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Initiativkreis Europäische Metropolregion München

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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

Mülldeponien, abmildern helfen. In den 1960er Jahren entwickelt vor allem nördlich der Elbe um<br />

Hamburg herum ein Gürtel wirtschaftsstarker Gemeinden. Aus dem Belastungseffekt entsteht<br />

eher ein Austauschsystem. Die Kooperationsfelder liegen nun im Bereich des Aufbaus einer<br />

gemeinsamen Infrastruktur wie zum Beispiel die S- und U-Bahn für Stadt und Umland.<br />

1990 scheitern Bemühungen um einen Nordstaat. Auch second-best Lösungen, wie der im<br />

Scharpf-Gutachten vorgeschlagene Regionalverband können sich nicht durchsetzten. Die<br />

Kommunen und Kreise im Umland lehnen jegliche formale Institutionalisierung auf regionaler<br />

Ebene ab. Zu einer ersten Stufe der Intensivierung der Zusammenarbeit kommt es schließlich<br />

unter der Initiative der Länder mit der Ausweitung der Kooperation auf die Kommunen und der<br />

Ergänzung der staatlichen Landesplanung um den Ansatz der Regionalentwicklung. 1991<br />

beschlossen die Regierungschefs von Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, ein<br />

Regionales Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Trotz massiver Einzelkonflikte zwischen Stadt<br />

und Umland während dieser Zeit gelang es, in interministeriellen Arbeitsgruppen bis zum Jahr<br />

1994 ein Leitbild und ein Orientierungsrahmen zu verfassen und 1996 ein erstes REK zu<br />

präsentieren (Blatter 2004). Dieses wurde prämiert mit dem 1. Preis im Wettbewerb „Regionen<br />

der Zukunft“. Begleitend wurde 1996 die trilaterale Landesplanung eingeführt.<br />

In dem überarbeiteten REK 2000 werden die raumordnerischen Themen der Zusammenarbeit<br />

von Stadt und Umland um strukturpolitische Fragen wie regionale Wirtschaftsentwicklung,<br />

Bildung und Wissenschaft ergänzt. Seit 2001 gibt es ein gemeinsames Regionalmarketing mit<br />

einem Logo und einer Geschäftsstelle der <strong>Metropolregion</strong> (Knieling 2006).<br />

Die Strukturen der <strong>Metropolregion</strong> werden von verschiedenen Akteuren vor allem aus der<br />

Verwaltung und Politik zunehmend als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Die Organisationen<br />

erscheinen als schwerfällig und nicht schlagkräftig genug (Güss, Schwieger 2006). Die<br />

Reorganisation der <strong>Metropolregion</strong> von 2005/2006 mit einem neuen Staatsvertrag und einem<br />

Verwaltungsabkommen bedeutet eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit in der<br />

<strong>Metropolregion</strong>, in der die Kreise, Städte und Gemeinden nun formal Mitträger sind. Die<br />

Prinzipien des Konsens und der freiwilligen Mitwirkung der regionalen Aufgabenträger bleiben<br />

aber unverändert (Freie und Hansestadt Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein<br />

2005b).<br />

Bedeutung des Labels <strong>Metropolregion</strong><br />

Insgesamt lässt sich eine Kontinuität in der Zusammenarbeit feststellen. Die Bemühungen um<br />

Kooperationen unter dem Label <strong>Metropolregion</strong> entwickeln sich in einzelnen Schritten. Anfang<br />

der 1990er Jahre ist das Zusammenarbeiten auf dem metropolitanen Maßstab als eine Antwort<br />

auf das Scheitern des Nordstaats zu verstehen. Dabei gewinnen auch andere Themenfelder in<br />

der Kooperation zunehmend an Bedeutung. Mit der Einführung eines gemeinsamen<br />

Regionalmarketings 2001 wird das Label <strong>Metropolregion</strong> auch mit einer Marke offensiv<br />

kommuniziert. Seit 2002 gibt es zum Beispiel einen regelmäßigen Newsletter der<br />

<strong>Metropolregion</strong>. Die Bedeutung des Labels <strong>Metropolregion</strong> kann einerseits verstanden werden<br />

als Antwort auf ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit der Positionierung im<br />

internationalen Standortwettbewerb. Anderseits könnte man es aber auch verstehen als<br />

Katalysator in einem regionalen Lernprozess, in dem sich dieses Bewusstsein anlässlich dieses<br />

Labels immer stärker herausbildet. So wären dann auch die Reorganisation der <strong>Metropolregion</strong><br />

und die Fokussierung und Neuausrichtung der Themenfelder in den Jahren 2005/06 zu<br />

erklären.<br />

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