

Gesundheitsm<strong>in</strong>isterium<br />

zeichnet Paderborner Bildungszentrum<br />

aus<br />

Paderborn (mib) Das Projekt „Gesundheitsförderung <strong>in</strong> der<br />

Aus- und Fortbildung <strong>in</strong> Pflegeberufen“ ist <strong>in</strong> den Projektver-<br />

bund „Gesundes Land NRW“ im Europäischen Netzwerk der<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Regionen für Gesund-<br />

heit“ aufgenommen worden. Es wurde von der Landesgesund-<br />

heitskonferenz als beispielgebend und als e<strong>in</strong>e Bereicherung<br />

für das Gesundheitswesen des Landes NRW bewertet.<br />

Im Sommer 2003 haben sich das Bildungszentrum für Gesundheits-<br />

und Sozialberufe St. Johannisstift, der Fachbereich Pflege und Ge-<br />

sundheit der Fachhochschule Bielefeld, das Deutsche Netz Gesund-<br />

heitsfördernder Krankenhäuser (DNGfK) und die Deutsche Ange-<br />

stellten-Krankenkasse (DAK) zu dem Projekt zusammengeschlos-<br />

sen, um die Situation von Pflegekräften <strong>in</strong> Deutschland zu stärken.<br />

In ausgewählten Pflegebereichen (den Sett<strong>in</strong>gs) des St. Johannisstift<br />

werden Konzepte zur Gesundheitsförderung für Pflegeberufe ent-<br />

wickelt, erprobt, evaluiert und implementiert.<br />

Über die kürzlich erfolgte Auszeichnung des NRW-Gesundheits-<br />

m<strong>in</strong>isteriums freuen sich die Kooperationspartner und Mitarbeite-<br />

r<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des Projekts, denn nur besonders <strong>in</strong>novati-<br />

ve Ansätze mit präventivem Schwerpunkt, hoher Qualität und Wirt-<br />

schaftlichkeit werden berücksichtigt. Alle <strong>in</strong> den Verbund aufge-<br />

nommenen Projekte werden im Internet (www.gesundheitspreis.<br />

nrw.de) sowie <strong>in</strong> der Broschüre „Projektverbund Gesundes Land<br />

NRW“ vorgestellt .<br />

Jürgen Grosser, Leiter des Bildungszentrums, weiß, dass dieser Er-<br />

folg nur durch die Mitwirkung aller Projektpartner möglich wur-<br />

de: „Ich möchte mich <strong>in</strong>sbesondere bei den beteiligten Mitarbei-<br />

ter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern des St. Johannisstift und unseren Part-<br />

nern im Projekt für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung<br />

bedanken.“


<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Freuen sich über die Eröffnung der Praxis: Das Ergotherapie-Team (v.l.) Sab<strong>in</strong>e Dehnerdt, Marion Hamann und Ina Höltz<br />

Neue Praxis für Ergotherapie eröffnet<br />

Bielefeld (rio). Am Eckardtsheimer Fliednerweg eröffnete das<br />

EvKB Anfang Juni se<strong>in</strong>e zweite Praxis für Ergotherapie. Die Pra-<br />

xisräume liegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Anbau der Schule für Ergotherapie.<br />

Die enge Nachbarschaft von Theorie und Praxis ist zweifellos<br />

e<strong>in</strong> „Pluspunkt“ der E<strong>in</strong>richtung.<br />

Die neue Praxis steht grundsätzlich allen PatientInnen nach ärztli-<br />

cher Verordnung offen. Besonders im Fokus stehen dabei Menschen<br />

mit erworbenen Hirnschädigungen, beispielsweise nach e<strong>in</strong>em Un-<br />

fall oder e<strong>in</strong>em Schlaganfall, für die bereits <strong>in</strong> mehreren stationären<br />

E<strong>in</strong>richtungen Bethels Betreuungsangebote existieren, aber auch<br />

K<strong>in</strong>der. Ergotherapie will – vere<strong>in</strong>facht gesagt – mit unterschiedli-<br />

chen Verfahren PatientInnen unterstützen, ihre Alltagstätigkeiten<br />

zu verrichten. Dabei kann es um die Förderung noch nicht erlang-<br />

ter (K<strong>in</strong>der) oder verlorener Fähigkeiten (Schlaganfallpatienten)<br />

ebenso gehen, wie um e<strong>in</strong>e möglichst lange Aufrechterhaltung der<br />

Selbstständigkeit, um e<strong>in</strong>e drohende Pflegebedürftigkeit abzuwen-<br />

den oder h<strong>in</strong>auszuzögern.<br />

Bereits 2002 eröffnet die erste ergotherapeutische Praxis am Kam-<br />

mermühlenweg. Die fortlaufende Vergrößerung und die gute Aus-<br />

lastung führte jetzt zur Gründung e<strong>in</strong>es zweiten Standorts. Die fach-<br />

liche Leitung liegt bei Marion Hamann, Ina Höltz und Sab<strong>in</strong>e Deh-<br />

nerdt. Hamann und Höltz haben zuvor bereits berufliche Erfah-<br />

rungen im ambulanten und stationären Bereich der beiden Träger<br />

– Bethel und Ev. Johanneswerk – gesammelt. Marion Hamann kehrt<br />

gewissermaßen an alte Stätte zurück: Sie hatte vor sechs Jahren ihre<br />

Ausbildung zur Ergotherapeut<strong>in</strong> <strong>in</strong> Eckardtsheim abgeschlossen.<br />

Die Nähe beider E<strong>in</strong>richtungen – Schule und Praxis – sehen die Ver-<br />

antwortlichen als großes Plus, gewährleiste sie doch e<strong>in</strong>en ständi-<br />

gen Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Mitarbeiter<strong>in</strong>-<br />

nen der Praxis und den Fachlehrkräften der Schule. Schulleiter Rai-<br />

ner Külker freut sich über die offensichtlich hohe Qualität der Aus-<br />

bildung an der Schule, die <strong>in</strong> diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag<br />

feiert. Über 90 Prozent der AbsolventInnen seien als Ergotherapeu-<br />

ten tätig.<br />

Die neuen Praxisräume bieten neben den unterschiedlichen mobi-<br />

len Medien und Mitteln vielfältige Möglichkeiten wie e<strong>in</strong>e Kletter-<br />

wand, Schaukeln und e<strong>in</strong> ebenerdig e<strong>in</strong>gelassenes Trampol<strong>in</strong>. Auch<br />

e<strong>in</strong>e Küchenzeile gehört dazu. Eckardtsheim liegt im Bielefelder Sü-<br />

den und ist e<strong>in</strong> Ortsteil der Sennestadt. Als „Arbeiterkolonie“ Bethels<br />

1882 <strong>in</strong> der Senne entstanden, wuchs Eckardtsheim <strong>in</strong> 100 Jahren<br />

zur bedeutenden Teilanstalt Bethels mit 1.700 Plätzen und ebenso<br />

vielen MitarbeiterInnen. Heute ist Eckardtsheim e<strong>in</strong>e Ortschaft mit<br />

rund 2.500 E<strong>in</strong>wohnern, <strong>in</strong> der sich zunehmend mehr Unternehmen<br />

und Initiativen aus dem Gesundheitswesen niederlassen.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 25


26 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

v.l.n.r. Krankenhausmanager<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Düsterhaus, Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel, Schwester Elke Münz<strong>in</strong>g<br />

Reg<strong>in</strong>a Joel aus Tansania praktiziert im Paderborner Johannisstift<br />

„Von Krankenschwester zu<br />

Krankenschwester“ überw<strong>in</strong>det Grenzen<br />

Paderborn (mib) Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel aus Tansania fühlt sich<br />

<strong>in</strong> Paderborn gut aufgehoben: „Alle me<strong>in</strong>e Gastfamilien wa-<br />

ren sehr nett“, sagt sie. „Und auch im Krankenhaus St. Johan-<br />

nisstift unterstützen mich alle sehr - auch wenn die Schwestern<br />

viel zu tun haben.“<br />

Für Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel gibt es hier viel zu lernen. Die Möglich-<br />

keiten e<strong>in</strong>es deutschen Krankenhauses unterscheiden sich gewaltig<br />

von denen <strong>in</strong> ihrer ostafrikanischen Heimat. So braucht es <strong>in</strong> Tansa-<br />

nia e<strong>in</strong>en ganzen Monat, bis Gewebeproben ausgewertet werden.<br />

Im Johannisstift passiert die Laboranalyse noch während der Ope-<br />

ration.<br />

Die ausgebildete Krankenschwester und Hebamme will sich für die<br />

Arbeit im OP weiterqualifizieren. Die Idee dazu hatte e<strong>in</strong> deutscher<br />

Arzt im Evangelischen Missionskrankenhaus Ndolage <strong>in</strong> der Nord-<br />

westdiözese Tansanias. Zu diesem Krankenhaus gibt es im St. Johan-<br />

nisstift schon lange gute Verb<strong>in</strong>dungen. Das Partnerschaftsprojekt<br />

„From Nurse to Nurse“, <strong>in</strong>itiiert von der Paderborner OP-Kranken-<br />

schwester Elke Münz<strong>in</strong>g, verb<strong>in</strong>det Mitarbeiter des Stiftes mit den<br />

Schwestern <strong>in</strong> Ndolage. Nach Deutschland gekommen war Reg<strong>in</strong>a<br />

Joel dann schließlich als Teilnehmer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es ökumenischen Frauen-<br />

projekts der Vere<strong>in</strong>ten Evangelischen Mission, die sich für das Mit-<br />

e<strong>in</strong>ander von Kirchen <strong>in</strong> den Erdteilen Afrika, Asien und Europa e<strong>in</strong>-<br />

setzt. Geme<strong>in</strong>sam mit sieben weiteren Frauen aus Ruanda, dem Kon-<br />

go, Indonesien, den Philipp<strong>in</strong>en und eben Tansania war Wuppertal<br />

für drei Monate ihre erste Station <strong>in</strong> unserem Land. Hier nahmen sie<br />

an Weiterbildungen zur Gesundheit, Pädagogik und Theologie teil.<br />

Zuvor war die Gruppe sechs Monate lang auf den Philipp<strong>in</strong>en. K<strong>in</strong>-<br />

derpflege, Konfliktbearbeitung oder Frauenrechte standen dort auf<br />

dem Programm. Ebenso e<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em philipp<strong>in</strong>ischem<br />

Krankenhaus.<br />

Inzwischen s<strong>in</strong>d die anderen Frauen <strong>in</strong> ihre Heimatländer zurück-<br />

gekehrt. Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel steht <strong>in</strong> regem E-Mail-Kontakt<br />

mit ihnen. Dies wird <strong>in</strong> Tansania etwas schwieriger werden. Dort<br />

ist das nächste Internet-Cafe zwei Autostunden von ihrem Wohn-<br />

ort entfernt!


EvKB unterstützt Selbsthilfe für türkische MitbürgerInnen<br />

Bielefeld (rio). Koord<strong>in</strong>iert durch die Bielefelder Kontakt- und<br />

Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (BIKIS) fand <strong>in</strong> Bie-<br />

lefeld erstmals e<strong>in</strong>e Gesundheits<strong>in</strong>formationsreihe <strong>in</strong> türki-<br />

scher Sprache statt. Zunehmend mehr etablierte sich <strong>in</strong> ver-<br />

gangenen Jahren die Selbsthilfe auch unter türkischstämmi-<br />

gen MitbürgerInnen. Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB)<br />

unterstützt die Initiativen.<br />

In neun Veranstaltungen <strong>in</strong> Bielefeld, zwei davon am EvKB, konn-<br />

ten sich türkische MitbürgerInnen <strong>in</strong>formieren über unterschied-<br />

liche Gesundheitsthemen. Das Spektrum umfasste allgeme<strong>in</strong>e Ge-<br />

sundheitsprobleme, Diabetes, Krebserkrankungen, speziell auch<br />

Brustkrebs und andere Frauenkrankheiten bis h<strong>in</strong> zum diätetischen<br />

Kochkurs. Referent<strong>in</strong> war Dr. Gülseren Unsün, e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> aus der<br />

Türkei. Mit dem Ev. Krankenhaus Bielefeld hatten sich die veranstal-<br />

tende BIKIS und die Selbsthilfegruppe für türkische Frauen mit Ge-<br />

sundheitsproblemen e<strong>in</strong>en starken Partner gesucht. Dr. Elfi Liman<br />

und Dr. Marc André Reymond engagierten sich für Veranstaltun-<br />

gen im Johannesstift und <strong>in</strong> Gilead I.<br />

„Zu unseren Treffen kommen etwa 40 bis 60 türkische Frauen,“ be-<br />

richtet Belkiz Bilgi, die Initiator<strong>in</strong> der Veranstaltungsreihe und Ko-<br />

ord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> der Selbsthilfegruppe. 1997 hat sich die Gruppe ge-<br />

gründet, 2003 kam e<strong>in</strong>e zweite Gruppe für türkische Frauen mit<br />

Krebserkrankungen h<strong>in</strong>zu. Bei den wöchentlichen Treffen steht die<br />

Vermittlung von Gesundheits<strong>in</strong>formationen im Vordergrund. „Wir<br />

besuchen auch erkrankte Frauen im Krankenhaus, sprechen mit<br />

Ärzten, Schwestern und Pflegern und begleiten die Frauen manch-<br />

mal zu Beratungs- oder Unterstützungsangeboten,“ schildert Bil-<br />

gi die Aktivitäten der Gruppe. „Viele Frauen würden sich das nicht<br />

trauen, vor allem auch wegen sprachlicher Probleme.“ In Koopera-<br />

tion mit der BIKIS gab die Gruppe im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>e Infor-<br />

mationsbroschüre <strong>in</strong> türkischer Sprache heraus.<br />

Ärzte und Patienten s<strong>in</strong>d Partner im Behandlungsprozess<br />

Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung <strong>in</strong> Ostwestfalen ist türki-<br />

scher Abstammung. Insbesondere die ältere Generation, die nicht<br />

hier geboren ist, verfügt häufig noch über ger<strong>in</strong>ge Deutschkennt-<br />

nisse. Aus Sicht der BIKIS hat die Selbsthilfe hier e<strong>in</strong>e besondere<br />

Funktion. Menschen türkischer Abstammung fehlen häufig die<br />

Kenntnisse über bestimmte Erkrankungen, die <strong>in</strong> deren Herkunfts-<br />

ländern nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle spielen. Allergien, Überge-<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

„Viele Frauen würden sich das<br />

sonst nicht trauen“<br />

wicht, Diabetes, bestimmte Krebs- sowie Herz-Kreislauferkrankun-<br />

gen zählen dazu. „Erst wenn die Menschen längere Zeit <strong>in</strong> Deutsch-<br />

land leben, steigt auch bei ihnen das Erkrankungsrisiko,“ stellt die<br />

BIKIS fest. „E<strong>in</strong> Grund dafür s<strong>in</strong>d die veränderten Lebensbed<strong>in</strong>gun-<br />

gen und Ernährungsgewohnheiten.“<br />

Dr. Marc André Reymond misst Initiativen wie der von Belkiz Bil-<br />

gi hohe Bedeutung zu. Ärzte und Patienten seien nach modernem<br />

Verständnis Partner im Behandlungsprozess, der mündige Patient<br />

dementsprechend gut <strong>in</strong>formiert über se<strong>in</strong>e Erkrankung, deren Ur-<br />

sachen und Wirkung und über den Therapieverlauf. „Wenn e<strong>in</strong> Pa-<br />

tient gegen den Arzt arbeitet, ist auch die beste Mediz<strong>in</strong> machtlos,“<br />

sagt der Privatdozent.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 27


28 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

2. Kongress <strong>in</strong> Bielefeld:<br />

Mehr Kooperation und Wettbewerb<br />

Bethel (rio) Der Gesundheitsmarkt braucht Innovation und<br />

Kooperation. Aber wie viel Bewegung ist notwendig und ge-<br />

wünscht? Unter dem Titel „Sektorübergreifende Zusammen-<br />

arbeit – Partner im Markt“ diskutierten Ende Juni Fachleute im<br />

Rahmen des 2. <strong>Valeo</strong>-Kongresses <strong>in</strong> Bethel. Das Symposium des<br />

Verbundes evangelischer Krankenhäuser <strong>in</strong> Westfalen besuch-<br />

ten rund 200 Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen.<br />

Alle reden vom Wettbewerb, doch längst nicht alle wünschen ihn<br />

wirklich. Diese These sah Dr. Klaus Jacobs auch beim <strong>Valeo</strong>-Kongress<br />

bestätigt. Der Leiter des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemei-<br />

nen Ortskrankenkassen (AOK) hielt das Grundsatzreferat zum The-<br />

ma „Sektorübergreifende Zusammenarbeit“. 613 Verträge zur In-<br />

tegrierten Versorgung s<strong>in</strong>d bundesweit abgeschlossen, 129 Medi-<br />

z<strong>in</strong>ische Versorgungszentren wurden gegründet - so die bisherige<br />

Bilanz des Gesundheitssystemmodernisierungsgesetze (GMG). „Ei-<br />

gentlich viel zu wenig,“ me<strong>in</strong>t Jacobs, „aber immerh<strong>in</strong>: Jede Bewe-<br />

gung tut dem System gut.“<br />

Die Ausgangslage im bundesdeutschen Gesundheitswesen ist sta-<br />

tisch. Die e<strong>in</strong>zelnen Sektoren - stationäre und ambulante Versor-<br />

Die <strong>Valeo</strong>-Fachgruppen <strong>in</strong>formierten über die geme<strong>in</strong>samen Projekte auf Verbundebene<br />

von l<strong>in</strong>ks: Dr. Uwe Preusker, Dr. Klaus Jacobs und die <strong>Valeo</strong>-Ge-<br />

schäftsführer Franz Streyl, Jochen Br<strong>in</strong>k und Manfred Witkowski<br />

gung, Therapie, Rehabilitation und Prävention - s<strong>in</strong>d strikt getrennt,<br />

werden von Akteuren isoliert betrieben und unterliegen teilweise<br />

unterschiedlichen gesetzlichen und F<strong>in</strong>anzierungsgrundlagen. In<br />

der Folge entstanden überverhältnismäßig hohe Kosten. Mit dem


GMG machte die Bundesregierung e<strong>in</strong>en ersten Versuch, das System<br />

grundsätzlich zu reformieren und die Angebote der Beteiligten mit-<br />

e<strong>in</strong>ander zu verzahnen. „Verzahnung reicht nicht aus,“ me<strong>in</strong>t Klaus<br />

Jacobs, „denn damit stehen die Sektoren weiterh<strong>in</strong> versäult neben-<br />

e<strong>in</strong>ander.“ Jacobs fordert e<strong>in</strong>e Öffnung des Systems mit e<strong>in</strong>em Wett-<br />

bewerb nach marktwirtschaftlichen Kriterien. Am GMG kritisiert er<br />

<strong>in</strong>sbesondere den Bürokratismus. Beispiel Integrierte Versorgung:<br />

Hier sei e<strong>in</strong> extrem hoher Aufwand für komplexe Vertragswerke not-<br />

wenig, die am Ende nur e<strong>in</strong>en vergleichsweise kle<strong>in</strong>en Teil der Ver-<br />

sorgung abdeckten.<br />

Mediz<strong>in</strong> und Mehr ist richtungsweisend<br />

Dr. Hans-Jürgen Beckmann stellte das Ärztenetz MuM („Mediz<strong>in</strong> und<br />

Mehr“) <strong>in</strong> Bünde vor. Hier haben 60 Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte e<strong>in</strong>e GmbH<br />

gegründet, e<strong>in</strong> Zentrum errichtet mit Netzwerkbüro, Notfallpraxis,<br />

Praxis für <strong>in</strong>dividuelle Gesundheitsleistungen und Physiotherapie.<br />

Am Lukas-Krankenhaus Bünde war das Netz bei der Planung des am-<br />

bulanten OP-Zentrums beteiligt. Es existiert e<strong>in</strong>e EDV-Anb<strong>in</strong>dung an<br />

das Krankenhaus, e<strong>in</strong> Krankenhausarzt bietet Spezialsprechstunden<br />

<strong>in</strong> Praxen an. Diese Kooperation schien vielen Beteiligten modell-<br />

haft für das deutsche Gesundheitswesen. Allerd<strong>in</strong>gs ist das System<br />

nicht 1:1 übertragbar. In Bünde existiert nur e<strong>in</strong> Krankenhaus, <strong>in</strong>so-<br />

fern ist der „Markt“ sehr überschaubar und be<strong>in</strong>haltet deutlich we-<br />

niger Konfliktpotenzial als <strong>in</strong> größeren Städten.<br />

„Wir Ärzte wollen ke<strong>in</strong>en Verdrängungswettbewerb,“ machte Vor-<br />

standsmitglied Dr. Theodor W<strong>in</strong>dhorst die Position der Ärztekam-<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Der <strong>Valeo</strong>-Kongress 2005 wurde von Informationsständen der Anzeigenpartner unseres Magaz<strong>in</strong>s <strong>Valeo</strong>-mittendr<strong>in</strong> begleitet.<br />

mer Westfalen-Lippe deutlich. Vertrauensvolle Kooperation sei ge-<br />

wünscht, schließlich seien bis zu 80 Prozent der Behandlungsfäl-<br />

le im Krankenhaus auf die Zuweisung niedergelassener Ärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Ärzte zurückzuführen. „Pathologische Verdrängungswettbe-<br />

werbe wird unsere Kammer ahnden, wo es juristische Möglichkei-<br />

ten gibt,“ so W<strong>in</strong>dhorst. Die Integrierte Versorgung hält er für halb-<br />

herzig und nicht nachhaltig.<br />

Wolfgang Vieten, Geschäftsführer der KVWL-Consult GmbH, sieht<br />

viele Chancen im GMG und hält das Bünder Modell für richtungs-<br />

weisend. Allerd<strong>in</strong>gs mahnte er die Krankenhäuser, Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgungszentren nicht im Alle<strong>in</strong>gang ohne Rücksprache mit<br />

den Niedergelassenen zu <strong>in</strong>stallieren. In puncto Kooperationen<br />

empfiehlt er e<strong>in</strong>e „Politik der kle<strong>in</strong>en Schritte“. Ralf Claßen von der<br />

Krankenhausgesellschaft Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen wünscht naturge-<br />

mäß ke<strong>in</strong>en Wettbewerb unter den Krankenhäusern. Die KGNW er-<br />

mutige ihre Mitgliedshäuser, die gesetzlichen Möglichkeiten um-<br />

zusetzen und sich durch Kooperationen neue Geschäftsfelder am<br />

Markt zu erschließen. Warnsignale seien deutlich spürbar: In 2004<br />

wuchs der Anteil der Krankenhäuser mit e<strong>in</strong>em Jahresfehlbetrag<br />

auf 44 Prozent.<br />

Der 2. <strong>Valeo</strong>-Kongress für Führungskräfte bekam sehr gute Noten<br />

von allen Teilnehmern und Beteiligten. Die Vorbereitungen für den<br />

dritten <strong>Valeo</strong>-Fachkongress, der im Juni 2006 <strong>in</strong> Bielefeld geplant<br />

ist, s<strong>in</strong>d bereits angelaufen. Dann soll es stärker um berufsspezifi-<br />

sche Themen aus dem Krankenhaus gehen.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 29


30 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Die neuen Conta<strong>in</strong>er für Dosen und Glas machen die Mülltrennung leicht.<br />

Erster Umwelt- und Abfall-Check <strong>in</strong> der WIVO GmbH Hamm zahlt sich <strong>in</strong> barer Münze aus<br />

Projekt Ökoprofit denkt für die Zukunft<br />

Hamm (tmv) Vor dem H<strong>in</strong>tergrund stetig steigender Energie-<br />

(plus 10 Prozent) und Entsorgungskosten (plus 127 Prozent)<br />

beteiligte sich die WIVO GmbH mit ihrem Standort Hamm, be-<br />

gleitet von zehn weiteren Hammer Unternehmen, an dem zum<br />

vierten Mal stattf<strong>in</strong>denden Projekt ÖKOPROFIT <strong>in</strong> der Stadt<br />

Hamm. Träger dieses Projektes ist die Kommune Hamm, wobei<br />

das Land NRW die Durchführung bezuschusst und die teilneh-<br />

menden Betriebe nach Mitarbeiteranzahl e<strong>in</strong>en gestaffelten<br />

Kostenbeitrag zahlen müssen.<br />

Mit der Durchführung ist die Fa. B.A.U.M Consult GmbH (www.<br />

baumgroup.de) betraut, die über e<strong>in</strong>en professionellen Beraterstab<br />

verfügt, der <strong>in</strong> die Betriebe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geht und bei den Analysen hilft.<br />

Des Weiteren steht e<strong>in</strong> überregionaler Beraterstab zur Verfügung,<br />

der während des Projektes kostenlos die Betriebe besucht.<br />

Für die WIVO GmbH ist als Berater Herr Dipl.-Ing. Jens Jacobsen<br />

(B.A.U.M.-Consult) zuständig, der von der Projektmanager<strong>in</strong> Frau<br />

Christ<strong>in</strong>e Üff<strong>in</strong>g unterstützt wird. Während des e<strong>in</strong>jährigen Projek-<br />

tes werden systematisch <strong>in</strong> den Betrieben nach Energie-E<strong>in</strong>spar-<br />

möglichkeiten gesucht und vorhandene Prozessabläufe überdacht.<br />

Gleichzeitig soll der ressourcen-schonende Umgang mit vorhande-<br />

nen Energieträgern den Mitarbeitern bewusst gemacht werden.<br />

Durch den regelmäßigen Austausch <strong>in</strong> zehn Workshops erschließen<br />

sich die ÖKOPROFIT-Teilnehmer nahezu alle möglichen Blickw<strong>in</strong>kel<br />

auf das Thema und die damit verbundenen Maßnahmen zur Ener-


v.l.n.r. Manfred John (Kaufm. Leitung WIVO GmbH), Jens Jacob-<br />

sen (B.A.U.M. Consult) und Projektmanager<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Üff<strong>in</strong>g im<br />

Beratungsgespräch<br />

giee<strong>in</strong>sparung und der Abfallbewirtschaftung. Das ist dann nicht<br />

nur umwelt- und ressourcenschonend, sondern macht sich vieler-<br />

orts auch sofort <strong>in</strong> der Kasse bemerkbar.<br />

E<strong>in</strong> kluger Schritt - 60.000,- Euro pro Jahr gespart<br />

In der WIVO fiel der Schwerpunkt zunächst auf den Abfall- und En-<br />

ergiebereich. In der Großküche an der Werler Straße wird durch den<br />

E<strong>in</strong>bau moderner Leuchtstoffröhren und Reflektoren e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>spa-<br />

rung von 35.000 Kilowattstunden erreicht werden. Das br<strong>in</strong>gt unterm<br />

Strich e<strong>in</strong>e Entlastung <strong>in</strong> Höhe von 3.400,- Euro pro Jahr bei e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>-<br />

Auf dem WIVO-Wirtschaftshof steht jetzt zusätzlich e<strong>in</strong> Contai-<br />

ner für Papier und Pappe<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

maligen Investition von 4000,- Euro. Aber auch die – im Verhältnis ge-<br />

sehenen – kle<strong>in</strong>eren Maßnahmen trugen zum Erfolg des Projektes<br />

bei: Immerh<strong>in</strong> 500,- Euro Energiekosten können ab sofort durch die<br />

Anschaffung e<strong>in</strong>es Induktionskochfeldes erreicht werden. Nicht <strong>in</strong> je-<br />

dem Fall lässt sich das Potenzial e<strong>in</strong>es Teilprojektes sofort auch <strong>in</strong> Euro<br />

und Cent umrechnen. Doch die Anschaffung von zusätzlichen Papier-<br />

conta<strong>in</strong>ern und Maßnahmen zur Abfalltrennung von Dosen, Glas und<br />

Papier werden sich zeitnah auch <strong>in</strong> der Bilanz positiv bemerkbar ma-<br />

chen. Sehr schnell wird man die positiven Auswirkungen der Entsor-<br />

gung von Dessertbechern (Joghurt, Pudd<strong>in</strong>g- und Quarkprodukte)<br />

als Speisereste wahrneh-<br />

men: Die Becher werden im<br />

sogenannten „Schwe<strong>in</strong>e-Ei-<br />

mer“ entleert, anschließend<br />

getrennt gesammelt und<br />

mit anderen Portionsverpa-<br />

ckungen entsprechend ent-<br />

sorgt. Das verm<strong>in</strong>dert sofort<br />

die Geruchsbelästigung aus<br />

dem (Rest-) Abfallconta<strong>in</strong>er,<br />

der künftig 20 Tonnen we-<br />

niger auf die Waage br<strong>in</strong>gt.<br />

Dadurch verbleiben <strong>in</strong> der<br />

Jahressumme dann 5.600,.-<br />

Euro an E<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> der<br />

Kasse.<br />

Die größten Brocken an E<strong>in</strong>-<br />

sparung brachte jedoch<br />

e<strong>in</strong>e Analyse im Bereich<br />

der Speisenproduktion. An-<br />

hand der Auswertungen<br />

der Speise- und Portions-<br />

rückläufe und durch e<strong>in</strong>e<br />

weiter optimierte Produk-<br />

tionsplanung wurde ermit-<br />

telt, dass pro Tag etwa 60<br />

Mahlzeiten zu viel produ-<br />

ziert und ausgeliefert wur-<br />

den. Die Umstellung auf<br />

den tatsächlichen Bedarf<br />

br<strong>in</strong>gt der WIVO jährlich 60.000,- Euro an E<strong>in</strong>sparung.<br />

Manfred John, Kaufmännischer Leiter der WIVO GmbH und Projekti-<br />

nitiator:. „Wir haben uns im Vorfeld schon e<strong>in</strong>iges von der Teilnahme<br />

am Projekt Ökoprofit versprochen. Dass wir mit e<strong>in</strong>fachen Mitteln der-<br />

artige Erfolge erzielen konnten, ist schon phänomenal.“ Für die nahe<br />

Zukunft stehen die Optimierung der Lüftung im Küchenbereich und<br />

e<strong>in</strong>e verbessertes Energiemanagement <strong>in</strong> den Kühlräumen der Groß-<br />

küche auf dem Programm. „Ohne die tatkräftige Hilfe der Mitarbei-<br />

ter, ohne ihr Wissen und ohne ihre Vorschläge zur Verbesserung hät-<br />

ten wir <strong>in</strong> der kurzen Zeit nicht den Erfolg erarbeiten können“, ist sich<br />

Manfred John sicher. „Das Projekt hat Zukunft, weil es für die Zukunft<br />

denkt“ bilanzierte John abschließend.<br />

Der Öko-Tipp<br />

Setzen Sie bei der Schmutzwasserge-<br />

bühr alle Verdunstungsmengen ab?<br />

Bei der Speisenproduktion wird<br />

Frischwasser verbraucht und ver-<br />

dunstet! Bei der Re<strong>in</strong>igung der Ge-<br />

bäude verdunstet Frischwasser. Beim<br />

Duschen verdunstet Frischwasser.<br />

Die Bewässerung der Außenanla-<br />

gen verbraucht Frischwasser. Bei der<br />

Dampferzeugung für die Sterilisation<br />

oder beim Kochprozess wird Frisch-<br />

wasser verdunstet. Ohne Antrag auf<br />

Gebührenreduzierung zahlen Sie all<br />

diese Mengen an Frischwasser auch<br />

als Schmutzwasser – <strong>in</strong> Hamm z.B.<br />

1,78 Euro/m³.<br />

Prüfen Sie, ob Ihr Haus die Verduns-<br />

tungsmengen bei der Schmutzwas-<br />

sermenge <strong>in</strong> Abzug br<strong>in</strong>gt. Es kom-<br />

men schnell 1000,- Euro zusammen –<br />

und das auf Dauer!<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 31


32 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Wenn es um Füße geht, steht Podologe Michael Büscher mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Podologische Praxis am EK Unna im April 2005 eröffnet - Der Tipp vom Fachmann:<br />

Frühzeitig Füße kontrollieren lassen<br />

Unna (cg) E<strong>in</strong> ganzes Leben lang sollen sie uns tragen, aber oft<br />

behandeln wir sie nicht so: unsere Füße. Erst wenn der Schuh<br />

drückt, der Nagel e<strong>in</strong>gewachsen ist, der Pilz sprießt oder diabeti-<br />

sche Fußprobleme auftauchen, werden die meisten tätig. „Zum<br />

Glück ist es oft dann noch nicht zu spät“, sagt Michael Büscher.<br />

Der Podologe gründete im April dieses Jahres e<strong>in</strong>e Praxisgeme<strong>in</strong>-<br />

schaft mit Beate Suttrop am Evangelischen Krankenhaus <strong>in</strong> Unna.<br />

Was macht e<strong>in</strong> Podologe? Er befasst sich mit der mediz<strong>in</strong>ischen Fuß-<br />

pflege, für die seit 2002 e<strong>in</strong>e zweijährige Ausbildung mit abschließen-<br />

dem Staatsexamen erforderlich ist. „Wir arbeiten eng mit Dermato-<br />

logen, Diabetologen und Orthopäden zusammen“, erklärt der Fach-<br />

mann. Er führt fußpflegerische Behandlungsmaßnahmen durch und<br />

erkennt pathologische Veränderungen am Fuß, die e<strong>in</strong>e ärztliche Be-<br />

handlung erfordern. In se<strong>in</strong>em modern e<strong>in</strong>gerichteten Behandlungs-<br />

zimmer entfernt Michael Büscher nicht nur schmerzende Hühnerau-<br />

gen, störende Schwielen oder deformierte Zehennägel, sondern tritt<br />

auch als Berater auf und gibt Tipps für die richtige Pflege der Füße und<br />

Be<strong>in</strong>e. „Diabetiker, Bluter und Rheumatiker gehören gleichermaßen<br />

zu me<strong>in</strong>em Patientenkreis wie jemand mit e<strong>in</strong>em Hühnerauge“, erläu-<br />

tert der Podologe. Wenn beispielsweise e<strong>in</strong> Diabetiker mit e<strong>in</strong>em Ul-<br />

cus im Apex-Bereich der Großzehe rechtzeitig behandelt wird, kann<br />

<strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>e Amputation verh<strong>in</strong>dert werden. Der Pati-<br />

ent wird dann <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är sowohl vom Arzt als auch von Michael<br />

Büscher behandelt. Se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es dann die Hyperkeratose im<br />

Wundrandbereich zu entfernen, die Wunde zu re<strong>in</strong>igen und nach Maß-<br />

gabe des behandelnden Arztes weiter zu versorgen. Parallel dazu wird<br />

der Stoffwechsel des Patienten vom Arzt neu e<strong>in</strong>gestellt und Michael<br />

Büscher klärt über e<strong>in</strong>e orthopädische Schuhversorgung und Vorbeu-<br />

gungsmaßnahmen auf. „Ich arbeite Hand <strong>in</strong> Hand mit dem behandeln-<br />

den Arzt, damit dem Patienten schnell geholfen werden kann“, sagt<br />

Michael Büscher.


Helga und Helmut Degen s<strong>in</strong>d seit dem 20.August 1955 e<strong>in</strong> Paar<br />

<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />

Goldene Hochzeit im<br />

EVK Hamm<br />

Hamm (tmv) Alle Vorbereitungen für den großen Tag waren schon<br />

getroffen und die Verwandten und Freunde waren e<strong>in</strong>geladen. Da<br />

brach plötzlich Helga Degens Schienbe<strong>in</strong>knochen. „Es machte kurz<br />

knacks, dann baumelte das Be<strong>in</strong> und die Schmerzen kamen“, schil-<br />

dert die ansonsten rüstige Dame im Krankenbett die Situation we-<br />

nige Tage vor dem Term<strong>in</strong> ihrer Goldenen Hochzeit. Ärztliche Hil-<br />

fe kam schnell und im Evangelischen Krankenhaus wurden sofort<br />

die geeigneten Maßnahmen getroffen. Ziemlich bald war abzuse-<br />

hen, dass die Feier zur Goldenen Hochzeit nicht wie geplant statt-<br />

f<strong>in</strong>den konnte. Dem Team des Pflegedienstes auf der Station 12 war<br />

sofort klar, was jetzt passieren musste: Wenn Helga Degen nicht mit<br />

ihrem Ehemann Helmut <strong>in</strong> die Kirche e<strong>in</strong>ziehen kann, muss die Fest-<br />

geme<strong>in</strong>de eben zum Jubel-Brautpaar kommen. In der EVK-Kapelle<br />

wurde am Samstag, dem 20. August 05, schließlich wie vorgesehen<br />

die Goldene Hochzeit gefeiert. Mit dabei natürlich alle Verwandten,<br />

Freunde sowie Mitarbeiter des Hauses. Im Anschluss an die Feier <strong>in</strong><br />

der Kapelle wartete e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Imbiss auf die 24 Gäste.<br />

Über die Aufregung im Vorfeld ihrer Goldenen Hochzeit kann das<br />

Ehepaar Degen mittlerweile lachen. E<strong>in</strong> besonderer Dank geht an<br />

die Station 12, die dieses Ereignis unbürokratisch und schnell zu ei-<br />

nem glücklichen Ausgang geführt hat.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 33


Diakonisches ENGAGEMENT<br />

Weitere Spendenübergabe<br />

– Flutopferhilfe Asien<br />

Uwe Pru<strong>in</strong> und Abraham Thenakara<br />

<strong>Lippstadt</strong> Durch den Verkauf von ausgemusterten EDV-Teilen an die<br />

Beschäftigten des Evangelischen Krankenhauses <strong>Lippstadt</strong> konnte<br />

die stolze Summe von 500,00 Euro gesammelt werden.<br />

Uwe Pru<strong>in</strong>, Vorsitzender der MAV, übergab dieses Geld an den Kran-<br />

kenpfleger Abraham Thenakara, der auch dieses Mal dafür sorgt,<br />

dass dieses Geld ohne Umwege direkt nach Kollam, Süd<strong>in</strong>dien ge-<br />

langt.<br />

Durch die erste Spendenaktion wurden bereits 1.350,- Euro e<strong>in</strong>ge-<br />

nommen. Dieses Geld hat se<strong>in</strong>e Zielbestimmung <strong>in</strong> Kollam schon di-<br />

rekt erreicht. Mit Hilfe dieser Spende wurde e<strong>in</strong> Fischerhaus, wie auf<br />

dem Foto zu sehen ist, von <strong>in</strong>nen und außen renoviert. Die Flutkata-<br />

strophe hatte das Gebäude zum Teil zerstört.<br />

Hier lebt bereits wieder e<strong>in</strong>e fünfköpfige Familie, die jetzt durch die<br />

Spendenaktion des Evangelischen Krankenhauses <strong>Lippstadt</strong> wieder<br />

selbst für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen kann.<br />

Das renovierte Fischerhaus im süd<strong>in</strong>dischen Kollam<br />

34 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005


Diakonisches ENGAGEMENT<br />

Matthias-Carras-Konzerte erhalten Benefiz-Note<br />

PopSchlager-Künstler werden Pate der<br />

„Frühchenstationen“ im EVK Hamm<br />

Die neuen Paten, Schlager-Sänger Matthias Carras (Zweiter von rechts) und Frank Chagall (rechts) werden von den Chefärzte Berthold<br />

Mackowiak (von l<strong>in</strong>ks) und Prof. Dr. Lothar Re<strong>in</strong>ken über die Neugeborenenstation der EVK-K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik geführt. Mit im Bild: Brigitte<br />

Müller und Töchterchen N<strong>in</strong>a<br />

Hamm (tmv)Der Schlager-Interpret Matthias Carras will sich ab<br />

sofort bei se<strong>in</strong>en Auftritten und Konzerten auch <strong>in</strong> den Dienst<br />

e<strong>in</strong>er guten Sache stellen. Durch freundschaftliche Kontak-<br />

te zur K<strong>in</strong>derkrankenschwester Petra Thiery aus der Kl<strong>in</strong>ik für<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendmediz<strong>in</strong> ist ihm die Situation von Eltern<br />

und frühgeborenen K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik deutlich geworden.<br />

„Als dreifacher Familienvater kann ich gut nachvollziehen, was es<br />

bedeutet, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d längere Zeit stationär behandelt werden<br />

muss“, erklärt Matthias Carras se<strong>in</strong> Engagement. „Manchmal fehlen<br />

nur Kle<strong>in</strong>igkeiten, zum Beispiel <strong>in</strong> den Aufenthaltsräumen für El-<br />

tern, wo e<strong>in</strong>e aktuelle Zeitschrift oder die Tageszeitung schon will-<br />

kommene Abwechslung br<strong>in</strong>gen kann“, so Carras weiter. Dafür will<br />

der Pop-Künstler mit se<strong>in</strong>em Freund Frank Chagall zukünftig bei<br />

Konzerten und anderen Veranstaltungen sammeln.<br />

Mit der Übernahme e<strong>in</strong>er Patenschaft für die Baby-Intensivstation<br />

und die Station 5 der Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- und Jugendmediz<strong>in</strong> im EVK<br />

Hamm gibt Matthias Carras se<strong>in</strong>em Engagement für diese E<strong>in</strong>rich-<br />

tung nun e<strong>in</strong>en offiziellen Rahmen. Schon bei der großen Bene-<br />

fiz-Schlagergala für den Kl<strong>in</strong>ik-Clown im Oktober 2001 waren Car-<br />

ras & Friends <strong>in</strong> der Hammer Diskothek „Joys“ mit dabei. Jetzt sol-<br />

len regelmäßige Aktionen für die beiden Stationen der K<strong>in</strong>derkli-<br />

nik folgen.<br />

„Wir freuen uns über dieses Engagement, weil davon K<strong>in</strong>der und<br />

Eltern profitieren werden“, begrüßt Professor Dr. Lothar Re<strong>in</strong>ken<br />

die Initiative. Mit se<strong>in</strong>em Chefarzt-Kollegen Berthold Mackowiak<br />

von der Baby-Intensiv-Station hat der geschäftsführende ärztliche<br />

Leiter der K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik auch schon konkrete Projekte vor Augen.<br />

„Die Situation der Eltern frühgeborener K<strong>in</strong>der ist geprägt von Un-<br />

sicherheit und von der Sorge um die Gesundheit der Babys“, erläu-<br />

tert Chefarzt Mackowiak. „Hier wollen wir den Eltern mit kle<strong>in</strong>en<br />

Diensten und Annehmlichkeiten die Zeit <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik etwas leich-<br />

ter machen“, ergänzt Prof. Re<strong>in</strong>ken. Die Patenschaft von Carras &<br />

Friends soll dabei nachhaltig wirken. „E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Benefiz-Akti-<br />

on hilft manchmal leider nur für den Augenblick. Wir wollen mit ei-<br />

nem langfristigen Engagement vielen Eltern helfen“, geben Matt-<br />

hias Carras und Frank Chagall die Perspektive ihrer E<strong>in</strong>sätze im S<strong>in</strong>-<br />

ne der guten Sache vor.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 35


36 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Transparenz & Information für <strong>in</strong>teressierte Patienten unter www.valeo-kl<strong>in</strong>ikverbund.de<br />

Qualitätsberichte 2004 der <strong>Valeo</strong>-Häuser<br />

s<strong>in</strong>d seit Ende August auch onl<strong>in</strong>e<br />

Bielefeld (tmv) In diesem Jahr waren alle 2.000 Krankenhäu-<br />

ser bundesweit verpflichtet, e<strong>in</strong>en standardisierten Qualitäts-<br />

bericht an die Krankenkassen zu liefern. Was für den Auszubil-<br />

denden das Berichtsheft, ist für das Krankenhaus der Qualitäts-<br />

bericht. Denn <strong>in</strong> diesem Bericht muss alles aufgelistet se<strong>in</strong>. Von<br />

der Art der mediz<strong>in</strong>ischen Leistungen, bis zur Zahl der Betten<br />

und der Menge der durchgeführten Operationen. Das Kranken-<br />

haus soll so e<strong>in</strong> Stück transparenter werden - speziell für die <strong>in</strong>-<br />

teressierten Patienten, die sich anhand der Informationen e<strong>in</strong><br />

Bild von der Struktur und Leistungsfähigkeit e<strong>in</strong>zelner Kran-<br />

kenhäuser und deren Abteilungen machen wollen.<br />

Ersche<strong>in</strong>en im e<strong>in</strong>heitlichen Layout: Die Qualitätsberichte der <strong>Valeo</strong>-Häuser<br />

Im September 2004 hat sich die Gruppe der Qualitätsmanager<strong>in</strong>nen<br />

und Qualitätsmanager aus den <strong>Valeo</strong>-Häusern erstmals <strong>in</strong> Bielefeld<br />

getroffen. Nicht mal e<strong>in</strong> Jahr Zeit blieb dieser Fachgruppe, um un-<br />

ter der Leitung von Dr. Jens Maschmann (<strong>Valeo</strong>-Referat Strategische<br />

Planung) e<strong>in</strong> Konzept zur Publikation e<strong>in</strong>es verbund-e<strong>in</strong>heitlich auf-<br />

gebauten Qualitätsberichts auf die Be<strong>in</strong>e zu stellen. In zahlreichen<br />

Sitzungen ist es gelungen, den QM-Berichten (nach § 137 SGB V) der<br />

<strong>Valeo</strong>häuser e<strong>in</strong>en nahezu identischen <strong>in</strong>haltlichen Aufbau und e<strong>in</strong><br />

gleich strukturiertes Layout zu geben. Die Berichte der 11 Mitglieds-<br />

häuser s<strong>in</strong>d seit dem 29. August 2005 auf der Homepage des <strong>Valeo</strong>-<br />

Kl<strong>in</strong>ikverbundes onl<strong>in</strong>e.<br />

Pünktlich fertig: Die Fachgruppe Qualitätsmanagement stellte die Qualtitätsberichte 2004 Ende August <strong>in</strong> Bielefeld vor


„Wir haben an vielen Stellen ge-<br />

me<strong>in</strong>sam diskutiert, welchen Stel-<br />

lenwert bestimmte Informationen<br />

e<strong>in</strong>nehmen sollten“, erklärt Dr. Jens<br />

Maschmann, der mit der Fachgrup-<br />

pe die Spielräume für e<strong>in</strong>e ver-<br />

bundspezifische Gestaltung aus-<br />

lotete. „Die Berichte s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne<br />

der <strong>in</strong>teressierten Patienten aufge-<br />

baut, wobei es für den Laien trotz-<br />

dem nicht leicht se<strong>in</strong> wird, alle E<strong>in</strong>-<br />

zelheiten richtig zu deuten“, re-<br />

sümmiert Dr. Maschmann. Auf je-<br />

den Fall werde es die Gruppe <strong>in</strong> den kommenden Jahren mit den<br />

Berichten e<strong>in</strong>facher haben. „Als nächstes Ziel haben wir uns <strong>in</strong> der<br />

Fachgruppe vorgenommen, die Konzepte des Qualitätsmanage-<br />

ments <strong>in</strong> den <strong>Valeo</strong>häusern abzustimmen und e<strong>in</strong>ander anzuglei-<br />

chen. Der nächste Schritt ist dann die Vorbereitung auf e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>-<br />

sames Zertifizierungsverfahren“, umschreibt Dr. Jens Maschmann<br />

den Fahrplan für die kommenden Monate.<br />

An der Erstellung des Konzepts und der QM-Berichte haben mit-<br />

gewirkt: Dr. Ute Becker-Scharfenkamp und Dr. Irena Kriegesmann-<br />

Rembs (Ev. Krankenhaus Hamm) • Ursula Lenger, Doris Bornitz und Mi-<br />

chael Schönfeld (Lukas-Krankenhaus Bünde, EVK Enger) • Anja Wor-<br />

del und Ulrike Bonhag (Ev. Krankenhaus Unna) • Karola Düsterhaus (St.<br />

Johannisstift Paderborn) • Dr. Christ<strong>in</strong>e Fuchs (Ev. Krankenhaus Biele-<br />

feld) • Ulla Jürgens (Ev. Krankenhaus Bielefeld) • Anja Niehaus (Johan-<br />

niter-Ordenshäuser, Bad Oeynhausen) • Karsten Braks (Kl<strong>in</strong>ik am Kor-<br />

so, Bad Oeynhausen) • Franz Bruch (Ev. Krankenhaus <strong>Lippstadt</strong>) • Ka-<br />

r<strong>in</strong> Meyer und Thorsten Strohbecke (Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau) •<br />

Markus Becker (Ev. Krankenhaus Johannisstift Münster) • Die Arbeits-<br />

gruppe wird geleitet von Dr. Jens Maschmann (valeo)<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Johanniter auch beim Überwachungsaudit<br />

erfolgreich<br />

Bad Oeynhausen Die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhau-<br />

sen wurden im Sommer 2004 nach der DIN ISO 9001:2000 und<br />

der DEGEMED zertifiziert. Im Juni 2005 konnte das „Überwa-<br />

chungsaudit“ für die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhau-<br />

sen erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Besonders positiv s<strong>in</strong>d u.a. das Verbesserungswesen, das Projekt-<br />

management sowie auch Neuerungen im Pflegebereich wie z.B. das<br />

Medikamentenstellsystem aufgefallen.<br />

Empfehlungen, gilt es nun im nächsten Schritt durch die jeweiligen<br />

verantwortlichen Abteilungsleiter/“Prozesseigner“ zu bearbeiten.<br />

Die Erhaltung des Zertifikats wurde somit bestätigt.<br />

Für das Zertifizierungsverfahren der DiBO (Dienstleistungen <strong>in</strong> Bad<br />

Oeynhausen GmbH) lagen e<strong>in</strong> Qualitätsmanagementhandbuch der<br />

DiBO, die gültigen Arbeitsabläufe sowie e<strong>in</strong> „Küchenhandbuch“ zu-<br />

grunde. Das QM System der DiBO entspricht (nach <strong>in</strong>tensiven Vorbe-<br />

reitungen) den gestellten Anforderungen der DIN ISO 9001:2000.<br />

Somit konnte auch die DiBO, federführend unter der Leitung von<br />

Herrn Johannhanwahr, nach DIN ISO 9001-2000 zertifiziert werden.<br />

Mit dem Erwerb des Zertifikats für die DiBO und der Bestätigung für<br />

die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen ist Zuversicht und<br />

auch Freude gegeben. An dieser Stelle gilt nun weiterh<strong>in</strong> die Devise:<br />

Die ständige Verbesserung und fortlaufende Optimierung der Leis-<br />

tung und der Prozesse stellt e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Ziel im H<strong>in</strong>blick auf<br />

e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich wirkendes und wachsendes QM System dar.<br />

Die jeweiligen Überprüfungen und Beurteilungen übernahm die<br />

Firma NIS Zert.<br />

Anja Niehaus, Qualitätsmanagmentbeauftragte<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 37


Demente Menschen haben e<strong>in</strong><br />

Recht darauf, dass man gut mit<br />

ihnen umgeht - unter diesem<br />

Motto steht e<strong>in</strong> Symposium, das<br />

am 22.10.05 im Wirtschaftszent-<br />

rum Gronau (WZG) stattf<strong>in</strong>det.<br />

Veranstalter s<strong>in</strong>d die psychia-<br />

trische und geriatrische Abtei-<br />

lung des Lukas-Krankenhauses,<br />

das Bethesda-Altenpflegeheim<br />

Gronau, das St.-Antonius-Stift<br />

Gronau und das Agatha-Domi-<br />

zil <strong>in</strong> Gronau-Epe.<br />

38 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Kurz BERICHTET<br />

Demente Menschen haben e<strong>in</strong> Recht darauf, dass man gut mit ihnen umgeht<br />

Gronauer Symposium zum Umgang mit<br />

demenzkranken Menschen am 22.10.05<br />

E<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d die niedergelassenen Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er/Fach-<br />

ärzte und ihre Teams, sowie die Pflegenden aus stationären E<strong>in</strong>rich-<br />

tungen und ambulanten Pflegediensten des Kreises Borken und be-<br />

nachbarter Regionen.<br />

Nachdem es <strong>in</strong> den vergangenen Jahren viele Fachtagungen zu<br />

dem Thema Erkennung und Behandlung von dementiellen Erkran-<br />

kungen gegeben hat, soll es <strong>in</strong> dieser Veranstaltung um die Folgen<br />

der Erkrankung und ihre Bewältigung im Alltagsleben gehen.<br />

Am Beg<strong>in</strong>n werden drei Hauptvorträge stehen. Zunächst wird Dr.<br />

Peter Kalvari vom Evangelischem Johannesstift Münster/Zentrum<br />

für Altersmediz<strong>in</strong> Münster über mediz<strong>in</strong>ische Probleme bei De-<br />

menzkranken (z.B. Inkont<strong>in</strong>enz, Sturzneigung) berichten. Anschlie-<br />

ßend wird Ursula Waldmann-Drews/Nordhorn das Validationskon-<br />

zept von Naomi Feil vorstellen.<br />

Das Evangelische Lukas-Krankenhaus <strong>in</strong> Gronau<br />

Das Organisationsteam des Gronauer-Demenz-Symposiums 2005: Ingeborg Varghese (Chefärzt<strong>in</strong><br />

Psychiatrie, Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau), Dr. Stefan Krommes (Chefarzt Geriatrie, Ev. Lukas-Kran-<br />

kenhaus Gronau), Re<strong>in</strong>hard van Loh (Sprecher der Gronauer Altenheime Bethesda-Altenheim GmbH,<br />

St. Agatha-Domizil und St. Antonius-Stift)<br />

Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong> Konzept, das die subjektive Wahrneh-<br />

mung des dementen Menschen bestätigt und darauf e<strong>in</strong>e unterstüt-<br />

zende Begleitung im Alltag aufbaut, bei der fruchtlose Konfrontatio-<br />

nen vermieden werden.<br />

Abschließend wird Klaus Wigger, Richter am Amtsgericht Gronau,<br />

die juristischen Aspekte im Umgang mit demenzkranken Menschen<br />

erläutern. Es wird hierbei um das Thema Vollmacht, Patientenverfü-<br />

gung, betreuungsrechtliche Maßnahmen, aber auch um die Teilnah-<br />

me des Betroffenen am Straßenverkehr gehen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Pause werden <strong>in</strong> anschließenden Workshops die referier-<br />

ten Themen vertieft.<br />

Dabei werden u. a. die Themen Schmerztherapie, Behandlung von<br />

Morbus Park<strong>in</strong>son und Delier sowie ethische und palliative Aspek-<br />

te vorgestellt.<br />

Sehr praxisbezogen wird die Darstellung des Konzeptes, ergänzt<br />

durch Fallbeispiele des auf die Versorgung von demenzkranken<br />

Menschen spezialisierten Alten-und Pflegeheims Azu-<br />

rit <strong>in</strong> Bocholt, gestaltet werden.<br />

Mit diesem Symposium wollen die Veranstalter e<strong>in</strong> Fo-<br />

rum begründen zur Förderung des Austausches der an<br />

der Behandlung und Betreuung von Demenzkranken<br />

beteiligten Berufsgruppen, um das e<strong>in</strong>gangs genann-<br />

te Motto „Demente Menschen haben e<strong>in</strong> Recht darauf,<br />

dass man gut mit ihnen umgeht“ <strong>in</strong> den Alltag zu über-<br />

setzen.


Bildzeile<br />

Das Evangelische Krankenhaus Unna als<br />

Ausbildungsstätte für junge Menschen<br />

Unna Was viele <strong>in</strong> Stadt und Region nicht wissen, das Evange-<br />

lische Krankenhaus Unna bildet nicht nur Krankenpfleger<strong>in</strong>-<br />

nen und Krankenpfleger aus, sondern bietet auch Auszubil-<br />

denden (Azubis) e<strong>in</strong>e solide und praxisnahe Ausbildung. Am<br />

1. August 2005 werden 22 neue Azubis e<strong>in</strong>gestellt. Die jun-<br />

gen Azubis werden <strong>in</strong> qualifizierten kaufmännischen, techni-<br />

schen, handwerklichen und pflegerischen Berufen ausgebil-<br />

det und durchlaufen verschiedene Abteilungen des Kranken-<br />

hauses.<br />

Das Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten am Krankenhaus ist<br />

vielfältig.<br />

Drei der acht Azubis, die am 01. August ihre Ausbildung starten,<br />

werden <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik als Arzthelfer<strong>in</strong>nen ausgebildet. Zwei Azubis<br />

lernen <strong>in</strong> der Krankenhausverwaltung den Beruf zum Kaufmann im<br />

Gesundheitswesen. Die Hauswirtschaft bildet drei Schüler<strong>in</strong>nen zu<br />

Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen aus. 14 Jahrespraktikanten schnuppern für<br />

e<strong>in</strong> Jahr die Krankenhausluft, um zu testen, welches der richtige<br />

Beruf se<strong>in</strong> könnte. Drei diakonische Helfer<strong>in</strong>nen absolvieren ihr<br />

Soziales Jahr und acht Zivildienstleistende arbeiten <strong>in</strong> den unter-<br />

schiedlichsten Bereichen.<br />

Im Oktober 2005 werden weitere neun junge Menschen zu Ge-<br />

sundheits- und Krankenpfleger und Pfleger<strong>in</strong>nen ausgebildet.<br />

Somit beschäftigt und bildet das EK Unna im Jahr 2005 <strong>in</strong>sgesamt<br />

43 junge Menschen <strong>in</strong> verschiedenen Berufsbildern aus.<br />

Der erste Arbeitstag am Montag begann für alle mit e<strong>in</strong>er Andacht<br />

<strong>in</strong> der Kapelle des Hauses und e<strong>in</strong>em anschließenden reichhalti-<br />

gen geme<strong>in</strong>samen Frühstück im Rahmen der E<strong>in</strong>arbeitungsta-<br />

ge. Drei Tage werden die neuen Auszubildenden <strong>in</strong> die Arbeit des<br />

Krankenhauses e<strong>in</strong>geführt, dann geht es zum E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zel-<br />

nen Bereiche.<br />

Kurz BERICHTET<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 39


EK Unna beim AOK Firmenlauf<br />

40 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Kurz BERICHTET<br />

Unna (chk) Insgesamt 26 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des EK<br />

Unna trotzen am 23. Juni der Hitze und liefen entspannt und froh<br />

beim 1. AOK Firmenlauf <strong>in</strong> Unna durch das Ziel.<br />

Fünf Kilometer durch Unnas Innenstadt waren zu meistern. Ob lau-<br />

fen, walk<strong>in</strong>g oder Nordic-Walk<strong>in</strong>g, alle drei Laufmöglichkeiten wur-<br />

den genutzt. Auch Stiftungsvorstand Dr. Dietmar Herberhold und<br />

se<strong>in</strong>e Frau nahmen aktiv am Lauf teil. Das anschließende alkohol-<br />

freie Bier hatten sich danach alle redlich verdient.<br />

E<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung: „Im nächsten Jahr machen wir wieder mit! Es<br />

hat viel Spaß gemacht!“<br />

EK Unna <strong>in</strong>formierte am Seniorentag<br />

Unna (chk) Am Samstag, dem 6. August 2005, fand der 15. Senioren-<br />

tag der Stadt Unna statt. Wie auch <strong>in</strong> den Jahren zuvor war das An-<br />

gebot und die Nachfrage am Stand des EK Unna sehr groß.<br />

EK ambulant, der häusliche Pflegedienst des EK Unna, bot e<strong>in</strong>e Kon-<br />

trolle des Blutzuckerspiegels sowie des Blutdrucks an und stellte das<br />

vielfältige Angebot des Pflegedienstes vor. Mehr als 200 Menschen<br />

nahmen alle<strong>in</strong> dieses Angebot wahr.<br />

Daneben <strong>in</strong>formierten Dr. Wolfram Kurschat, Chefarzt der Unfallchi-<br />

rurgie, über Hüft- und Knieoperationen und der Oberarzt der Inne-<br />

ren Kl<strong>in</strong>ik, Dr. A. Matern, <strong>in</strong>formierte geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em nieder-<br />

gelassenen Kollegen Dr. R. Dollenkamp und der Ernährungsberate-<br />

r<strong>in</strong> am EK Frau S. Dör<strong>in</strong>g über das Thema Diabetes.<br />

Der Sozialdienst und GesundesUnna berieten die Besucher zum um-<br />

fangreichen Angebot des Hauses.<br />

Selbst hohe Politprom<strong>in</strong>enz, wie MdL Wolfram Kuschke und MdB<br />

Rolf Stöckel besuchte den Stand und beide nahmen die Möglichkeit<br />

wahr, sich bei dem Podologen Michael Büscher näher über dessen<br />

Tätigkeit im Bereich der Fußpflege zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Wieder e<strong>in</strong>mal war der Seniorentag, sowohl für die Besucher, wie<br />

auch für die Anbieter, e<strong>in</strong>e rundum gelungene Veranstaltung.<br />

von l<strong>in</strong>ks: MdL Wolfram Kuschke, Charlotte Kunert, MdB Rolf<br />

Stöckel und Michael Büscher<br />

Prof. Dr. Fritz Mertzlufft (l.) und Dr. Michael Korth unterstützten die<br />

mediz<strong>in</strong>ische Versorgung beim Weltjugendtag <strong>in</strong> Köln.<br />

EvKB-Arzt leitete „M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ik“ beim<br />

Weltjugendtag<br />

Bielefeld-Bethel/Köln. Rund e<strong>in</strong>e Million Menschen sollen zur<br />

Zentralveranstaltung des Weltjugendtages <strong>in</strong> Köln angereist<br />

se<strong>in</strong>. Vor Ort war auch e<strong>in</strong> Team des Ev. Krankenhauses Bie-<br />

lefeld. Sie kamen nicht, um den Papst zu sehen, sondern um<br />

die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung der Großveranstaltung sicher-<br />

zustellen.<br />

Unter der mediz<strong>in</strong>ischen Leitung von Dr. Michael Korth, Leiter des<br />

Bielefelder Notarztstandortes am EvKB, war das OWL-Team für die<br />

Versorgung von über 200.000 Menschen zuständig. „60 Wagen<br />

westwärts“ lautete das Motto <strong>in</strong> der Nacht vor dem Abschlusswo-<br />

chenende. Als Konvoi reiste das 170 Ärzte und Sanitäter zählen-<br />

de OWL-Kont<strong>in</strong>gent nach Köln. Krankenhäuser aus Bielefeld, dem<br />

Kreis Gütersloh, Paderborn und Höxter stellten die Ärzte für den<br />

Weltjugendtag zur Verfügung und hielten Notfallkapazitäten be-<br />

reit. „In dieser Größenordnung war der E<strong>in</strong>satz auch für mich e<strong>in</strong>e<br />

neue Erfahrung“, sagt Dr. Michael Korth, der als Oberarzt für Not-<br />

fallmediz<strong>in</strong> und Rettungsdienst an der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesiolo-<br />

gie, Intensiv-, Notfallmediz<strong>in</strong> und Schmerztherapie <strong>in</strong> Bethel tä-<br />

tig ist. Assistenzärzt<strong>in</strong> Dr. Tanja Woebke und Oberarzt Dr. Benjam<strong>in</strong><br />

Schmidt begleiteten ihn.<br />

Bilanz: Von e<strong>in</strong>fachen Kopfschmerzen über Schw<strong>in</strong>del bis zum<br />

Herz<strong>in</strong>farkt war alles dabei. E<strong>in</strong>e auffällige Häufung gab es ledig-<br />

lich bei den Unterkühlungen, was bei diesem Sommer eigentlich<br />

ke<strong>in</strong> Wunder war. „Unser Thermometer zeigte nachts acht Grad,“ so<br />

Michael Korth. Ke<strong>in</strong>e Prügeleien, ke<strong>in</strong>e Alkoholexzesse – „Ich muss<br />

sagen, dass hat mich tief bee<strong>in</strong>druckt,“ so der Notarzt. Der OWL-<br />

Standort wurde organisiert und zusammengestellt von Brandwart<br />

Re<strong>in</strong>er Kleibr<strong>in</strong>k, dem stellvertretenden Chef der Bielefelder Be-<br />

rufsfeuerwehr, Joachim Koch, Leiter der Feuerwehr Gütersloh, und<br />

von Dr. Michael Korth.


Neuer Pfarrer im Lukas-Gronau<br />

Gronau Mit e<strong>in</strong>em „evangelischen Brieföffner“ begrüßte der<br />

Vorsitzende der Evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de, Pfarrer<br />

Uwe Riese, am Samstagnachmittag den neu zum Pfarrerteam<br />

gestoßenen Pfarrer Harald May. So wie das - mit e<strong>in</strong>em Fisch<br />

verzierte - Utensil das Öffnen der Post erleichtere, genau-<br />

so leicht solle dem neuen Seelsorger der Zugang zu den Men-<br />

schen werden, für die er künftig da se<strong>in</strong> wolle.<br />

Herzlich empf<strong>in</strong>gen Kollegen, Geme<strong>in</strong>deglieder, Honoratioren und<br />

viele der im Bethesda-Seniorenheim lebende Menschen den Geist-<br />

lichen, dessen Betätigungsfeld die Altenheim- und Krankenhaus-<br />

seelsorge se<strong>in</strong> wird. Beim gut besuchten Gottesdienst im Bethes-<br />

da-Heim und dem anschließenden Empfang im Foyer bestand die<br />

Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen. Er habe von Gronau e<strong>in</strong><br />

überaus positives Bild, erzählte May zu Beg<strong>in</strong>n („Ich b<strong>in</strong> übrigens<br />

nicht verwandt mit Karl May“). Hier habe er mit se<strong>in</strong>er Frau vor vie-<br />

len Jahren, vor der Heirat, auf dem „Platz bei Karstadt“ e<strong>in</strong>e lecke-<br />

re Pizza gegessen, „e<strong>in</strong> sehr romantisches Erlebnis“, wie er lächelnd<br />

sagte. Mittlerweile hat das Ehepaar drei K<strong>in</strong>der und e<strong>in</strong>en überaus<br />

chaotischen Umzug nach Ochtrup h<strong>in</strong>ter sich, wo die fünf aus fami-<br />

liären Gründen wohnen werden.<br />

Das Gleichnis von der Heilung des Lahmen am See Bethesda nahm<br />

May als Ausgangspunkt für se<strong>in</strong>e erste Predigt am neuen Ort. Jesus<br />

fragte den Kranken, ob er geheilt werden wolle, so der Pfarrer, und<br />

hieß ihn auf dessen Ja h<strong>in</strong> aufstehen und umhergehen. „Im wirk-<br />

lichen Leben dauert das Gesundwerden meist länger“, me<strong>in</strong>te er,<br />

aber Gott gebe die Kraft dazu. Versehen mit den guten Wünschen<br />

der Gratulanten und dem Segen der Pfarrerkollegen Riese und De<br />

Wilde nimmt der Seelsorger jetzt die Arbeit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neues Wir-<br />

kungsfeld auf.<br />

Harald May, Jahrgang 1964, stammt gebürtig aus Gelsenkirchen.<br />

Ab 1983 studierte er Ev. Theologie <strong>in</strong> Bochum und Münster. In<br />

Münster leistete er auch se<strong>in</strong>en Zivildienst <strong>in</strong> der Psychiatrischen<br />

Unikl<strong>in</strong>ik ab. Anschließend absolvierte May se<strong>in</strong>e praktische Aus-<br />

bildung im Rahmen des Vikariats <strong>in</strong> Münster, von 1996 bis 1997 zu-<br />

dem e<strong>in</strong> Sondervikariat <strong>in</strong> der Psychiatrie. Text: P. Siegers<br />

von l<strong>in</strong>ks: Harald May, Re<strong>in</strong>hard van Loh und Gerd Rehnert<br />

Kurz BERICHTET<br />

Frauenkl<strong>in</strong>ik im EK Unna geschlossen<br />

Unna (peb) Die Umstrukturierung des Evangelischen Krankenhau-<br />

ses verläuft ganz nach Plan: Am 31. Juli schloss die Frauenkl<strong>in</strong>ik und<br />

die neue Hauptabteilung für Orthopädie wird <strong>in</strong> Kürze ihre Arbeit<br />

aufnehmen. „Damit setzen wir den Landeskrankenhausplan zeitnah<br />

um“, erklärt Dr. Dietmar Herberhold, Stiftungsvorstand des Evange-<br />

lischen Krankenhauses Unna. Das Kathar<strong>in</strong>en-Hospital erweitert im<br />

gleichen Zug die Kapazitäten se<strong>in</strong>er Frauenkl<strong>in</strong>ik.<br />

Den betroffenen Ärzten und Hebammen der Frauenkl<strong>in</strong>ik am Evan-<br />

gelischen Krankenhaus wurde aus diesem Grund gekündigt. „Auf-<br />

grund der hohen Qualifikation und der aktuellen Nachfrage haben<br />

die meisten Betroffenen bereits Nachfolgestellen“, sagt Dr. Herber-<br />

hold. Die K<strong>in</strong>derkrankenschwestern sowie das Pflegepersonal der<br />

Frauenkl<strong>in</strong>ik werden unverändert im Evangelischen Krankenhaus<br />

weiter beschäftigt.<br />

Die bisherigen 27 Betten der Abteilung für Gynäkologie und Ge-<br />

burtshilfe werden dr<strong>in</strong>gend für die neue Hauptabteilung Orthopä-<br />

die benötigt, die mit 35 Betten die bisherige Belegabteilung für Or-<br />

thopädie (5 Betten) ersetzt. Die hochqualifizierte mediz<strong>in</strong>ische Ver-<br />

sorgung im Bereich der Orthopädie wird <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />

mit der bestehenden Hauptabteilung für Unfallchirurgie erfolgen.<br />

Hauptschwerpunkte der Abteilung werden neben Endoprothetik<br />

von Hüfte und Knie sowie der Arthroskopie die Behandlung von Wir-<br />

belsäulenerkrankungen sowie Bandscheibenvorfällen se<strong>in</strong>. „Mittel-<br />

fristig“, so Dr. Herberhold, „entsteht hier e<strong>in</strong> neues Zentrum für Trau-<br />

matologie, wie es auch von den Fachgesellschaften für die Zukunft<br />

gefordert wird.“<br />

Positiv bewertet Dr. Herberhold den Weg der Kooperation, den die<br />

beiden Krankenhäuser <strong>in</strong> Unna e<strong>in</strong>geschlagen haben: „Für die Pati-<br />

ent<strong>in</strong>nen und Patienten br<strong>in</strong>gt das e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong>e Stärkung des Ge-<br />

sundheitsstandortes Unna mit sich. Langfristig sichern wir hiermit<br />

vor Ort höchste mediz<strong>in</strong>ische und pflegerische Qualität.“<br />

EvKB erhält neue Rufnummern<br />

Bielefeld Das Ev. Krankenhaus Bielefeld erhält neue Rufnummern.<br />

Am Vormittag des 1. Januar 2006 werden die neuen Nummern<br />

durchgeschaltet. Die Hauptrufnummer des EvKB ist künftig die 772-<br />

700. Sie ist bereits jetzt erreichbar und wird durchgeschaltet zur Ver-<br />

mittlung <strong>in</strong> Haus Gilead I. In Bethel und im Johannesstift wird es wei-<br />

tere zwei Telefonzentralen geben.<br />

Die Vergabe der Rufnummern erfolgt nach Ordnungspr<strong>in</strong>zipien. In-<br />

nerhalb von Organisationsbereichen soll es so weit wie möglich e<strong>in</strong>e<br />

fortlaufende Nummerierung geben. Wichtige oder publikumswirk-<br />

same Rufnummern erhalten nach Möglichkeit e<strong>in</strong>gängige Ziffern-<br />

komb<strong>in</strong>ationen. Anfang Dezember wird das EvKB e<strong>in</strong> Telefonbuch<br />

herausgeben. Informationen zur Telefonumstellung werden im Vor-<br />

feld auch über das Internet (www.evkb.de) abrufbar se<strong>in</strong>.<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 41


AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />

Kommunales Krankenhaus-Management<br />

Managercoach<strong>in</strong>g bei Vivantes -<br />

Nur die Mannschaft zählt!<br />

E<strong>in</strong> Team erfolgreich zu<br />

führen braucht Strate-<br />

gie und Kreativität. Der<br />

Berl<strong>in</strong>er Krankenhaus-<br />

konzern Vivantes un-<br />

terstützte mithilfe e<strong>in</strong>er<br />

Managementberatung<br />

gezielt se<strong>in</strong>e Top- Füh-<br />

rungskräfte <strong>in</strong> Zeiten<br />

der Sanierung und ent-<br />

wickelte dabei e<strong>in</strong>e mo-<br />

derne Führungskultur,<br />

die auch den Teamgeist<br />

entdeckte.<br />

Zu e<strong>in</strong>er modernen Karri-<br />

ere gehört es heute, den<br />

fachlichen und ökonomi-<br />

schen Erfolg se<strong>in</strong>es Un-<br />

ternehmens zu befördern<br />

und damit dessen Iden-<br />

tität zu stärken. Das ver-<br />

langt auf der Chefebene die Fähigkeit, strukturiert zu führen, die<br />

Mitarbeiter zu motivieren, sie mitzunehmen.<br />

Um die strukturellen und prozessbezogenen Veränderungen nach-<br />

haltig zu verankern und die TOP-Führungskräfte als Gestalter und<br />

Motoren dieser Veränderungsprozesse e<strong>in</strong>zusetzen, wurde e<strong>in</strong>e<br />

neue Führungskultur erforderlich. „Mittelbar dient dies sogar dazu,<br />

die Kosten zu senken und die Fallzahlen zu erhöhen, denn ohne<br />

e<strong>in</strong>e neue Führungsqualität kämen wir mit den harten Anforderun-<br />

gen, die uns auferlegt s<strong>in</strong>d, sicher weniger gut zurecht“, erklärt Re-<br />

g<strong>in</strong>a Ostrower, Direktor<strong>in</strong> für Personalentwicklung beim Vivantes-<br />

Kl<strong>in</strong>ikum.<br />

Neuerungen brauchen Rückhalt bei<br />

Mitarbeitern<br />

Heute beschäftigt der Konzern 14 000 Mitarbeiter an neun Kl<strong>in</strong>ik-<br />

standorten <strong>in</strong> der Hauptstadt Berl<strong>in</strong>. Es geht nicht nur darum, bei<br />

verbesserter Qualität Kosten zu sparen. Der Konzern muss auch<br />

noch die neuen Anforderungen e<strong>in</strong>er Tarifreform verkraften. Dazu<br />

kommt, dass man <strong>in</strong> der jahrelang geteilten Stadt doppelte Kapazi-<br />

täten aufgebaut hatte. „Seit 2001 heißt es, Häuser nicht nur organi-<br />

42 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Reg<strong>in</strong>a Ostrower (Personaldirektor<strong>in</strong> bei Vivantes), Dr. Christiane Dithmar (Managementberatung) und<br />

Ernst Otto Kock (Geschäftsführer von Vivantes)<br />

satorisch, sondern auch „mental“ zu fusionieren. Da haben wir es<br />

mit äußerst unterschiedlichen Führungskulturen, z.B. auch <strong>in</strong> Ost<br />

und West, zu tun“, ergänzt Reg<strong>in</strong>a Ostrower.<br />

Um die Fülle von Problemen professionell anzugehen, hat sich der<br />

Konzern externer Unterstützung durch die Managementberatung<br />

Dr. Dithmar + Partner bedient. „Die Beratungsfirma hat das Pro-<br />

gramm ,Mediz<strong>in</strong> und Management’ für unsere Top-Führungskräf-<br />

te mit dem Vivantes - Direktorat Personalentwicklung zusammen<br />

konzipiert . Es soll e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess im Unternehmen<br />

werden“, sagt Arbeitsdirektor Ernst Otto Kock, der sich dafür stark<br />

gemacht hat, dass das Programm „Mediz<strong>in</strong> und Management“ <strong>in</strong>i-<br />

tiiert wurde. „Wir wollen zu e<strong>in</strong>er neuen Corporate Identity für das<br />

Unternehmen kommen. Denn die ökonomische Wirkung der Um-<br />

gestaltung ist gefährdet, wenn die neue Unternehmenskultur nicht<br />

verankert werden kann. Massive Neuerungen brauchen Rückhalt<br />

bei den Mitarbeitern, sonst s<strong>in</strong>d sie nicht durchsetzbar“, so Kock.<br />

Das sieht Professor Steffen Behrens, Kl<strong>in</strong>ikdirektor der Kardiologie<br />

am Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum, genauso. Er hat an an dem Führungskräf-<br />

teprogramm teilgenommen und seitdem hat sich für ihn selbst und<br />

für das ganze Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum e<strong>in</strong>iges geändert. „Die Themen<br />

Ökonomie und Management haben <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den letzten


30 Jahren <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e nur ger<strong>in</strong>gere Rolle gespielt. Erst An-<br />

fang der 90er Jahre haben wir angefangen, darüber nachzudenken.<br />

Die mediz<strong>in</strong>ische Ausbildung sah dazu bislang ja nichts vor“, räumt<br />

der Chefkardiologe e<strong>in</strong>.<br />

„Mitarbeiterführung wurde früher eher aus dem Bauch heraus be-<br />

trieben und aufgrund familiärer Erfahrungen“, so Behrens. In sei-<br />

nem Team arbeiten 40 Personen, alle hoch motiviert. Trotzdem gab<br />

es viel zu lernen.<br />

„Mediz<strong>in</strong> und Management’ hat uns gezeigt, wie wir e<strong>in</strong>erseits un-<br />

sere Mitarbeiter noch <strong>in</strong>tensiver motivieren und andererseits unse-<br />

re Kl<strong>in</strong>ik nach außen besser vertreten können. Dieses bezieht sich<br />

sowohl auf andere Kl<strong>in</strong>iken, auf die Verwaltung, aber auch auf nie-<br />

dergelassene Kollegen. Besonders <strong>in</strong>teressant für mich war me<strong>in</strong>e<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung, die ich mit der Beurteilung durch die ande-<br />

ren Kursteilnehmer abgleichen konnte. Obgleich sie <strong>in</strong> den meis-<br />

ten Punkten übere<strong>in</strong>stimmte, gab es doch e<strong>in</strong>zelne Unterschiede.<br />

So hielt ich mich selbst für sehr kompromissbereit, während ande-<br />

re mich eher als jemanden sahen, der sich häufig durchsetzt. Jetzt<br />

nehme ich die D<strong>in</strong>ge anders wahr und beziehe die Mitarbeiter stär-<br />

ker e<strong>in</strong>“, erklärt Behrens.<br />

Personalführung durch Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />

Derart genaue Analysen vorzunehmen, das war bislang nicht üb-<br />

lich bei Vivantes. Für das Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum s<strong>in</strong>d aus den Füh-<br />

rungskräfteprogramm regelmäßige <strong>in</strong>formelle Chefarztrunden ge-<br />

worden. Sie haben e<strong>in</strong>e gewisse Vertraulichkeit, die zu e<strong>in</strong>er besse-<br />

ren Zusammenarbeit zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kl<strong>in</strong>iken führt. „Das<br />

ist vielleicht das größte Verdienst von ,Mediz<strong>in</strong> und Management’,<br />

wir s<strong>in</strong>d tatsächlich zu e<strong>in</strong>em Team geworden und haben Visionen<br />

entwickelt“, so Behrens weiter. „Wir konnten auf diese Weise schon<br />

viele Schwachstellen beheben, etwa im Bereich Ultraschall. Gegen-<br />

wärtig erstellen wir abteilungsübergreifend e<strong>in</strong> neues Ultraschall-<br />

konzept für das ganze Haus. Das war vorher e<strong>in</strong>fach nicht durchzu-<br />

setzen.“<br />

Behrens wünscht sich daher, das Programm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr zu wie-<br />

derholen, um das Gelernte aufzufrischen. Chef- und auch Oberärz-<br />

te müssen erst <strong>in</strong> die Managementaufgaben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen. Daher<br />

gibt es bei Vivantes vom Herbst an e<strong>in</strong> neues Programm-Modul,<br />

jetzt auch für die Oberärzte. Auch sie übernehmen Aufgaben der<br />

Personalführung bis h<strong>in</strong> zu Zielvere<strong>in</strong>barungsgesprächen. E<strong>in</strong> Kli-<br />

nikdirektor alle<strong>in</strong> wäre damit überfordert. Sicherlich ist <strong>in</strong>zwischen<br />

das ökonomische Denken <strong>in</strong> den Köpfen viel besser verankert. Aber<br />

wenn es um konkretes Sparen geht, dann wird es auch schnell wie-<br />

der vergessen. Darum ist es wichtig, dass Chefärzte wie Behrens es<br />

unterstützen, möglichst viele, also auch die Oberärzte, <strong>in</strong> die Ma-<br />

nagement-Weiterbildung e<strong>in</strong>zubeziehen. Auch wenn das Zeitbud-<br />

get der Abteilung dadurch zusätzlich belastet wird. „Aber die Frage<br />

ist doch: Wo stehen wir im Wettbewerb? Wenn wir uns nicht gut po-<br />

sitionieren, haben wir schlechte Karten. Das bedeutet auch, sich im<br />

Management gut aufzustellen“, so Behrens.<br />

AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />

Das Kl<strong>in</strong>ikum Friederichsha<strong>in</strong> gehört zur Vivantes-Gruppe<br />

Auf e<strong>in</strong>em hart umkämpften Markt muss sich derzeit auch die Ge-<br />

schäftsführer<strong>in</strong> der Rehabilitation GmbH bei Vivantes behaupten.<br />

E<strong>in</strong> Bereich, der 2003 gegründet wurde und heute 40 Mitarbeiter<br />

hat. Das Novum ist die räumliche Anb<strong>in</strong>dung der Reha direkt an die<br />

Akutkl<strong>in</strong>ik, das Auguste-Victoria-Kl<strong>in</strong>ikum <strong>in</strong> Schöneberg. So ist die<br />

Patientenbetreuung direkter, es entsteht nach der OP ke<strong>in</strong> Betreu-<br />

ungsvakuum und die Reha ist vollständig ambulant, das spart Kos-<br />

ten. „Wir probieren hier gerade viel Neues“, erklärt Gabriele Dut<strong>in</strong>é.<br />

Daher war sie froh über die Möglichkeit zur Weiterbildung, für sie<br />

auch e<strong>in</strong> Stück Selbstvergewisserung. „Mediz<strong>in</strong> und Management“<br />

bezeichnet sie als e<strong>in</strong>e „gelungene Mischung aus Technik und Frei-<br />

raum“. „Die Berater haben schnell erkannt, wo unsere konkreten<br />

Bedürfnisse als Gruppe liegen und haben die praktischen Übun-<br />

gen sehr genau danach ausgerichtet. In der Gesprächsführung und<br />

beim Projektmanagement haben wir gelernt, genau zu fragen: Wo<br />

will ich damit h<strong>in</strong>, und wie kann ich das vermitteln? Auch heißt es<br />

herauszuf<strong>in</strong>den: Was s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bereich die Entscheidungs-<br />

h<strong>in</strong>dernisse, wo s<strong>in</strong>d sie bei anderen?“, so die Geschäftsführer<strong>in</strong>.<br />

„E<strong>in</strong> Erneuerungsprozess ist dann erfolgreich, wenn sich Gewohn-<br />

heiten im Unternehmen geändert haben“, beschreibt Dr. Christiane<br />

Dithmar selbst ihren Ansatz für die Arbeit mit den Top-Führungs-<br />

kräften. „Große Veränderungen lassen sich nur durchsetzen, wenn<br />

es gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e Vertrauenskultur zu etablieren. Für uns ist der wei-<br />

che Faktor Unternehmenskultur e<strong>in</strong>er der härtesten, wenn es dar-<br />

um geht, Veränderungen durchzusetzen. Diese sollte jedes Unter-<br />

nehmen als Chance begreifen. Dabei gilt es herauszuf<strong>in</strong>den: Wie ist<br />

unsere Fehlerkultur? Wie können wir Frustrationen aufheben und<br />

durch die Ausrichtung auf neue Unternehmensziele ersetzen? Wie<br />

sehen unsere Visionen aus und lassen sich die alten Bilder durch<br />

neue ersetzen? Welche Formen der Machtkultur gibt es im Unter-<br />

nehmen? Diese Frage zu beantworten ist e<strong>in</strong> wesentlicher Schritt<br />

h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er neuen Unternehmenskultur“, so Dr. Christiane Dith-<br />

mar.<br />

Text: Susanne Tenhagen, Journalist<strong>in</strong>, Berl<strong>in</strong><br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 43


Sanierungskonzept abgeschlossen<br />

44 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Im Bau<br />

Zentrale Operationsabteilung auf<br />

neuestem Stand<br />

Mit der Fertigstellung des neuen OP-Saal 1 ist das Sanierungskonzept für das OP-Zentrum des EVK <strong>Lippstadt</strong> abgeschlossen<br />

<strong>Lippstadt</strong> Nach nur sieben Wochen Bauzeit wurde Ende Au-<br />

gust 2005 der letzte von jetzt <strong>in</strong>sgesamt vier Operationssälen<br />

se<strong>in</strong>er Bestimmung übergeben. In dieser Zeit wurde der OP von<br />

Grund auf erneuert und so das Gesamtsanierungskonzept der<br />

OP-Abteilung am EVK <strong>Lippstadt</strong> abgeschlossen.<br />

Dieses begann im Jahr 2000 mit der Renovierung des OP 3, wobei<br />

besonders auf die hohen Anforderungen bei der Keimzahlreduzie-<br />

rung geachtet wurde. Es wurde e<strong>in</strong>e komplett neue Raumlufttech-<br />

nische Anlage <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er Umluftdecke, die nach dem<br />

Lam<strong>in</strong>ar-Flow-Pr<strong>in</strong>zip arbeitet, <strong>in</strong>stalliert. Außerdem wurde e<strong>in</strong>e<br />

Grundsanierung durchgeführt, bei der die gesamte Elektro-,Sani-<br />

tär- und mediz<strong>in</strong>ische Gasversorgung erneuert wurde.<br />

Da die OP-Abteilung zum Teil unter der neu errichteten Intensivsta-<br />

tion liegt, bei dessen Bau erhebliche Dacharbeiten am Bestand not-<br />

wendig wurden, konnten im Jahr 2001 der OP-Flur und angrenzende<br />

Nebenräume renoviert werden. Dabei war es möglich die Personal-<br />

umkleiden im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Dreikammerschleuse mit raumlufttechni-<br />

scher Versorgung umzubauen, um auch hier den hygienischen An-<br />

forderungen zu entsprechen.<br />

Außerdem wurde die direkt an die OP-Abteilung angrenzende Zen-<br />

tralsterilisation renoviert.<br />

Bei dieser Maßnahme wurden die bestehenden Sterilisatoren tech-<br />

nisch aufgerüstet, so dass e<strong>in</strong> validiertes Aufbereitungsverfahren<br />

mit neuesten Steuerelementen sichergestellt werden kann.<br />

Im Folgejahr stellte sich aufgrund gesteigerter Operationsfrequen-<br />

zen die Frage nach Ausweitung der OP-Kapazität. Aus organisato-<br />

rischen Gründen konnte dies nur durch e<strong>in</strong>e direkte Anb<strong>in</strong>dung


an die bestehende OP-Abteilung erreicht werden. So wurde noch<br />

2002 <strong>in</strong> Räumen der ehemaligen Endoskopieabteilung mit erhebli-<br />

chem Aufwand e<strong>in</strong> neuer vierter OP-Saal nach dem neusten Stand<br />

der Technik realisiert.<br />

In 2003 war OP 2 an der Reihe. Auch hier wurden alle technischen<br />

Gewerke erneuert und e<strong>in</strong>e Grundsanierung mit neuen Fenstern,<br />

elektrisch betriebenen Türen und entsprechenden Fliesen und De-<br />

ckenarbeiten durchgeführt. E<strong>in</strong> besonderes Anliegen war auch hier<br />

wieder die Raumlufttechnische Versorgung. War <strong>in</strong> OP 3 noch e<strong>in</strong>e<br />

Umluftdecke von 1.80 x 1.80 Metern up to date, so wurde hier e<strong>in</strong>e<br />

3 x 3 Meter Lam<strong>in</strong>ar-Air-Flow-Decke e<strong>in</strong>gebaut um die hygienischen<br />

Vorraussetzungen für Operationen immer weiter zu verbessern.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Jahr Baupause wurde jetzt der verbleibende OP 1 mit<br />

den gleichen hohen Ansprüchen wie oben genannt fertiggestellt.<br />

Die Baukosten für das Sanierungskonzept betrugen <strong>in</strong>sgesamt<br />

2.135.000 Euro. Alle Baumaßnahmen wurden aus organisatorischen<br />

Gründen jeweils <strong>in</strong> den Sommermonaten nach straffem Bauzeiten-<br />

plan bei laufendem Betrieb durchgeführt.<br />

Dies war nur durch e<strong>in</strong> außerordentlich hohes Maß an Organisation<br />

und Diszipl<strong>in</strong> aller beteiligten Mitarbeiter zu erreichen.<br />

Nach fünf Jahren ist es gelungen, e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>isch funktionale Operati-<br />

onsabteilung mit besten hygienischen Vorraussetzungen zu schaf-<br />

fen, die durch die erreichte Kapazitätserweiterung e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n an<br />

Variabilität und damit e<strong>in</strong>e Verbesserung der Nutzungsmöglichkei-<br />

ten zum Wohl unserer Patienten darstellt.<br />

im BAU<br />

Sieht das wie e<strong>in</strong> OP-Saal aus?<br />

Jetzt schon!<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 45


46 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

Im PORTRAIT<br />

Deutscher Meister der Ärzte im Tennis<br />

Angehender Internist aus dem EVK<br />

Hamm gew<strong>in</strong>nt Deutsche<br />

Tennis-Meisterschaft der Ärzte<br />

Hamm (tmv) Er bastelt gerade am Doktortitel, hat seit dem 17.<br />

Januar 2005 se<strong>in</strong>e erste Assistentenstelle <strong>in</strong> der Inneren Me-<br />

diz<strong>in</strong> des EVK Hamm, spielt leidenschaftlich gern Schach, mag<br />

Reisen an Strände, die zum Schnorcheln e<strong>in</strong>laden, und nimmt<br />

sich viel Zeit für Bücher aller Art. Dass er gutes Essen mag, sieht<br />

man se<strong>in</strong>er Figur nicht an. Se<strong>in</strong>e bisher favorisierte Sportart ist<br />

das Tennis, und seit dem 24. Juli dieses Jahres ist Christian Rei-<br />

cherst <strong>in</strong> dieser Diszipl<strong>in</strong> der Deutsche Meister der Ärzte.<br />

„Eigentlich war es e<strong>in</strong> Zufall, dass ich überhaupt an dem Turnier teil-<br />

genommen habe“, berichtet Christian Reicherts. Er sei von Claudia<br />

Re<strong>in</strong>länder, e<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> aus Studienzeiten, gefragt worden, ob er<br />

nicht mit ihr geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> der Turnierklasse Mixed antreten wol-<br />

le. Daraus ist letztlich nichts geworden, weil Claudia Re<strong>in</strong>länder an<br />

den Ausscheidungsspielen im gemischten Doppel am Turniersonn-<br />

tag term<strong>in</strong>lich verh<strong>in</strong>dert war. So g<strong>in</strong>g man getrennt an den Start,<br />

was im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gesehen vielleicht die bessere Alternative war:<br />

Sie gewann als Deutsche Meister<strong>in</strong> bei den Frauen und er holte sich<br />

den Titel bei den Herren. Ob die beiden Champions auch auf dem<br />

Platz harmoniert hätten, bleibt <strong>in</strong>des ungewiss – wahrsche<strong>in</strong>lich bis<br />

zum kommenden Jahr.<br />

Seit mehr als 30 Jahren schon wird die „Deutsche Meisterschaft<br />

der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker“ auf der Anlage<br />

der TG Reckl<strong>in</strong>ghausen ermittelt. Organisiert wurde das Ereignis<br />

am 23. und 24. Juli dieses Jahres von W<strong>in</strong>fried Hoff, der mit sei-<br />

nem Team nicht nur die sportliche Seite des Turniers im Blick hat.<br />

„Die familiäre Atmosphäre und der ungezwungene Umgang mit-<br />

e<strong>in</strong>ander haben mich sofort begeistert“, schwärmt Reicherts. Die<br />

Abendveranstaltung am Samstag bot e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm, „und wir s<strong>in</strong>d dort als Sportler zusammen gekommen,<br />

nicht als Ballbesucher.“ Vom Ord<strong>in</strong>arius bis zum Mediz<strong>in</strong>student<br />

waren alle schnell beim freundschaftlichen „Du“.<br />

Tagsüber boten sich die Sportler spannende Matches <strong>in</strong> allen Al-<br />

ters- und Qualifikationsklassen. „Ich kam als ungesetzter Spie-<br />

ler bei den Herren, gewann me<strong>in</strong>e Spiele und traf im Halbf<strong>in</strong>a-<br />

le auf den Vorjahresmeister“, schildert Reicherst den Turnierver-<br />

lauf bis zu dem Zeitpunkt, an dem es für ihn wirklich spannend<br />

wurde. Den Titelverteidiger fertigte der spätere Champion sou-<br />

verän <strong>in</strong> zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3 ab. Im F<strong>in</strong>ale ließ Reicherts<br />

Christian Reicherts - Tennis kann er, Tauchen will er lernen!<br />

dann nichts mehr anbrennen und holte sich mit 6:3 und 6:0 ver-<br />

dient den Titel.<br />

Was er sportlich noch erreichen will? „Ich möchte irgendwann<br />

gerne Tauchen lernen“, erklärt der 26-jährige Mediz<strong>in</strong>er mit ei-<br />

nem Lächeln <strong>in</strong> sympathischer Bescheidenheit. Und zwischen-<br />

durch steht die Titelverteidigung an. „Natürlich b<strong>in</strong> ich im nächs-<br />

ten Jahr wieder dabei, alle<strong>in</strong> schon deshalb, weil ich den Wan-<br />

derpokal zurückgeben muss“, ist sich Reicherts über e<strong>in</strong>e erneute<br />

Turnierteilnahme schon sicher. Der Weg vom Wohnort <strong>in</strong> Müns-<br />

ter bis zum Turnierplatz <strong>in</strong> Reckl<strong>in</strong>ghausen ist nicht weit. Und<br />

schließlich wird Claudia Re<strong>in</strong>länder ihren Titel auch verteidigen<br />

müssen. Ob es mit dem Mixed dann ebenfalls klappt?


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Valeo</strong>–Verbund Evangelischer Krankenhäuser <strong>in</strong> Westfalen gGmbH<br />

Geschäftsführungsbereich Kommunikation und Market<strong>in</strong>g:<br />

GF Jochen Br<strong>in</strong>k<br />

Chefredaktion & Projektsteuerung:<br />

Thomas Meier-Vehr<strong>in</strong>g (v.i.S.d.P)<br />

Redaktion:<br />

Matthias Becker, Münster (bec), Michael Blumenröhr, Paderborn<br />

(mib), Peter Büttner, Mediakom Unna (peb), Rosemarie Franzen,<br />

<strong>Lippstadt</strong> (fra), Cor<strong>in</strong>na Glück, Mediakom Unna (cg), Charlotte Ku-<br />

nert, Unna (chk), Ursula Lenger, Bünde-Enger (len), Thomas Meier-<br />

Vehr<strong>in</strong>g, Hamm (tmv), Mario Leisle, Bielefeld (rio), Michael Schelp,<br />

Bad Oeynhausen (msch), Thorsten Strohbecke, Gronau (tst).<br />

Redaktionsanschrift:<br />

MediaKom Unna - Redaktion <strong>Valeo</strong>-mittendr<strong>in</strong><br />

Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna<br />

Fon: 0 23 03 | 254 22 32<br />

Fax: 0 23 03 | 254 22 22<br />

E-Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />

Web: www.valeo-kl<strong>in</strong>ikverbund.de<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag:<br />

MediaPr<strong>in</strong>t Verlagsgesellschaft mbH<br />

Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2005<br />

Anzeigen:<br />

Albus & Müller MediaService<br />

Ritterstraße 23, 31737 R<strong>in</strong>teln<br />

Fon und Fax: 05751 | 99 30 73<br />

E-Mail: gunter.e.albus@gmx.de<br />

Druck:<br />

DZE - Druck_Zentrum_Essen, www.dzessen.de<br />

<strong>Valeo</strong>-mittendr<strong>in</strong> Nr. 6 ersche<strong>in</strong>t am 09.12.2005<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss: 21.11.2005<br />

Auflage: 10.000<br />

Photonachweis:<br />

Peter Büttner: Seiten 18, 19; Cor<strong>in</strong>na Glück: Seite 32; IfADo: Seiten<br />

12, 13; M. Kirsten: Seite 43; Werner Krüper: Seiten 9, 25, 27; Michael<br />

Ludolph: Seite 26; Thomas Meier-Vehr<strong>in</strong>g: Seiten 3, 28, 29, 30, 31, 33,<br />

35, 36, 38, 46; Julian Notarnicola: Seite 11; Paul Schulz: Seite 14; Pe-<br />

tra Siegers: Seite 8; Vivantes: Seite 42; Torsten Wörfel: Seiten 20, 22,<br />

34, 44, 45; Sandra Zeisberg: Titel, Seiten 22, 23; EvKB: Seiten 24, 40;<br />

Johanniter-Ordenshäuser: Seiten 10, 16, 21; St. Johannisstift Pader-<br />

born: Seite 24; EK Unna: Seite 40<br />

September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 47


48 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />

<strong>Valeo</strong> im GESPRÄCH

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