Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Nürnberg (EMR Nürnberg) findet sich die Vereinbarung, dass die Mitglieder der <strong>Metropolregion</strong><br />
Nürnberg (Landkreise und kreisfreie Städte) eine Umlage in Höhe von 3,5 Cent pro Einwohner<br />
im Jahr 2006 sowie eine Umlage von 7 Cent pro Einwohner im Jahre 2007 zu zahlen haben. Es<br />
ist angedacht, diese Umlage danach auf 10 Cent pro Einwohner zu erhöhen (EMRN 2006a).<br />
Bezogen auf die aktuellen Einwohnerzahlen bedeutet dies für das Anfangsjahr der MR einen<br />
Etat von ca. 80 000 €. Hiermit sollen die Ausgaben für Rat und Geschäftsstelle der<br />
<strong>Metropolregion</strong> Nürnberg zumindest teilweise bestritten werden.<br />
Nach Auskunft von Beteiligten der EMR Nürnberg (Standecker 2006) ist die derzeitige Arbeit<br />
auch nur möglich, weil die Infrastruktur der Stadt Nürnberg wie Räume und Arbeitsmaterialien<br />
ohne Entgelt mitgenutzt werden kann. Auch bei den anderen Mitgliedern der EMR Nürnberg<br />
werden vermutlich Personal- und Finanzressourcen aus anderen Quellen mitgenutzt. Bei den<br />
Fachforen wird davon ausgegangen, dass deren Projekte über Drittmittel und Sponsoren<br />
finanziert werden können (vgl. Geschäftsordnung der EMR Nürnberg, EMRN 2006a).<br />
Die Finanzierung der Organisationsstrukturen in der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg wurde zunächst<br />
ausgeklammert, um dann doch noch in der Geschäftsordnung geregelt zu werden.<br />
C Kultur<br />
Alleinstellungsmerkmale und Identifikationsthemen<br />
Es ist sehr schwer für die <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg Alleinstellungsmerkmale zu finden. Generell<br />
sieht man sich gerne als Gateway in den Osten Europas, wie auf einer Karte mit Nürnberg im<br />
Zentrum Europas dargestellt (Stadt Nürnberg 2004) ist. In der Beilage der Süddeutschen<br />
Zeitung „<strong>Metropolregion</strong> Nürnberg“ vom 02.06.2006 wird vom Aufbau eines fränkischen<br />
Selbstbewusstseins gesprochen, belegen lässt es sich derzeit noch nicht.<br />
Alter - Genese<br />
Die <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg ist eine junge <strong>Metropolregion</strong>, sie wurde im Jahre 2005 offiziell<br />
durch die MKRO anerkannt. Die Frage einer formalen Anerkennung sagt aber noch nichts über<br />
die bereits vorher bestehenden Kooperationsstrukturen aus. Die Städte, Landkreise und<br />
Kommunen des Großraums Nürnberg teilten sich besser gemeinsam zu erledigende Aufgaben<br />
schon lange zuvor in Form von kommunalen Zweckverbänden auf. Ferner gründete sich im<br />
Jahr 1996 mit intensiver Unterstützung der ansässigen Unternehmen der Marketingverein „Die<br />
RegionNürnberg e.V. (persönliches Interview mit Herrn Hahn, nach Schmitt 2006).<br />
Im Entwurf des <strong>Europäische</strong>n Raumentwicklungskonzept (EUREK) wurde Nürnberg in einer<br />
Abbildung als Gateway-Stadt dargestellt. Der Stadtrechtsdirektor der Stadt Nürnberg, Dr.<br />
Frommer, verfasste mehrere programmatische Dokumente, in denen er die ebenfalls<br />
bedeutende Rolle des Großraums Nürnberg im Vergleich zu anderen deutschen<br />
<strong>Metropolregion</strong>en herausstellte. Es sei unverständlich, dass vielen anderen Regionen der<br />
Status <strong>Metropolregion</strong> schon 1995 zugesprochen worden sei, Nürnberg mit seinem durch viele<br />
Indikatoren nachzuweisenden ebenfalls hohen metropolitanen Potenzial jedoch nicht (Frommer<br />
2005:5).<br />
Es gelang den Promotoren der <strong>Metropolregion</strong>, die restlichen Akteure in der EMR Nürnberg für<br />
das Thema zu sensibilisieren und zu aktivieren. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch der OB<br />
von Nürnberg Dr. Ulrich Maly, der durch eine geschickte und behutsame Organisation der<br />
nötigen Treffen (Standecker 2006) die notwendigen Personen an einen Tisch brachte.<br />
Im Juni 2004 fand die Regionalkonferenz „Stärke und Konsens - Eine <strong>Metropolregion</strong> tritt an!“<br />
mit über 200 Akteuren aus dem Raum sowie mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Otto<br />
Wiesheu sowie dem Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums Tilo Braune statt. Mit<br />
dieser Veranstaltung gelang der Durchbruch. Letzte Meilensteine waren dann noch die formale<br />
Anerkennung durch die MKRO.<br />
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