Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
ist der Rat gezwungen, bei anstehenden Entscheidungen stets auf einen – weitgehenden –<br />
Konsens hinzuarbeiten. Es ist sinnvoll sich auf grundlegende Prinzipien der Kooperation zu<br />
verständigen und Spielregeln zu vereinbaren. Diese müssen auch die Arbeitsfähigkeit in<br />
Konfliktsituationen sicherstellen, denn Blockadestrategien würden dem Kooperationsgedanken<br />
widersprechen und eine weitere Arbeit bedrohen. Das Prinzip der Stimmenthaltung gibt<br />
Mitgliedern die Möglichkeit, die Aktivitäten anderer nicht aktiv zu unterstützen, diese aber auch<br />
nicht zu verhindern und somit zu dulden.<br />
Eine Arbeit auf gleicher Augenhöhe wie im Fall der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg ist für die<br />
Beteiligten motivierend. Angesichts recht starker und bisher eigenständig denkender<br />
Oberzentren in der EMM scheint uns das in der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg angewendete Prinzip,<br />
dass jede Stimme im Rat das gleiche Gewicht haben sollte, auch für die EMM geeignet.<br />
5.4 Die Finanzierung<br />
Die im Kapitel 5.1 vorgeschlagene Struktur benötigt ein Mindestmaß an Finanzierung.<br />
Die nötige Arbeit des Rats, des Lenkungsausschusses und der Arbeitskreise sollten über<br />
vorhandene Personalressourcen erbracht werden und müssen nicht extra vergütet sein. Man<br />
kann diese Arbeit ohne weiteres zu den Kernaufgaben des Personenkreises zählen.<br />
Notwendig ist die Finanzierung der Agentur in Form von Personal- und Sachmitteln. Dabei ist<br />
die Anzahl von zwei festen Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen die untere Grenze der<br />
personellen Ausstattung, um die zu erwartende Koordinations- und Marketingarbeit<br />
professionell bewältigen zu können. Ferner benötigt die Agentur einen Haushalt, um ihre<br />
Aufgaben sinnvoll und professionell ausführen zu können. Räumlichkeiten und eine<br />
Büroausstattung etc. können unter Umständen als „Naturalleistung“ mit bereits vorhandenen<br />
Kapazitäten dargestellt werden. Administrationsaufgaben sind effizient an externe Anbieter<br />
solcher Dienstleistungen auszulagern.<br />
Für das zentrale Marketing der EMM durch die Agentur wie zum Beispiel der Aufbau und die<br />
Pflege der Internetseiten sollte der Agentur ein nicht zu knapper Betrag als<br />
Anschubfinanzierung zur Verfügung stehen. Ebenso sollte die Agentur Mittel haben, ein<br />
externes Coaching bzw. externe Gutachten anzufordern.<br />
Die Projekte sollten grundsätzlich in den Arbeitskreisen erarbeitet werden. Dort muss auch<br />
primär nach den Finanzierungsmöglichen, Fördermitteln und Sponsoren gesucht werden. Auch<br />
hier kann es allerdings sinnvoll sein, wenn durch die Agentur eine Anschubfinanzierung<br />
erfolgen kann, zum Beispiel für die Kosten der Projektakquisition.<br />
Generell ist zu bedenken, dass ein „armseliger Einstieg“ dem Aufbau des Labels EMM schadet,<br />
da dann weder an den Inhalten mit der notwendigen Qualität und Intensität gearbeitet werden<br />
kann, noch kann die unabdingbare Kommunikationsarbeit nach innen und außen geleistet<br />
werden. Es ist professionelle Arbeit nötig und die hat ihren Preis. Ein Betrag zwischen 250 000<br />
und 500 000 Euro jährlich ermöglicht einen sinnvollen und professionellen Beginn im Sinne der<br />
oben geschilderten Aufgaben incl. der Internetseite. Dies entspricht, falls alle Landkreise und<br />
kreisfreien Städte des Kerngebietes der EMM zum Mitmachen bewogen werden können, einem<br />
Betrag von 5 bis 10 Cent pro Einwohner. Die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg zum Beispiel leistet sich<br />
letzteren Betrag.<br />
Ein Prinzip der gleichen Augenhöhe bei Entscheidungen legt auch eine faire und transparente<br />
Finanzierung nahe. Die Erhebung der Beiträge nach Einwohnerzahl würde das unterstützen.<br />
Es besteht die Option, nach einer gewissen Zeit bei gut laufenden Projekten einen Teil der<br />
Agenturarbeit refinanzieren zu können. So können durch die Internetseite auch<br />
Werbeeinnahmen eingespielt werden und die Kosten dadurch zumindest gesenkt werden. Am<br />
Anfang wird jedoch immer eine Anschubfinanzierung nötig sein. Beiträge vom Freistaat Bayern<br />
wären wünschenswert, in anderen Bundesländern (Baden-Württemberg, Rhein-Neckar) werden<br />
diese geleistet.<br />
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