Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
Entscheidungszentralität (Mandel 2006; Schmitz 2006). Die Wirtschaftsstruktur der drei<br />
Oberzentren ist sehr unterschiedlich: Ludwigshafen Chemie, Mannheim Maschinenbau,<br />
Heidelberg Wissenschaft und Tourismus. Die größten Strukturprobleme hat Mannheim mit der<br />
höchsten Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg. Außerdem baut das Stammwerk von BASF in<br />
Ludwigshafen innerhalb von 10 Jahren 20.000 Arbeitsplätze ab. Auf die Herausforderung des<br />
globalen Standortwettbewerbs, welcher sich durch die Osterweiterung der EU verschärft, weist<br />
Eggert Voscherau 2003 in einem „Brandbrief“ hin (Mandel 2006).<br />
Rhein-Neckar verliert in den 1990er Jahren die bundesweite Vorreiterrolle in der<br />
institutionalisierten regionalen Zusammenarbeit an die Regionen Stuttgart und Hannover,<br />
welche neue regionale Kooperationsformen und Strukturen finden. Rhein-Neckar, bis dahin ein<br />
Modellfall der regionalen Kooperation mit der zweistufigen Regionalplanung, findet mit der<br />
Satzungsergänzung zum ROV 1998 nur eine kleine Lösung (Mandel 2006; Schmitz 2005).<br />
In Zusammenhang mit der ICE Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar und der Planung der<br />
Deutschen Bahn, die Strecke Frankfurt-Mannheim nicht mehr über Mannheim zu führen, kam<br />
es seit 2000 zu massiven Protesten innerhalb der Region Rhein-Neckar und zu einer<br />
Mobilisierung der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Kräfte in einem<br />
Aktionsbündnis (Schmitz 2005; o.V. 2006).<br />
1995/1997 gehört Rhein-Neckar offiziell nicht zu den von der MKRO ernannten<br />
<strong>Metropolregion</strong>en in Deutschland. Das LEP von Baden-Württemberg von 2002, welches ab<br />
1999 diskutiert wird, nimmt Rhein-Neckar zunächst auch nicht als <strong>Metropolregion</strong> auf. Von<br />
diesen Rückschlägen angespornt, gibt es in Rhein-Neckar nun starke Bemühungen, als<br />
<strong>Metropolregion</strong> auf der Ebene des Landes und des Bundes anerkannt zu werden (Mandel<br />
2006).<br />
Herausforderungen und Problemlagen<br />
Eine wesentliche Herausforderung der Kooperation liegt in den Ländergrenzen, welche die<br />
Region zerteilen, und den mit dieser Grenz- und jeweiligen Randlage verbundenen Nachteilen.<br />
Als wesentliche Herausforderung der <strong>Metropolregion</strong> wird die Entwicklung der Region zu einer<br />
der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten in Europa bis zum Jahr 2015 genannt (ZMRN<br />
2005). Dahinter stehen Fragen des Strukturwandels innerhalb der Region und des<br />
Standortwettbewerbs der Region in Europa. Um überhaupt auf dieser Landkarte zu erscheinen,<br />
ist die Wahrnehmung der zunächst administrativ fragmentierten Region als ein Ganzes wichtig.<br />
Außerdem sind für einen attraktiven Arbeits- und Wohnstandort Aspekte der Lebensqualität in<br />
der Region wichtig.<br />
Themenfelder und Projekte<br />
Die Arbeit an den Themenfeldern erweist sich als Such- und Sondierungsprozess, in dem es<br />
Verschiebungen der inhaltlichen Schwerpunkte und in letzter Zeit auch den Versuch einer<br />
gewissen Konzentration gibt.<br />
Die Themenfelder der regionalen Kooperation haben ihren Ursprung in der Stadt-Umland-<br />
Problematik, welche in Rhein-Neckar grenzüberschreitend ist. In den 1980er Jahren lag der<br />
Fokus unter anderem auf dem Verkehr – die Gründung des Verkehrsverbunds gelang in einem<br />
Bottom-up Prozess – Abfallwirtschaft, Kultur, Sport etc. (Mandel 2006; Schmitz 2006;<br />
Raumordnungsverband Rhein-Neckar 2005a).<br />
In den 1990er Jahren entwickeln sich eine Reihe von regionalen Initiativen zu einzelnen<br />
Themen: Bioregion Rhein-Neckar-Dreieck e.V., Heidelberg Innovation GmbH, Gesundheitsnetz<br />
Rhein-Neckar-Dreieck e.V., Kompetenzzentrum Medizintechnik Rhein-Neckar-Dreieck e.V.,<br />
Energieeffizienzagentur Rhein-Neckar-Dreieck GmbH, Umweltkompetenzzentrum Heidelberg -<br />
Rhein-Neckar e.V.<br />
In der Vision Rhein-Neckar-Dreieck 2015 werden 9 Themenfelder genannt, denen jeweils ein<br />
Themenpate zugeordnet wird. Das Themenspektrum umfasst unter anderem<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Region in Europa, bürgernahe Verwaltung,<br />
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