Initiativkreis Europäische Metropolregion München
Initiativkreis Europäische Metropolregion München Initiativkreis Europäische Metropolregion München
Expertise zum Aufbau eines Initiativkreises Europäische Metropolregion München 4.2 Vier Themenfelder: Die Kompetenzen Themenfelder helfen, Projekte und potenziell interessierte wie auch verantwortliche Akteure zu identifizieren. Über die Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Themen entfaltet sich auch die Relevanz des Maßstabs von Metropolregionen. Es ist für die Europäische Metropolregion München vorteilhaft, Themen und Projekte auszuwählen, die einen Bezug zu den Funktionen einer Metropolregion haben. Diese sind die Innovations-, Entscheidungs- und Gatewayfunktion (Blotevogel 2002). Metropolitane Funktionen Beispiele Entscheidungsfunktion Headquarter großer Unternehmen, Ministerien, Parlamente Innovationsfunktion Universitäten, Forschungseinrichtungen Gatewayfunktion Airports, Kongresscenter Je klarer der Handlungsbedarf ist, desto leichter werden sich Stakeholder von den Vorteilen gemeinsamen Handelns überzeugen lassen. Wir sehen Aktivitäten in folgenden Feldern als primär geeignet an, den Prozess einer Europäischen Metropolregion München anzuschieben. • Wissen und Innovation • Marken und Identifikation • Urbanität und Freiräume • Zugänglichkeit und Erreichbarkeit von Infrastrukturen Es sind relativ breit gefasste Themenbereiche, die durch erste Projekte sichtbar gemacht werden können. Es besteht kein Zwang, ein Feld komplett mit Projekten abzudecken, vielmehr kann über die Zeit der Ansatz „Less Is More“ situativ angereichert werden. Im Folgenden werden die von uns ausgewählten Themenfelder in ihrer Bedeutung für eine Metropolregion kurz vorgestellt. Hierauf folgend beschreiben wir die aktuelle Situation des Themenfeldes in Bezug auf die EMM mit Hinweisen zu vorhandenen wichtigen Institutionen und Projekten. Eine systematische Stärken-Schwächen-Analyse im dargestellten Raum, bezogen auf die Themenfelder mit Anspruch auf Vollständigkeit, kann mit dieser Expertise nicht erfolgen. Im Zuge der Ausarbeitung von Projekten sollte dieser Schritt jedoch geleistet werden. 4.2.1 Wissen und Innovation Relevanz des Themenfeldes Neues Wissen bzw. Innovation entwickeln sich vor allem in Metropolregionen und tragen wesentlich zum Aufkommen des Begriffs bei. Zunehmende Bereiche unserer Wirtschaft basieren auf dem Rohstoff Wissen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich der unternehmensbezogenen Informationsdienstleister beträgt in der EMM ca. 33% (Jähnke & Wolke 2005). Die Wissensökonomie setzt sich aus drei Standbeinen zusammen: • Wissensbasierte Dienstleistungen für Unternehmen (Unternehmensberatung, Wirtschaftsprüfung, Finanzdienstleistung, Versicherungen, Rechtsberatung, hochwertige Logistikbetriebe, Werbung und Design) 64
Expertise zum Aufbau eines Initiativkreises Europäische Metropolregion München • High-Tech-Branchen (Pharmazeutische Industrie, EDV, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Optik- und Medizintechnik, Luft- und Raumfahrtechnik) • Tertiäre Bildungseinrichtungen (Hochschulen) Die Standorte dieser Branchen sind stark vom gegenseitigen Informationsaustausch abhängig und konzentrieren sich in der Regel auf Metropolregionen, in denen die entsprechenden Unternehmen die für sie günstigen Standortbedingungen finden. Diese sind unter anderem ein gutes Angebot an hoch qualifizierten Arbeitskräften, die Nähe zu anderen wissensbasierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie eine gute internationale Erreichbarkeit. Durch den Austausch und Verkauf von Informationen wird neues Wissen erzeugt und Wertschöpfung generiert. Hierzu sind zum einen moderne Kommunikationstechnologien erforderlich. Diese stellen einen weiteren wichtigen Standortfaktor dar. Es hat sich aber auch gezeigt, dass trotz der technisch unproblematischen und kostengünstigen weltweiten Verbreitung von Information via Internet in einer Region gebundene soziale Lern- und Anwendernetzwerke Vorraussetzung für die Generierung neuer und umsetzungsfähiger Ideen bleiben (Kujath 2005:42). Diese Netzwerke bleiben räumlich gebunden, da sich Face-to-Face Kontakte und ein „Lernmilieu“ nicht vollständig ersetzen lassen. Die erklärt sich daraus, dass bestimmte Teile von Wissen auch bei bester Dokumentation personengebunden bleiben. Diese Art von Wissen wird im Englischen mit „tacit knowledge“ bezeichnet, übersetzt stilles oder implizites Wissen (Kujath 2005:40). Erfolgreiche Regionen – zu denen bislang auch München gehört – können sich allerdings nicht lange auf einem erreichten Vorsprung an vorhandenem Wissen samt davon abhängiger Infrastruktur ausruhen. Wissen veraltet zunehmend schneller und der globale Standort wettbewerb erfordert eine stete Suche nach neuen Möglichkeiten. Durch eine optimale Vernetzung von Wissen besteht die Chance sich einen Vorsprung zu sichern. Überblick Themenfeld Wissen und Innovation in der Europäischen Metropolregion München – Handlungsfelder Die EMM wird zu Recht von Marketingstrategen – siehe die Greater Munich Area (GMA ) – als „Region des Wissens“ bezeichnet. Es findet sich eine hohe Dichte an angesehenen Universitäten, etliche Fachhochschulen und weitere tertiäre Bildungseinrichtungen, die zum Teil auch von privater Seite getragen werden. Internationale Forschungseinrichtungen der Max- Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft haben hier ihren Sitz. Ferner sind München bzw. andere Städte in der Metropolregion Standorte etlicher Firmen und Konzerne mit globalen Netzwerken und eigenen Forschungsaktivitäten. Über in der gesamten Region vorhandene Technologietransferstellen und Technologie- und Gründerzentren erfolgt der Austausch zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. In den Ausbildungseinrichtungen wird wertvolles „Humankapital“ erzeugt, das zum Teil über regionale Bindungen wie zum Beispiel Unternehmenskontakte während dem Studium in der Region verbleibt. In Teilen der EMM konzentrieren sich die Standorte bestimmter Unternehmensbranchen, dieses Phänomen wird gerne als Cluster bezeichnet. Bedeutend erscheinen uns hier vor allem Ballungen der Branchen: Branche Teilraum der Metropolregion Informations- und Kommunikationstechnologie München, Augsburg, Rosenheim Mechatronik Augsburg, München Biotechnologie München, Freising Umwelttechnologie Augsburg, München 65
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
• High-Tech-Branchen (Pharmazeutische Industrie, EDV, Elektrotechnik,<br />
Nachrichtentechnik, Optik- und Medizintechnik, Luft- und Raumfahrtechnik)<br />
• Tertiäre Bildungseinrichtungen (Hochschulen)<br />
Die Standorte dieser Branchen sind stark vom gegenseitigen Informationsaustausch abhängig<br />
und konzentrieren sich in der Regel auf <strong>Metropolregion</strong>en, in denen die entsprechenden<br />
Unternehmen die für sie günstigen Standortbedingungen finden. Diese sind unter anderem ein<br />
gutes Angebot an hoch qualifizierten Arbeitskräften, die Nähe zu anderen wissensbasierten<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie eine gute internationale Erreichbarkeit.<br />
Durch den Austausch und Verkauf von Informationen wird neues Wissen erzeugt und<br />
Wertschöpfung generiert. Hierzu sind zum einen moderne Kommunikationstechnologien<br />
erforderlich. Diese stellen einen weiteren wichtigen Standortfaktor dar. Es hat sich aber auch<br />
gezeigt, dass trotz der technisch unproblematischen und kostengünstigen weltweiten<br />
Verbreitung von Information via Internet in einer Region gebundene soziale Lern- und<br />
Anwendernetzwerke Vorraussetzung für die Generierung neuer und umsetzungsfähiger Ideen<br />
bleiben (Kujath 2005:42). Diese Netzwerke bleiben räumlich gebunden, da sich Face-to-Face<br />
Kontakte und ein „Lernmilieu“ nicht vollständig ersetzen lassen. Die erklärt sich daraus, dass<br />
bestimmte Teile von Wissen auch bei bester Dokumentation personengebunden bleiben. Diese<br />
Art von Wissen wird im Englischen mit „tacit knowledge“ bezeichnet, übersetzt stilles oder<br />
implizites Wissen (Kujath 2005:40).<br />
Erfolgreiche Regionen – zu denen bislang auch <strong>München</strong> gehört – können sich allerdings nicht<br />
lange auf einem erreichten Vorsprung an vorhandenem Wissen samt davon abhängiger<br />
Infrastruktur ausruhen. Wissen veraltet zunehmend schneller und der globale Standort<br />
wettbewerb erfordert eine stete Suche nach neuen Möglichkeiten. Durch eine optimale<br />
Vernetzung von Wissen besteht die Chance sich einen Vorsprung zu sichern.<br />
Überblick Themenfeld Wissen und Innovation in der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong><br />
<strong>München</strong> – Handlungsfelder<br />
Die EMM wird zu Recht von Marketingstrategen – siehe die Greater Munich Area (GMA ) – als<br />
„Region des Wissens“ bezeichnet. Es findet sich eine hohe Dichte an angesehenen<br />
Universitäten, etliche Fachhochschulen und weitere tertiäre Bildungseinrichtungen, die zum Teil<br />
auch von privater Seite getragen werden. Internationale Forschungseinrichtungen der Max-<br />
Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft haben hier ihren Sitz. Ferner sind<br />
<strong>München</strong> bzw. andere Städte in der <strong>Metropolregion</strong> Standorte etlicher Firmen und Konzerne mit<br />
globalen Netzwerken und eigenen Forschungsaktivitäten. Über in der gesamten Region<br />
vorhandene Technologietransferstellen und Technologie- und Gründerzentren erfolgt der<br />
Austausch zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />
In den Ausbildungseinrichtungen wird wertvolles „Humankapital“ erzeugt, das zum Teil über<br />
regionale Bindungen wie zum Beispiel Unternehmenskontakte während dem Studium in der<br />
Region verbleibt.<br />
In Teilen der EMM konzentrieren sich die Standorte bestimmter Unternehmensbranchen, dieses<br />
Phänomen wird gerne als Cluster bezeichnet. Bedeutend erscheinen uns hier vor allem<br />
Ballungen der Branchen:<br />
Branche Teilraum der <strong>Metropolregion</strong><br />
Informations- und Kommunikationstechnologie <strong>München</strong>, Augsburg, Rosenheim<br />
Mechatronik Augsburg, <strong>München</strong><br />
Biotechnologie <strong>München</strong>, Freising<br />
Umwelttechnologie Augsburg, <strong>München</strong><br />
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