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Gretsch-Unitas Im Wandel der Zeit

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<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Folgen Sie uns auf einen Streifzug durch die Firmengeschichte<br />

<strong>der</strong> Unternehmensgruppe <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> – von <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

in die Gegenwart mit einem Ausblick in die Zukunft!<br />

Über 4.000 Mitarbeiter, weltweite Präsenz und eine intelligente Verknüpfung von Produkten und<br />

Dienstleistungen, so positioniert sich die Unternehmensgruppe <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> heute. <strong>Im</strong> Jubiläumsjahr<br />

2007 blickt <strong>der</strong> Spezialist für Fenstertechnik, Türtechnik und automatische Eingangssysteme<br />

auf eine Erfolgsgeschichte in einem wechselvollen Jahrhun<strong>der</strong>t zurück. Dabei ziehen sich einige<br />

unternehmerische Prinzipien von Beginn an bis heute durch den familiengeführten Konzern:<br />

Wille und Kraft zu stetiger Innovation, die permanente Bereitschaft zur Erfüllung zeitgemäßer<br />

Kundenbedürfnisse sowie eine internationale Marktorientierung.<br />

Highlights aus <strong>der</strong> Produktgeschichte:<br />

1907 Herstellung <strong>der</strong> ersten Kleinbeschläge<br />

1907 Schnurzugöffner ATLAS<br />

1912 Entwicklung des Oberlichtöffners VENTUS F<br />

1919 Die AERO Ventilationen für Heizung und Lüftung entstehen, sie werden aus<br />

Säbelscheidenmaterial hergestellt. Patent für das IDEAL-Drehlager.<br />

20er FIRM-A, einer <strong>der</strong> ersten Hebetürbeschläge, wird entwickelt.<br />

Gleichzeitig Einführung kompletter Beschlagssortimente im Fachhandel<br />

für Türen und Tore aller Art.<br />

1924 Patentanmeldung <strong>der</strong> Schiebetürbeschläge und erster Katalog für Hebe-Schiebebeschläge,<br />

mit denen G.U bekannt wurde und die heute wie<strong>der</strong> eine Renaissance erleben.<br />

1928 Der weiterentwickelte Fensterfeststeller DIXI kommt auf den Markt.<br />

1931 Die KASTRUM Schwing- und Wendelager erweitern das Fertigungsprogramm.<br />

1932 Die HELIOS Walzenlager, Vorläufer <strong>der</strong> Beschläge für Schiebe-/Faltelemente<br />

werden zum Patent angemeldet.<br />

1932 Erste Rauchabzugsanlagen mit Kurbelgetriebe für Treppenhäuser und öffentliche Bauten<br />

erscheinen im Produktsortiment.<br />

1938 Die Wetterschutzschienen PLUVIUS kommen auf den Markt.<br />

1954 Die Entwicklung eines Schwingfl ügelbeschlags für eine Öffnungsweite von 160°<br />

gegenüber vorher nur 90° erleichtert die Reinigung <strong>der</strong> Außenscheiben.<br />

1956 Das Patent auf die Doppelschiebe-Dauerlüftung wird erteilt.<br />

1961 Der Wendefensterbeschlag UNITAS 69 kommt auf den Markt.<br />

1970 Für den Hebetürbeschlag G 960 wird eine spektakuläre Werbeaktion gestartet.<br />

Als Produktneuheit erscheint <strong>der</strong> verdeckt liegende Oberlichtöffner VENTUS EVZ.<br />

1975 Ein Schalldämmlüfter mit Schieber sowie mit optimalen Schalldämmeigenschaften<br />

und verbesserten Reinigungsmöglichkeiten wird zum Patent angemeldet.<br />

1977 Der JET-Drehkippbeschlag erobert den Weltmarkt.<br />

1979 Ausstellung <strong>der</strong> ersten G.U-SECURY-Mehrfachverriegelungen für Türen auf <strong>der</strong><br />

Messe Deubau in Essen.<br />

1980 <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> führt den Parallelschiebe-Kippbeschlag durch Weiterentwicklung<br />

zum Erfolg und meldet mehrere Patente dazu an.<br />

1984 Die ATS GmbH Automatik-Tür-Systeme vertreibt die ersten eigengefertigten<br />

automatischen Schiebetüren.<br />

1989 Die BKS GmbH entwicklet ein Schloss mit automatisch ausfahren<strong>der</strong> Falle.<br />

1996 <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> präsentiert die automatische Mehrfachverriegelung für<br />

Türen G.U-SECURY Automatic.<br />

2005 Mit dem MKS – MasterKeySystem bietet BKS die erste Internetbestellplattform<br />

für Schließanlagen an.<br />

2007 Der eigens für große und schwere Hebeschiebe-Elemente entwickelte<br />

Geschwindigkeitsbegrenzer HS-SPEED Limiter kommt auf den Markt.


<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Stürmische Grün<strong>der</strong>zeiten<br />

Zwischen <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende und dem Beginn<br />

des Ersten Weltkrieges, ist die wirtschaftliche Lage<br />

in Deutschland und <strong>der</strong> Welt alles an<strong>der</strong>e als rosig.<br />

Die Presse beklagt die Stagnation <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />

in den deutschen Städten und prognostiziert<br />

auch für die Zukunft keine konjunkturelle<br />

Belebung. Gleichzeitig ist das Interesse an <strong>der</strong><br />

rasanten Entwicklung <strong>der</strong> Technik infolge <strong>der</strong><br />

Industriellen Revolution ungebrochen. Unzählige<br />

Erfi ndungen machen Furore und einem weltoffenen<br />

Tüftlergeist sind Tür und Tor geöffnet.<br />

Angesteckt von dieser allgemeinen Industriebegeisterung<br />

lässt <strong>der</strong> Techniker Viktor <strong>Gretsch</strong><br />

im Jahr 1907 die Firmen Hermann <strong>Gretsch</strong> GmbH,<br />

Feuerbach und <strong>Unitas</strong> Metallwarenfabrik GmbH,<br />

Feuerbach in das Handelsregister des königlichen<br />

Amtsgerichts in Stuttgart eintragen. In seiner Werkstatt<br />

in Stuttgart-Feuerbach fertigt er anfänglich<br />

mit knapp zehn Mitarbeitern Fensterfeststeller,<br />

Kleinbeschläge und Schnurzugoberlichter, letztere<br />

sind seine eigene Erfi ndung. Es gelingt ihm in kurzer <strong>Zeit</strong>, den kleinen Betrieb erfolgreich<br />

zu etablieren. 1910 stößt Johann Maus als Gesellschafter<br />

und Geschäftsführer hinzu und gibt<br />

dem Unternehmen die entscheidenden kaufmännischen<br />

<strong>Im</strong>pulse. Der 29-jährige Maus hat bereits<br />

Erfahrungen als Reisen<strong>der</strong> und Prokurist bei führenden<br />

Firmen des Eisenhandels gesammelt. Und<br />

er versteht es, die bestehenden Produkte erfolgreich<br />

zu vermarkten und innerhalb von nur zwei<br />

Jahren in ganz Deutschland einzuführen. Gleichzeitig<br />

forciert er gemeinsam mit Viktor <strong>Gretsch</strong><br />

die Weiter- und Neuentwicklung von Produkten,<br />

beispielsweise mit dem 1912 entwickelten Oberlichtöffner<br />

VENTUS F. Um diese zu bewerben,<br />

wird <strong>der</strong> erste zweifarbige Prospekt eingesetzt,<br />

ein Beispiel für die innovativen Wege, die das<br />

Unternehmen auch in <strong>der</strong> Werbung einschlägt.<br />

Schnell wächst die Anzahl <strong>der</strong> Beschäftigten auf<br />

Johann Maus, 1881 – 1955<br />

Erstes Betriebsgebäude<br />

Viktor <strong>Gretsch</strong>, 1863 – 1933<br />

80 Personen an und <strong>der</strong> weltoffene Kaufmann<br />

knüpft die ersten Vertriebskontakte ins Ausland.


<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Rückschlag und Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

Der Erste Weltkrieg stoppt abrupt die weitere<br />

Entwicklung und Expansion des jungen<br />

Unternehmens, das seit 1914 unter dem<br />

Namen <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> GmbH fi rmiert.<br />

Johann Maus wird eingezogen und fi ndet<br />

nach Kriegsende ein leeres Warenlager<br />

und ein am Boden liegendes Geschäft vor.<br />

Doch den entschlossenen Unternehmergeist<br />

drängt es zu einem neuen Anfang und<br />

er nimmt 1919 mit seinem Partner Viktor<br />

<strong>Gretsch</strong> und 35 Mitarbeitern die Arbeit wie<strong>der</strong><br />

auf. <strong>Im</strong> gleichen Jahr beginnt man mit<br />

<strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> AERO-Ventilationen,<br />

bei <strong>der</strong>en Herstellung nutzlos gewordene<br />

Säbelscheiden wie<strong>der</strong>verwendet werden.<br />

Die größte Leistung von Johann Maus in<br />

den 20er Jahren besteht im zielgerichteten<br />

Aufbau eines europäischen Vertriebsnetzes.<br />

Von Italien bis nach Skandinavien gelingt<br />

ihm die Markteinführung <strong>der</strong> G.U Beschläge.<br />

Die international steigende Nachfrage nach<br />

den Produkten aus Stuttgart sichert dem Unternehmen das Überleben in <strong>der</strong> krisengeschüttelten<br />

Wirtschaft zwischen den Weltkriegen und ermöglicht darüber hinaus eine kontinuierliche,<br />

marktorientierte Ergänzung des Sortiments. Hebe- und Schiebetürbeschläge,<br />

Schwing- und Wendelager sowie Walzenlager erweitern bald das Herstellungsprogramm.<br />

Insgesamt 120 Patente und Gebrauchsmuster werden zwischen 1919 und 1933 angemeldet.<br />

Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist es gelungen, das Fabrikationsprogramm<br />

so vielseitig zu gestalten, dass zum einen <strong>der</strong> internationale Fachhandel zur Stammkundschaft<br />

wird und zum an<strong>der</strong>en die Beschäftigung für die inzwischen fast 300 Personen<br />

zählende Belegschaft gesichert ist.<br />

Das Wachstum des Unternehmens <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> erfor<strong>der</strong>t seit Ende <strong>der</strong> 20er Jahre<br />

immer wie<strong>der</strong> Umzüge in größere Gebäude. 1929 entsteht in Feuerbach ein Verwaltungsgebäude,<br />

1935 ein neues Fabrikgebäude. Der wirtschaftliche Erfolg ermöglicht außerdem<br />

bessere Sozialleistungen für die Mitarbeiter und so gründet man 1929 mit einer Stammeinlage<br />

von 50.000 Mark die <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong>-Hilfe, einen Fonds zur Unterstützung bedürftiger<br />

Betriebsangehöriger.<br />

In dieser <strong>Zeit</strong> sind die fi rmeneigenen Publikationen zum Thema Fenster- und Türentechnik<br />

richtungsweisend, teilweise sogar normgebend. Bereits in den 30er Jahren erscheint<br />

<strong>der</strong> für Planer und Bauherren äußerst informative Produktkatalog „Der mo<strong>der</strong>ne Architekt“,<br />

in dem schon damals über die weltweit vertriebenen<br />

Produkte geschrieben wird: „Über ihnen geht die<br />

Sonne nicht unter.“<br />

1933 stirbt Viktor <strong>Gretsch</strong> im Alter von 70 Jahren.<br />

Johann Maus übernimmt dessen Geschäftsanteile<br />

und wird zum Alleininhaber. Bereits 1935 tritt dessen<br />

Sohn, Julius Maus von Resch, in das Unternehmen<br />

ein, sechs Jahre später folgt <strong>der</strong> Sohn Hans Maus.<br />

Der Zweite Weltkrieg verursacht einen schweren<br />

Rückschlag in <strong>der</strong> Geschichte von <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong>,<br />

denn das Unternehmen wird als Zulieferer für Rüstungsbetriebe<br />

verpfl ichtet und stellt Verschlüsse<br />

für Flugzeuge und Knechtfi lter her. 1945 zählt <strong>der</strong><br />

Betrieb nur noch 70 Mitarbeiter.<br />

Zwar darf ab 1946 offi ziell wie<strong>der</strong> das alte Fertigungsprogramm<br />

produziert werden, doch es ist<br />

kaum geeignetes Material zu beschaffen und die zusehends<br />

verfallende Währung tut ihr Übriges. Deshalb<br />

hält man sich gezwungenermaßen mit <strong>der</strong> Fertigung<br />

Hansy Maus<br />

Geschichtswerkstatt<br />

von Furnierklemmen, Kronenkorkenöffnern, Bügeleisenhaltern<br />

und Lampenschirmen über Wasser.


<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Neuanfang und Wirtschaftswun<strong>der</strong><br />

Erst mit <strong>der</strong> Währungsreform 1948 wird <strong>der</strong> reguläre<br />

Betrieb mit 95 Mitarbeitern in Produktion und<br />

Vertrieb wie<strong>der</strong> aufgenommen. Noch in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbauphase<br />

erleidet Johann Maus 1950 bei<br />

einer Dienstreise einen schweren Autounfall, von<br />

dessen Folgen er sich bis zu seinem Tod 1955<br />

nicht wie<strong>der</strong> erholt. Seinen Nachkommen hinterlässt<br />

er die Maxime: „Tuet alles, was Ihr unternehmet,<br />

ganz und mit wachem Sinn, dann wird <strong>der</strong><br />

Erfolg nicht ausbleiben.“ Persönlich hat Johann<br />

Maus konsequent nach dieser Philosophie gelebt<br />

und auch die nächste Generation wird erfolgreich<br />

nach diesem Leitsatz handeln.<br />

Nach seinem Tod übernimmt zunächst seine<br />

Frau, Hansy Maus, die Geschäftsführung, bis<br />

dann 1958 die beiden Söhne Julius und Hans zu<br />

Geschäftsführern bestellt werden. Julius Maus von<br />

Resch hat zu diesem <strong>Zeit</strong>punkt bereits die gesamttechnische<br />

Leitung inne. Der gelernte Werkzeugmacher<br />

studiert nach dem Krieg Ingenieurwesen<br />

und entwickelt als Konstrukteur etliche Erfi ndungen auf dem Sektor <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Beschlagstechnik, die zum Patent angemeldet werden. Hans Maus obliegt die kaufmännische<br />

Leitung sowie das Engagement in Fachorganisationen und Verbänden. Er widmet<br />

sich vor allem auch den wachsenden Exportmärkten. Gemeinsam führen die Brü<strong>der</strong> das<br />

Unternehmen in eine neue <strong>Zeit</strong>.<br />

Fortschritt und Expansion auf allen Ebenen sind in <strong>der</strong> Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit allgegenwärtig.<br />

Bereits in den 60er Jahren beginnt man bei <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> mit <strong>der</strong> Umstellung auf<br />

elektronische Datenverarbeitung, doch es dauert bis 1971, bis die EDV unternehmensweit<br />

eingeführt ist.<br />

Julius Maus von Resch initiiert schon in den frühen 50er Jahren Planung und Umsetzung<br />

neuer Fabrikanlagen in Ditzingen. 1953 beginnt <strong>der</strong> Bau an Werk II, 1967 <strong>der</strong> Bau des heutigen<br />

Werks I. 1973 erfolgt schließlich <strong>der</strong> endgültige Umzug von Stuttgart nach Ditzingen.<br />

Ab 1975 steht Julius Maus von Resch als alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer<br />

an <strong>der</strong> Spitze des Unternehmens, das zu diesem <strong>Zeit</strong>punkt 700 Menschen beschäftigt. Effektive<br />

Maßnahmen zur Schaffung eines marktgerechten Lieferprogramms sowie zeitgemäße<br />

Rationalisierungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Fertigung zeichnen seine Unternehmensführung aus.<br />

In seiner Ära gelingt die bemerkenswerte Steigerung des Jahresumsatzes um ein Vielfaches.<br />

Eine seiner wichtigsten Leistungen besteht im Kauf des französischen Beschlagsherstellers<br />

FERCO International S.A.S. in Sarrebourg, von dem G.U im <strong>Zeit</strong>raum von 1975 – 1977<br />

Geschäftsanteile erwirbt und auf diese Weise sein Programm mit den gefragten Drehkipp-<br />

Fensterbeschlägen ergänzt. Als bedeuten<strong>der</strong> Meilenstein in <strong>der</strong> Produktentwicklung dieser<br />

<strong>Zeit</strong> gilt 1979 die Marktreife <strong>der</strong> G.U-SECURY-Mehrfachverriegelungen, <strong>der</strong> erste Schritt des<br />

Unternehmens in den Türenmarkt. 1981 entsteht aus <strong>der</strong> Datenverarbeitungsabteilung <strong>der</strong><br />

<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> GmbH Baubeschläge die AGENA GmbH. Sie stellt ihre Leistungen für Entwicklung<br />

und Betreuung im IT-Bereich <strong>der</strong> Unternehmensgruppe und dem freien Markt zur<br />

Verfügung. 1982 wird das Unternehmen in den<br />

produzierenden Betrieb <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> GmbH<br />

Baubeschläge und in die <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> GmbH<br />

umstrukturiert. Diese fungiert seither als Dachgesellschaft<br />

<strong>der</strong> Unternehmensgruppe, initiiert<br />

Forschung und Entwicklung in den Tochterfi rmen<br />

und koordiniert das Marketing. Durch die<br />

Übernahme <strong>der</strong> traditionsreichen BKS GmbH<br />

in Velbert im Jahr 1983 etabliert sich das Unternehmen<br />

schließlich fest im Bereich Türtechnik.<br />

Die sich in <strong>der</strong> Unternehmensgruppe erfolgreich<br />

entwickelnde Marke BKS wird schließlich<br />

2006 von <strong>der</strong> Deutsche Standards Editionen<br />

GmbH zur Marke des Jahrhun<strong>der</strong>ts gekürt.<br />

Auch in <strong>der</strong> Werbung und Unternehmenskommunikation<br />

werden außergewöhnliche Kampagnen<br />

entwickelt. In den 80er Jahren sorgt <strong>der</strong> GU<br />

Informationsbus als wirkungsvolles Marketing-<br />

Hans Maus<br />

Julius Maus<br />

instrument für die Information zu Produkten und<br />

Systemlösungen <strong>der</strong> Unternehmensgruppe.


<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Dynamisches Wachstum im internationalen Markt<br />

1981 tritt Julius von Resch in das Unternehmen<br />

ein, 1990 folgt ihm sein Bru<strong>der</strong> Michael von Resch.<br />

Die beiden Söhne von Julius Maus von Resch leiten<br />

heute als Geschäftsführer die Unternehmensgruppe<br />

<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> in dritter Generation und<br />

sorgen mit Weitsicht und Innovationskraft für <strong>der</strong>en<br />

dynamische Weiterentwicklung im globalen Markt.<br />

Neue Unternehmensakquisitionen folgen zu Beginn<br />

des neuen Jahrtausends. <strong>Im</strong> Jahr 2000 geht<br />

die ela-soft GmbH & Co. KG in die Unternehmensgruppe<br />

über. Zu diesem <strong>Zeit</strong>punkt entwickelt das<br />

junge IT-Unternehmen aus Berlin seit 10 Jahren<br />

herstellerneutrale Managementsysteme für Sicherheits-,<br />

Gebäude- und Kommunikationstechnik.<br />

Das bekannteste Produkt ist das Gebäudemanagement-<br />

und Organisationssystem GEMOS.<br />

Julius von Resch, Michael von Resch<br />

2001 wird die ATS GmbH mit <strong>der</strong> Produktion<br />

automatischer Schiebetüren, Karusselltürsysteme<br />

und Ganzglasschiebewände integriert und rundet das Produktangebot im Bereich Türen ab.<br />

<strong>Im</strong> gleichen Jahr wird die mit Installation und Wartung von automatischen Eingangstürsystemen<br />

befasste tts Tür und Tor-Service GmbH & Co. KG Mitglied <strong>der</strong> Unternehmensgruppe.<br />

Ein Jahr später nimmt <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> Yapı Elemanları San. ve Tic. A.Ş. in Istanbul den<br />

Betrieb auf.<br />

Dieses Unternehmen geht aus <strong>der</strong> Fusion des türkischen Herstellers und Marktführers im<br />

Bereich Fensterbeschläge und <strong>der</strong> türkischen Vertriebsnie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Unternehmensgruppe<br />

<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> hervor. Die <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> Logistik GmbH übernimmt weltweit sämtliche<br />

Logistikdienstleistungen <strong>der</strong> Unternehmensgruppe.<br />

Insgesamt 50 Vertriebs- und Produktionsgesellschaften sorgen heute in 70 Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Erde für die weltweite Verfügbarkeit <strong>der</strong> Produkte und Dienstleistungen. Die dezentrale,<br />

regional ausgerichtete Struktur erlaubt ein individuell ausgerichtetes Angebot, das an die<br />

verschiedenen gesetzlichen Normen und Vorschriften im jeweiligen Land angepasst ist.<br />

Fast 80 % des Umsatzes erwirtschaftet die Unternehmensgruppe heute im Ausland gegenüber<br />

von etwa 50 Prozent gegen Ende <strong>der</strong> 90er Jahre. Doch bei aller globalen Präsenz bleibt<br />

Deutschland nach wie vor <strong>der</strong> stärkste Markt.<br />

Das Erfolgsrezept: Vorsprung mit System<br />

Als gut aufgestellter Global Player gehört die Unternehmensgruppe heute weltweit zu den<br />

renommiertesten Anbietern von Baubeschlägen und Sicherheitseinrichtungen. Innovative<br />

Beschlagslösungen für Fenster und Fenstertüren, Schlösser, Schließzylin<strong>der</strong>, mechanische<br />

und mechatronische Schließanlagen, Objekt- und Fluchttürbeschläge, automatische Schiebetüren,<br />

Karusselltürsysteme und Ganzglasschiebewände und <strong>der</strong> damit verbundene hochwertige<br />

Service erfüllen nahezu jeden Kundenwunsch nach Sicherheit, Komfort und Qualität.<br />

Zurzeit werden vor allem die Aktivitäten im Bereich Objekt-, Haus- und Eingangstüren<br />

sowie automatischen Eingangssystemen verstärkt. <strong>Im</strong> Fokus stehen hier elektronische<br />

Zutrittskontrolle und Fluchttürsteuerung, motorische und mechatronische Verriegelungselemente,<br />

automatische Türöffnungs- und Schließungsfunktionen sowie die Integration dieser<br />

elektronischen Komponenten in vernetzte Gebäudetechnik.<br />

Rückblickend betrachtet hat die Unternehmensgruppe <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> einen wesentlichen<br />

Anteil daran, dass komfortables Bedienen und sicheres Funktionieren von Fenstern und<br />

Türen heute selbstverständlich sind. Seit 100 Jahren haben intensive Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit sowie auf qualitativ hochwertige Produkte ausgerichtete Herstellungsverfahren<br />

oberste Priorität, und das immer unter dem Blickwinkel <strong>der</strong> Praxistauglichkeit<br />

und <strong>der</strong> Kundennähe. Die wachsenden Anfor<strong>der</strong>ungen des Marktes, unter an<strong>der</strong>em durch<br />

mo<strong>der</strong>nste Architektur und den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen,<br />

werden frühzeitig in die Unternehmensprozesse integriert. Das Ziel sind mehrdimensionale<br />

Lösungen, die Design, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zusammenbringen. Dass diese<br />

Intention <strong>der</strong> Unternehmensgruppe <strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong> glückt, dafür sprechen über 500 Patente,<br />

ein Angebot von 30.000 verkaufsfähigen Artikeln und zahlreiche individuelle Gesamtlösungen.


<strong>Gretsch</strong>-<strong>Unitas</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Ein zweites Standbein – <strong>der</strong> Ausfl ug in den weißen Sport<br />

Das Geschäft mit Baubeschlägen ist abhängig<br />

von einer fl orierenden Baubranche, die jedoch<br />

saisonal unterschiedlich ausgelastet ist. Deshalb<br />

ist eine gleichbleibende Produktionsauslastung<br />

über das Jahr kaum zu gewährleisten.<br />

Zudem führt die insgesamt rückläufi ge Bautätigkeit<br />

seit Beginn <strong>der</strong> 30er Jahre zu spürbaren<br />

Fabrikationsausfällen. Aus diesem Grund sind<br />

außergewöhnliche Maßnahmen notwendig, um<br />

eine Vollbeschäftigung im Werk zu erhalten.<br />

Die Lösung fi ndet sich mit den verstellbaren<br />

UNITAS Skibindungen und Skirollen, die 1932<br />

in das Fertigungsprogramm aufgenommen<br />

werden.<br />

Popularität gewinnt die UNITAS Skibindung<br />

durch den Einsatz bei spektakulären Expeditio-<br />

Deutsche Skimeister beim Sommertraining 1933<br />

nen, zum Beispiel bei <strong>der</strong> Südpolarexpedition<br />

des amerikanischen Admirals Byrd 1933 o<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Nanga Parbat-Besteigung einer deutschen Himalaya-Expedition 1934. Der daran<br />

teilnehmende deutsche Bergsteiger Ulrich Wieland beschreibt in einem Brief die ausgezeichnete<br />

Funktionalität des Produkts, denn die Bindungen sind schnell und leicht an die<br />

unförmigen Expeditionsstiefel anzupassen, was sich bei diesem eisigen Abenteuer als<br />

großer Vorteil herausstellt.<br />

Skifahren ist in dieser <strong>Zeit</strong> ein relativ junger Sport, <strong>der</strong> noch nicht sehr verbreitet ist.<br />

Deshalb bedarf es umfassen<strong>der</strong> Werbemaßnahmen, um die Bindungen einer großen<br />

Öffentlichkeit bekannt zu machen. Mit einer Reihe von aufmerksamkeitsstarken Werbeaktionen<br />

gelingt es, den UNITAS Skibindungen einen Namen zu machen. Unter an<strong>der</strong>em<br />

startet beim Deutschen Turnfest 1933 ein<br />

großer Freiluftballon mit <strong>der</strong> UNITAS-Werbebotschaft,<br />

eine eigene <strong>Zeit</strong>schrift, „Die <strong>Unitas</strong><br />

Sportgemeinde“, wird gegründet, Schallplatten<br />

mit <strong>Unitas</strong>-Märschen und Ski-Walzern<br />

erscheinen, Rundfunkwerbung, Lichtreklame,<br />

Plakate und Anzeigen werden zielgerichtet<br />

eingesetzt und nicht zuletzt sorgen erfolgreiche<br />

Skisportler als prominente Werbeträger<br />

für die Verbreitung des Namens <strong>Unitas</strong>.<br />

Zwar wird die Produktion von Skibindungen<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg erneut<br />

aufgenommen, jedoch 1953 zugunsten <strong>der</strong><br />

Erweiterung <strong>der</strong> Baubeschlagsfertigung<br />

eingestellt.<br />

Werbeplakat <strong>der</strong> <strong>Unitas</strong>-Skibindung

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