Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
<strong>Metropolregion</strong>en zugrunde, das auf einem funktional-räumlichen Ansatz basiert. Auf dem<br />
Maßstab von <strong>Metropolregion</strong>en stehen lokale und globale unternehmerische Aktivitäten im<br />
Austausch, <strong>Metropolregion</strong>en sind die Schnittstellen zwischen den verschiedenen<br />
Maßstabsebenen. Die funktionalen Verflechtungen innerhalb der <strong>Metropolregion</strong> haben eine<br />
kritische Masse und ausreichende Dichte, so dass sie Ausgangspunkt für und Anziehungskraft<br />
von global handelnden Unternehmen sind. Dabei sind die Standortqualitäten innerhalb der<br />
<strong>Metropolregion</strong> aber nicht gleichmäßig verteilt. <strong>Metropolregion</strong>en sind nicht homogen, über die<br />
Unternehmensverflechtungen innerhalb der <strong>Metropolregion</strong> stellt sich vielmehr eine funktionale<br />
Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Standorten ein, ähnlich einem Netzwerk. So tragen die<br />
verschiedenen Teilräume der <strong>Metropolregion</strong> – hoch verdichtete urbane Kerne,<br />
Stadtlandschaften im Umland, mittlere und kleinere Zentren, Flughäfen, ländlich geprägte<br />
Zwischenräume – weniger über den Wettbewerb untereinander, sondern vielmehr über ihre<br />
gegenseitige Ergänzung, also Komplementarität, zu den spezifischen Qualitäten der<br />
<strong>Metropolregion</strong> bei.<br />
Ziel der Wertschöpfungsgeschichten ist es, genau diese Stärken gezielt auszubauen und zu<br />
unterstützen. In den Geschichten überlagern sich Komplementaritäten auf zwei Ebenen:<br />
• Funktionale Komplementaritäten<br />
Diese beziehen sich auf die vor allem unternehmerische Logik von miteinander in einer<br />
Wertschöpfungskette verbundenen Bausteinen der Produktion von Gütern oder<br />
Dienstleistungen. Solche Wertschöpfungsketten gibt es innerhalb von Unternehmen<br />
oder auch zwischen verschiedenen Unternehmen auch verschiedener Branchen.<br />
• Räumliche Komplementaritäten<br />
Innerhalb einer <strong>Metropolregion</strong> lassen sich solche funktionalen Wertschöpfungsketten<br />
räumlich verorten. Verschiedene Teilräume haben dabei spezifische Funktionen, die mit<br />
bestimmten Lagequalitäten, also territorialen räumlichen Eigenschaften zusammen<br />
hängen.<br />
Überlagert man diese zwei Ebenen, so erhält man ein räumliches Wertschöpfungssystem, in<br />
dem sich funktionales, unternehmerisches Denken und Handeln verbindet mit territorialem,<br />
hoheitlichem Denken und Handeln.<br />
Es ist davon auszugehen, dass es in der EMM nur einige weniger solcher besonders<br />
qualitativen und dichten Wertschöpfungssysteme gibt, die dann auch im internationalen<br />
Standortwettbewerb mithalten können. Eine erste Aufgabe ist es daher, die relevanten<br />
Wertschöpfungsgeschichten in der EMM zu identifizieren. Anschließend sind die einzelnen<br />
konstituierenden Bestandteile zu erkennen und ihre Wechselbeziehungen zu verstehen. Aus<br />
einer Analyse der Stärken und Schwächen, der Chancen und Potenziale lassen sich<br />
Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Wertschöpfungssystems entwickeln.<br />
Ziel der Wertschöpfungsgeschichten ist es, zunächst ein Bewusstsein – Awareness – für diese<br />
spezifischen Qualitäten der EMM zu schaffen. Gleichzeitig sollen sie, der Netzwerkidee folgend,<br />
eine Plattform für Information und Austausch der verschiedenen beteiligten Akteure bilden, aus<br />
der sich wiederum Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten für weitere Impulsprojekte ergeben. In<br />
der Kommunikation nach außen können die Geschichten zu einem Markenzeichen für die<br />
<strong>Metropolregion</strong> entwickelt werden.<br />
Über die bearbeiteten Themenfelder – Wissen und Innovation, Marken und Identifikation,<br />
Urbanität und Freiraum sowie Erreichbarkeit von Infrastruktur – und mit den zugehörigen<br />
Impulsprojekten lässt sich für die EMM im Vergleich zu den anderen <strong>Metropolregion</strong>en in<br />
Deutschland kaum ein eigenes Profil entwickeln. Die Herausforderungen, denen die<br />
<strong>Metropolregion</strong>en gegenüber stehen, und die durch finanzielle und institutionelle<br />
Rahmenbedingungen bestimmten konkreten Handlungsmöglichkeiten, lassen nicht viel<br />
Spielraum zur Differenzierung. Die EMM als Late-Comer wird sich über die Wiederholung von<br />
den immer gleichen Themen und Projekten, die alle anderen bereits verfolgen, nicht mehr im<br />
Markt der Aufmerksamkeit etablieren können. Die Wertschöpfungs- oder Themengeschichten<br />
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