Dopamine
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Sucht Sichten<br />
Neurobiologische Antworten als<br />
Suchttherapie?<br />
Symposion anlässlich der Einweihung<br />
der neuen Eingangsphase<br />
10.Februar 2010<br />
Lustadt
Wie werden wir abhängig?
Und wie kommt man wieder raus<br />
aus der Abhängigkeit
Wie wirken Drogen im Gehirn
Neurobiologie
Droge<br />
Drogenkonsum hat viele<br />
Konsequenzen<br />
Akut chronisch Langzeit<br />
Rausch Sucht Hirnschäden?
Drogen und Empfindungen<br />
Endaktogene(XTC) Halluzinogene (LSD etc)<br />
Das eigene Innere Fantasiebilder<br />
Opiate (Heroin etc) Psychostimulantien(Speed)<br />
Schmerz, Halluzination Selbstwertgefühl
Wirkung aufs Gehirn<br />
Crackrauchen: Droge<br />
ist innerhalb von 8 sek<br />
im Gehirn.<br />
nüchtern<br />
Kokainrausch
Alle Drogen erhöhen den<br />
Dopaminspiegel<br />
Heroin Nikotin<br />
Ecstasy Dopamin LSD<br />
Kokain Alkohol<br />
Cannabis
Das Belohnungssystem<br />
Dopamin wird ausgeschüttet, wenn etwas Belohnendes<br />
geschieht, oder bei Signalen, die Belohnung vorhersagen
Konditionierung
Klassische Konditionierung<br />
Modell der klassischen Konditionierung bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von<br />
Abhängigkeit am Beispiel der Heroinabhängigkeit;<br />
UCS – unkonditionierter Stimulus, UCR – unkonditionierte Reaktion,<br />
CS – konditionierter Stimulus, CR – konditionierte Reaktion Grüßer-Sinopoli
Modell Konditionierung<br />
Modell der klassischen und operanten Konditionierung bei der Entstehung und<br />
Aufrechterhaltung von Abhängigkeit;<br />
CS – konditionierter Stimulus Grüßer-Sinopoli
Konditionierung<br />
Drogenabhängigkeit => hohe Rückfallquote<br />
<br />
Drogenstimulus<br />
Drogen-assoziierte Rückfall<br />
Stimuli<br />
Stress<br />
Modellierung nicht möglich<br />
Anreizwert / Motivation<br />
Wahrscheinlichkeit für Drogensuche<br />
Modellierung möglich REINSTATEMENT PARADIGMA
<strong>Dopamine</strong>: „Wanting, notliking“ (Berridge)<br />
VTA dopaminergicfiringrate, Schultz et al.1993
Dopamin und Belohnung<br />
Wanting is not liking<br />
Wanting = Dopamin<br />
Liking = Endorphine
Patienten mit Alkoholabhängigkeit
fMRT-Studie mit Alkohol-bezogenen Reizen<br />
Block mit 3 Alkohol<br />
Reizen (jedes Bild<br />
6.6 sec)<br />
Block mit 3<br />
abstrakten Reizen<br />
(jedes Bild 6.6 sec)<br />
Block mit 3 affektiv<br />
neutralen Bildern<br />
(jedes Bild 6.6 sec)<br />
19.8 sec 19.8 sec 19.8 sec<br />
ca. 10 –20 sec ca. 10 –20 sec<br />
ReizenWrase, Heinz et al. 2005
Alkoholpatienten zeigen eine höhere<br />
Aktivität auf Alkoholreize
Suchtgedächtnis im fMRI<br />
PG Kontrollen Vergleich<br />
Crockford et al. (2005)<br />
Reizinduzierte<br />
Aktivierung des rechtshemisphärischen<br />
dorsolateralen<br />
präfrontalen Kortex und<br />
parahippocampaler<br />
Regionen
Kokain versus Placebo
Drogen und drogenassoziierte Reize aktivieren das<br />
gleiche<br />
Belohnungssystem wie andere Verstärker auch<br />
Rauchen Alkohol Kokain Fruchtsaft Geldgewinn
Emotionale Verarbeitung von visuellen Reizen<br />
-Subkortikale Ebene-<br />
Schreckreflex bei Pathologischen Glücksspielern, Cannabisabhängigen und gesunden<br />
Kontrollprobanden im Vergleich<br />
Wölfling et al. (2008), Grüsser et al. (2008
Ereignis-korreliertes Potential (EKP)<br />
Exogen endogen<br />
EKP: akustischer Reiz (Ton)<br />
Schwarz: Ton<br />
aufgabenrelevant<br />
Rot:Ton ohne Bedeutung<br />
„Unter ereigniskorrelierten<br />
Hirnpotentialen (EKP) verstehen wir<br />
alle elektrokortikalen Potentiale,die<br />
vor, während und nach einem<br />
sensorischen, motorischen oder<br />
psychischen Ereignissen im EEG<br />
messbar sind.“
Visuell evozierte Potentiale<br />
positive Wirkungserwartung<br />
Grüsser et al. (2008)
Topographische Darstellung<br />
Grüsser et al. (2008)
Entstehung und Aufrechterhaltung<br />
süchtigen Verhaltens<br />
„Suchtgedächtnis“<br />
Erinnerung an die positive Wirkung des<br />
Suchtmittels<br />
Klassische Konditionierung: drogenassoziierte Reize<br />
(assoziatives Lernen)<br />
Operante Konditionierung: verhaltensverstärkendes<br />
dopaminergesBelohnungssystem<br />
Neuroadaptation: Sensitivität für belohnungsanzeigende Reize<br />
Ziel des (süchtigen) Verhaltens: Herstellung der körpereigenen<br />
Homöostase–zielgerichtetes motivationalesHandeln
Reward<br />
Neuronale Netzwerke<br />
Nonaddicted brain<br />
Addicted brain<br />
Control Control<br />
Drive Reward<br />
Drive<br />
Memory<br />
Memory
Konditionierung u. Kontrollverlust
Belohnungssystem
Orbitofrontaler Cortex
Orbitofrontaler Cortex<br />
Funktionen<br />
Emotionskontrolle, Impulskontrolle, (soziale) Anpassung<br />
Beurteilung des emotionalen und motivationsbezogenen Wertes von<br />
Umweltinformationen unter Einbeziehung von Vorwissen - daher<br />
wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung<br />
Operante Konditionierung: Verhaltensregulierung v.a. im Hinblick<br />
auf Konsequenzen wie Belohnung und Bestrafung , Umgang mit<br />
Bestrafern - wie Ächtung - und Verstärkern - wie Essen, Lob -<br />
(Bewertung, Überwachung, Lernen, Speicherung) und das daraus<br />
resultierende Verhalten; Regulierung von Stimuli aus der Amygdala<br />
Sucht-Verlangen (Nikotin); Furchtextinktion (mOFC)<br />
Auswahl, Vergleich, Bewertung von Stimuli, Vorhersage und<br />
Erkennung von Fehlern, Verhaltensänderung ("reversal learning" ),<br />
Lernen aus Fehlern und unerwarteten Konsequenzen<br />
Entscheidungsfindung, Erwartungen; sensorische Integration; Zugriff<br />
auf emotionales Gedächtnis ; episodisches Gedächtnis
Dysfunktionale Belohnung<br />
Dysfunktionen Belohnungssystem<br />
Zu diesen oder ähnlichen Dysfunktionen kommt es, wenn die<br />
genannten Abläufe zum sozialen "Finetuning" gestört sind:<br />
Zwänge & Obsessionen (wie bei Zwangsstörung, Tourette-Syndrom,<br />
Süchten, Pädophilie...)<br />
Fehleinschätzung bzw. Verzerrung von Umweltinformationen (wie bei<br />
Depression, Angststörungen, PTBS, Dissoziation, Schizophrenie...)<br />
Störungen der Inhibition/ Affektregulation (wie bei Borderline PST, )<br />
Soziale Störungen
Orbitofrontaler Cortex<br />
Phineas Cage (1847)<br />
„ ...Intelligenz und<br />
Gedächtnis blieben<br />
unbeeinflusst. War er<br />
jedoch vorher ein<br />
zurückhaltender,<br />
freundlicher und<br />
fürsorglicher Mann<br />
wurde er nun<br />
aggressiv, ungeduldig<br />
und impulsiv ...“<br />
Harlow, 1868<br />
Funktion:<br />
Zuschreibung von<br />
Werten
Konsequenzen für Therapie<br />
Analyse der Störungen<br />
Charakterisierung des Störungsbildes<br />
Neurobiologische Grundlagen<br />
Weiter)Entwicklung von therapeutischen<br />
Standards und Behandlungsansätzen<br />
•Präventionsmaßnahmen, Sozialkonzepte<br />
Identifikation von Risikofaktoren
Zentrum f ür:<br />
• Konzentration<br />
• Aufmerksamkeit<br />
• Impulskontrolle<br />
• Persönlichkeit<br />
• Handlungsplanung …<br />
Konsequenzen?<br />
Methylphenidat/ Ritalin<br />
verschlie ßen diese Pumpen<br />
und der Botenstoff bleibt<br />
länger wirksam<br />
Spezielle Pumpen<br />
befördern das<br />
Dopamin wieder<br />
zurück in die<br />
Ausgangszelle<br />
Präfrontaler<br />
Pr frontaler Cortex<br />
mit seinen Dopamin -<br />
Hauptbahnen<br />
Dopamin -<br />
produzierende<br />
Nervenzelle<br />
Dopamin<br />
Dopamin in<br />
synaptischen<br />
Bläschen<br />
Zur ück zur ersten Seite
wenig DA<br />
Unterschied zw. abhängigem<br />
und nicht-abhängigem Gehirn<br />
viel DA<br />
• Injektion von iv Placebo<br />
und Methylphenidat bei<br />
nicht-abhängigen Personen<br />
und Kokainabhängigen<br />
• Reduktion der D2<br />
Rezeptoren führt zu einer<br />
gedämpften Reaktion von<br />
DA Zellen was zu einer<br />
reduzierten Sensitivität für<br />
natürliche Verstärker und zu<br />
einer gesteigerten<br />
Sensitivität für Drogen führt
Funktionen sichtbar machen<br />
Blutfluss mittels<br />
Magnetresonanztomographen<br />
Zurück zur ersten Seite
Wahrnehmung<br />
Das, was wir wahrnehmen und erleben können,<br />
ist wesentlich durch die Beschaffenheit unseres<br />
Nervensystems vorgeben.<br />
... Wir haben aber kein Bewusstsein für das<br />
Ausmaß, in dem unsere Beschaffenheit unsere<br />
Wahrnehmung bestimmt, sondern leben mit<br />
dem Gefühl, dass das, was wir wahrnehmen,<br />
durch unsere Umgebung bestimmt wird.“<br />
Grawe 2000
Wahrnehmung<br />
Wahrnehmung wird konstruiert aus<br />
sensorischen Informationen sowie<br />
Erfahrungen und daraus resultierenden<br />
Erwartungen, in weit verzweigten<br />
neuronalen Netzwerken und ist daher<br />
immer subjektiv.
Lernen<br />
= Wiederholung bestimmter<br />
Erregungsmuster<br />
• in verschiedenen Hirnzentren<br />
• führt zu leichterer Aktivierbarkeit (Hebb,<br />
1949, positive Rückkopplung).
Das Hirn beim NINTENDO<br />
Nach 8 Wochen Übung mit Tetris, zeigt der junge Mann hier anfangs die<br />
Anstrengung, global verteilt im Gehirn, lernend, die Automatisierung und<br />
und Lokalisierung der langen Übung im fMRT
Funktionen sichtbar machen<br />
Zur Forschung, um neue therapeutische<br />
Konzepte zu entwickeln<br />
Für uns Therapeuten, zum Lernen und<br />
besseren Verstehen<br />
Zur Edukation, zum besseren Verständnis<br />
des Patienten
Ersatzdrogen
Meditation über „pure<br />
compassion“<br />
• Mediation: unconditional<br />
readiness and availability to<br />
help living beings<br />
• Neutral: Try to be in the most<br />
ordinary state without being<br />
engaged in an active mental<br />
state.<br />
• 15 Experten, 15 Novizen<br />
• Blocks von 3 min
Bio-Neurofeedback
Bio-Neurofeedback<br />
Emotionen sichtbar machen<br />
Suchtbezogene Reize ins Bewusstsein<br />
bringen<br />
Erregungspotentiale sichtbar machen<br />
Erregungspotentiale sichtbar beeinflussen<br />
Die daraus resultierende Ruhe und<br />
Entspannung wahrnehmen lernen als<br />
Belohnung!!
Patienten sehen ihre<br />
Hirnaktivitäten am Bildschirm<br />
und lernen, sie zu kontrollieren.
Was erwarten wir?<br />
Verbessertes Verständnis für den einzelnen<br />
Patienten (verschiedene Wirklichkeiten!)<br />
Verbesserte therapeutische Reaktionen<br />
Weg kommen von eingefahrenen Konzepten der<br />
Psychologisierung und primär sozialen<br />
Konsequenzen, hin zu erlebensorientierten<br />
Übungen<br />
Stärkung der emotionalen Situation und<br />
Reaktionsfähigkeit des Patienten
Was wollen wir?<br />
Behandlung muss darauf abzielen:<br />
a) Senkung des Anreizes der Droge und<br />
Drogenreize<br />
b) Erhöhung des Anreizes von anderen<br />
Verstärkern und Belohnern<br />
c) Verbesserung der Reiz- und Stressverarbeitung<br />
d) Schwächung von konditioniertem und automatisierten<br />
Suchtverhalten<br />
e) Stärkung von inhibitorischer und executiver<br />
prefrontaler Kontrolle
Was wollen wir zeigen?<br />
Wir stehen am Anfang<br />
Medizin, Psychologie und Pädagogik müssen<br />
auf neuer Ebene zusammen wirken<br />
Wir lernen zusammen mit den Patienten<br />
Wir erwarten ein neues Verständnis für Sucht<br />
und den zugrunde liegenden neurobiologischen<br />
und neuropsychologischen Gegebenheiten<br />
Komorbiditäten wie Angststörungen, Zwänge,<br />
ADHS können adäquat mitbehandelt werden
Neurobiologisches Wissen hilft:<br />
zu verstehen, dass sich Pat. im jetzigen<br />
Zustand nicht anders verhalten kann,<br />
da erst bestimmte neue neuronale<br />
Erregungsmuster häufiger und bestimmte<br />
alte seltener aktiviert werden müssen
Fazit<br />
Alles ist Übung<br />
Der Mensch als Übender, als sich durch Übung selbst erzeugendes<br />
Wesen (Peter Sloterdijk 2009- Du musst dein Leben ändern)
Ich bedanke mich für Ihre<br />
Aufmerksamkeit