Gesundes Südtirol 2010
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03/<strong>2010</strong><br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Unser Mann in brixen<br />
Bezirksdirektor Siegfried<br />
Gatscher hält die Krankenhäuser<br />
Brixen und Sterzing in Schwung.<br />
Als früherer Leistungssportler<br />
liebt er messbaren Erfolg – und<br />
Ergebnisse, die das ganze Team<br />
weiter bringen.<br />
In den Achtzigern begutachtet Siegfried<br />
Gatscher als junger Jurist der<br />
Gemeindeaufsicht die Gebarung die<br />
Krankenhäuser. Die sind damals noch<br />
unabhängige Körperschaften öffentlichen<br />
Rechts, oder sie werden von<br />
Konsortien geführt. Und für die Krankenversicherten<br />
gibt es eine stattliche<br />
Anzahl unterschiedlicher Krankenkassen,<br />
meist aufgestellt nach Berufskategorien.<br />
Dann der Paukenschlag.<br />
Mit dem 833er Gesetz vollzieht der<br />
Staat im Jahr 1978 die große Gesundheitsreform.<br />
Erstmals Einheit<br />
Das vielgestaltige und klein parzellierte<br />
Gesundheitswesen wird radikal umgekrempelt.<br />
Die Krankenkassen werden<br />
abgeschafft. Der Staat zahlt die Gesundheitskosten<br />
der Bürger direkt aus<br />
dem Steueraufkommen. Auf der Angebotsseite<br />
müssen sich die Krankenhäuser<br />
und Ärzte in Gebietseinheiten<br />
zusammenschließen und bekommen<br />
eine einheitliche Verwaltung. Das Recht<br />
auf Gesundheit soll überall gleich gelten<br />
auf dem Staatsgebiet, und darauf wird<br />
alles ausgerichtet. Die so genannte Sanitätseinheit<br />
(„USL“), ist nun zuständig<br />
für Vorsorge, Diagnose und Heilbehandlung,<br />
bis hin zur Reha, erinnert sich<br />
Gatscher. Es sei nach wie vor ein gültiges<br />
Konzept. Dem früheren Eishockeyspieler<br />
und Leichtathlet sieht man die<br />
Energie buchstäblich an, mit der er die<br />
Krankenhaus Brixen<br />
Krankenhäuser Brixen<br />
und Sterzing sowie der<br />
territorialen Gesundheitsdienste<br />
in seinem<br />
Bezirk führt. Seit 1996<br />
ist Siegfried Gatscher<br />
Generaldirektor des Sanitätsbetriebes<br />
Brixen.<br />
Ab 2007 werden die vier<br />
Gesundheitsbetriebe Bozen,<br />
Meran, Brixen und<br />
Bruneck im großen Landesgesundheitsbetrieb<br />
zusammengelegt. Sie<br />
heißen jetzt Gesundheitsbezirk. Als Bezirksdirektor<br />
ist für Siegfried Gatscher<br />
die Arbeit nicht weniger und nicht minder<br />
verantwortungsvoll geworden.<br />
Drei große Aufgaben<br />
Seit je stehen in seinem Gesundheitsbezirk<br />
drei große Aufgaben an. Erstens<br />
die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Krankenhaus und den Gesundheitssprengeln,<br />
den Hausärzten und der<br />
Hauskrankenpflege im Einzugsgebiet.<br />
Die zweite ist die Zusammenarbeit<br />
zwischen Schwerpunktkrankenhaus<br />
Brixen und dem Grundversorgungskrankenhaus<br />
Sterzing. Diese abgestufte<br />
Betreuung der Bevölkerung lasse Spielräume<br />
für gemeinsame Organisation<br />
zu, vom Einkauf über Betreuungspfade<br />
bis hin zur strategisch abgestimmten<br />
Ausrichtung der fachlichen Angebote.<br />
Die dritte Aufgabe liegt im verstärkten<br />
Zusammenspiel von medizinischer und<br />
sozialer Betreuung. In der überalternden<br />
Bevölkerung nehmen die chronisch<br />
Kranken zu. Die Familien werden immer<br />
kleiner und können weniger pflegen.<br />
Der öffentliche Gesundheitsdienst<br />
muss in Zukunft also medizinische,<br />
pflegerische und soziale Betreuung ge-<br />
Bezirksdirektor Brixen<br />
Siegfried Gatscher<br />
währleisten, so Gatscher.<br />
Wie sieht er die Zukunft<br />
des Gesundheitswesens?<br />
Das Gesundheitswesen<br />
sollte immer mehr auf<br />
Krankheitsvermeidung<br />
hinarbeiten, schießt<br />
es wie aus einer Pistole.<br />
„Der Sturzhelm als<br />
Pflicht für Mopedfahrer<br />
zum Beispiel hat mehr<br />
Leben gerettet und Köpfe<br />
heil gehalten, als es die<br />
beste Operationstechnik<br />
eines Chirurgen jemals vermocht hätte“,<br />
bemerkt Gatscher.<br />
Gute Leistung, gute Noten<br />
Mit seinen Betriebszahlen kann sich<br />
der Gesundheitsbezirk sehen lassen.<br />
Zwischen 40 % und 45 % der Patienten<br />
kommen von außerhalb des Bezirks.<br />
Auch daran lässt sich Nachfrage messen<br />
und indirekt auch die Qualität. Womit<br />
wir beim nächsten Steckenpferd des Direktors<br />
wären: Qualität! Sie wird in den<br />
Dimensionen von Struktur-, Ablauf- und<br />
Ergebnisqualität gemessen. So zum Beispiel<br />
füllen in Brixen seit zwölf Jahren<br />
Patienten nach Abschluss ihrer Behandlung<br />
den gleichen Fragebogen aus. Wie<br />
waren die Leistungen der Ärzte? Wie<br />
haben die Abläufe geklappt? Wie war<br />
die Unterbringung, das Essen? Die Ergebnisse<br />
zeigen durchgängig hohe Werte<br />
– besonders bei den ärztlichen und<br />
den pflegerischen Leistungen, ist Direktor<br />
Gatscher doch sehr zufrieden. Und<br />
wie beurteilt er, in Zeugnisnoten von 1<br />
bis 10, die <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitsdienste<br />
im Vergleich zu Süden und Norden?<br />
Nun ja, im Vergleich zu Italien könnte es<br />
eine Neun sein, und im Vergleich nach<br />
Norden sei es immerhin noch eine Acht,<br />
wiegt der Manager sorgfältig ab. Zwar<br />
hätten wir als kleines Land nicht die gleichen<br />
Möglichkeiten für Spitzenmedizin<br />
wie anderswo, aber dafür werden bei<br />
uns die breiten Grundbedürfnisse der<br />
Bevölkerung sehr gut und im Vergleich<br />
oft auch besser abgedeckt … und das<br />
ist für eine Qualitäts- und Effizienzbeurteilung<br />
der Gesundheitssysteme wahrscheinlich<br />
der entscheidende Indikator“,<br />
schließt der Bezirksdirektor.<br />
Wie es früher war<br />
Zur 50-Jahr-Feier des<br />
Krankenhauses Schlanders hat<br />
der ärztliche Direktor und Primar<br />
Dr. Anton Theiner einen Blick zurück<br />
gemacht. Hier einige kurze,<br />
aber lehrreiche Auszüge.<br />
In der Vorpaketzeit gelang es, das<br />
Krankenhaus von Schlanders als<br />
erstes im Lande mit deutschsprachigen<br />
Ärzten zu führen. Das Verdienst<br />
des Aufbaus trugen Dr. Erich Müller,<br />
der spätere Bürgermeister des Ortes,<br />
sowie der Chirurg Prof. Hans von<br />
Elzenbaum. Patienten<br />
aus allen<br />
Landesteilen<br />
kamen deshalb<br />
nach Schlanders,<br />
um sich<br />
behandeln zu<br />
lassen. Sein Professor<br />
in Florenz<br />
hatte dem hochbegabten<br />
Hans<br />
von Elzenbaum<br />
Ärztlicher Leiter und Primar prophezeit, dass<br />
Anton Theiner<br />
er es höchstens<br />
ein Jahr in einem<br />
Krankenhaus auf dem Lande<br />
aushalten würde. Aus dem einen Jahr<br />
wurden dann einunddreißig. In den<br />
Anfängen waren für die damals 100<br />
Betten nur vier Ärzte vorhanden: Prof.<br />
von Elzenbaum, Primar Dr. Innerhofer<br />
und die Assistenten Dr. Bonell und<br />
Dr. Reier. Die Krankengeschichten geben<br />
einen Einblick in die Verhältnisse<br />
von damals.<br />
Junge Patienten<br />
Die behandelten Patienten waren deutlich<br />
jünger als heute. Einen beträchtlichen<br />
Anteil nahmen Kinder ein. Besonders<br />
bei ihnen waren Krankenhausaufenthalte<br />
wegen Infektionskrankheiten<br />
häufig. Die „alte Seuche“ Diphtherie war<br />
damals nicht selten und sie betraf vor allem<br />
kleine Patienten. Jedes Jahr gab es<br />
einige Fälle von Wundstarrkrampf, der<br />
heute eine extreme Seltenheit darstellt.<br />
Die Tuberkulose, die bis in die fünfziger<br />
Jahre in Mitteleuropa die zweithäufigste<br />
Todesursache darstellte, wurde öfters<br />
diagnostiziert. Daneben waren Krank-<br />
heiten, wie die koronare Herzkrankheit,<br />
die vielfach Ausdruck einer üppigen<br />
Lebensweise ist, weitaus seltener, und<br />
die Zahl von Patienten mit einem Herzinfarkt<br />
war deutlich geringer. Viele Patienten<br />
kamen erst ganz zum Schluss, im<br />
fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung<br />
ins Krankenhaus. Oft handelte es<br />
sich um medizinische Besonderheiten:<br />
So gab es riesige Brüche und Kröpfe, wie<br />
man sie heute nur mehr in alten medizinischen<br />
Lehrbüchern abgebildet findet.<br />
Auch Verkehrsunfälle werden erwähnt.<br />
Autos waren nur wenige vorhanden.<br />
Meist waren es Unfälle mit Kleinmotorrädern,<br />
etwa mit der „Vespa“.<br />
Ärzte im Dauerdienst<br />
Als diagnostische Hilfsmittel standen<br />
den Ärzten – neben den eigenen Sinnen<br />
– nur das Röntgen und das Labor<br />
zur Verfügung. Die Ärzte waren damals<br />
im Dauerdienst. Es gab weder Sonntag<br />
noch Feiertag. Es herrschte ein erschreckender<br />
Ärztemangel. Vorübergehend<br />
erhielt Primar Innerhofer Unterstützung<br />
von Kollegen aus Österreich. Der<br />
Mangel hatte aber auch seine gute Seite.<br />
Ab den siebziger Jahren kamen im Zuge<br />
von Vertretungsaufträgen namhafte<br />
Kollegen wie Prof. Raimund Margreiter,<br />
Prof. Carlo Ori, Prof. Francesco Giunta<br />
oder Prof. Alfred Königsrainer aus<br />
Universitätskliniken nach Schlanders.<br />
Diese brachten viele Neuerungen mit.<br />
Von einem Rettungswesen wie heute<br />
konnte man nur träumen. Eine typische<br />
Situation von damals muss man sich so<br />
vorstellen: Das Telefon klingelt beim Portier<br />
im Krankenhaus. War dieser nicht<br />
gerade im OP, wo er als „Assistent“ bei<br />
Operationen mithelfen musste, nahm er<br />
den Notruf selber entgegen. Er fuhr meist<br />
alleine los und brachte den Patienten, so<br />
schnell er konnte, ins Krankenhaus.<br />
Schlanders muss bleiben<br />
Heute ist das Krankenhaus von Schlanders<br />
ein leistungsfähiges Krankenhaus<br />
der Grundversorgung, eingebettet in einem<br />
Netzwerk. Primar Anton Theiner:<br />
„Der Vinschgau braucht dieses Krankenhaus<br />
auch heute noch. Es soll sich auch<br />
in der Zukunft entwickeln dürfen.“<br />
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