Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Wissensangebot bzw. Arbeitsplätze abgebildet. Gut erreichbare Freiräume und eine intakte<br />
Landschaft in der Umgebung von dichten Zentren sind ein wichtiger Standortfaktor, da hoch<br />
qualifizierte Arbeitskräfte mobil sind und in der Regel einen gewissen Anspruch an die<br />
Erholungsmöglichkeiten in ihrer Umgebung haben. Für die Tourismuswirtschaft gelten ähnliche<br />
Argumente: Die urbanen Qualitäten <strong>München</strong>s und weiterer Städte der <strong>Metropolregion</strong> können<br />
zusammen mit der sehens- und lebenswerten Umgebung den Entscheid als Urlaubsziel bei<br />
einem Erholungssuchenden herbeirufen.<br />
Siedlungsstruktur und Verkehr bedingen sich einander. Disperse Siedlungsstrukturen in der<br />
Region führen zu einem hohen Modal-Split in Richtung motorisierten Individualverkehr (MIV).<br />
Die in die Kernräume einfahrenden Kraftfahrzeuge führen dann entlang der Einfahrkorridore<br />
unter anderem zu erheblichen Feinstaubbelastungen. Diese beeinträchtigen nicht nur das<br />
Wohlbefinden, sondern auch direkt die Gesundheit der Bürger. Der EU-Rahmen erfordert<br />
mittlerweile zwingend Maßnahmen, um diese Belastungen wieder zu reduzieren.<br />
Die Pflege von Urbanität in den Städten und parallel dazu der Schutz von Freiraum in der<br />
Region sind unerlässlich, um Standortvorteile und Aufenthaltsqualität in der <strong>Metropolregion</strong> zu<br />
halten. Das Thema Erhalt von Freiraum ist allerdings sehr konfliktträchtig, da sich viele<br />
Kommunen durch die Ausweisung von Siedlungsflächen auch eine verbesserte Finanzsituation<br />
versprechen.<br />
Überblick Themenfeld Urbanität und Freiraum in der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong><br />
<strong>München</strong> – Handlungsfelder<br />
Die EMM besteht aus verschiedenen Raumtypen wie z. B. sehr dicht bebauten urbanen<br />
Bereichen in der Kernstadt, monofunktional auf Wohnen ausgerichtete Viertel am Stadtrand<br />
bzw. in den Umlandgemeinden sowie Freiräumen. Die Freiräume werden überwiegend<br />
agrarisch oder forstwirtschaftlich genutzt und dienen oft gleichzeitig als Erholungsraum. Diese<br />
Raumtypen weisen aus der Sicht von Individuen jeweils Vor- und Nachteile auf. Schlafstädte<br />
sind nicht jedermanns Sache, für andere ist das Einfamilienhaus im Grünen fester Bestandteil<br />
seines Lebensglücks. Manche Bewohner der <strong>Metropolregion</strong> nutzen Erholungsflächen im<br />
Umland von <strong>München</strong> in großem Ausmaß, andere interessieren sich mehr für das kulturelle<br />
Angebot der Kernstadt.<br />
Generell hat die bayerische Voralpenlandschaft international anerkannte Qualitäten und stellt<br />
ein wertvolles Potenzial dar. Die urbane Vielfalt und Kultur der in der Region vorhandenen<br />
gewachsenen Innenstädte sollten in jedem Fall weitergepflegt werden. Das sich in Bearbeitung<br />
befindliche regionale Einzelhandelskonzept sowie das Modellvorhaben „Leben findet Innen<br />
statt!“ sind hierzu ein Schritt in die richtige Richtung. „Leben findet Innen statt“ wird nach dem<br />
Public-Private-Partnership-Prinzip (PPP) mit dem Bayerisches Staatsministerium des Inneren –<br />
(StMI) als Hauptträger durchgeführt.<br />
Tendenziell steht der Freiraum in <strong>Metropolregion</strong>en laufend unter Druck. Die Attraktivität des<br />
Raums führt zu Bevölkerungswachstum - hauptsächlich durch Zuwanderung - und der<br />
Wohlstand ermöglicht die Realisierung von Wohnflächenzuwachs. Als wirtschaftlich attraktive<br />
Region kommt es zu gewünschten Neuansiedelungen von Unternehmen, wobei in vielen Fällen<br />
neue Standorte auf der grünen Wiese ausgewählt werden und theoretisch vorhandene<br />
Umnutzungspotenziale nicht ausgeschöpft werden. All diese Punkte führten zu einem<br />
erheblichen, nicht nachhaltigen Siedlungsflächenwachstum. Im Zeitraum 1988 bis 2004 wuchs<br />
die Siedlungs- und Verkehrsfläche in der Planungsregion <strong>München</strong> um 24 %. Ferner leidet der<br />
Freiraum durch Zerschneidungseffekte linearer Infrastruktur (Straßen, Bahnlinien).<br />
In der Zukunft muss es ein Anliegen sein, Umnutzungspotenziale verstärkt zu nutzen und die zu<br />
erwartende weitere Siedlungsentwicklung auf bestimmte Räume zu lenken, wie in das Gebiet<br />
zwischen <strong>München</strong> und dem Flughafen im Erdinger Moos (Flughafenachse) beziehungsweise<br />
gut mit dem ÖPNV erschlossenen Gebiete. Hierdurch könnten im Gegenzug dann bestimmte<br />
Räume vor weiterer Bebauung ausgenommen und Freiraumqualitäten gesichert werden.<br />
Ähnliche Ziele formuliert der Regionalplan der Planungsregion <strong>München</strong>. Dieses formale<br />
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