Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Quervergleich<br />
LEP 2002, MKRO-Beschlüsse<br />
erfordern Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema<br />
- Verband Region Stuttgart (VRS):<br />
Strukturprobleme Anfang der<br />
1990er Jahre, Wegfall vieler<br />
Arbeitsplätze, Druck der<br />
Landesregierung<br />
- EU-Erweiterung nach Osten<br />
- Strukturprobleme<br />
Auslösende Faktoren für die Etablierung von Kooperations- bzw. Planungsformen auf dem<br />
Maßstab von <strong>Metropolregion</strong>en lassen sich von ihrem Ursprung her teils der Region selber<br />
zuordnen. Hierbei spricht man von endogenen Faktoren. Es gibt aber auch die treibenden<br />
Kräfte von außen, als exogene Faktoren bezeichnet. Zwischen beiden Faktorengruppen<br />
bestehen Wechselwirkungen.<br />
Ein wichtiger endogener Faktor sind die bisherigen Kooperationsstrukturen. Gibt es eine länger<br />
währende Tradition der Kooperation, bauen sich die Strukturen einer <strong>Metropolregion</strong> auch<br />
schneller auf. Ferner spielt die Haltung, die ein Bundesland zu seinen Regionen hat, eine große<br />
Rolle.<br />
Die MKRO mit ihren verschiedenen zeitlich versetzten Beschlüssen bezüglich der Verleihung<br />
des Prädikats „<strong>Metropolregion</strong>“ erzeugte bei den zunächst nicht vorgesehenen Regionen die<br />
Angst, am Ende vielleicht nicht dabei zu sein. Allein hierdurch wurde im Falle von Nürnberg und<br />
Rhein-Neckar ein intensiver Diskussionsprozess in Gang gesetzt, der zu einer verbesserten<br />
Abstimmung in der Region zu führen scheint.<br />
Ein weiterer wesentlicher exogener Faktor in den Regionen ist der sich verschärfende<br />
Standortwettbewerb, dem die Regionen ausgesetzt sind. Regionen mit wesentlichen Anteilen<br />
an von der Produktion abhängigen Wirtschaftsstrukturen (Nürnberg, Stuttgart und Rhein-<br />
Neckar) optimierten aus dieser „Schwäche“ heraus ihre Aufstellung als Region nach außen.<br />
Das kann die EMM aus dem Quervergleich „Auslöser“ lernen<br />
<strong>München</strong> ist mittlerweile eine „späte" <strong>Metropolregion</strong>, da ein wesentlicher Organisationswandel<br />
mit Einbezug des Maßstabs der <strong>Metropolregion</strong> noch nicht stattgefunden hat. Die guten<br />
Wirtschaftsdaten der Stadt und der Region erzeugten keinen Druck zu einer nötigen<br />
Effizienzsteigerung. Mit anderen Worten: Auslöser, die in anderen Regionen zur Bildung oder<br />
neuen Vermarktung mit dem Label <strong>Metropolregion</strong> führten, bewirkten hier nichts. <strong>München</strong> ist<br />
keine Trendsetter-Region mit einem „First-Mover-Advantage“. Man hat nicht den Vorteil, als<br />
erste <strong>Metropolregion</strong> noch spezielle Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können. Dafür hat man<br />
aber die Chance, aus den Entwicklungen der anderen <strong>Metropolregion</strong>en zu lernen.<br />
In einer dynamischen Zeit reicht es nicht, sich einmal ein Konzept bzw. eine Struktur zu geben.<br />
Man ist vielmehr aufgefordert, sich immer wieder mit anderen Metropoleregionen zu messen<br />
und falls nötig neu zu positionieren. Das Platzen der Internet-Blase im Jahr 2001 zeigt, dass<br />
man sich nicht von einer Branche bzw. einseitigen Strukturen abhängig machen sollte. Mit der<br />
diversifizierten Wirtschaftsstruktur, die <strong>München</strong> besonders auszeichnet, ist man<br />
vergleichsweise gut aufgestellt. Trotzdem bleibt unklar, ob <strong>München</strong> im permanenten<br />
Strukturwandel auch für die Zukunft gut genug gerüstet ist.<br />
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