Gesundes Südtirol 2010
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Eine gesunde Ernährung<br />
bestimmt maßgeblich die<br />
Gesundheit eines jeden Einzelnen<br />
und muss daher ein Anliegen aller<br />
sein. <strong>Gesundes</strong> Essen beginnt<br />
schon beim Einkaufen.<br />
Eigentlich ist gesund essen gar nicht<br />
so schwer. Man muss nur ein paar<br />
Grundregeln beachten. Genuss und<br />
Gesundheit sind kein Widerspruch,<br />
beides ist möglich. <strong>Gesundes</strong> Essen<br />
beginnt aber schon beim Einkauf. Wir<br />
sollten uns stets überlegen: Wo kommen<br />
die Lebensmittel her, wie wurden<br />
sie angebaut, geerntet und gelagert?<br />
Berücksichtigt werden sollte bei der<br />
Auswahl der Lebensmittel auch, ob es<br />
wirklich Orangen im Juli und Erdbeeren<br />
im Jänner sein müssen.<br />
Genuss und Qualität<br />
Qualität ist die Voraussetzung für ein<br />
genussvolles und gesundes Essen. Dabei<br />
sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:<br />
die ökologische Qualität eines<br />
Lebensmittels (seine umwelt- und<br />
artgerechte Herkunft, seine möglichst<br />
geringe und natürliche Verarbeitung),<br />
die Regionalität eines Lebensmittels (traditionelle<br />
Herstellungsverfahren und lokale<br />
Wirtschaftskreisläufe), die Frische<br />
der Lebensmittel durch Saisonalität und<br />
kurze Transportwege sowie die ethische<br />
03/<strong>2010</strong><br />
p a g i n i e r u n g<br />
Gesunde Ernährung hält fit<br />
Dimension der Lebensmittel durch fairen<br />
Handel und Respekt vor den Schätzen<br />
der Natur. Das „Bio-Kistl“ z.B. liefert Obst<br />
und Gemüse der Saison direkt ins Haus.<br />
vielfalt beim Essen<br />
Wer sich gesund ernähren will, der<br />
sollte von allen Grundnahrungsmitteln<br />
etwas essen. Nur so bekommt der<br />
Körper alles, was er braucht. Über das<br />
Essen wird unser Organismus mit den<br />
notwendigen Nährstoffen versorgt:<br />
Wasser, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße,<br />
Vitamine, Mineral- und sekundäre<br />
Pflanzenstoffe. In den Lebensmitteln<br />
sind diese Nährstoffe unterschiedlich<br />
verteilt. Manche, wie etwa Süßwaren,<br />
enthalten zwar viel Energie, aber nur<br />
wenige oder gar keine wertvollen Inhaltsstoffe.<br />
Lebensmittel mit einem hohen<br />
Gehalt an gesundheitsfördernden<br />
Inhaltsstoffen (Vollkornprodukte und<br />
Gemüse) besitzen eine hohe Dichte an<br />
Nährstoffen und sind deshalb empfehlenswert.<br />
Das Körpergewicht<br />
ist ein<br />
einfacher Indikator<br />
dafür, ob die<br />
zugeführte Energiemenge<br />
stimmt. Bleibt<br />
das Körpergewicht<br />
stabil, entspricht die<br />
aufgenommene Ener-<br />
gie der verbrauchten. Wie viel Energie<br />
verbraucht wird, ist von Mensch<br />
zu Mensch unterschiedlich und hängt<br />
stark vom Lebensstil ab. Starkes Unter-<br />
oder Übergewicht vergrößert die<br />
Wahrscheinlichkeit krank zu werden,<br />
weshalb Fettleibige oder stark Untergewichtige<br />
professionelle Hilfe in Anspruch<br />
nehmen sollten.<br />
Richtige Lagerung wichtig<br />
Beim Einkauf der Lebensmittel sollte<br />
man auf kurze Transportwege und<br />
einen schonenden Umgang mit den<br />
Umweltressourcen beim Anbau und<br />
in der Tierhaltung, der Produktion,<br />
der Verpackung, beim Transport<br />
und der Entsorgung achten. Zu<br />
Hause hängt es von der richtigen<br />
Lagerung ab, wie lange die<br />
Lebensmittel frisch bleiben.<br />
Grundsätzlich sollen die<br />
Produkte kühl, dunkel und<br />
verschlossen gelagert<br />
werden. Lebensmittel,<br />
die im Kühlschrank<br />
aufbewahrt werden,<br />
gehören in die dafür<br />
vorgesehenen Fächer.<br />
Farbe, Aroma und Inhaltsstoffe<br />
schützt man am besten<br />
durch eine rasche Vor- und Zubereitung. Zerkleinertes<br />
oder ausgepresstes Obst bzw. Gemüse soll man möglichst<br />
rasch essen; Salat und Gemüse besser nicht zu lange im<br />
Wasser liegen lassen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe<br />
erhalten bleiben. Gemüse bitte nicht „zu Tode“ kochen,<br />
Geschmack und Qualität der Lebensmittel bleiben durch<br />
schonendes Dämpfen und Dünsten bewahrt.<br />
Trinken ist lebensnotwendig<br />
Der Körper braucht reichlich Flüssigkeit. Ärzte weisen<br />
immer wieder darauf hin, dass man täglich bis zu<br />
zwei Liter Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees,<br />
grünen Tee sowie stark verdünnte, ungezuckerte<br />
Frucht- und Gemüsesäfte trinken soll. Und zwar, bevor<br />
der Durst kommt. Für eine optimale geistige Leistungsfähigkeit<br />
ist eine kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr wichtig.<br />
Am besten beginnt man schon am Vormittag, indem<br />
man sich eine Flasche Wasser oder eine Kanne Tee an<br />
den Arbeitsplatz stellt. Als Durstlöscher ungeeignet sind<br />
Getränke mit einem hohen Zuckergehalt bzw. Getränke,<br />
die Koffein, Aroma- und Farbstoffe oder zugesetzte Vitamine<br />
enthalten. Gemüse und Obst tragen ebenfalls zum<br />
Flüssigkeitshaushalt bei. Alkoholische Getränke hingegen<br />
sind Genussmittel, die dem Körper lebenswichtige<br />
Nährstoffe entziehen. Sie tragen nicht zur Flüssigkeitsaufnahme<br />
bei. Milch oder Kakao sind Nahrungsmittel<br />
und keine Getränke.<br />
Kräuter und Gewürze<br />
Kräuter und Gewürze enthalten Vitamine, Mineralstoffe<br />
und viele andere gesundheitsfördernde Stoffe. Frische<br />
Kräuter und Gewürze regen zudem die Verdauung an<br />
und ihr Geruch hebt die Stimmung. Salz sollte man nur<br />
sehr sparsam verwenden und wenn, dann am besten jodiertes<br />
Speisesalz.<br />
Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln sind stärkereiche,<br />
gut sättigende Lebensmittel, die Heißhungerattacken<br />
verhindern. Die Ballaststoffe in Vollkornprodukten<br />
fördern bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr die Verdauung,<br />
schützen den Darm und wirken sich günstig auf<br />
den Cholesterinspiegel aus. Getreideprodukte enthalten<br />
außerdem Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe, wenige,<br />
aber hochwertige Fette und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Obst und Gemüse versorgen uns reichlich mit Vitaminen,<br />
Mineral-, Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Licht<br />
und eine zu starke bzw. zu lange Hitzeeinwirkung (Auslaugen<br />
beim Kochen) führen zu einem Verlust der<br />
Nährwerte. Obst und Gemüse sollte man möglichst<br />
roh essen und immer frisch verarbeiten. Zur Erhaltung<br />
der geistigen und körperlichen Fitness sollten<br />
pro Tag drei Portionen Gemüse (davon mindestens<br />
eine Portion roh) und zwei Portionen Obst<br />
auf dem Speisezettel stehen.