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Gesundes Südtirol 2010

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03/<strong>2010</strong><br />

G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />

Gesundheit: Fit für die Zukunft<br />

Als Landesrat für Familie,<br />

Gesundheit und Sozialwesen<br />

trägt Richard Theiner große<br />

Verantwortung. Das<br />

Gesundheitswesen mit rund<br />

einem Viertel der gesamten<br />

Ausgaben des Landes <strong>Südtirol</strong><br />

und mehr als 9000 Bediensteten<br />

im <strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbetrieb<br />

bestimmt maßgeblich das Leben<br />

und Wohlergehen der Bürger mit.<br />

Radius: Wie fühlen Sie sich als Gesundheits-Landesrat?<br />

LR Theiner: Es ist eine ebenso schöne<br />

wie schwierige und anspruchsvolle<br />

Aufgabe.<br />

Radius: Obmann der Volkspartei und<br />

Landesrat mit so wichtigen Aufgaben –<br />

ist das nicht ein bisschen viel?<br />

LR Theiner: Sicher ist eine straffe Zeiteinteilung<br />

notwendig. Die Fülle an Aufgaben<br />

ist nur im Team zu bewältigen. Mir<br />

stehen gute und engagierte Mitarbeiter<br />

zur Seite, sowohl in der Partei als auch<br />

im Ressort. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />

Alles alleine machen wollen, das geht so<br />

und so nicht.<br />

Radius: Gesundheit ist ein heikles<br />

Thema …<br />

LR Theiner: In allen Ländern haben die<br />

politisch Verantwortlichen für Gesundheit<br />

große Herausforderungen zu bewältigen.<br />

Denken sie an den demografischen<br />

Wandel. Eine immer noch steigende<br />

Lebenserwartung und eine im-<br />

Landhaus am Bozner Boden<br />

mer ältere Bevölkerung schaffen völlig<br />

neue Voraussetzungen für Medizin und<br />

Pflege. Die Finanzierbarkeit unserer Gesundheitsversorgung<br />

ist auf eine harte<br />

Probe gestellt. Wir können wir es uns<br />

nicht leisten, die Zukunft zu verschlafen.<br />

Radius: Sie sind oft heftigen Angriffen<br />

ausgesetzt, auch in der Presse.<br />

LR Theiner: Am Gesundheitswesen hängen<br />

sehr viele Interessen dran. Nicht immer<br />

gibt es Lösungen, wo alle nur gewinnen<br />

können. Um die beste Lösung muss<br />

gerungen werden. Ich stehe klar zu einem<br />

öffentlichen, für alle Bürger zugänglichen<br />

Gesundheitswesen, das unabhängig<br />

vom einzelnen Geldbeutel die beste<br />

mögliche Versorgung in allen Bereichen<br />

gewährleistet. Dafür kämpfe ich.<br />

Radius: Ist das öffentliche Gesundheitswesen<br />

in Gefahr?<br />

LR Theiner: Ich habe 2003 ein sehr<br />

gut ausgebautes Gesundheitswesen<br />

übernommen. Ich habe aber auch die<br />

Herausforderung angenommen, die<br />

Gesundheitsversorgung der <strong>Südtirol</strong>er<br />

fit für die Zukunft zu machen. Deshalb<br />

habe ich auch nach den Landtagswahlen<br />

im Oktober 2008 darum gebeten,<br />

die Arbeit im Gesundheitswesen fortsetzen<br />

zu dürfen. Unsere Bemühungen<br />

für die notwendige und sinnvolle Anpassung<br />

an neue Bedürfnisse werden<br />

sicherlich Früchte tragen. Dabei muss<br />

man den ständigen Dialog pflegen und<br />

auch bereit sein, eigene Standpunkte<br />

zu hinterfragen.<br />

Landesrat Richard Theiner<br />

Radius: Ihr Einsatz für die Komplementärmedizin<br />

wird von manchen Ärzten<br />

kritisch gesehen.<br />

LR Theiner: Die Komplementärmedizin,<br />

wie das Wort schon sagt, wird bei uns<br />

im öffentlichen Gesundheitsdienst ergänzend<br />

und nicht statt der bewährten<br />

klassischen Medizin angeboten. Ihr<br />

ganzheitlicher Ansatz und ihre Methoden<br />

haben schon zahllosen Patienten<br />

geholfen, so dass die Frage, ob sie Platz<br />

hat in einem öffentlichen Dienst, der ja<br />

dem Gemeinwohl dienen soll, eigentlich<br />

nicht so schwer zu beantworten ist. In<br />

der Politik muß man manchmal eben<br />

auch Entscheidungen gegen Gruppeninteressen<br />

treffen.<br />

Radius: Und wo wollen Sie hin?<br />

LR Theiner: Mein Ziel ist, ein gutes, für<br />

alle zugängliches, flächendeckendes,<br />

aber auch weiterhin bezahlbares Gesundheitswesen<br />

zu erhalten und weiter<br />

zu entwickeln.<br />

Radius: Braucht es dazu wirklich sieben<br />

Krankenhäuser?<br />

LR Theiner: <strong>Südtirol</strong> ist keine Großstadt,<br />

wo vielleicht zwei oder drei größere<br />

Krankenhäuser genügen würden und<br />

wirtschaftlicher zu betreiben sind. In<br />

unser gebirgiges Land mit seinen lebendigen<br />

und selbstbewussten Talschaften<br />

passt ein abgestuftes Krankenhauskon-<br />

zept viel besser hinein. Ein Zentralkrankenhaus<br />

in der Mitte, drei Schwerpunktkrankenhäuser<br />

in Meran, Brixen<br />

und Bruneck und die Grundversorgung<br />

in Schlanders, Sterzing und Innichen.<br />

Dazu kommen noch die beliebten Privatkliniken.<br />

Wichtig ist nicht die Zahl<br />

der Häuser, sondern eine abgestufte<br />

Versorgung im ganzen Land.<br />

Radius: Sie sind SVP-Obmann und wir<br />

stehen kurz vor den Gemeinderatswahlen.<br />

Sind Sie sicher, dass gewisse Entscheidungen,<br />

wie z. B. die der Beibehaltung<br />

der Krankenhäuser nicht eher<br />

nach politischen Gesichtspunkten entschieden<br />

werden?<br />

LR Theiner: Bei den Gemeinderatswahlen<br />

spielt die Landespolitik eine untergeordnete<br />

Rolle. Die Neuordnung des<br />

Gesundheitswesens wiederum ergibt<br />

sich vor allem aus technischen und<br />

medizinischen Notwendigkeiten. Ich<br />

sage ganz klar, dass die Verbesserung<br />

der Bilanzen niemals durch die Verschlechterung<br />

der Dienste und damit<br />

auf Kosten des Patienten gehen darf.<br />

In der Tat haben wir Dienste optimiert<br />

und sogar ausgebaut. Das hat die Be-<br />

G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />

völkerung bisher positiv bewertet, wie<br />

auch das Ergebnis der letzten Landtagswahlen<br />

gezeigt hat.<br />

Radius: Mit der klinischen Reform geht´s<br />

sozusagen ans Eingemachte.<br />

LR Theiner: Es gibt keine Alternative<br />

dazu, wenn wir das Erreichte erhalten<br />

und den Zug der Zukunft nicht versäumen<br />

wollen. Ich bin überzeugt, dass wir<br />

gut vorankommen werden.<br />

Radius: Was ist die größte Herausforderung?<br />

LR Theiner: Dass jeder versteht, dass<br />

er selbst den größten Beitrag für den<br />

Erhalt seiner Gesundheit leisten kann.<br />

Etwas weg von der Reparatur von Gesundheitsschäden,<br />

mehr hin zur Eigenverantwortung.<br />

Das ist die große Herausforderung,<br />

das ist das Spannende.<br />

Radius: Und wie wollen Sie das erreichen?<br />

LR Theiner: Ein Beispiel: Am heurigen<br />

Weltgesundheitstag haben wir nicht<br />

über Krankheiten berichtet, sondern<br />

haben Schrittzähler verteilt. Ziel ist, die<br />

Leute zum Bewegen anzuregen.<br />

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Radius: Die <strong>Südtirol</strong>er stehen doch im<br />

Ruf sehr sportlich zu sein ...<br />

LR Theiner: Aber immerhin 40 % der<br />

Bevölkerung treiben gar keinen Sport.<br />

Wer sich regelmäßig an der frischen<br />

Luft bewegt, und das ist in unserem<br />

schönen Land selbst für die Bozner<br />

nicht schwer, der tut schon viel für<br />

seine körperliche und seelische Gesundheit.<br />

Radius: Die psychische Gesundheit und<br />

das Suchtverhalten sind ein großes Problem<br />

in <strong>Südtirol</strong>. Was tut die Gesundheitspolitik<br />

dagegen?<br />

LR Theiner: Ja, das moderne Leben hat<br />

auch seine Schattenseiten. Neben den<br />

therapeutischen Einrichtungen im Gesundheitswesen<br />

sollten vorbeugend<br />

auch die Lebensbedingungen genauer<br />

untersucht und so weit möglich verbessert<br />

werden – Wohnung, Arbeit, Familie,<br />

soziale Kontakte. Gesundheit geht in<br />

alle Lebensbereiche.<br />

Radius: Was ist Ihr Traum?<br />

LR Theiner: Dass Menschen in der Welt<br />

nicht mehr an Hunger sterben müssen.<br />

DAS WACHSTUM DES KUNDEN<br />

“Der Wert eines Ergebnisses<br />

liegt im Verfahren,<br />

mit dem es erreicht wird”<br />

( Albert Einstein )<br />

FOLGENDE UNTERNEHMEN<br />

HABEN OPERA21 ALS<br />

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