Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Auffällig ist, dass die Gutachter alle aus der Region kommen und in diesen Texten kaum<br />
kritische Aussagen zur EMR Nürnberg zu lesen sind.<br />
Die offizielle fachliche Ansprechpartnerin zu Fragen bezüglich der EMR Nürnberg verneinte<br />
eine bedeutende wissenschaftliche Analyse im räumlichen Konstituierungsprozess - Festlegung<br />
des Umgriffs - der letzten Jahre (Standecker 2006). In der Diplomarbeit von Christof Liebel<br />
werden einige Pendlerverflechtungen auf Kreisebene thematisiert (Liebel 2005).<br />
B Struktur<br />
Umgriff<br />
Die <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg gehört im Vergleich zu anderen etablierten <strong>Metropolregion</strong>en in<br />
Deutschland mit einer festgelegten Fläche von ca. 11 500 km² zu den ausgedehnten Regionen.<br />
Die Region Stuttgart (3650 km²) oder der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> Rhein-Rhur (7 900 km²)<br />
sind kleiner.<br />
Bei der Bildung des räumlichen Umgriffs der <strong>Metropolregion</strong> wurden keine wissenschaftlichen<br />
Raumanalysen durchgeführt. Zunächst wurden die „üblichen Verdächtigen“ (Standecker 2006),<br />
sprich die umliegenden Landkreise, eingeladen, danach bekam das Ganze schnell eine<br />
Eigendynamik. Die Landkreise im zweiten Ring um Nürnberg sowie die ca. 50 km entfernten<br />
Landkreise bzw. Städte wie Bamberg, Bayreuth und Amberg wurden neugierig und gehören<br />
nun zum so genannten metropolitanen Kern der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg. Um diesen Kern<br />
spannt sich noch das metropolitane Netz, mit Städten wie Würzberg, Hof und dem Landkreis<br />
Tirschenreuth. Mit diesen Partnern soll bei passenden Themen fallbezogen<br />
zusammengearbeitet werden (EMRN 2006b; Standecker 2006). Das metropolitane Netz<br />
finanziert die <strong>Metropolregion</strong> grundsätzlich nur mit dem halben Satz.<br />
Kooperationsmodell<br />
Die Kooperation in der EMR Nürnberg ist von Freiwilligkeit und „gleicher Augenhöhe“ geprägt.<br />
Beispielsweise hat die Stimme des OB von Nürnberg, der für eine erheblich höhere<br />
Einwohnerzahl spricht, formal die gleiche Bedeutung wie die einer kleineren kreisfreien Stadt,<br />
bzw. eines Landkreises. Es bestehen keine gesetzlichen Bindungen. Die Mitglieder, die<br />
grundsätzlichen Funktionen und Aufgaben (z.B. Regionalmarketing und Bildung von<br />
Netzwerken) der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg sowie die Prinzipien der Zusammenarbeit sind in<br />
einer Charta aus dem Jahr 2005 verfasst (EMRN 2005). Diese Charta ist eine Art<br />
Willenserklärung der Zusammenarbeit. Detaillierteres und einige verbindliche Aspekte wie unter<br />
anderem die Finanzierung regelt die Geschäftsordnung (EMRN 2006a).<br />
Alle die <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg betreffenden Entscheidungen, die Außenvertretung sowie das<br />
Budgetrecht liegen beim Rat, der aus den demokratisch legitimierten Bürgermeistern,<br />
Landräten, dem Bürgermeister der bevölkerungsstärksten Kommune des Landkreises besteht.<br />
Das metropolitane Netz ist durch Vertreter im Rat ebenfalls mitberücksichtigt. Die fachliche<br />
Arbeit wird durch Foren geleistet, die den unter dem Punkt Themenfelder genannten Themen<br />
entsprechen. Zu jedem Forum gibt es einen Geschäftsführer, einen fachlichen sowie einen<br />
politischen Sprecher. Zur Koordination von Strategie, Arbeitsthemen und Projekten der Foren<br />
bilden Ratsvorsitz und Sprecher sowie Geschäftsführer der Foren gemeinsam den<br />
Steuerungskreis der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg.<br />
Der Rat tagt mindestens zweimal jährlich. Mit Hilfe von Regionalkonferenzen soll eine breite<br />
Anzahl von relevanten Akteuren erreicht und zusammengeführt werden.<br />
Macht in den Gremien haben nach Aussagen von Standecker (2006) diejenigen Akteure, die<br />
gute Projekte initiieren oder betreiben. So haben die ländlichen Teilräume der <strong>Metropolregion</strong><br />
nach Aussagen von Standecker (2006) kaum Ängste, von der starken Stadt Nürnberg<br />
übervorteilt zu werden. Es gelte das Prinzip: „Wir stärken nicht die Starken sondern die Stärken“<br />
(Standecker 2006). Damit ist gemeint, dass erfolgreiche Projekte unabhängig von ihrer<br />
räumlichen Lage gefördert werden.<br />
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