S-Press - Maurer Söhne Group

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D E R N E W S L E T T E R V O N M A U R E R S Ö H N E S T A H L B A U Januar 2005 | www.maurer-soehne.de Liebe Leser, die Stahlbau-Abteilung der Firma Maurer Söhne hat in den letzten Jahren einige grundlegende Änderungen sowohl hinsichtlich der Organisation der Ab teilung als auch der vertrieblichen Zielprojekte durchlebt. Dipl.-Ing. Jochen Wehrle Lesen Sie daher in den folgenden Seiten alles über unsere „neue“ Stahlbau-Abteilung und gewinnen Sie einen Einblick in unser Unternehmen. Mittlerweile werden unsere Aufträge fast ausschließlich durch pfi ffi ge und wirt schaft liche Lösungen der von unseren Kunden geäußerten Bauwünsche erteilt. Für die Ausarbeitung solcher Lösungen wurde bei Maurer Söhne die Technologiegruppe geschaffen, die mit ihrem Fach-Know-how und betriebswirtschaftlichen Hintergründen eine für den Kunden optimale Lösung ausarbeitet. Als Beispiel seien an dieser Stelle die Projekte Allianz-Arena mit ihrem spektakulären Montagekonzept oder die BMW Welt mit ihrem außergewöhnlichen Dachtragwerk genannt. Diese und andere interessante Projekte werden Ihnen auf den nächsten Seiten vorgestellt. Schauen Sie rein in unsere neue Zeitschrift „S-Press“. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Jochen Wehrle, Bereichsleiter Stahlbau MAURER SÖHNE www.maurer-soehne.de Der Internetauftritt von Maurer Söhne wurde komplett überarbeitet. Die Website ist klar strukturiert und mit einer großen Zahl von Bildern lebendig gestaltet. Die allgemeinen Firmeninformationen sowie die einzelnen Abteilungen mit ihren entsprechenden Produktbereichen wurden übersichtlich getrennt. Ein „allgemeiner“ Wegweiser durch die Site ist der linken Bildschirmseite mit den Überschriften „Home“, „Über uns“, „News“ und „Kontakt“ zuge ordnet. Hier fi ndet man Informationen u. a. über die Firmengeschichte, Management, Adressen und Presseveröffentlichungen. Der Hauptwegweiser unterscheidet die Abteilungen „Brückenausrüstung“, „Stahlbau“ und „Amusement Rides“. Die Unterwegweiser erscheinen dann zur Linken, klar vom allgemeinen Wegweiser abgesetzt und gewähren Zugang zu den Informationen über den Produktbereich. Die schwebende 4000-Tonnen-Wolke BMW Welt München als Herausforderung für den Stahlbau Hochfl iegend sind die Träume des Architekten Wolf D. Prix vom Wiener Büro Himmelb(l)au im wahrsten Sinne des Wortes: Für BMW entwarf er ein Erlebnis- und Auslieferungszentrum, das wie eine schwebende Wolke über einem großen Platz wirkt. Den Auftrag, diese schwebende Idee in Stahl und Glas umzusetzen, sicherte sich die Bietergemeinschaft Maurer Söhne/Josef Gartner. Fertigstellung ist für Mitte 2006 geplant. Die „BMW Welt“ wird vielerlei Funktionen erfüllen: BMW-Kunden können hier ihr neues Fahrzeug abholen und sollen dabei BMW erleben. Geplant sind zudem Ausstellungen, Tagungen, Konzerte und weitere Events. Gefordert war daher ein ausgesprochen fl exibles Bauwerk, das wie ein Marktplatz all diese Nutzungen erlaubt. Bereits jetzt gilt die BMW Welt als einer der ersten Vertreter einer neuen Gebäudegeneration: den Kommunikationsbauten. Der hohe funktionale Anspruch und die prominente Umgebung am BMW-Stammsitz in München – auf der einen Seite das Olympiastadion, auf der anderen das BMW-Museum und der markante „Vierzylinder“ der BMW-Konzernverwaltung – forderten geradezu ein weiteres architektonisches Highlight. BMW entschied sich für die schwebende Wolke und stellt damit hohe Ansprüche an die Stahl- und Fassadenbauer. Am besten ohne Stützen Entscheidend für die Erteilung des Auftrags waren rund 30 Sondervorschläge, die Maurer/Gartner für die Umsetzung der hochfl iegenden Architektenplanung lieferten. Maurer Söhne als Spezialist für an spruchsvollen Stahlbau ebenso wie Josef Gartner für den Fassadenbau hatten sich bereits im Vorfeld zusammengefunden, um mit ihren Ingenieuren dieses anspruchsvolle Projekt anzubieten. So wird die Stahlkonstruktion statt der ursprünglich geplanten Rundrohre mit handelsüblichen Doppel-T-Profi len realisiert. Die Fassade wird als Kühl-Heiz-Fassade ausgeführt. Die Dach untersichten bestehen aus Edelstahl-Lochblechen, die Oberseite wird eine riesige Photovoltaikanlage bedecken. „Am liebsten wäre es den Architekten, wir würden ohne Stützen bauen“, bringt Geschäftsführer Jörg Beutler von Maurer Söhne die Herausforderung auf den Punkt. Tatsache ist aber, dass das etwa 15.000 m² große Wolkendach einschließlich Dacheindeckung und abgehängter Unterdecke rund 4.000 Tonnen wiegen wird. Unterm Dach befi ndet sich nach Vorstellung der Architekten ein riesiger Raum, der in verschiedene Funktionsbereiche gegliedert ist, die möglichst offen und fl exibel nutzbar sind: In der „Premiere“ werden die Fahrzeuge ausgeliefert, darüber liegen Lounges, die über einen aus der Dachkonstruktion ausge- schnittenen Keil eine Sichtverbindung zum BMW-Hochhaus haben. Das „Forum“ besteht aus einem Veranstaltungssaal und darüberliegenden Tagungsräumen. Premiere und Forum sollen möglichst offen in die zentrale, stützenfreie Halle mit einer lichten Höhe von bis zu 26 Metern übergehen. Eine große versenk bare Hubwand ist zwischen Forum und Halle geplant. In den drei Untergeschossen, die in herkömmlicher Stahlbeton bau weise errichtet werden, fi nden sich zwei Ladehöfe. Einer davon dient ausschließ lich der Lieferung von Neuwagen, die über eine Waschstraße in ein auto matisches Parksystem, ausgelegt für 300 Fahrzeuge, gelangen. Das zweite und das dritte Untergeschoss bieten 600 Parkplätze. Kegel und Wolke Optisch dominierende Elemente der BMW Welt sind der Doppelkegel im Südosten und das wie eine Wolkenskulptur räumlich ausgeformte Dach. Doch so wie eine natürliche Wolkendecke keinen geometrischen Regeln folgt, so verhält sich auch das Dach der BMW Welt. Die Außenhöhe des Gebäudes variiert zwischen 28 und 30 Metern, der Raum innen ist zwischen 6 und 26 Meter hoch. Das ergibt eine äußerst komplizierte Geometrie für die Tragwerkskonstruktion des Wolkendachs mit ständig sich verändern- Stahlbau-/Fassadenkonstruktion bei Nacht den Winkeln, Spannweiten und Höhen und erfordert höchste Präzision in der Planung, Fertigung und Montage. Aufgelagert wird das Dach auf horizontal und vertikal aussteifenden Stahlbetonelementen. 3.500 Tonnen Stahl werden allein für das Tragwerk der BMW Welt ab Oberkante Gelände verbaut. Für den Doppelkegel wird der ursprünglich vor gesehene dreiwandige Aufbau – Tragwerk, Unterkonstruktion, Fassade – durch eine Zweierkonstruktion ersetzt, bei der das Stahltragwerk gleichzeitig die Unterkonstruktion für die Fassade bildet. Wenig Platz vor Ort Eine weitere Herausforderung ist die enge Zeitvorgabe – Januar bis August 2005 für den Stahlbau – verbunden mit absoluter Platznot auf der Baustelle. „Es gibt nahezu keine Zwischenlagermöglichkeiten und keine Vormontageplätze. Es muss also durchgehend just in time produziert werden“, erklärt Diplom-Ingenieur Uwe Möller. Einen entscheidenden logistischen Vorteil bildet hier die Ortsnähe von Maurer Söhne: Von den Stahlbau-Fertigungshallen bis zur Baustelle sind es nur vier Kilometer. 100 Millionen Euro investiert BMW für die Wolken-Welt auf dem 130 mal 180 Meter großen Grundstück, knapp die Hälfte entfällt auf den Stahl- und Fassadenbau.

D E R N E W S L E T T E R V O N M A U R E R S Ö H N E S T A H L B A U<br />

Januar 2005 | www.maurer-soehne.de<br />

Liebe Leser,<br />

die Stahlbau-Abteilung der Firma <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> hat<br />

in den letzten Jahren einige grundlegende Änderungen<br />

sowohl hinsichtlich der Organisation der<br />

Ab teilung als auch der vertrieblichen Zielprojekte<br />

durchlebt.<br />

Dipl.-Ing. Jochen Wehrle<br />

Lesen Sie daher in den folgenden<br />

Seiten alles über unsere „neue“<br />

Stahlbau-Abteilung und gewinnen<br />

Sie einen Einblick in unser<br />

Unternehmen.<br />

Mittlerweile werden unsere Aufträge<br />

fast ausschließlich durch<br />

pfi ffi ge und wirt schaft liche<br />

Lösungen der von unseren Kunden<br />

geäußerten Bauwünsche<br />

erteilt.<br />

Für die Ausarbeitung solcher Lösungen wurde bei<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> die Technologiegruppe geschaffen,<br />

die mit ihrem Fach-Know-how und betriebswirtschaftlichen<br />

Hintergründen eine für den Kunden<br />

optimale Lösung ausarbeitet.<br />

Als Beispiel seien an dieser Stelle die Projekte<br />

Allianz-Arena mit ihrem spektakulären<br />

Montagekonzept oder die BMW Welt mit<br />

ihrem außergewöhnlichen Dachtragwerk<br />

genannt. Diese und andere interessante<br />

Projekte werden Ihnen auf den nächsten<br />

Seiten vorgestellt.<br />

Schauen Sie rein in unsere neue Zeitschrift<br />

„S-<strong>Press</strong>“. Ich wünsche Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen.<br />

Jochen Wehrle, Bereichsleiter Stahlbau<br />

MAURER SÖHNE<br />

www.maurer-soehne.de<br />

Der Internetauftritt von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong><br />

wurde komplett überarbeitet. Die Website<br />

ist klar strukturiert und mit einer großen<br />

Zahl von Bildern lebendig gestaltet. Die<br />

allgemeinen Firmeninformationen sowie<br />

die einzelnen Abteilungen mit ihren entsprechenden<br />

Produktbereichen wurden<br />

übersichtlich getrennt.<br />

Ein „allgemeiner“ Wegweiser durch die<br />

Site ist der linken Bildschirmseite mit den<br />

Überschriften „Home“, „Über uns“, „News“<br />

und „Kontakt“ zuge ordnet.<br />

Hier fi ndet man Informationen u. a. über<br />

die Firmengeschichte, Management,<br />

Adressen und <strong>Press</strong>everöffentlichungen.<br />

Der Hauptwegweiser unterscheidet die Abteilungen<br />

„Brückenausrüstung“, „Stahlbau“ und „Amusement<br />

Rides“. Die Unterwegweiser erscheinen dann zur<br />

Linken, klar vom allgemeinen Wegweiser abgesetzt<br />

und gewähren Zugang zu den Informationen über<br />

den Produktbereich.<br />

Die schwebende 4000-Tonnen-Wolke<br />

BMW Welt München als Herausforderung für den Stahlbau<br />

Hochfl iegend sind die Träume des Architekten Wolf D. Prix vom<br />

Wiener Büro Himmelb(l)au im wahrsten Sinne des Wortes:<br />

Für BMW entwarf er ein Erlebnis- und Auslieferungszentrum, das<br />

wie eine schwebende Wolke über einem großen Platz wirkt.<br />

Den Auftrag, diese schwebende Idee in Stahl und Glas umzusetzen,<br />

sicherte sich die Bietergemeinschaft <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>/Josef Gartner.<br />

Fertigstellung ist für Mitte 2006 geplant.<br />

Die „BMW Welt“ wird vielerlei Funktionen erfüllen: BMW-Kunden<br />

können hier ihr neues Fahrzeug abholen und sollen dabei BMW<br />

erleben. Geplant sind zudem Ausstellungen, Tagungen, Konzerte<br />

und weitere Events. Gefordert war daher ein ausgesprochen fl exibles<br />

Bauwerk, das wie ein Marktplatz all diese Nutzungen erlaubt.<br />

Bereits jetzt gilt die BMW Welt als einer der ersten Vertreter einer<br />

neuen Gebäudegeneration: den Kommunikationsbauten.<br />

Der hohe funktionale Anspruch und die prominente Umgebung<br />

am BMW-Stammsitz in München – auf der einen Seite das Olympiastadion,<br />

auf der anderen das BMW-Museum und der markante<br />

„Vierzylinder“ der BMW-Konzernverwaltung – forderten geradezu<br />

ein weiteres architektonisches Highlight. BMW entschied sich für<br />

die schwebende Wolke und stellt damit hohe Ansprüche an die<br />

Stahl- und Fassadenbauer.<br />

Am besten ohne Stützen<br />

Entscheidend für die Erteilung des Auftrags waren rund 30 Sondervorschläge,<br />

die <strong>Maurer</strong>/Gartner für die Umsetzung der hochfl iegenden<br />

Architektenplanung lieferten. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> als Spezialist für<br />

an spruchsvollen Stahlbau ebenso wie Josef Gartner für den Fassadenbau<br />

hatten sich bereits im Vorfeld zusammengefunden, um mit<br />

ihren Ingenieuren dieses anspruchsvolle Projekt anzubieten.<br />

So wird die Stahlkonstruktion statt der ursprünglich geplanten<br />

Rundrohre mit handelsüblichen Doppel-T-Profi len realisiert. Die Fassade<br />

wird als Kühl-Heiz-Fassade ausgeführt. Die Dach untersichten<br />

bestehen aus Edelstahl-Lochblechen, die Oberseite wird eine riesige<br />

Photovoltaikanlage bedecken. „Am liebsten wäre es den Architekten,<br />

wir würden ohne Stützen bauen“, bringt Geschäftsführer Jörg<br />

Beutler von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> die Herausforderung auf den Punkt. Tatsache<br />

ist aber, dass das etwa 15.000 m² große Wolkendach einschließlich<br />

Dacheindeckung und abgehängter Unterdecke rund<br />

4.000 Tonnen wiegen wird. Unterm Dach befi ndet sich nach Vorstellung<br />

der Architekten ein riesiger Raum, der in verschiedene Funktionsbereiche<br />

gegliedert ist, die möglichst offen und fl exibel nutzbar<br />

sind: In der „Premiere“ werden die Fahrzeuge ausgeliefert, darüber<br />

liegen Lounges, die über einen aus der Dachkonstruktion ausge-<br />

schnittenen Keil eine Sichtverbindung zum BMW-Hochhaus haben.<br />

Das „Forum“ besteht aus einem Veranstaltungssaal und darüberliegenden<br />

Tagungsräumen. Premiere und Forum sollen möglichst offen<br />

in die zentrale, stützenfreie Halle mit einer lichten Höhe von bis zu<br />

26 Metern übergehen. Eine große versenk bare Hubwand ist zwischen<br />

Forum und Halle geplant. In den drei Untergeschossen, die<br />

in herkömmlicher Stahlbeton bau weise errichtet werden, fi nden sich<br />

zwei Ladehöfe. Einer davon dient ausschließ lich der Lieferung von<br />

Neuwagen, die über eine Waschstraße in ein auto matisches Parksystem,<br />

ausgelegt für 300 Fahrzeuge, gelangen.<br />

Das zweite und das dritte Untergeschoss bieten 600 Parkplätze.<br />

Kegel und Wolke<br />

Optisch dominierende Elemente der BMW Welt sind der Doppelkegel<br />

im Südosten und das wie eine Wolkenskulptur räumlich ausgeformte<br />

Dach. Doch so wie eine natürliche Wolkendecke keinen<br />

geometrischen Regeln folgt, so verhält sich auch das Dach der<br />

BMW Welt. Die Außenhöhe des Gebäudes variiert zwischen 28<br />

und 30 Metern, der Raum innen ist zwischen 6 und 26 Meter<br />

hoch. Das ergibt eine äußerst komplizierte Geometrie für die Tragwerkskonstruktion<br />

des Wolkendachs mit ständig sich verändern-<br />

Stahlbau-/Fassadenkonstruktion bei Nacht<br />

den Winkeln, Spannweiten und Höhen und erfordert höchste Präzision<br />

in der Planung, Fertigung und Montage. Aufgelagert wird das<br />

Dach auf horizontal und vertikal aussteifenden Stahlbetonelementen.<br />

3.500 Tonnen Stahl werden allein für das Tragwerk der BMW<br />

Welt ab Oberkante Gelände verbaut. Für den Doppelkegel wird der<br />

ursprünglich vor gesehene dreiwandige Aufbau – Tragwerk, Unterkonstruktion,<br />

Fassade – durch eine Zweierkonstruktion ersetzt, bei<br />

der das Stahltragwerk gleichzeitig die Unterkonstruktion für die<br />

Fassade bildet.<br />

Wenig Platz vor Ort<br />

Eine weitere Herausforderung ist die enge Zeitvorgabe – Januar bis<br />

August 2005 für den Stahlbau – verbunden mit absoluter Platznot<br />

auf der Baustelle. „Es gibt nahezu keine Zwischenlagermöglichkeiten<br />

und keine Vormontageplätze. Es muss also durchgehend just<br />

in time produziert werden“, erklärt Diplom-Ingenieur Uwe Möller.<br />

Einen entscheidenden logistischen Vorteil bildet hier die Ortsnähe<br />

von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>: Von den Stahlbau-Fertigungshallen bis zur Baustelle<br />

sind es nur vier Kilometer. 100 Millionen Euro investiert BMW<br />

für die Wolken-Welt auf dem 130 mal 180 Meter großen Grundstück,<br />

knapp die Hälfte entfällt auf den Stahl- und Fassadenbau.


2<br />

Architektonisches Highlight mit<br />

technischen Raffinessen<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> liefert ihren Beitrag, dass der Ball im neuen Münchner Stadion rollen kann<br />

Baustelle Allianz-Arena<br />

Die „Allianz-Arena“ ist ab 2005 neue Heimat der beiden<br />

Münchner Fußballvereine FC Bayern und TSV 1860 und wird<br />

sich 2006 als ein Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft<br />

einem weltweiten Milliardenpublikum präsentieren.<br />

Das neue Stadion wird nicht nur architektonisch ein Highlight –<br />

die technischen Raffi nessen stecken im Detail, zum Beispiel in<br />

Fußball ist die Bestimmung der derzeit im Bau befi ndlichen<br />

Allianz-Arena in München – ans Klettern dachte bisher noch<br />

niemand. Seit Ende August erinnert jedoch manche Szene im<br />

Stadion mehr an die Hochalpen denn an eine Baustelle. Mit<br />

der Idee „Gewerbekletterer“ sicherte sich die Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>/Covertex den Auftrag für die Entwicklung<br />

und den Bau eines beweglichen Membrandachs.<br />

Knackpunkt für die Montage war die Frage: Wie kommen die<br />

Monteure an den Montageort, der sich immerhin bis zu fünfzig<br />

Meter über dem Boden bzw. den Rängen befi ndet? 96-mal<br />

hätte nach Berechnung der Ingenieure ein mobiles Gerüst auf-<br />

und abgebaut werden müssen – nicht nur ein Kosten-, sondern<br />

auch ein Zeitproblem, da seit Sommer die Montage der 66.000<br />

Sitzplätze begonnen hat.<br />

Des Problems Lösung war der Einsatz von Freeclimbern. Der<br />

Be reichsleiter für den Stahlbau bei <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>, Diplom-<br />

Ingenieur Jochen Wehrle, erläutert: „Diese Lösung beansprucht<br />

kaum Platz am Boden, fast alles spielt sich in der Luft ab.“<br />

Mit vergleichbar leichtem Gerät, Seilen, Ankern, Winden und<br />

MSM ® (<strong>Maurer</strong> Sliding Material) wurde von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> für<br />

den Einsatz in Gleitlagern entwickelt und 2003 in den Markt<br />

eingeführt. Im Vergleich zum herkömmlichen Tefl on (PTFE) hat<br />

das modifi zierte Polyethylen fünf Vorteile:<br />

1. Mindestens doppelte <strong>Press</strong>ung<br />

MSM ® hält doppelt so hohe <strong>Press</strong>ungen aus wie PTFE. Damit<br />

können Gleitlager halb so groß dimensioniert werden oder verfügen<br />

über doppelte Lebensdauer.<br />

2. 5fache Gleitwegsummen<br />

Bei den Eignungsversuchen zeigte PTFE bereits nach 10 km Verschleiß.<br />

Bei MSM ® wurde selbst nach einem Langzeittest über<br />

50 km kein nennenswerter Verschleiß festgestellt. Hohe aufaddierte<br />

Gleitwegsummen sind wichtig bei starken Schwingungen<br />

und/oder durchgängig hoher Frequenz. MSM ® verfünffacht die<br />

Lebensdauer eines jeden Gleitlagers.<br />

3. 7,5fache Verschiebegeschwindigkeit<br />

PTFE zeigte bei einer Verschiebegeschwindigkeit von 2 mm/s<br />

nach 10 km Gesamtgleitweg erheblichen Verschleiß, MSM ® bei<br />

den 96 Gleitlagern, die das ausladende Dach tragen werden.<br />

Sie müssen zwängungsfrei hohe Kräfte und extreme<br />

Temperaturausdehnungen aufnehmen, durften aber weder<br />

zu groß noch zu teuer werden. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> bekam den<br />

Zuschlag, weil ihre neuen MSM ® -Kalottengleitlager hier ihre<br />

Stärken ausspielen können (siehe auch Artikel unten).<br />

Wie ein luftiges Kissen wird die „Allianz-Arena“ aussehen –<br />

doch hinter der optischen Leichtigkeit steckt jede Menge<br />

Beton und Stahl. Auf den Beton-Tribünenrand wird eine<br />

Stahlkonstruktion aufgesetzt. Die 48 Kragträger, verbunden<br />

durch ein Ringfachwerk, werden mit einer Mem brane<br />

im Rautenmuster überspannt. 9.000 Tonnen liegen am Ende<br />

auf dem Oberrand der Tribüne.<br />

Das bewegliche Membranendach (siehe auch den folgenden<br />

Artikel), dessen wellenförmige Optik der La-Ola-Welle der<br />

Zuschauer nachempfunden ist, besitzt mehrere Funktionen:<br />

Während des Spiels sorgt die Membrane für eine weitere<br />

atmosphärische Verdichtung im Stadion, da sie den Raum<br />

des Dachtragwerks abschirmt. Zudem werden die Zuschauer<br />

durch die zugefahrene Membrane nicht von der Sonne<br />

geblendet. Da der Rasen jedoch während der spielfreien Zeit<br />

Sonne und Erholung benötigt, lässt die äußere Hülle UV-<br />

Licht durch. Zusätzlich kann die neue Schallschutzmembran<br />

auf der sonnenstarken Süd- und Westseite nach den Spielen<br />

zurückgefahren werden.<br />

Haken, wird eine Spezialfi rma die jeweils zwei Tonnen schweren<br />

Elemente nach oben hieven und dort durch ihre handwerk lich<br />

ausgebildeten Kletterer befestigen. 700 Tonnen Stahl und<br />

34.000 m² Membrane werden die kletternden Stahlbauer am<br />

Ende bewegt haben. Die spektakuläre Montage läuft seit<br />

August, Bauende ist für Dezember 2004 geplant.<br />

Montierte Unterdecke<br />

15 mm/s (7,5fache Geschwindigkeit), doppelter Belastung und<br />

50 km keinen losen Verschleiß. Die Reibungszahl für MSM ® lag<br />

nach 10 km deutlich unter und nach 50 km nur unwesentlich<br />

über den 10-km-Werten von PTFE, trotz 7,5facher Verschiebegeschwindigkeit.<br />

4. Auch bei tiefen Temperaturen<br />

PTFE hat bei -10 °C eine Reibungszahl von 3 %, MSM ® nur<br />

2 %. Bei -35 °C steigt die PTFE-Reibungszahl nach 20 km auf<br />

nahe 9 %, MSM ® bleibt auch nach 50 km noch unter 3 %.<br />

Damit ist MSM ® für häufi ge Tieftemperaturen um -35 °C und<br />

bis gelegentlich -50 °C geeignet.<br />

5. Mindestens 40fache Lebensdauer<br />

In der Summe der Vorteile ergibt sich für MSM ® eine mindestens<br />

40fach erhöhte Lebensdauer.<br />

Alle Vorzüge entfaltet MSM ® bei Verwendung in Kalottenlagern.<br />

Da die Lager dann erheblich kleiner dimensioniert werden<br />

können, sind Kalottenlager mit MSM ® preisgünstiger als<br />

(notwendigerweise größere) andere Gleitlager. Kleinere Lager<br />

Primärstahlkonstruktion ohne Unterdecke<br />

Für <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> ist der Stadionauftrag nicht nur technisch<br />

interessant. Projektleiter Diplom-Ingenieur Christoph Wagner:<br />

„Das Stadion ist schon in der Bauphase ein toller Blickfang<br />

und liegt außerdem nur wenige hundert Meter von<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> entfernt. So schnell sind wir selten auf einer<br />

Baustelle.“<br />

Im Mai 2005 soll das Stadion fertig sein, das voraussichtlich<br />

mit einem Derby der Stadtrivalen FC Bayern und TSV<br />

1860 eröffnet wird. Bleibt nur zu wünschen: Das Stadion<br />

möge sehr viele „doppelte“ La-Olas erleben!<br />

Bereits jetzt weltmeisterlich:<br />

Freeclimber in der Allianz-Arena<br />

Die Konstruktion des beweglichen Membrandachs erfordert eine ungewöhnliche Montage<br />

MSM ® – Gleitwerkstoff für Lager<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> entwickelt modifiziertes Polyethylen mit 40fach erhöhter Lebensdauer<br />

Industriekletterer bei der Arbeit<br />

ermöglichen eine schlankere Bauweise und damit weitere Einsparungen<br />

am Bauwerk selbst.<br />

Wenn MSM ® anstelle von PTFE eingesetzt wird, sind die Kosten<br />

etwa gleich, konstruktiv muss nichts geändert werden. MSM ®<br />

bringt aber aufgrund seiner vielfachen Lebenszeit Vorteile.<br />

Lager mit eingelegter MSM ® -Platte


Futuristisch: das Harburger<br />

Rundmischbett<br />

Statt einer Standardlösung wurde eine Stahlkonstruktion mit<br />

abgehängten Membranen realisiert<br />

Grund der Baumaßnahme in Harburg/Schwaben (Kreis Donau-<br />

Ries) war die benötigte Erweiterung der Fertigungskapazitäten<br />

der Märker Zementwerk GmbH. Diese sollte durch die Investition<br />

in ein Rundmischbett realisiert werden. Das Architekturbüro<br />

„Ackermann und Partner“ aus München legte einen spannenden,<br />

nicht alltäglichen Entwurf vor.<br />

Die Konstruktion besteht aus 16 Dreigurtbindern mit einer<br />

jeweiligen Länge von 60 Metern sowie einem Einzelgewicht<br />

von ca. 20 Tonnen und besitzt einen Durchmesser von etwa<br />

100 Metern. Die Höhe liegt bei ungefähr 35 Metern. Die Binder<br />

laufen im oberen Bereich an einem Druckring, der einen<br />

Durch messer von 8 Metern und ein Gewicht von 18 Tonnen<br />

besitzt, zusammen.<br />

Als Konstruktion für den Druckring wurde ein Viergurtsystem<br />

gewählt. Fast 8.000 m² Dachhaut sind an den 16 bogenförmig<br />

gekrümmten Bindern aufgehängt. Die eindrucksvolle Kuppel<br />

schützt nicht nur das Rohmaterial, sondern dient auch dem<br />

Lärmschutz. Eine 70 Meter lange, mit Trapezblech verkleidete<br />

Brückenkonstruktion verbindet das Rundmischbett mit einem<br />

nebenstehenden Gebäude. Diese Förderbrücke wurde am Boden<br />

zusammengebaut und anschließend über eine räumliche<br />

Abhängung mit dem Druckring verbunden.<br />

Schornstein und Schornstein<br />

gesellt sich gern<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> plant, fertigt und montiert ein- und mehrzügige<br />

Stahlschornsteinanlagen<br />

Kraftwerk<br />

Die Kreisstadt Delitzsch, in der Leipziger Tiefl andsbucht gelegen,<br />

blickt auf eine lange Geschichte zurück. Da die Stadt<br />

sowohl den Dreißigjährigen Krieg als auch eine Feuersbrunst<br />

im Jahr 1661 beinahe ohne größere Zerstörungen überstand,<br />

kann man heute die Altstadt noch so erleben wie sie vor über<br />

fünf Jahrhunderten mit ihren engen Gassen, zahlreichen Bauwerken<br />

und der Wehranlage angelegt und erbaut worden ist.<br />

Historisches Flair ist jedoch kein Hinderungsgrund für modernste<br />

technische Anlagen.<br />

Die Biomassekraftwerk Delitzsch GmbH ist der Betreiber eines<br />

Biomassekraftwerks mit einer Bruttostromerzeugung von<br />

20 Megawatt. Die Anlage wird primär mit Altholz betrieben,<br />

da rüber hinaus können auch gängige Biomassen eingesetzt<br />

werden. Die im Dampferzeuger entstehenden Rauchgase werden<br />

in einer dem Kessel nachgeschalteten Rauchgasreinigungsanlage<br />

gereinigt, so dass Emissionen gemindert werden. Die<br />

gereinigten Abgase werden über einen 60 Meter hohen Stahlschornstein,<br />

den <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> gefertigt hat, ins Freie abgeleitet.<br />

Die Montage erfolgte im Februar 2004.<br />

Industriebetrieb<br />

Die Firma Egger Holzwerkstoffe liegt mitten in der reizvollen<br />

Wald- und Hügellandschaft des Hochsauerlands im Industriegebiet<br />

der westfälischen Stadt Brilon, einer Nachbarstadt der Kurorte<br />

Willingen und Olsberg.<br />

Bereits 1990 hat <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> das erste Wahrzeichen des da -<br />

mals noch im Bau befi ndlichen Werks in Brilon geliefert:<br />

die Stahlschornsteinanlage mit einer Höhe von 90 Metern,<br />

einem Tragrohrdurchmesser von 3,75 Metern und einem Abgasdurchmesser<br />

von 3,40 Metern.<br />

Im Zuge einer auf dem neuesten Stand der Technik basierenden<br />

Produktionserweiterung gesellte sich ein weiterer Schornstein<br />

von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> hinzu. Dieser neue Stahlschornstein<br />

ist genauso hoch wie der aus dem Jahr 1990, hat jedoch<br />

einen Außenmantel mit einem Durchmesser von vier Metern<br />

und einen etwas kleineren Abgaszug mit einem Durchmesser<br />

von 3,70 Metern. Im Juni 2004 wurde der Koloss mit einem<br />

Gesamt gewicht von 150 Tonnen mit einem Raupenkran erfolgreich<br />

montiert.<br />

So entstand unter der Mitwirkung von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> im nordschwäbischen<br />

Harburg ein beeindruckendes Beispiel für gelungene<br />

Industriearchitektur.<br />

Fertigstellung Rundmischbett November 2000<br />

Biomassekraftwerk Delitzsch<br />

Ziel: Kundenorientierung<br />

Weitere Verbesserungen im<br />

Stahlbaubereich<br />

Um den geänderten Marktanforderungen gerecht zu werden,<br />

wurde der Bereich Stahlbau neu organisiert. Dies erfolgte<br />

durch die Aufl ösung des klassischen „technischen Büros“ und<br />

durch die Bildung von Gruppen mit Arbeitsschwerpunkten.<br />

Im Einzelnen sind dies:<br />

■ Vertriebsgruppe<br />

■ Technologiegruppe<br />

■ Projektleitergruppe<br />

■ Konstruktionsgruppe<br />

■ BMW-Gruppe<br />

Ziele dieser Umorganisation:<br />

■ kurze Entscheidungswege und<br />

■ sehr fl ache Hierarchieen<br />

Vertrieb<br />

Neben den vertriebstechnischen Aufgaben wie Beratung,<br />

Kalkulation und Kundenbetreuung arbeitet der Vertrieb eng<br />

mit der Technologiegruppe zusammen.<br />

Technologie<br />

Diese Gruppe ist zwischen der Abwicklung und dem Vertrieb<br />

positioniert und unterstützt bedarfsorientiert sowohl<br />

die Angebotsseite durch die technische Ausarbeitung von<br />

Sonder vorschlägen als auch die Projektleitergruppe bei der<br />

technischen Realisierung.<br />

Projektleitung<br />

Der Projektleiter ist Ansprechpartner für den Kunden. Er<br />

sorgt – bei größeren Projekten unterstützt durch Kommissionsführer<br />

– für termin- und qualitätsgerechte Abwicklung.<br />

Erfahrungsaustausch innerhalb der Projektleitung sorgt für<br />

gleichmäßige Qualifi kation.<br />

BMW<br />

Intensivbetreuung für unseren Kunden BMW.<br />

Angebotsbearbeitung und Auftragsabwicklung.<br />

Konstruktion<br />

Hier wird die konstruktive Auftragsbearbeitung für die Projektleitung<br />

geleistet. Bei Engpässen übernimmt die Konstruktionsgruppe<br />

auch Aufgaben der Kommissionsführung.<br />

Controlling<br />

Zusammenarbeit mit der Projektleitung bei Kapazitätsplanung,<br />

Terminüberwachung und Kostenverfolgung führt zu<br />

größtmöglicher Transparenz während der Projektabwicklung.<br />

Egger, Brilon (Montage)<br />

3<br />

Egger, Brilon


4<br />

Flughafen München – Neubau Terminal 2<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> lieferte komplette Stahlkonstruktion<br />

Den bis dato größten Stahlbau-Auftrag in der Firmengeschichte<br />

erhielt <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> im März 2001. Für den Neubau des Terminals<br />

2 am Münchner Flughafen war die komplette Stahlkonstruktion<br />

zu fertigen, zu liefern und zu montieren.<br />

Insgesamt wurden ca. 3.000 Tonnen Stahl innerhalb kürzester<br />

Zeit gefertigt und verbaut. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> lieferte nicht nur die<br />

Stahlkon struktion, sondern auch ca. 12.000 m² Trapezblecheindeckung.<br />

Bei der Erweiterung des Flughafens München war das<br />

größte Einzelgewerk – das Herzstück des Projekts – die neue<br />

Passagier-Abfertigungshalle. In dieser lichtdurchfl uteten Halle,<br />

deren Grundfl äche etwa die Größe des Munich Airport Centers<br />

(MAC) hat, sind unter anderem ein zentraler Informationspunkt,<br />

24 Ticketschalter, 110 Check-in-Einrichtungen und 25<br />

Sicherheitsschleusen vorgesehen. Ein Shopping- und Gastronomiebereich<br />

auf zwei Ebenen rundet das Programm ab.<br />

Mit einer Höhe von 25 Metern, einer Länge von 170 Metern<br />

und einer Breite von 135 Metern hat die Halle imposante Ab -<br />

messungen. Die von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> zu liefernden Fachwerkträger<br />

haben eine maximale Spannweite von 60 Metern und eine Konstruktionshöhe<br />

von ca. 6,50 Metern. Sehr enge Terminvorgaben<br />

erforderten ein Höchstmaß an Präzision in der Projektabwicklung.<br />

Die eigenen Leistungen und die weiteren Baugewerke<br />

mussten koordiniert und aufeinander abgestimmt werden.<br />

Die Leistungen wurden im Februar 2002 fertig gestellt.<br />

Tradition versus Innovation<br />

Ein Erfahrungsbericht zum Innovationsprojekt „Aufbruch im Stahlbau“<br />

Als traditionsreiche Stahlbauunternehmung kann <strong>Maurer</strong><br />

<strong>Söhne</strong> auf eine reichhaltige Erfahrung aufbauen. Erfahrung<br />

und Wissen allein genügen aber nicht, um den hohen Marktanforderungen<br />

gerecht zu werden. Offenheit für Kundenwünsche,<br />

Beweglichkeit in der Lösungsfindung und Mut für Entscheidungen<br />

sind ebenso wichtig.<br />

Das Projekt „Aufbruch im Stahlbau“ wurde deshalb als Einladung<br />

an die Mitarbeiter verstanden, die Zukunft des Unternehmens<br />

mitzugestalten.<br />

Dieser Anstoß der Geschäftsleitung war eine Aufforderung und<br />

Ermutigung an die Mitarbeiter, neue Wege zu beschreiten.<br />

Drei Ziele standen im Vordergrund:<br />

1. Visionen und Strategien für kundenorientiertes Arbeiten zu<br />

entwickeln,<br />

2. Förderung der unternehmerischen Eigeninitiative sowie der<br />

hierarchie- und bereichsübergreifenden Zusammenarbeit,<br />

3. Verbesserung der Gesprächskultur.<br />

Der erste Schritt in diesem Projekt war eine bewusst utopisch<br />

gehaltene Frage, die an jeden Mitarbeiter gestellt wurde: „Welche<br />

Maßnahmen würden Sie zum Wohl des Stahlbaus er greifen,<br />

wenn Sie unternehmen könnten, was Sie wollten, und wenn Sie<br />

auch das nötige Geld dazu hätten?“ Über 70 engagierte Beiträge<br />

dienten dann als Grundlage für die weitere gemeinsame<br />

Arbeit, die in regelmäßigen Treffen ein Jahr lang andauerte.<br />

Außenansicht des Terminals bei Nacht<br />

Montage-Zwischenstand Sichtbare Stahlbautechnik innen<br />

Zu den wichtigsten Projektergebnissen können gezählt werden:<br />

■ Bildung einer kundenorientierten und flachen Organisation<br />

■ Gründung einer Technologiegruppe, welche zur Aufgabe hat,<br />

durch innovative Lösungen den Kunden zusätzlichen Nutzen<br />

zu schaffen<br />

■ Neuorganisation der Auftragsabwicklung zur Sicherstellung<br />

von Qualität und Termin<br />

Das Projekt zeigt, dass Tradition und Innovation nicht im Widerspruch<br />

stehen müssen. Die Besinnung auf ursprüngliche Werte<br />

ist eine Quelle für Ideen. Die Teilnahme der Bereichs- und Geschäftsleitung<br />

bei den Arbeitstreffen gab dem Projekt Verbindlichkeit<br />

und den erforderlichen Rückhalt. Das entscheidende<br />

Moment liegt aber im Tun. Autor: Jürg Jakob, Innovationsberatung, www.synetra.ch


Eine optisch und technisch<br />

ungewöhnliche Brücke<br />

Semiaktive Schwingungsdämpfer wirken Schrittfrequenz und<br />

Aufschaukelung entgegen<br />

Westufer – Pylon mit Seilabspannungen<br />

Eine Brücke für die Landesgartenschau in Leverkusen<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> liefert die komplette Tragkonstruktion der „Neulandbrücke“<br />

Vom 16. April bis 9. Oktober 2005 fi ndet in Leverkusen die Landesgartenschau<br />

statt. Die Planungen vor Ort laufen auf Hochtouren.<br />

Das Symbol der Landesgartenschau wird die 180 Tonnen<br />

schwere und 160 Meter lange „Neulandbrücke“ sein.<br />

Die Brücke spannt sich seit August über die Rheinallee und verbindet<br />

die zwei Parkteile der Landesgartenschau. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong><br />

lieferte die komplette Tragkonstruktion der Brücke. Die Fußgänger,<br />

denen sich von der Brücke ein toller Blick auf die Leverkusener<br />

City, den Rhein und natürlich auf die Landesgartenschau<br />

bieten wird, müssen sich jedoch noch ein wenig gedulden:<br />

Die Brücke wird erst am 16. April 2005 zur Eröffnung der Landesgartenschau<br />

feierlich zur Benutzung freigegeben werden.<br />

Insgesamt drei Sondertransporte, die zwei Autobahnspuren<br />

einnahmen, waren notwendig, um die ungewöhnlich geschwungenen<br />

Stahlteile von München nach Leverkusen zu schaffen.<br />

Ulrich van Acken, der zuständige „Projektleiter Brückenbau“<br />

von den Technischen Betrieben Leverkusen, überwachte vor<br />

Ort die Baumaßnahmen. „Die Neulandbrücke mit ihrer luftigen<br />

Fachwerkkonstruktion in Stahl ist die ungewöhnlichste Brücke,<br />

mit der ich es bisher zu tun hatte“, so van Acken. „Es macht<br />

Spaß, ihren Bau zu begleiten.“<br />

Hochzufrieden ist auch Landesgartenschau-Geschäftsführer<br />

Hans-Max Deutschle. Er hatte für den gesamten Park ein ganz<br />

eigenes Farbdesign durchgesetzt: Zu sehen sind die ungewöhnlich<br />

leuchtenden Farben schon an der ebenfalls von <strong>Maurer</strong><br />

<strong>Söhne</strong> gefertigten Prinzbrücke und an der Bayer-Rohrbrücke.<br />

Auch die Stahlrohre der Neulandbrücke zeigen nun das unverwechselbare<br />

Blau der Landesgartenschau 2005 in Leverkusen.<br />

(Quelle: <strong>Press</strong>estelle der LGS Leverkusen, Irmgard Schenk-Zittlau)<br />

Vorbereitung des Sondertransports eines Brückenelements<br />

117,5 Meter spannt sich die neue Fuß- und Radwegbrücke bei<br />

Forchheim über den Rhein-Main-Donau-Kanal. Das fi ligrane,<br />

schlanke Bauwerk, das mit Pylonen und Seilen abgespannt ist<br />

und Eichenbohlen als Bodenbelag hat,<br />

wurde schnell zu einem neuen Wahrzeichen<br />

der fränkischen Kaiserstadt und<br />

wird von ihren Bewohnern aufgrund der<br />

helllila Farbgebung als „Milka-Brücke“<br />

bezeichnet. Da in den Handlauf Beleuchtungskörper<br />

integriert wurden, fi ndet<br />

die Stahlbrücke auch nachts Aufmerksamkeit.<br />

Was viele Forchheimer wohl nicht wissen:<br />

Sie dürfen ihre Brücke als weltweit<br />

einmalig bezeichnen. Warum? Im Innenleben<br />

der Brücke kommt weltweit erstmals<br />

ein semiaktives Schwingungsdämpfersystem<br />

zum praktischen (Test-)Einsatz.<br />

Der Einbau eines Dämpfers wurde notwendig,<br />

da die Hängebrücke im Bereich<br />

der Schrittfrequenz und bei mutwilliger<br />

Aufschaukelung schwingungsgefährdet<br />

ist. Bisher wurde dieser Gefahr der Einbau<br />

so genannter passiver Dämpfer entgegengesetzt.<br />

Im Gegensatz zum rein passiven System passt sich das von<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> zusammen mit Partnern des EU-Förderprojekts<br />

SPACE entwickelte semiaktive System verschiedenen Verhältnissen<br />

an. Anpassungen können erforderlich werden, wenn beispielsweise<br />

die berechnete Brückenschwingfrequenz von der<br />

tatsächlichen abweicht, nicht genau bekannt ist oder durch<br />

unterschiedliche Verkehrslasten variiert. Der herkömmliche passive<br />

Dämpfer verliert in solchen Fällen zunehmend seine Wirkung,<br />

der semiaktive dagegen nicht.<br />

Der Unterschied zu rein aktiven Systemen ist der sehr viel geringere<br />

Leistungsbedarf, da nur eine Steuer energie benötigt wird.<br />

Der Forchheimer Bürger, der auf der Brücke steht und vielleicht<br />

den Schiffen hinterherwinkt, wird sich darüber keine Gedanken<br />

machen. Unbewusst vertraut er der Sicherheit und Funktionalität<br />

unter seinen Füßen. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> sorgt dafür.<br />

5<br />

Schwingungsdämpfer<br />

Beendeter Zusammenbau<br />

Einhub des äußeren Brückenelements


6<br />

Transportable Stahltribünen<br />

für das Weser-Stadion<br />

Hohe Anforderungen an Präzision und Logistik<br />

Normalerweise sind die Münchner und Werder Bremen Rivalen<br />

im Kampf um Bundesligapunkte, doch wenn es um die neuen<br />

Tribünen im Weser-Stadion geht, arbeiten Bremer und Münchner<br />

zusammen. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> hat 10.000 zusätz liche Sitzplätze<br />

in das Stadion eingebaut. Das Besondere daran:<br />

„Die Zusatztribünen sind mobil und können bei Bedarf aus dem<br />

Stadion gefahren werden“, berichtet Diplom-Ingenieur Thomas<br />

Hahn von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>. Ein Neubau kam für die Werderaner<br />

nicht in Frage.<br />

So entstand die Idee, 10.000 weitere Sitzplätze nach unten neu<br />

zu bauen: Im Sommer 2002 wurde deshalb das Spielfeld 2,10<br />

Meter tiefer gelegt. Nun können die Tribünen um bis zu elf Reihen<br />

heruntergezogen werden. Manfred Müller, Vorstandsmit-<br />

glied bei Werder Bremen, listet die Vorteile auf: „Die Zuschauer<br />

unten sind näher am Spielfeld und die oben sehen auch besser.<br />

Das wird eine Arena mit noch dichterer Fußballatmosphäre.“<br />

110 mobile Stahltribünenteile<br />

Doch die Fußballarena soll auch künftig für andere Großveranstaltungen<br />

nutzbar bleiben und da sind die neuen Tribünen<br />

im Weg. Die Lösung: Das neue elfreihige Oval besteht aus 110<br />

Einzelteilen, die bei Bedarf aus dem Stadion geschafft werden<br />

können; eine Lösung, die so nur im Stahlbau realisierbar war.<br />

Kein anderes Material besitzt gleichermaßen Stabilität und<br />

„Leichtigkeit“, so dass es relativ unkompliziert „verräumt“<br />

werden kann. Den Auftrag bekam <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> über ein<br />

europaweites Ausschreibungsverfahren, denn die Bremer Weser-<br />

Stadion GmbH (BWS) ist zur Hälfte in öffentlicher Hand und<br />

damit an staatliche Vergaberichtlinien gebunden. Die Verantwortlichen<br />

der BWS vertrauten bei ihrer Entscheidung auf die<br />

technologische Kompetenz und die große Erfahrung mit spektakulären<br />

Großaufträgen von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> wie beispielsweise<br />

dem Bau des Terminals II am Münchner Flughafen.<br />

Fußballgesänge können<br />

Stahlbäume nicht erschüttern<br />

Der Münchner U-Bahnhof Fröttmaning wird erweitert<br />

und neu gestaltet<br />

Das neue Münchner Fußballstadion, die „Allianz-Arena“, stellt<br />

auch die Infrastruktur vor neue Herausforderungen: 66.000<br />

Fans sollen innerhalb einer Stunde an- und abreisen können,<br />

die Mehrheit wird über den U-Bahnhof Fröttmaning zum Fußballtempel<br />

pilgern. Um diesem Andrang Herr zu werden, wurde<br />

der Ausbau des U-Bahnhofs erforderlich, der mit einer kompletten<br />

Neugestaltung einhergeht. Das Baureferat München hat für<br />

die Überdachung keine Standardlösung gewählt, sondern eine<br />

fi ligrane, baumartige Stahlkonstruktion, über die sich eine helle<br />

Membran wie die Kammern eines Gleitschirms spannt.<br />

Ein Auftrag mit schwieriger Geometrie, der höchste Exaktheit in<br />

der Fertigung verlangt. <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> führt ihn aus.<br />

Konstruktiver Kern und optischer Blickfang sind sieben<br />

„Bäume“ auf jedem Bahnsteig. Auf den „Astspitzen“ liegen die<br />

quer zum Bahnhof laufenden Dach-Hauptträger, welche einen<br />

großen Bogen über zwei Bahnsteige schlagen. Gebogene Rohrträger,<br />

die senkrecht zu den Dach-Hauptträgern stehen, bilden<br />

die Unterkonstruktion für die Membran-Dachdeckung.<br />

Das gewölbte Dach wird am Ende profi liert sein wie die Kammern<br />

eines Gleitschirms. Lichtdurchlässiges, tefl onbeschichtetes<br />

Glasfasergewebe bildet die Dachhaut und sorgt für eine<br />

Mischung aus natürlicher und künstlicher Beleuchtung.<br />

Die weiße Beschichtung der Stahlbäume und -träger wird den<br />

leichten Eindruck verstärken. Rund zwölf Meter wird das Dach<br />

in der Bahnhofsmitte über der Bahnsteigoberkante schweben.<br />

Mittlerweile steht die Dachkonstruktion zur Hälfte und die<br />

U-Bahn-Fahrer (es gelang, den Verkehrsbetrieb während der<br />

Baumaßnahmen aufrechtzuerhalten) können sich bereits einen<br />

ersten Eindruck verschaffen. Die weiße Endbeschichtung und<br />

die helle Dachmembran wurden im Herbst 2004 angebracht.<br />

Entworfen wurde das fi ligrane Schmuckstück von Bohn Architekten,<br />

München. Die Membran-Dachdeckung erfolgt in Zusammenarbeit<br />

mit der Firma Covertex. Wie die zu erwartenden Fußballschlachtgesänge<br />

der Fans unter diesem Dach klingen<br />

werden, wird leider erst nächstes Jahr zu hören sein, doch eins<br />

steht bereits jetzt fest: Die Konstruktion wird sich selbst bei<br />

einem Champions-League-Sieg der Münchner Bayern davon<br />

nicht erschüttern lassen.<br />

Maßarbeit im großen Stil<br />

Der Einbau der mobilen Tribüne in das vorhandene Stadion-<br />

Oval verlangte höchste Präzision. „Selbst auf der Geraden<br />

gleicht kaum ein Teil dem nächsten“, so Projektleiter Diplom-<br />

Ingenieur Christoph Wagner. „Aufgänge, Abgänge, behindertengerechte<br />

Bereiche, die Überbauung der Stadionzufahrt und<br />

verschiedener Zugänge“,<br />

zählt er die Gründe auf,<br />

die aus jedem der durchnummerierten<br />

110 Tribünenteile<br />

ein Unikat<br />

machen.<br />

430 Tonnen Stahl wurden<br />

verarbeitet und mit<br />

„21-Tonnern“ nach Bremen<br />

befördert. Größere<br />

LKW waren nicht einsetzbar,<br />

da sie nicht durch die<br />

Stadiondurchfahrt gepasst<br />

hätten.<br />

Zum Auftrag gehörte auch<br />

die Vorgabe, dass die neue<br />

Tribüne mobil sein soll.<br />

Es wurde zur Herausfahrt<br />

der Tribünenelemente ein<br />

<strong>Maurer</strong>-Trailer geliefert, der<br />

auf die Maße der engen<br />

Stadioneinfahrt zurechtgeschnitten<br />

wurde. Darüber<br />

hinaus mussten die<br />

Sicherheitsvorschriften<br />

für Stadien berücksichtigt<br />

werden. „Man macht sich keine Vorstellungen, woran Stadionbetreiber<br />

vorbeugend denken müssen“, berichtet Diplom-<br />

Ingenieur Thomas Hahn.<br />

So dürfen keine Spalten oder Vertiefungen entstehen, in denen<br />

beispielsweise ein Feuer entzündet werden könnte. Nach den<br />

DFB-Statuten gehörte auch ein „Schutzzaun“ zum Auftragsvolumen<br />

von einer Million Euro.<br />

Stahltribüne mit montierten Sitzen Tribünenkonstruktion mit Rampen<br />

Erster Bauabschnitt: Westseite<br />

Modell von Bohn Architekten


Ein besonderes Dach über dem Kopf<br />

Eine stählerne Dachgestal tung gibt der Münchner „Stadt in der Stadt“ ihre besondere Note<br />

Uptown München – das ist der selbstbewusste Name des neuen<br />

Bürokomplexes am Georg-Brauchle-Ring gegenüber dem Olympiastadion.<br />

Schon von weitem sichtbar ist der 146-Meter-Turm.<br />

Das moderne Bauwerk aus Stahl und Glas ist das höchste der<br />

Stadt. Umgeben wird das Hochhaus von vier siebengeschossigen<br />

Campusgebäuden, so dass insgesamt rund 84.000 m²<br />

Bürofl äche für interessierte Unternehmen am bayerischen<br />

Wirtschaftsstandort München zur Verfügung stehen.<br />

Entworfen wurde der Komplex vom Düsseldorfer Architekten<br />

Christoph Ingenhoven, der sich vor allem für die vier Campusgebäude<br />

etwas Besonderes hat einfallen lassen: 650 Tonnen<br />

Stahl fl ießen wellenförmig über die vier Dächer, Aluminiumlamellen<br />

überziehen teilweise die Innenhöfe. Das Ganze ruht auf<br />

26 Meter hohen Stahlstützen mit einem Durchmesser von 610<br />

Millimetern.<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> realisierte die komplizierten Stahlbauten.<br />

Als weitere Herausforderung kam hinzu, dass pro Haus nur<br />

fünf Wochen Zeit blieben, um die vorgefertigten Dachteile zu<br />

montieren. Das Ergebnis lässt sich jetzt nicht nur für die Büroangestellten<br />

besichtigen.<br />

Gesamtansicht mit Hochhaus Dachaufsicht der Campusgebäude<br />

München – Duisburg – London<br />

Anspruchsvolle Verkuppelung für den „East Winter Garden“ in London<br />

Eine besondere technische Herausforderung für den Stahlbau<br />

brachte der Auftrag zur Fertigung und Lieferung einer Stahl-<br />

Glas-Kuppelkonstruktion für den „East Winter Garden“ in<br />

London mit sich. Der Eingangskomplex zweier Bürogebäude<br />

und die U-Bahn-Station wurden überdacht. Um die Kundenvorgaben<br />

bezüglich Qualität und Toleranz erfüllen zu können,<br />

mussten neue Fertigungskonzepte entwickelt werden. Die Fer -<br />

ti gungsplanung geschah durch eine aufwändige Schab lonenkonstruktion.<br />

„Zudem“, so Dipl.-Ingenieur Peter Wochnik, „war<br />

uns eine extrem kurze Montagezeit vorgegeben.“ Aufgefangen<br />

wurde dies durch besonders genaue Vorfertigung im Werk, was<br />

zeitraubende Korrekturen und Anpassungen vor Ort ersparte.<br />

Die Konstruktion besteht aus sieben Fachwerkbindern mit einer<br />

Gesamtspannweite von 24 Metern. Die Stichhöhe der Bin derkonstruktion<br />

liegt bei 18 Metern. Mit der Glasunterkonstruktion<br />

hat das Objekt ein Gesamtgewicht von 130 Tonnen Stahl. Rund<br />

1.900 m² umfasst die verglaste Dachfl äche.<br />

Die komplette Vormontage der Binder sowie der endbehandelte<br />

Korrosionsschutz erfolgten im Münchner Werk. Eingeplant und<br />

koordiniert werden musste auch die große Distanz vom Werk<br />

zur Baustelle, was aber laut Wochnik sehr gut gelang. Mit<br />

einem Sondertransport wurden die Binder zum Duisburger<br />

Ha fen und von dort mit dem Schiff direkt zur Baustelle an der<br />

Themse geliefert.<br />

Dachaufsicht<br />

Beschichtung eines Teilbinders in der Halle<br />

Einhub der vorgefertigten Binderelemente<br />

7<br />

Lamellendachbereich<br />

Montage der Fassadenkonstruktion


8<br />

2. Kundentag bei<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> Stahlbau<br />

Ein volles Programm und trotzdem war genug Zeit für<br />

interessante Gespräche<br />

2003 war ein Versuchsballon – und der kam so gut an, dass<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> Stahlbau auch 2004 einen Kundentag anbot.<br />

Eingeladen waren sowohl Kunden als auch Ingenieur- und<br />

Architekturbüros. Im Mittelpunkt standen zwei Großprojekte,<br />

die beide praktischerweise in der Nachbarschaft des <strong>Maurer</strong><br />

<strong>Söhne</strong> Stammsitzes im Münchner Norden liegen: BMW Welt<br />

und Allianz-Arena.<br />

Großes Interesse beim Bericht zur BMW Welt<br />

Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Jörg Beutler bekamen<br />

die Gäste einen Einblick in ein interessantes Detail der<br />

Allianz-Arena: die untergehängte Decke, die vor- und zurückgefahren<br />

werden kann, um einerseits Schall im Sta dion zu halten,<br />

in spielfreien Zeiten aber die Sonne auf den Rasen scheinen zu<br />

lassen. Besonders interessant hierbei ist die außergewöhnliche<br />

Montage: Wolfgang Gottschling, Geschäftsführer der beauftragten<br />

Montagefirma Gewerbeklettern, erklärte im Detail, wie<br />

die Materialien und Monteure statt mit Gerüsten über entsprechende<br />

Seiltechniken an Ort und Stelle gelangen.<br />

Beim Kundentag schloss sich an die theoretischen Erklärungen<br />

A N T W O R T F A X : + 4 9 8 9 3 2 3 9 4 3 5 5<br />

Wünschen Sie weitere<br />

detaillierte Informationen,<br />

füllen Sie bitte Folgendes<br />

aus:<br />

❑ Stahlhochbau<br />

❑ Stahlbrückenbau<br />

❑ Stahlschornsteine<br />

❑ gesamtes Unternehmen<br />

Nachname, Vorname<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Fax<br />

E-Mail<br />

Besichtigung der Allianz-Arena<br />

gleich die Exkursion vor Ort an – und dabei gab es viel mehr zu<br />

sehen als die Gewerbekletterer. Der Besichtigungsleiter führte<br />

die Gruppe durch das gesamte Stadion und konnte mit vielen<br />

fachkundigen Erläuterungen überzeugen. Besonderes Interesse<br />

weckten die Bereiche, die später für den Publikumsverkehr<br />

nicht mehr zugänglich sind, wie Lounge, <strong>Press</strong>eraum oder Spielerbereiche.<br />

Der Nachmittag gehörte der BMW Welt. Projektleiter Rüdiger<br />

Schidzig berichtete über den spektakulären Bau, der ab 2006<br />

als Auslieferungs- und Erlebniszentrum des Automobilherstellers<br />

dienen soll. Die anschließende Diskussion mit dem fachkundigen<br />

Publikum zeigte das breite Interesse, das dieses Projekt<br />

erregt.<br />

Handfest zur Sache ging es schließlich bei der Werksbesichtigung:<br />

Die Gäste bekamen die Möglichkeit, einmal selbst ein<br />

Schweißgerät in die Hand zu nehmen und so ihre eigenen<br />

schweißtechnischen Fähigkeiten zu testen. Dass bei alledem<br />

auch für Speis und Trank gesorgt war, ist selbstverständlich.<br />

Nach den spontan positiven Rückmeldungen wird <strong>Maurer</strong><br />

<strong>Söhne</strong> Stahlbau auch im nächsten Jahr wieder einen Kundentag<br />

veranstalten. Geplant ist bereits jetzt eine Besichtigung der<br />

Baustelle BMW Welt.<br />

Rüdiger Schidzig<br />

Der Pendelobelisk<br />

in Berlin<br />

<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> realisierte Kunstwerk<br />

von Prof. Karl Schlamminger<br />

„Ich wollte das Statische mit dem Beweglichen in einem<br />

Werk verbinden“, erklärt Prof. Karl Schlamminger.<br />

Diesem Wunsch verlieh der Münchner Künstler mit dem<br />

Pendelobelisken Ausdruck. „Pendel und Obelisk – das ist ja<br />

schon in sich ein Widerspruch.“ Das 30 Meter hohe Werk<br />

steht seit Dezember 2003 in Berlin an prominenter Stelle am<br />

Joachimstaler Platz, direkt beim Kurfürstendamm vor dem<br />

Hotel Swiss. Projektleiter bei der Realisierung war Dipl.-Ing.<br />

Norbert Dittrich von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>.<br />

„Wünscht Euch was!“<br />

Nicht nur eine „tote, einfach<br />

dastehende Figur“ wollte der<br />

Künstler er schaffen.<br />

Ab Windstärke 4 verlässt<br />

der Obelisk seine Vertikale.<br />

Zudem war Prof. Schlam -<br />

minger wichtig, „dass auch<br />

die Menschen hingehen und<br />

das an schie ben.“ Eine im<br />

Boden vor dem Obelisken<br />

einge lassene Tafel verkündet<br />

denn auch: „Wünscht Euch<br />

was, wenn Ihr mich anstoßt.“<br />

All die Wünsche, mit denen<br />

Menschen den Pendelobelisken<br />

anstoßen, kann <strong>Maurer</strong><br />

<strong>Söhne</strong> sicher nicht erfüllen,<br />

aber die des Künst lers in Bezug<br />

auf den Bau des Obelisken<br />

sehr wohl.<br />

Rein technisch besteht das<br />

Kunstwerk aus einer Kugel<br />

mit drei Meter Durch messern,<br />

auf der der 27 Meter hohe<br />

Obelisk „steht“.<br />

Rund acht Tonnen Stahl<br />

wur den verbaut. Im Inneren<br />

reicht eine fünf Meter hohe<br />

Stütze vom Obelisken bis<br />

ins Erd reich. Oben an der<br />

Stütze erlaubt ein kardanisches<br />

Gelenk das Pendeln<br />

des Obelisken in alle Rich -<br />

tun gen. Bis zu drei Meter<br />

kann der Obelisk an der<br />

Spitze ausschlagen, dann<br />

wird durch eine Anschlagkon<br />

struktion im Inneren<br />

der Kugel die Bewegung<br />

begrenzt.<br />

Prof. Schlamminger zieht<br />

die Parallele zum menschlichen<br />

Streben. „Stabiles und<br />

labiles Gleichgewicht – das Stabile ist ein Ziel, das der<br />

Mensch immer zu erreichen sucht. Und in ruhigen Zeiten<br />

scheint das auch zu gelingen – wie beim Obelisken. Doch der<br />

Pendelobelisk erkundet die Grenzen des Gleichgewichts und<br />

der Schwerkraft immer wieder aufs Neue, das Pendel macht<br />

sich beständig auf die Suche nach Balance.“<br />

MAURER SÖHNE GmbH & Co. KG<br />

Frankfurter Ring 193, 80807 München<br />

Telefon 089 32394-374, Fax 089 32394-355<br />

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Autoren: Uwe Möller, Jochen Wehrle, Andrea Nagl, Mario Alexander Weber<br />

Layout: Hartmann + Hartmann GmbH, Augsburg<br />

Druck: Hofmann, Dachau<br />

Pendelobelisk in Berlin

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