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S-Press - Maurer Söhne Group

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2<br />

Architektonisches Highlight mit<br />

technischen Raffinessen<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> liefert ihren Beitrag, dass der Ball im neuen Münchner Stadion rollen kann<br />

Baustelle Allianz-Arena<br />

Die „Allianz-Arena“ ist ab 2005 neue Heimat der beiden<br />

Münchner Fußballvereine FC Bayern und TSV 1860 und wird<br />

sich 2006 als ein Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft<br />

einem weltweiten Milliardenpublikum präsentieren.<br />

Das neue Stadion wird nicht nur architektonisch ein Highlight –<br />

die technischen Raffi nessen stecken im Detail, zum Beispiel in<br />

Fußball ist die Bestimmung der derzeit im Bau befi ndlichen<br />

Allianz-Arena in München – ans Klettern dachte bisher noch<br />

niemand. Seit Ende August erinnert jedoch manche Szene im<br />

Stadion mehr an die Hochalpen denn an eine Baustelle. Mit<br />

der Idee „Gewerbekletterer“ sicherte sich die Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>/Covertex den Auftrag für die Entwicklung<br />

und den Bau eines beweglichen Membrandachs.<br />

Knackpunkt für die Montage war die Frage: Wie kommen die<br />

Monteure an den Montageort, der sich immerhin bis zu fünfzig<br />

Meter über dem Boden bzw. den Rängen befi ndet? 96-mal<br />

hätte nach Berechnung der Ingenieure ein mobiles Gerüst auf-<br />

und abgebaut werden müssen – nicht nur ein Kosten-, sondern<br />

auch ein Zeitproblem, da seit Sommer die Montage der 66.000<br />

Sitzplätze begonnen hat.<br />

Des Problems Lösung war der Einsatz von Freeclimbern. Der<br />

Be reichsleiter für den Stahlbau bei <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>, Diplom-<br />

Ingenieur Jochen Wehrle, erläutert: „Diese Lösung beansprucht<br />

kaum Platz am Boden, fast alles spielt sich in der Luft ab.“<br />

Mit vergleichbar leichtem Gerät, Seilen, Ankern, Winden und<br />

MSM ® (<strong>Maurer</strong> Sliding Material) wurde von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> für<br />

den Einsatz in Gleitlagern entwickelt und 2003 in den Markt<br />

eingeführt. Im Vergleich zum herkömmlichen Tefl on (PTFE) hat<br />

das modifi zierte Polyethylen fünf Vorteile:<br />

1. Mindestens doppelte <strong>Press</strong>ung<br />

MSM ® hält doppelt so hohe <strong>Press</strong>ungen aus wie PTFE. Damit<br />

können Gleitlager halb so groß dimensioniert werden oder verfügen<br />

über doppelte Lebensdauer.<br />

2. 5fache Gleitwegsummen<br />

Bei den Eignungsversuchen zeigte PTFE bereits nach 10 km Verschleiß.<br />

Bei MSM ® wurde selbst nach einem Langzeittest über<br />

50 km kein nennenswerter Verschleiß festgestellt. Hohe aufaddierte<br />

Gleitwegsummen sind wichtig bei starken Schwingungen<br />

und/oder durchgängig hoher Frequenz. MSM ® verfünffacht die<br />

Lebensdauer eines jeden Gleitlagers.<br />

3. 7,5fache Verschiebegeschwindigkeit<br />

PTFE zeigte bei einer Verschiebegeschwindigkeit von 2 mm/s<br />

nach 10 km Gesamtgleitweg erheblichen Verschleiß, MSM ® bei<br />

den 96 Gleitlagern, die das ausladende Dach tragen werden.<br />

Sie müssen zwängungsfrei hohe Kräfte und extreme<br />

Temperaturausdehnungen aufnehmen, durften aber weder<br />

zu groß noch zu teuer werden. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> bekam den<br />

Zuschlag, weil ihre neuen MSM ® -Kalottengleitlager hier ihre<br />

Stärken ausspielen können (siehe auch Artikel unten).<br />

Wie ein luftiges Kissen wird die „Allianz-Arena“ aussehen –<br />

doch hinter der optischen Leichtigkeit steckt jede Menge<br />

Beton und Stahl. Auf den Beton-Tribünenrand wird eine<br />

Stahlkonstruktion aufgesetzt. Die 48 Kragträger, verbunden<br />

durch ein Ringfachwerk, werden mit einer Mem brane<br />

im Rautenmuster überspannt. 9.000 Tonnen liegen am Ende<br />

auf dem Oberrand der Tribüne.<br />

Das bewegliche Membranendach (siehe auch den folgenden<br />

Artikel), dessen wellenförmige Optik der La-Ola-Welle der<br />

Zuschauer nachempfunden ist, besitzt mehrere Funktionen:<br />

Während des Spiels sorgt die Membrane für eine weitere<br />

atmosphärische Verdichtung im Stadion, da sie den Raum<br />

des Dachtragwerks abschirmt. Zudem werden die Zuschauer<br />

durch die zugefahrene Membrane nicht von der Sonne<br />

geblendet. Da der Rasen jedoch während der spielfreien Zeit<br />

Sonne und Erholung benötigt, lässt die äußere Hülle UV-<br />

Licht durch. Zusätzlich kann die neue Schallschutzmembran<br />

auf der sonnenstarken Süd- und Westseite nach den Spielen<br />

zurückgefahren werden.<br />

Haken, wird eine Spezialfi rma die jeweils zwei Tonnen schweren<br />

Elemente nach oben hieven und dort durch ihre handwerk lich<br />

ausgebildeten Kletterer befestigen. 700 Tonnen Stahl und<br />

34.000 m² Membrane werden die kletternden Stahlbauer am<br />

Ende bewegt haben. Die spektakuläre Montage läuft seit<br />

August, Bauende ist für Dezember 2004 geplant.<br />

Montierte Unterdecke<br />

15 mm/s (7,5fache Geschwindigkeit), doppelter Belastung und<br />

50 km keinen losen Verschleiß. Die Reibungszahl für MSM ® lag<br />

nach 10 km deutlich unter und nach 50 km nur unwesentlich<br />

über den 10-km-Werten von PTFE, trotz 7,5facher Verschiebegeschwindigkeit.<br />

4. Auch bei tiefen Temperaturen<br />

PTFE hat bei -10 °C eine Reibungszahl von 3 %, MSM ® nur<br />

2 %. Bei -35 °C steigt die PTFE-Reibungszahl nach 20 km auf<br />

nahe 9 %, MSM ® bleibt auch nach 50 km noch unter 3 %.<br />

Damit ist MSM ® für häufi ge Tieftemperaturen um -35 °C und<br />

bis gelegentlich -50 °C geeignet.<br />

5. Mindestens 40fache Lebensdauer<br />

In der Summe der Vorteile ergibt sich für MSM ® eine mindestens<br />

40fach erhöhte Lebensdauer.<br />

Alle Vorzüge entfaltet MSM ® bei Verwendung in Kalottenlagern.<br />

Da die Lager dann erheblich kleiner dimensioniert werden<br />

können, sind Kalottenlager mit MSM ® preisgünstiger als<br />

(notwendigerweise größere) andere Gleitlager. Kleinere Lager<br />

Primärstahlkonstruktion ohne Unterdecke<br />

Für <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> ist der Stadionauftrag nicht nur technisch<br />

interessant. Projektleiter Diplom-Ingenieur Christoph Wagner:<br />

„Das Stadion ist schon in der Bauphase ein toller Blickfang<br />

und liegt außerdem nur wenige hundert Meter von<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> entfernt. So schnell sind wir selten auf einer<br />

Baustelle.“<br />

Im Mai 2005 soll das Stadion fertig sein, das voraussichtlich<br />

mit einem Derby der Stadtrivalen FC Bayern und TSV<br />

1860 eröffnet wird. Bleibt nur zu wünschen: Das Stadion<br />

möge sehr viele „doppelte“ La-Olas erleben!<br />

Bereits jetzt weltmeisterlich:<br />

Freeclimber in der Allianz-Arena<br />

Die Konstruktion des beweglichen Membrandachs erfordert eine ungewöhnliche Montage<br />

MSM ® – Gleitwerkstoff für Lager<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> entwickelt modifiziertes Polyethylen mit 40fach erhöhter Lebensdauer<br />

Industriekletterer bei der Arbeit<br />

ermöglichen eine schlankere Bauweise und damit weitere Einsparungen<br />

am Bauwerk selbst.<br />

Wenn MSM ® anstelle von PTFE eingesetzt wird, sind die Kosten<br />

etwa gleich, konstruktiv muss nichts geändert werden. MSM ®<br />

bringt aber aufgrund seiner vielfachen Lebenszeit Vorteile.<br />

Lager mit eingelegter MSM ® -Platte

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