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Zuverlässige Energie für Hamburg - Das neue Kraftwerk - Vattenfall

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ZUVERLÄSSIGE<br />

ENERGIE FÜR HAMBURG<br />

<strong>Das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg


STROM UND WÄRME<br />

FÜR DIE GANZE STADT<br />

Haben Sie Lust auf ein kleines Experiment? Zählen Sie einfach mal alle Geräte in Ihrer<br />

unmittelbaren Nähe, die in diesem Moment gerade <strong>Energie</strong> verbrauchen. <strong>Das</strong> Licht brennt,<br />

der Computer ist eingeschaltet, im Hintergrund spielt ein Radio und das schnurlose Telefon<br />

steht in der Ladestation. Nebenan, in der Küche, läuft der Kühlschrank, die Heizplatte<br />

hält den Kaffee warm und an der Mikrowelle, wie an vielen anderen Geräten auch,<br />

leuchtet eine LED-Anzeige.<br />

Rund um die Uhr versorgt<br />

Strom ist <strong>für</strong> uns alle so selbstverständlich, dass<br />

wir kaum über ihn nachdenken. Der Alltag einer<br />

Großstadt ist ohne zuverlässige Strom- und<br />

Wärmeversorgung nicht denkbar. Krankenhäuser,<br />

Fabriken, Unternehmen, Schulen, Bahnhöfe,<br />

Häfen – <strong>Energie</strong> ist die Grund voraussetzung<br />

<strong>für</strong> ihre Arbeit.<br />

In <strong>Hamburg</strong> sorgt <strong>Vattenfall</strong> seit mehr als 100<br />

Jahren <strong>für</strong> zuverlässige und bezahlbare <strong>Energie</strong>.<br />

Auch in Zukunft hat Europas fünftgrößtes Ener gieunternehmen<br />

hier eine Menge vor. Deshalb investiert<br />

<strong>Vattenfall</strong> aktuell rund drei Milliarden Euro<br />

in der Hansestadt, den Großteil davon in das <strong>neue</strong><br />

Steinkohlekraftwerk in Moorburg.<br />

Ohne <strong>Energie</strong> ist der Alltag<br />

heute nicht mehr vorstellbar<br />

So wird das <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong><br />

Moorburg künftig aussehen<br />

Warum gerade Kohle?<br />

Gehört die Zukunft nicht längst den er<strong>neue</strong>rbaren<br />

<strong>Energie</strong>n? Richtig. Allerdings decken Braun-<br />

und Steinkohle derzeit noch fast 50 Prozent<br />

des gesamten Strombedarfs in Deutschland.<br />

Auch wenn regenerative <strong>Energie</strong>n, wie das Bundesumweltministerium<br />

schätzt, bis 2030 bereits<br />

die Hälfte des gesamten <strong>Energie</strong>verbrauchs<br />

<strong>für</strong> Strom, Wärme und Mobilität decken werden,<br />

reichen sie allein noch nicht aus. <strong>Kraftwerk</strong>e auf<br />

der Basis fossiler Brennstoffe werden weiterhin<br />

benötigt. Im Gegensatz zu den er<strong>neue</strong>rbaren<br />

<strong>Energie</strong>n sind sie in der Lage, Strom und Wärme<br />

rund um die Uhr zu produzieren und die Grundlast<br />

zu decken.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg wird ab 2012 aus Kohle<br />

jährlich rund elf Milliarden Kilowattstunden Strom<br />

erzeugen. <strong>Das</strong> entspricht nahezu dem kompletten<br />

Bedarf der Hansestadt. Zusätzlich soll es rund<br />

180.000 Haushalte mit in Kraft-Wärme-Kopplung<br />

erzeugter Fernwärme versorgen.<br />

„<strong>Das</strong> Investitionspro gramm<br />

von <strong>Vattenfall</strong> ist ein klares<br />

Bekenntnis zum Standort<br />

<strong>Hamburg</strong>. Wir sichern der<br />

Region damit langfristig eine<br />

wirtschaftliche und umwelt-<br />

schonende Ver sorgung mit<br />

Strom bzw. Fern wärme und<br />

stärken die Wirtschaftskraft<br />

der Metropole.“<br />

Tuomo Hatakka,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>Vattenfall</strong> Europe<br />

Und was ist mit der Umwelt?<br />

Natürlich ist diese Frage berechtigt, schließlich<br />

haben die Emissionen von Kohlekraftwerken<br />

einen entscheidenden Anteil am weltweiten<br />

CO2-Ausstoß. Für <strong>Vattenfall</strong> hat dieses Thema<br />

oberste Priorität.<br />

Im Vergleich zu älteren Steinkohlekraftwerken<br />

(wie z. B. dem Heizkraftwerk Wedel) mit niedrigeren<br />

Wirkungsgraden spart das <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg bei<br />

voller Leistung jährlich ca. 2,3 Millionen Tonnen<br />

CO2 ein. Mit anderen Worten: Jede ins Netz eingespeiste<br />

Kilowattstunde verursacht 23 Prozent<br />

weniger CO2, als das bisher der Fall war. Sobald<br />

die erforderlichen technischen, wirtschaftlichen<br />

und gesetzlichen Voraus setzungen gegeben sind,<br />

wird <strong>Vattenfall</strong> das <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg mit einer<br />

Anlage zur Abscheidung von CO2 ausrüsten.<br />

Was versteht man unter Grundlast?<br />

Als Grundlast wird die permanent ben ötigte<br />

Leistung in einem Strom versorgungssystem<br />

bezeichnet. Sie beträgt in Deutschland etwa<br />

70 Prozent des Spitzenbedarfs an Strom.<br />

Vereinfacht gesagt, laufen <strong>Kraftwerk</strong>e im<br />

Grundlastbereich rund um die Uhr, um den<br />

Mindestverbrauch zu decken. Da der niedrigste<br />

Stromverbrauch meist nachts auftritt, wird die<br />

Höhe der Grundlast von Industrieanlagen, die<br />

nachts produzieren, von der Straßenbeleuchtung<br />

sowie von Dauerverbrauchern in Haushalt<br />

und Gewerbe bestimmt.<br />

Solange keine praktikablen Mög lichkeiten<br />

<strong>für</strong> die Speicherung elektrischer <strong>Energie</strong><br />

verfüg bar sind, kann die Grundlast nicht allein<br />

durch den Einsatz von Wind- und Solarenergie<br />

gedeckt werden.<br />

2 3


EIN NEUBAU, VON DEM HAMBURG<br />

DOPPELT PROFITIERT<br />

Höhere Effizienz und geringere Emissionen – dieses Versprechen hat <strong>Vattenfall</strong> den<br />

<strong>Hamburg</strong>ern in Hinblick auf das <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg gegeben. Doch das sind längst<br />

nicht die einzigen Argumente, die <strong>für</strong> den Neubau sprechen.<br />

Einzigartiger Wirkungsgrad dank<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Die elektrische Bruttoleistung des <strong>neue</strong>n Doppelblock-Steinkohlekraftwerks<br />

in <strong>Hamburg</strong>-Moorburg<br />

wird 1.640 Megawatt betragen. Zusätzlich sollen<br />

langfristig bis zu 650 Megawatt Fernwärme ausgekoppelt<br />

werden. Damit deckt das <strong>Kraftwerk</strong><br />

Moorburg rund 90 Prozent des gesamten Strombedarfs<br />

und erzeugt ca. 40 Prozent der Fern wärme,<br />

die <strong>Vattenfall</strong> der Hansestadt zur Verfügung stellt.<br />

<strong>Das</strong> <strong>für</strong> eine Betriebszeit von 40 Jahren ausgelegte<br />

<strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong> verfügt über einen <strong>für</strong> die<br />

deutsche <strong>Kraftwerk</strong>slandschaft einzigartig hohen<br />

Nettowirkungsgrad von 46,5 Prozent. Zum Vergleich:<br />

Der durchschnittliche Wirk ungs grad deutscher<br />

Steinkohlekraftwerke liegt bei 38 Prozent. Durch<br />

die konsequente Anwendung der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung – also der gleichzeitigen Erzeugung von<br />

Strom und Wärme – ergibt sich sogar eine<br />

Brennstoffausnutzung von bis zu 61 Prozent.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Die gleichzeitige Gewinnung von Strom und<br />

Wärme in einem Prozess wird „Kraft-Wärme-<br />

Kopplung“ genannt. In diesem Prozess der<br />

rationellen und umweltverträglichen <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

wird bei der Umwandlung von Kohle<br />

in elektrische <strong>Energie</strong> auch die entstehende<br />

Wärme genutzt, z. B. <strong>für</strong> Heizzwecke.<br />

<strong>Das</strong> Funktionsprinzip ist denkbar einfach:<br />

<strong>Kraftwerk</strong>e geben bei der Stromerzeugung<br />

die nicht <strong>für</strong> den Antrieb der Turbinen nutzbare<br />

<strong>Energie</strong> als Wärme an die Umwelt ab.<br />

Bei der Kraft-Wär me-Kopplung geht ein Teil<br />

dieser <strong>Energie</strong> nicht verloren, sondern wird<br />

der Industrie und den Haushalten als Heiz-<br />

bzw. Prozesswärme zur Verfügung gestellt.<br />

Dadurch wird im Vergleich zur getrennten<br />

Erzeugung aus jeder Brennstoffeinheit<br />

wesent lich mehr nutzbare <strong>Energie</strong> gewonnen.<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er Hafen ist<br />

ein traditioneller <strong>Energie</strong>-<br />

erzeugungsstandort<br />

<strong>Vattenfall</strong> modernisiert seinen <strong>Kraftwerk</strong>spark<br />

Der <strong>Kraftwerk</strong>sneu bau in Moorburg löst die Stromerzeugung<br />

des 1962 errichteten Heizkraft werks<br />

Wedel ab und übernimmt auch dessen Fernwärmelieferung.<br />

Er bietet zugleich die Möglichkeit, künftig<br />

immer mehr <strong>Hamburg</strong>er mit dieser umweltfreundlichen<br />

und komfortablen Heizungs art zu versorgen.<br />

Derzeit erhalten in <strong>Hamburg</strong> rund 438.000 Wohneinheiten<br />

Fern wärme.<br />

<strong>Das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg leistet schon heute<br />

einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

der Region. Allein auf der Baustelle<br />

Warum entsteht das <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong><br />

eigentlich in Moorburg?<br />

Für den Standort in Moorburg spricht zunächst die<br />

Nähe zu den <strong>Hamburg</strong>er Ver brauchern. Denn im<br />

Gegensatz zum Strom kann Fernwärme – auch wenn<br />

der Begriff etwas anderes vermuten lässt – nicht<br />

über große Entfernungen transportiert werden.<br />

Erst durch die geringe räumliche Distanz zwischen<br />

<strong>Kraftwerk</strong> und Verbrauchszentren wie Industriezonen<br />

und dicht besiedelten Wohngebieten kommen<br />

die Vorteile der Fernwärme zum Tragen.<br />

Außerdem hat der Standort im <strong>Hamburg</strong>er Hafen<br />

Tradition <strong>für</strong> die <strong>Energie</strong>versorgung der Stadt.<br />

Über 25 Jahre lang befand sich hier ein mit Gas<br />

und Öl befeuertes 1.030 MW-<strong>Kraftwerk</strong>. Teile der<br />

vorhandenen Infrastruktur werden mit dem <strong>neue</strong>n<br />

<strong>Kraftwerk</strong> Moorburg weiter verwendet.<br />

Auch die Lage an der Süderelbe zahlt sich aus.<br />

Die Steinkohle muss nicht durch das Inland transportiert<br />

werden, sondern gelangt direkt auf dem<br />

Wasserweg zum <strong>Kraftwerk</strong>. Für die Frachtschiffe<br />

wurde eigens eine 600 Meter lange Kaianlage<br />

gebaut, die u. a. das Entladen hochseetüchtiger<br />

Kohleschiffe ermöglicht.<br />

arbeiten bis zu 2.500 Menschen. Für den <strong>Kraftwerk</strong>sbetrieb<br />

und bei den Dienstleistern entstehen<br />

370 Arbeitsplätze. Lang fristig sichert <strong>Vattenfall</strong><br />

in der Metropolregion <strong>Hamburg</strong> bis zu 6.000<br />

Arbeitsplätze. Weitere wirtschaftliche Impulse <strong>für</strong><br />

Unternehmen in der Region und den <strong>Hamburg</strong>er<br />

Hafen entstehen durch rund vier Millionen Tonnen<br />

Gesamtumschlag an Massen gü tern wie Kohle,<br />

Asche und Gips. Außerdem profitiert <strong>Hamburg</strong> ab<br />

In betriebnahme des <strong>Kraftwerk</strong>s von beträchtlichen<br />

stabilen Gewerbesteuerein nahmen – Geld, das<br />

die Stadt <strong>für</strong> dringende Aufgaben wie z. B. <strong>neue</strong><br />

Universitäten und Schulen benötigt.<br />

4 5<br />

A7<br />

A261<br />

<strong>Kraftwerk</strong><br />

Moorburg<br />

A7<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

HafenCity<br />

A253<br />

Süderelbe<br />

A252 A255<br />

A1<br />

Norderelbe<br />

A1


NICHTS LIEGT NÄHER<br />

ALS FERNWÄRME<br />

Fernwärme ist eines der komfortabelsten und umweltschonendsten konventionellen<br />

Heizungssysteme und hat in <strong>Hamburg</strong> bereits eine erstaunlich lange Geschichte.<br />

Die Fernwärmeüber-<br />

gabestation stellt die<br />

Verbindung zwischen der<br />

von außen kommenden<br />

Fernwärmeleitung und der<br />

Heizungsanlage dar.<br />

Da<strong>für</strong> wird lediglich ein<br />

Stück Kellerwand benötigt.<br />

Pro Wohneinheit eine Tonne weniger CO2<br />

Beim Thema Fernwärme blickt <strong>Vattenfall</strong> auf mehr<br />

als ein Jahrhundert Erfahrung zurück. Bereits 1894<br />

wurde das <strong>Hamburg</strong>er Rathaus als erstes Gebäude<br />

der Hansestadt mit Fernwärme einer Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlage versorgt. Heute deckt<br />

die Fernwärme von <strong>Vattenfall</strong> <strong>Hamburg</strong>s ge samten<br />

Wärmebedarf zu 18 Prozent. <strong>Vattenfall</strong> versorgt in<br />

<strong>Hamburg</strong> Haushalte, Bürogebäude, Krankenhäuser,<br />

Hotels und Schulen mit umweltfreundlicher Fernwärme.<br />

<strong>Das</strong> entspricht zurzeit dem Bedarf von rund<br />

438.000 Wohneinheiten. Bis zum Jahr 2015 sollen<br />

weitere 25.000 Wohnein heiten hinzukommen und<br />

bis 2020 noch einmal dieselbe Anzahl.<br />

Jede in <strong>Hamburg</strong> von <strong>Vattenfall</strong> mit Fernwärme<br />

versorgte Wohneinheit spart im Vergleich zu einer<br />

dezentralen Heizungslösung, wie zum Beispiel gas-<br />

und ölbefeuerten Individualheizungen, durchschnittlich<br />

eine Tonne CO2 pro Jahr. Möglich macht das die<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, bei der die Abwärme aus der<br />

Stromproduktion zum Heizen genutzt wird.<br />

Für die Erweiterung des<br />

Fernwärmenetzes wird die<br />

Elbe untertunnelt<br />

Legende<br />

Wedel<br />

Heizkraftwerk<br />

Heizwerk<br />

Verbrennungsanlage, Klärschlammverbrennung<br />

Blockheizkraftwerk<br />

Fernwärmeversorgungsgebiet<br />

Biomasse-Heizkraftwerk<br />

Müllverwertungsanlage<br />

Verlauf Fernwärmeleitung<br />

6 7<br />

Haferweg<br />

(geplant)<br />

Rugenberger<br />

Damm<br />

Moorburg<br />

(ab 2012)<br />

Burgwedel/<br />

Schnelsen<br />

UKE<br />

VERA<br />

HafenCity<br />

Barmbek<br />

Borsigstraße<br />

Tiefstack<br />

<strong>Das</strong> Wärmenetz in <strong>Hamburg</strong><br />

Durch ein über 800 km langes Rohrleitungsnetz<br />

gelangen bereits heute jährlich vier Milliarden KWh<br />

Fernwärme zu den mehr als 10.000 Übergabestationen<br />

und weiter zu den insgesamt 438.000<br />

Wohneinheiten.<br />

„<strong>Das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong><br />

Moorburg wird mehr Wärme<br />

anbieten können als das<br />

bisherige Heizkraftwerk<br />

Wedel. Mit dem steigenden<br />

Anteil der in KWK-Anlagen<br />

produzierten Fernwärme<br />

können künftig noch mehr<br />

<strong>Hamburg</strong>er saubere und<br />

komfortable Fernwärme<br />

nutzen.“<br />

Burkhard Römhild,<br />

Leiter <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg<br />

Allermöhe<br />

Übersicht über<br />

das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Wärmenetz von<br />

<strong>Vattenfall</strong><br />

Hauptpfeiler der <strong>Hamburg</strong>er Fernwärmeversorgung<br />

sind bisher die Heizkraftwerke Tiefstack und<br />

Wedel, das Heizwerk HafenCity und die Müllverwertung<br />

Borsigstraße. Blockheizkraftwerke und kleine<br />

Heizwerke zur Abdeckung der Nachfragespitzen,<br />

zum Beispiel an kalten und windigen Wintertagen,<br />

ergänzen den Anlagenpark.<br />

Am Standort Haferweg, in Altona, plant <strong>Vattenfall</strong><br />

zusätzlich die Errichtung eines Biomasse-Heizkraftwerks.<br />

Die Anlage soll in Kraft-Wärme-Kopplung<br />

bis zu 17 MW Wärme- und 5 MW elektrische Leistung<br />

erzeugen. Als Brennstoff werden jährlich<br />

rund 76.000 Tonnen Hackschnitzel aus naturbelassenem<br />

Holz genutzt.<br />

Für den Wärmetransport vom <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg<br />

in die <strong>Hamburg</strong>er Innenstadt wird eine <strong>neue</strong> Leitung<br />

sorgen. Sie führt von der Süderelbe durch den<br />

Freihafen bis zur Pumpstation Haferweg in Altona.<br />

<strong>Vattenfall</strong> wird da<strong>für</strong> die Norderelbe in 40 Meter Tiefe<br />

untertunneln. Dabei kommt eine ähnliche Technik<br />

zum Einsatz wie beim Bau der vierten Elbtunnelröhre.


UMWELTSCHUTZ IN<br />

DIE TAT UMGESETZT<br />

<strong>Vattenfall</strong> leistet einen aktiven Beitrag dazu, die Ressourcen der Erde vernünftig und<br />

so effizient wie möglich zu nutzen. Deshalb kommt bei <strong>Vattenfall</strong> zur Erzeugung von Strom<br />

und Wärme zukunftsweisende Technik zum Einsatz.<br />

Maximale Anstrengungen<br />

<strong>für</strong> minimale Emissionen<br />

Im <strong>neue</strong>n <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg setzt <strong>Vattenfall</strong> in<br />

jedem Detail auf modernste Spitzentechnologie –<br />

von der optimalen Verbrennung der Kohle über<br />

eine perfekte Filterung <strong>für</strong> möglichst saubere<br />

Luft bis zum optimalen Schutz der Elbe.<br />

Die Verbrennungstechnik und die Rauchgas reinigungs<br />

anlage des <strong>Kraftwerk</strong>s Moorburg sind optimal<br />

aufeinander abgestimmt. Somit kann gewährleistet<br />

werden, dass die Anlage die gesetzlich vorgegebenen<br />

Grenzwerte in jedem Betriebs zustand<br />

min des tens erfüllt, bei Staub, Schwefel dioxid und<br />

Stick stoffoxiden sogar deutlich unterschreitet.<br />

Auch der durch das <strong>Kraftwerk</strong> verursachte Staub<br />

führt zu keiner messbaren Erhöhung der Belastung<br />

in der <strong>Hamburg</strong>er Luft. Da<strong>für</strong> sorgen neben der<br />

Rauchgasreinigung zwei große, geschlossene Kohlekreis<br />

lager, in denen die am werkseigenen Pier abgedeckt<br />

angelandete Steinkohle zwischengelagert wird.<br />

Aufgrund umfangreicher schallmindernder Maß nahmen<br />

wird das <strong>Kraftwerk</strong> kaum Lärmemiss ionen verursachen.<br />

Die Anforderungen an schalltechnisch<br />

relevante Komponenten flossen bereits in die<br />

Planungen ein und werden bei der Errichtung der<br />

Anlage umgesetzt.<br />

„<strong>Das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong> in<br />

Moorburg unterschreitet die<br />

Grenzwerte <strong>für</strong> Schad stoff-<br />

emissionen bei Staub,<br />

Koh lenmonoxid und<br />

Schwefel dioxid deutlich,<br />

und zwar um 50 Prozent.<br />

Bei Stickoxid liegt der Wert<br />

sogar unter 65 Prozent.“<br />

Helmut Glaß,<br />

Leiter Umweltschutz/<br />

Genehmigungen<br />

Funktionsweise der<br />

Rauchgasentschwefelung<br />

Reinigung des Rauchgases<br />

Bei der Verbrennung von Kohle entstehen Rauchgase.<br />

Diese Gase dürfen das <strong>Kraftwerk</strong> nur gereinigt<br />

verlassen. Da<strong>für</strong> sorgt ein dreistufiges Verfahren:<br />

Zunächst wird das Rauchgas aus dem Dampferzeuger<br />

durch die Entstickungsanlage geführt. Dabei reduziert<br />

ein Ammoniak-Luft-Gemisch die Stickoxide zu Stickstoff<br />

und Wasserdampf. Danach folgt die Entstaubung<br />

in einer Elektrofilteranlage. Zum Schluss passieren<br />

die Rauchgase die Entschwefelungsanlage.<br />

Aus Schwefeldioxid wird Gips<br />

<strong>für</strong> die Baustoffindustrie<br />

<strong>Das</strong> Rauchgas hat bei Eintritt in die Rauchgasentschwefelungsanlage<br />

eine Temperatur von 120<br />

bis 140 °C und eine Schwefeldioxidkonzentration<br />

von bis zu 4.000 Milligramm pro Kubikmeter. Die<br />

Reinigung des Rauchgases erfolgt durch Eindüsen<br />

einer Suspension aus Kalksteinmehl und Wasser.<br />

Dabei reagiert das Schwefeldioxid im Rauchgas mit<br />

Kalkstein<br />

Rauchgas<br />

Luft<br />

Prozesswasser<br />

Rauchgaswäscher<br />

der Kalksteinsuspension unter Zufuhr von Luft zu<br />

Calciumsulfat (Gips). <strong>Das</strong> abgekühlte und gereinigte<br />

feuchte Rauchgas wird dann über den 130 Meter<br />

hohen Kamin an die Atmosphäre abgegeben. Dabei<br />

werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte<br />

weit unterschritten.<br />

<strong>Das</strong> Nebenprodukt Gips wird über ein Förderband<br />

zunächst in ein Gipskreislager gefördert. Von hier<br />

aus gelangt es per Bandanlage an den Nebenkai<br />

und kann per Schiff abtransportiert werden. Die<br />

Abnehmer kommen zum Großteil aus der Baustoffindustrie,<br />

wie zum Beispiel Hersteller von Gipskartonplatten.<br />

Aber es gibt auch andere Verwender,<br />

etwa Champignonhersteller, die Gips als Dünger in<br />

ihren Zuchten einsetzen.<br />

gereinigtes Rauchgas<br />

Prozesswasser<br />

Gipsentwässerung<br />

8 9<br />

Filter<br />

Gips


NEUE WEGE FÜR DEN ARTENSCHUTZ<br />

<strong>Vattenfall</strong> erfüllt mit dem <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg alle Anforderungen an den Umweltschutz und sichert<br />

mit dem Bau von Europas größter Fischtreppe den Fortbestand verschiedener Elbpopulationen.<br />

Verantwortung <strong>für</strong> die Elbe und ihre Fische<br />

<strong>Vattenfall</strong> hat ein fortschrittliches Kühlsystem aus<br />

Durchlaufkühlung und Hybrid kühl turm (siehe auch<br />

Seite 22) entwickelt, das den hohen Umweltauflagen<br />

gerecht wird und dennoch Anlagenstillstände vermeidet<br />

und dadurch die Versorgungssicherheit gewährleis<br />

tet. <strong>Das</strong> Kühlwasser <strong>für</strong> das <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg<br />

stammt aus der Süderelbe. Dabei begrenzt die wasserrechtliche<br />

Erlaubnis die zulässige Entnahme menge.<br />

Am Ende des Kühlkreislaufs wird die Einleittemperatur<br />

des Kühlwassers begrenzt. Außerdem wird das Kühlwasser<br />

an der Einleitstelle mit Sauerstoff angereichert.<br />

Fischschutz am <strong>Kraftwerk</strong><br />

<strong>Das</strong> Kühlwasser aus der Elbe wird mit einer so geringen<br />

Geschwindigkeit angesaugt, dass die Fische in<br />

der Lage sind, gegen die Strömung zu schwimmen.<br />

Zusätzlich verhindert eine Fischscheuchanlage, dass<br />

die Fische am <strong>Kraftwerk</strong> in den Bereich höherer<br />

Strömungsgeschwin dig keiten geraten. Sollten trotz<br />

dieser Maßnahmen dennoch Fische mit dem Kühlwasser<br />

in den unmittelbaren Bereich der Entnahme<br />

gelangen, werden sie durch eine moderne Fischrückführanlage<br />

aus dem Kühl wasserstrom entnommen<br />

und schonend über eine Leitung in die<br />

Süderelbe zurückgeführt.<br />

Die Fischaufstiegsanlage in Geesthacht<br />

Zu den Schutzmaßnahmen <strong>für</strong> den Fluss zählt auch<br />

eine zusätzliche Fischaufstiegs anlage am Wehr<br />

Geesthacht – 35 km von der Bau stelle in Moorburg<br />

entfernt. Hier ist der Aufstieg von Wanderfischen<br />

wie Lachs und Meerforelle in den Oberlauf der<br />

Elbe nur eingeschränkt möglich. Die Fischaufstiegs<br />

anlage sorgt da<strong>für</strong>, dass die Fische auch entlang<br />

des nördlichen Ufers den Weg in ihre Laichgewässer<br />

finden. So können sich ihre Populationen<br />

in Zukunft noch besser entwickeln.<br />

Innovatives Projekt<br />

mit wissenschaftlicher Begleitung<br />

Die Anlage ist mit einer Gesamtlänge von 550<br />

Metern die größte ihrer Art in Europa. Sie besteht<br />

aus 49 einzelnen Becken, die jeweils links und<br />

10 11<br />

B 404<br />

rechts <strong>für</strong> die Fische durch zwei senkrechte<br />

Schlitze passierbar sind. Der Höhenunterschied<br />

zwischen den Becken beträgt zehn Zentimeter.<br />

Damit können die Fische die Staustufe problemlos<br />

und in großer Zahl überwinden. Speziell <strong>für</strong> Glas-<br />

und Steigaale wurden zusätzlich vier Aalleitern<br />

installiert, die jeweils aus einer 40 Zentimeter<br />

breiten Rinne mit einer bewässerten Bürstenstraße<br />

bestehen.<br />

Wozu brauchen Fische eine Aufstiegsanlage?<br />

Fische wandern bei der Nahrungssuche oder zum<br />

Laichen den Fluss aufwärts. Durch das Wehr Geesthacht<br />

ist der Weg versperrt. Die Fischaufstiegsanlage<br />

gibt ihnen die Möglichkeit, dieses Hindernis<br />

zu überwinden.<br />

<strong>Vattenfall</strong> unterstützt mit der Fischaufstiegsanlage<br />

u. a. aktiv das langfristig angelegte und von der<br />

Bundesrepublik unterstützte Wiederansiedlungsprogramm<br />

<strong>für</strong> den Stör in der Elbe, das ohne die<br />

<strong>neue</strong> Anlage keine Aussicht auf Erfolg hätte.<br />

Den Fischaufstieg pas-<br />

sieren Fische wie Flunder<br />

und Aal – zukünftig auch<br />

wieder der Stör. Die Anlage<br />

besteht aus 49 einzelnen<br />

Becken. Vier Aalleitern<br />

erlauben darüber<br />

hinaus auch winzigen<br />

Glasaalen die Überwindung<br />

des Wehrs.<br />

Die Strömungsverhältnisse in der Fischaufstiegsanlage<br />

wurden den Bedingungen der Elbe genau<br />

angepasst. Da<strong>für</strong> wurden zuvor alle Betriebszustände<br />

der Anlage von Wissenschaftlern des<br />

Karlsruher Instituts <strong>für</strong> Technologie in einem<br />

Modell untersucht.


WARUM DAS KRAFTWERK MOORBURG<br />

GUT FÜR DIE CO2-BILANZ IST<br />

Moderne <strong>Kraftwerk</strong>e erzeugen Strom und Wärme effizienter als ältere und verursachen<br />

weniger Emissionen. Sie sind die Bausteine <strong>für</strong> den Klimaschutz von morgen, weil<br />

sie Altanlagen mit niedrigerem Wirkungsgrad schrittweise vom Markt verdrängen.<br />

Weniger Emissionen pro Kilowattstunde<br />

Wenn das <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg ans Netz geht, wird<br />

es, wie der TÜV Rheinland ermittelte, Jahr <strong>für</strong> Jahr<br />

ca. 2,3 Millionen Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre<br />

ausstoßen als ein bestehendes Steinkohlekraft<br />

werk mit vergleichbarer Leistung. <strong>Das</strong> entspricht<br />

dem jährlichen CO2-Ausstoß von 1,2 Millionen Autos.<br />

Im Dauerbetrieb wird der Ausstoß etwa 750 Gramm<br />

pro Kilowattstunde betragen. Zum Vergleich:<br />

Ältere Stein kohlekraftwerke liegen bei einer CO2-<br />

Emission von etwa 950 g/kWh.<br />

Die Leipziger Strombörse „European<br />

Energy Exchange“<br />

Ein wichtiger Garant <strong>für</strong> die Verbesserung der<br />

Emissionsbilanz des deutschen <strong>Kraftwerk</strong>sparks<br />

ist die 2002 gegründete Leipziger Strombörse<br />

„European Energy Exchange“ (EEX). Sie ist ein<br />

Marktplatz <strong>für</strong> <strong>Energie</strong> und energienahe Produkte.<br />

Kohlendioxid und Klima<br />

Mit der Industrialisierung im 19. Jahr hundert<br />

begann der Mensch, fossile <strong>Energie</strong>träger wie<br />

Erdöl, Erdgas und Kohle zu verheizen und immer<br />

mehr Kohlendioxid (CO2) zu produzieren. Ein<br />

Groß teil davon bleibt in der Atmosphäre. Deshalb<br />

müssen wir bei der Nutzung fossiler <strong>Energie</strong>träger<br />

den CO2-Ausstoß verringern.<br />

Unter normalen Bedingungen ist CO2 ein farb-<br />

und geruchsloses Gas, das uns überall umgibt.<br />

Es ist mit einem Anteil von ca. 0,04% Bestandteil<br />

der Luft und entsteht bei der Verbrennung<br />

von kohlenstoffhaltigen Verbindungen wie<br />

z. B. Holz oder Kohle. Besondere Bedeutung<br />

hat Kohlendioxid dadurch, dass es als einer der<br />

Verursacher des Treibhauseffekts gilt.<br />

An ihr handeln viele deutsche und europäische<br />

<strong>Energie</strong> versorger, aber auch große Stromkunden<br />

und Versorgungsunternehmen.<br />

Der Stromhandel erfolgt nach dem Prinzip von<br />

Angebot und Nachfrage. <strong>Das</strong> Angebot <strong>für</strong> eine<br />

be stimmte Menge an Strom wird bei konventionellen<br />

<strong>Kraftwerk</strong>en derzeit fast vollständig<br />

durch den Brennstoffpreis und den Wirkungsgrad<br />

des <strong>Kraftwerk</strong>s festgelegt. <strong>Das</strong> heißt, Strom aus<br />

<strong>Kraftwerk</strong>en mit günstigen Brennstoffkosten<br />

und besten Wirkungsgraden kann zu einem<br />

niedrigeren Preis ange boten werden als solcher<br />

z. B. aus alten, weniger effizienten Anlagen.<br />

Somit verdrängen moderne, wettbewerbsfähigere<br />

Anlagen die Altanlagen mit einem höheren CO2-<br />

Ausstoß vom Markt.<br />

Wer zu viel CO2 ausstößt, zahlt drauf<br />

Bisher wurden den Stromerzeugern CO2-Zertifikate<br />

kostenlos zugeteilt. Sie berechtigen die Unternehmen,<br />

während der Produktion eine bestimmte<br />

Menge Kohlendioxid auszustoßen. Ab 2013 werden<br />

die meisten CO2-Zertifikate versteigert. Emissionen<br />

schlagen sich dann direkt auf den Preis nieder.<br />

Anbieter mit einer guten CO2-Bilanz sind daher<br />

künftig klar im Vorteil.<br />

An der Leipziger Strombörse EEX handeln<br />

deutsche und internationale <strong>Energie</strong>versorger<br />

mit Strom und anderen energienahen<br />

Produkten (Foto: © Christian Hüller)<br />

12 13


AUF DEM WEG ZUM<br />

ENERGIEMIX VON MORGEN<br />

In Zukunft will die <strong>Vattenfall</strong>-Gruppe Strom und Wärme vollständig CO 2-neutral produzieren.<br />

Wie passt diese Aussage mit dem Bau eines <strong>neue</strong>n Steinkohlekraftwerks zusammen?<br />

<strong>Vattenfall</strong> gehört in Europa zu den größten<br />

Erzeugern von Strom aus Windkraft<br />

Um eine hohe Versorgungssicherheit und <strong>Energie</strong><br />

zu bezahlbaren Preisen gewährleisten zu können,<br />

wird die <strong>Energie</strong>wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten<br />

noch nicht auf konventionelle Brenn stoffe<br />

wie Kohle verzichten können.<br />

Warum ist das so? Schließlich wächst der Anteil der<br />

er<strong>neue</strong>rbaren <strong>Energie</strong>n am Strommix der europäischen<br />

Versorger kontinuierlich. Auch <strong>Vattenfall</strong> arbeitet<br />

mit Hoch druck an der Entwick lung natürlicher<br />

<strong>Energie</strong> quellen, zum Beispiel durch den Bau von<br />

Windparks auf See. Aufgrund des konstanteren und<br />

stärkeren Windes ist die Stromge winnung dort<br />

besonders effizient. <strong>Das</strong> Unter nehmen gehört<br />

heute in Europa zu den größten Erzeugern von<br />

Strom aus Windkraft.<br />

Auch die <strong>Energie</strong> erzeugung aus der nachwachsenden<br />

<strong>Energie</strong> quelle Biomasse wird deutlich ausgebaut.<br />

Schon heute setzt <strong>Vattenfall</strong> eine Million<br />

Tonnen Holz und Abfälle mit hohem biogenen<br />

Anteil ein und ist damit Deutschlands größter<br />

Biomasse anlagen-Betreiber.<br />

Er<strong>neue</strong>rbare <strong>Energie</strong>n lösen nur einen Teil<br />

des Problems<br />

Bei der Windkraft gibt es naturbedingt starke Schwankungen.<br />

Jede Flaute würde gleichzeitig die Stromversorgung<br />

gefährden. Auch Biobrennstoffe stehen<br />

nicht unbegrenzt zur Verfügung. Entschei dend ist<br />

es daher, einen tragfähigen Strommix zusammenzustellen,<br />

der regenerative Kapazitäten sinnvoll<br />

mit konventio nellen verbindet.<br />

Kohle hat Zukunft – der Ausstoß von<br />

Kohlendioxid nicht<br />

Kohle steht weltweit in großen Mengen zur Verfügung.<br />

Für <strong>Vattenfall</strong> hat Kohle nur dann eine Zukunft als<br />

Bestand teil der <strong>Energie</strong> versorgung, wenn ihre<br />

Verstromung klimaschonend und möglichst CO2-arm<br />

erfolgen kann. Deshalb treibt das Unternehmen die<br />

Entwicklung sogenannter CCS-Verfahren voran.<br />

Unter CCS (Carbon Capture and Storage) fasst man<br />

Methoden zusammen, durch die das CO2 aus dem<br />

<strong>Kraftwerk</strong>sprozess abgeschieden und tief in der Erde<br />

gespeichert wird. Sobald die technischen, rechtlichen<br />

und wirtschaft lichen Voraussetzungen erfüllt sind,<br />

erhält auch das Kraft werk Moorburg eine eigene<br />

Anlage zur Abschei dung von CO2.<br />

In <strong>Vattenfall</strong>s Pilotanlage<br />

<strong>für</strong> ein Kohlekraftwerk<br />

mit CO2-Abscheidung in<br />

Schwarze Pumpe (Bran-<br />

denburg) wird das Koh-<br />

lendioxid abgeschieden<br />

und <strong>für</strong> den Transport in<br />

CO2-Tanks gespeichert<br />

Tagebau Elektrizität<br />

CO2<br />

Wie wird CO2 unterirdisch gespeichert?<br />

Hinter Carbon Capture and Storage (CCS) steht eine<br />

einfache Idee: <strong>Das</strong> Kohlendioxid wird nicht in die Atmosphäre<br />

abgegeben, sondern an seinen natürlichen<br />

Ursprungsort unter der Erde zurückgebracht. Als<br />

Speicher kommen Gesteinsstrukturen in Frage, die an<br />

gasdichte Barrieren grenzen. Solche tiefen Gesteinsschichten<br />

sind zum Beispiel jahrmillionenalte Erdgas-<br />

und Erdölfelder. Ähnliches gilt <strong>für</strong> sogenannte saline<br />

Aquifere. <strong>Das</strong> sind poröse Gesteinsschichten, die Salzwasser<br />

enthalten. Hier geht das CO2 mit den umgebenden<br />

Stoffen dauerhafte Bindungen ein. Weder <strong>für</strong><br />

den Menschen noch <strong>für</strong> das Grundwasser besteht eine<br />

Gefahr, denn die Speicherstätten liegen weit unterhalb<br />

der grundwasserführenden Formationen. <strong>Das</strong> Volumen<br />

der weltweit erschließbaren Speicher ist, laut<br />

Schätzungen von Wissenschaftlern, mehr als 70 Mal<br />

so groß wie die Menge, die der Mensch jährlich an<br />

Kohlendioxid freisetzt.<br />

In Schwarze Pumpe in der Lausitz hat <strong>Vattenfall</strong> im September<br />

2008 eine Pilotanlage <strong>für</strong> ein Kohlekraftwerk<br />

mit CO2-Abscheidung in Betrieb genommen. 2015 will<br />

<strong>Vattenfall</strong> am Standort Jänschwalde (Brandenburg)<br />

ein Demonstrationskraftwerk <strong>für</strong> die CCS-Technologie<br />

in Betrieb nehmen. In dieser 300-MW-Anlage soll die<br />

Technologie weiterentwickelt und erstmals im <strong>Kraftwerk</strong>smaßstab<br />

angewendet werden.<br />

Modell zur CO2-Speicherung<br />

in tiefen Gesteinsschichten<br />

Der <strong>Energie</strong>mix der <strong>Vattenfall</strong>-Gruppe<br />

heute und in Zukunft<br />

<strong>Vattenfall</strong> setzt auf einen <strong>Energie</strong>mix aus fossilen<br />

Brennstoffen, Kernenergie und er<strong>neue</strong>rbaren<br />

<strong>Energie</strong>n. Bis zum Jahr 2030 sollen so knapp<br />

40 Prozent der erzeugten <strong>Energie</strong> aus regenerativen<br />

Quellen stammen.<br />

<strong>Energie</strong>quellen 2008<br />

Fossile Brennstoffe<br />

47 %<br />

<strong>Energie</strong>quellen 2030<br />

Sonstige<br />

(Meeresenergie, Bioenergie)<br />

14 %<br />

14 15<br />

Fossile<br />

Brennstoffe<br />

mit CCS<br />

16 %<br />

Fossile<br />

Brennstoffe<br />

24 %<br />

Windkraft<br />

1 %<br />

Wasserkraft<br />

24 %<br />

Kernkraft<br />

28 %<br />

Windkraft<br />

12 %<br />

Wasserkraft<br />

12 %<br />

Kernkraft<br />

22 %


TECHNOLOGIE NACH<br />

NEUESTEN ANFORDERUNGEN<br />

Die Anlage in <strong>Hamburg</strong>-Moorburg wird zu den modernsten und effizientesten ihrer Art gehören.<br />

Ansicht des <strong>Kraftwerk</strong>s Moorburg im Sommer 2010<br />

Leistung im Doppelpack<br />

Beim <strong>neue</strong>n <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg handelt es sich um<br />

eine Doppelblockanlage. Sie ist so konzipiert, dass sie<br />

im typischen Betriebspunkt eine elektrische Bruttoleistung<br />

von 2 x 820 MW und eine Fern wärme leistung<br />

Beeindruckender Wirkungsgrad<br />

<strong>Das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong> wird über einen <strong>für</strong> die<br />

deutsche <strong>Kraftwerk</strong>slandschaft einzigartig<br />

hohen elektrischen Nettowirkungsgrad von<br />

46,5 Prozent verfügen. Durch die konsequente<br />

Anwendung der Kraft-Wärme-Kopplung – also<br />

der gleichzeitigen Erzeugung von Strom und<br />

Wärme – ergibt sich eine Brennstoffausnutzung<br />

bis zu 61 Prozent.<br />

von 2 x 120 MW erzeugt. Im Maximum können brutto<br />

jeweils 2 x 840 MW elektrische Leistung erzeugt oder<br />

insgesamt bis zu 650 MW Fernwärme abgegeben<br />

werden. <strong>Das</strong> <strong>Kraftwerk</strong> soll jährlich 7.500 Stunden im<br />

Grundlastbetrieb laufen. Die <strong>Kraftwerk</strong>sblöcke sind <strong>für</strong><br />

einen Regelbereich von 35 bis 100 Prozent ausgelegt.<br />

Zur Absicherung der Netzregelaufgaben sind kurzzeitig<br />

103 Prozent Last fahrbar.<br />

Alle erforderlichen Ver- und Ent sorgungsanlagen<br />

sowie Hilfs- und Neben an lagen werden gemeinsam <strong>für</strong><br />

beide <strong>Kraftwerk</strong>sblöcke neu errichtet. Lediglich <strong>für</strong> die<br />

Kühlwasser ent nahme und -einleitung greift <strong>Vattenfall</strong><br />

auf bereits vorhandene Bauwerke zurück. Sie werden<br />

allerdings an die heutigen technischen Anforder ungen<br />

und Erfor der nisse des Umweltschutzes angepasst.<br />

Schiffsverladung<br />

Lkw-Entladung<br />

Schiffsentladung<br />

Lkw-Ver- und<br />

-Entsorgung<br />

(Betriebsmittel<br />

Asche/Gips/Schlamm)<br />

REA-Absorber mit Schornstein Elektrofilter Dampferzeuger mit Steinkohlenstaubbrennern Dampfturbosätze Blocktrafos 380-kV-Trasse<br />

Gipslager<br />

Aschesilo<br />

Absorptionsmittelsilo<br />

(Kreide- o. Kalksteinmehl)<br />

Geschlossenes<br />

Steinkohlelager<br />

Economizer<br />

Zwischenüberhitzer<br />

DeNox-<br />

Katalysator<br />

Sekundär-<br />

luftgebläse<br />

(Ausbrandluft)<br />

Brennkammer<br />

Verdampfer<br />

Steinkohlestaub<br />

Steinkohlemühlen<br />

Frischluft<br />

Speisewasserpumpe<br />

Frischluftgebläse<br />

(Verbrennungsluft)<br />

HD-Speisewasservorwärmer<br />

Heizkondensatpumpen<br />

Speisewasserbehälter<br />

Ein natürliches Prinzip<br />

<strong>Das</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg arbeitet nach einem natürlichen<br />

physikalischen Prinzip: Es setzt die im Brennstoff<br />

gebundene <strong>Energie</strong> durch Verbrennung frei.<br />

Anders als in der Natur jedoch wird die freigesetzte<br />

<strong>Energie</strong> nicht an die Umgebung abgegeben, sondern<br />

mit größtmöglicher Effizienz in Strom und Wärme<br />

umgewandelt. Die am werkseigenen Pier angelandete<br />

Steinkohle gelangt zunächst in zwei große, abgedeckte<br />

Kohlekreislager. Die Speicher fassen jeweils<br />

160.000 Tonnen Brennstoff, genug Vorrat <strong>für</strong> circa<br />

einen Monat Volllastbetrieb. Vor ihrem Einsatz muss<br />

die Kohle die Walzen einer Kohlemühle passieren.<br />

Zu Staub zermahlen, wird sie anschließend mit Frischluft<br />

in die Brennkammer des Dampferzeugers geblasen.<br />

Neben der Brennkammer enthält der Dampferzeuger<br />

ein weitverzweigtes Rohrsystem. In dem Rohrsystem<br />

zirkuliert Wasser, das durch die Verbrennungshitze<br />

verdampft. Der erzeugte Dampf wird auf 600 °C<br />

überhitzt, um ihn effektiv zur Stromerzeugung einsetzen<br />

zu können.<br />

Heizvorwärmer<br />

ND-Kondensatvorwärmer<br />

Fernwärmenetz<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

136 °C<br />

450 MJ/s<br />

Generatoren<br />

Turbinenkondensatoren<br />

Hybridkühlturm<br />

(blockgetrennt)<br />

Hybridkühlturmpumpen<br />

Wasser-<br />

aufbereitungs-<br />

anlagen<br />

Einleitbauwerk<br />

Ablaufkühler<br />

Prinzipschaltbild des <strong>Kraftwerk</strong>s Moorburg<br />

16 17<br />

Rohwasserpumpen<br />

Hauptkühlwasserpumpen<br />

Der Dampf strömt in eine Turbine, die aus drei Teilen<br />

besteht: einem Hochdruck-, einem Mitteldruck- und<br />

einem Niederdruckteil. In der Turbine erfolgt die<br />

Umwandlung des Dampfs in mechanische und im<br />

Generator in elektrische <strong>Energie</strong>. Die Fernwärmeauskopplung<br />

wird über drei Heizvorwärmer pro <strong>Kraftwerk</strong>sblock<br />

realisiert. Bei hohem Wärmebedarf kann<br />

eine große Heizwassermenge über diese Heizwasser-<br />

Wärmetauscher geleitet und <strong>für</strong> deren Erwärmung<br />

viel Dampf aus der Turbine entnommen werden.<br />

Dadurch bleibt weniger Dampf <strong>für</strong> die Stromerzeugung.<br />

Folge: Die elektrische Leistung sinkt. Ist der<br />

Fernwärmebedarf geringer, wird entsprechend<br />

weniger Heizwasser über die Heizvorwärmer<br />

geführt. So strömt mehr Dampf auf den Niederdruckteil<br />

der Turbine und steht <strong>für</strong> die Stromerzeugung<br />

zur Verfügung. <strong>Das</strong> Ergebnis: Die durch den<br />

Generator erzeugte Strommenge steigt.


3 3<br />

2 4<br />

1<br />

S ü d e r e l b e<br />

18 19<br />

5<br />

8<br />

6<br />

11<br />

7 9 10<br />

16<br />

17<br />

14<br />

15<br />

12 9<br />

13<br />

18


DER KRAFTWERKSPROZESS<br />

IM DETAIL<br />

1 Die Steinkohle wird auf dem Seeweg über die<br />

werkseigene Kaianlage angeliefert.<br />

2 3 Mit den Schiffsentladern wird die Kohle<br />

über die Bandanlagen in die beiden abgedeckten<br />

Kohlekreislager befördert.<br />

4 Geschlossene Rohrgurtförderer transportieren<br />

die Kohle entsprechend dem Bedarf (aus den<br />

Kreislagern) in die Kesselhäuser, auch Dampferzeuger<br />

genannt.<br />

5 Im Dampferzeuger wird durch Verbrennung die<br />

chemische <strong>Energie</strong> der Steinkohle in Wärmeenergie<br />

umgewandelt und über die Heizflächen des Dampferzeugers<br />

an das Prozesswasser des Wasser-Dampf-<br />

Kreislaufes übertragen.<br />

6 In dem Maschinenhaus strömt der erzeugte<br />

Frischdampf mit einem Druck von 276 Bar und<br />

einer Temperatur von 600 °C in den Hochdruckteil<br />

der Dampfturbine.<br />

7 Der Dampf wird nach einer Teilentspannung im<br />

Hochdruckteil der Turbine auf 54 Bar im Dampferzeuger<br />

auf 610 °C zwischenüberhitzt und durchströmt<br />

dann den Mitteldruckteil der Turbine.<br />

Anschließend wird der Dampf den Niederdruckteilen<br />

der Turbine zugeführt. In jedem Teil der Turbine –<br />

Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruckteil –<br />

wird die im Dampf enthaltene nutzbare <strong>Energie</strong> in<br />

mechanische Arbeit umgewandelt.<br />

8 Der Dampf aus den Niederdruckteilen wird in den<br />

darunterliegenden Kondensatoren durch Kühlung<br />

mit Elbwasser bzw. mit Kreislaufkühlwasser<br />

kondensiert.<br />

9 Die in der Turbine gewonnene mechanische<br />

<strong>Energie</strong> wird in dem Generator – der zum<br />

Turbosatz gehört – in elektrische <strong>Energie</strong> umgewandelt<br />

und über den Maschinentransformator in<br />

das 380-kV-Stromnetz abgegeben.<br />

10 Für die Erzeugung von Fernwärme wird aus<br />

den Nieder- und Mitteldruckteilen der Dampfturbine<br />

in mehreren Stufen Dampf ausgekoppelt. Der Dampf<br />

kondensiert in den Heizvorwärmern. Folge: Die Wärme<br />

wird an das Heizwasser <strong>für</strong> die Fernwärmeversorgung<br />

der Stadt abgegeben.<br />

11 Die Minderung der Schadstoffemissionen / Rauchgasreinigung<br />

beginnt bereits bei der Verbrennung im<br />

Kessel. Die gezielte und geregelte Zugabe von Luft<br />

sorgt in den verschiedenen Zonen der Verbrennung<br />

da<strong>für</strong>, dass möglichst wenig Stickoxide (NOX) und<br />

wenig Kohlenmonoxid (CO) entstehen.<br />

12 Die weiteren Stufen der Rauchgasreinigung:<br />

Elektrofilter und Rauchgasentschwefelungsanlage.<br />

Zunächst scheiden die Elektrofilter die in den<br />

Rauchgasen enthaltene Flugasche ab.<br />

13 Die Asche wird im Aschesilo zwischengelagert<br />

und später als Baustoff bei der Herstellung von Beton<br />

oder im Straßen- und Landschaftsbau verwendet.<br />

14 In der Rauchgasentschwefelungsanlage wird<br />

das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid (SO2) im<br />

nassen Reinigungsverfahren abgeschieden.<br />

15 Im Absorber (Rauchgaswäscher) entsteht durch<br />

chemische Reaktionen Gips in einer marktfähigen<br />

Qualität. Der Gips wird im Gipskreislager zwischengelagert<br />

und später ebenfalls in der Baustoffindustrie<br />

eingesetzt.<br />

16 Der Gips sowie die Asche werden auf dem<br />

Wasser weg über den Nebenkai abtransportiert.<br />

17 Am Ende des Reinigungsweges enthält das Rauchgas<br />

vor allem die Bestandteile Kohlendioxid, Wasserdampf<br />

und Sauerstoff sowie geringe Anteile an CO,<br />

NOX, SO2 und Staub. <strong>Das</strong> gereinigte Rauchgas wird<br />

über den Schornstein abgeleitet (Höhe 130 m über<br />

Geländeniveau).<br />

Technische Eckdaten der Gesamtanlage<br />

Feuerungswärmeleistung maximal 3.700 MW<br />

Feuerungswärmeleistung im Auslegungsfall<br />

(2 x 120 MW Fernwärmeauskopplung)<br />

Elektrische Bruttoleistung im Auslegungsfall<br />

Betriebsart Durchlaufkühlung<br />

Betriebsart Kreislaufkühlung<br />

3.354 MW<br />

1.654 MW<br />

1.636 MW<br />

Fernwärmeleistung maximal 650 MW<br />

Frischdampfdruck 276 bar<br />

Frischdampftemperatur 600 °C<br />

Regelfähigkeit im Lastbereich 35 – 103 %<br />

Steinkohlebedarf 480 t/h, ca. 4,21 Mio. t/a<br />

Nettowirkungsgrad<br />

Betriebsart Durchlaufkühlung<br />

Betriebsart Kreislaufkühlung<br />

46,5 %<br />

45,4 %<br />

Ascheanfall 63 t/h, 0,56 Mio. t/a<br />

Gipserzeugung 20 t/h, ca. 0,173 Mio. t/a<br />

Abfall<br />

Verwerfaschen und Verwerfgips<br />

Schlämme aus der Wasseraufbereitung<br />

Sonstiges<br />

Kühlwasserbedarf<br />

Betriebsart Durchlaufkühlung<br />

Betriebsart Kreislaufkühlung<br />

Brauchwasserbedarf (aus der Elbe)<br />

Betriebsart Durchlaufkühlung<br />

Betriebsart Kreislaufkühlung<br />

Kühlwassereinleitung in die Alte Süderelbe<br />

Betriebsart Durchlaufkühlung<br />

Betriebsart Kreislaufkühlung<br />

max. 27.000 t/a<br />

max. 37.500 t/a<br />

max. 75 t/a<br />

max. 231.840 m 3 /h<br />

max. 3.200 m 3 /h<br />

max. 400 m 3 /h<br />

max. 400 m 3 /h<br />

max. 231.840 m 3 /h<br />

max. 1.584 m 3 /h<br />

Abwassereinleitung in die Alte Süderelbe (direkt) max. 240 m 3 /h<br />

Abwassereinleitung in das öffentliche Siel 2 (indirekt) max. 41.800 m 3 /a<br />

2 Siel: verschließbarer Gewässerdurchlass/Abwasserkanal<br />

18 Der Hybridkühlturm sichert den Betrieb des<br />

<strong>Kraftwerk</strong>s in Zeiten, in denen die Nutzung des<br />

Kühlwassers aus der Elbe nur eingeschränkt möglich<br />

ist – zum Beispiel bei hoher Gewässertemperatur,<br />

niedrigem Oberwasserabfluss oder geringem Sauerstoffgehalt<br />

der Elbe.<br />

20 21


DAS KÜHLSYSTEM<br />

Optimal <strong>für</strong> einen sinnvollen Betrieb<br />

und den Schutz der Elbe<br />

Im Normalfall wird das <strong>Kraftwerk</strong> mit Durchlaufkühlung<br />

durch Elbwasser betrieben. Bei hohen<br />

Temperaturen, niedrigem Sauerstoffgehalt oder<br />

niedrigem Oberwasserabfluss in der Elbe kann<br />

alternativ die Kreislaufkühlung über den Hybridkühlturm<br />

genutzt werden. Auch eine Mischform<br />

(ein Block in Durchlaufkühlung, der andere in<br />

Kreislaufkühlung) ist möglich. Für den Betrieb des<br />

Hybridkühlturms mit beiden Blöcken ist weniger<br />

als ein Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus der<br />

Elbe erforderlich.<br />

Aus städtebaulichen Gründen muss der Kühlturm<br />

in <strong>Hamburg</strong> zwei Anforderungen erfüllen: geringe<br />

Höhe und so gut wie keine Schwadenbildung.<br />

Mit seinen 60,5 Metern ist er deutlich kleiner als<br />

bekannte Nasskühltürme. Wasserdampfschwaden<br />

werden weitgehend vermieden.<br />

Funktionsprinzip Hybridkühlturm<br />

Luftmischer<br />

Rippenrohrbündel<br />

Tropfenfang<br />

Kühleinbau<br />

Kühlturmbecken<br />

Kaltwasserabfluss<br />

<strong>Das</strong> Funktionsprinzip des Hybridkühlturms<br />

Ein Hybridkühlturm ist eine Kombination aus<br />

Nasskühlturm und Trockenkühlturm. Im Nass kühlturm<br />

wird Wasser verrieselt und hat dabei direkten<br />

Kontakt zur Luft. Der Kühlungseffekt entsteht<br />

hauptsächlich durch die Verdunstung einer geringen<br />

Menge des Kühlwassers (unter 1,5 Prozent), da<br />

<strong>für</strong> das Verdunsten viel Wärme benötigt und dabei<br />

dem Kühlwasser entzogen wird. Im Trockenkühlturm<br />

wird Kühlwasser auf viele einzelne Rohre<br />

(Wärmetauscher) verteilt, die von Luft umströmt<br />

werden. Der Wärmeübergang erfolgt allein durch<br />

Konvektion an den Rohroberflächen.<br />

Der Kühleffekt des Trockenteils ist deutlich geringer<br />

als beim Nassteil, jedoch mit dem Vorteil, dass hier<br />

kein Wasserdampfschwaden entsteht. Für den Hybridkühlturm<br />

werden beide Prinzipien verbunden: Im<br />

unteren, nassen Teil erfolgt die effektivere Kühlung.<br />

Die Trockenkühlung im oberen Teil wird genutzt, um die<br />

aus dem Nassteil aufsteigende feuchte Luft so weit aufzuwärmen,<br />

dass die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit<br />

als unsichtbarer Dampf und nicht in Form eines Schwadens<br />

aus feinen Kondensattröpfchen emporsteigt.<br />

Ventilatoren<br />

Lufteintritt<br />

Trockenteil<br />

Spritzaggregate<br />

Lufteintritt Nassteil<br />

Zuführung<br />

Trockenteil mit<br />

Druckerhöhungspumpen<br />

Warmwasserzufluss<br />

MACHEN SIE SICH IHR<br />

EIGENES BILD<br />

<strong>Das</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg wächst stetig – die <strong>Kraftwerk</strong>sbaustelle ist eine<br />

der größten Baustellen der Hansestadt.<br />

<strong>Vattenfall</strong> führt mit den <strong>Hamburg</strong>ern einen kontinuierlichen<br />

Dialog und informiert regelmäßig über die<br />

Fortschritte des Projekts. Um alle Fragen ausführlich<br />

und fachgerecht beantworten zu können,<br />

haben wir auf dem Gelände der <strong>Kraftwerk</strong>sbaustelle<br />

ein eigenes Informationszentrum eingerichtet.<br />

<strong>Das</strong> erwartet Sie in unserem<br />

Informationszentrum<br />

Exponate zum Anfassen und Mitmachen laden ein,<br />

mehr über die künftige Strom- und Wärmeversorgung<br />

in <strong>Hamburg</strong> zu erfahren: Bauen Sie zum Beispiel das<br />

<strong>Kraftwerk</strong> mit einem virtuellen „<strong>Kraftwerk</strong>spuzzle“<br />

selbst zusammen – vom Kohlesilo bis zum Maschinenhaus.<br />

Probieren Sie am Modell einer Fischtreppe aus,<br />

wie Lachse den Weg stromaufwärts schaffen, testen<br />

Sie Ihr Wissen rund um das Thema CO2 oder erfahren<br />

Sie mithilfe eines Modellkrans, welche wirtschaftliche<br />

Bedeutung das <strong>Kraftwerk</strong> <strong>für</strong> <strong>Hamburg</strong> hat.<br />

Wir beantworten Ihre Fragen gern<br />

Auch außerhalb unseres Besucherzentrums bleibt<br />

bei <strong>Vattenfall</strong> keine Frage unbeantwortet. Unter<br />

www.vattenfall.de/moorburg finden Sie umfangreiche<br />

Informationen rund um das <strong>neue</strong> <strong>Kraftwerk</strong>sprojekt.<br />

Sie erreichen uns per E-Mail oder Sie schicken uns<br />

die beigefügte Postkarte mit Ihren Fragen.<br />

Informationszentrum <strong>Kraftwerk</strong>sbaustelle<br />

Moorburg<br />

Für den Besuch der Ausstellung, Buchung von Informationsveranstaltungen<br />

und Rundgängen über die Baustelle<br />

bitten wir um vorherige telefonische Vereinbarung.<br />

22 23<br />

Gudrun Bode<br />

Leiterin des<br />

Informationszentrums<br />

Tel 040-63 96-42 18<br />

Moorburger Schanze 2<br />

21079 <strong>Hamburg</strong><br />

moorburg@vattenfall.de


<strong>Vattenfall</strong> Europe AG<br />

External Relations & Communications<br />

Projektkommunikation <strong>Kraftwerk</strong> Moorburg<br />

Überseering 12<br />

22297 <strong>Hamburg</strong><br />

Tel +49 40-63 96-35 72<br />

Fax +49 40-63 96-27 70<br />

www.vattenfall.de/moorburg<br />

Juni 2011

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