Initiativkreis Europäische Metropolregion München
Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Die <strong>Metropolregion</strong> Rhein-Neckar sieht sich als zugehörig zu den bedeutendsten<br />
Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Zehn der 100 größten deutschen Unternehmen, darunter<br />
eine Reihe von Weltmarktführern, haben hier ihren Sitz.<br />
Die Alleinstellungsmerkmale im Bereich Lebensqualität erscheinen weniger klar fassbar und<br />
kommunizierbar (Regionalmarketing Rhein-Neckar-Dreieck GmbH 2006b).<br />
Genese, „Alter“<br />
Die Kooperation im Raum Rhein-Neckar kann auf eine Geschichte von gut 50 Jahren<br />
zurückblicken. Sie wurde forciert durch die Problematik der Ländergrenzen, welche die Region<br />
zerschneiden. Seit Anfang der 1950er Jahre gibt es erste freiwillige Kooperationen zwischen<br />
den Städten Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Firnheim und deren Landkreisen. 1969 tritt<br />
der Staatsvertrag zur Einführung einer zweistufigen Regionalplanung mit den drei<br />
Regionalplanungsverbänden der jeweiligen Bundesländer und dem übergeordneten<br />
Raumordnungsverband Rhein-Neckar in Kraft. Der Raumordnungsverband ist die Klammer der<br />
und der Vordenker für die regionale Kooperation. Neben den planerischen Aktivitäten<br />
unterstützt der Verband auch die Umsetzung der raumplanerischen Ziele. Dabei erstellt der<br />
Verband Konzepte und leistet Hilfestellung bei der Schaffung geeigneter regionaler Institutionen<br />
durch personelles und finanzielles Engagement. Als Beispiele können die Gründung des<br />
Verkehrsverbunds – ein wichtiger Meilenstein für die regionale Kooperation –, die Kooperation<br />
in der Abfallwirtschaft und die Gründung der Regionalmarketing GmbH genannt werden<br />
(Becker-Marx et al. 1999; Schmitz 2006; Raumordnungsverband Rhein-Neckar 2005a).<br />
1989 wird der Verein Rhein-Neckar-Dreieck gegründet als Resultat einer starken Initiative der<br />
Wirtschaft, vor allem der BASF unter dem persönlichen Engagement des Vorstandvorsitzenden.<br />
Ziel des Vereins ist die Imageverbesserung der Region in Form von Standortmarketing. Der<br />
Verein wird in den nächsten Jahren sukzessive vergrößert um weitere Akteure aus<br />
Privatwirtschaft, Wissenschaft und Kommunen (Schmitz 2006).<br />
Seit 1995 gibt es eine Diskussion um die Weiterentwicklung des Verbandes, das<br />
Kooperationsmodell als kleine Lösung wird dem Regionalverbandsmodell bevorzugt. 1998<br />
werden die Koordinationstätigkeiten des Raumordnungsverbands erweitert unter anderem um<br />
die Felder Wirtschaftsförderung, Standortmarketing, Verkehr, Umwelt, Naherholung.<br />
Im Jahr 2000 kommt es zu dem Regionalgespräch Rhein-Neckar-Dreieck initiiert durch das IHK<br />
Wirtschaftsforum Rhein-Neckar Dreieck unter Leitung der Vorstände der BASF, der<br />
Regionalmarketing GmbH und des Raumordnungsverbands Rhein-Neckar mit dem Ziel Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammenzubringen. Hintergrund ist die<br />
Unzufriedenheit mit der bestehenden Kooperation und der Dreiländer-Problematik (Schmitz<br />
2006). 2003 verabschieden die Regionalgespräche die Vision 2015. 2003 wird die Initiative<br />
„Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck“ durch Eggert Voscherau gegründet. In der<br />
Unternehmererklärung von 2004 sagen 16 führende Unternehmer der Region der Initiative ihre<br />
Unterstützung zu und wollen konkrete Projekte fördern. Seit 2000 entstehen immer mehr<br />
regionale Netzwerke zu verschiedenen Themen.<br />
Die Landesregierungen reagieren auf die regen regionalen Aktivitäten 2004 und vereinbaren,<br />
den Staatsvertrag zu überarbeiten. 2005 ernennt die MKRO das Rhein-Neckar-Dreieck zur<br />
<strong>Metropolregion</strong>. 2006 tritt der neue Staatsvertrag in Kraft, welcher die einstufige<br />
Regionalplanung mit der Gründung des Verbands Rhein-Neckar einführt.<br />
Im Juli 2006 kommt es zu einer Neuorganisation der regionalen Institutionen und zu einer<br />
Vereinfachung der Strukturen. Die Vorstände der jeweiligen Institutionen und Verbände tragen<br />
diese voll mit (Mandel 2006). Drei regionale Institutionen, der Verband Region Rhein Neckar,<br />
Zukunft <strong>Metropolregion</strong> Rhein Neckar e.V. und die IHK stellen die drei Gesellschafter für die<br />
<strong>Metropolregion</strong> Rhein-Neckar GmbH als operative Einheit der drei Institutionen.<br />
Bedeutung des Labels <strong>Metropolregion</strong><br />
Die Wirkung der Ernennung von Rhein-Neckar zur <strong>Metropolregion</strong> wird nach einem Jahr wie<br />
folgt eingeschätzt: Der größte Nutzen ist nach Innen festzustellen, es wurden weitere Kräfte im<br />
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