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Initiativkreis Europäische Metropolregion München

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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

Die innerregionale Erreichbarkeit hängt mit der überregionalen bzw. globalen Erreichbarkeit eng<br />

zusammen. Bei einem schlecht erschlossenen Flughafen vergeht für die Anreise unter<br />

Umständen soviel Zeit, dass man bei mittleren Distanzen aus dem Stadtzentrum lieber gleich<br />

direkt per Zug zu seinem Ziel fährt. Schnelle ICE-Strecken, die nur von langsamen Zubringern<br />

gespeist werden büßen an Attraktivität ein.<br />

Mobilität ist für Wirtschaft und Bürger in einer <strong>Metropolregion</strong> zentral. Es ist naturgemäß ein<br />

Feld, das andere Themen miteinander verbinden kann und muss. Urbanität und Freiräume<br />

sowie die ökonomischen Beziehungen hängen durch die Mobilität zusammen, zum Beispiel<br />

profitieren die Wissensinfrastruktur und der Tourismus von guter physischer Erreichbarkeit.<br />

Städtebau und Siedlungsstruktur sind maßgeblich für das Ausmaß an abzuwickelnden Verkehr.<br />

Insofern sind disperse Siedlungsstrukturen in der EMM zu vermeiden.<br />

Ein einheitliches Ticket für die gesamte <strong>Metropolregion</strong> schafft Bewusstsein und verbessert als<br />

weiche Maßnahme die Erreichbarkeit. Wenn man die gute Erreichbarkeit von Ober- und<br />

Mittelzentren in Bahnhofsnähe mit adäquaten Nutzungen wie Einrichtungen mit<br />

Publikumsverkehr, Schulen etc. belegt, kommt man einem Konzept der <strong>Metropolregion</strong> der<br />

raschen Wege näher.<br />

Metropolitane Mobilität:<br />

Eine Geschichte aus der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

Jochen Schnell, Mitarbeiter eines großen Unternehmens, wird von seiner Firma nach <strong>München</strong><br />

versetzt. Auch wenn er urbane Qualitäten durchaus zu schätzen weiß, entscheidet er sich mit<br />

seiner Familie nach Abwägung der Vor- und Nachteile für einen Wohnstandort im 25 km von<br />

der Stadtmitte entfernten Unterzentrum Markt Schwaben. Seine Firma am Ostbahnhof erreicht<br />

er mit einer Express-S-Bahn, die im Berufsverkehr im 15-Minuten-Takt verkehrt. In der Regel<br />

benötigt er nur 30 Minuten von Haus- zu Bürotür, da sich die Schnells eine Wohnung in der<br />

dicht bebauten Umgebung des Bahnhofs in Markt Schwaben sichern konnten. Das<br />

Wohnumfeld ist durch einen vitalen denkmalgeschützten alten Ortskern mit umgebender<br />

dichter Bebauung geprägt. Die Entscheidung für den Wohnstandort fällte er nach einer Online-<br />

Mobilitätsberatung auf dem Web-Auftritt der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong>. Hier<br />

konnte er sich die Tür zu Tür Zeiten berechnen lassen und erhielt Tipps zur Mobilität in der<br />

<strong>Metropolregion</strong><br />

Verspätungen sind im Bahnverkehr sehr selten geworden, seit die Strecke im Rahmen des EU-<br />

Programms Transeuropäischen Netze (TEN) für Fern- und Nahverkehr modernisiert und<br />

ausgebaut wurde. Herr Schnell kann das Fahrrad, mit dem er bei gutem Wetter zum Bahnhof<br />

in Markt Schwaben kommt in einem überdachten Bike&Ride-Gebäude abstellen. Der Anblick<br />

auf die nach Baufertigstellung trist anzuschauenden Lärmschutzwände entlang der Eisenbahn<br />

wurde durch künstlerische Gestaltungen und Begrünungsmaßnahmen gemildert.<br />

Das Umfeld des Ostbahnhofs in <strong>München</strong> wurde weiter verkehrsberuhigt und lädt mit vielen<br />

Geschäften und Kinos zum Verweilen im Viertel ein, wenn Herr Schnell nach Büroschluss<br />

einmal nicht sofort nach Hause will. Seit der Umsetzung der verkehrsberuhigenden<br />

Maßnahmen konnten viele Geschäfte ihren Umsatz steigern.<br />

Herr Schnell muss öfter für Geschäftsreisen ins Ausland. Der Flughafen <strong>München</strong> ist für ihn<br />

nun auch tangential von Osten ohne Umsteigen über Erding in rund 15 Minuten reiner Fahrtzeit<br />

per S-Bahn-Express erreichbar. Die gute Erreichbarkeit und Lage Markt Schwabens zwischen<br />

Flughafen und <strong>München</strong> brachte dem Ort einen Entwicklungsschub an Einwohnern und<br />

Arbeitsplätzen. Oft entscheidet sich Herr Schnell aber auch für den Zug als Fernverkehrsmittel.<br />

Wien ist nach den Neu- und Ausbauvorhaben im Zuge des TEN-Projekts in vier Stunden von<br />

seiner Wohnung aus erreichbar.<br />

Die Schnells sind derzeit zufrieden. Sie können es sich allerdings auch vorstellen, irgendwann<br />

in die Stadt zu ziehen, um direkt in der urbanen Vielfalt einer Großstadt zu leben. Als<br />

Bewohner der <strong>Metropolregion</strong> können sie einen Aktionsraum von Augsburg über Ingolstadt,<br />

Landshut, Rosenheim, Bad-Tölz, Weilheim bis nach Landsberg mit einem Metropolticket<br />

„erfahren“ und entwickeln so auch eine Identifikation mit dem Raum.<br />

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