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ALTRUISTISCHE EGOISTEN IN FÜRTH

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<strong>ALTRUISTISCHE</strong> <strong>EGOISTEN</strong> <strong>IN</strong> <strong>FÜRTH</strong><br />

Wie die Stadt trotz klammer Kassen Investitionen tätigt - Mäzenatentum hat in Fürth alte Tradition<br />

- Einzigartiges Stiftungskonzept bringt allen Seiten Vorteile - Vorbild für andere<br />

<strong>FÜRTH</strong>. -- Deutschlands Städte sind klamm, ja<br />

nahezu fast pleite, und so müssen sich die Kommunen<br />

allerlei einfallen lassen, um doch noch<br />

handlungsfähig zu sein. Da wird hier die eigene<br />

Straßenbahn verkauft und zurückgeleast, dort<br />

wird deutlich Personal gekürzt oder ein<br />

Schwimmbad geschlossen, ja selbst die Wasserversorgung<br />

soll hier und da privatisiert werden. In<br />

Fürth jedoch hat man einen vollkommen neuen<br />

Weg beschritten. Die eigenen Bürger finanzieren<br />

über eine Stiftung das neue Kulturforum. Bürgerstiftungen<br />

gibt es zwar schon einige, die sich<br />

jedoch vom Fürther Ansatz deutlich unterscheiden.<br />

Normalerweise stellt eine Bürgerstiftung Geld für<br />

verschiedene - meist soziale<br />

oder kulturelle - Projekte zur<br />

Verfügung, die Mittel werden<br />

also relativ breit gestreut,<br />

der Stiftungszweck ist weit<br />

gefasst. Man versucht,<br />

ehrenamtliches Engagement<br />

zu mobilisieren, wobei sich<br />

die Stifter als Personen miteinbringen<br />

und demokratisch<br />

über die Förderungen ent-<br />

scheiden, wie Dieter Christoph<br />

erläutert. Ganz anders<br />

aber sei der Fürther Ansatz,<br />

Dieter Christoph, Geschäftsführer<br />

der RegionalKonzept GmbH<br />

den die Nürnberger RegionalKonzept GmbH,<br />

deren Geschäftsführer Christoph ist, für die Kleeblattstadt<br />

entwickelt hat. Denn hier wird nicht<br />

allgemein gefördert, sondern ein konkretes Projekt<br />

umgesetzt, zu dessen Realisierung die Kulturförderstiftung<br />

Fürth gegründet wurde: Das neue<br />

Kulturforum Fürth (der RegioPress berichtete).<br />

Wegen der finanziellen Lage der Stadt hätte sich<br />

die Idee von der Kommune allein nicht umsetzen<br />

lassen. Über die Stiftung jedoch wurde aus der<br />

Idee inzwischen Wirklichkeit, Anfang des Jahres<br />

ging das Kulturforum an den Start, hier gibt es<br />

jetzt Kindertheater, Konzerte, Lesungen und<br />

Kabarett, Tanzveranstaltungen und vieles mehr.<br />

Christoph ist überzeugt, daß sich Gelder für einen<br />

konkreten Zweck wesentlich<br />

besser akquirieren lassen, als<br />

mit weit gefassten Förderzielen.<br />

Die bisherigen Bürgerstiftungen<br />

seien "vom<br />

Erfolg her nicht so durchschlagend,<br />

was die Akquise<br />

angeht." Die Bürger wollten<br />

schließlich nicht nur einfach<br />

kommunale Haushaltslöcher<br />

stopfen, sondern etwas<br />

Neues in ihrer Stadt voran-<br />

bringen. Das Modell der Für-<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

Nummer 089 / März 2004<br />

Jahrgang 08 / deutsche Ausgabe<br />

presse@region.nuernberg.de<br />

http://www.region.nuernberg.de<br />

Nachrichten & Information:<br />

Editorial<br />

S. 02<br />

Playmobil - das "Systemspielzeug" aus Zirndorf<br />

- feiert seinen 30ten Geburtstag S. 03<br />

Turm der Sinne veranschaulicht Anatomie des<br />

menschlichen Empfindungslebens S. 03<br />

Das Europäische Informationszentrum Nürnberg<br />

ist erste Anlaufstelle für Bürger und Firmen<br />

in Sachen EU<br />

S. 04<br />

Drittes "Asien-Pazifik-Forum Bayern" der IHK<br />

Nürnberg für Mittelfranken S. 04<br />

Adidas siegt beim ersten deutschen Markenranking<br />

"best brands 2004" S. 05<br />

Aussteller der Spielwarenmesse stifteten ihr<br />

Spielzeug für soziale Einrichtungen. S. 05<br />

Bildungsregion Nürnberg:<br />

abi- und uni-Magazin sind die Klassiker<br />

unter den Printmedien zum Thema Bildung<br />

und Beruf<br />

S.06<br />

Museums-Schmankerln:<br />

Gredinger Sparkassenmuseum gibt Einblick in<br />

die Arbeit der Bankangestellten vor 100 Jahren<br />

und heute<br />

S. 07<br />

Life & Style:<br />

Multifunktionshalle ARENA NÜRNBERG seit<br />

drei Jahren ein Erfolg<br />

S. 08<br />

Extremsportler Achim Heukemes beim<br />

Yukon Arctic Ultra in Kanada S. 08<br />

Business News:<br />

WaveLight Laser Technologie AG gründet<br />

Tochtergesellschaft in den USA S. 09<br />

Über 78.000 Fachbesucher auf der Leitmesse<br />

der Spielwarenbranche<br />

S. 09<br />

Nürnberger SalesBridge bietet Vertriebsoutsourcing<br />

bei IT<br />

S. 09<br />

RegioPress Ticker:<br />

News aus der Region Nürnberg<br />

S. 10


RegioPress<br />

ther Stiftung besteht aus zwei Säulen. Die Objektstiftung<br />

und die Förderstiftung. Die Objektstiftung<br />

hat von der Stadt das Gelände des Kulturforums<br />

aufgekauft und es mit einem langfristigen<br />

Mietvertrag an die Stadt und einen Gastronom<br />

vermietet. Die Kommune fungiert in der Objektstiftung<br />

als Partner und übernimmt Zins und Tilgung<br />

für das aufgenommene Kapital der Stiftung,<br />

solange diese dazu selbst nicht in der Lage ist.<br />

Denn die Kosten sollen aus den Erträgen der Förderstiftung<br />

gedeckt werden. Die Förderstiftung ist<br />

eine Publikumsstiftung, in der - im Gegensatz zu<br />

anderen Stiftungen - die Bürger sich schon mit<br />

geringen Beiträgen beteiligen können. Treuhänderin<br />

der Förderstiftung ist die DT Stiftungstreuhand<br />

AG mit Sitz in Fürth. So sprechen drei wichtige<br />

Motivationen für ein Engagement in der Stif-<br />

Das Fürther Kulturforum bei der Eröffnung: dank altruistischer<br />

Egoisten. (Photos: RegionalKonzept)<br />

tung. Zum einen können die Bürger mit ihrem<br />

Geld ein sinnvolles Projekt finanzieren und sparen<br />

dabei Steuern, denn die Einlage ist zu hundert<br />

Prozent absetzbar. Ab einer Beteiligung von<br />

10.000 Euro tritt aber noch ein weiterer Vorteil<br />

hinzu. Bis zu einem Drittel der Erträge kann an<br />

den Stifter und seine Angehörigen ausgezahlt<br />

werden. Eine besondere Form der Absicherung,<br />

die auch gemeinnützig ist. Christoph nennt diesen<br />

neuen Stiftertypus "altruistische Egoisten".<br />

Das Stiftungswesen hat in Fürth eine lange Tradition,<br />

wie Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung<br />

betont. So seien die meisten Fürther selbst im<br />

Nathansstift geboren. Vielleicht kommt daher<br />

auch eine besonders offene Einstellung der Fürther<br />

zum Thema Stiftungen. Gerade die jüdischen<br />

Mitbürger hätten in den letzten Jahrhunderten in<br />

Fürth ein reiches Stiftungswesen etabliert.<br />

Immerhin zählte die Stadt Anfang des letzten<br />

Jahrhunderts etwa 20 Prozent jüdische Fürther.<br />

Aber der Bürgermeister sieht den Fürther Ansatz<br />

zur Finanzierung seiner Aufgaben nicht nur auf<br />

die eigene Stadt beschränkt. Vielmehr müsse wie<br />

in den USA mehr bürgerliches Engagement<br />

erreicht werden: "Ich glaube, daß auch andere<br />

Kommunen und öffentliche Einrichtungen kaum<br />

darum herumkommen werden", betont Jung. Beispielsweise<br />

habe er schon eine Delegation aus<br />

Straubing empfangen, die sich über die Fürther<br />

Stiftung informieren wollte. Aber nicht nur für<br />

Kommunen sei dieser Weg interessant, so Jung:<br />

"Es könnten auch Wohlfahrtsverbände so etwas<br />

auf den Weg bringen und eigene Stiftungen gründen."<br />

Als Beispiel nennt Jung die Lebenshilfe<br />

Fürth, die einen ähnlichen Ansatz verfolge.<br />

Und auch die Stadt selber ist weiter aktiv. So gibt<br />

es neben der Kulturförderstiftung<br />

inzwischen die Stiftung<br />

"Baukultur und Denkmalschutz".<br />

Diese soll nach dem gleichen<br />

Muster die Sanierung einer<br />

innerstädtischen Ruine zum<br />

neuen technischen Rathaus<br />

ermöglichen. Die Idee ist die<br />

selbe: Bürger und Wirtschaft<br />

finanzieren das Projekt neues<br />

Rathaus, andere Denkmalobjekte<br />

können später folgen. Löst<br />

das Fürther Modell kommunale<br />

Finanzsorgen? Reinhold Preißler<br />

von der Stiftungstreuhand lobt<br />

die Einzigartigkeit des Fürther<br />

Weges: "Mit diesem Modell<br />

steht Fürth an der Spitze eines<br />

beginnenden Stiftungsbooms."<br />

Die Partner RegionalKonzept und die Stadt Fürth<br />

hoffen nun auf rege Beteiligung der Fürther, wie<br />

es schon seit Jahrhunderten üblich war. Mit dem<br />

Unterschied im modernen Stiftungswesen können<br />

nicht nur besonders Wohlhabende zum Mäzenaten<br />

werden und etwas für ihre Heimatstadt tun.<br />

Diese wiederum hat auch ein Wörtchen mitzureden.<br />

So sitzt die Stadt im Kuratorium der Kulturförderstiftung<br />

und entscheidet dort mit, was mit<br />

den Geldern geschieht, getreu dem Motto: "Wer<br />

zahlt schafft an!", so Christoph. Aber dennoch, in<br />

Fürth, so scheint es, nehmen die Bürger die<br />

Geschicke vermehrt selbst in die Hand - sehr zur<br />

Freude der Stadt.<br />

Christian Rechholz<br />

Kontakt: RegionalKonzept GmbH<br />

Dieter Christoph<br />

Tel.: (09 11) 93 61 90<br />

Nachrichten & Information<br />

EDITORIAL<br />

Alle Kommunen sind<br />

klamm (siehe nebenstehenden<br />

Artikel) -<br />

alle? Nein, das kleine<br />

Rednitzhembach in der<br />

Region Nürnberg hat<br />

es geschafft. Der Ort<br />

ist schuldenfrei. Wie,<br />

warum und weshalb,<br />

das lösen wir im nächsten<br />

RegioPress auf.<br />

Diesmal verraten wir<br />

Ihnen aber im Aufma-<br />

Gabriele Engel,<br />

Geschäftsführerin der<br />

"Region Nürnberg e.V."<br />

cher, wie es in Fürth möglich ist, trotz angespannter<br />

Haushaltslage zu investieren. Ein Beispiel aus<br />

unserer Region, das sicherlich bald Schule macht.<br />

Womit wir schon bei einem anderen Thema sind: In<br />

unserer Serie Bildungsregion haben wir in den<br />

letzten Monaten einen großen Reigen unterschiedlichster<br />

Bildungsthemen vorgestellt. In der<br />

heutigen Ausgabe beschließt Hans-Jörg Sigwart<br />

diese Reihe mit einem Blick auf die Magazine "Abi"<br />

und "Uni" (Seite 6). Freilich gäbe es noch weitere<br />

interessante Bildungsthemen, doch wollen wir mit<br />

der nächsten Ausgabe einen neuen Schwerpunkt<br />

setzen. Welchen? Lassen Sie sich überraschen.<br />

Können Sie sich noch an Achim Heukemes erinnern?<br />

Im Jahr 2001 berichteten wir über den<br />

Extremsportler und seinen Lauf vom niedrigsten<br />

zum höchsten Punkt Deutschlands. Wer gemeint<br />

hat, Heukemes würde sich danach auf seinen Lorbeeren<br />

ausruhen, der hat sich getäuscht. Unser<br />

Redaktionsmitglied Dietmar Baumgartl berichtet<br />

auf Seite 8 über das neueste Abenteuer des fränkischen<br />

Extremsportlers.<br />

In zwei Monaten ist es soweit, Europa wird größer.<br />

Zumindest die Europäische Union. Und die Region<br />

Nürnberg rückt damit an ihren angestammten<br />

Platz in das Zentrum Europas. Schon vor Jahrhunderten<br />

führten hier die Handelsstraßen von Ost<br />

nach West und Nord nach Süd, die EU hat die<br />

Region offiziell zum Gateway nach Osteuropa<br />

erklärt. Trotz der vielen Chancen, welche die Osterweiterung<br />

mit sich bringt, gibt es auch noch viel<br />

Skepsis, Fragen und Unwissen. Allen dreien hilft<br />

das Europäische Informationszentrum in Nürnberg<br />

ab, wie genau berichtet uns Markus Horbelt auf<br />

Seite 4. Dort erfahren Sie außerdem, warum die<br />

Region Nürnberg nicht nur für Osteuropa, sondern<br />

immer mehr auch für den fernen Osten eine wichtige<br />

Gateway-Funktion in Deutschland übernimmt.<br />

Gabriele Engel<br />

RegioPress 03/04 - 2 -


RegioPress<br />

ALLES GUTE, PLASTIKMÄNNCHEN!<br />

Nachrichten & Information<br />

Playmobil feiert Geburtstag - Das "Systemspielzeug" aus Zirndorf begeistert seit 30 Jahren Generationen von Kindern<br />

ZIRNDORF. -- Runder Kopf mit großen Augen und<br />

lachendem Mund, eine Plastikfigur, die in unzählige<br />

Kleider schlüpft: mal Schaffner, mal Polizist,<br />

mal Bauarbeiter, mal Pirat. Seit 30 Jahren ist die<br />

Playmobil-Figur Kult in den Kinderzimmern, so<br />

sehr, daß ihnen im Historischen Museum der Pfalz<br />

in Speyer jetzt zum 30. Geburtstag die Ausstellung<br />

"Entdecke die Welt - 30 Jahre Playmobil"<br />

noch bis Mitte April gewidmet ist.<br />

Horst Brandstätter, Inhaber des Zirndorfer Spielzeugherstellers<br />

Geobra Brandstätter, hatte<br />

damals die geniale Idee: er baute kleine Plastikfiguren<br />

als sogenanntes "Systemspielzeug", dessen<br />

Umwelt ständig erweitert und variiert werden<br />

kann. 1974 wurde die Figur erstmals auf der<br />

Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt. Die<br />

ersten Männchen waren Indianer, Ritter und Bauarbeiter.<br />

Mittlerweile existieren 600 Modelle. Vier<br />

mal pro Jahr wird die Grundfigur neu eingekleidet:<br />

mit Raumfahreranzügen, Ritterrüstungen<br />

und Postbotenuniformen. 70 Neuheiten präsentiert<br />

Playmobil dieses Jahr, u.a. einen Dinosaurierfund,<br />

in dem die Kinder erfolgreichen Archäologen<br />

nacheifern können. Dafür bekam Playmobil<br />

während der Spielwarenmesse den Preis "Toy<br />

SEHEN, WIE WIR FÜHLEN<br />

NÜRNBERG. -- Eigentlich sollte man<br />

nicht auf allzu großem Fuß leben. Das<br />

rät, wie jeder weiß, die bekannte Binsenweisheit.<br />

Was nicht jeder weiß ist,<br />

daß unsere Füße, ob wir wollen oder<br />

nicht, von Natur aus überproportional<br />

groß sind und daß wir außerdem<br />

allesamt, was man ja eigentlich<br />

auch nicht tun sollte, eine<br />

ziemlich dicke Unterlippe riskieren!<br />

So zumindest sähen<br />

die Proportionen unserer Körperteile<br />

aus, wenn ihre Größe ihrer<br />

jeweiligen Empfindungsfähigkeit entspräche.<br />

Und genau das ist bei dem<br />

"Homunkulus", der neuesten Attraktion im<br />

Nürnberger "Turm der Sinne", der Fall.<br />

Innovation 2004".<br />

Das Zirndorfer<br />

Familienunternehmen<br />

Geobra<br />

Brandstätter arbeitet<br />

seit Mitte<br />

der 50er Jahre mit<br />

Plastik. Einen Erfolg<br />

hatte man<br />

bereits mit dem<br />

Hula-Hoop-Reifen<br />

erzielen können.<br />

Den großen Coup<br />

landete man dann<br />

mit Playmobil. Was ist das Erfolgsrezept? Zum<br />

einen Kundenbindung: Kinder senden Themenund<br />

Gestaltungsvorschläge für neue Figuren ein,<br />

die dann teilweise auch Berücksichtigung finden.<br />

Zum anderen ist es die Schlichtheit der Figur, die<br />

besticht. Der Phantasie freien Lauf lassen, Träume<br />

spielen, und die Welt im Kleinen verstehen: so verwenden<br />

beispielsweise Polizisten und Pädagogen<br />

die Figuren, um Kindern Sachverhalte zu erklären.<br />

Playmobil als die Miniaturisierung der Welt.<br />

Zudem setzt man in Zirndorf nicht auf kurzfristige<br />

Drei Ritter-Generationen - 30 Jahre Playmobil<br />

(Photo: Geobra)<br />

Weltneuheit im Nürnberger Turm der Sinne - Homunkulus "Heiner" zeigt die Anatomie des menschlichen Empfindungslebens<br />

Das neue Exponat in dem interaktiven<br />

Hands-On-Museum beruht auf den aktuellsten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen,<br />

vor allem aus der Hirnforschung, und ist<br />

weltweit einzigartig. Erstmals seit 1950 ist<br />

mit dem Nürnberger "Homunkulus" (lat.:<br />

kleiner Mensch) versucht worden zu<br />

rekonstruieren, wie das Berührungsempfinden<br />

des menschlichen Körpers<br />

im Gehirn angelegt ist. Deshalb<br />

hat das lebensgroße Kerlchen<br />

so dünne Arme und Beine und<br />

so dicke Lippen, so große<br />

Hände und Füsse - und, wen<br />

wundert es jetzt noch: solch ein<br />

überproportionales Geschlechtsteil.<br />

Auch einen Spitznamen hat die eigentümliche<br />

Skulptur, die im Turm der Sinne live und als Computer-Animation<br />

erlebt werden kann, durch eine<br />

Umfrage bereits erhalten. "Wir haben viele Vorschläge<br />

bekommen" erzählt Geschäftführer Dr.<br />

Rainer Rosenzweig. "Mit Abstand am besten<br />

gefallen hat uns der Spitzname Heiner.”<br />

Einem weiblichen Pendant übrigens, so hört man<br />

von den wissenschaftlichen "Eltern" von Heiner,<br />

steht bisher die Tatsache im Wege, daß man über<br />

das Empfinden von Frauen noch viel zu wenig<br />

weiß. Das ist an sich schon eine interessante<br />

Nachricht. Umso gespannter darf man die vielleicht<br />

nächste Neuheit im Nürnberger Turm der<br />

Sinne erwarten.<br />

Hans-Jörg Sigwart<br />

Kontakt: www.turmdersinne.de<br />

Trends. Außerdem<br />

hat überzogene<br />

Gewalt nach<br />

Ansicht von Playmobil<br />

nichts im<br />

Kinderzimmer zu<br />

suchen, obwohl<br />

beim Playmobil-<br />

Cowboy natürlich<br />

der obligatorische<br />

Colt im Halfter<br />

steckt. Aber auch<br />

die Variabilität<br />

und Unverwüstlichkeit<br />

tragen<br />

zum Mythos bei: die heutigen Eltern spielten auch<br />

schon mit Playmobil im Sandkasten und können<br />

ihre Figuren, von denen die ältesten stolze 30<br />

Jahre auf dem Plastikbuckel haben, vielleicht<br />

sogar vererben.<br />

Dietmar Baumgartl<br />

Kontakt: Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG<br />

Gisela Kupiak<br />

Tel.: (09 11) 96 66 144<br />

E-Mail:gisela_kupiak@playmobil.de<br />

RegioPress 03/04 - 3 -


RegioPress<br />

KENNEN SIE EUROPA?<br />

Das Europäische Informationszentrum Nürnberg (EIZ) ist erste Anlaufstelle für Bürger und Firmen in Sachen EU<br />

NÜRNBERG. -- Das Thema könnte aktueller<br />

nicht sein: Die Osterweiterung der Europäischen<br />

Union am ersten Mai dieses Jahres. Was die<br />

erweiterte Union an Neuerungen mit sich bringt,<br />

darüber herrscht bei vielen Menschen Unkenntnis.<br />

Und Unkenntnis ist bekanntermaßen ein<br />

guter Nährboden für Befürchtungen und Ängste.<br />

Die Bürger über die Änderungen zu informieren,<br />

vor allem aber auf die mit der Erweiterung verbundenen<br />

Chancen hinzuweisen, ist ein Teil des<br />

umfangreichen Aufgabenspektrums des EIZ.<br />

Angesiedelt beim Wirtschaftsreferat unter der<br />

Leitung von Dr. Roland Fleck, bekommen alle<br />

EU-Interessierte dort seit nunmehr zwei Jahren<br />

umfangreiches Informationsmaterial über Institutionen<br />

und Politiken der Union, aber auch<br />

NÜRNBERG. -- Zwar ging es um die asiatisch-pazifischen<br />

Märkte, die man mit ihren enormen<br />

Wachstumsraten und steilen Zukunftsprognosen<br />

getrost als das derzeitige "Dorado" der globalen<br />

Wirtschaft bezeichnen kann. Dennoch wollte man<br />

keine krude "Goldsucherstimmung" befördern, sondern<br />

die hiesigen Unternehmen mit differenzierter<br />

Information auf die "neuen und fremden Märkte<br />

vorbereiten". So beschrieb Hans-Peter Schmidt,<br />

Präsident der Nürnberger IHK, die Zielsetzung des<br />

im Februar im Nürnberger Messezentrum veranstalteten<br />

"Asien-Pazifik-Forum Bayern".<br />

Das zum dritten Mal von der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Nürnberg für Mittelfranken<br />

zusammen mit dem Außenwirtschaftszentrum<br />

Bayern veranstaltete Forum stand unter dem<br />

Motto "Bayern trifft Asien in Nürnberg" und informierte<br />

über Chancen und Möglichkeiten auf den<br />

Wachstumsmärkten im asiatisch-pazifischen<br />

Raum. Die auf den asiatischen Märkten bereits<br />

stark engagierten Unternehmen BMW, Semikron<br />

und Staedler lieferten Erfahrungsberichte und<br />

erläuterten ihre Marktstrategien. In zwei "Länderstaffeln"<br />

informierten ausgewiesene Experten<br />

über die Besonderheiten und jüngsten Entwicklungen<br />

der Märkte in China, Taiwan, Japan, Indien,<br />

Antworten auf individuelle Fragen wie die<br />

Arbeitsaufnahme im europäischen Ausland. Themenschwerpunkte<br />

des EIZ bleiben aber Wirtschaft<br />

und Arbeit, weshalb die Einrichtung für<br />

mittelständische Unternehmen bedeutsam ist.<br />

Im Vordergrund stehen hier Fragen nach den<br />

Förderprogrammen der Union und ganz konkret<br />

nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen bei<br />

der Gründung von Niederlassungen in EU-Staaten.<br />

Das große Plus des EIZ sind die Informationen<br />

"aus erster Hand". Ein Ergebnis der unmittelbaren<br />

Förderung durch die Europäische Kommission.<br />

"Durch den direkten Kontakt zur Europäischen<br />

Kommission kommen wir dem Ziel, die<br />

Vielfalt und Eigenständigkeit der europäischen<br />

KULTURVERSTÄNDNIS STATT "GOLDSUCHERSTIMMUNG"<br />

Indonesien, Thailand, Malaysia<br />

und Südkorea. Und mit dem<br />

riesigen chinesischen Markt<br />

beschäftigte sich zusätzlich ein<br />

"Arbeitskreis China".<br />

Mit mehr als 450 Teilnehmern,<br />

20 Referenten und 22 Unternehmen<br />

und Dienstleistern, die<br />

sich an Messeständen und<br />

Tischen präsentierten, ist das<br />

Forum im Vergleich zum Vorjahr<br />

im Umfang nochmals deutlich<br />

gewachsen und ist in Deutschland<br />

die größte Tagesveranstaltung<br />

zum Thema. "Das Asien-<br />

Pazifik-Forum ist der Renner in<br />

Bayern", zeigte sich Schmidt<br />

zufrieden. Das Forum unterstreiche einmal mehr,<br />

daß die Region Nürnberg eine entscheidende<br />

"Gateway-Funktion" innerhalb des bayerischen<br />

Asien-Pazifik-Netzwerks erfülle, so Schmidt.<br />

Daß es für ein erfolgreiches Engagement auf den<br />

asiatisch-pazifischen Märkten nicht nur auf harte<br />

Wirtschaftsfakten ankommt, betonte neben<br />

Schmidt auch der bayerische Wirtschaftsminister<br />

Nachrichten & Information<br />

Drittes "Asien-Pazifik-Forum Bayern" der IHK Nürnberg für Mittelfranken - Region Nürnberg als "Gateway" nach Asien<br />

Wirtschaftsminister Wiesheu:<br />

“die Kultur inhalieren.”<br />

(Photo: IHK Nürnberg)<br />

Regionen zu bewahren und gleichzeitig Europa<br />

hier vor Ort zu erleben, einen gewaltigen Schritt<br />

näher", erklärt Fleck. Groß geschrieben wird<br />

dabei der Netzwerkgedanke. Das EIZ Nürnberg<br />

steht in regem Austausch mit bundesweit derzeit<br />

weiteren 15 vergleichbaren Einrichtungen.<br />

Das reicht vom internen Informationsaustausch<br />

über die Seminarorganisation bis hin zu gemeinsamen<br />

Veranstaltungen.<br />

Markus Horbelt<br />

Kontakt: Europäisches Informationszentrum<br />

Nürnberg<br />

Tel.: (09 11) 231 76 76<br />

www.europa.nuernberg.de<br />

eu-buero@stadt.nuernberg.de<br />

Otto Wiesheu bei der Eröffnung<br />

der Veranstaltung. "Wir<br />

müssen das besser sein, was<br />

wir teurer sind", resümierte<br />

Wiesheu die Marktchancen<br />

deutscher Unternehmen und<br />

gab zu bedenken, wie wichtig<br />

für dieses "besser sein" die kulturelle<br />

Kompetenz sei: man<br />

müsse sozusagen "die Kultur<br />

inhalieren", wolle man auf den<br />

fernen Märkten erfolgreich<br />

sein. In Nürnberg hat man das<br />

seit langem begriffen, wie<br />

nicht erst die kürzlich veranstalteten<br />

"Shenzhen Kulturwochen"<br />

in der Frankenmetropole<br />

gezeigt haben. Auch in Sachen<br />

Kultur und Kunst entwickelt sich Nürnberg zum<br />

"Gateway" nach Asien.<br />

Hans-Jörg Sigwart<br />

Kontakt: IHK Nürnberg für Mittelfranken<br />

Geschäftsbereich International<br />

Armin Siegert<br />

Tel.: (09 11) 13 35-3 97<br />

www.ihk-nuernberg.de<br />

RegioPress 03/04 - 4 -


RegioPress<br />

EROBERUNG VON MARKT UND SEELE<br />

Nachrichten & Information<br />

Adidas siegt beim ersten deutschen Markenranking "best brands 2004" - Neuartige Studie der Nürnberger GfK als Grundlage<br />

MÜNCHEN/NÜRNBERG. -- Zwar fand die Preisverleihung<br />

des "best brands 2004" Anfang<br />

Februar in München statt, aber zu den Hauptakteuren<br />

bei dem erstmals vergebenen Award für<br />

erfolgreiche Markenführung gehörten zwei Global<br />

Players aus der Region Nürnberg. Es war die<br />

Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung<br />

AG (GfK), die mit einer völlig neuartig angelegten<br />

Marktforschungsstudie die Bewertungsgrundlage<br />

für die Premiere des neuen deutschen<br />

Markenrankings lieferte. Und es war das Weltunternehmen<br />

"Adidas" aus dem fränkischen<br />

Herzogenaurach, das am Ende ganz oben auf<br />

dem Treppchen landete und als die "stärkste<br />

Produktmarke" in Deutschland ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Neben der adidas-Salomon AG gehörten Haribo<br />

("Dynamischste Produktmarke") und Siemens<br />

("Beste Unternehmensmarke") zu den Preisträgern.<br />

Veranstaltet wurde "best brands" gemeinschaftlich<br />

von der GfK, der Wirtschaftswoche,<br />

dem Markenverband, der Agenturgruppe Serviceplan<br />

und dem Werbezeitenvermarkter Seven-<br />

One Media. Die Initiatoren haben damit das<br />

NÜRNBERG/ERLANGEN. -- Das größte Nürnberger<br />

Messehighlight, die Internationale Spielwarenmesse,<br />

hat wieder seine Pforten geschlossen.<br />

Mit einem neuen Besucherrekord übrigens:<br />

78.000 Besucher fanden den Weg in das Nürnberger<br />

Messegelände, Kinder waren so gut wie<br />

keine darunter. Denn diesen bleibt die Fachmesse<br />

leider verschlossen. Dennoch soll es strahlende<br />

Kinderaugen geben, zahlreiche Aussteller<br />

stifteten ihr Spielzeug für soziale Einrichtungen.<br />

Doris Gehr, die für den Marketingverein Region<br />

Nürnberg das Spielzeug-Sponsoring organisierte<br />

freut sich über den Zuspruch.<br />

Zahlreiche Firmen, nicht nur die Aussteller vom<br />

Stand der Region Nürnberg, haben Unmengen<br />

von Spielwaren gespendet. "Ich bin sehr glücklich<br />

darüber und denke, die beschenkten Kinder<br />

sind es ohnehin", so Doris Gehr. "Ein asiatischer<br />

erste deutsche Markenranking aus der Taufe<br />

gehoben, das neben Umfragewerten der Marken<br />

auch deren tatsächlichen wirtschaftlichen<br />

Effekt am Markt berücksichtigt. Denn entscheidend<br />

für den Erfolg eines Markennamens ist bei-<br />

des: ihr Erfolg in den Köpfen der Verbraucher,<br />

dem sogenannten "Share of Souls" ebenso wie<br />

der konkrete Verkaufserfolg des Produkts, dem<br />

"Share of Market". Der Markenname muß "hängen<br />

bleiben", aber er muß auch die handfeste<br />

Kaufentscheidung fördern. Während ersteres vor<br />

allem für die zukünftige Entwicklung der Marke<br />

entscheidend ist, zeigt letzteres den tatsächlichen<br />

Erfolg im hier und jetzt.<br />

In einer neuartig angelegten Studie ist es der<br />

GfK Marktforschung gelungen, die psychologischen<br />

mit den ökonomischen Indikatoren des<br />

FRÖHLICHE K<strong>IN</strong>DER DANK SPIELWARENMESSE<br />

Spenden für soziale Einrichtungen - Region Nürnberg mit Gemeinschaftsstand auf der Spielwarenmesse<br />

Aussteller hat sein ganzes Sortiment an Plüschtieren<br />

bei mir abgeliefert." Das gesammelte<br />

Spielzeug soll nun an die Kinderkrebsstation der<br />

Uniklinik Erlangen, das Erlanger Ronald Mc'Donald-Haus<br />

und an Unicef Erlangen gehen.<br />

Jedes Jahr stellt die Region Nürnberg mit einem<br />

eigenen Stand auf der Spielwarenmesse aus.<br />

Dort präsentiert sie verschiedenste Händler aus<br />

der Spielzeughochburg Region Nürnberg. 40<br />

Aussteller nutzen in diesem Jahr die Chance,<br />

auch über den Stand der Region Nürnberg<br />

zusätzlich auf der Messe präsent zu sein. Vom<br />

Ein-Mann-Betrieb bis hin zu großen Herstellern<br />

wie Playmobil. Viele Firmen bekamen so zusätzliche<br />

Kundschaft, wie sich Manfred Gehr über<br />

die Resonanz auf den Stand der Region freut.<br />

"Nahezu alle wollen im nächsten Jahr wiederkommen",<br />

so Gehr, Projektleiter von Original<br />

Erfolgs von Marken zusammenzubringen und in<br />

dem neuen einheitlichen Ranking zu verbinden.<br />

Dazu wurden in der dreistufigen Studie die<br />

Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter<br />

2.000 Personen mit den Informationen aus verschiedenen<br />

GfK-Verbraucher- und Handelspanels<br />

kombiniert. Die Bestplatzierten bei "best<br />

brands" können sich also doppelt freuen. Die<br />

Auszeichnung bescheinigt den Siegern nicht nur<br />

herausragenden wirtschaftlichen Erfolg in der<br />

Gegenwart, sondern zugleich besonders gute<br />

Chancen für die Zukunft. So sieht es auch<br />

Michel Perraudin, der als Mitglied des Vorstandes<br />

die Auszeichnung für die adidas-Salomon<br />

AG entgegennahm: "In dieses einzigartige Markenranking<br />

sind bereits unsere zukünftigen<br />

Erfolgsaussichten eingeflossen. Das ist ein schöner<br />

Vertrauensvorschuss für unser Unternehmen<br />

und unsere Mitarbeiter."<br />

Hans-Jörg Sigwart<br />

Kontakt: GfK Marktforschung<br />

Siegfried Högl<br />

Tel.: (09 11) 3 95-23 64<br />

www.bestbrands.de<br />

Regional. Neben den Spielwaren präsentiert die<br />

Region am eigenen Stand nämlich auch sich<br />

selbst als sympathischer Lebens- und Wirtschaftsraum.<br />

Und konnte auch in diesem Jahr<br />

regionale Prominenz willkommen heißen. Nürnbergs<br />

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly kam<br />

ebenso wie sein Vorgänger Ludwig Scholz, der<br />

Europaabgeordnete Martin Kastler, Landrat Walter<br />

Schneider, MdB Marlene Mortler und diverse<br />

Wirtschaftsreferenten. Wie gesagt, Kinder<br />

waren nicht dabei, aber dank des Einsatzes von<br />

Doris Gehr und der vielen Hersteller werden viele<br />

von ihnen trotzdem bald große Augen bekommen.<br />

Christian Rechholz<br />

Kontakt: Die Region Nürnberg e.V.<br />

Manfred Gehr<br />

Tel. (0 91 31) 72 91 00<br />

RegioPress 03/04 - 5 -


RegioPress<br />

AB(I) <strong>IN</strong> DEN BERUF<br />

NÜRNBERG. -- "Beruf", das Wort kommt<br />

ursprünglich von "Berufung". Im Idealfall bedeutet<br />

auch heute die Tätigkeit, mit der man den<br />

größten Teil des Tages verbringt, mehr als nur<br />

"Job", mehr als die notwendige tägliche Geldbeschaffung<br />

und Pflichterfüllung. Aber wie findet<br />

man das Stückchen "Berufung" im Beruf, wie<br />

entscheidet man sich für die "richtige" Ausbildung?<br />

Bei dieser schwierigen und wichtigen<br />

Übung mit kompetentem Rat und umfangreicher<br />

Information zur Seite zu stehen - das haben sich<br />

die Magazine "abi" und "uni" zur Aufgabe<br />

gemacht.<br />

"Wir wollen den jungen Leuten helfen, einen<br />

Beruf zu finden, mit dem sie sich wohl fühlen", so<br />

umschreibt Chef-Redakteur Uwe Betz die Zielsetzung<br />

der beiden aus Nürnberg kommenden<br />

und deutschlandweit gelesenen Magazine, die<br />

sein Redaktionsteam zehn mal bzw. sieben mal<br />

im Jahr produziert. Herausgeber der beiden Klassiker<br />

unter den Studien- und Berufsmagazinen<br />

ist die Bundesagentur für Arbeit, um die Realisierung<br />

kümmert sich seit gut einem Jahr die Nürnberger<br />

Agentur Willmy Consult & Content. In<br />

einer Auflage von 400.000 Exemplaren erscheint<br />

abi bundesweit, uni kommt auf eine Auflagenzahl<br />

von 140.000. Die<br />

Magazine werden an<br />

Schulen und Hochschulen<br />

ausgegeben und sind<br />

kostenlos. Wie Rainer<br />

Möller, Geschäftsführer<br />

von Willmy Consult &<br />

Content betont, wird auf<br />

den verantwortlichen und<br />

sachlichen Umgang mit<br />

den Themen Bildung und<br />

Berufswahl besonders viel<br />

Wert gelegt. "Beim<br />

Umgang mit Arbeitsmarktprognosen<br />

zum Beispiel<br />

sind wir sehr vorsichtig.<br />

Seriosität ist uns<br />

wichtiger als spektakuläre<br />

Meldungen." Die Hilfestellung<br />

und Orientierung bei der Ausbildungsund<br />

Berufswahl zu geben, hat oberste Priorität.<br />

Die Frage nach dem richtigen Beruf, der richtigen<br />

Ausbildung habe im Prinzip zwei Seiten, erläutert<br />

Bildungsregion Nürnberg<br />

Unsere Serie widmet sich dem Thema Bildung in der Region Nürnberg.<br />

In unserem letzten Beitrag stellen wir die Magazine abi und uni der Bundesagentur für Arbeit vor.<br />

abi- und uni-Magazin der Bundesagentur für Arbeit sind die Klassiker unter den Printmedien zum Thema Bildung und Beruf - Nürnberger Redaktion<br />

versorgt Deutschlands Schüler und Studenten mit allem, was sie für die Studien- und Berufswahl wissen müssen<br />

Möller. "Zum einen die individuelle. Jeder muß<br />

sich die Frage stellen: Was kann ich, und was will<br />

ich überhaupt?" Die zweite Seite betreffe die<br />

Bedingungen in Studium oder Ausbildung und<br />

am Arbeitsmarkt. Hier<br />

gehe es um konkrete und<br />

möglichst umfassende<br />

Information. "Welche Voraussetzungen<br />

muß ich für<br />

die gewünschte Ausbildung<br />

mitbringen? Was<br />

kann ich mit einem<br />

bestimmten Studienabschluß<br />

beruflich anfangen?<br />

Wie ist der Arbeitsplatz<br />

gestaltet? Wie sind<br />

in Zukunft meine Chancen<br />

auf dem Arbeitsmarkt,<br />

wenn ich mich für eine<br />

bestimmte Ausbildung<br />

entscheide? Das sind<br />

wichtige Kriterien für die<br />

individuelle Berufswahl.<br />

Hier können wir mit unseren Magazinen besonders<br />

viel beitragen."<br />

Die beiden Zeitschriften konzentrieren sich dabei<br />

jeweils auf spezifische<br />

Zielgruppen. Während es<br />

in uni vor allem um konkrete<br />

Fragen des Berufseinstiegs<br />

von Hochschulabsolventen<br />

geht, legt abi<br />

den Schwerpunkt auf die<br />

vorausgehende eigentliche<br />

Orientierungsphase und<br />

zeigt die verschiedenen<br />

Möglichkeiten, die sich<br />

nach bestandenem Abitur<br />

eröffnen. Reportagen zu<br />

einzelnen Ausbildungsberufen<br />

und Studiengängen<br />

gehören ebenso zum abi-<br />

Repertoire wie Portraits<br />

von Universitätsstädten,<br />

Einschätzungen zu aktuellen<br />

Trends am Arbeitsmarkt und Erfahrungsberichten<br />

aus dem Studien- und Arbeitsalltag. Im<br />

abi-Interview werden regelmäßig Prominente<br />

wie Shona Fraser, Elke Heidenreich und Anne Will<br />

zum Thema Beruf und Karriere befragt. Und in<br />

jeder Ausgabe wird ein besonderes Schwerpunktthema<br />

breit behandelt, wie zum Beispiel: "Orientierung<br />

vor Lehre und Studium", "Zukunft der<br />

Arbeit" oder "Frauen in Naturwissenschaft und<br />

Technik".<br />

Seit abi und uni jeweils<br />

mit einer neu gestalteten<br />

Homepage im Internet<br />

vertreten sind, haben sich<br />

die Nutzungsmöglichkeiten<br />

des breiten Informationsangebots<br />

noch deutlich<br />

verbessert. Denn hier<br />

steht ein Archiv zur Verfügung,<br />

in dem sich sämtliche<br />

Artikel der letzten<br />

sechs Jahre finden und<br />

das für Lehrer und Lehrerinnen<br />

sogar die Möglichkeit<br />

einer schulfachspezifischen<br />

Recherche bietet.<br />

Bei der redaktionellen Arbeit für die Magazine ist<br />

die Praxisnähe besonders wichtig, sowohl beim<br />

Inhalt, als auch bei der Form. "Es geht uns nicht<br />

darum zu beschreiben, wie ein Beruf oder ein<br />

bestimmter Studiengang in der Theorie aussieht",<br />

so Möller, "sondern wie er sich in der konkreten,<br />

realen Erfahrung von Menschen darstellt." Keine<br />

trockenen Berichte, sondern Reportagen, die dem<br />

realen Leben möglichst nahe auf den Leib rücken,<br />

sind gefragt. Die persönliche, individuelle Dimension<br />

der Themen steht im Vordergrund. "Bei den<br />

Themen Bildung und Beruf geht es immer um<br />

Menschen", faßt Rainer Möller die Philosophie<br />

von abi und uni zusammen. Um Menschen, die<br />

auf der Suche nach dem richtigen Beruf, nach<br />

Informationen und handfesten Arbeitsmarkt-<br />

Tipps, und vielleicht auch immer nach dem<br />

Stückchen "Berufung" sind.<br />

Hans-Jörg Sigwart<br />

Kontakt: www.abi-magazin.de<br />

www.uni-magazin.de<br />

Willmy Consult & Content<br />

Rainer Möller<br />

Tel.: (09 11) 93 77 39-0<br />

E-Mail: R.Moeller@WillmyCC.de<br />

RegioPress 03/04 - 6 -


RegioPress<br />

WENN'S DOCH NUR ETWAS WERT WÄRE ...<br />

GRED<strong>IN</strong>G. -- 500 Millionen Mark, die Nullen auf<br />

dem Geldschein scheinen gar nicht mehr aufzuhören.<br />

Wer träumt nicht davon, soviel Geld<br />

einmal zu besitzen? Im Sparkassenmuseum kann<br />

man es wenigstens bestaunen, den echten Schein<br />

über 500 Millionen. Schade nur, daß zu der Zeit,<br />

als man mit ihm einkaufen ging, gerade mal ein<br />

Brot dafür zu haben war.<br />

Der Schein, ausgestellt im Sparkassenmuseum in<br />

Greding wurde von der Stadt Nürnberg ausgegeben<br />

- Notgeld in Zeiten der Inflation. Was die vielen<br />

Nullen wirklich wert sind, lässt sich heute<br />

nicht mehr ganz genau sagen, doch selbst für den<br />

kleinen Einkauf zwischendurch hätte es nicht<br />

gereicht.<br />

Im Hintergebäude der Gredinger Sparkasse ist das<br />

Sparkassenmuseum seit 1989 untergebracht, in<br />

einem alten Fachwerkhaus mit kleinen Fenstern<br />

und Holzbalken. Hier hat man all das zusammengetragen,<br />

was sich über die Zeit in den Filialen<br />

der heutigen Sparkasse für Mittefranken angesammelt<br />

hat und einfach zu schade zum Wegwerfen<br />

war. So können die Besucher am Ende des<br />

schmalen, langgestreckten Raumes einen original<br />

Tresor aus dem Jahre 1910<br />

bestaunen, eingebettet in<br />

einen edlen Holzschrank.<br />

Ganze zehn Zentimeter ist<br />

die Stahltür dick, ein echter<br />

Panzerschrank eben. Gleich<br />

daneben steht der antike<br />

Sekretär, ein Holzstück an<br />

dem die Bankangestellten<br />

noch vor der Jahrhundertwende<br />

die Kunden bedient<br />

haben.<br />

Zu jener Zeit standen auch<br />

schon die Sparbücher hoch<br />

im Kurs. Einige Originale dieser<br />

Form der Geldanlage sind<br />

in einer der vielen Vitrinen<br />

zu sehen. Aus dem 19. Jahrhundert<br />

stammt das Kontobuch,<br />

in dem noch sauber<br />

handschriftlich jeder Geldeingang<br />

und die angefallenen<br />

Zinsen vermerkt sind.<br />

Damit der Bankangestellte<br />

Museums-Schmankerln<br />

Unsere Serie stellt die zahlreichen kleineren Museen in der Region Nürnberg vor.<br />

Diese Ausgabe hat einen Tip nicht nur für Sparsame.<br />

Im Gredinger Sparkassenmuseum lagern Millionen - Leider ist das Inflationsgeld heute wie damals nichts wert - Alte Maschinen und Unterlagen<br />

geben Einblick in die Arbeit der Bankangestellten vor 100 Jahren und heute<br />

Umständlich, aber optisch eindeutig<br />

im Vorteil: alte Rechenmaschinen<br />

diese nicht stets neu im Kopf ausrechnen musste,<br />

hatte er eine Zinstabelle zu Hilfe, berichtet Friedrich<br />

Sengling, Leiter des Museums und einer der<br />

Ehrenamtlichen, die durch<br />

das Museum führen.<br />

Damals wurden die Zinsen<br />

auch noch nicht im Vierteloder<br />

Halbjahresrhythmus<br />

berechnet, vielmehr waren<br />

Laurenzi, Lichtmeß oder<br />

Allerheiligen ausschlaggebend.<br />

Auf dem mittlerweile<br />

vergilbten groben Papier<br />

der großen Kontobücher<br />

sind diese Zeitintervalle mit<br />

schwarzer Tinte vermerkt.<br />

Wer noch kein Konto bei<br />

der Bank hatte, sparte<br />

fleißig in kleine Blechbüchsen,<br />

die auch heute noch<br />

bei den Kindern sehr beliebt<br />

sind. Schon um 1900 gab es<br />

einige farbige Exemplare,<br />

die eben nicht ausschließlich<br />

praktisch, sondern auch<br />

kleine Schmuckstücke<br />

waren. In rot, gelb und blau<br />

gab es die Spardosen, einige<br />

davon stehen auch im Sparkassenmuseum.<br />

Traditionell beliebte Anlageform:<br />

das gute alte Sparbuch<br />

(Photos: Sparkassenmuseum)<br />

Und wer erinnert sich nicht<br />

an die alten Scheckkarten,<br />

die mit den heutigen Alleskönnern<br />

aus Plastik noch so<br />

gar nichts gemein hatten?<br />

Sie standen am Anfang des<br />

bargeldlosen Bezahlens,<br />

wurden noch in den Banken<br />

eingeschweißt und erlaubten<br />

es, quasi ohne Geld jeden<br />

Wunsch erfüllen zu können,<br />

einfach die Scheckkarte und<br />

den dazugehörenden Scheck<br />

zücken und gehen. Ein solches<br />

Exemplar findet sich<br />

natürlich auch im Sparkassenmuseum,<br />

im Jahre 1972<br />

wurde es dem - vermutlich -<br />

stolzen Besitzer übergeben.<br />

Stolz waren die Sparkassen wohl auch auf die<br />

ersten Adressmaschinen, mit denen Briefe an die<br />

Kunden nicht mehr handschriftlich adressiert<br />

werden mussten. Für jeden<br />

Kunden wurde eine eigene<br />

Adressplatte gefertigt, mit<br />

der die Briefumschläge<br />

einfach und schnell mit<br />

Name und Anschrift<br />

bedruckt werden konnten.<br />

"Was das noch für eine<br />

Arbeit war", meint Sengling<br />

und schüttelt den<br />

Kopf. Meist hätten die<br />

Lehrlinge jedoch diese Aufgabe<br />

übernommen, fügt er<br />

mit einem Lachen hinzu.<br />

Für jeden Kunden der Sparkasse<br />

druckten sie stets 10<br />

Umschläge auf Vorrat,<br />

sobald diese ausgingen,<br />

wurde die entsprechende<br />

Adressplatte herausgesucht<br />

und neue Umschläge<br />

bedruckt. Schließlich wurden<br />

zwischen 1950 und<br />

1978, als diese Maschine in der Sparkasse im<br />

Einsatz war, auch alle Kontoauszüge noch per<br />

Post verschickt. Kein Automat spuckte sie zu<br />

dieser Zeit, wie heute üblich, innerhalb von<br />

Sekunden aus.<br />

Heute sind auch die alten Schreibmaschinen,<br />

von denen einige im vorderen Teil des Raumes<br />

ausgestellt sind, weitgehend aussortiert. Moderne<br />

Computer und Drucker haben ihre Aufgaben<br />

übernommen. Während der Bankangestellte im<br />

19. Jahrhundert die Bücher noch per Hand ausfüllen<br />

mußte, hielten im 20. Jahrhundert die<br />

Schreibmaschinen Einzug und nahmen diese<br />

Arbeit ab. Noch ein Jahrhundert später haben<br />

aber auch die Diehls und Adler aus den 60er und<br />

70er Jahren ebenso wie die alten Rechenmaschinen<br />

ausgedient. Schade eigentlich. Optisch<br />

waren sie eindeutig im Vorteil.<br />

Stefani Hergert<br />

Kontakt: Sparkassenmuseum Greding<br />

Tel: (0 91 71) 82 19 90<br />

Fax: (0 91 71) 82 19 99<br />

info@sparkasse-mittelfranken-sued.de<br />

RegioPress 03/04 - 7 -


RegioPress<br />

HAPPY BIRTHDAY ARENA<br />

Multifunktionshalle hat sich bewährt - Eröffnung vor drei Jahren - Länderspiele, Weltmeisterschaften und Konzerte<br />

NÜRNBERG. -- Vor drei Jahren bekam Nürnberg<br />

ein neues Eisstadion. Und einen Konzertsaal, eine<br />

Basketballhalle, eine Boxarena, einen Showroom,<br />

eine Inlinehalle und einen Tenniscourt. Kurz und<br />

gut die Multifunktionshalle ARENA NÜRNBERG,<br />

gegenüber dem Frankenstadion. Und das Konzept<br />

ist aufgegangen, am 3. Geburtstag der<br />

Arena können die Betreiber feststellen: Die Halle<br />

ist ein Erfolg.<br />

Mehrere Weltmeisterschaften, im Eis- und im<br />

Inlinehockey fanden hier schon statt, bei Rock<br />

im Park ist die Arena jährlich eine von drei Spielstätten,<br />

im Fernsehen übertragene Boxkämpfe<br />

kommen mittlerweile dank der Arena auch aus<br />

Nürnberg, die deutsche Basketball-Nationalmannschaft<br />

spielte hier, ebenso Boris Becker<br />

und Michael Stich, nach Jahren wieder gemeinsam<br />

auf dem Platz. Hier findet der Hallenfußballcup<br />

des 1. FCN statt, David Copperfield verzauberte<br />

die Massen und die Komiker Heiss-<br />

SE<strong>IN</strong> BISHER HÄRTESTER LAUF<br />

GRÄFENBERG. -- 1000 Meilen. Gelaufen! In 11<br />

Tagen, 18 Stunden, 30 Minuten und 54 Sekunden.<br />

Und da war er nicht besonders fit, wie Achim<br />

Heukemes erklärt. Aber trotzdem Weltrekord in<br />

der Altersklasse über 50.<br />

Außerdem: Deutscher<br />

Rekordhalter über 6 Tage,<br />

über 48 Stunden, über<br />

1.000 km, über 1.000 Meilen.<br />

Heukemes hat, unter<br />

anderem, Deutschland<br />

durchquert (1.154,9 km) in<br />

der Weltbestleistung von 6<br />

Tagen, 21 Stunden und 15<br />

Minuten (mit dem Ziel<br />

Zugspitze). Aber erst sein<br />

jüngstes Laufabenteuer, die<br />

Teilnahme beim Yukon Arctic<br />

Ultra in Kanada, scheint<br />

eine echte Grenzerfahrung<br />

gewesen zu sein. Heukemes<br />

sprach bei seiner<br />

Rückkehr Ende Februar von<br />

mann & Rassau brachten den Saal zum Brüllen.<br />

Besonders beliebt ist die Arena aber für Konzerte.<br />

Und auch beim Publikumsgeschmack und<br />

den Zielgruppen ist sie multifunktional, von<br />

Robbie Williams und Herbert Grönemeyer über<br />

Harry Belafonte bis zu André Rieu. Letzterer war<br />

schon vier Mal Gast in der Arena, Eros Ramazzotti<br />

bereits drei Mal. Über eine Million Besucher<br />

waren mittlerweile in der Arena zu Gast.<br />

Fast die Hälfte entfällt dabei auf die Zuschauer<br />

der Nürnberg Ice Tigers, der Hausmannschaft<br />

der Arena.<br />

Doch die Menschen kommen nicht nur als<br />

Zuschauer, mit mehr als 72.000 Nutzern der Eislauftrainingshalle<br />

konnte die Arena im letzten<br />

Jahr nochmals einen deutlichen Zuwachs verzeichnen,<br />

was man vor allen Dingen der Eisdisco<br />

zurechnet. Hinzu kommen noch 80.000 Sportler<br />

aus Vereinen und Schulen, die das Angebot der<br />

Arena mit ihren drei Eisflächen nutzen. Auch für<br />

seinem bisher härtesten, aber auch faszinierndsten<br />

Lauf. Er sei sich nicht sicher, ob er ähnliches<br />

ein zweites Mal mitmachen werde.<br />

Aus dem Munde Heukemes´<br />

ein beachtliches Statement.<br />

Der 52-jährige hat sich den<br />

“Ultras” verschrieben,<br />

Distanzen von über 100 km.<br />

Im Jahr 2000 ist er durch<br />

Europa gelaufen, in 55<br />

Tagen die 5.735 km vom<br />

Nordkap bis nach Trapani in<br />

Sizilien. Seine Leidenschaft<br />

für Mobilität war schon<br />

immer da: zuerst waren es<br />

die Trucks, dann das Motorrad;<br />

und dann entdeckte er<br />

das Laufen - da war er<br />

Mitte 30. Infiziert wurde<br />

Heukemes, der seit 1988 in<br />

der Region Nürnberg lebt,<br />

bei einem 10 km-Lauf, stei-<br />

Life & Style<br />

Firmenveranstaltungen vom Incentive-Event bis<br />

zu Firmenfeiern mit Eisstockschießen werden<br />

von der Arena organisiert.<br />

Bei regulärer Bestuhlung finden bei Sportveranstaltungen<br />

8.200 Zuschauer Platz in der Arena.<br />

Wird der Innenraum mitgenutzt sind es sogar<br />

10.300 Plätze. Die zahlreichen und unterschiedlichsten<br />

Veranstaltungen haben nicht nur<br />

gezeigt, daß die Arena wirklich im besten Sinne<br />

multifunktional ist. Vor allem aber hat sich die<br />

Arena weit über die Grenzen der Region einen<br />

Namen als Veranstaltungshalle gemacht. Davon<br />

wiederum profitiert die Region. Spätestens<br />

wenn am 21. April die Eishockey-Nationalmannschaft<br />

der USA gegen das deutsche Team antritt<br />

und es in den Übertragungen heißt: Wir berichten<br />

aus Nürnberg.<br />

Christian Rechholz<br />

Kontakt: www.arena-nuernberg.de<br />

Gräfenberger Extremsportler sucht die Herausforderung - 300 Meilen bei minus 38 Grad beim Yukon Arctic Ultra in Kanada<br />

Nur ein echtes Mammut im Nacken<br />

hätte die Sache noch schwieriger<br />

gemacht (Photo: Achim Heukemes)<br />

gerte sich zu einem normalen Marathon, und kam<br />

dann zu den 100 km-Läufen. Seit 2000 läuft Heukemes<br />

als Profi und wird nicht müde sich neuen<br />

Herausforderungen zu stellen.<br />

Im Februar nun also den Yukon Arctic Ultra in<br />

Kanada: 300 Meilen bei minus 38 Grad, das wohl<br />

weltweit härteste Ultra-Rennen. Die Teilnehmer<br />

wählen zwischen der klassischen Marathon-<br />

Strecke, 100 oder 300 Meilen, und zwischen drei<br />

Disziplinen: Mountain-Bike, Langlaufskier oder zu<br />

Fuß. Was Heukemes wählte, ist klar: zu Fuß, 300<br />

Meilen, bei arktischen Temperaturen. Schwieriger<br />

geht es nicht. Da ist nicht nur der Körper, da sind<br />

auch Willenskraft und Nervenstärke gefragt. Letztere<br />

scheint im Yukon auch dem Routinier einmal<br />

versagt zu haben, als er an einem Tag mehrere<br />

Stunden in die falsche Richtung lief. Am Ende<br />

ging er dennoch als vierter durch´s Ziel. Herzlichen<br />

Glückwunsch aus der Heimat!<br />

Dietmar Baumgartl<br />

Kontakt: www.heukemes.net<br />

RegioPress 03/04 - 8 -


RegioPress<br />

LASER FÜR DIE NEUE WELT<br />

WaveLight Laser Technologie AG gründet Tochtergesellschaft in den USA - OB freut sich<br />

ERLANGEN/STERL<strong>IN</strong>G. (RP/hor) -- Die Firma<br />

WaveLight Laser Technologie AG hat den Sprung<br />

über den großen Teich gewagt. Seit Mitte Februar<br />

steuert das Erlanger Unternehmen seine US-<br />

Marktaktivitäten von Sterling im Bundesstaat<br />

Virginia aus. Die 100prozentige Tochtergesellschaft<br />

firmiert unter WaveLight Laser, Inc.<br />

Und die Zeichen stehen auf Erfolg. Denn im<br />

Gepäck haben die Franken den technologisch<br />

führenden Excimer Laser "Allegretto Wave", der<br />

im vergangenen Oktober von der US-amerikanischen<br />

Gesundheitsbehörde die Zulassung erhalten<br />

hat. Ausschlaggebend für die Wahl des Standortes<br />

war zum einen die verkehrstechnisch<br />

günstige Lage, nur 30 Kilometer von der Hauptstadt<br />

Washington D.C., entfernt sowie die vorgefundenen<br />

Wachstumsmöglichkeiten.<br />

Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis<br />

zeigte sich besonders erfreut über die Entwicklung<br />

von WaveLight: "Wir sind stolz, daß es<br />

WaveLight in so kurzer Zeit gelungen ist, nicht<br />

nur national, sondern auch international erfolg-<br />

reich zu agieren und daß auch die Stadt über<br />

ihre Partnerschaft mit Richmond in Virginia bei<br />

der Standortsuche in Übersee behilflich sein<br />

konnte."<br />

Auch der Gouverneur von Virginia, Mark R. Warner,<br />

begrüßte die Standortentscheidung: "Als<br />

international tätiges Unternehmen bereichert<br />

WaveLight unseren Wirtschaftsraum hier in<br />

Nord-Virginia. Auch in Zukunft werden wir<br />

unsere hervorragenden Beziehungen zu deutschen<br />

Firmen kontinuierlich pflegen und weiter<br />

ausbauen", so Warner.<br />

Kontakt: WaveLight Laser Technologie AG<br />

Susanne Grethlein<br />

Tel.: (0 91 31) 61 86 103<br />

Fax: (0 91 31) 61 86 112<br />

grethlein@wavelight-laser.com<br />

www.wavelight-laser.com<br />

BESUCHERREKORD BEI SPIELWARENMESSE<br />

Über 78.000 Fachbesucher auf der Leitmesse der Spielwarenbranche<br />

NÜRNBERG. (RP/hor) -- Die Spielwarenmesse<br />

2004 schließt mit einem deutlichen Plus. Die<br />

Besucherzahl ist um mehr als fünf Prozent auf<br />

über 78.000 Fachbesucher gestiegen (74.100 in<br />

2003). Der internationale Anteil der Fachbesucher<br />

ist mit 48 Prozent stabil geblieben, doch<br />

zahlenmäßig weiter gestiegen. Der deutsche<br />

Fachhandelsanteil konnte stabilisiert werden<br />

und ist durch gezielte Marketingmaßnahmen<br />

quantitativ angewachsen.<br />

Auch die konkrete Orderabsicht hat sich von 57<br />

auf 62 Prozent der Besucher erhöht, wobei die<br />

Wichtigkeit der Spielwarenmesse als weltweiter<br />

Orderplatz mit 23 Prozent des Jahresgesamtordervolumens<br />

der Einkäufer deutlich zum Ausdruck<br />

kommt.<br />

Bestnoten gaben die Fachbesucher der Messe<br />

hinsichtlich der Orientierung über Neuheiten<br />

und dem Ergebnis der Anbahnung von neuen<br />

Geschäftsbeziehungen. Sowohl Handel als auch<br />

Medien sprachen von neuen Impulsen und<br />

Marktchancen. Die Wiederbeteiligungsquote der<br />

Aussteller hat Spitzenwerte erreicht und<br />

bestätigt damit die gestiegene Zufriedenheit<br />

über das Messeergebnis.<br />

Erstmals wurden in diesem Jahr herausragende<br />

Neuheiten der Spielwarenmesse mit dem "Innovation-Award"<br />

der Spielwarenmesse, der "Toy<br />

Innovation 2004", ausgezeichet. Eine Fachjury<br />

prämierte dabei Neuheiten aus den Kategorien<br />

Technik, Erlebnis, Teamförderung, Kreativität,<br />

Lernen, Trend, Fun und Welt im Kleinen. Die<br />

nächste Spielwarenmesse findet vom 10. bis 15.<br />

Februar 2005 statt.<br />

Kontakt: www.spielwarenmesse.de<br />

Business News<br />

BRÜCKE ZUM KUNDEN<br />

SalesBridge bietet Vertriebsoutsourcing bei IT<br />

NÜRNBERG. (RP/hor) -- Vieles, was im angelsächsischen<br />

Raum bereits auf der Tagesordnung<br />

steht, ist in unseren Gefilden noch eher unterentwickelt,<br />

etablierte Gepflogenheiten dort sind<br />

oftmals die Trends von morgen hier. Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist die Auslagerung kompletter<br />

Vertriebsprozesse auf darauf spezialisierte<br />

Dienstleister. Denn der Markt für Business Process<br />

Outsourcing ist in den vergangenen Jahren<br />

überdurchschnittlich gewachsen. Für das Jahr<br />

2005 rechnet man in Deutschland mit einem<br />

Marktvolumen von 2,57 Milliarden Euro. Aufgrund<br />

des Nachholbedarfs hierzulande rechnen<br />

führende Institute mit einem Wachstum von fast<br />

30 Prozent, während dieser Wert weltweit bei<br />

immer noch beachtlichen 14 Prozent liegt.<br />

In Nürnberg hat sich die SalesBridge GmbH auf<br />

dieses expandierende Geschäftsfeld gewagt. Vor<br />

gerade mal einem Jahr gegründet, konnte das<br />

junge Unternehmen bereits eine Prämierung im<br />

Rahmen des regionalen StartUp-Wettbewerbs<br />

gewinnen. SalesBridge hat den Focus auf das<br />

personelle Vertriebsoutsourcing für die IT-Branche<br />

gelegt. Dabei übertragen kleine und mittlere<br />

IT-Unternehmen, vorwiegend Softwarehersteller,<br />

Systemhäuser und Dienstleister ihren Vertrieb<br />

und insbesondere die anspruchsvolle und aufwendige<br />

Neukundengewinnung auf die "Verkaufsbrücke"<br />

SalesBridge.<br />

Diese Auslagerung der Vertriebsprozesse eröffnet<br />

den Auftraggebern von SalesBridge Chancen<br />

auf signifikante Umsatzsteigerungen bei gleichzeitiger<br />

Senkung der Fixkosten und größerer Flexibilität<br />

der Vertriebsaktivitäten. Seit Gründung<br />

des Unternehmens konnte SalesBridge mehrere<br />

IT-Firmen aus der Region als Kunden gewinnen,<br />

mit denen jeweils umfassende Partnerschaften<br />

zur Vertriebsunterstützung vereinbart wurden.<br />

Bislang besteht die SalesBridge-Mannschaft aus<br />

vier Mitarbeitern, die im Laufe des Jahres um<br />

weitere Vertriebsprofis aus dem IT-Umfeld aufgestockt<br />

werden soll.<br />

Kontakt: SalesBridge GmbH<br />

IT Vertriebs Outsourcing<br />

Carsten Huebscher<br />

Tel.: (09 11) 236 99 32<br />

RegioPress 03/04 - 9 -


RegioPress ticker<br />

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+++ mit hute: mit der ehrendoktorwürde zeichnet die technische fakultät der uni erlangen-nürnberg prof. klaus wucherer aus. wucherer ist<br />

mitglied des zentralvorstandes der siemens ag, die uni ehrt ihn für sein bedeutendes werk als ingenieur und seine verdienste um die technik. der<br />

technischen fakultät ist der ausgezeichnete besonders verbunden, so ist er vorsitzender ihres freundeskreises und hat die "erlanger technikgespräche"<br />

mit ins leben gerufen. in diesem forum diskutieren universität und siemens fragen, welche naturwissenschaft und technik aufwerfen.<br />

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+++ am bande: karl inhofer, regierungspräsident von mittelfranken, hat aus den händen des bayerischen innenministers günther beckstein das<br />

verdienstkreuz am bande des verdienstordens der bundesrepublik deutschland erhalten. staatsminister beckstein würdigte inhofers engagement im<br />

beruflichen wie ehrenamtlichen bereich. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

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+++ am hause: eine neue bronzetafel an der ehemaligen heilig-geist-kirche in nürnberg (spitalgasse 12) erinnert daran, daß die reichskleinodien<br />

von 1424 bis 1796 in der ehemaligen freien reichsstadt aufbewahrt wurden. kaiser sigismund verfügte 1424, daß die kaiserlichen insignien,<br />

bestehend aus zepter, reichsapfel und krone, dauerhaft in nürnberg verwahrt werden sollen. bis 1523 wurden sie einmal jährlich, am zweiten<br />

freitag nach ostern dem volk und hohen gästen in der sogenannten heiltumsweisung öffentlich gezeigt. 1769 allerdings wurden die reichskleinodien,<br />

die für immer in nürnberg bleiben sollten, durch napoleons truppen nach wien verschleppt. heute befinden sie sich dort in der schatzkammer<br />

der hofburg. im nürnberger rathaus sind jedoch kopien zu bestaunen. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

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+++ im netz: das erlanger kultur- und freizeitangebot kann künftig gebündelt abgerufen werden, per internet. unter der adresse www.kuferlangen.de<br />

findet der suchende alle angebote, ob comic-salon, bildende kunst und literatur, bis hin zu abenteurspielplätzen, jugendclubs und<br />

musikschulen. außerdem stehen unter dieser adresse auch die programme der bürgertreffs und des erlanger begegnungszentrums online zur verfügung<br />

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+++ im geschäft: neuer vertrag zwischen agf und gfk abgeschlossen. die arbeitsgemeinschaft fernsehforschung (agf), bestehend aus den senderfamilien<br />

der ard, zdf, prosiebensat1, rtl und zdf, hat mit der gesellschaft für konsumforschung (gfk) einen neuen vertrag über sieben jahre<br />

abgeschlossen. der neue vertrag zur "durchführung der kontinuierlichen fernsehzuschauerforschung in deutschland" beginnt am 1. januar 2005<br />

und läuft mindestens bis zum 31. dezember 2011, mit option auf weitere zwei jahre. das finanzvolumen des vertrags umfasst für die siebenjährige<br />

laufzeit über 90 millionen euro. neben dem unveränderten panelbetrieb, werden technische neuerungen eingeführt, um das agf/gfk fernsehforschungssystem<br />

weiter zu verbessern. unter anderem wird eine verbesserte auswertungssoftware ab mitte 2006 zur verfügung stehen. +++<br />

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+++ im plus: rödl & partner steigert umsatz in 2003. trotz des negativen markttrends konnte sich rödl & partner als eine der führenden deutschen<br />

prüfungs- und beratungsgesellschaften behaupten. im geschäftsjahr 2003 konnte der umsatz in einem schwierigen marktumfeld leicht<br />

gesteigert werden. von dem um 1,4% auf 147,1 millionen euro gestiegenen weltweiten gesamtumsatz entfielen 102,4 millionen euro auf<br />

deutschland, während der kanzleiumsatz im ausland auf 44,7 millionen euro gewachsen ist. laut aussage des geschäftsführers dr. bernd rödl auf<br />

der jahrespressekonferenz in nürnberg konnten die erwartungen übertroffen werden. nach einem starken wachstum in den vorjahren konnte im<br />

abgelaufenen geschäftsjahr ein weiteres wachstum verzeichnet werden. das ergebnis bezeichnete dr. bernd rödl ebenfalls als sehr zufrieden stellend<br />

und betonte es bilde eine hervorragende basis, um für den kommenden aufschwung nach oben zu schauen. ++++++++++++++++++++<br />

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+++ ende +++<br />

RegioPress ist der monatliche Presse- und<br />

Informationsdienst der Region Nürnberg<br />

Herausgeber: Die Region Nürnberg e.V.<br />

Verantwortlich: Dr. Jörg Hahn / Gabriele Engel<br />

IMPRESSUM:<br />

Realisation: Redaktionsbüro Sigwart<br />

Allersberger Straße 185 F<br />

90461 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/941 87 80<br />

E-Mail: info@re-s.de<br />

Layout: Sebastian von Engelhardt<br />

Druck: Deutsche Post In Haus Service<br />

Auflage: 1.600<br />

RegioPress 03/04 - 10 -

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