Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Diese Strategie hat auch Auswirkungen auf andere Themenfelder. Hochqualifizierte oder<br />
zahlungsbereite ausländische Studenten kommen nicht nur, weil sie hier relevantes Wissen an<br />
guten Hochschulen erwerben können, sondern auch aufgrund von gutem Marketing oder<br />
wegen der guten interkontinentalen Anbindung durch den Flughafen <strong>München</strong>. Unternehmen<br />
aus wissensintensiven Branchen und ihre Arbeitskräfte rechnen bei Standortentscheidungen<br />
mit harten Zahlen. Sie kommen aber auch wegen dem positiven Image der <strong>Metropolregion</strong> und<br />
ihrer urbanen Vielfalt. Auch eine gut erreichbare attraktive Landschaft in der Umgebung spielt<br />
bei solchen Entscheidungen eine Rolle.<br />
Es ist ein Vorteil der EMM, dass sich die Teilräume spezialisieren. Rosenheim besitzt<br />
überdurchschnittliches Wissen und Fertigkeiten im Holzsektor, Augsburg gilt als<br />
Umweltkompetenzzentrum etc. Zusammen sind sie Bausteine einer Wissensnetzes, das durch<br />
seine vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten insgesamt einen Wettbewerbsvorteil bieten kann.<br />
Ein erheblicher Teil der Wertschöpfung eines Produktes oder einer Dienstleistung entsteht<br />
mittlerweile durch wissensbasierte Tätigkeiten (Wolke & Jähnke 2005). Hieraus lässt sich<br />
grundsätzlich ein Bedarf nach Arbeitskräften mit einer entsprechenden Ausbildung und<br />
Erfahrung sowie nach Möglichkeiten zu deren Weiterbildung ableiten. Spezialisierung<br />
durchdringt sowohl die produzierenden Branchen sowie die hochwertigen Dienstleister.<br />
Die zunehmende Spezialisierung führt zur Überlegung, welche Ausbildungsrichtungen an<br />
welchen Standorten angeboten werden können. Dies gilt für Berufs- wie Fachhochschulen und<br />
Universitäten gleichermaßen. Spezialisierte Bildungsangebote verlangen ein großes<br />
Einzugsgebiet, um hochwertig und rentabel bereitgestellt zu werden. Die Bildungsstandorte<br />
werden sich aus dieser Überlegung heraus in Zukunft rekonzentrieren müssen, um eine<br />
kritische Masse an Qualitäten und Finanzierungskraft zu erreichen. Es geht hierbei weniger um<br />
die Schließung ganzer Standorte, aber um eine Abkehr von der Vorstellung, dass jede<br />
Bildungseinrichtung ein breites Profil an Fächern anbieten kann. Dies ergibt sich auch aus dem<br />
zwang knapper öffentlicher Haushalte.<br />
Es ist damit sinnvoll, die Bildungseinrichtungen nur an Standortorten zu platzieren, die per<br />
ÖPNV gut erreichbar sind. Dies spricht bei den Fachhochschulen für die Oberzentren der<br />
<strong>Metropolregion</strong> und für die Mittelzentren bei den Berufsschulen. Optimalerweise sollten diese<br />
Bildungseinrichtungen hier wiederum in gut erschlossenen Kernbereichen liegen, um für<br />
diejenigen, die nicht am Standort selbst wohnen können, noch gut mit dem öffentlichen Verkehr<br />
erreichbar zu sein. Es existieren in einigen Zentren der EMM innerstädtische Flächen und<br />
Gebäude, die schwer für kommerzielle Zwecke zu vermarkten sind. Sie könnten so eine<br />
sinnvolle Umnutzung erfahren. Die Einrichtungen dienen als Ankernutzer und können die<br />
Kernstädte beleben.<br />
Alle staatlich finanzierten Hochschulen – incl. Fachhochschulen – der <strong>Metropolregion</strong> werden<br />
systematisch auf ihre Bildungsangebote, Forschungsaktivitäten und ihre Verbindungen zu<br />
Unternehmen analysiert. Bestehende Kooperationsdefizite werden aufgezeigt und die Kapazität<br />
unterausgelasteter Hochschulen auf erfolgreiche Hochschulstandorte transferiert.<br />
Die Wissenslandschaft der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> ist die Folge einer<br />
konsequenten Qualitätsstrategie. Man hat erkannt, dass in einer Wissensgesellschaft<br />
• ständig in Bildung als Kapital der Zukunft investiert werden muss,<br />
• Vernetzungspotenziale bei den Ressourcen und der Transfer in die Wirtschaft<br />
konsequent gefördert werden sollten und<br />
• verwandte Themenfelder gepflegt werden müssen, um die Wissenslandschaft attraktiv<br />
zu halten.<br />
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