Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
• technischer Infrastruktur (Verkehrstrassen, ÖPNV-Qualität, Informations- und<br />
Kommunikationsnetze, Energieversorgung etc.) und<br />
• sozialer Infrastruktur (Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, kulturelle Angebote etc.)<br />
unterschieden werden.<br />
Die Erreichbarkeit kann sowohl aus innerregionaler wie auch aus internationaler Perspektive<br />
betrachtet werden.<br />
Aktuelle Forschungen (u.a. Hall; Pain 2006) heben hervor, dass die Einbindung von<br />
<strong>Metropolregion</strong>en in internationale Netze einen wesentlichen Standort- und Entwicklungsfaktor<br />
darstellt. Diese Einbindung erfolgt über physische Gateway-Infrastruktur wie Airports,<br />
Hochgeschwindigkeitszüge und Hauptbahnhöfen mit Umsteigebeziehungen in andere<br />
<strong>Metropolregion</strong>en sowie über Anschluss an leistungsfähige Telekommunikations-<br />
Breitbandnetze.<br />
Verkehrsinfrastrukturen erzielen ihre höchste Nützlichkeit, wenn ihr wesensgerechtes<br />
Zusammenspiel durch optimale Umsteigeplattformen ermöglicht wird. An diesen Knoten sollte<br />
höchste Aufenthaltsqualität bestehen um die multimodale Transportkette attraktiv zu halten.<br />
Übersicht Themenfeld Zugänglichkeit und Erreichbarkeit von Infrastrukturen in der<br />
<strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> - Handlungsbedarf<br />
Generell kann die vorhandene technische Infrastruktur in der EMM als gut bezeichnet werden.<br />
Es gibt einen im MVV-Gebiet gut ausgebauten ÖPNV, ein dichtes, gut ausgebautes<br />
Straßennetz und einen Airport, der die <strong>Metropolregion</strong> mit anderen globalen Destinationen<br />
verbindet. Die soziale Infrastruktur zeichnet sich aus durch eine diversifizierte Schullandschaft,<br />
Einrichtungen der Berufsbildung, spezialisierte Krankenhäuser und vieles mehr.<br />
Es bestehen allerdings auch einige Defizite wie die unzureichende Anbindung des Flughafens<br />
im öffentlichen Personenverkehr – fehlender Hochgeschwindigkeitsanschluss und zu lange S-<br />
Bahn-Fahrzeiten – sowie fehlende Tangentialverbindungen des ÖPNV im Umland. Einige S-<br />
Bahn-Strecken sind im Berufsverkehr überlastet. Eine zweite S-Bahn-Stammstrecke ist geplant,<br />
mit dieser können in den Außenbezirken höhere Taktdichten angeboten werden. Die EMM<br />
muss danach trachten, die europaweite Verbindungsqualität weiter zu erhöhen und die Chance<br />
der auszubauenden Magistrale Paris-Bratislava/Budapest der Transeuropäischen Netze (TEN)<br />
zu nutzen.<br />
Durch die fortlaufende Ausweisung von Siedlungsflächen auch an nicht gut durch den ÖPNV<br />
erschlossenen Standorten entsteht fast zwangsweise mehr Autoverkehr in der EMM. Die<br />
Kosten für die Aufrechterhaltung der individuellen Mobilität werden in Zukunft aufgrund<br />
wahrscheinlich drastisch höherer Energiepreise und einem teuer zu unterhaltendem<br />
Straßennetz steigen.<br />
Das Netz von Kinderbetreuungseinrichtungen für Kleinkinder unter 3 Jahren weist besonders in<br />
den peripheren Bereichen der EMM, aber auch in den Oberzentren ein erhebliches Defizit an<br />
Kapazität aus. Eine kommunale Grenzen überschreitende Zusammenarbeit könnte dabei<br />
helfen.<br />
Es geht in der EMM darum, vorhandene Potenziale möglichst optimal durch einen behutsamen<br />
Ausbau von Infrastruktur oder durch überregionale Kooperationen weiter zu entwickeln.<br />
Beispiele hierfür wären die Abstimmung zwischen weiterführenden Schulen und Hochschulen<br />
bzw. die Koordination von überregionalen Kultureinrichtungen. Ferner ist es wichtig, die inter-<br />
und intraregionale Erreichbarkeit im ÖPNV zu stärken und Standortentscheidungen danach<br />
auszurichten. Wegen der zunehmenden Spezialisierung von Arbeitsprozessen ist in der Zukunft<br />
auch ein zunehmender Bedarf an speziell dafür ausgebildeten Arbeitskräften zu erwarten.<br />
Derartige Bildungsangebote brauchen einen großen Einzugsbereich um effizient arbeiten zu<br />
können. Daher ist eine Tendenz zur Rekonzentration von Bildungseinrichtungen zu erwarten.<br />
Viele Bildungsstandorte werden aufgrund knapper werdender öffentlicher Haushalte vermutlich<br />
nicht mehr in der Lage sein, an jedem Standort eine breite Fächerpalette wie bisher anbieten zu<br />
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