DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi
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nach wie vor die Einheit der Wirtschaft, gleichzeitig ermöglicht ihnen die fortschreitende<br />
internationale Verflechtung die Teilhabe an den Vorteilen der Arbeitsteilung.<br />
Dies ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten, da die entwickelten Ländern von<br />
der Massenproduktion profitieren, die Schwellenländer durch die Auslagerung der<br />
Produktion erstmals einen Fuß in die Tür der Weltwirtschaft bekommen und in die<br />
Lage versetzt werden, ihre Bevölkerungen mit den grundständigen Lebensmitteln zu<br />
versorgen, die hygienischen Verhältnisse zu verbessern und die Bildung breiter Teile<br />
der Bevölkerung auszubauen.<br />
Das Maß des Menschlichen wird in der Globalisierung realisiert, wenn die Menschen<br />
in den Schwellenländern der Armutsfalle entkommen können und langsam, aber<br />
stetig in die Lage versetzt werden, eine eigene Existenz aufzubauen und diese zu<br />
sichern. Projekte wie die des Nobelpreisträgers Mohammed Junus und seiner Grameen<br />
Bank tragen dazu ebenso bei wie eine weitsichtige Bildungspolitik in Singapur<br />
und Thailand. Die vernetzten Projekte haben den Menschen und seine lokalen und<br />
regionale Gemeinschaften wieder in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt,<br />
durch die Rückversicherungen und Kontrollen zusätzliche Sicherheiten geschaffen<br />
und ein genossenschaftliches System wiederbelebt, welches in den entwickelten<br />
Ländern als überholt gilt.<br />
Die Konzentration auf überschaubare Projekte, die frühe Einbindung der Gemeinschaft<br />
und die Verknüpfung der Projekte mit dem Ziel, der Armutsfalle zu entrinnen,<br />
die Bildung zu erhöhen, die hygienischen Verhältnisse zu verbessern und den Lebensstandard<br />
zu sichern, schafft Anreize und ist Ansporn für den Einzelnen, seine<br />
Familie, die Gemeinschaft und setzt die Forderung nach Hilfe zur Selbsthilfe konkret<br />
um. Es ist auf der anderen Seite eine Abkehr von Versorgungsmentalität und Anspruchsdenken.<br />
Die Menschen werden zu mündigen Subjekten, die nicht nur ihr<br />
wirtschaftliches, sondern auch ihr politisches Leben in die Hand nehmen und aktiv<br />
gestalten wollen.<br />
Anmerkungen<br />
1) Dabei nahm Röpke auch hohe Risiken und persönliche Kosten in Kauf. Es ist bezeichnend,<br />
daß Röpke der erste Ökonom war, der vom nationalsozialistischen Regime seiner Professur<br />
enthoben wurde.<br />
2) Röpke, Wilhelm: Umgang mit dem Bolschewismus, Ludwigsburg 1959, S. 9.<br />
3) Hennecke, Hans Jörg: Wilhelm Röpke. Ein Leben in der Brandung, Stuttgart 2005, S. 247<br />
ff.<br />
4) Röpke, Wilhelm: Rechnung ohne den Menschen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />
31.12.1954, zitiert nach Hennecke, Hans Jörg: Wilhelm Röpke, a.a.O. S. 2.<br />
5) Vgl. grundsätzlich zum damit implizierten Spannungsverhältnis Nawroth, Edgar: Zur Sinnerfüllung<br />
der Marktwirtschaft, Köln 1965 und ders.: Die wirtschaftspolitischen Ordnungsvorstellungen<br />
des Neoliberalismus, Köln u. a. 1962 sowie Marx, Reinhard: Wirtschaftsliberalismus<br />
und Katholische Soziallehre, Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik 06/3,<br />
Freiburg 2006.<br />
6) Wilhelm Röpke: Jenseits von Angebot und Nachfrage, 5. Auflage, Erlenbach, Zürich, Stuttgart<br />
1979, S. 261.<br />
7) ebenda, S. 182.<br />
8) Röpke, Wilhelm: Die Lehre von der Wirtschaft, 12. Auflage, Bern, Stuttgart 1979, S. 80.<br />
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