Initiativkreis Europäische Metropolregion München

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Expertise zum Aufbau eines Initiativkreises Europäische Metropolregion München Abbildung 7: Wertschöpfungsgeschichten setzen sich aus verschiedenen Teilprojekten zusammen. Diese überschreiten dabei thematische, räumliche und akteursmäßige Grenzen. Auf der operativen Ebene werden die Geschichten durch einen Mix verschiedener Projekte umgesetzt. Ziel ist ein hinsichtlich Zeithorizont – mit einen Mix aus kurz-, mittel- und langfristigen Projekten – und Schwierigkeitsgrad – durch die Kombination von anspruchsvollen und einfacher gestrickten Projekten – abgestimmtes Vorgehen, so dass sowohl bei den Akteuren als auch in der breiteren Öffentlichkeit die notwendige Aufmerksamkeit und Motivation erreicht und gehalten werden kann. Das Zusammenführen von vorhandenen und neuen Projekten ermöglicht das Anknüpfen an bestehende Akteurskonstellationen und Organisationsstrukturen. Abbildung 8: Unterfütterung der Wertschöpfungsgeschichten durch Themenfelder und Projekte Räumlich-funktionaler Mehrwert für die Metropolregion Ausgangspunkt für die einzelnen Geschichten ist die Identifikation von spezifischen funktionalen und räumlichen Komplementaritäten in der Metropolregion. Diesen liegt ein Verständnis von 82
Expertise zum Aufbau eines Initiativkreises Europäische Metropolregion München Metropolregionen zugrunde, das auf einem funktional-räumlichen Ansatz basiert. Auf dem Maßstab von Metropolregionen stehen lokale und globale unternehmerische Aktivitäten im Austausch, Metropolregionen sind die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Maßstabsebenen. Die funktionalen Verflechtungen innerhalb der Metropolregion haben eine kritische Masse und ausreichende Dichte, so dass sie Ausgangspunkt für und Anziehungskraft von global handelnden Unternehmen sind. Dabei sind die Standortqualitäten innerhalb der Metropolregion aber nicht gleichmäßig verteilt. Metropolregionen sind nicht homogen, über die Unternehmensverflechtungen innerhalb der Metropolregion stellt sich vielmehr eine funktionale Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Standorten ein, ähnlich einem Netzwerk. So tragen die verschiedenen Teilräume der Metropolregion – hoch verdichtete urbane Kerne, Stadtlandschaften im Umland, mittlere und kleinere Zentren, Flughäfen, ländlich geprägte Zwischenräume – weniger über den Wettbewerb untereinander, sondern vielmehr über ihre gegenseitige Ergänzung, also Komplementarität, zu den spezifischen Qualitäten der Metropolregion bei. Ziel der Wertschöpfungsgeschichten ist es, genau diese Stärken gezielt auszubauen und zu unterstützen. In den Geschichten überlagern sich Komplementaritäten auf zwei Ebenen: • Funktionale Komplementaritäten Diese beziehen sich auf die vor allem unternehmerische Logik von miteinander in einer Wertschöpfungskette verbundenen Bausteinen der Produktion von Gütern oder Dienstleistungen. Solche Wertschöpfungsketten gibt es innerhalb von Unternehmen oder auch zwischen verschiedenen Unternehmen auch verschiedener Branchen. • Räumliche Komplementaritäten Innerhalb einer Metropolregion lassen sich solche funktionalen Wertschöpfungsketten räumlich verorten. Verschiedene Teilräume haben dabei spezifische Funktionen, die mit bestimmten Lagequalitäten, also territorialen räumlichen Eigenschaften zusammen hängen. Überlagert man diese zwei Ebenen, so erhält man ein räumliches Wertschöpfungssystem, in dem sich funktionales, unternehmerisches Denken und Handeln verbindet mit territorialem, hoheitlichem Denken und Handeln. Es ist davon auszugehen, dass es in der EMM nur einige weniger solcher besonders qualitativen und dichten Wertschöpfungssysteme gibt, die dann auch im internationalen Standortwettbewerb mithalten können. Eine erste Aufgabe ist es daher, die relevanten Wertschöpfungsgeschichten in der EMM zu identifizieren. Anschließend sind die einzelnen konstituierenden Bestandteile zu erkennen und ihre Wechselbeziehungen zu verstehen. Aus einer Analyse der Stärken und Schwächen, der Chancen und Potenziale lassen sich Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Wertschöpfungssystems entwickeln. Ziel der Wertschöpfungsgeschichten ist es, zunächst ein Bewusstsein – Awareness – für diese spezifischen Qualitäten der EMM zu schaffen. Gleichzeitig sollen sie, der Netzwerkidee folgend, eine Plattform für Information und Austausch der verschiedenen beteiligten Akteure bilden, aus der sich wiederum Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten für weitere Impulsprojekte ergeben. In der Kommunikation nach außen können die Geschichten zu einem Markenzeichen für die Metropolregion entwickelt werden. Über die bearbeiteten Themenfelder – Wissen und Innovation, Marken und Identifikation, Urbanität und Freiraum sowie Erreichbarkeit von Infrastruktur – und mit den zugehörigen Impulsprojekten lässt sich für die EMM im Vergleich zu den anderen Metropolregionen in Deutschland kaum ein eigenes Profil entwickeln. Die Herausforderungen, denen die Metropolregionen gegenüber stehen, und die durch finanzielle und institutionelle Rahmenbedingungen bestimmten konkreten Handlungsmöglichkeiten, lassen nicht viel Spielraum zur Differenzierung. Die EMM als Late-Comer wird sich über die Wiederholung von den immer gleichen Themen und Projekten, die alle anderen bereits verfolgen, nicht mehr im Markt der Aufmerksamkeit etablieren können. Die Wertschöpfungs- oder Themengeschichten 83
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