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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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Die Gestaltung der Gesellschaft kann nur nach liberalen Kriterien erfolgen, da sie<br />

nicht-autoritär, persönlich, universalistisch und rational sein muß. 18 Dem Staat ist nur<br />

so viel zuzugestehen, wie ihm gebührt, und die Freiheiten des Individuums gegenüber<br />

ihm sind zu respektieren. Nationalismus, Imperialismus und Macchiavelismus<br />

sind Überhöhungen des Staates und werden kategorisch abgelehnt. Stattdessen tritt<br />

Röpke für Föderalismus, dezentrale Einheiten und kleinteilige Organisationsstrukturen<br />

ein, die Garanten eines nach menschlichem Maß geformten Gemeinwesens<br />

sind. 29<br />

Subsidiarität<br />

Subsidiäre Ordnungen, die stets der unteren Ebene soviel Gestaltungsraum wie möglich<br />

lassen, übergeben an die höheren Ebene nur die Aufgaben, die andere Ebenen<br />

nicht bewältigen können. Gegenüber der Freiheit und der Eigenverantwortung des<br />

Einzelnen tritt der Staat zurück und reduziert seinen Einflußbereich auf die ihm nach<br />

dieser Regel übertragenen Aufgaben. 20 „Ordnung und Ansporn“ sind die zentralen<br />

Herausforderungen einer Wirtschaftsordnung. 21 Der Mensch kann aus unterschiedlichsten<br />

Bewegungen seinen Ansporn finden 22 , deshalb muß das Wirtschaftssystem<br />

so geordnet sein, daß es ihn nicht behindert oder einengt, sondern ihm Spielräume<br />

zur Entfaltung läßt. In der funktionierenden Marktwirtschaft hat der Unternehmer<br />

ebenso seinen Platz wie der Arbeitnehmer.<br />

Der Unternehmer investiert, analysiert die Märkte und versucht neue Produktionsmöglichkeiten<br />

zu erschließen, immer im unerbittlichen Konkurrenzkampf mit anderen<br />

Unternehmern, aber in der Freiheit der Entscheidung. Gewerkschaften sind kontraproduktiv,<br />

wenn sie den Unternehmer oder die Aktionäre in ihren Aufgaben behindern<br />

oder einschränken. 23 Gleichfalls sind Monopole und Kartellbildungen abzulehnen,<br />

da sie einen Mißbrauch des Systems darstellen und der Unternehmer sich selbst<br />

ad absurdum führt. 24 Die verwerflichste Form des Monopols ist die des Staatsmonopols,<br />

da der Staat damit seinem ureigensten Terrain ein weiteres hinzufügt. Dies führt<br />

notwendigerweise zu einer Verschlechterung der Lage aller. 25 Die Verstaatlichung<br />

einer Unternehmung ist für Röpke der sichere Weg ins Defizit. 26<br />

Die Rollen von Unternehmern und Arbeitnehmern<br />

Die Rolle des Unternehmers ist für Röpke vielschichtig: erster Diener des Marktes,<br />

Treuhänder der Produktionsmittel, Sozialfunktionär, Führer, Analyst und Koordinator,<br />

Wettbewerber sowie Navigator im Marktgeschehen. 27 Diese unterschiedlichen<br />

spezialisierten und dennoch parallelen Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind für<br />

den Unternehmer erdrückend genug. Deshalb plädiert Röpke für eine weitgehende<br />

Entlastung des Unternehmers von Bürokratie und staatlicher Bevormundung. Die<br />

„vielgerühmte Elastizität der Marktwirtschaft“ ist tatsächlich die Elastizität der einzelnen<br />

Menschen, welche tagtäglich die Doppelbelastung durch Markt und Staat<br />

aushalten müssen. 28<br />

Der Unternehmer muß sich seiner Verantwortung für das eingesetzte Kapital ebenso<br />

bewußt sein wie für die nicht ausbeutende Nutzung des Faktors Arbeit. 29 Innovative<br />

Planung dient dazu, diese Faktoren zu erhalten und zu vermehren, indem die Produk-<br />

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