Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt
Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt
Erstes Valeo-Fußballturnier in Lippstadt
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<strong>Erstes</strong> <strong>Valeo</strong>-<strong>Fußballturnier</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong><br />
Teamgeist - Technik - Tore<br />
Bad Oeynhausen schlägt Hamm im F<strong>in</strong>ale<br />
Magaz<strong>in</strong> der <strong>Valeo</strong>-Verbundkl<strong>in</strong>iken<br />
September 2005<br />
mittendr<strong>in</strong><br />
11 Qualitätsberichte onl<strong>in</strong>e<br />
und auf e<strong>in</strong>en Blick:<br />
www. valeo-kl<strong>in</strong>ikverbund.de
2 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> im GESPRÄCH
Liebe Leser<strong>in</strong>,<br />
lieber Leser,<br />
Editorial<br />
der Sommer hat uns <strong>in</strong> diesem Jahr nicht an allen Tagen mit dem ver-<br />
wöhnt, was üblicherweise unter schönem Wetter verstanden wird.<br />
Zwei Großereignisse im Veranstaltungskalender unseres Kl<strong>in</strong>ikver-<br />
bundes traf das Glück, just an den Tagen stattzuf<strong>in</strong>den, die alle<strong>in</strong><br />
schon meteorologisch gesehen ke<strong>in</strong>e Wünsche offen ließen. Zum<br />
zweiten <strong>Valeo</strong>-Kongress kamen am 29. Juni 2005 etwa 200 leiten-<br />
de Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter aus unseren Mitgliedshäusern<br />
nach Bielefeld. Das Thema lautete „Sektorübergreifende Zusam-<br />
menarbeit – Partner im Markt“, und dazu hatte die <strong>Valeo</strong>-Geschäfts-<br />
stelle wieder e<strong>in</strong>e Reihe hochkarätiger Fachleute e<strong>in</strong>geladen. In den<br />
Vorträgen und Diskussionen g<strong>in</strong>g es um e<strong>in</strong>es der spannendsten<br />
Zukunftsthemen des Gesundheitswesens: Die Weichenstellung für<br />
Facharzt-Zentren und Mediz<strong>in</strong>ische Versorgungszentren unter E<strong>in</strong>-<br />
bezug von Krankenhäusern oder <strong>in</strong> anderen strategischen Partner-<br />
schaften erfolgt <strong>in</strong> den kommenden Monaten. Wer ist schon dabei?<br />
Wer wird dabei se<strong>in</strong>? Gibt es e<strong>in</strong>en „Königsweg“? Den Bericht zum<br />
Kongress f<strong>in</strong>den Sie auf den Seiten 28/29.<br />
EDITORIAL<br />
Der zweite Tag mit dem passenden und gewünschten Sommerwet-<br />
ter für e<strong>in</strong>e <strong>Valeo</strong>-Veranstaltung war der 2. Juli 2005. Fünf Fußball-<br />
mannschaften aus den <strong>Valeo</strong>-Häusern <strong>in</strong> Bielefeld, Hamm, <strong>Lippstadt</strong>,<br />
Unna und Bad Oeynhausen sowie das Team der KZVK aus Dortmund<br />
lieferten sich spannende Duelle um den ersten Turniersieg auf Ver-<br />
bundebene und um die Wanderpokaltafel. „Die Johanniter“ aus Bad<br />
Oeynhausen tragen nach ihrem Sieg im F<strong>in</strong>ale über das Team aus<br />
Hamm den <strong>in</strong>offiziellen Titel des „Fußballmeisters <strong>in</strong> der <strong>Valeo</strong>-Liga“<br />
– Herzlichen Glückwunsch an das Team aus Ostwestfalen und e<strong>in</strong><br />
besonderer Dank an das Team aus dem EVK <strong>Lippstadt</strong> für die her-<br />
vorragende Organisation und Durchführung dieses großartigen Va-<br />
leo-Ereignisses.<br />
Wir wünschen uns noch mehr Gelegenheiten und Ereignisse – ger-<br />
ne auch an schönen Sommertagen –, die unsere Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> ei-<br />
nem starken Verbundes sichtbar und erlebbar werden lassen.<br />
Und wir freuen uns, wenn Sie auch dabei se<strong>in</strong> können.<br />
Wir grüßen Sie herzlich aus Bielefeld,<br />
Ihre <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />
Franz Streyl<br />
Jochen Br<strong>in</strong>k<br />
Manfred Witkowski<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 3
4 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
INHALT<br />
Auf e<strong>in</strong> WORT<br />
Gedanken zum Besuchtwerden im Krankenhaus ................................................................... 7<br />
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Fortbildung im Lukas-Krankenhaus dient Patienten und Personal .................................... 8<br />
Schweizer Chirurg „verkohlt“ Tumor ......................................................................................... 9<br />
Ernährung bei Schluckstörungen und Fahrtauglichkeit nach Schlaganfall ..................... 10<br />
Schlaganfall – bei der Krankheit kann man ja nichts machen?! .......................................... 11<br />
Damit die Pflegenden nicht selbst zu Patienten werden ...................................................... 12<br />
Pflege <strong>in</strong> Deutschland nicht auf europäischem Niveau? ....................................................... 13<br />
16. International Bethel-Cleveland Cl<strong>in</strong>ic Epilepsy Symposium ......................................... 14<br />
Neues Telemetrie-System <strong>in</strong> Bad Oeynhausen ....................................................................... 16<br />
Naturheilkunde bei Morbus Crohn | Colitis ulcerosa ............................................................. 16<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Innere Mediz<strong>in</strong>: EK Unna öffnete se<strong>in</strong>e Türen ......................................................................... 18<br />
E<strong>in</strong>haltung der 54-Stunden-Woche im EVK <strong>Lippstadt</strong> br<strong>in</strong>gt auch mehr Freizeit ............ 20<br />
Johanniterteam auf der 3. OWL-Walk<strong>in</strong>g Tour ....................................................................... 21<br />
<strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong> .................................................................................................. 22<br />
Modellfunktion für die Bundesrepublik .................................................................................. 24<br />
Gesundheitsm<strong>in</strong>isterium zeichnet Paderborner Bildungszentrum aus ............................. 24<br />
Neue Praxis für Ergotherapie eröffnet ...................................................................................... 25<br />
Reg<strong>in</strong>a Joel aus Tansania praktiziert im Paderborner Johannisstift .................................. 26<br />
EvKB unterstützt Selbsthilfe für türkische MitbürgerInnen ................................................. 27<br />
2. VALEO Kongress <strong>in</strong> Bielefeld: Mehr Kooperation und Wettbewerb ............................... 28<br />
Projekt Ökoprofit denkt für die Zukunft .................................................................................. 30<br />
Podologische Praxis am EK Unna ............................................................................................... 32<br />
Goldene Hochzeit im EVK Hamm ............................................................................................... 33
INHALT<br />
Diakonisches ENGAGEMENT<br />
Weitere Spendenübergabe – Flutopferhilfe Asien ................................................................. 34<br />
PopSchlager-Künstler werden Pate der „Frühchenstationen“ im EVK Hamm ................. 35<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Qualitätsberichte 2004 der <strong>Valeo</strong>-Häuser ................................................................................ 36<br />
Johanniter auch beim Überwachungsaudit erfolgreich ....................................................... 37<br />
Kurz BERICHTET<br />
Das Evangelische Krankenhaus Unna als Ausbildungsstätte für junge Menschen ........ 38<br />
EK Unna beim AOK Firmenlauf .................................................................................................. 40<br />
EK Unna <strong>in</strong>formierte am Seniorentag ....................................................................................... 40<br />
EvKB-Arzt leitete „M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ik“ beim Weltjugendtag .............................................................. 40<br />
Neuer Pfarrer im Lukas-Gronau ................................................................................................. 41<br />
Frauenkl<strong>in</strong>ik im EK Unna geschlossen ....................................................................................... 41<br />
EvKB erhält neue Rufnummern .................................................................................................. 41<br />
AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />
Managercoach<strong>in</strong>g bei Vivantes - Nur die Mannschaft zählt! ................................................ 42<br />
Im BAU<br />
Zentrale Operationsabteilung auf neuestem Stand .............................................................. 44<br />
Im Portrait<br />
Internist aus dem EVK Hamm gew<strong>in</strong>nt Deutsche Tennis-Meisterschaft der Ärzte .......... 46<br />
Impressum .................. 47<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 5
Wir s<strong>in</strong>d<br />
Evangelisches Krankenhaus Hamm<br />
6 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Wir s<strong>in</strong>d VALEO<br />
Werler Straße 110 · 59063 Hamm · Fon 02381 | 589-0 · Fax 02381|589-1299<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@evkhamm.de · www.evkhamm.de<br />
Evangelisches Krankenhaus <strong>Lippstadt</strong><br />
Wiedenbrücker Str. 33 · 59555 <strong>Lippstadt</strong> · Fon 02941|67-0 · Fax 02941|67-1130<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@ev-krankenhaus.de · www.ev-krankenhaus.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Enger<br />
Hagenstraße 47 · 32130 Enger · Fon 05224|694-0 · Fax 05224|694-444<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@krankenhaus-enger.de · www.krankenhaus-enger.de<br />
Lukas-Krankenhaus Bünde<br />
H<strong>in</strong>denburgstraße 56 · 32257 Bünde · Fon 05223|167-0 · Fax 05223|167-192<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@lukas-krankenhaus.de · www.lukas-krankenhaus.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Unna<br />
Holbe<strong>in</strong>straße 10 · 59423 Unna · Fon 02303|106-0 · Fax 02303|106-155<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@IhrEKUnna.de · www.IhrEKUnna.de<br />
Kl<strong>in</strong>ik am Korso<br />
Ostkorso 4 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731|181-0 · Fax 05731|181-118<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@kl<strong>in</strong>ik-am-korso.de · www.kl<strong>in</strong>ik-am-korso.de<br />
Johanniter-Ordenshäuser<br />
Johanniterstraße 7 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731|151-0<br />
Fax 05731|151-999 E-Mail <strong>in</strong>fo@ahb-kl<strong>in</strong>ik.de · www.ahb-kl<strong>in</strong>ik.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Bielefeld<br />
Kantensiek 19 · 33617 Bielefeld · Fon 0521|772-700<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@evkb.de · www.evkb.de<br />
Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau<br />
Zum Lukaskrankenhaus 1· 48599 Gronau · Fon 02562|79-0 · Fax 02562|79200<br />
E-Mail Krankenhaus@lukas-gronau.de · www.lukas-gronau.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />
Wichernstraße 8 · 48147 Münster · Fon 0251|2706-0 · Fax 0251|2706 207<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@evk-muenster.de · www.evk-muenster.de<br />
St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn<br />
Reumontstraße 28 · 33102 Paderborn · Fon 05251|401-0 · Fax 05251|401 301<br />
E-Mail dbh@johannisstift.de · www.johannisstift.de<br />
Der Verbund umfasst e<strong>in</strong> Umsatzvolumen von 423<br />
Millionen Euro. In den 4.400 Planbetten des Verbundes<br />
werden pro Jahr 170.000 Patienten stationär versorgt.<br />
In den Mitgliedshäusern s<strong>in</strong>d 9.400 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt.
Gedanken zum Besuchtwerden<br />
im Krankenhaus<br />
Christus spricht: Ich b<strong>in</strong> krank gewesen und ihr habt mich besucht (Matthäus 25, Vers 36)<br />
Vor Jahren fiel mir e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Büchle<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Hände, dass ich später<br />
oft Patient<strong>in</strong>nen und Patienten ausgeliehen und irgendwann e<strong>in</strong>mal<br />
nicht zurückerhalten habe. Es trug den Titel, ich hoffe, ich er<strong>in</strong>nere<br />
mich richtig: „Krankse<strong>in</strong> erleben und lernen.“<br />
Wie bereits der Titel verrät, g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> diesem Büchle<strong>in</strong> nicht um Be-<br />
handlung, Pflege oder Beratung, sondern um die Frage, wie Men-<br />
schen ihre Erkrankung erleben – welche Gedanken ihnen durch den<br />
Kopf gehen angesichts etwa des Schocks plötzlich aus ihrem ge-<br />
wohnten Leben herausgerissen zu se<strong>in</strong> – wie lebt es sich mit e<strong>in</strong>er<br />
möglicherweise ungewissen Zukunft und mit den sonstigen Folgen<br />
e<strong>in</strong>er Erkrankung?<br />
Während ihres Krankenhausaufenthaltes erhalten die meisten Pati-<br />
ent<strong>in</strong>nen und Patienten Besuche, sie erfahren auf diese Weise Wert-<br />
schätzung und Mitgefühl, wie sonst kaum zu anderen Gelegenhei-<br />
ten im Leben. Manchmal kommen sie aus dem Staunen nicht her-<br />
aus, wer sich alles auf den Weg gemacht hat, sie im Krankenhaus zu<br />
besuchen. Signalisieren diese Besuche doch: Da hat sich jemand ei-<br />
nen Augenblick Zeit für mich genommen – hat den Weg <strong>in</strong>s Kran-<br />
kenhaus nicht gescheut. Da ist jemand bereit, sich me<strong>in</strong>e Kranken-<br />
geschichte anzuhören. Da wird jemand me<strong>in</strong>e Ängste wahrnehmen,<br />
aber auch me<strong>in</strong>e Hoffnungen kennen lernen; wird sich mit mir freu-<br />
Auf e<strong>in</strong> WORT<br />
en über die Fortschritte, die ich mache, aber auch mit mir trauern,<br />
wenn diese ausbleiben.<br />
Und glücklicherweise s<strong>in</strong>d die meisten Besucherr<strong>in</strong>nen und Besu-<br />
cher sensibel genug zu spüren, wann der Zeitpunkt gekommen ist,<br />
den Besuch zu beenden.<br />
Für die Genesung s<strong>in</strong>d solche Besuche, glaube ich, von großer Be-<br />
deutung, e<strong>in</strong>fach, weil sie den Lebenswillen stärken und helfen, die<br />
<strong>in</strong>nere Balance wiederzuf<strong>in</strong>den. Jemand bekommt das Gefühl, nicht<br />
alle<strong>in</strong> zu stehen, sondern e<strong>in</strong>gebunden zu se<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> weites Netz<br />
von Beziehungen. E<strong>in</strong>samkeit verstärkt die Kraft- und Mutlosigkeit,<br />
die oft mit e<strong>in</strong>er Krankheit e<strong>in</strong>hergehen.<br />
Aber s<strong>in</strong>d sie nicht auch im übrigen Leben wichtig, diese kle<strong>in</strong>en<br />
Gesten, die von Herzen kommen? E<strong>in</strong> Blumenstrauß, e<strong>in</strong>e herzliche<br />
Umarmung, e<strong>in</strong> Händedruck, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anerkennung, e<strong>in</strong> Kompli-<br />
ment, das signalisiert, ich nehme wahr, was du tust und wofür du<br />
stehst, du bist mir wertvoll. Vielleicht sollten wir freigiebiger se<strong>in</strong> mit<br />
solchen Gesten. Das ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Aufwand und tut doch so gut. Es<br />
wäre doch schade, wenn wir erst krank werden müssten, um solche<br />
Erfahrungen zu machen.<br />
Rolf Gräfe, Pastor im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 7
Aus MEDIZIN , PFLEGE und TECHNIK<br />
Hilfe für traumatisierte Patienten<br />
Fortbildung im Lukas-<br />
Krankenhaus Gronau dient<br />
Patienten und Personal<br />
Gronau E<strong>in</strong> Verkehrsunfall ist e<strong>in</strong>e schlimme Erfahrung, vor al-<br />
lem, wenn er übel ausgeht. Unbewältigt kann er sich zu e<strong>in</strong>er Be-<br />
lastung für den oder die Betroffenen entwickeln, die den gesam-<br />
ten Lebensablauf bee<strong>in</strong>trächtigt. Kriegserlebnisse, Gewalt und<br />
sexuelle Übergriffe h<strong>in</strong>terlassen ebenfalls, oftmals lange Zeit<br />
unbemerkt, ihre Spuren <strong>in</strong> der Seele. Ohne fachliche Hilfe f<strong>in</strong>-<br />
den traumatisierte Menschen dann oft nicht aus der Bee<strong>in</strong>träch-<br />
tigung heraus. „Der Leidensdruck ist groß“, wissen die Fachleu-<br />
te <strong>in</strong> der Psychiatrie im Lukas-Krankenhaus, denn wer zu ihnen<br />
kommt, hat bereits e<strong>in</strong>e stressige Zeit h<strong>in</strong>ter sich. Diesen Patien-<br />
ten optimal zu helfen, will gelernt se<strong>in</strong>. Und das tun sie.<br />
Bild ist von l<strong>in</strong>ks: Prof. Dr. Ulrich Sachsse, Ingeborg Varghese<br />
(Mitte) und Ingeborg Belger<br />
Vier lange Wochenenden opfern sie für die Fortbildung, sogar solche<br />
endlich mal sonnigen wie am Ende des vergangenen Monats. Ärz-<br />
ten und Pflegepersonal der Psychiatrie im Lukas-Krankenhaus sche<strong>in</strong>t<br />
es aber wenig auszumachen, lernen sie doch hier vieles, was ihnen<br />
im Umgang mit e<strong>in</strong>er seit Jahren wachsenden Patientengruppe im<br />
beruflichen Alltag hilft. In Professor Dr. Ulrich Sachsse haben sie ei-<br />
nen erstklassigen Lehrer. Der Neurologe, Psychiater und Psychothe-<br />
rapeut aus Gött<strong>in</strong>gen ist anerkannter Fachmann für die Behandlung<br />
von posttraumatischen Stressbelastungen.<br />
Nicht nur Ärzte profitieren von den Erfahrungen und dem Fachwis-<br />
sen des Referenten. Klar, dass sie die Verantwortung tragen, wenn es<br />
um den Behandlungsplan geht, und dabei Informationen aus erster<br />
Hand brauchen können. Auch den Schwestern und Pflegern, kurzum<br />
allen, die bei e<strong>in</strong>er stationären Behandlung etliche Wochen mit den<br />
Patienten zusammen verbr<strong>in</strong>gen, kommt e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag auf<br />
dem Weg zur Genesung zu. „Es gibt mittlerweile Standards <strong>in</strong> der Be-<br />
handlung der PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung)“, erklärt<br />
8 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Ingeborg Varghese, die Leiter<strong>in</strong> der psychiatrischen Abteilung im Lu-<br />
kas-Krankenhaus. „Das Personal nimmt die Informationen, H<strong>in</strong>weise<br />
und Empfehlungen dankbar auf“, signalisieren die Rückmeldungen,<br />
die sie bekommt. Denn manchmal sei es schon schwierig, das Verhal-<br />
ten der Patienten oder deren Reaktionen <strong>in</strong> bestimmten Situationen<br />
zu deuten. Warum kommt da jemand immer wieder mit e<strong>in</strong>er schon<br />
zig Mal gehörten Geschichte an? Wieso gerät e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> plötzlich<br />
<strong>in</strong> unerklärliche Panik? Was tun, wenn e<strong>in</strong>e andere von e<strong>in</strong>em Augen-<br />
blick zum nächsten wie von S<strong>in</strong>nen ist? „Da s<strong>in</strong>d oft unerledigte Pro-<br />
bleme im H<strong>in</strong>tergrund“, erklärt Ingeborg Belger, Psycholog<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Abteilung. Die Patienten anleiten, Sicherheit aufzubauen, <strong>in</strong>nere Hel-<br />
fer zu f<strong>in</strong>den, fürsorglich mit dem „<strong>in</strong>neren K<strong>in</strong>d“ umzugehen, s<strong>in</strong>d da-<br />
bei Schritte auf dem Weg zu e<strong>in</strong>em unbelasteteren Leben. Die Gro-<br />
nauer Fortbildungsteilnehmer lernen, hierzu Gesprächselemente e<strong>in</strong>-<br />
zusetzen, aber auch Methoden wie Tapp<strong>in</strong>g oder Hilfsmittel wie Igel-<br />
bälle und Cool Packs. Die Patienten profitieren von der Art und Weise,<br />
wie sie behandelt werden. „Sie fordern das sogar richtiggehend e<strong>in</strong>“,<br />
erklärt Ingeborg Varghese. An der Fortbildung nehmen auch Ärzte<br />
aus dem weiteren und näheren E<strong>in</strong>zugsgebiet teil, die geme<strong>in</strong>sam<br />
die Versorgung der PTBS-Patienten weiterentwickeln wollen.<br />
Text und Foto: Petra Siegers (Gronauer Nachrichten)
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Neue Operationstechnik gegen Krebs am EvKB:<br />
Schweizer Chirurg „verkohlt“ Tumor<br />
Bielefeld (rio). Es gibt neue Hoffnung<br />
für manch e<strong>in</strong>en Krebspatienten:<br />
Durch so genannte Thermo-Ablation<br />
lassen sich jetzt Tumore beseitigen, an<br />
die sich Chirurgen bisher nicht wag-<br />
ten. He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm war der ers-<br />
te Bielefelder, der im Ev. Krankenhaus<br />
Bielefeld mit der neuen Methode ope-<br />
riert wurde. Mittlerweile ist er wieder<br />
wohlauf.<br />
Für He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm grenzt das, was<br />
ihm geschah, an e<strong>in</strong> Wunder. „Man hat<br />
mir e<strong>in</strong>e zweite Chance gegeben,“ strahl-<br />
te der 60-jährige aus Schildesche wenige<br />
Tage nach der Operation. „Wunder kön-<br />
nen wir nicht vollbr<strong>in</strong>gen,“ sagt Chirurg<br />
Dr. Marc André Reymond bescheiden.<br />
„Aber wir tun auf dem aktuellen Stand<br />
von Wissenschaft und Technik das Men-<br />
schenmögliche.“ In e<strong>in</strong>er mehrstündigen<br />
OP hat der Privatdozent se<strong>in</strong>em Patien-<br />
ten zwei Tumore entfernt.<br />
He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm kam mit Bauchbe-<br />
schwerden <strong>in</strong>s Ev. Krankenhaus. Nach ra-<br />
diologischen Untersuchungen bestätig-<br />
te sich der Verdacht der Ärzte: Zwei Kar-<br />
z<strong>in</strong>ome wurden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Leber nachge-<br />
wiesen. „E<strong>in</strong>es war problemlos operabel,<br />
das zweite aber lag direkt an den gro-<br />
ßen Blutgefäßen,“ erläutert Reymond.<br />
Der 46-jährige Schweizer kam erst im Februar als neuer Chefarzt<br />
an das Ev. Krankenhaus Bielefeld. Als Viszeralchirurg ist er ausge-<br />
wiesener Fachmann für Erkrankungen dieser Art, gerade deshalb<br />
hätte er e<strong>in</strong>en konventionellen Schnitt aufgrund der Lage des Tu-<br />
mors abgelehnt.<br />
„Inoperabel!“ So lautet für viele Krebspatienten die niederschmet-<br />
ternde Diagnose. Heilung ist damit <strong>in</strong> der Regel ausgeschlossen,<br />
weil andere Therapien die Krebszellen im Körper <strong>in</strong> der Regel nicht<br />
völlig beseitigen können. Die Firma Celon, e<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>technikun-<br />
ternehmen aus Teltow bei Berl<strong>in</strong>, forscht deshalb seit Jahren an<br />
alternativen Behandlungsmethoden. Radiofrequenz-<strong>in</strong>duzierte<br />
Thermotherapie (RFITT) heißt die neueste Entwicklung der Firma,<br />
die im April auf e<strong>in</strong>em chirurgischen Kongress <strong>in</strong> München vorge-<br />
stellt wurde.<br />
Operateur Dr. Marc André Reymond und se<strong>in</strong> glücklicher Patient He<strong>in</strong>z-Jörgen Ramm<br />
Der E<strong>in</strong>griff kann je nach Voraussetzungen auch m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>va-<br />
siv durchgeführt werden. Der Chirurg führt Elektroden an den Tu-<br />
morherd heran, e<strong>in</strong> Ultraschallbild hilft ihm bei der Positionierung.<br />
Über e<strong>in</strong>en Mikroprozessor gesteuert fließt der Strom zwischen<br />
den Elektroden und erwärmt das kranke Gewebe schonend auf an-<br />
nähernd 100 Grad. Der Tumor wird auf diese Weise langsam „ver-<br />
kohlt“, zurück bleibt lediglich e<strong>in</strong>e Narbe.<br />
E<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Studie aus Frankreich belegt, dass <strong>in</strong> 90 Prozent<br />
der Fälle nach dem ersten E<strong>in</strong>griff bereits ke<strong>in</strong>e Krebszellen mehr<br />
nachweisbar waren. Durch die Thermo-Ablation können nicht alle<br />
Tumorarten bekämpft werden. Doch immerh<strong>in</strong> wurde die Metho-<br />
de erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt bei Geschwüren <strong>in</strong> Leber und Niere, an<br />
den Knochen und sogar <strong>in</strong> der Lunge. Privatdozent Dr. Reymond<br />
will diese Operationstechnik weiter ausbauen.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 9
Bad Oeynhausen (msch)Mehr als 60 <strong>in</strong>teressierte Mitglieder der<br />
Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Detmold e.V. <strong>in</strong>formierten sich<br />
am 30.06.2005 im Rahmen von Fachvorträgen zu speziellen<br />
Themen der Rehabilitation und zum Leistungsangebot der Jo-<br />
hanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen.<br />
In ihrem Kurzvortrag stellte die kl<strong>in</strong>ische L<strong>in</strong>guist<strong>in</strong> der Johanniter-<br />
Ordenshäuser, Renate Dick, den Besuchern das Krankheitsbild „Dys-<br />
phagie-Schluckstörungen“ vor. Zunächst wurden die Symptome ge-<br />
nannt, anhand derer auch Laien e<strong>in</strong>e Schluckstörung erkennen kön-<br />
nen und welche körperlichen Ausfälle dazu führen. Es ist wichtig, bei<br />
dem Verdacht auf e<strong>in</strong>e Schluckstörung e<strong>in</strong>e gezielte kl<strong>in</strong>ische Unter-<br />
suchung durchzuführen. Anhand dieser kann der Schweregrad e<strong>in</strong>er<br />
Schluckstörung festgestellt werden. In unklaren Fällen kann ergän-<br />
zend e<strong>in</strong>e endoskopische Untersuchung durchgeführt werden. Erst<br />
dann kann entschieden werden, ob e<strong>in</strong> Patient essen und tr<strong>in</strong>ken<br />
darf. Bei schweren Störungen erfolgt die Ernährung entweder aus-<br />
schließlich oder teilweise über e<strong>in</strong>e Sonde, die durch die Nase oder<br />
direkt durch die Bauchdecke <strong>in</strong> den Magen gelangt. Die oberste Pri-<br />
orität liegt im Vermeiden von lebensbedrohlichen Erstickungsan-<br />
fällen, bei denen größere Nahrungsteile <strong>in</strong> die Lunge gelangen (As-<br />
piration). Die Besserung e<strong>in</strong>er Schluckstörung ist durch gezielte The-<br />
rapie möglich. Diese muss möglichst bald nach dem Krankheits-<br />
ereignis e<strong>in</strong>setzen und möglichst täglich erfolgen. Aber auch bei<br />
chronischen Schluckstörungen ist durch gezielte Therapie e<strong>in</strong>e Bes-<br />
serung möglich. Wichtig ist es außerdem, die Konsistenz der Nah-<br />
rung dem Schweregrad der Störung anzupassen. Deshalb ist <strong>in</strong> den<br />
Johanniter-Ordenshäusern geme<strong>in</strong>sam mit der Abteilung für Ernäh-<br />
rungsberatung e<strong>in</strong>e vierstufige Schluckdiät e<strong>in</strong>geführt worden. Aber<br />
auch bei der Nahrungsaufnahme gilt es, durch die Befolgung ver-<br />
schiedener Vorsichtsmaßnahmen Hustenanfälle zu vermeiden. Da<br />
Patienten dazu <strong>in</strong> manchen Fällen nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, muss dies<br />
<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik von Pflegenden und Therapeuten, zu hause von Ange-<br />
hörigen übernommen werden. Zum Abschluss wurde den Angehö-<br />
rigen Informationsmaterial über Schluckstörungen, über Vorsichts-<br />
maßnahmen der Nahrungsaufnahme und über die Koststufen aus-<br />
gehändigt.<br />
Aus MEDIZIN , PFLEGE und TECHNIK<br />
Schlaganfall-Selbsthilfegruppe zu Gast <strong>in</strong> den Johanniter-Ordenshäusern. Die Themen:<br />
Ernährung bei Schluckstörungen und<br />
Fahrtauglichkeit nach Schlaganfall<br />
Schlaganfall-Patienten sollten mit Fahrlehrer im Auto üben<br />
In e<strong>in</strong>em zweiten Vortrag der Dipl. Psycholog<strong>in</strong> Doris Wemhoff-Ko-<br />
koschka wurde die Problematik des Autofahrens nach Schlaganfall<br />
und die neuropsychologische Überprüfung der Fahreignung den<br />
10 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Teilnehmern der Selbst-<br />
hilfegruppe erläutert.<br />
Nach e<strong>in</strong>em Schlag-<br />
anfall ist der betroffe-<br />
ne Autofahrer verpflich-<br />
tet, sich von den behan-<br />
delnden Ärzten wegen<br />
etwaiger E<strong>in</strong>schrän-<br />
kungen im Blick auf die<br />
Fahrtauglichkeit bera-<br />
ten zu lassen. Neben der<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Beurteilung stellt sich dabei auch die Frage nach den<br />
neuropsychologischen Leistungen. Denn oft bestehen nach e<strong>in</strong>em<br />
Schlaganfall E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> der Wahrnehmungsleistung, <strong>in</strong> der<br />
Reaktionsleistung, Konzentration und Belastbarkeit.<br />
In neuropsychologischen Tests wird festgestellt, ob e<strong>in</strong>e Reaktions-<br />
verlangsamung besteht oder ob es dem Patienten möglich ist, se<strong>in</strong>e<br />
Aufmerksamkeit gleichzeitig auf verschiedene Reize zu richten. Bei<br />
Verdacht auf Gesichtsfelde<strong>in</strong>schränkungen ist zusätzlich e<strong>in</strong>e augen-<br />
ärztliche Untersuchung erforderlich. Die neuropsychologische Tes-<br />
tung kann ergänzt werden durch Fahrproben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fahrsimula-<br />
tor oder <strong>in</strong> der realen Verkehrssituation unter Anleitung durch e<strong>in</strong>en<br />
Fahrlehrer.<br />
Die Schlaganfall-SH-Gruppe beim<br />
Fachsem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Bad Oeynhausen<br />
Visueller Neglect führt <strong>in</strong> den Gegenverkehr<br />
Abschließend erhält der Patient e<strong>in</strong>e Beratung zu Leistungsstärken<br />
und Schwächen. Dies ist besonders wichtig, wenn der Patient selbst<br />
(noch) ke<strong>in</strong> ausreichendes Störungsbewusstse<strong>in</strong> hat. Patienten mit<br />
e<strong>in</strong>em so genannten visuellen Neglect dürfen zum Beispiel ke<strong>in</strong><br />
Kraftfahrzeug führen, da sie auf der rechten oder l<strong>in</strong>ken Seite D<strong>in</strong>ge<br />
übersehen und sich ihre Aufmerksamkeit stärker auf die nicht betrof-<br />
fene Seite richtet. Bei Probefahrten im Fahrsimulator geraten diese<br />
Patienten, oft ohne es zu bemerken, <strong>in</strong> den Gegenverkehr h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Bei schweren neuropsychologischen Störungen ist die Fahreignung<br />
grundsätzlich ausgeschlossen. Bei leichteren Schwächen gel<strong>in</strong>gt es<br />
aber vielen Patienten, durch aktive Teilnahme an den Therapien die<br />
Fahreignung wieder zu gew<strong>in</strong>nen, auch wenn <strong>in</strong> manchen Fällen zu-<br />
nächst e<strong>in</strong>e Fahrpause empfohlen werden muss.<br />
Anregende Gespräche und e<strong>in</strong> Rundgang durch den stationären Be-<br />
reich, die Tageskl<strong>in</strong>ik und den Bereich zur ambulanten Heilmitteler-<br />
br<strong>in</strong>gung der Kl<strong>in</strong>ik rundeten den Nachmittag ab.
Moderne Schlaganfalltherapie im Lukas Krankenhaus Bünde<br />
Bünde Zum Glück stimmt das längst nicht mehr. In den letzten<br />
Jahren hat sich viel <strong>in</strong> der Versorgung der Schlaganfallpatien-<br />
ten geändert.<br />
Wie <strong>in</strong> jedem Krankenhaus werden auch im Lukas Krankenhaus<br />
viele Schlaganfallpatienten behandelt. Um diese gute Behandlung<br />
noch weiter zu verbessern, wurde 2004 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Projektgruppe e<strong>in</strong> Behandlungspfad erstellt und die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>er Schlaganfallstation angestoßen.<br />
Der Behandlungspfad wurde als Matrix dargestellt. E<strong>in</strong> Ablaufdi-<br />
agramm kann nach unserer Erfahrung die sehr variablen Verläufe<br />
des Schlaganfall nicht flexibel genug darstellen. In der Matrix wer-<br />
den die beteiligten Professionen mit ihren Aufgaben dargestellt. So<br />
kann jeder Beteiligte auf e<strong>in</strong>en Blick sehen, wie die Zuständigkei-<br />
ten im Pfad festgelegt wurden. Der zeitliche Verlauf wurde <strong>in</strong> Pha-<br />
sen unterteilt, die dem sehr unterschiedlichen Verlauf der Krank-<br />
heit entsprechen. Im Intranet der Kl<strong>in</strong>ik s<strong>in</strong>d dieser Matrix verschie-<br />
dene Entscheidungskriterien h<strong>in</strong>terlegt, die zum Beispiel e<strong>in</strong>e Zu-<br />
ordnung zur Intensivstation oder zur Schlaganfallstation steuert.<br />
Die verschiedenen Messparameter der Monitore wurden mit ihren<br />
Grenzparametern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tabelle zusammengefasst, auch die Pla-<br />
nung der Weiterbehandlung, zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rehabilitations-<br />
kl<strong>in</strong>ik, ist mit genauen Kriterien gelenkt.<br />
E<strong>in</strong>e moderne Behandlung von Schlaganfallpatienten setzt e<strong>in</strong>e<br />
rasche Diagnostik, e<strong>in</strong> spezialisiertes Team und e<strong>in</strong>e gute Überwa-<br />
chung der Vitalparameter <strong>in</strong> der Akutphase voraus. Daraus folgte<br />
die Entscheidung, die Schlaganfallpatienten auf e<strong>in</strong>er Station der<br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Kl<strong>in</strong>ik zu konzentrieren. Außerdem <strong>in</strong>vestierte das<br />
Haus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Monitoranlage mit vier Überwachungsmonitoren mit<br />
e<strong>in</strong>er Zentrale direkt auf der Station. Um e<strong>in</strong>e notwendige Flexi-<br />
bilität zu erreichen, wurden <strong>in</strong> sechs Drei-Bett-Zimmern Anschlüs-<br />
se für die vier Monitore geschaffen. Damit kann erreicht werden,<br />
dass die Patienten seltener durch Verlegungen zusätzlich gestört<br />
werden.<br />
Außerdem wurde e<strong>in</strong>e Teamvisite e<strong>in</strong>gerichtet, die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />
aus Sozialdienst, Physiotherapie, Pflege, Innerer Mediz<strong>in</strong> und Neu-<br />
rologie besetzt wird. Im Pflegedienst wurde darauf geachtet, dass<br />
die meisten Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> therapeutischer Pfle-<br />
ge nach dem Bobath-Konzept haben. Die zuständige Physiothe-<br />
rapeut<strong>in</strong> arbeitet ebenfalls nach dem gleichen Konzept. E<strong>in</strong>e enge<br />
Kooperation mit e<strong>in</strong>er Logopädie-Praxis ergänzt das Team. Die ers-<br />
ten Erfahrungen zeigen deutlich, dass wir den Schlaganfallpatien-<br />
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Schlaganfall – bei der Krankheit kann<br />
man ja nichts machen?!<br />
Zentrales Monitor<strong>in</strong>g unterstützt die Ar-<br />
beit auf der Basis des Behandlungspfads<br />
im Lukas Bünde<br />
ten damit e<strong>in</strong>e fundierte Therapie bieten können, die Patienten<br />
und deren Angehörige fühlen sich deutlich sicherer. Aber auch den<br />
Mitarbeitern im Team wurde rasch deutlich, dass wir die Schlag-<br />
anfallpatienten <strong>in</strong> der Akutphase besser stabilisieren können und<br />
auch <strong>in</strong> der weiteren Rehabilitation mit klaren Zielen Fortschritte<br />
zu erreichen s<strong>in</strong>d.<br />
Autor: Dr. Me<strong>in</strong>hard Blattgerste / Leiter Institut für Neurologie im<br />
Lukas-Krankenhaus<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 11
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Mit Hilfe modernster Computeranalyse werden biomechanische Wirbelsäulenbelastungen für fast alle Arbeitssituationen des Berufs-<br />
alltags berechnet. Besonders gefährlich s<strong>in</strong>d Arbeitsschritte, bei denen die Wirbelsäule unter Druck verdreht wird.<br />
Dortmunder Forscher vom IfADo messen Wirbelsäulenbelastungen bei Pflegetätigkeiten:<br />
Damit die Pflegenden nicht selbst<br />
zu Patienten werden<br />
E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> im Bett aufrichten, e<strong>in</strong>en Pflegebedürftigen um-<br />
lagern – viele Bewegungen beim Dienst am Patienten gehen<br />
dem Personal sprichwörtlich <strong>in</strong>s Kreuz. Denn diese Tätigkeiten<br />
erfordern nicht nur e<strong>in</strong>en hohen Kraftaufwand, meist erfordert<br />
die Arbeit am Krankenbett auch noch e<strong>in</strong>e ungünstige Körper-<br />
haltung. Wenn dann noch gleichzeitig Dreh- und Beugebewe-<br />
gungen nötig s<strong>in</strong>d, können Muskeln, Knochen und Gelenke<br />
fehl- und überbelastet werden. Schmerzen und e<strong>in</strong>e dauerhaf-<br />
te Schädigung s<strong>in</strong>d nicht selten die Folge.<br />
Dass <strong>in</strong> der Alten- und Krankenpflege die mechanische Belastung<br />
auf den Körper enorm ist, ist unumstritten – lange war es aber nicht<br />
möglich, die Belastung <strong>in</strong> Zahlen zu fassen. Nun ist es sogar mög-<br />
lich, die Belastungen an e<strong>in</strong>zelnen Abschnitten des Rückgrats zu be-<br />
rechnen. Dazu entwickelte das Team um Matthias Jäger und Alw<strong>in</strong><br />
Luttmann am Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dort-<br />
mund (IfADo) e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>telligentes Bett“.<br />
E<strong>in</strong> Bett denkt mit<br />
In e<strong>in</strong>em ersten Schritt messen die Wissenschaftler die Kräfte, die<br />
bei Pflegetätigkeiten aufgewendet werden. „Das Mess-Bett hat an<br />
vielen Punkten e<strong>in</strong>gebaute Mess<strong>in</strong>strumente, die die Veränderung<br />
des gelagerten Gewichtes und der Kräfte der Pfleger<strong>in</strong> auf das Bett<br />
aufnehmen”, betont Andreas Theilmeier, der die Entwicklung maß-<br />
geblich betreut hat. Unter den Füßen der Pfleger<strong>in</strong> registrieren meh-<br />
rere Messplattformen die zusätzliche Last <strong>in</strong> Form von Kraftvertei-<br />
12 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
lungen und Richtungsänderungen. Claus Jordan ergänzt: „Mit Hil-<br />
fe von zahlreichen Kameras und Infrarot-Leuchtdioden, die die Ge-<br />
lenke der Pflegeperson markieren, werden die unterschiedlichen<br />
Körperhaltungen und -bewegungen während realer Pflegesituatio-<br />
nen aufgezeichnet, digitalisiert und im Computer mit den gemes-<br />
senen Kräften verrechnet.” Dazu wird e<strong>in</strong> Skelett- und Muskelmo-<br />
Die Vermeidung von Überlastungen muss an erster Stelle stehen
Bewegungsabläufe sollten <strong>in</strong> Abschnitte geteilt werden<br />
dell benutzt, das ebenfalls im IfADo entwickelt wurde und schon<br />
<strong>in</strong> verschiedensten ergonomischen Untersuchungen zum E<strong>in</strong>satz<br />
kam: „Der Dortmunder“ ermöglicht Computersimulationen, mit de-<br />
nen die biomechanische Wirbelsäulenbelastung für fast alle Arbeits-<br />
situationen des Berufsalltags berechnet werden können; die Ergeb-<br />
nisse solcher Berechnungen bilden e<strong>in</strong>e der Grundlagen im Aner-<br />
kennungsverfahren von Berufskrankheiten. Auf diese Weise werden<br />
derzeit die Belastungen bei verschiedenen Pflegetechniken quan-<br />
tifiziert. Als besonders gefährlich haben sich Bewegungen heraus-<br />
gestellt, bei denen die Wirbelsäule unter Druck verdreht wird. Die<br />
Kräfte, die bei solchen Lagerungsbewegungen auf die Bandschei-<br />
ben der Lendenwirbelsäule wirken, können so hoch werden wie das<br />
Gewicht e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Autos oder e<strong>in</strong>es ausgewachsenen R<strong>in</strong>ds, das<br />
heißt, e<strong>in</strong>er halben Tonne und mehr entsprechen. Durch veränder-<br />
te Techniken beim Bewegen der Patienten, wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e ge-<br />
schickte Teilung von Bewegungsabläufen <strong>in</strong> separate Handlungen<br />
oder durch zahlreiche Vorverrichtungen, können diese Kräfte teil-<br />
weise halbiert werden.<br />
Vorbeugung ist besser als Nachsorge<br />
M<strong>in</strong>destens ebenso wichtig ist aber der vorbeugende Aspekt: Mit<br />
Hilfe des Mess-Bettes können alternative und optimierte Bewe-<br />
gungsabläufe ausprobiert und bewertet werden. Außerdem wird<br />
untersucht, ob Hilfsmittel, wie z.B. Hebehilfen oder Gleitmatten,<br />
die Rückenbelastung m<strong>in</strong>dern können und zur Prävention empfoh-<br />
len werden sollten. Denn die Vorbeugung von Überlastungen kann<br />
Fehlzeiten verm<strong>in</strong>dern und drohende Berufsunfähigkeit im Vorfeld<br />
vermeiden. Deshalb arbeiten die Berufsgenossenschaft für Gesund-<br />
heitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die IfADo -Projekt-<br />
gruppe eng zusammen.<br />
Text und Photos: Instiut für Arbeitsphysiologie an der Universität<br />
Dortmund (IfADo), Pressestelle, Cornelia von Soosten<br />
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Studie zu Kompetenz <strong>in</strong> der Pflege beendet<br />
Pflege <strong>in</strong> Deutschland nicht<br />
auf europäischem Niveau?<br />
Bielefeld Pflegende <strong>in</strong> Deutschland schätzen sich <strong>in</strong> der Regel<br />
weniger kompetent e<strong>in</strong> als ihre BerufskollegInnen <strong>in</strong> anderen<br />
EU-Staaten. Dies ist e<strong>in</strong> Ergebnis e<strong>in</strong>es europaweiten Projekts,<br />
an dem das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) seit Ende 2002<br />
teilnahm. In London fand nun e<strong>in</strong>e Veranstaltung statt, <strong>in</strong> der<br />
erste Ergebnisse vorgestellt wurden.<br />
Erklärtes Ziel der europäischen Union ist der Abbau von Grenzen<br />
und die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen un-<br />
ter den Mitgliedsstaaten. Dies eröffnet auch Pflegenden neue Be-<br />
rufsperspektiven und bietet den EU-Staaten theoretisch die Mög-<br />
lichkeit, Mangel oder Überschuss an Pflegekräften besser zu kom-<br />
pensieren. Im Rahmen e<strong>in</strong>er Angleichung der Berufsabschlüsse gilt<br />
es aber zu bedenken, dass zwischen den jeweiligen Ländern Un-<br />
terschiede <strong>in</strong> den fachlichen Kompetenzen, der Kultur und auch <strong>in</strong><br />
praktischen Fähigkeiten der Pflegenden bestehen.<br />
Zu diesem Thema gab es bisher wenig zuverlässige Erkenntnisse.<br />
Das Europäische Netzwerk zur Förderung von Ausbildung und der<br />
Anerkennung von Pflegeberufen (EHTAN) legte deshalb Ende 2002<br />
e<strong>in</strong> entsprechendes Projekt auf, an dem neben den früheren Kran-<br />
kenanstalten Gilead (heute EvKB) sieben weitere Kl<strong>in</strong>iken und Uni-<br />
versitäten aus England, Spanien, Griechenland und Belgien teilnah-<br />
men. Dr. Michael Schulz (Pflegeforschung), Jutta Wilk<strong>in</strong>son (Interna-<br />
tionale Märkte) und Michael Ackermann (Geschäftsführung) vertra-<br />
ten Gilead, später das EvKB, im Projekt.<br />
Gilead bezog 150 Pflegende aus dem eigenen Haus sowie aus dem<br />
Johannes-Krankenhaus und dem Eichhof-Krankenhaus im hes-<br />
sischen Lauterbach <strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>. Die Befragung lief von Mitte<br />
2003 bis Ende 2004. Nun liegen umfangreiche Ergebnisse vor. So<br />
zeigt sich unter anderem, dass sich die befragten Pflegenden aus<br />
Deutschland <strong>in</strong>sgesamt weniger kompetent darstellen als dies für<br />
die befragten Pflegenden aus England (am stärksten), Spanien und<br />
Belgien der Fall ist. Die Ergebnisse weisen darauf h<strong>in</strong>, dass für Pfle-<br />
genden <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den Bereichen „Informationserhebung<br />
(Assessment)“, „Gesundheitsförderung“ sowie im Bereich „For-<br />
schung“ und „Entwicklung“ im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich Weiterent-<br />
wicklungsbedarf besteht. In den Bereichen „Kommunikation“, „Ar-<br />
beit im Team“ und im Umgang mit ethischen Fragestellungen weist<br />
die Studie h<strong>in</strong>gegen mit den anderen Ländern vergleichbare Kom-<br />
petenzniveaus auf.<br />
In den kommenden Wochen und Monaten werden die Projektpart-<br />
ner die Erkenntnisse über Fachzeitschriften, Kongresse und das In-<br />
ternet verbreiten. Fernziel ist dabei auch die Entwicklung e<strong>in</strong>er euro-<br />
paweiten Kompetenzmatrix für Pflegende, um Bildungs<strong>in</strong>halte an-<br />
zugleichen und Qualifikationen gegenseitig anzuerkennen, e<strong>in</strong>e der<br />
Grundvoraussetzungen für verbesserte Mobilität über Landesgren-<br />
zen h<strong>in</strong>weg.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 13
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Gleichberechtigte Partnerschaft mit Austausch auf Augenhöhe<br />
16. International Bethel-Cleveland<br />
Cl<strong>in</strong>ic Epilepsy Symposium<br />
Bielefeld (rio). Mehr als 200<br />
führende Epilepsie-Exper-<br />
ten aus aller Welt versam-<br />
melten sich über drei Tage<br />
<strong>in</strong> Bethel zum mittlerweile<br />
16. Bethel-Cleveland-Sym-<br />
posium. Gastgeber waren<br />
die Epilepsiekl<strong>in</strong>iken am Ev.<br />
Krankenhaus Bielefeld. Sie<br />
bilden den Kern des Epilep-<br />
siezentrums Bethel.<br />
Drei Themenschwerpunkte<br />
standen im Mittelpunkt der<br />
Tagung: der natürliche Ver-<br />
lauf der Epilepsie, die Chro-<br />
nifizierung der Erkrankung<br />
und neue Diagnostik mittels<br />
funktioneller Kernsp<strong>in</strong>tomo-<br />
graphie. Ergänzt wurden die<br />
Schwerpunkte durch das mit-<br />
tlerweile schon obligatorische Pharmako-Update, <strong>in</strong> dem sich Ärzte<br />
regelmäßig über neue Medikamente und deren Wirkung <strong>in</strong>formieren<br />
können. Im Vordergrund steht dabei stets die Optimierung der Be-<br />
handlung von Epilepsien.<br />
Frühere Diagnostik verbessert die Lebensqualität<br />
„E<strong>in</strong> Anfall ruft nicht automatisch den nächsten hervor,“ erklärt Prof.<br />
Dr. Bernd Bernd Pohlmann-Eden, Chefarzt der Epilepsiekl<strong>in</strong>iken. Epi-<br />
lepsie könne durch die <strong>in</strong>tensive Forschung heute wesentlich diffe-<br />
renzierter betrachtet werden als noch vor wenigen Jahren. Die Aus-<br />
prägung sei <strong>in</strong> der Endphase zwar ähnlich, doch die Ursachen sei-<br />
en viele verschiedene Erkrankungen. Welche Form von Epilepsie e<strong>in</strong><br />
Mensch hat, kann heute schon recht früh diagnostiziert werden. Vor-<br />
teil für Mediz<strong>in</strong>er und Patient: Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Therapie beg<strong>in</strong>nt<br />
deutlich eher. Und gibt man beispielsweise drei Präparate ohne Er-<br />
folg, lässt sich mit 95-prozentiger Sicherheit e<strong>in</strong> chronischer Verlauf<br />
vorhersagen.<br />
„Früher sprach man von den sogenannten ´Lost Years´, den verlore-<br />
nen Jahren. Heute können wir viel früher und differenzierter e<strong>in</strong>grei-<br />
fen und den Menschen die Lebensqualität zurückbr<strong>in</strong>gen,“ so Pohl-<br />
14 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Dr. Christian Brand, Prof. Dr. Bernd Pohlmann-Eden und Dr. Friedrich Wörmann (von l<strong>in</strong>ks) aus den<br />
Bielfelder Epilepsiekl<strong>in</strong>iken hatten die wissenschaftliche Leitung des Symposiums. Foto: Paul Schulz<br />
mann-Eden. E<strong>in</strong>e wichtige Rolle kommt dabei auch der sogenannten<br />
funktionellen Kernsp<strong>in</strong>tomographie zu, an der unter anderem auch<br />
Dr. Friedrich Wöhrmann aus dem Epilepsiezentrum Bethel forscht.<br />
Diese Methode zur Diagnostik wird bereits <strong>in</strong> wenigen Jahren so ver-<br />
lässlich se<strong>in</strong>, dass sie andere, den Patienten belastende komplett ver-<br />
drängen wird.<br />
Entscheidend für die Prognose e<strong>in</strong>er Epilepsie ist vor allem ihre Ur-<br />
sache. Hier liegt e<strong>in</strong> besonderes Interesse der Forscher. So kam auch<br />
das Thema Epilepsie <strong>in</strong> Entwicklungsländern stärker <strong>in</strong> den Fokus.<br />
Dort gab es über die Verbreitung und die Auslöser von Epilepsie vie-<br />
le Jahre nur wenige wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse. Etwa 80<br />
Prozent der Epilepsien werden <strong>in</strong> diesen Ländern aufgrund mangeln-<br />
der ärztlicher Versorgung nicht behandelt. „Erstaunlich ist dabei, dass<br />
dennoch rund 20 bis 30 Prozent der Erkrankungen nach Jahren e<strong>in</strong>-<br />
fach verschw<strong>in</strong>den,“ sagt Pohlmann-Eden und erklärt sich dieses Phä-<br />
nomen so: „Das Gehirn ist e<strong>in</strong> lernender Organismus. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
lernt es, die Epilepsie zu unterdrücken.“<br />
Wirkstoffe verlassen ihre „Wirkungsstätte“<br />
Bahnbrechende Bedeutung könnten nach E<strong>in</strong>schätzung von Exper-<br />
ten die gegenwärtigen Forschungen zur Frage der Aufnahme von<br />
Anti-Epileptika im Organismus erlangen. Zwischen 0,5 und 1 Prozent
der deutschen Bevölkerung leiden an Epilepsie. 60 bis 80 Prozent von<br />
ihnen gelten als „gut behandelbar“. Bei den übrigen schwer behan-<br />
delbaren Betroffenen s<strong>in</strong>d Wissenschaftler und Mediz<strong>in</strong>er seit vielen<br />
Jahren bemüht herauszuf<strong>in</strong>den, was diese Patientengruppe von den<br />
gut behandelbaren Menschen unterscheidet. Anti-Epileptika werden<br />
bei ihnen im Organismus von den Stellen im Gehirn wegtransportiert,<br />
an denen sie eigentlich wirken sollen – e<strong>in</strong> Problem, dass sich auch <strong>in</strong><br />
der Krebstherapie wieder f<strong>in</strong>det. Parallelen zwischen den Erkenntnis-<br />
sen von Krebs- und Epilepsieforschung bieten e<strong>in</strong>e Chance, den Ursa-<br />
chen näher zu kommen. Für Epilepsien, die sich resistent zeigen ge-<br />
gen medikamentöse Behandlung und die durch e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Epi-<br />
lepsieherd hervorgerufen werden, besteht die Möglichkeit e<strong>in</strong>er chi-<br />
rurgischen Behandlung, wie <strong>in</strong> Bethel seit vielen Jahren praktiziert.<br />
Hier liegt die Erfolgsquote, sprich: Anfallsfreiheit nach dem E<strong>in</strong>griff,<br />
bei 70 bis 90 Prozent.<br />
Zunehmend etabliert sich das neue Berufsbild der „Epilepsy Nurse“.<br />
Die spezielle Epilepsie-Krankenpflegekraft übernimmt neben den<br />
pflegerischen Aufgaben auch e<strong>in</strong>e organisatorische Funktion. Sie ist<br />
„Schnittstelle“ und Vermittler<strong>in</strong> zwischen den Patienten, Ärzten, The-<br />
rapeuten und Sozialarbeiter<strong>in</strong>. Die „Epilepsy Nurse“ <strong>in</strong>formiert die Pa-<br />
tienten über ihren Behandlungsverlauf und unterstützt die Organisa-<br />
tion der Behandlung von der Aufnahme bis zur Entlassung. Vor e<strong>in</strong>em<br />
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Jahr hat die erste „Epilepsy Nurse“ ihre Arbeit im Epilepsie-Zentrum<br />
Bethel aufgenommen.<br />
Das „International Bethel-Cleveland Cl<strong>in</strong>ic Epilepsy<br />
Symposium“<br />
Zwischen der Cleveland-Cl<strong>in</strong>ic <strong>in</strong> Ohio/USA und dem Epilepsie-Zen-<br />
trum Bethel besteht seit langem e<strong>in</strong>e enge Kooperation. Das Sympo-<br />
sium, an dem <strong>in</strong>ternational renommierte Experten über ihre praktische<br />
Arbeit oder über Forschungsergebnisse <strong>in</strong>formieren, f<strong>in</strong>det im jährli-<br />
chen Wechsel <strong>in</strong> den USA und <strong>in</strong> Deutschland statt. Ende der 80er Jah-<br />
re unterstützte die Cleveland Cl<strong>in</strong>ic den Aufbau der Epilepsiechirur-<br />
gie <strong>in</strong> Bethel und leistete Know-How-Transfer. Inzwischen besteht e<strong>in</strong>e<br />
gleichberechtigte Partnerschaft mit e<strong>in</strong>em Austausch auf Augenhöhe.<br />
Zukünftig wird das Epilepsiezentrum Bethel die Kooperation mit füh-<br />
renden E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Nordamerika weiter verstärken. So existieren<br />
beispielsweise enge Kontakte zu den kanadischen Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Toron-<br />
to, Montreal und Halifax, die <strong>in</strong>sbesondere für ihr k<strong>in</strong>derepileptologi-<br />
sches Programm bekannt ist. Im kommenden Jahr f<strong>in</strong>det das Symposi-<br />
um <strong>in</strong> Cleveland statt. 2007 dann werden das Epilepsiezentrum Bethel<br />
und der kle<strong>in</strong>ere Bethel-Partner, das Epilepsiezentrum Berl<strong>in</strong>-Branden-<br />
burg, geme<strong>in</strong>sam Gastgeber se<strong>in</strong>.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 15
Aus MEDIZIN, PFLEGE und TECHNIK<br />
Für Patienten und für Oberarzt Dr. Peter Kowierschke br<strong>in</strong>gt die<br />
neuen Telemetrie e<strong>in</strong>deutige Vorteile<br />
Neues Telemetrie- System <strong>in</strong><br />
Bad Oeynhausen<br />
Bas Oeynhausen (msch) Seit April 2005 verfügen die Johanni-<br />
ter Ordenshäuser über e<strong>in</strong>e neue telemetrische Monitor-Über-<br />
wachungsanlage. E<strong>in</strong> Patienten-Monitor<strong>in</strong>g wird zwar schon<br />
seit e<strong>in</strong>igen Jahren durchgeführt, aber angesichts der Rahmen-<br />
bed<strong>in</strong>gungen im Gesundheitswesen sowie durch <strong>in</strong>terne Än-<br />
derungen und Anpassungen von Arbeitsabläufen, Dokumen-<br />
tation und Optimierung von Prozessabläufen bed<strong>in</strong>gt, ist auch<br />
e<strong>in</strong>e moderne Geräteausstattung <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der neurolo-<br />
gischen Frührehabilitation notwendig.<br />
Um den Anforderungen an e<strong>in</strong>e optimale Überwachung bei gleich-<br />
zeitiger Mobilisation neurologisch schwer erkrankter Patienten<br />
<strong>in</strong> der Frührehabilitation gerecht zu werden, wurde die Anschaf-<br />
fung e<strong>in</strong>es Telemetriesystems beschlossen. Über e<strong>in</strong> stations<strong>in</strong>ter-<br />
nes drahtloses Netzwerk kann der zu überwachende Patient aus<br />
dem Bett mobilisiert und auch während e<strong>in</strong>er Therapie, beispiels-<br />
weise Krankengymnastik oder Ergotherapie, lückenlos überwacht<br />
werden. Der Patient ist dabei mit e<strong>in</strong>em Telemetriesender verbun-<br />
den, der die Überwachungsparameter an e<strong>in</strong>en im Schwesternzim-<br />
mer bef<strong>in</strong>dlichen Zentralmonitor sendet. Daneben können die Vi-<br />
talparameter auch direkt am Telemetriesender des Patienten ab-<br />
gelesen werden. Weiterh<strong>in</strong> ist die Telemetrie- Anlage zusätzlich an<br />
die Schwesternrufanlage angeschlossen. Im Rahmen der Erstaus-<br />
stattung wurden zunächst drei Telemetriesender mit den Parame-<br />
tern EKG, Pulsoxymetrie und nicht <strong>in</strong>vasive Blutdruckmessung an-<br />
geschafft. Ergänzt wurde das System durch e<strong>in</strong>en stationären Bed-<br />
side-Monitor für re<strong>in</strong> bettlägerige Patienten. Das System läuft stabil<br />
und störungsfrei.<br />
Zukünftig ist e<strong>in</strong>e Erweiterung auf bis zu 20 Telemetrie- E<strong>in</strong>heiten<br />
möglich. Weiterh<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Erweiterung des zu überwachenden Be-<br />
reiches (z.B. Freizeitbereich) denkbar. Die Anlage ist so ausgelegt,<br />
dass optional e<strong>in</strong>e problemlose Erweiterung der Überwachungspa-<br />
rameter sowohl teil<strong>in</strong>vasiv als auch nicht<strong>in</strong>vasiv kardiologisch und<br />
neurologisch erfolgen kann (z.B. Temperatur- und/oder EEG- Über-<br />
wachung).<br />
16 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Erste Veranstaltung des Bauchzentrums<br />
Naturheilkunde bei Morbus<br />
Crohn | Colitis ulcerosa<br />
Bielefeld 140 Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher verzeichnete e<strong>in</strong><br />
Arzt-Patienten-Sem<strong>in</strong>ar der etwas anderen Art. Das neu kon-<br />
zipierte Bauchzentrum am EvKB lud Anfang Juli die von den<br />
chronisch entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-<br />
Traktes Betroffenen e<strong>in</strong>. Häufig trifft es junge Erwachsene.<br />
Die Ursache der Erkrankungen ist bis heute nicht ausreichend er-<br />
forscht, die Auswirkungen auf die Patienten s<strong>in</strong>d massiv. Bauch-<br />
beschwerden und massive Durchfälle, manchmal bis zu 15 mal am<br />
Tag, führen zu e<strong>in</strong>er erheblichen E<strong>in</strong>schränkung der Lebensquali-<br />
tät. Doch „es gibt auch bei e<strong>in</strong>er chronischen Erkrankung e<strong>in</strong> so ge-<br />
nanntes körperliches Wohlbef<strong>in</strong>den,“ me<strong>in</strong>t Prof. Dr. Siefgried-Ernst<br />
Miederer.<br />
Der Gastroentologe und Chefarzt am Ev. Krankenhaus Bielefeld und<br />
se<strong>in</strong> chirurgischer Kollege Dr. Marc André Reymond waren Gastge-<br />
ber des Arzt-Patienten-Sem<strong>in</strong>ars im Juli <strong>in</strong> der Kapelle des Johan-<br />
nesstifts. Reymond kam erst im Februar als neuer Chefarzt an das<br />
Haus, um das Bauchzentrum <strong>in</strong> Bielefeld zu etablieren. Das Semi-<br />
nar war gewissermaßen die Auftaktveranstaltung des neu konsti-<br />
tuierten Zentrums. Kooperationspartner war die Deutsche Morbus<br />
Crohn | Colitis ulcerosa Vere<strong>in</strong>igung DCCV e.V..<br />
140 Zuhörer aus ganz Ostwestfalen machten die Veranstaltung zu<br />
e<strong>in</strong>em großen Erfolg. Zentrale Botschaft des Symposiums: Natur-<br />
heilkunde und e<strong>in</strong>e geeignete Ernährung können das Wohlbef<strong>in</strong>-<br />
den stärken. Und noch mehr gute Nachrichten für Betroffene: E<strong>in</strong>e<br />
neue Therapie kommt jetzt aus den USA nach Deutschland und<br />
wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie getestet. Wurmeier sollen sich <strong>in</strong> den Schleim-<br />
häuten des Darms e<strong>in</strong>nisten und das Immunsystem aktivieren. Bei<br />
jedem zweiten Patienten zeigte die Therapie bisher e<strong>in</strong>e positive<br />
Wirkung.
Viele Arbeitgeber -<br />
ob im Gesundheits-<br />
wesen oder <strong>in</strong> der<br />
übrigen Wirtschaft -<br />
sehen sich mit neu-<br />
enHerausforderun- gen im Personalma-<br />
nagement und <strong>in</strong><br />
der Unternehmensfi-<br />
nanzierungkonfron- tiert. Immer deut-<br />
licher wird: E<strong>in</strong>e größere Flexibilisierung der Arbeitszeit ist be-<br />
triebswirtschaftlich unerlässlich.<br />
Für e<strong>in</strong>e flexible Gestaltung der persönlichen Lebensarbeitszeit<br />
s<strong>in</strong>d die Beschäftigten zunehmend bereit, im Erwerbsleben Ent-<br />
gelt anzusparen. Sie erwarten zudem Angebote für e<strong>in</strong>e zusätzli-<br />
che <strong>in</strong>dividuelle Altersabsicherung, da das Rentenniveau <strong>in</strong> der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung s<strong>in</strong>kt. Die Arbeitgeber s<strong>in</strong>d ih-<br />
rerseits gezwungen, Personalkosten zu reduzieren. Zugleich be-<br />
trachten sie die Wünsche der Mitarbeiter als Chance, die B<strong>in</strong>-<br />
dung an den Betrieb mit <strong>in</strong>telligenten Lösungen zu festigen und<br />
Kostenvorteile zu realisieren.<br />
E<strong>in</strong>e solche <strong>in</strong>telligente Lösung ist das ZeitWertKonto, das vom<br />
Vorsorgemanagement der Ecclesia Gruppe (Detmold) <strong>in</strong> Part-<br />
nerschaft mit Kunden und den Gesellschaftern entwickelt wur-<br />
de. Es erleichtert e<strong>in</strong>e langfristige und flexible Personalplanung,<br />
reduziert die Arbeitskosten und ermöglicht e<strong>in</strong>e zusätzliche <strong>in</strong>-<br />
novative Vorsorge und Planung der Lebensarbeitszeit.<br />
Auf dem vom Arbeitgeber für jeden Mitarbeiter e<strong>in</strong>gerichte-<br />
ten ZeitWertKonto werden während des Berufslebens Zeit- und<br />
Geldwerte angesammelt. Diese s<strong>in</strong>d zunächst weder lohnsteu-<br />
er- noch sozialversicherungspflichtig, da sie dem Mitarbeiter<br />
PR-Anzeige<br />
ZeitWertKonto:<br />
Arbeitszeit flexibilisieren und<br />
Kosten sparen<br />
noch nicht als Lohn zugeflossen s<strong>in</strong>d. Erst bei späterer Auszah-<br />
lung werden sie ggf. nachgelagert besteuert und mit Sozial-<br />
abgaben belegt. Das ZeitWertKonto ist e<strong>in</strong> Vorsorgekonto, treu-<br />
handgeschützt und <strong>in</strong>solvenzgesichert. Auf ihm können Über-<br />
stunden bzw. Zeitüberhänge aus Bereitschaftsdiensten, Restur-<br />
laub, Tantiemen und Boni, Sonderzahlungen und Anteile des<br />
laufenden Entgelts angesammelt werden.<br />
Die Zeitwerte werden zum jeweils aktuellen Stundenentgelt <strong>in</strong><br />
Geldwerte umgewandelt. Mit diesem Wertguthaben können<br />
die Mitarbeiter verschiedene Vorhaben f<strong>in</strong>anzieren, etwa den<br />
Vorruhestand zur Verkürzung ihrer Lebensarbeitszeit von dem-<br />
nächst 67 auf 65 Jahre oder e<strong>in</strong>e zusätzliche betriebliche Al-<br />
tersvorsorge, aber auch die Reduzierung der wöchentlichen Ar-<br />
beitszeit bei vollem Lohnausgleich oder e<strong>in</strong> Sabbatjahr z. B. für<br />
Mutterschaft, Weltreise oder Weiterbildung.<br />
Der Arbeitgeber geht mit dem ZeitWertKonto ke<strong>in</strong>e Lohnrisiken<br />
e<strong>in</strong>, denn den angesammelten Guthaben stehen Forderungen<br />
<strong>in</strong> gleicher Höhe gegenüber, die sich parallel entwickeln. Ar-<br />
beitgeber können ihren Belegschaften also die Vorteile des Zeit-<br />
WertKontos zukommen lassen, ohne sich selbst zu belasten.<br />
Das Vorsorgema-<br />
nagement der Ec-<br />
clesia Gruppe bie-<br />
tet e<strong>in</strong> umfassen-<br />
des Beratungs- und<br />
Dienstleistungsange-<br />
bot nicht nur bei der<br />
E<strong>in</strong>führung, sondern<br />
während der Imp-<br />
lementierung und<br />
über die Gesamtlaufzeit des ZeitWertKontos.<br />
Vorsorgemanagement der Ecclesia Gruppe<br />
Zentrale Detmold<br />
Kl<strong>in</strong>genbergstraße 4 • 32758 Detmold<br />
Fon 05231/603-535 • Fax 05231/603-197<br />
e-mail: <strong>in</strong>fo@ecclesia.de • www.ecclesia.de<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 17
18 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Krankenschwester Birgit Engelmann zeigte e<strong>in</strong>e Magenspiegelung am Modell<br />
Innere Mediz<strong>in</strong>: EK Unna öffnete se<strong>in</strong>e Türen<br />
Besucher reisten <strong>in</strong> das Innere<br />
des Menschen<br />
Unna (peb) Wer nach den Sommerferien <strong>in</strong> das Innere des<br />
Menschen reisen wollte, brauchte am Samstag, 27. August,<br />
e<strong>in</strong>fach nur im Evangelischen Krankenhaus Unna vorbeizu-<br />
schauen: Nach der <strong>in</strong>ternen Umstrukturierung öffnete die<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> ihre Türen und lud alle Interessier-<br />
ten e<strong>in</strong>, den menschlichen Körper zu erkunden. Chefarzt Pro-<br />
fessor Dr. George Micklefield und se<strong>in</strong> Team hatten sich hier-<br />
zu e<strong>in</strong>e Menge e<strong>in</strong>fallen lassen. Besonders wichtig: Wer woll-<br />
te, konnte auch selbst Hand anlegen. Die Aktion war denn<br />
auch e<strong>in</strong> voller Erfolg: „Mit so e<strong>in</strong>em Andrang hatte ich über-<br />
haupt nicht gerechnet“, freut sich Chefarzt Professor Dr.<br />
Micklefield.<br />
H<strong>in</strong>tergrund der Veranstaltung war die Umstrukturierung der In-<br />
neren Mediz<strong>in</strong>, die nach dem Ausscheiden des Kardiologen Pro-<br />
fessor Dr. Klaus Hagemann zum 1. April erfolgte: Das Krankenhaus<br />
verschlankte se<strong>in</strong>e Strukturen und fasste die Mediz<strong>in</strong>ischen Kli-<br />
niken „Innere Mediz<strong>in</strong> – Kardiologie“ und „Innere Mediz<strong>in</strong> – Gas-<br />
Freuten sich über das Interesse: Ärz-<br />
te und Stiftungsvorstand im EK Unna<br />
troenterologie“ zu e<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>heit zusammen. Chef-<br />
arzt der neu geschaffe-<br />
nen Kl<strong>in</strong>ik wurde Profes-<br />
sor Dr. George Mickle-<br />
field, der bislang <strong>in</strong> glei-<br />
cher Funktion die Innere<br />
Mediz<strong>in</strong> – Gastroentero-<br />
logie leitete.<br />
Profitieren werden von<br />
dieser Änderung <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie die Patienten. Nach<br />
dem Motto „Erstklassige<br />
Mediz<strong>in</strong> aus e<strong>in</strong>er Hand“<br />
optimiert das Kranken-<br />
haus mit diesem Schritt die Prozessabläufe, schafft kurze Wege<br />
und verzahnt die unterschiedlichen Teilbereiche zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit.<br />
„Hierdurch“, so Chefarzt Professor Dr. George Micklefield, der zu-
gleich Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses ist,<br />
„können unter anderem Untersuchungen besser abgestimmt so-<br />
wie die Behandlungen e<strong>in</strong>heitlicher koord<strong>in</strong>iert werden.“ Die Me-<br />
diz<strong>in</strong>ische Kl<strong>in</strong>ik versorgt rund 4.000 Patienten jährlich.<br />
Der Tag der Offenen Tür, der ganz unter dem Motto „E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong><br />
das Innere des Menschen“ stand, bot e<strong>in</strong>en hervorragenden E<strong>in</strong>-<br />
blick <strong>in</strong> die neuen Strukturen. Die Endoskopie etwa ermöglichte<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> den Verdauungstrakt: Ärzte, mediz<strong>in</strong>isches Personal<br />
und Pflegekräfte erläuterten die verschiedenen Untersuchungs-<br />
methoden, realitätsgetreu zeigten sie, wie man mit e<strong>in</strong>em Endo-<br />
skop Magen- und Darmblutungen stoppt. Wer selbst mal e<strong>in</strong>en<br />
Blick durch diese hochmodernen Untersuchungsgeräte werfen<br />
wollte, war beim Tag der Offenen Tür ebenfalls genau richtig: An<br />
Orangen simulierten die Besucher Untersuchungen, Filme <strong>in</strong>for-<br />
mierten sie außerdem über Funkti-<br />
on und Aufbau des Verdauungssys-<br />
tems.<br />
Ganz am Anfang e<strong>in</strong>es Kranken-<br />
hausaufenthaltes geht es auf die<br />
Aufnah-mestation. Auch die öffne-<br />
te ihre Tür und zeigte e<strong>in</strong> Aufnah-<br />
mezimmer, Ärzte führten die un-<br />
terschiedlichenUntersuchungsme- thoden vor. Um das Thema Herz<br />
und Kreislauf drehte es sich im Be-<br />
reich der Kardiologie: An e<strong>in</strong>er Pup-<br />
pe führten Ärzte die Wiederbele-<br />
bung vor, unter fach-licher Anlei-<br />
tung konnten sich Besucher selbst<br />
<strong>in</strong> der Reanimation üben. Die Kl<strong>in</strong>ik<br />
zeigte darüber h<strong>in</strong>aus ihr gesamtes<br />
diagnostisches Spektrum. Wer sich<br />
schon immer für se<strong>in</strong> Lungenvolu-<br />
men <strong>in</strong>teressierte, brauchte e<strong>in</strong>fach<br />
nur tief Luft zu holen – e<strong>in</strong>e Mess-<br />
station stand bereit.<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Oberarzt Dr. Andrée Matern beim Ultraschall Oberarzt Dr. Georg Ste<strong>in</strong>meister (l<strong>in</strong>ks)<br />
Neben hochmoderner Mediz<strong>in</strong>technik zum Anfassen hielt das<br />
EK für die Besucher umfassende Informationen bereit: In den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Bereichen liefen Filme zu den unterschiedlichen The-<br />
men, im Foyer waren zahlreiche Institutionen und E<strong>in</strong>richtungen<br />
wie Selbsthilfegruppen mit Ständen vertreten. Gleich zu Beg<strong>in</strong>n<br />
der Veranstaltung gab‘s mediz<strong>in</strong>isches Wissen aus erster Hand:<br />
Nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>führungsvortrag von Professor Dr. George Mickle-<br />
field zur Reise <strong>in</strong> das Innere des Menschen referierte Oberarzt Dr.<br />
Uwe Devrient über Herzerkrankungen und Dr. Georg Ste<strong>in</strong>meister<br />
schloss mit e<strong>in</strong>em Vortrag über den Dickdarmkrebs an. Anschlie-<br />
ßend gab Dr. Andrée Matern e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Selbstkontrol-<br />
le der Blutger<strong>in</strong>nung. Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch komplettierte<br />
die Reihe mit e<strong>in</strong>em Vortrag über Speiseröhrenerkrankungen.<br />
Zeigt her eure Füße – Podologe Michael Büscher bei e<strong>in</strong>er Beratung<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 19
20 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
E<strong>in</strong>haltung der 54-Stunden-Woche im EVK <strong>Lippstadt</strong> br<strong>in</strong>gt auch mehr Freizeit<br />
Aus Arbeitszeit wurde Servicezeit -<br />
Ärzte und Funktionsdienste profitieren<br />
von Kunden- und Patientenorientierung<br />
Gute Erfahrungen mit der Servicezeit: Dr. Carla R<strong>in</strong>schen, Manuela Hupe und Dr. Thomas Hofmann vom Ärzteteam der K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik<br />
<strong>Lippstadt</strong> Ziel des Projektes war, primär angetrieben durch das<br />
EuGH Urteil vom 09.09.2003 (Simap bzw. Jäger Urteil / Bereit-<br />
schaftsdienst = Arbeitszeit), e<strong>in</strong>e weitgehend kostenneutrale<br />
Umsetzung der möglichen arbeitszeitrechtlichen Neuerungen,<br />
wobei im Zuge dessen die Arbeitszeit <strong>in</strong>sgesamt flexibilisiert<br />
und die Organisationsstrukturen und –abläufe auf Effizienz<br />
überprüft werden sollten. Durch Ausweitung von Regelarbeits-<br />
zeiten im S<strong>in</strong>ne der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er „Servicezeit“ sollten Ar-<br />
beitszeitmodelle unter dem Gesichtspunkt der „Kunden- bzw.<br />
Patientenorientierung“ neu gestaltet werden.<br />
E<strong>in</strong>e Projektgruppe mit Vertretern aller Fachabteilungen unter Mo-<br />
deration des QM – Beauftragten Franz Bruch wurde <strong>in</strong>s Leben geru-<br />
fen. Chancen und Risiken aus Mitarbeiter- aber auch aus Patienten-<br />
sicht, welche aus e<strong>in</strong>er veränderten Dienststruktur erwachsen kön-<br />
nen, wurden h<strong>in</strong>terfragt. Unterschiedliche Dienstmodelle wurden<br />
auf Praktikabilität untersucht.<br />
Es wurde beschlossen <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- und Jugendmediz<strong>in</strong><br />
sowie <strong>in</strong> der Neonatologie die Dienstzeiten für e<strong>in</strong>en Erprobungs-<br />
zeitraum von drei Monaten e<strong>in</strong>zuführen. Durch Abkehr von der <strong>in</strong><br />
Kl<strong>in</strong>iken weit verbreiteten Bereitschaftsdienstorganisation mit e<strong>in</strong>er<br />
Dienstbelastung von häufig mehr als 24 Stunden, sollten hier Mit-<br />
arbeiter- und Patienten<strong>in</strong>teressen gewürdigt werden. Durch flexible<br />
Dienstzeiten, versetzte Dienstzeiten und durch e<strong>in</strong>geschobene Be-<br />
reitschaftsdienstfenster zu Zeiten ger<strong>in</strong>gerer Inanspruchnahme ist<br />
e<strong>in</strong> neues <strong>in</strong>novatives Dienstzeitmodell e<strong>in</strong>geführt worden und hat<br />
über die Erprobungsphase h<strong>in</strong>aus bereits seit über e<strong>in</strong>em Jahr Be-<br />
stand. Veränderungen arbeitszeitrechtlicher Aspekte werden da-<br />
durch berücksichtigt, dass ke<strong>in</strong> Assistenzarzt dieser Abteilung mehr<br />
24 Stunden Dienste abzuleisten hat. Die ärztliche Präsenz auf der<br />
K<strong>in</strong>der<strong>in</strong>tensivstation wurde verbessert, <strong>in</strong> den Nachmittagsstun-<br />
den kann der Wunsch nach Elterngesprächen besser erfüllt werden.<br />
Gute Erfahrungen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik werden übertragen<br />
Das neue Arbeitszeitsystem wird edv-unterstützt gesteuert mit der<br />
Softwarelösung SP-Expert aus dem Hause ASTRUM. Dar<strong>in</strong> werden<br />
Abweichungen der dienstplanmäßig e<strong>in</strong>geteilten Arbeitszeit doku-<br />
mentiert. E<strong>in</strong> für jeden Bereich dienstplanverantwortlicher Mitar-<br />
beiter achtet darauf, dass die Dienstplankontensalden fortlaufend<br />
<strong>in</strong> der gleichen Größenordnung liegen und bei Bedarf wieder Rich-<br />
tung Null gesteuert werden.<br />
Unter Beteiligung der Ärzte der Fachabteilungen für Innere Medi-<br />
z<strong>in</strong>, Neurologie und Anästhesie wurde zum 1. Juli 2005 e<strong>in</strong> neues<br />
fachübergreifendes Dienstplanmodell für e<strong>in</strong>en Erprobungszeit-<br />
raum von vier Monaten e<strong>in</strong>geführt. Auch dieses Modell soll zum ei-<br />
nen für e<strong>in</strong>e rechtskonforme Umsetzung des geltenden Arbeitszeit-<br />
rechtes sorgen, zum anderen aber auch durch die Ausweitung von
Regelarbeitszeiten die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung unserer Patienten<br />
verbessern. Die im neuen TVöD vere<strong>in</strong>barten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
und Möglichkeiten zu Regelungen des Bereitschaftsdienstes waren<br />
hier Orientierungshilfe. Auch wenn der TVöD für unsere E<strong>in</strong>richtung<br />
nicht maßgebend und b<strong>in</strong>dend ist, s<strong>in</strong>d wir davon ausgegangen,<br />
dass zum<strong>in</strong>dest die Regelungen zum Thema Arbeitszeit, mit e<strong>in</strong>er<br />
möglichen Anwendung der „opt out“ Regel, hier Flächenwirkung<br />
zeigen wird. Unter E<strong>in</strong>haltung bestimmter Spielregeln (Betriebsver-<br />
e<strong>in</strong>barung, Prüfung alternativer Arbeitszeitmodelle, Belastungsana-<br />
lyse) kann die tägliche Arbeitszeit auf bis zu 24 Stunden ausschließ-<br />
lich der Pausen und bei Bereitschaftsdienst <strong>in</strong> den Stufen C und D<br />
auf bis zu 54 Stunden/Woche ausgeweitet werden. Somit könnte<br />
theoretisch die konventionelle Regeldienst – Bereitschaftsdienstre-<br />
gelung fortgeführt werden. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d zur Fortführung der ge-<br />
nannten konventionellen Dienstzeitregelung m<strong>in</strong>destens neun Ärz-<br />
te/Ärzt<strong>in</strong>nen notwendig, um im Jahresmittel die Obergrenze von 54<br />
Wochenstunden nicht zu überschreiten. Da <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Fachabteilung<br />
der ärztliche Stellenplan mit neun Assistenärzten/–ärzt<strong>in</strong>nen ausge-<br />
stattet ist, wurde schnell klar, dass e<strong>in</strong>e Veränderung der aktuellen<br />
Dienstzeitorganisation notwendig ist.<br />
Neuorganisation ist der richtige Weg<br />
Durch E<strong>in</strong>führung von versetzten Diensten wurde die Regelarbeits-<br />
zeit bis 19.30 Uhr <strong>in</strong> der Zeit von Montag bis Freitag ausgeweitet und<br />
damit das Bereitschaftsdienstfenster verkürzt. Fachübergreifende<br />
ärztliche Verantwortlichkeiten für die Versorgung unserer Patienten<br />
außerhalb der Regelarbeitszeit wurden vere<strong>in</strong>bart und tragen zur Si-<br />
cherstellung der mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung aller Patienten bei. Ob<br />
die Dienstzeiten sich als dauerhaft praktikabel herausstellen, soll die<br />
Pilotphase zeigen. Hier ist e<strong>in</strong> erster Erfahrungsaustausch mit allen<br />
Projektbeteligten nach der ersten Hälfte der Erprobungszeit vere<strong>in</strong>-<br />
bart. Er soll dazu dienen, im Projektverlauf identifizierte Probleme<br />
zu diskutieren und notwendige Anpassungen der Arbeitszeiten vor-<br />
zunehmen.<br />
Die Modernisierung und Anpassung der Arbeitszeit auf neue ge-<br />
setzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verlangt von allen Berufsgruppen<br />
e<strong>in</strong> hohes Maß an Engagement und Flexibilität. Die E<strong>in</strong>haltung der<br />
54 Stunden Woche bietet speziell den Ärzten zwar e<strong>in</strong> Mehr an Frei-<br />
zeit, ist aber durchaus auch mit (teilweise deutlich) weniger Gehalt<br />
verbunden.<br />
Die Anpassung der Arbeitszeiten auf neue rechtliche Vorgaben ist<br />
Pflicht! Die Überprüfung der Arbeitszeitmodelle auf Effizienz und<br />
die Anpassung auf die sich verändernden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />
der Krankenhauslandschaft darf dabei aber nicht aus dem Focus ge-<br />
raten und wird uns auch zukünftig beschäftigen.<br />
Wir s<strong>in</strong>d überzeugt davon, dass wir, bei aller auch manchmal berech-<br />
tigten Kritik, mit unserem Projekt der Neuorganisation von Dienst-<br />
zeiten den richtigen Weg beschritten haben und sehen dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Vorbereitung auf die Herausforderungen der Zukunft.<br />
Autor: Franz J. Bruch - QM-Beauftragter im EVK <strong>Lippstadt</strong><br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Johanniterteam auf der<br />
3. OWL – Walk<strong>in</strong>g Tour<br />
Letzte Vorbereitungen: Das JOH-Team vor dem Start<br />
Bad Oeynhausen (msch) Am Sonntag, dem 19. Juni 05 war es<br />
wieder so weit. In mehrere Gruppen aufgeteilt, machte sich<br />
e<strong>in</strong>e gewaltige Anzahl von passionierten oder neugierig ge-<br />
wordenen Walkern um 9.00 Uhr auf den Weg. Wie schon im<br />
letzten Jahr hatten die Organisatoren und die Teilnehmer aus-<br />
gesprochenes Glück mit dem Wetter. Bei herrlichem Sonnen-<br />
sche<strong>in</strong> verbreitete sich schnell beste Laune und so stand ei-<br />
nem guten Verlauf der Walk<strong>in</strong>g-Tour nichts im Wege.<br />
Zum Gel<strong>in</strong>gen der Veranstaltung trug auch die perfekte Organisati-<br />
on bei: Alle drei Strecken waren wieder sehr gut ausgeschildert und<br />
führten durch landschaftlich schönes, abwechslungsreiches Ge-<br />
biet. Gerade angesichts des warmen Wetters war man für die M<strong>in</strong>e-<br />
ralwasserstände am Rande der Strecken sehr dankbar. Als Anden-<br />
ken konnte man die Tasse mit dem Aufdruck „Walk<strong>in</strong>g-Tour 2005“,<br />
die es am Abschlussstand gab, behalten.<br />
Wie immer fand ke<strong>in</strong>e Zeitmessung statt, denn bei dieser Sportart<br />
steht ja noch nicht der Gedanke an Leistungsvergleich im Vorder-<br />
grund, sondern der gesundheitliche Gedanke und die Freude an<br />
der Bewegung <strong>in</strong> der Natur.<br />
Zu Recht wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Ansprache zu Beg<strong>in</strong>n gesagt: „Schon<br />
jetzt ist diese Walk<strong>in</strong>g-Tour e<strong>in</strong>e gute Tradition.“ In jedem Jahr ist<br />
der Zuspruch erkennbar größer. Waren es im letzten Jahr noch et-<br />
was über 500 Teilnehmer, so wurden diesmal schon 634 Walk<strong>in</strong>g-<br />
Begeisterte gezählt.<br />
Auch wir als Johanniter waren wieder mit e<strong>in</strong>em Informationsstand<br />
vertreten, an dem Mitarbeiter der Diätberatung (Almut Lefert) und<br />
der Sporttherapie (Hagen Hessenkämper und Uwe Me<strong>in</strong>ecke) für<br />
Fragen zur Verfügung standen und erfrischenden Fruchtsalat aus-<br />
teilten.<br />
E<strong>in</strong>ige unserer Patienten haben ebenfalls mit viel Vergnügen an<br />
der Walk<strong>in</strong>g-Tour teilgenommen. Sie waren vorher <strong>in</strong> unserer kl<strong>in</strong>i-<br />
schen Walk<strong>in</strong>g-Gruppe auf diese Tour vorbereitet worden. Wir alle<br />
freuen uns schon auf die Tour im nächsten Jahr.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 21
22 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Die Geme<strong>in</strong>schaft zählt: Am Ende e<strong>in</strong>es attraktiven Turniers zeigten die Teams, dass Sport und Freundschaft zusammen gehören<br />
Team Bad Oeynhausen Sieger im ersten<br />
<strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong><br />
<strong>Lippstadt</strong> Am 2. Juli 2005 fand auf dem Sportgelände des SV o8<br />
<strong>Lippstadt</strong> das erste <strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong> statt. Ange-<br />
treten waren die Mannschaften aus den Ev. Krankenhäusern <strong>in</strong><br />
Bielefeld, Hamm, Unna, <strong>Lippstadt</strong>, aus den Johanniter Ordens-<br />
häusern Bad Oeynhausen sowie die Mannschaft der KZVK Dort-<br />
mund. Bei herrlichem Wetter hatten die vier Schiedsrichter ke<strong>in</strong>e<br />
Probleme, die überaus fairen Partien zu leiten.<br />
In Anlehnung an das Verbundmotto „<strong>Valeo</strong> - hier geht es mir gut“ wur-<br />
de die Organisation des Turniers und die Versorgung der Spieler und<br />
Zuschauer mit Speisen und Getränken durch die Beschäftigten des<br />
EVK <strong>Lippstadt</strong> bestens vorbereitet und durchgeführt.<br />
Zum Spielverlauf :<br />
Es wurden 2 x 10 M<strong>in</strong>uten gespielt, jeder gegen jeden. Die Sieger-<br />
mannschaft dieses Turniers wurde erst <strong>in</strong> der letzten Spielpaarung<br />
Hamm gegen Bad Oeynhausen ermittelt. Nach dem die Mannschaft<br />
aus Hamm <strong>in</strong> Führung gegangen war, glichen die Johanniter noch vor<br />
der Halbzeit aus. Zu diesem Zeitpunkt standen die Hammer noch als<br />
Turniersieger fest. Erst e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der 15. M<strong>in</strong>ute gegebener Sieben-Meter<br />
brachte die Bad Oeynhausener mit 2:1 auf die Siegerstrasse. Dieses Er-<br />
gebnis war gleichzeitig der Endstand.<br />
Im Anschluss wurden den Mannschaften die Pokale überreicht, die<br />
von der KZVK Dortmund gestiftet wurden. Zusätzlich bekam die Sie-<br />
germannschaft aus Bad Oeynhausen e<strong>in</strong>e Wanderpokaltafel, die im<br />
nächsten Jahr von ihr verteidigt werden muss.<br />
Voraussichtlich wird das nächste <strong>Valeo</strong>-Kle<strong>in</strong>feld-<strong>Fußballturnier</strong> 2006<br />
<strong>in</strong> Bad Oeynhausen ausgerichtet. Dann können selbstverständlich alle<br />
<strong>Valeo</strong> Krankenhäuser mit eigenen Mannschaften wieder teilnehmen.<br />
Kontaktadresse hierfür ist der Initiator dieses Turniers, Uwe Pru<strong>in</strong>, aus<br />
dem EVK <strong>Lippstadt</strong>, der unter der e-Mailadresse<br />
mav@ev-krankenhaus.de zu erreichen ist.
Begegnungen<br />
Nr. Beg<strong>in</strong>n Spielpaarung Ergebnis<br />
1 10:30 <strong>Lippstadt</strong> - Bielefeld 4 : 0<br />
2 10:30 Unna - Hamm 0 : 6<br />
3 10:55 Bad Oeynhausen - Dortmund 5 : 0<br />
4 10:55 <strong>Lippstadt</strong> - Unna 2 : 5<br />
5 11:20 Bielefeld - Bad Oeynhausen 1 : 5<br />
6 11:20 Hamm - Dortmund 6 : 0<br />
7 11:45 Bad Oeynhausen - <strong>Lippstadt</strong> 3 : 3<br />
8 11:45 Bielefeld - Hamm 2 : 7<br />
9 12:10 Dortmund - Unna 1 : 4<br />
10 12:10 <strong>Lippstadt</strong> - Hamm 1 : 4<br />
11 12:35 Dortmund - Bielefeld 3 : 1<br />
12 12:35 Unna - Bad Oeynhausen 3 : 4<br />
13 13:00 Dortmund - <strong>Lippstadt</strong> 2 : 2<br />
14 13:00 Bielefeld - Unna 2 : 4<br />
15 13:25 Hamm - Bad Oeynhausen 1 : 2<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Abschlusstabelle<br />
Abschlusstabelle Spiele Punkte Tore Diff.<br />
Bad Oeynhausen 5 13 19 : 8 11<br />
Hamm 5 12 24 : 5 19<br />
Unna 5 9 16 : 15 1<br />
<strong>Lippstadt</strong> 5 5 12 : 14 -2<br />
Dortmund 5 4 6 : 18 -12<br />
Bielefeld 5 0 6 : 23 -17<br />
Die Ergebnisse und die Tabelle lassen ke<strong>in</strong>en Zweifel – Bad Oeyn-<br />
hausen spielte sich an die Spitze der „<strong>Valeo</strong>-Fußball-Liga“<br />
Bild unten: Den Ball fest im Blick – zum Schluss stand es <strong>in</strong> der<br />
Partie EvKB gegen Bad Oeynhausen dennoch 1 : 5<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 23
Förderpreis geht an das EvKB<br />
24 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Modellfunktion für die<br />
Bundesrepublik<br />
Bielefeld (rio). Große Freude im Evangelischen Krankenhaus<br />
Bielefeld: Die Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>in</strong><br />
Bethel gewann mit ihrem Angebot der Drogensprechstunde<br />
den Kl<strong>in</strong>ikförderpreis der Bayrischen Landesbank. Der Preis ist<br />
mit 5.000 Euro dotiert.<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Reker, ärztlicher Leiter der Abteilung für Suchterkran-<br />
kungen an der Kl<strong>in</strong>ik, nahm den Preis im Rahmen e<strong>in</strong>es Festaktes<br />
<strong>in</strong> München entgegen. Die Bayern LB würdigte die Drogensprech-<br />
stunde als „Beispiel für e<strong>in</strong>e gelungene <strong>in</strong>tegrierte Krankenhausver-<br />
sorgung“.<br />
Der Kl<strong>in</strong>ik gelang es, „e<strong>in</strong> unentbehrliches Instrument zu entwickeln,<br />
um ressourcenschonend und doch bedarfsgeleitet e<strong>in</strong>e differen-<br />
zierte wie umfassende qualifizierte suchtmediz<strong>in</strong>ischen Behand-<br />
lung von Drogenpatienten sicher zu stellen“, heißt es <strong>in</strong> der Begrün-<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Reker<br />
dung der Bayern LB. „Dem Bielefelder<br />
Modell kommt dabei für die gesamte<br />
Bundesrepublik e<strong>in</strong>e Modellfunktion<br />
zu. Durch diesen <strong>in</strong>tegrierten Ansatz<br />
werden Haltequote, Behandlungs-<br />
spezifität und Effizienz erhöht und<br />
gleichzeitig <strong>in</strong>dividuelle Patienten-<br />
bedürfnisse besser gewürdigt.“<br />
Ambulante, teilstationäre und statio-<br />
näre Angebote der Kl<strong>in</strong>ik wurden so<br />
mite<strong>in</strong>ander verzahnt, dass alle the-<br />
rapeutischen Optionen für Drogen-<br />
patienten angeboten werden kön-<br />
nen. Der vorstationären Substitution<br />
durch Methadon kommt e<strong>in</strong>e beson-<br />
dere Bedeutung zu. Patienten werden an die Kl<strong>in</strong>ik gebunden und<br />
langfristig stabilisiert. Die Zahl der teuren stationären Aufnahmen,<br />
die von Patienten möglicherweise nur aufgrund vorübergehenden<br />
Entzugssymptome gewünscht werden, geht erheblich zurück und<br />
die Vermittlung <strong>in</strong> andere, ambulante Angebote nimmt zu.<br />
Die Bayrische Landesbank vergibt seit acht Jahren den begehrten<br />
Titel. Als Kredit<strong>in</strong>stitut mit sozialem Engagement kommt es der Ur-<br />
heber<strong>in</strong> des Preises <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf e<strong>in</strong>e Verknüpfung von Öko-<br />
nomie und Mediz<strong>in</strong> an. Das hohe Niveau im Gesundheitssystem soll<br />
bezahlbar bleiben. Deshalb prämiert die Bank eigenständige, kreati-<br />
ve und praxisorientierte Innovationen, die zur Optimierung von Pro-<br />
zessen und Strukturen beitragen.<br />
Das Bildungszentrum St. Johannisstift<br />
Projektverbund „Gesundes Land NRW“<br />
Gesundheitsm<strong>in</strong>isterium<br />
zeichnet Paderborner Bildungszentrum<br />
aus<br />
Paderborn (mib) Das Projekt „Gesundheitsförderung <strong>in</strong> der<br />
Aus- und Fortbildung <strong>in</strong> Pflegeberufen“ ist <strong>in</strong> den Projektver-<br />
bund „Gesundes Land NRW“ im Europäischen Netzwerk der<br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Regionen für Gesund-<br />
heit“ aufgenommen worden. Es wurde von der Landesgesund-<br />
heitskonferenz als beispielgebend und als e<strong>in</strong>e Bereicherung<br />
für das Gesundheitswesen des Landes NRW bewertet.<br />
Im Sommer 2003 haben sich das Bildungszentrum für Gesundheits-<br />
und Sozialberufe St. Johannisstift, der Fachbereich Pflege und Ge-<br />
sundheit der Fachhochschule Bielefeld, das Deutsche Netz Gesund-<br />
heitsfördernder Krankenhäuser (DNGfK) und die Deutsche Ange-<br />
stellten-Krankenkasse (DAK) zu dem Projekt zusammengeschlos-<br />
sen, um die Situation von Pflegekräften <strong>in</strong> Deutschland zu stärken.<br />
In ausgewählten Pflegebereichen (den Sett<strong>in</strong>gs) des St. Johannisstift<br />
werden Konzepte zur Gesundheitsförderung für Pflegeberufe ent-<br />
wickelt, erprobt, evaluiert und implementiert.<br />
Über die kürzlich erfolgte Auszeichnung des NRW-Gesundheits-<br />
m<strong>in</strong>isteriums freuen sich die Kooperationspartner und Mitarbeite-<br />
r<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des Projekts, denn nur besonders <strong>in</strong>novati-<br />
ve Ansätze mit präventivem Schwerpunkt, hoher Qualität und Wirt-<br />
schaftlichkeit werden berücksichtigt. Alle <strong>in</strong> den Verbund aufge-<br />
nommenen Projekte werden im Internet (www.gesundheitspreis.<br />
nrw.de) sowie <strong>in</strong> der Broschüre „Projektverbund Gesundes Land<br />
NRW“ vorgestellt .<br />
Jürgen Grosser, Leiter des Bildungszentrums, weiß, dass dieser Er-<br />
folg nur durch die Mitwirkung aller Projektpartner möglich wur-<br />
de: „Ich möchte mich <strong>in</strong>sbesondere bei den beteiligten Mitarbei-<br />
ter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern des St. Johannisstift und unseren Part-<br />
nern im Projekt für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung<br />
bedanken.“
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Freuen sich über die Eröffnung der Praxis: Das Ergotherapie-Team (v.l.) Sab<strong>in</strong>e Dehnerdt, Marion Hamann und Ina Höltz<br />
Neue Praxis für Ergotherapie eröffnet<br />
Bielefeld (rio). Am Eckardtsheimer Fliednerweg eröffnete das<br />
EvKB Anfang Juni se<strong>in</strong>e zweite Praxis für Ergotherapie. Die Pra-<br />
xisräume liegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Anbau der Schule für Ergotherapie.<br />
Die enge Nachbarschaft von Theorie und Praxis ist zweifellos<br />
e<strong>in</strong> „Pluspunkt“ der E<strong>in</strong>richtung.<br />
Die neue Praxis steht grundsätzlich allen PatientInnen nach ärztli-<br />
cher Verordnung offen. Besonders im Fokus stehen dabei Menschen<br />
mit erworbenen Hirnschädigungen, beispielsweise nach e<strong>in</strong>em Un-<br />
fall oder e<strong>in</strong>em Schlaganfall, für die bereits <strong>in</strong> mehreren stationären<br />
E<strong>in</strong>richtungen Bethels Betreuungsangebote existieren, aber auch<br />
K<strong>in</strong>der. Ergotherapie will – vere<strong>in</strong>facht gesagt – mit unterschiedli-<br />
chen Verfahren PatientInnen unterstützen, ihre Alltagstätigkeiten<br />
zu verrichten. Dabei kann es um die Förderung noch nicht erlang-<br />
ter (K<strong>in</strong>der) oder verlorener Fähigkeiten (Schlaganfallpatienten)<br />
ebenso gehen, wie um e<strong>in</strong>e möglichst lange Aufrechterhaltung der<br />
Selbstständigkeit, um e<strong>in</strong>e drohende Pflegebedürftigkeit abzuwen-<br />
den oder h<strong>in</strong>auszuzögern.<br />
Bereits 2002 eröffnet die erste ergotherapeutische Praxis am Kam-<br />
mermühlenweg. Die fortlaufende Vergrößerung und die gute Aus-<br />
lastung führte jetzt zur Gründung e<strong>in</strong>es zweiten Standorts. Die fach-<br />
liche Leitung liegt bei Marion Hamann, Ina Höltz und Sab<strong>in</strong>e Deh-<br />
nerdt. Hamann und Höltz haben zuvor bereits berufliche Erfah-<br />
rungen im ambulanten und stationären Bereich der beiden Träger<br />
– Bethel und Ev. Johanneswerk – gesammelt. Marion Hamann kehrt<br />
gewissermaßen an alte Stätte zurück: Sie hatte vor sechs Jahren ihre<br />
Ausbildung zur Ergotherapeut<strong>in</strong> <strong>in</strong> Eckardtsheim abgeschlossen.<br />
Die Nähe beider E<strong>in</strong>richtungen – Schule und Praxis – sehen die Ver-<br />
antwortlichen als großes Plus, gewährleiste sie doch e<strong>in</strong>en ständi-<br />
gen Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Mitarbeiter<strong>in</strong>-<br />
nen der Praxis und den Fachlehrkräften der Schule. Schulleiter Rai-<br />
ner Külker freut sich über die offensichtlich hohe Qualität der Aus-<br />
bildung an der Schule, die <strong>in</strong> diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag<br />
feiert. Über 90 Prozent der AbsolventInnen seien als Ergotherapeu-<br />
ten tätig.<br />
Die neuen Praxisräume bieten neben den unterschiedlichen mobi-<br />
len Medien und Mitteln vielfältige Möglichkeiten wie e<strong>in</strong>e Kletter-<br />
wand, Schaukeln und e<strong>in</strong> ebenerdig e<strong>in</strong>gelassenes Trampol<strong>in</strong>. Auch<br />
e<strong>in</strong>e Küchenzeile gehört dazu. Eckardtsheim liegt im Bielefelder Sü-<br />
den und ist e<strong>in</strong> Ortsteil der Sennestadt. Als „Arbeiterkolonie“ Bethels<br />
1882 <strong>in</strong> der Senne entstanden, wuchs Eckardtsheim <strong>in</strong> 100 Jahren<br />
zur bedeutenden Teilanstalt Bethels mit 1.700 Plätzen und ebenso<br />
vielen MitarbeiterInnen. Heute ist Eckardtsheim e<strong>in</strong>e Ortschaft mit<br />
rund 2.500 E<strong>in</strong>wohnern, <strong>in</strong> der sich zunehmend mehr Unternehmen<br />
und Initiativen aus dem Gesundheitswesen niederlassen.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 25
26 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
v.l.n.r. Krankenhausmanager<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Düsterhaus, Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel, Schwester Elke Münz<strong>in</strong>g<br />
Reg<strong>in</strong>a Joel aus Tansania praktiziert im Paderborner Johannisstift<br />
„Von Krankenschwester zu<br />
Krankenschwester“ überw<strong>in</strong>det Grenzen<br />
Paderborn (mib) Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel aus Tansania fühlt sich<br />
<strong>in</strong> Paderborn gut aufgehoben: „Alle me<strong>in</strong>e Gastfamilien wa-<br />
ren sehr nett“, sagt sie. „Und auch im Krankenhaus St. Johan-<br />
nisstift unterstützen mich alle sehr - auch wenn die Schwestern<br />
viel zu tun haben.“<br />
Für Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel gibt es hier viel zu lernen. Die Möglich-<br />
keiten e<strong>in</strong>es deutschen Krankenhauses unterscheiden sich gewaltig<br />
von denen <strong>in</strong> ihrer ostafrikanischen Heimat. So braucht es <strong>in</strong> Tansa-<br />
nia e<strong>in</strong>en ganzen Monat, bis Gewebeproben ausgewertet werden.<br />
Im Johannisstift passiert die Laboranalyse noch während der Ope-<br />
ration.<br />
Die ausgebildete Krankenschwester und Hebamme will sich für die<br />
Arbeit im OP weiterqualifizieren. Die Idee dazu hatte e<strong>in</strong> deutscher<br />
Arzt im Evangelischen Missionskrankenhaus Ndolage <strong>in</strong> der Nord-<br />
westdiözese Tansanias. Zu diesem Krankenhaus gibt es im St. Johan-<br />
nisstift schon lange gute Verb<strong>in</strong>dungen. Das Partnerschaftsprojekt<br />
„From Nurse to Nurse“, <strong>in</strong>itiiert von der Paderborner OP-Kranken-<br />
schwester Elke Münz<strong>in</strong>g, verb<strong>in</strong>det Mitarbeiter des Stiftes mit den<br />
Schwestern <strong>in</strong> Ndolage. Nach Deutschland gekommen war Reg<strong>in</strong>a<br />
Joel dann schließlich als Teilnehmer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es ökumenischen Frauen-<br />
projekts der Vere<strong>in</strong>ten Evangelischen Mission, die sich für das Mit-<br />
e<strong>in</strong>ander von Kirchen <strong>in</strong> den Erdteilen Afrika, Asien und Europa e<strong>in</strong>-<br />
setzt. Geme<strong>in</strong>sam mit sieben weiteren Frauen aus Ruanda, dem Kon-<br />
go, Indonesien, den Philipp<strong>in</strong>en und eben Tansania war Wuppertal<br />
für drei Monate ihre erste Station <strong>in</strong> unserem Land. Hier nahmen sie<br />
an Weiterbildungen zur Gesundheit, Pädagogik und Theologie teil.<br />
Zuvor war die Gruppe sechs Monate lang auf den Philipp<strong>in</strong>en. K<strong>in</strong>-<br />
derpflege, Konfliktbearbeitung oder Frauenrechte standen dort auf<br />
dem Programm. Ebenso e<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em philipp<strong>in</strong>ischem<br />
Krankenhaus.<br />
Inzwischen s<strong>in</strong>d die anderen Frauen <strong>in</strong> ihre Heimatländer zurück-<br />
gekehrt. Schwester Reg<strong>in</strong>a Joel steht <strong>in</strong> regem E-Mail-Kontakt<br />
mit ihnen. Dies wird <strong>in</strong> Tansania etwas schwieriger werden. Dort<br />
ist das nächste Internet-Cafe zwei Autostunden von ihrem Wohn-<br />
ort entfernt!
EvKB unterstützt Selbsthilfe für türkische MitbürgerInnen<br />
Bielefeld (rio). Koord<strong>in</strong>iert durch die Bielefelder Kontakt- und<br />
Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (BIKIS) fand <strong>in</strong> Bie-<br />
lefeld erstmals e<strong>in</strong>e Gesundheits<strong>in</strong>formationsreihe <strong>in</strong> türki-<br />
scher Sprache statt. Zunehmend mehr etablierte sich <strong>in</strong> ver-<br />
gangenen Jahren die Selbsthilfe auch unter türkischstämmi-<br />
gen MitbürgerInnen. Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB)<br />
unterstützt die Initiativen.<br />
In neun Veranstaltungen <strong>in</strong> Bielefeld, zwei davon am EvKB, konn-<br />
ten sich türkische MitbürgerInnen <strong>in</strong>formieren über unterschied-<br />
liche Gesundheitsthemen. Das Spektrum umfasste allgeme<strong>in</strong>e Ge-<br />
sundheitsprobleme, Diabetes, Krebserkrankungen, speziell auch<br />
Brustkrebs und andere Frauenkrankheiten bis h<strong>in</strong> zum diätetischen<br />
Kochkurs. Referent<strong>in</strong> war Dr. Gülseren Unsün, e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> aus der<br />
Türkei. Mit dem Ev. Krankenhaus Bielefeld hatten sich die veranstal-<br />
tende BIKIS und die Selbsthilfegruppe für türkische Frauen mit Ge-<br />
sundheitsproblemen e<strong>in</strong>en starken Partner gesucht. Dr. Elfi Liman<br />
und Dr. Marc André Reymond engagierten sich für Veranstaltun-<br />
gen im Johannesstift und <strong>in</strong> Gilead I.<br />
„Zu unseren Treffen kommen etwa 40 bis 60 türkische Frauen,“ be-<br />
richtet Belkiz Bilgi, die Initiator<strong>in</strong> der Veranstaltungsreihe und Ko-<br />
ord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> der Selbsthilfegruppe. 1997 hat sich die Gruppe ge-<br />
gründet, 2003 kam e<strong>in</strong>e zweite Gruppe für türkische Frauen mit<br />
Krebserkrankungen h<strong>in</strong>zu. Bei den wöchentlichen Treffen steht die<br />
Vermittlung von Gesundheits<strong>in</strong>formationen im Vordergrund. „Wir<br />
besuchen auch erkrankte Frauen im Krankenhaus, sprechen mit<br />
Ärzten, Schwestern und Pflegern und begleiten die Frauen manch-<br />
mal zu Beratungs- oder Unterstützungsangeboten,“ schildert Bil-<br />
gi die Aktivitäten der Gruppe. „Viele Frauen würden sich das nicht<br />
trauen, vor allem auch wegen sprachlicher Probleme.“ In Koopera-<br />
tion mit der BIKIS gab die Gruppe im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>e Infor-<br />
mationsbroschüre <strong>in</strong> türkischer Sprache heraus.<br />
Ärzte und Patienten s<strong>in</strong>d Partner im Behandlungsprozess<br />
Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung <strong>in</strong> Ostwestfalen ist türki-<br />
scher Abstammung. Insbesondere die ältere Generation, die nicht<br />
hier geboren ist, verfügt häufig noch über ger<strong>in</strong>ge Deutschkennt-<br />
nisse. Aus Sicht der BIKIS hat die Selbsthilfe hier e<strong>in</strong>e besondere<br />
Funktion. Menschen türkischer Abstammung fehlen häufig die<br />
Kenntnisse über bestimmte Erkrankungen, die <strong>in</strong> deren Herkunfts-<br />
ländern nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle spielen. Allergien, Überge-<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
„Viele Frauen würden sich das<br />
sonst nicht trauen“<br />
wicht, Diabetes, bestimmte Krebs- sowie Herz-Kreislauferkrankun-<br />
gen zählen dazu. „Erst wenn die Menschen längere Zeit <strong>in</strong> Deutsch-<br />
land leben, steigt auch bei ihnen das Erkrankungsrisiko,“ stellt die<br />
BIKIS fest. „E<strong>in</strong> Grund dafür s<strong>in</strong>d die veränderten Lebensbed<strong>in</strong>gun-<br />
gen und Ernährungsgewohnheiten.“<br />
Dr. Marc André Reymond misst Initiativen wie der von Belkiz Bil-<br />
gi hohe Bedeutung zu. Ärzte und Patienten seien nach modernem<br />
Verständnis Partner im Behandlungsprozess, der mündige Patient<br />
dementsprechend gut <strong>in</strong>formiert über se<strong>in</strong>e Erkrankung, deren Ur-<br />
sachen und Wirkung und über den Therapieverlauf. „Wenn e<strong>in</strong> Pa-<br />
tient gegen den Arzt arbeitet, ist auch die beste Mediz<strong>in</strong> machtlos,“<br />
sagt der Privatdozent.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 27
28 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
2. Kongress <strong>in</strong> Bielefeld:<br />
Mehr Kooperation und Wettbewerb<br />
Bethel (rio) Der Gesundheitsmarkt braucht Innovation und<br />
Kooperation. Aber wie viel Bewegung ist notwendig und ge-<br />
wünscht? Unter dem Titel „Sektorübergreifende Zusammen-<br />
arbeit – Partner im Markt“ diskutierten Ende Juni Fachleute im<br />
Rahmen des 2. <strong>Valeo</strong>-Kongresses <strong>in</strong> Bethel. Das Symposium des<br />
Verbundes evangelischer Krankenhäuser <strong>in</strong> Westfalen besuch-<br />
ten rund 200 Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen.<br />
Alle reden vom Wettbewerb, doch längst nicht alle wünschen ihn<br />
wirklich. Diese These sah Dr. Klaus Jacobs auch beim <strong>Valeo</strong>-Kongress<br />
bestätigt. Der Leiter des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemei-<br />
nen Ortskrankenkassen (AOK) hielt das Grundsatzreferat zum The-<br />
ma „Sektorübergreifende Zusammenarbeit“. 613 Verträge zur In-<br />
tegrierten Versorgung s<strong>in</strong>d bundesweit abgeschlossen, 129 Medi-<br />
z<strong>in</strong>ische Versorgungszentren wurden gegründet - so die bisherige<br />
Bilanz des Gesundheitssystemmodernisierungsgesetze (GMG). „Ei-<br />
gentlich viel zu wenig,“ me<strong>in</strong>t Jacobs, „aber immerh<strong>in</strong>: Jede Bewe-<br />
gung tut dem System gut.“<br />
Die Ausgangslage im bundesdeutschen Gesundheitswesen ist sta-<br />
tisch. Die e<strong>in</strong>zelnen Sektoren - stationäre und ambulante Versor-<br />
Die <strong>Valeo</strong>-Fachgruppen <strong>in</strong>formierten über die geme<strong>in</strong>samen Projekte auf Verbundebene<br />
von l<strong>in</strong>ks: Dr. Uwe Preusker, Dr. Klaus Jacobs und die <strong>Valeo</strong>-Ge-<br />
schäftsführer Franz Streyl, Jochen Br<strong>in</strong>k und Manfred Witkowski<br />
gung, Therapie, Rehabilitation und Prävention - s<strong>in</strong>d strikt getrennt,<br />
werden von Akteuren isoliert betrieben und unterliegen teilweise<br />
unterschiedlichen gesetzlichen und F<strong>in</strong>anzierungsgrundlagen. In<br />
der Folge entstanden überverhältnismäßig hohe Kosten. Mit dem
GMG machte die Bundesregierung e<strong>in</strong>en ersten Versuch, das System<br />
grundsätzlich zu reformieren und die Angebote der Beteiligten mit-<br />
e<strong>in</strong>ander zu verzahnen. „Verzahnung reicht nicht aus,“ me<strong>in</strong>t Klaus<br />
Jacobs, „denn damit stehen die Sektoren weiterh<strong>in</strong> versäult neben-<br />
e<strong>in</strong>ander.“ Jacobs fordert e<strong>in</strong>e Öffnung des Systems mit e<strong>in</strong>em Wett-<br />
bewerb nach marktwirtschaftlichen Kriterien. Am GMG kritisiert er<br />
<strong>in</strong>sbesondere den Bürokratismus. Beispiel Integrierte Versorgung:<br />
Hier sei e<strong>in</strong> extrem hoher Aufwand für komplexe Vertragswerke not-<br />
wenig, die am Ende nur e<strong>in</strong>en vergleichsweise kle<strong>in</strong>en Teil der Ver-<br />
sorgung abdeckten.<br />
Mediz<strong>in</strong> und Mehr ist richtungsweisend<br />
Dr. Hans-Jürgen Beckmann stellte das Ärztenetz MuM („Mediz<strong>in</strong> und<br />
Mehr“) <strong>in</strong> Bünde vor. Hier haben 60 Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte e<strong>in</strong>e GmbH<br />
gegründet, e<strong>in</strong> Zentrum errichtet mit Netzwerkbüro, Notfallpraxis,<br />
Praxis für <strong>in</strong>dividuelle Gesundheitsleistungen und Physiotherapie.<br />
Am Lukas-Krankenhaus Bünde war das Netz bei der Planung des am-<br />
bulanten OP-Zentrums beteiligt. Es existiert e<strong>in</strong>e EDV-Anb<strong>in</strong>dung an<br />
das Krankenhaus, e<strong>in</strong> Krankenhausarzt bietet Spezialsprechstunden<br />
<strong>in</strong> Praxen an. Diese Kooperation schien vielen Beteiligten modell-<br />
haft für das deutsche Gesundheitswesen. Allerd<strong>in</strong>gs ist das System<br />
nicht 1:1 übertragbar. In Bünde existiert nur e<strong>in</strong> Krankenhaus, <strong>in</strong>so-<br />
fern ist der „Markt“ sehr überschaubar und be<strong>in</strong>haltet deutlich we-<br />
niger Konfliktpotenzial als <strong>in</strong> größeren Städten.<br />
„Wir Ärzte wollen ke<strong>in</strong>en Verdrängungswettbewerb,“ machte Vor-<br />
standsmitglied Dr. Theodor W<strong>in</strong>dhorst die Position der Ärztekam-<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Der <strong>Valeo</strong>-Kongress 2005 wurde von Informationsständen der Anzeigenpartner unseres Magaz<strong>in</strong>s <strong>Valeo</strong>-mittendr<strong>in</strong> begleitet.<br />
mer Westfalen-Lippe deutlich. Vertrauensvolle Kooperation sei ge-<br />
wünscht, schließlich seien bis zu 80 Prozent der Behandlungsfäl-<br />
le im Krankenhaus auf die Zuweisung niedergelassener Ärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Ärzte zurückzuführen. „Pathologische Verdrängungswettbe-<br />
werbe wird unsere Kammer ahnden, wo es juristische Möglichkei-<br />
ten gibt,“ so W<strong>in</strong>dhorst. Die Integrierte Versorgung hält er für halb-<br />
herzig und nicht nachhaltig.<br />
Wolfgang Vieten, Geschäftsführer der KVWL-Consult GmbH, sieht<br />
viele Chancen im GMG und hält das Bünder Modell für richtungs-<br />
weisend. Allerd<strong>in</strong>gs mahnte er die Krankenhäuser, Mediz<strong>in</strong>ische<br />
Versorgungszentren nicht im Alle<strong>in</strong>gang ohne Rücksprache mit<br />
den Niedergelassenen zu <strong>in</strong>stallieren. In puncto Kooperationen<br />
empfiehlt er e<strong>in</strong>e „Politik der kle<strong>in</strong>en Schritte“. Ralf Claßen von der<br />
Krankenhausgesellschaft Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen wünscht naturge-<br />
mäß ke<strong>in</strong>en Wettbewerb unter den Krankenhäusern. Die KGNW er-<br />
mutige ihre Mitgliedshäuser, die gesetzlichen Möglichkeiten um-<br />
zusetzen und sich durch Kooperationen neue Geschäftsfelder am<br />
Markt zu erschließen. Warnsignale seien deutlich spürbar: In 2004<br />
wuchs der Anteil der Krankenhäuser mit e<strong>in</strong>em Jahresfehlbetrag<br />
auf 44 Prozent.<br />
Der 2. <strong>Valeo</strong>-Kongress für Führungskräfte bekam sehr gute Noten<br />
von allen Teilnehmern und Beteiligten. Die Vorbereitungen für den<br />
dritten <strong>Valeo</strong>-Fachkongress, der im Juni 2006 <strong>in</strong> Bielefeld geplant<br />
ist, s<strong>in</strong>d bereits angelaufen. Dann soll es stärker um berufsspezifi-<br />
sche Themen aus dem Krankenhaus gehen.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 29
30 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Die neuen Conta<strong>in</strong>er für Dosen und Glas machen die Mülltrennung leicht.<br />
Erster Umwelt- und Abfall-Check <strong>in</strong> der WIVO GmbH Hamm zahlt sich <strong>in</strong> barer Münze aus<br />
Projekt Ökoprofit denkt für die Zukunft<br />
Hamm (tmv) Vor dem H<strong>in</strong>tergrund stetig steigender Energie-<br />
(plus 10 Prozent) und Entsorgungskosten (plus 127 Prozent)<br />
beteiligte sich die WIVO GmbH mit ihrem Standort Hamm, be-<br />
gleitet von zehn weiteren Hammer Unternehmen, an dem zum<br />
vierten Mal stattf<strong>in</strong>denden Projekt ÖKOPROFIT <strong>in</strong> der Stadt<br />
Hamm. Träger dieses Projektes ist die Kommune Hamm, wobei<br />
das Land NRW die Durchführung bezuschusst und die teilneh-<br />
menden Betriebe nach Mitarbeiteranzahl e<strong>in</strong>en gestaffelten<br />
Kostenbeitrag zahlen müssen.<br />
Mit der Durchführung ist die Fa. B.A.U.M Consult GmbH (www.<br />
baumgroup.de) betraut, die über e<strong>in</strong>en professionellen Beraterstab<br />
verfügt, der <strong>in</strong> die Betriebe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geht und bei den Analysen hilft.<br />
Des Weiteren steht e<strong>in</strong> überregionaler Beraterstab zur Verfügung,<br />
der während des Projektes kostenlos die Betriebe besucht.<br />
Für die WIVO GmbH ist als Berater Herr Dipl.-Ing. Jens Jacobsen<br />
(B.A.U.M.-Consult) zuständig, der von der Projektmanager<strong>in</strong> Frau<br />
Christ<strong>in</strong>e Üff<strong>in</strong>g unterstützt wird. Während des e<strong>in</strong>jährigen Projek-<br />
tes werden systematisch <strong>in</strong> den Betrieben nach Energie-E<strong>in</strong>spar-<br />
möglichkeiten gesucht und vorhandene Prozessabläufe überdacht.<br />
Gleichzeitig soll der ressourcen-schonende Umgang mit vorhande-<br />
nen Energieträgern den Mitarbeitern bewusst gemacht werden.<br />
Durch den regelmäßigen Austausch <strong>in</strong> zehn Workshops erschließen<br />
sich die ÖKOPROFIT-Teilnehmer nahezu alle möglichen Blickw<strong>in</strong>kel<br />
auf das Thema und die damit verbundenen Maßnahmen zur Ener-
v.l.n.r. Manfred John (Kaufm. Leitung WIVO GmbH), Jens Jacob-<br />
sen (B.A.U.M. Consult) und Projektmanager<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Üff<strong>in</strong>g im<br />
Beratungsgespräch<br />
giee<strong>in</strong>sparung und der Abfallbewirtschaftung. Das ist dann nicht<br />
nur umwelt- und ressourcenschonend, sondern macht sich vieler-<br />
orts auch sofort <strong>in</strong> der Kasse bemerkbar.<br />
E<strong>in</strong> kluger Schritt - 60.000,- Euro pro Jahr gespart<br />
In der WIVO fiel der Schwerpunkt zunächst auf den Abfall- und En-<br />
ergiebereich. In der Großküche an der Werler Straße wird durch den<br />
E<strong>in</strong>bau moderner Leuchtstoffröhren und Reflektoren e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>spa-<br />
rung von 35.000 Kilowattstunden erreicht werden. Das br<strong>in</strong>gt unterm<br />
Strich e<strong>in</strong>e Entlastung <strong>in</strong> Höhe von 3.400,- Euro pro Jahr bei e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>-<br />
Auf dem WIVO-Wirtschaftshof steht jetzt zusätzlich e<strong>in</strong> Contai-<br />
ner für Papier und Pappe<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
maligen Investition von 4000,- Euro. Aber auch die – im Verhältnis ge-<br />
sehenen – kle<strong>in</strong>eren Maßnahmen trugen zum Erfolg des Projektes<br />
bei: Immerh<strong>in</strong> 500,- Euro Energiekosten können ab sofort durch die<br />
Anschaffung e<strong>in</strong>es Induktionskochfeldes erreicht werden. Nicht <strong>in</strong> je-<br />
dem Fall lässt sich das Potenzial e<strong>in</strong>es Teilprojektes sofort auch <strong>in</strong> Euro<br />
und Cent umrechnen. Doch die Anschaffung von zusätzlichen Papier-<br />
conta<strong>in</strong>ern und Maßnahmen zur Abfalltrennung von Dosen, Glas und<br />
Papier werden sich zeitnah auch <strong>in</strong> der Bilanz positiv bemerkbar ma-<br />
chen. Sehr schnell wird man die positiven Auswirkungen der Entsor-<br />
gung von Dessertbechern (Joghurt, Pudd<strong>in</strong>g- und Quarkprodukte)<br />
als Speisereste wahrneh-<br />
men: Die Becher werden im<br />
sogenannten „Schwe<strong>in</strong>e-Ei-<br />
mer“ entleert, anschließend<br />
getrennt gesammelt und<br />
mit anderen Portionsverpa-<br />
ckungen entsprechend ent-<br />
sorgt. Das verm<strong>in</strong>dert sofort<br />
die Geruchsbelästigung aus<br />
dem (Rest-) Abfallconta<strong>in</strong>er,<br />
der künftig 20 Tonnen we-<br />
niger auf die Waage br<strong>in</strong>gt.<br />
Dadurch verbleiben <strong>in</strong> der<br />
Jahressumme dann 5.600,.-<br />
Euro an E<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> der<br />
Kasse.<br />
Die größten Brocken an E<strong>in</strong>-<br />
sparung brachte jedoch<br />
e<strong>in</strong>e Analyse im Bereich<br />
der Speisenproduktion. An-<br />
hand der Auswertungen<br />
der Speise- und Portions-<br />
rückläufe und durch e<strong>in</strong>e<br />
weiter optimierte Produk-<br />
tionsplanung wurde ermit-<br />
telt, dass pro Tag etwa 60<br />
Mahlzeiten zu viel produ-<br />
ziert und ausgeliefert wur-<br />
den. Die Umstellung auf<br />
den tatsächlichen Bedarf<br />
br<strong>in</strong>gt der WIVO jährlich 60.000,- Euro an E<strong>in</strong>sparung.<br />
Manfred John, Kaufmännischer Leiter der WIVO GmbH und Projekti-<br />
nitiator:. „Wir haben uns im Vorfeld schon e<strong>in</strong>iges von der Teilnahme<br />
am Projekt Ökoprofit versprochen. Dass wir mit e<strong>in</strong>fachen Mitteln der-<br />
artige Erfolge erzielen konnten, ist schon phänomenal.“ Für die nahe<br />
Zukunft stehen die Optimierung der Lüftung im Küchenbereich und<br />
e<strong>in</strong>e verbessertes Energiemanagement <strong>in</strong> den Kühlräumen der Groß-<br />
küche auf dem Programm. „Ohne die tatkräftige Hilfe der Mitarbei-<br />
ter, ohne ihr Wissen und ohne ihre Vorschläge zur Verbesserung hät-<br />
ten wir <strong>in</strong> der kurzen Zeit nicht den Erfolg erarbeiten können“, ist sich<br />
Manfred John sicher. „Das Projekt hat Zukunft, weil es für die Zukunft<br />
denkt“ bilanzierte John abschließend.<br />
Der Öko-Tipp<br />
Setzen Sie bei der Schmutzwasserge-<br />
bühr alle Verdunstungsmengen ab?<br />
Bei der Speisenproduktion wird<br />
Frischwasser verbraucht und ver-<br />
dunstet! Bei der Re<strong>in</strong>igung der Ge-<br />
bäude verdunstet Frischwasser. Beim<br />
Duschen verdunstet Frischwasser.<br />
Die Bewässerung der Außenanla-<br />
gen verbraucht Frischwasser. Bei der<br />
Dampferzeugung für die Sterilisation<br />
oder beim Kochprozess wird Frisch-<br />
wasser verdunstet. Ohne Antrag auf<br />
Gebührenreduzierung zahlen Sie all<br />
diese Mengen an Frischwasser auch<br />
als Schmutzwasser – <strong>in</strong> Hamm z.B.<br />
1,78 Euro/m³.<br />
Prüfen Sie, ob Ihr Haus die Verduns-<br />
tungsmengen bei der Schmutzwas-<br />
sermenge <strong>in</strong> Abzug br<strong>in</strong>gt. Es kom-<br />
men schnell 1000,- Euro zusammen –<br />
und das auf Dauer!<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 31
32 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Wenn es um Füße geht, steht Podologe Michael Büscher mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Podologische Praxis am EK Unna im April 2005 eröffnet - Der Tipp vom Fachmann:<br />
Frühzeitig Füße kontrollieren lassen<br />
Unna (cg) E<strong>in</strong> ganzes Leben lang sollen sie uns tragen, aber oft<br />
behandeln wir sie nicht so: unsere Füße. Erst wenn der Schuh<br />
drückt, der Nagel e<strong>in</strong>gewachsen ist, der Pilz sprießt oder diabeti-<br />
sche Fußprobleme auftauchen, werden die meisten tätig. „Zum<br />
Glück ist es oft dann noch nicht zu spät“, sagt Michael Büscher.<br />
Der Podologe gründete im April dieses Jahres e<strong>in</strong>e Praxisgeme<strong>in</strong>-<br />
schaft mit Beate Suttrop am Evangelischen Krankenhaus <strong>in</strong> Unna.<br />
Was macht e<strong>in</strong> Podologe? Er befasst sich mit der mediz<strong>in</strong>ischen Fuß-<br />
pflege, für die seit 2002 e<strong>in</strong>e zweijährige Ausbildung mit abschließen-<br />
dem Staatsexamen erforderlich ist. „Wir arbeiten eng mit Dermato-<br />
logen, Diabetologen und Orthopäden zusammen“, erklärt der Fach-<br />
mann. Er führt fußpflegerische Behandlungsmaßnahmen durch und<br />
erkennt pathologische Veränderungen am Fuß, die e<strong>in</strong>e ärztliche Be-<br />
handlung erfordern. In se<strong>in</strong>em modern e<strong>in</strong>gerichteten Behandlungs-<br />
zimmer entfernt Michael Büscher nicht nur schmerzende Hühnerau-<br />
gen, störende Schwielen oder deformierte Zehennägel, sondern tritt<br />
auch als Berater auf und gibt Tipps für die richtige Pflege der Füße und<br />
Be<strong>in</strong>e. „Diabetiker, Bluter und Rheumatiker gehören gleichermaßen<br />
zu me<strong>in</strong>em Patientenkreis wie jemand mit e<strong>in</strong>em Hühnerauge“, erläu-<br />
tert der Podologe. Wenn beispielsweise e<strong>in</strong> Diabetiker mit e<strong>in</strong>em Ul-<br />
cus im Apex-Bereich der Großzehe rechtzeitig behandelt wird, kann<br />
<strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>e Amputation verh<strong>in</strong>dert werden. Der Pati-<br />
ent wird dann <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är sowohl vom Arzt als auch von Michael<br />
Büscher behandelt. Se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es dann die Hyperkeratose im<br />
Wundrandbereich zu entfernen, die Wunde zu re<strong>in</strong>igen und nach Maß-<br />
gabe des behandelnden Arztes weiter zu versorgen. Parallel dazu wird<br />
der Stoffwechsel des Patienten vom Arzt neu e<strong>in</strong>gestellt und Michael<br />
Büscher klärt über e<strong>in</strong>e orthopädische Schuhversorgung und Vorbeu-<br />
gungsmaßnahmen auf. „Ich arbeite Hand <strong>in</strong> Hand mit dem behandeln-<br />
den Arzt, damit dem Patienten schnell geholfen werden kann“, sagt<br />
Michael Büscher.
Helga und Helmut Degen s<strong>in</strong>d seit dem 20.August 1955 e<strong>in</strong> Paar<br />
<strong>Valeo</strong> NACHRICHTEN<br />
Goldene Hochzeit im<br />
EVK Hamm<br />
Hamm (tmv) Alle Vorbereitungen für den großen Tag waren schon<br />
getroffen und die Verwandten und Freunde waren e<strong>in</strong>geladen. Da<br />
brach plötzlich Helga Degens Schienbe<strong>in</strong>knochen. „Es machte kurz<br />
knacks, dann baumelte das Be<strong>in</strong> und die Schmerzen kamen“, schil-<br />
dert die ansonsten rüstige Dame im Krankenbett die Situation we-<br />
nige Tage vor dem Term<strong>in</strong> ihrer Goldenen Hochzeit. Ärztliche Hil-<br />
fe kam schnell und im Evangelischen Krankenhaus wurden sofort<br />
die geeigneten Maßnahmen getroffen. Ziemlich bald war abzuse-<br />
hen, dass die Feier zur Goldenen Hochzeit nicht wie geplant statt-<br />
f<strong>in</strong>den konnte. Dem Team des Pflegedienstes auf der Station 12 war<br />
sofort klar, was jetzt passieren musste: Wenn Helga Degen nicht mit<br />
ihrem Ehemann Helmut <strong>in</strong> die Kirche e<strong>in</strong>ziehen kann, muss die Fest-<br />
geme<strong>in</strong>de eben zum Jubel-Brautpaar kommen. In der EVK-Kapelle<br />
wurde am Samstag, dem 20. August 05, schließlich wie vorgesehen<br />
die Goldene Hochzeit gefeiert. Mit dabei natürlich alle Verwandten,<br />
Freunde sowie Mitarbeiter des Hauses. Im Anschluss an die Feier <strong>in</strong><br />
der Kapelle wartete e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Imbiss auf die 24 Gäste.<br />
Über die Aufregung im Vorfeld ihrer Goldenen Hochzeit kann das<br />
Ehepaar Degen mittlerweile lachen. E<strong>in</strong> besonderer Dank geht an<br />
die Station 12, die dieses Ereignis unbürokratisch und schnell zu ei-<br />
nem glücklichen Ausgang geführt hat.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 33
Diakonisches ENGAGEMENT<br />
Weitere Spendenübergabe<br />
– Flutopferhilfe Asien<br />
Uwe Pru<strong>in</strong> und Abraham Thenakara<br />
<strong>Lippstadt</strong> Durch den Verkauf von ausgemusterten EDV-Teilen an die<br />
Beschäftigten des Evangelischen Krankenhauses <strong>Lippstadt</strong> konnte<br />
die stolze Summe von 500,00 Euro gesammelt werden.<br />
Uwe Pru<strong>in</strong>, Vorsitzender der MAV, übergab dieses Geld an den Kran-<br />
kenpfleger Abraham Thenakara, der auch dieses Mal dafür sorgt,<br />
dass dieses Geld ohne Umwege direkt nach Kollam, Süd<strong>in</strong>dien ge-<br />
langt.<br />
Durch die erste Spendenaktion wurden bereits 1.350,- Euro e<strong>in</strong>ge-<br />
nommen. Dieses Geld hat se<strong>in</strong>e Zielbestimmung <strong>in</strong> Kollam schon di-<br />
rekt erreicht. Mit Hilfe dieser Spende wurde e<strong>in</strong> Fischerhaus, wie auf<br />
dem Foto zu sehen ist, von <strong>in</strong>nen und außen renoviert. Die Flutkata-<br />
strophe hatte das Gebäude zum Teil zerstört.<br />
Hier lebt bereits wieder e<strong>in</strong>e fünfköpfige Familie, die jetzt durch die<br />
Spendenaktion des Evangelischen Krankenhauses <strong>Lippstadt</strong> wieder<br />
selbst für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen kann.<br />
Das renovierte Fischerhaus im süd<strong>in</strong>dischen Kollam<br />
34 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005
Diakonisches ENGAGEMENT<br />
Matthias-Carras-Konzerte erhalten Benefiz-Note<br />
PopSchlager-Künstler werden Pate der<br />
„Frühchenstationen“ im EVK Hamm<br />
Die neuen Paten, Schlager-Sänger Matthias Carras (Zweiter von rechts) und Frank Chagall (rechts) werden von den Chefärzte Berthold<br />
Mackowiak (von l<strong>in</strong>ks) und Prof. Dr. Lothar Re<strong>in</strong>ken über die Neugeborenenstation der EVK-K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik geführt. Mit im Bild: Brigitte<br />
Müller und Töchterchen N<strong>in</strong>a<br />
Hamm (tmv)Der Schlager-Interpret Matthias Carras will sich ab<br />
sofort bei se<strong>in</strong>en Auftritten und Konzerten auch <strong>in</strong> den Dienst<br />
e<strong>in</strong>er guten Sache stellen. Durch freundschaftliche Kontak-<br />
te zur K<strong>in</strong>derkrankenschwester Petra Thiery aus der Kl<strong>in</strong>ik für<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendmediz<strong>in</strong> ist ihm die Situation von Eltern<br />
und frühgeborenen K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik deutlich geworden.<br />
„Als dreifacher Familienvater kann ich gut nachvollziehen, was es<br />
bedeutet, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d längere Zeit stationär behandelt werden<br />
muss“, erklärt Matthias Carras se<strong>in</strong> Engagement. „Manchmal fehlen<br />
nur Kle<strong>in</strong>igkeiten, zum Beispiel <strong>in</strong> den Aufenthaltsräumen für El-<br />
tern, wo e<strong>in</strong>e aktuelle Zeitschrift oder die Tageszeitung schon will-<br />
kommene Abwechslung br<strong>in</strong>gen kann“, so Carras weiter. Dafür will<br />
der Pop-Künstler mit se<strong>in</strong>em Freund Frank Chagall zukünftig bei<br />
Konzerten und anderen Veranstaltungen sammeln.<br />
Mit der Übernahme e<strong>in</strong>er Patenschaft für die Baby-Intensivstation<br />
und die Station 5 der Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- und Jugendmediz<strong>in</strong> im EVK<br />
Hamm gibt Matthias Carras se<strong>in</strong>em Engagement für diese E<strong>in</strong>rich-<br />
tung nun e<strong>in</strong>en offiziellen Rahmen. Schon bei der großen Bene-<br />
fiz-Schlagergala für den Kl<strong>in</strong>ik-Clown im Oktober 2001 waren Car-<br />
ras & Friends <strong>in</strong> der Hammer Diskothek „Joys“ mit dabei. Jetzt sol-<br />
len regelmäßige Aktionen für die beiden Stationen der K<strong>in</strong>derkli-<br />
nik folgen.<br />
„Wir freuen uns über dieses Engagement, weil davon K<strong>in</strong>der und<br />
Eltern profitieren werden“, begrüßt Professor Dr. Lothar Re<strong>in</strong>ken<br />
die Initiative. Mit se<strong>in</strong>em Chefarzt-Kollegen Berthold Mackowiak<br />
von der Baby-Intensiv-Station hat der geschäftsführende ärztliche<br />
Leiter der K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik auch schon konkrete Projekte vor Augen.<br />
„Die Situation der Eltern frühgeborener K<strong>in</strong>der ist geprägt von Un-<br />
sicherheit und von der Sorge um die Gesundheit der Babys“, erläu-<br />
tert Chefarzt Mackowiak. „Hier wollen wir den Eltern mit kle<strong>in</strong>en<br />
Diensten und Annehmlichkeiten die Zeit <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik etwas leich-<br />
ter machen“, ergänzt Prof. Re<strong>in</strong>ken. Die Patenschaft von Carras &<br />
Friends soll dabei nachhaltig wirken. „E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Benefiz-Akti-<br />
on hilft manchmal leider nur für den Augenblick. Wir wollen mit ei-<br />
nem langfristigen Engagement vielen Eltern helfen“, geben Matt-<br />
hias Carras und Frank Chagall die Perspektive ihrer E<strong>in</strong>sätze im S<strong>in</strong>-<br />
ne der guten Sache vor.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 35
36 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Transparenz & Information für <strong>in</strong>teressierte Patienten unter www.valeo-kl<strong>in</strong>ikverbund.de<br />
Qualitätsberichte 2004 der <strong>Valeo</strong>-Häuser<br />
s<strong>in</strong>d seit Ende August auch onl<strong>in</strong>e<br />
Bielefeld (tmv) In diesem Jahr waren alle 2.000 Krankenhäu-<br />
ser bundesweit verpflichtet, e<strong>in</strong>en standardisierten Qualitäts-<br />
bericht an die Krankenkassen zu liefern. Was für den Auszubil-<br />
denden das Berichtsheft, ist für das Krankenhaus der Qualitäts-<br />
bericht. Denn <strong>in</strong> diesem Bericht muss alles aufgelistet se<strong>in</strong>. Von<br />
der Art der mediz<strong>in</strong>ischen Leistungen, bis zur Zahl der Betten<br />
und der Menge der durchgeführten Operationen. Das Kranken-<br />
haus soll so e<strong>in</strong> Stück transparenter werden - speziell für die <strong>in</strong>-<br />
teressierten Patienten, die sich anhand der Informationen e<strong>in</strong><br />
Bild von der Struktur und Leistungsfähigkeit e<strong>in</strong>zelner Kran-<br />
kenhäuser und deren Abteilungen machen wollen.<br />
Ersche<strong>in</strong>en im e<strong>in</strong>heitlichen Layout: Die Qualitätsberichte der <strong>Valeo</strong>-Häuser<br />
Im September 2004 hat sich die Gruppe der Qualitätsmanager<strong>in</strong>nen<br />
und Qualitätsmanager aus den <strong>Valeo</strong>-Häusern erstmals <strong>in</strong> Bielefeld<br />
getroffen. Nicht mal e<strong>in</strong> Jahr Zeit blieb dieser Fachgruppe, um un-<br />
ter der Leitung von Dr. Jens Maschmann (<strong>Valeo</strong>-Referat Strategische<br />
Planung) e<strong>in</strong> Konzept zur Publikation e<strong>in</strong>es verbund-e<strong>in</strong>heitlich auf-<br />
gebauten Qualitätsberichts auf die Be<strong>in</strong>e zu stellen. In zahlreichen<br />
Sitzungen ist es gelungen, den QM-Berichten (nach § 137 SGB V) der<br />
<strong>Valeo</strong>häuser e<strong>in</strong>en nahezu identischen <strong>in</strong>haltlichen Aufbau und e<strong>in</strong><br />
gleich strukturiertes Layout zu geben. Die Berichte der 11 Mitglieds-<br />
häuser s<strong>in</strong>d seit dem 29. August 2005 auf der Homepage des <strong>Valeo</strong>-<br />
Kl<strong>in</strong>ikverbundes onl<strong>in</strong>e.<br />
Pünktlich fertig: Die Fachgruppe Qualitätsmanagement stellte die Qualtitätsberichte 2004 Ende August <strong>in</strong> Bielefeld vor
„Wir haben an vielen Stellen ge-<br />
me<strong>in</strong>sam diskutiert, welchen Stel-<br />
lenwert bestimmte Informationen<br />
e<strong>in</strong>nehmen sollten“, erklärt Dr. Jens<br />
Maschmann, der mit der Fachgrup-<br />
pe die Spielräume für e<strong>in</strong>e ver-<br />
bundspezifische Gestaltung aus-<br />
lotete. „Die Berichte s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne<br />
der <strong>in</strong>teressierten Patienten aufge-<br />
baut, wobei es für den Laien trotz-<br />
dem nicht leicht se<strong>in</strong> wird, alle E<strong>in</strong>-<br />
zelheiten richtig zu deuten“, re-<br />
sümmiert Dr. Maschmann. Auf je-<br />
den Fall werde es die Gruppe <strong>in</strong> den kommenden Jahren mit den<br />
Berichten e<strong>in</strong>facher haben. „Als nächstes Ziel haben wir uns <strong>in</strong> der<br />
Fachgruppe vorgenommen, die Konzepte des Qualitätsmanage-<br />
ments <strong>in</strong> den <strong>Valeo</strong>häusern abzustimmen und e<strong>in</strong>ander anzuglei-<br />
chen. Der nächste Schritt ist dann die Vorbereitung auf e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>-<br />
sames Zertifizierungsverfahren“, umschreibt Dr. Jens Maschmann<br />
den Fahrplan für die kommenden Monate.<br />
An der Erstellung des Konzepts und der QM-Berichte haben mit-<br />
gewirkt: Dr. Ute Becker-Scharfenkamp und Dr. Irena Kriegesmann-<br />
Rembs (Ev. Krankenhaus Hamm) • Ursula Lenger, Doris Bornitz und Mi-<br />
chael Schönfeld (Lukas-Krankenhaus Bünde, EVK Enger) • Anja Wor-<br />
del und Ulrike Bonhag (Ev. Krankenhaus Unna) • Karola Düsterhaus (St.<br />
Johannisstift Paderborn) • Dr. Christ<strong>in</strong>e Fuchs (Ev. Krankenhaus Biele-<br />
feld) • Ulla Jürgens (Ev. Krankenhaus Bielefeld) • Anja Niehaus (Johan-<br />
niter-Ordenshäuser, Bad Oeynhausen) • Karsten Braks (Kl<strong>in</strong>ik am Kor-<br />
so, Bad Oeynhausen) • Franz Bruch (Ev. Krankenhaus <strong>Lippstadt</strong>) • Ka-<br />
r<strong>in</strong> Meyer und Thorsten Strohbecke (Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau) •<br />
Markus Becker (Ev. Krankenhaus Johannisstift Münster) • Die Arbeits-<br />
gruppe wird geleitet von Dr. Jens Maschmann (valeo)<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Johanniter auch beim Überwachungsaudit<br />
erfolgreich<br />
Bad Oeynhausen Die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhau-<br />
sen wurden im Sommer 2004 nach der DIN ISO 9001:2000 und<br />
der DEGEMED zertifiziert. Im Juni 2005 konnte das „Überwa-<br />
chungsaudit“ für die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhau-<br />
sen erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Besonders positiv s<strong>in</strong>d u.a. das Verbesserungswesen, das Projekt-<br />
management sowie auch Neuerungen im Pflegebereich wie z.B. das<br />
Medikamentenstellsystem aufgefallen.<br />
Empfehlungen, gilt es nun im nächsten Schritt durch die jeweiligen<br />
verantwortlichen Abteilungsleiter/“Prozesseigner“ zu bearbeiten.<br />
Die Erhaltung des Zertifikats wurde somit bestätigt.<br />
Für das Zertifizierungsverfahren der DiBO (Dienstleistungen <strong>in</strong> Bad<br />
Oeynhausen GmbH) lagen e<strong>in</strong> Qualitätsmanagementhandbuch der<br />
DiBO, die gültigen Arbeitsabläufe sowie e<strong>in</strong> „Küchenhandbuch“ zu-<br />
grunde. Das QM System der DiBO entspricht (nach <strong>in</strong>tensiven Vorbe-<br />
reitungen) den gestellten Anforderungen der DIN ISO 9001:2000.<br />
Somit konnte auch die DiBO, federführend unter der Leitung von<br />
Herrn Johannhanwahr, nach DIN ISO 9001-2000 zertifiziert werden.<br />
Mit dem Erwerb des Zertifikats für die DiBO und der Bestätigung für<br />
die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen ist Zuversicht und<br />
auch Freude gegeben. An dieser Stelle gilt nun weiterh<strong>in</strong> die Devise:<br />
Die ständige Verbesserung und fortlaufende Optimierung der Leis-<br />
tung und der Prozesse stellt e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Ziel im H<strong>in</strong>blick auf<br />
e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich wirkendes und wachsendes QM System dar.<br />
Die jeweiligen Überprüfungen und Beurteilungen übernahm die<br />
Firma NIS Zert.<br />
Anja Niehaus, Qualitätsmanagmentbeauftragte<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 37
Demente Menschen haben e<strong>in</strong><br />
Recht darauf, dass man gut mit<br />
ihnen umgeht - unter diesem<br />
Motto steht e<strong>in</strong> Symposium, das<br />
am 22.10.05 im Wirtschaftszent-<br />
rum Gronau (WZG) stattf<strong>in</strong>det.<br />
Veranstalter s<strong>in</strong>d die psychia-<br />
trische und geriatrische Abtei-<br />
lung des Lukas-Krankenhauses,<br />
das Bethesda-Altenpflegeheim<br />
Gronau, das St.-Antonius-Stift<br />
Gronau und das Agatha-Domi-<br />
zil <strong>in</strong> Gronau-Epe.<br />
38 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Kurz BERICHTET<br />
Demente Menschen haben e<strong>in</strong> Recht darauf, dass man gut mit ihnen umgeht<br />
Gronauer Symposium zum Umgang mit<br />
demenzkranken Menschen am 22.10.05<br />
E<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d die niedergelassenen Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er/Fach-<br />
ärzte und ihre Teams, sowie die Pflegenden aus stationären E<strong>in</strong>rich-<br />
tungen und ambulanten Pflegediensten des Kreises Borken und be-<br />
nachbarter Regionen.<br />
Nachdem es <strong>in</strong> den vergangenen Jahren viele Fachtagungen zu<br />
dem Thema Erkennung und Behandlung von dementiellen Erkran-<br />
kungen gegeben hat, soll es <strong>in</strong> dieser Veranstaltung um die Folgen<br />
der Erkrankung und ihre Bewältigung im Alltagsleben gehen.<br />
Am Beg<strong>in</strong>n werden drei Hauptvorträge stehen. Zunächst wird Dr.<br />
Peter Kalvari vom Evangelischem Johannesstift Münster/Zentrum<br />
für Altersmediz<strong>in</strong> Münster über mediz<strong>in</strong>ische Probleme bei De-<br />
menzkranken (z.B. Inkont<strong>in</strong>enz, Sturzneigung) berichten. Anschlie-<br />
ßend wird Ursula Waldmann-Drews/Nordhorn das Validationskon-<br />
zept von Naomi Feil vorstellen.<br />
Das Evangelische Lukas-Krankenhaus <strong>in</strong> Gronau<br />
Das Organisationsteam des Gronauer-Demenz-Symposiums 2005: Ingeborg Varghese (Chefärzt<strong>in</strong><br />
Psychiatrie, Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau), Dr. Stefan Krommes (Chefarzt Geriatrie, Ev. Lukas-Kran-<br />
kenhaus Gronau), Re<strong>in</strong>hard van Loh (Sprecher der Gronauer Altenheime Bethesda-Altenheim GmbH,<br />
St. Agatha-Domizil und St. Antonius-Stift)<br />
Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong> Konzept, das die subjektive Wahrneh-<br />
mung des dementen Menschen bestätigt und darauf e<strong>in</strong>e unterstüt-<br />
zende Begleitung im Alltag aufbaut, bei der fruchtlose Konfrontatio-<br />
nen vermieden werden.<br />
Abschließend wird Klaus Wigger, Richter am Amtsgericht Gronau,<br />
die juristischen Aspekte im Umgang mit demenzkranken Menschen<br />
erläutern. Es wird hierbei um das Thema Vollmacht, Patientenverfü-<br />
gung, betreuungsrechtliche Maßnahmen, aber auch um die Teilnah-<br />
me des Betroffenen am Straßenverkehr gehen.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Pause werden <strong>in</strong> anschließenden Workshops die referier-<br />
ten Themen vertieft.<br />
Dabei werden u. a. die Themen Schmerztherapie, Behandlung von<br />
Morbus Park<strong>in</strong>son und Delier sowie ethische und palliative Aspek-<br />
te vorgestellt.<br />
Sehr praxisbezogen wird die Darstellung des Konzeptes, ergänzt<br />
durch Fallbeispiele des auf die Versorgung von demenzkranken<br />
Menschen spezialisierten Alten-und Pflegeheims Azu-<br />
rit <strong>in</strong> Bocholt, gestaltet werden.<br />
Mit diesem Symposium wollen die Veranstalter e<strong>in</strong> Fo-<br />
rum begründen zur Förderung des Austausches der an<br />
der Behandlung und Betreuung von Demenzkranken<br />
beteiligten Berufsgruppen, um das e<strong>in</strong>gangs genann-<br />
te Motto „Demente Menschen haben e<strong>in</strong> Recht darauf,<br />
dass man gut mit ihnen umgeht“ <strong>in</strong> den Alltag zu über-<br />
setzen.
Bildzeile<br />
Das Evangelische Krankenhaus Unna als<br />
Ausbildungsstätte für junge Menschen<br />
Unna Was viele <strong>in</strong> Stadt und Region nicht wissen, das Evange-<br />
lische Krankenhaus Unna bildet nicht nur Krankenpfleger<strong>in</strong>-<br />
nen und Krankenpfleger aus, sondern bietet auch Auszubil-<br />
denden (Azubis) e<strong>in</strong>e solide und praxisnahe Ausbildung. Am<br />
1. August 2005 werden 22 neue Azubis e<strong>in</strong>gestellt. Die jun-<br />
gen Azubis werden <strong>in</strong> qualifizierten kaufmännischen, techni-<br />
schen, handwerklichen und pflegerischen Berufen ausgebil-<br />
det und durchlaufen verschiedene Abteilungen des Kranken-<br />
hauses.<br />
Das Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten am Krankenhaus ist<br />
vielfältig.<br />
Drei der acht Azubis, die am 01. August ihre Ausbildung starten,<br />
werden <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik als Arzthelfer<strong>in</strong>nen ausgebildet. Zwei Azubis<br />
lernen <strong>in</strong> der Krankenhausverwaltung den Beruf zum Kaufmann im<br />
Gesundheitswesen. Die Hauswirtschaft bildet drei Schüler<strong>in</strong>nen zu<br />
Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen aus. 14 Jahrespraktikanten schnuppern für<br />
e<strong>in</strong> Jahr die Krankenhausluft, um zu testen, welches der richtige<br />
Beruf se<strong>in</strong> könnte. Drei diakonische Helfer<strong>in</strong>nen absolvieren ihr<br />
Soziales Jahr und acht Zivildienstleistende arbeiten <strong>in</strong> den unter-<br />
schiedlichsten Bereichen.<br />
Im Oktober 2005 werden weitere neun junge Menschen zu Ge-<br />
sundheits- und Krankenpfleger und Pfleger<strong>in</strong>nen ausgebildet.<br />
Somit beschäftigt und bildet das EK Unna im Jahr 2005 <strong>in</strong>sgesamt<br />
43 junge Menschen <strong>in</strong> verschiedenen Berufsbildern aus.<br />
Der erste Arbeitstag am Montag begann für alle mit e<strong>in</strong>er Andacht<br />
<strong>in</strong> der Kapelle des Hauses und e<strong>in</strong>em anschließenden reichhalti-<br />
gen geme<strong>in</strong>samen Frühstück im Rahmen der E<strong>in</strong>arbeitungsta-<br />
ge. Drei Tage werden die neuen Auszubildenden <strong>in</strong> die Arbeit des<br />
Krankenhauses e<strong>in</strong>geführt, dann geht es zum E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zel-<br />
nen Bereiche.<br />
Kurz BERICHTET<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 39
EK Unna beim AOK Firmenlauf<br />
40 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Kurz BERICHTET<br />
Unna (chk) Insgesamt 26 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des EK<br />
Unna trotzen am 23. Juni der Hitze und liefen entspannt und froh<br />
beim 1. AOK Firmenlauf <strong>in</strong> Unna durch das Ziel.<br />
Fünf Kilometer durch Unnas Innenstadt waren zu meistern. Ob lau-<br />
fen, walk<strong>in</strong>g oder Nordic-Walk<strong>in</strong>g, alle drei Laufmöglichkeiten wur-<br />
den genutzt. Auch Stiftungsvorstand Dr. Dietmar Herberhold und<br />
se<strong>in</strong>e Frau nahmen aktiv am Lauf teil. Das anschließende alkohol-<br />
freie Bier hatten sich danach alle redlich verdient.<br />
E<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung: „Im nächsten Jahr machen wir wieder mit! Es<br />
hat viel Spaß gemacht!“<br />
EK Unna <strong>in</strong>formierte am Seniorentag<br />
Unna (chk) Am Samstag, dem 6. August 2005, fand der 15. Senioren-<br />
tag der Stadt Unna statt. Wie auch <strong>in</strong> den Jahren zuvor war das An-<br />
gebot und die Nachfrage am Stand des EK Unna sehr groß.<br />
EK ambulant, der häusliche Pflegedienst des EK Unna, bot e<strong>in</strong>e Kon-<br />
trolle des Blutzuckerspiegels sowie des Blutdrucks an und stellte das<br />
vielfältige Angebot des Pflegedienstes vor. Mehr als 200 Menschen<br />
nahmen alle<strong>in</strong> dieses Angebot wahr.<br />
Daneben <strong>in</strong>formierten Dr. Wolfram Kurschat, Chefarzt der Unfallchi-<br />
rurgie, über Hüft- und Knieoperationen und der Oberarzt der Inne-<br />
ren Kl<strong>in</strong>ik, Dr. A. Matern, <strong>in</strong>formierte geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em nieder-<br />
gelassenen Kollegen Dr. R. Dollenkamp und der Ernährungsberate-<br />
r<strong>in</strong> am EK Frau S. Dör<strong>in</strong>g über das Thema Diabetes.<br />
Der Sozialdienst und GesundesUnna berieten die Besucher zum um-<br />
fangreichen Angebot des Hauses.<br />
Selbst hohe Politprom<strong>in</strong>enz, wie MdL Wolfram Kuschke und MdB<br />
Rolf Stöckel besuchte den Stand und beide nahmen die Möglichkeit<br />
wahr, sich bei dem Podologen Michael Büscher näher über dessen<br />
Tätigkeit im Bereich der Fußpflege zu <strong>in</strong>formieren.<br />
Wieder e<strong>in</strong>mal war der Seniorentag, sowohl für die Besucher, wie<br />
auch für die Anbieter, e<strong>in</strong>e rundum gelungene Veranstaltung.<br />
von l<strong>in</strong>ks: MdL Wolfram Kuschke, Charlotte Kunert, MdB Rolf<br />
Stöckel und Michael Büscher<br />
Prof. Dr. Fritz Mertzlufft (l.) und Dr. Michael Korth unterstützten die<br />
mediz<strong>in</strong>ische Versorgung beim Weltjugendtag <strong>in</strong> Köln.<br />
EvKB-Arzt leitete „M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ik“ beim<br />
Weltjugendtag<br />
Bielefeld-Bethel/Köln. Rund e<strong>in</strong>e Million Menschen sollen zur<br />
Zentralveranstaltung des Weltjugendtages <strong>in</strong> Köln angereist<br />
se<strong>in</strong>. Vor Ort war auch e<strong>in</strong> Team des Ev. Krankenhauses Bie-<br />
lefeld. Sie kamen nicht, um den Papst zu sehen, sondern um<br />
die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung der Großveranstaltung sicher-<br />
zustellen.<br />
Unter der mediz<strong>in</strong>ischen Leitung von Dr. Michael Korth, Leiter des<br />
Bielefelder Notarztstandortes am EvKB, war das OWL-Team für die<br />
Versorgung von über 200.000 Menschen zuständig. „60 Wagen<br />
westwärts“ lautete das Motto <strong>in</strong> der Nacht vor dem Abschlusswo-<br />
chenende. Als Konvoi reiste das 170 Ärzte und Sanitäter zählen-<br />
de OWL-Kont<strong>in</strong>gent nach Köln. Krankenhäuser aus Bielefeld, dem<br />
Kreis Gütersloh, Paderborn und Höxter stellten die Ärzte für den<br />
Weltjugendtag zur Verfügung und hielten Notfallkapazitäten be-<br />
reit. „In dieser Größenordnung war der E<strong>in</strong>satz auch für mich e<strong>in</strong>e<br />
neue Erfahrung“, sagt Dr. Michael Korth, der als Oberarzt für Not-<br />
fallmediz<strong>in</strong> und Rettungsdienst an der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesiolo-<br />
gie, Intensiv-, Notfallmediz<strong>in</strong> und Schmerztherapie <strong>in</strong> Bethel tä-<br />
tig ist. Assistenzärzt<strong>in</strong> Dr. Tanja Woebke und Oberarzt Dr. Benjam<strong>in</strong><br />
Schmidt begleiteten ihn.<br />
Bilanz: Von e<strong>in</strong>fachen Kopfschmerzen über Schw<strong>in</strong>del bis zum<br />
Herz<strong>in</strong>farkt war alles dabei. E<strong>in</strong>e auffällige Häufung gab es ledig-<br />
lich bei den Unterkühlungen, was bei diesem Sommer eigentlich<br />
ke<strong>in</strong> Wunder war. „Unser Thermometer zeigte nachts acht Grad,“ so<br />
Michael Korth. Ke<strong>in</strong>e Prügeleien, ke<strong>in</strong>e Alkoholexzesse – „Ich muss<br />
sagen, dass hat mich tief bee<strong>in</strong>druckt,“ so der Notarzt. Der OWL-<br />
Standort wurde organisiert und zusammengestellt von Brandwart<br />
Re<strong>in</strong>er Kleibr<strong>in</strong>k, dem stellvertretenden Chef der Bielefelder Be-<br />
rufsfeuerwehr, Joachim Koch, Leiter der Feuerwehr Gütersloh, und<br />
von Dr. Michael Korth.
Neuer Pfarrer im Lukas-Gronau<br />
Gronau Mit e<strong>in</strong>em „evangelischen Brieföffner“ begrüßte der<br />
Vorsitzende der Evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de, Pfarrer<br />
Uwe Riese, am Samstagnachmittag den neu zum Pfarrerteam<br />
gestoßenen Pfarrer Harald May. So wie das - mit e<strong>in</strong>em Fisch<br />
verzierte - Utensil das Öffnen der Post erleichtere, genau-<br />
so leicht solle dem neuen Seelsorger der Zugang zu den Men-<br />
schen werden, für die er künftig da se<strong>in</strong> wolle.<br />
Herzlich empf<strong>in</strong>gen Kollegen, Geme<strong>in</strong>deglieder, Honoratioren und<br />
viele der im Bethesda-Seniorenheim lebende Menschen den Geist-<br />
lichen, dessen Betätigungsfeld die Altenheim- und Krankenhaus-<br />
seelsorge se<strong>in</strong> wird. Beim gut besuchten Gottesdienst im Bethes-<br />
da-Heim und dem anschließenden Empfang im Foyer bestand die<br />
Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen. Er habe von Gronau e<strong>in</strong><br />
überaus positives Bild, erzählte May zu Beg<strong>in</strong>n („Ich b<strong>in</strong> übrigens<br />
nicht verwandt mit Karl May“). Hier habe er mit se<strong>in</strong>er Frau vor vie-<br />
len Jahren, vor der Heirat, auf dem „Platz bei Karstadt“ e<strong>in</strong>e lecke-<br />
re Pizza gegessen, „e<strong>in</strong> sehr romantisches Erlebnis“, wie er lächelnd<br />
sagte. Mittlerweile hat das Ehepaar drei K<strong>in</strong>der und e<strong>in</strong>en überaus<br />
chaotischen Umzug nach Ochtrup h<strong>in</strong>ter sich, wo die fünf aus fami-<br />
liären Gründen wohnen werden.<br />
Das Gleichnis von der Heilung des Lahmen am See Bethesda nahm<br />
May als Ausgangspunkt für se<strong>in</strong>e erste Predigt am neuen Ort. Jesus<br />
fragte den Kranken, ob er geheilt werden wolle, so der Pfarrer, und<br />
hieß ihn auf dessen Ja h<strong>in</strong> aufstehen und umhergehen. „Im wirk-<br />
lichen Leben dauert das Gesundwerden meist länger“, me<strong>in</strong>te er,<br />
aber Gott gebe die Kraft dazu. Versehen mit den guten Wünschen<br />
der Gratulanten und dem Segen der Pfarrerkollegen Riese und De<br />
Wilde nimmt der Seelsorger jetzt die Arbeit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neues Wir-<br />
kungsfeld auf.<br />
Harald May, Jahrgang 1964, stammt gebürtig aus Gelsenkirchen.<br />
Ab 1983 studierte er Ev. Theologie <strong>in</strong> Bochum und Münster. In<br />
Münster leistete er auch se<strong>in</strong>en Zivildienst <strong>in</strong> der Psychiatrischen<br />
Unikl<strong>in</strong>ik ab. Anschließend absolvierte May se<strong>in</strong>e praktische Aus-<br />
bildung im Rahmen des Vikariats <strong>in</strong> Münster, von 1996 bis 1997 zu-<br />
dem e<strong>in</strong> Sondervikariat <strong>in</strong> der Psychiatrie. Text: P. Siegers<br />
von l<strong>in</strong>ks: Harald May, Re<strong>in</strong>hard van Loh und Gerd Rehnert<br />
Kurz BERICHTET<br />
Frauenkl<strong>in</strong>ik im EK Unna geschlossen<br />
Unna (peb) Die Umstrukturierung des Evangelischen Krankenhau-<br />
ses verläuft ganz nach Plan: Am 31. Juli schloss die Frauenkl<strong>in</strong>ik und<br />
die neue Hauptabteilung für Orthopädie wird <strong>in</strong> Kürze ihre Arbeit<br />
aufnehmen. „Damit setzen wir den Landeskrankenhausplan zeitnah<br />
um“, erklärt Dr. Dietmar Herberhold, Stiftungsvorstand des Evange-<br />
lischen Krankenhauses Unna. Das Kathar<strong>in</strong>en-Hospital erweitert im<br />
gleichen Zug die Kapazitäten se<strong>in</strong>er Frauenkl<strong>in</strong>ik.<br />
Den betroffenen Ärzten und Hebammen der Frauenkl<strong>in</strong>ik am Evan-<br />
gelischen Krankenhaus wurde aus diesem Grund gekündigt. „Auf-<br />
grund der hohen Qualifikation und der aktuellen Nachfrage haben<br />
die meisten Betroffenen bereits Nachfolgestellen“, sagt Dr. Herber-<br />
hold. Die K<strong>in</strong>derkrankenschwestern sowie das Pflegepersonal der<br />
Frauenkl<strong>in</strong>ik werden unverändert im Evangelischen Krankenhaus<br />
weiter beschäftigt.<br />
Die bisherigen 27 Betten der Abteilung für Gynäkologie und Ge-<br />
burtshilfe werden dr<strong>in</strong>gend für die neue Hauptabteilung Orthopä-<br />
die benötigt, die mit 35 Betten die bisherige Belegabteilung für Or-<br />
thopädie (5 Betten) ersetzt. Die hochqualifizierte mediz<strong>in</strong>ische Ver-<br />
sorgung im Bereich der Orthopädie wird <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />
mit der bestehenden Hauptabteilung für Unfallchirurgie erfolgen.<br />
Hauptschwerpunkte der Abteilung werden neben Endoprothetik<br />
von Hüfte und Knie sowie der Arthroskopie die Behandlung von Wir-<br />
belsäulenerkrankungen sowie Bandscheibenvorfällen se<strong>in</strong>. „Mittel-<br />
fristig“, so Dr. Herberhold, „entsteht hier e<strong>in</strong> neues Zentrum für Trau-<br />
matologie, wie es auch von den Fachgesellschaften für die Zukunft<br />
gefordert wird.“<br />
Positiv bewertet Dr. Herberhold den Weg der Kooperation, den die<br />
beiden Krankenhäuser <strong>in</strong> Unna e<strong>in</strong>geschlagen haben: „Für die Pati-<br />
ent<strong>in</strong>nen und Patienten br<strong>in</strong>gt das e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong>e Stärkung des Ge-<br />
sundheitsstandortes Unna mit sich. Langfristig sichern wir hiermit<br />
vor Ort höchste mediz<strong>in</strong>ische und pflegerische Qualität.“<br />
EvKB erhält neue Rufnummern<br />
Bielefeld Das Ev. Krankenhaus Bielefeld erhält neue Rufnummern.<br />
Am Vormittag des 1. Januar 2006 werden die neuen Nummern<br />
durchgeschaltet. Die Hauptrufnummer des EvKB ist künftig die 772-<br />
700. Sie ist bereits jetzt erreichbar und wird durchgeschaltet zur Ver-<br />
mittlung <strong>in</strong> Haus Gilead I. In Bethel und im Johannesstift wird es wei-<br />
tere zwei Telefonzentralen geben.<br />
Die Vergabe der Rufnummern erfolgt nach Ordnungspr<strong>in</strong>zipien. In-<br />
nerhalb von Organisationsbereichen soll es so weit wie möglich e<strong>in</strong>e<br />
fortlaufende Nummerierung geben. Wichtige oder publikumswirk-<br />
same Rufnummern erhalten nach Möglichkeit e<strong>in</strong>gängige Ziffern-<br />
komb<strong>in</strong>ationen. Anfang Dezember wird das EvKB e<strong>in</strong> Telefonbuch<br />
herausgeben. Informationen zur Telefonumstellung werden im Vor-<br />
feld auch über das Internet (www.evkb.de) abrufbar se<strong>in</strong>.<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 41
AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />
Kommunales Krankenhaus-Management<br />
Managercoach<strong>in</strong>g bei Vivantes -<br />
Nur die Mannschaft zählt!<br />
E<strong>in</strong> Team erfolgreich zu<br />
führen braucht Strate-<br />
gie und Kreativität. Der<br />
Berl<strong>in</strong>er Krankenhaus-<br />
konzern Vivantes un-<br />
terstützte mithilfe e<strong>in</strong>er<br />
Managementberatung<br />
gezielt se<strong>in</strong>e Top- Füh-<br />
rungskräfte <strong>in</strong> Zeiten<br />
der Sanierung und ent-<br />
wickelte dabei e<strong>in</strong>e mo-<br />
derne Führungskultur,<br />
die auch den Teamgeist<br />
entdeckte.<br />
Zu e<strong>in</strong>er modernen Karri-<br />
ere gehört es heute, den<br />
fachlichen und ökonomi-<br />
schen Erfolg se<strong>in</strong>es Un-<br />
ternehmens zu befördern<br />
und damit dessen Iden-<br />
tität zu stärken. Das ver-<br />
langt auf der Chefebene die Fähigkeit, strukturiert zu führen, die<br />
Mitarbeiter zu motivieren, sie mitzunehmen.<br />
Um die strukturellen und prozessbezogenen Veränderungen nach-<br />
haltig zu verankern und die TOP-Führungskräfte als Gestalter und<br />
Motoren dieser Veränderungsprozesse e<strong>in</strong>zusetzen, wurde e<strong>in</strong>e<br />
neue Führungskultur erforderlich. „Mittelbar dient dies sogar dazu,<br />
die Kosten zu senken und die Fallzahlen zu erhöhen, denn ohne<br />
e<strong>in</strong>e neue Führungsqualität kämen wir mit den harten Anforderun-<br />
gen, die uns auferlegt s<strong>in</strong>d, sicher weniger gut zurecht“, erklärt Re-<br />
g<strong>in</strong>a Ostrower, Direktor<strong>in</strong> für Personalentwicklung beim Vivantes-<br />
Kl<strong>in</strong>ikum.<br />
Neuerungen brauchen Rückhalt bei<br />
Mitarbeitern<br />
Heute beschäftigt der Konzern 14 000 Mitarbeiter an neun Kl<strong>in</strong>ik-<br />
standorten <strong>in</strong> der Hauptstadt Berl<strong>in</strong>. Es geht nicht nur darum, bei<br />
verbesserter Qualität Kosten zu sparen. Der Konzern muss auch<br />
noch die neuen Anforderungen e<strong>in</strong>er Tarifreform verkraften. Dazu<br />
kommt, dass man <strong>in</strong> der jahrelang geteilten Stadt doppelte Kapazi-<br />
täten aufgebaut hatte. „Seit 2001 heißt es, Häuser nicht nur organi-<br />
42 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Reg<strong>in</strong>a Ostrower (Personaldirektor<strong>in</strong> bei Vivantes), Dr. Christiane Dithmar (Managementberatung) und<br />
Ernst Otto Kock (Geschäftsführer von Vivantes)<br />
satorisch, sondern auch „mental“ zu fusionieren. Da haben wir es<br />
mit äußerst unterschiedlichen Führungskulturen, z.B. auch <strong>in</strong> Ost<br />
und West, zu tun“, ergänzt Reg<strong>in</strong>a Ostrower.<br />
Um die Fülle von Problemen professionell anzugehen, hat sich der<br />
Konzern externer Unterstützung durch die Managementberatung<br />
Dr. Dithmar + Partner bedient. „Die Beratungsfirma hat das Pro-<br />
gramm ,Mediz<strong>in</strong> und Management’ für unsere Top-Führungskräf-<br />
te mit dem Vivantes - Direktorat Personalentwicklung zusammen<br />
konzipiert . Es soll e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess im Unternehmen<br />
werden“, sagt Arbeitsdirektor Ernst Otto Kock, der sich dafür stark<br />
gemacht hat, dass das Programm „Mediz<strong>in</strong> und Management“ <strong>in</strong>i-<br />
tiiert wurde. „Wir wollen zu e<strong>in</strong>er neuen Corporate Identity für das<br />
Unternehmen kommen. Denn die ökonomische Wirkung der Um-<br />
gestaltung ist gefährdet, wenn die neue Unternehmenskultur nicht<br />
verankert werden kann. Massive Neuerungen brauchen Rückhalt<br />
bei den Mitarbeitern, sonst s<strong>in</strong>d sie nicht durchsetzbar“, so Kock.<br />
Das sieht Professor Steffen Behrens, Kl<strong>in</strong>ikdirektor der Kardiologie<br />
am Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum, genauso. Er hat an an dem Führungskräf-<br />
teprogramm teilgenommen und seitdem hat sich für ihn selbst und<br />
für das ganze Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum e<strong>in</strong>iges geändert. „Die Themen<br />
Ökonomie und Management haben <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den letzten
30 Jahren <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e nur ger<strong>in</strong>gere Rolle gespielt. Erst An-<br />
fang der 90er Jahre haben wir angefangen, darüber nachzudenken.<br />
Die mediz<strong>in</strong>ische Ausbildung sah dazu bislang ja nichts vor“, räumt<br />
der Chefkardiologe e<strong>in</strong>.<br />
„Mitarbeiterführung wurde früher eher aus dem Bauch heraus be-<br />
trieben und aufgrund familiärer Erfahrungen“, so Behrens. In sei-<br />
nem Team arbeiten 40 Personen, alle hoch motiviert. Trotzdem gab<br />
es viel zu lernen.<br />
„Mediz<strong>in</strong> und Management’ hat uns gezeigt, wie wir e<strong>in</strong>erseits un-<br />
sere Mitarbeiter noch <strong>in</strong>tensiver motivieren und andererseits unse-<br />
re Kl<strong>in</strong>ik nach außen besser vertreten können. Dieses bezieht sich<br />
sowohl auf andere Kl<strong>in</strong>iken, auf die Verwaltung, aber auch auf nie-<br />
dergelassene Kollegen. Besonders <strong>in</strong>teressant für mich war me<strong>in</strong>e<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung, die ich mit der Beurteilung durch die ande-<br />
ren Kursteilnehmer abgleichen konnte. Obgleich sie <strong>in</strong> den meis-<br />
ten Punkten übere<strong>in</strong>stimmte, gab es doch e<strong>in</strong>zelne Unterschiede.<br />
So hielt ich mich selbst für sehr kompromissbereit, während ande-<br />
re mich eher als jemanden sahen, der sich häufig durchsetzt. Jetzt<br />
nehme ich die D<strong>in</strong>ge anders wahr und beziehe die Mitarbeiter stär-<br />
ker e<strong>in</strong>“, erklärt Behrens.<br />
Personalführung durch Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />
Derart genaue Analysen vorzunehmen, das war bislang nicht üb-<br />
lich bei Vivantes. Für das Humboldt-Kl<strong>in</strong>ikum s<strong>in</strong>d aus den Füh-<br />
rungskräfteprogramm regelmäßige <strong>in</strong>formelle Chefarztrunden ge-<br />
worden. Sie haben e<strong>in</strong>e gewisse Vertraulichkeit, die zu e<strong>in</strong>er besse-<br />
ren Zusammenarbeit zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kl<strong>in</strong>iken führt. „Das<br />
ist vielleicht das größte Verdienst von ,Mediz<strong>in</strong> und Management’,<br />
wir s<strong>in</strong>d tatsächlich zu e<strong>in</strong>em Team geworden und haben Visionen<br />
entwickelt“, so Behrens weiter. „Wir konnten auf diese Weise schon<br />
viele Schwachstellen beheben, etwa im Bereich Ultraschall. Gegen-<br />
wärtig erstellen wir abteilungsübergreifend e<strong>in</strong> neues Ultraschall-<br />
konzept für das ganze Haus. Das war vorher e<strong>in</strong>fach nicht durchzu-<br />
setzen.“<br />
Behrens wünscht sich daher, das Programm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr zu wie-<br />
derholen, um das Gelernte aufzufrischen. Chef- und auch Oberärz-<br />
te müssen erst <strong>in</strong> die Managementaufgaben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen. Daher<br />
gibt es bei Vivantes vom Herbst an e<strong>in</strong> neues Programm-Modul,<br />
jetzt auch für die Oberärzte. Auch sie übernehmen Aufgaben der<br />
Personalführung bis h<strong>in</strong> zu Zielvere<strong>in</strong>barungsgesprächen. E<strong>in</strong> Kli-<br />
nikdirektor alle<strong>in</strong> wäre damit überfordert. Sicherlich ist <strong>in</strong>zwischen<br />
das ökonomische Denken <strong>in</strong> den Köpfen viel besser verankert. Aber<br />
wenn es um konkretes Sparen geht, dann wird es auch schnell wie-<br />
der vergessen. Darum ist es wichtig, dass Chefärzte wie Behrens es<br />
unterstützen, möglichst viele, also auch die Oberärzte, <strong>in</strong> die Ma-<br />
nagement-Weiterbildung e<strong>in</strong>zubeziehen. Auch wenn das Zeitbud-<br />
get der Abteilung dadurch zusätzlich belastet wird. „Aber die Frage<br />
ist doch: Wo stehen wir im Wettbewerb? Wenn wir uns nicht gut po-<br />
sitionieren, haben wir schlechte Karten. Das bedeutet auch, sich im<br />
Management gut aufzustellen“, so Behrens.<br />
AUSBLICK - Was machen die anderen?<br />
Das Kl<strong>in</strong>ikum Friederichsha<strong>in</strong> gehört zur Vivantes-Gruppe<br />
Auf e<strong>in</strong>em hart umkämpften Markt muss sich derzeit auch die Ge-<br />
schäftsführer<strong>in</strong> der Rehabilitation GmbH bei Vivantes behaupten.<br />
E<strong>in</strong> Bereich, der 2003 gegründet wurde und heute 40 Mitarbeiter<br />
hat. Das Novum ist die räumliche Anb<strong>in</strong>dung der Reha direkt an die<br />
Akutkl<strong>in</strong>ik, das Auguste-Victoria-Kl<strong>in</strong>ikum <strong>in</strong> Schöneberg. So ist die<br />
Patientenbetreuung direkter, es entsteht nach der OP ke<strong>in</strong> Betreu-<br />
ungsvakuum und die Reha ist vollständig ambulant, das spart Kos-<br />
ten. „Wir probieren hier gerade viel Neues“, erklärt Gabriele Dut<strong>in</strong>é.<br />
Daher war sie froh über die Möglichkeit zur Weiterbildung, für sie<br />
auch e<strong>in</strong> Stück Selbstvergewisserung. „Mediz<strong>in</strong> und Management“<br />
bezeichnet sie als e<strong>in</strong>e „gelungene Mischung aus Technik und Frei-<br />
raum“. „Die Berater haben schnell erkannt, wo unsere konkreten<br />
Bedürfnisse als Gruppe liegen und haben die praktischen Übun-<br />
gen sehr genau danach ausgerichtet. In der Gesprächsführung und<br />
beim Projektmanagement haben wir gelernt, genau zu fragen: Wo<br />
will ich damit h<strong>in</strong>, und wie kann ich das vermitteln? Auch heißt es<br />
herauszuf<strong>in</strong>den: Was s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bereich die Entscheidungs-<br />
h<strong>in</strong>dernisse, wo s<strong>in</strong>d sie bei anderen?“, so die Geschäftsführer<strong>in</strong>.<br />
„E<strong>in</strong> Erneuerungsprozess ist dann erfolgreich, wenn sich Gewohn-<br />
heiten im Unternehmen geändert haben“, beschreibt Dr. Christiane<br />
Dithmar selbst ihren Ansatz für die Arbeit mit den Top-Führungs-<br />
kräften. „Große Veränderungen lassen sich nur durchsetzen, wenn<br />
es gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e Vertrauenskultur zu etablieren. Für uns ist der wei-<br />
che Faktor Unternehmenskultur e<strong>in</strong>er der härtesten, wenn es dar-<br />
um geht, Veränderungen durchzusetzen. Diese sollte jedes Unter-<br />
nehmen als Chance begreifen. Dabei gilt es herauszuf<strong>in</strong>den: Wie ist<br />
unsere Fehlerkultur? Wie können wir Frustrationen aufheben und<br />
durch die Ausrichtung auf neue Unternehmensziele ersetzen? Wie<br />
sehen unsere Visionen aus und lassen sich die alten Bilder durch<br />
neue ersetzen? Welche Formen der Machtkultur gibt es im Unter-<br />
nehmen? Diese Frage zu beantworten ist e<strong>in</strong> wesentlicher Schritt<br />
h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er neuen Unternehmenskultur“, so Dr. Christiane Dith-<br />
mar.<br />
Text: Susanne Tenhagen, Journalist<strong>in</strong>, Berl<strong>in</strong><br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 43
Sanierungskonzept abgeschlossen<br />
44 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Im Bau<br />
Zentrale Operationsabteilung auf<br />
neuestem Stand<br />
Mit der Fertigstellung des neuen OP-Saal 1 ist das Sanierungskonzept für das OP-Zentrum des EVK <strong>Lippstadt</strong> abgeschlossen<br />
<strong>Lippstadt</strong> Nach nur sieben Wochen Bauzeit wurde Ende Au-<br />
gust 2005 der letzte von jetzt <strong>in</strong>sgesamt vier Operationssälen<br />
se<strong>in</strong>er Bestimmung übergeben. In dieser Zeit wurde der OP von<br />
Grund auf erneuert und so das Gesamtsanierungskonzept der<br />
OP-Abteilung am EVK <strong>Lippstadt</strong> abgeschlossen.<br />
Dieses begann im Jahr 2000 mit der Renovierung des OP 3, wobei<br />
besonders auf die hohen Anforderungen bei der Keimzahlreduzie-<br />
rung geachtet wurde. Es wurde e<strong>in</strong>e komplett neue Raumlufttech-<br />
nische Anlage <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er Umluftdecke, die nach dem<br />
Lam<strong>in</strong>ar-Flow-Pr<strong>in</strong>zip arbeitet, <strong>in</strong>stalliert. Außerdem wurde e<strong>in</strong>e<br />
Grundsanierung durchgeführt, bei der die gesamte Elektro-,Sani-<br />
tär- und mediz<strong>in</strong>ische Gasversorgung erneuert wurde.<br />
Da die OP-Abteilung zum Teil unter der neu errichteten Intensivsta-<br />
tion liegt, bei dessen Bau erhebliche Dacharbeiten am Bestand not-<br />
wendig wurden, konnten im Jahr 2001 der OP-Flur und angrenzende<br />
Nebenräume renoviert werden. Dabei war es möglich die Personal-<br />
umkleiden im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Dreikammerschleuse mit raumlufttechni-<br />
scher Versorgung umzubauen, um auch hier den hygienischen An-<br />
forderungen zu entsprechen.<br />
Außerdem wurde die direkt an die OP-Abteilung angrenzende Zen-<br />
tralsterilisation renoviert.<br />
Bei dieser Maßnahme wurden die bestehenden Sterilisatoren tech-<br />
nisch aufgerüstet, so dass e<strong>in</strong> validiertes Aufbereitungsverfahren<br />
mit neuesten Steuerelementen sichergestellt werden kann.<br />
Im Folgejahr stellte sich aufgrund gesteigerter Operationsfrequen-<br />
zen die Frage nach Ausweitung der OP-Kapazität. Aus organisato-<br />
rischen Gründen konnte dies nur durch e<strong>in</strong>e direkte Anb<strong>in</strong>dung
an die bestehende OP-Abteilung erreicht werden. So wurde noch<br />
2002 <strong>in</strong> Räumen der ehemaligen Endoskopieabteilung mit erhebli-<br />
chem Aufwand e<strong>in</strong> neuer vierter OP-Saal nach dem neusten Stand<br />
der Technik realisiert.<br />
In 2003 war OP 2 an der Reihe. Auch hier wurden alle technischen<br />
Gewerke erneuert und e<strong>in</strong>e Grundsanierung mit neuen Fenstern,<br />
elektrisch betriebenen Türen und entsprechenden Fliesen und De-<br />
ckenarbeiten durchgeführt. E<strong>in</strong> besonderes Anliegen war auch hier<br />
wieder die Raumlufttechnische Versorgung. War <strong>in</strong> OP 3 noch e<strong>in</strong>e<br />
Umluftdecke von 1.80 x 1.80 Metern up to date, so wurde hier e<strong>in</strong>e<br />
3 x 3 Meter Lam<strong>in</strong>ar-Air-Flow-Decke e<strong>in</strong>gebaut um die hygienischen<br />
Vorraussetzungen für Operationen immer weiter zu verbessern.<br />
Nach e<strong>in</strong>em Jahr Baupause wurde jetzt der verbleibende OP 1 mit<br />
den gleichen hohen Ansprüchen wie oben genannt fertiggestellt.<br />
Die Baukosten für das Sanierungskonzept betrugen <strong>in</strong>sgesamt<br />
2.135.000 Euro. Alle Baumaßnahmen wurden aus organisatorischen<br />
Gründen jeweils <strong>in</strong> den Sommermonaten nach straffem Bauzeiten-<br />
plan bei laufendem Betrieb durchgeführt.<br />
Dies war nur durch e<strong>in</strong> außerordentlich hohes Maß an Organisation<br />
und Diszipl<strong>in</strong> aller beteiligten Mitarbeiter zu erreichen.<br />
Nach fünf Jahren ist es gelungen, e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>isch funktionale Operati-<br />
onsabteilung mit besten hygienischen Vorraussetzungen zu schaf-<br />
fen, die durch die erreichte Kapazitätserweiterung e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n an<br />
Variabilität und damit e<strong>in</strong>e Verbesserung der Nutzungsmöglichkei-<br />
ten zum Wohl unserer Patienten darstellt.<br />
im BAU<br />
Sieht das wie e<strong>in</strong> OP-Saal aus?<br />
Jetzt schon!<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 45
46 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
Im PORTRAIT<br />
Deutscher Meister der Ärzte im Tennis<br />
Angehender Internist aus dem EVK<br />
Hamm gew<strong>in</strong>nt Deutsche<br />
Tennis-Meisterschaft der Ärzte<br />
Hamm (tmv) Er bastelt gerade am Doktortitel, hat seit dem 17.<br />
Januar 2005 se<strong>in</strong>e erste Assistentenstelle <strong>in</strong> der Inneren Me-<br />
diz<strong>in</strong> des EVK Hamm, spielt leidenschaftlich gern Schach, mag<br />
Reisen an Strände, die zum Schnorcheln e<strong>in</strong>laden, und nimmt<br />
sich viel Zeit für Bücher aller Art. Dass er gutes Essen mag, sieht<br />
man se<strong>in</strong>er Figur nicht an. Se<strong>in</strong>e bisher favorisierte Sportart ist<br />
das Tennis, und seit dem 24. Juli dieses Jahres ist Christian Rei-<br />
cherst <strong>in</strong> dieser Diszipl<strong>in</strong> der Deutsche Meister der Ärzte.<br />
„Eigentlich war es e<strong>in</strong> Zufall, dass ich überhaupt an dem Turnier teil-<br />
genommen habe“, berichtet Christian Reicherts. Er sei von Claudia<br />
Re<strong>in</strong>länder, e<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> aus Studienzeiten, gefragt worden, ob er<br />
nicht mit ihr geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> der Turnierklasse Mixed antreten wol-<br />
le. Daraus ist letztlich nichts geworden, weil Claudia Re<strong>in</strong>länder an<br />
den Ausscheidungsspielen im gemischten Doppel am Turniersonn-<br />
tag term<strong>in</strong>lich verh<strong>in</strong>dert war. So g<strong>in</strong>g man getrennt an den Start,<br />
was im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gesehen vielleicht die bessere Alternative war:<br />
Sie gewann als Deutsche Meister<strong>in</strong> bei den Frauen und er holte sich<br />
den Titel bei den Herren. Ob die beiden Champions auch auf dem<br />
Platz harmoniert hätten, bleibt <strong>in</strong>des ungewiss – wahrsche<strong>in</strong>lich bis<br />
zum kommenden Jahr.<br />
Seit mehr als 30 Jahren schon wird die „Deutsche Meisterschaft<br />
der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker“ auf der Anlage<br />
der TG Reckl<strong>in</strong>ghausen ermittelt. Organisiert wurde das Ereignis<br />
am 23. und 24. Juli dieses Jahres von W<strong>in</strong>fried Hoff, der mit sei-<br />
nem Team nicht nur die sportliche Seite des Turniers im Blick hat.<br />
„Die familiäre Atmosphäre und der ungezwungene Umgang mit-<br />
e<strong>in</strong>ander haben mich sofort begeistert“, schwärmt Reicherts. Die<br />
Abendveranstaltung am Samstag bot e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm, „und wir s<strong>in</strong>d dort als Sportler zusammen gekommen,<br />
nicht als Ballbesucher.“ Vom Ord<strong>in</strong>arius bis zum Mediz<strong>in</strong>student<br />
waren alle schnell beim freundschaftlichen „Du“.<br />
Tagsüber boten sich die Sportler spannende Matches <strong>in</strong> allen Al-<br />
ters- und Qualifikationsklassen. „Ich kam als ungesetzter Spie-<br />
ler bei den Herren, gewann me<strong>in</strong>e Spiele und traf im Halbf<strong>in</strong>a-<br />
le auf den Vorjahresmeister“, schildert Reicherst den Turnierver-<br />
lauf bis zu dem Zeitpunkt, an dem es für ihn wirklich spannend<br />
wurde. Den Titelverteidiger fertigte der spätere Champion sou-<br />
verän <strong>in</strong> zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3 ab. Im F<strong>in</strong>ale ließ Reicherts<br />
Christian Reicherts - Tennis kann er, Tauchen will er lernen!<br />
dann nichts mehr anbrennen und holte sich mit 6:3 und 6:0 ver-<br />
dient den Titel.<br />
Was er sportlich noch erreichen will? „Ich möchte irgendwann<br />
gerne Tauchen lernen“, erklärt der 26-jährige Mediz<strong>in</strong>er mit ei-<br />
nem Lächeln <strong>in</strong> sympathischer Bescheidenheit. Und zwischen-<br />
durch steht die Titelverteidigung an. „Natürlich b<strong>in</strong> ich im nächs-<br />
ten Jahr wieder dabei, alle<strong>in</strong> schon deshalb, weil ich den Wan-<br />
derpokal zurückgeben muss“, ist sich Reicherts über e<strong>in</strong>e erneute<br />
Turnierteilnahme schon sicher. Der Weg vom Wohnort <strong>in</strong> Müns-<br />
ter bis zum Turnierplatz <strong>in</strong> Reckl<strong>in</strong>ghausen ist nicht weit. Und<br />
schließlich wird Claudia Re<strong>in</strong>länder ihren Titel auch verteidigen<br />
müssen. Ob es mit dem Mixed dann ebenfalls klappt?
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Valeo</strong>–Verbund Evangelischer Krankenhäuser <strong>in</strong> Westfalen gGmbH<br />
Geschäftsführungsbereich Kommunikation und Market<strong>in</strong>g:<br />
GF Jochen Br<strong>in</strong>k<br />
Chefredaktion & Projektsteuerung:<br />
Thomas Meier-Vehr<strong>in</strong>g (v.i.S.d.P)<br />
Redaktion:<br />
Matthias Becker, Münster (bec), Michael Blumenröhr, Paderborn<br />
(mib), Peter Büttner, Mediakom Unna (peb), Rosemarie Franzen,<br />
<strong>Lippstadt</strong> (fra), Cor<strong>in</strong>na Glück, Mediakom Unna (cg), Charlotte Ku-<br />
nert, Unna (chk), Ursula Lenger, Bünde-Enger (len), Thomas Meier-<br />
Vehr<strong>in</strong>g, Hamm (tmv), Mario Leisle, Bielefeld (rio), Michael Schelp,<br />
Bad Oeynhausen (msch), Thorsten Strohbecke, Gronau (tst).<br />
Redaktionsanschrift:<br />
MediaKom Unna - Redaktion <strong>Valeo</strong>-mittendr<strong>in</strong><br />
Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna<br />
Fon: 0 23 03 | 254 22 32<br />
Fax: 0 23 03 | 254 22 22<br />
E-Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />
Web: www.valeo-kl<strong>in</strong>ikverbund.de<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag:<br />
MediaPr<strong>in</strong>t Verlagsgesellschaft mbH<br />
Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2005<br />
Anzeigen:<br />
Albus & Müller MediaService<br />
Ritterstraße 23, 31737 R<strong>in</strong>teln<br />
Fon und Fax: 05751 | 99 30 73<br />
E-Mail: gunter.e.albus@gmx.de<br />
Druck:<br />
DZE - Druck_Zentrum_Essen, www.dzessen.de<br />
<strong>Valeo</strong>-mittendr<strong>in</strong> Nr. 6 ersche<strong>in</strong>t am 09.12.2005<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss: 21.11.2005<br />
Auflage: 10.000<br />
Photonachweis:<br />
Peter Büttner: Seiten 18, 19; Cor<strong>in</strong>na Glück: Seite 32; IfADo: Seiten<br />
12, 13; M. Kirsten: Seite 43; Werner Krüper: Seiten 9, 25, 27; Michael<br />
Ludolph: Seite 26; Thomas Meier-Vehr<strong>in</strong>g: Seiten 3, 28, 29, 30, 31, 33,<br />
35, 36, 38, 46; Julian Notarnicola: Seite 11; Paul Schulz: Seite 14; Pe-<br />
tra Siegers: Seite 8; Vivantes: Seite 42; Torsten Wörfel: Seiten 20, 22,<br />
34, 44, 45; Sandra Zeisberg: Titel, Seiten 22, 23; EvKB: Seiten 24, 40;<br />
Johanniter-Ordenshäuser: Seiten 10, 16, 21; St. Johannisstift Pader-<br />
born: Seite 24; EK Unna: Seite 40<br />
September 2005 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • 47
48 • <strong>Valeo</strong> mittendr<strong>in</strong> • September 2005<br />
<strong>Valeo</strong> im GESPRÄCH