03.03.2013 Aufrufe

DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

edeutet(e) faktisch ein katholisches Übergewicht“, weil „die Mehrheit der protestantischen<br />

Deutschen ... nun einmal kirchlichem Denken und kirchlichen Problemen<br />

wesentlich gleichgültiger gegenüber (stand) als die der Katholiken“ (Allemann<br />

1956: 266).<br />

Mitglieder der Römisch-katholischen Kirche<br />

Land Katholiken in Prozent der Bevölkerung 1950<br />

Bayern 71.8<br />

Baden-Württemberg 59.0<br />

Rheinland-Pfalz 57.7<br />

Baden 69.9<br />

Nordrhein-Westfalen 54.8<br />

Westdeutschland 45.2<br />

Quelle: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952: 28.<br />

Köln<br />

In einer Grundsatzrede in der Universität Köln verlieh Adenauer 1946 seiner „tiefen<br />

Überzeugung“ Ausdruck, „daß nur eine Demokratie, die in der christlichabendländischen<br />

Weltanschauung ... wurzelt, die große erzieherische Aufgabe am<br />

deutschen Volke erfüllen und seinen Wiederaufstieg herbeiführen kann“ (Adenauer<br />

1946). Er bekundete daselbst 1947 die Überzeugung, daß „das deutsche Volk …<br />

wieder in den Kreis der Nationen eintreten“ wird und setzte dabei auf das amerikanische<br />

Volk, in dessen Adern doch sehr viel deutsches Blut fließt, (und) von wirklichem<br />

Idealismus erfüllt ist“ (Adenauer 1947).<br />

Die Katholische Kirche nutzte ihre Chance, den Gläubigen in den Jahren unerläßlicher<br />

Erneuerung politisch beizustehen. Der Hirtenbrief vom 25. Juli 1949 für den<br />

Wahlsonntag am 14. August 1949, von Joseph Kardinal Frings, dem Erzbischof<br />

von Köln unterzeichnet, dokumentiert diese Orientierungshilfe:<br />

„... In der ernsten Situation, in der unser Volk steht, müssen auch wir erklären:<br />

Das Wahlrecht wird zur Wahlpflicht! Der christliche Wähler, der sich jetzt der<br />

Stimme enthält, entzieht sich zudem nicht seiner Verantwortung; er unterstützt<br />

letzten Endes diejenigen Kräfte, die seine christlichen Grundsätze ablehnen. ...<br />

„Wir müssen leider feststellen, daß Abgeordnete der sozialistischen und liberalistischen<br />

Weltanschauungen für wesentliche christliche Forderungen kein Verständnis<br />

gehabt haben.“...<br />

„Wir müssen noch auf einen Angriff hinweisen, der von sozialistischer Seite gegen<br />

die Kirche und gegen die Bischöfe erfolgt ist. Man hat sich nicht gescheut, die<br />

Tatsache, daß die Bischöfe pflichtgemäß zu wesentlichen Fragen des öffentlichen<br />

Lebens vom Standpunkt unseres Glaubens aus Stellung genommen haben, zum<br />

Anlaß zu nehmen, die Kirche mit einer fünften Besatzungsmacht zu vergleichen.<br />

Mit Recht haben die Katholiken hiergegen in großen Kundgebungen schärfsten<br />

Protest eingelegt.“<br />

415

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!