Mauenheim: das erste Bioenergiedorf in Baden-Württemberg strom ...
Mauenheim: das erste Bioenergiedorf in Baden-Württemberg strom ...
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<strong>Mauenheim</strong>:<br />
<strong>das</strong> <strong>erste</strong> <strong>Bioenergiedorf</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
<strong>strom</strong>- und wärmeseitige<br />
Vollversorgung aus<br />
erneuerbaren Energien<br />
nämlich Biogas,<br />
Holzhackschnitzel, PV
Ausgangslage<br />
• E<strong>in</strong>e am Ortsrand betriebene Biogasanlage bot 180.000 l<br />
Heizöl-Äquivalent (HÖÄ) als Abwärme an<br />
• Der Ort bezog bisher pro Jahr rund 300.000 l Heizöl<br />
• Der daraus resultierende Kaufkraftverlust belief sich auf<br />
knapp 200.000 Euro jährlich<br />
• mit fossiler Preissteigerung <strong>in</strong> 20 Jahren rund 6 Mio. Euro<br />
• Ziel war Vollversorgung aus eE (<strong>strom</strong>- und wärmeseitig)<br />
und weitgehende Kaufkraftb<strong>in</strong>dung
Konzeptionelle Vorüberlegungen<br />
• Biogasanlage reicht als e<strong>in</strong>zige Wärmequelle zum Betrieb<br />
des Nahwärmenetzes nicht aus<br />
• 1. Versorgungssicherheit, 2. Spitzenlast<br />
• Zweite Wärmequelle Holzhackschnitzelkessel<br />
• Abwärme aus Biogas-BHKW ist kostenlos, sie hat immer<br />
Vorrang<br />
• für den Extremfall ist dritte Wärmequelle problemlos<br />
anschliessbar: mobile Heizzentrale
Biogasanlage Hackschnitzelheizung PV
<strong>Bioenergiedorf</strong> <strong>Mauenheim</strong> - technisch<br />
• Abwärme aus Biogasanlage, ca. 150.000 l HÖÄ<br />
• Hackschnitzelheizung 900 kW, ca. 150.000 l HÖÄ<br />
• Nahwärmenetz ~ 4 km Trassenlänge, ~ 8 km Leitungslänge<br />
• Photovoltaikanlage neu 66 kW, bisher im Ort ca. 90 kW<br />
• PV-Leistung gesamt > 150 kW<br />
solarer Deckungsgrad gesamt > 30%<br />
• Biogasanlage liefert 4-fachen <strong>Mauenheim</strong>er Strombedarf<br />
• Wärmelieferung seit Heizperiode 2006<br />
• Kunden: 66 kommunale, kirchliche und private Gebäude
Biogasanlage im Überblick (Bauphase)
Erdarbeiten für die Fermenter
Dämmung / Armierung Fermenterboden
Betonieren Fermenterboden
Dämmung, Schalung Fermenterwände
Aussenansicht Fermenter o. Verkleidung
2 neue Fahrsilos
Gespeicherte Solarenergie: Energiepflanzen<br />
als Silage
Der Dosierer wird täglich<br />
mit Energiepflanzen befüllt
Der Dosierer beschickt vollautomatisch<br />
den Gärbehälter
Im Gärbehälter entsteht <strong>das</strong> Biogas / Methan
Der Gassack, geschützt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Getreidesilo
Anlieferung BHKW-Conta<strong>in</strong>er
Im BHKW wird aus Biogas Strom und Wärme
BHKW Conta<strong>in</strong>er Innenansicht
Das BHKW: 250 kW el / 260 kW therm
Das Ärgernis:<br />
der „Not“kühler
Die Lösung:<br />
Nahwärmeleitung
Die Wärme wird auf die Reise geschickt
Zweite Wärmequelle / Spitzenlast<br />
1 MW Hackschnitzelheizung im Conta<strong>in</strong>er
Wo möglich, liegt die Leitung im<br />
unbefestigten Bereich
Rohrleitungsgraben, ca. 40 cm breit,<br />
ca. 80 cm tief
Die Strasse ist auch während<br />
der Bauphase benutzbar
Gräben nach Tiefbau wieder geteert
Abzweigung mit T-Stück
Kernbohrung vom Hausanschlussgraben<br />
<strong>in</strong>s Gebäude
Kernbohrung, Wärmeleitung<br />
Innenseite Kellergeschoß
Wärmeübergabestation<br />
= Pufferspeicher + Armaturen
Wärmelieferung ist attraktiv:<br />
• ke<strong>in</strong>e Investitionen der Wärmenutzer<br />
Nahwärmeleitung und Wärmeübergabestation<br />
<strong>in</strong>kl. E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung f<strong>in</strong>anziert solarcomplex<br />
• Versorgungssicherheit durch 2 Systeme<br />
Hackschnitzelheizung / Biogas-BHKW<br />
zusätzlich Anschluß für mobile Heizzentrale<br />
• günstiger Wärmepreis (garantiert unter Öl / Gas)<br />
ist vertraglich festgelegt
Das <strong>Bioenergiedorf</strong> bietet ökologische<br />
und wirtschaftliche Vorteile für viele:<br />
• Die Energiekosten der Haushalte s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ger als<br />
bisher = mehr Kaufkraft<br />
• Die Energiekosten fliessen nicht mehr aus der Region<br />
ab = mehr Kaufkraft<br />
• Wertschöpfung Waldhackschnitzel <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
• Wenn sich möglichst viele <strong>Mauenheim</strong>er an der<br />
Betreibergesellschaft beteiligen, fliessen die<br />
Energiekosten von der „l<strong>in</strong>ken <strong>in</strong> die rechte Tasche“
Der Nachweis ist erbracht:<br />
Zum<strong>in</strong>dest im ländlichen Raum ist e<strong>in</strong>e Vollver-sorgung aus<br />
heimischen erneuerbaren Energien möglich. Nicht erst <strong>in</strong><br />
ferner Zukunft, sondern zeitnah.<br />
Neben ökologischen Vorteilen haben die Projekte auch e<strong>in</strong>en<br />
hohen regionalwirtschaftlichen Wert:<br />
Die Energiekosten fliessen nicht mehr ab, sondern bleiben als<br />
Kaufkraft vor Ort.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hat <strong>das</strong> Potential für mehrere Hundert<br />
Bioenergiedörfer.
Lippertsreute - <strong>Bioenergiedorf</strong> Nr. 2
Aber: Es zeichnet sich bereits<br />
mittelfristig ab (3 - 5 Jahre), daß die<br />
Grenzen der regional verfügbaren<br />
Bioenergiepotentiale<br />
erreicht werden.
Holz (angebotsseitig)<br />
Schwach- und Restholz<br />
(m<strong>in</strong>d. 30.000 Fm)<br />
Landschaftspflegeholz<br />
(rund 12.000 t)<br />
Sägenebenprodukte<br />
(rund 3.000 t)<br />
naturbelassenes Altholz<br />
(rund 4.000t)<br />
187 GWh therm x 6 cent Wärmepreis<br />
= 11,2 Mio Euro regionale Wertschöpfung
Potentiale strecken (1):<br />
• Energiebedarf durch energetische Sanierung senken<br />
• E<strong>in</strong>satz Solarthermie<br />
• Nutzung kostenloser Abwärme wie <strong>Mauenheim</strong>
Biogas-Abwärme - <strong>das</strong> Potential<br />
Im Landkreis Konstanz s<strong>in</strong>d derzeit Biogasanlagen mit e<strong>in</strong>er<br />
elektrischen Leistung von gut 6 MW <strong>in</strong>stalliert.<br />
Es wird jährlich e<strong>in</strong>e Abwärme von rund 4 Mio. Liter Heizöl-<br />
Äquivalent erzeugt, aber nicht genutzt.<br />
Das s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> 20 Jahren rund 80 Mio. Liter Heizöl.<br />
oder 48 Mio. Euro (nach heutigen Preisen)<br />
bzw. ca. 90 Mio. Euro (mit 6% fossiler Preissteigerung)
Potentiale strecken (2):<br />
• Landschaftspflegeholz<br />
• kle<strong>in</strong>er Privatwald<br />
• Anbau Energieholz<br />
• Trocknung von Hackschnitzeln<br />
• E<strong>in</strong>richten von Zwischenlagern (Käferholz)
Bioenergie aus Forst- u.<br />
Landwirtschaft<br />
zur Strom - und<br />
Wärmebereitstellung<br />
Grundsätzliches
Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />
bietet Chancen und birgt Risiken.<br />
Staatlich garantierte E<strong>in</strong>speisevergütung =<br />
Chance<br />
bei ke<strong>in</strong>em anderen Produkt kann sich der Landwirt auf<br />
e<strong>in</strong>en stabilen Marktpreis verlassen, schon gar nicht auf 20<br />
Jahre<br />
ke<strong>in</strong> Inflationsausgleich = Risiko<br />
wenn die E<strong>in</strong>nahmenseite stabil ist, aber die Kosten davon<br />
laufen, wird die wirtschaftliche Luft immer dünner,<br />
Versorgungs- und Kosten-sicherheit der Anlage nur aus<br />
eigenen oder fest angepachteten Flächen
Verschärfung der Flächenkonkurrenz durch<br />
Ineeffizienz<br />
100 ha Energiepflanzenanbau<br />
40 ha werden zu Strom<br />
10 ha werden zu Prozesswärme<br />
50 ha gehen <strong>in</strong> die Atmosphäre<br />
(oder <strong>in</strong>s Nahwärmenetz)
Schluß mit „Big is beautiful“<br />
E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anlage mit kalkulierbaren<br />
Gestehungs-kosten und Wärmenutzung ist<br />
deutlich wirtschaftlicher als e<strong>in</strong>e große mit<br />
viel fremden Flächen und ke<strong>in</strong>er<br />
Wärmenutzung. Erste Insolvenzen bei<br />
Großanlagen s<strong>in</strong>d bereits Realität!
Musterrechnung Wärmenutzung<br />
250 kWel = 2 Mio kWh / Jahr<br />
wenn 80 % der anfallenden Wärmeenergie<br />
genutzt werden, ergibt sich e<strong>in</strong> KWK-Bonus<br />
von ca.<br />
1,6 Mio. kWh x 0,02 Euro / kWh x<br />
Stromkennzahl<br />
~ 30.000 Euro
Modell 1 (solarcomplex wie <strong>Mauenheim</strong>)<br />
Tauschgeschäft „Wärme gegen<br />
Nahwärmenetz“<br />
Wärme wird kostenlos <strong>in</strong>s Nahwärmenetz<br />
abgegeben, dafür muß sich der Biogas-<br />
Anlagen-betreiber nicht an den Kosten der<br />
Wärmeverteilung beteiligen, d.h. die 30.000<br />
Euro s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Nettoerlös!<br />
Wie hoch ist der Nettoerlös aus dem Betrieb<br />
der Biogasanlage ?
Modell 2 (wie Hof Schönbuch bzw.<br />
Lippertsreute)<br />
solarcomplex f<strong>in</strong>anziert und Landwirt betreibt<br />
Biogasanlage als geme<strong>in</strong>same Anlage.<br />
Stromerträge <strong>in</strong>kl. KWK-Bonus werden etwa<br />
hälftig geteilt. Landwirt hat ke<strong>in</strong>en<br />
Schuldenberg aber volle unternehmerische<br />
Freiheit auf se<strong>in</strong>er Anlage.
Modell 3<br />
Landwirt f<strong>in</strong>anziert und betreibt Biogasanlage<br />
und Nahwärmenetz alle<strong>in</strong>.<br />
Stromerträge <strong>in</strong>kl. KWK-Bonus und<br />
Wärmeerlös fliessen nur dem Landwirt zu.<br />
Sehr hoher Invest - F<strong>in</strong>anzierbarkeit?<br />
Neidfaktor Bevölkerung - Landwirt?<br />
Verantwortung zur Wärmelieferung
Für die lange technische Lebensdauer<br />
e<strong>in</strong>es Nahwärmenetzes (30 - 50<br />
Jahre) muß e<strong>in</strong>e dauerhaft tragfähige<br />
Betreiberkonstellation gefunden /<br />
gegründet werden.<br />
1. Landwirt<br />
2. Genossenschaft vor Ort<br />
3. externer Contractor<br />
4. Eigenbetrieb Geme<strong>in</strong>de
Egal welches Modell:<br />
Die Abwärme von Biogasanlagen darf<br />
nicht wie bisher verschwendet werden,<br />
sondern muß grundsätzlich mit<br />
s<strong>in</strong>nvollen Konzepten<br />
als Nutzenergie erschlossen werden.<br />
z.B. als Grundlast zur Versorgung<br />
ganzer Geme<strong>in</strong>den oder Stadtteile.
Angebot:<br />
Wenn <strong>das</strong> gewünscht wird, bietet<br />
solarcomplex die Überlassung des<br />
Prozess-Know-Hows zur Realisierung von<br />
weiteren Bioenergiedörfern an. Das s<strong>in</strong>d<br />
Verträge, Kalkulationen, Material zur<br />
Öffentlichkeitsarbeit, etc.<br />
Je nach Aufwand unentgeltlich oder<br />
entgeltlich.
Ende der Präsentation -<br />
Vielen Dank<br />
Lust auf mehr Energie ?<br />
www.solarcomplex.de