Download - Landesinstitut für Schulentwicklung
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Amtsblatt des Ministeriums <strong>für</strong> Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Ausgabe C<br />
LEHRPLANHEFTE<br />
REIHE N Nr. 3<br />
Bildungsplan <strong>für</strong> das<br />
berufliche Gymnasium der<br />
sechsjährigen Aufbauform<br />
wirtschaftswissenschaftlicher<br />
Richtung<br />
Band 3<br />
Berufsbezogene Fächer<br />
Heft 1<br />
Wirtschaft<br />
Klasse 9, 10 und 11<br />
25. August 2006<br />
Lehrplanheft 2/2006<br />
NECKAR-VERLAG
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Inkraftsetzung<br />
2 Vorbemerkungen<br />
5 Lehrplanübersicht<br />
Auf den Inhalt der Hefte „Allgemeine Aussagen zum Bildungsplan“ wird besonders hingewiesen:<br />
– Vorwort<br />
– Hinweise<br />
<strong>für</strong> die Benutzung<br />
– Der<br />
Erziehungs- und Bildungsauftrag der beruflichen Schulen<br />
– Der<br />
besondere Erziehungs- und Bildungsauftrag <strong>für</strong> das berufliche Gymnasium<br />
– Verzeichnis<br />
der Lehrplanhefte <strong>für</strong> das berufliche Gymnasium Band 1 Allgemeine Fächer<br />
–<br />
–<br />
Verzeichnis<br />
der Lehrplanhefte <strong>für</strong> das berufliche Gymnasium Band 2 Berufsbezogene Fächer<br />
Verzeichnis der Lehrplanhefte <strong>für</strong> das berufliche Gymnasium Band 3<br />
Allgemeine und berufsbezogene Fächer Klassen 8 bis 10 (bzw. 11)<br />
Impressum<br />
Kultus und Unterricht Amtsblatt des Ministeriums<br />
<strong>für</strong> Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg<br />
Ausgabe C Lehrplanhefte<br />
Herausgeber Ministerium <strong>für</strong> Kultus, Jugend und Sport<br />
Baden-Württemberg;<br />
Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart<br />
Lehrplanerstellung <strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> <strong>Schulentwicklung</strong>, Fachbereich Bildungspläne,<br />
Rotebühlstraße 131, 70197 Stuttgart, Fernruf 0711 6642-311<br />
Verlag und Vertrieb Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen<br />
Die fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes<br />
bzw. der Satzanordnung <strong>für</strong> kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Bezugsbedingungen Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Lehrplanhefte erfolgt automatisch<br />
nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist<br />
verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler vorgesehen ist (Verwaltungs-<br />
vorschrift vom 8. Dezember 1993, K.u.U. 1994 S. 12).<br />
Die Lehrplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt. Die einzelnen Reihen<br />
können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni<br />
und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen<br />
vorher beim Neckar-<br />
Verlag,<br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen.<br />
Das vorliegende LPH 2/2006<br />
erscheint in der Reihe N Nr. 3 und kann beim Neckar-<br />
Verlag bezogen werden.
Wirtschaft (6WG) 1<br />
Amtsblatt des Ministeriums <strong>für</strong> Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg<br />
Stuttgart, 25. August 2006 Lehrplanheft 2/2006<br />
Bildungsplan <strong>für</strong> das berufliche Gymnasium;<br />
hier: Berufliches Gymnasium der<br />
sechsjährigen Aufbauform<br />
Vom 25. August 2006 45-6512-240/92<br />
I. II.<br />
Für das berufliche Gymnasium gilt der als<br />
Anlage beigefügte Lehrplan.<br />
Der Lehrplan tritt<br />
<strong>für</strong> die Klasse 9, 10 und 11<br />
mit Wirkung vom 15. August 2006<br />
in Kraft.<br />
Im Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt<br />
der im Lehrplanheft 8/2004 veröffentlichte Lehrplan<br />
im Fach Betriebswirtschaftslehre mit Wirtschaftlichem<br />
Rechnungswesen <strong>für</strong> die Klasse 9<br />
und 10 und im Fach Volks- und Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Wirtschaftlichem Rechnungswesen<br />
<strong>für</strong> die Klasse 11 vom 25. November<br />
2004 (Az. 45-6512-240/92) außer Kraft.<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
2 Wirtschaft (6WG)<br />
Vorbemerkungen<br />
1. Bildungsziele<br />
Entsprechend dem Bildungsauftrag des Wirtschaftsgymnasiums vermittelt das Profilfach Wirtschaft<br />
Schülerinnen und Schülern mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine breite<br />
und vertiefte ökonomische Allgemeinbildung, die im Sinne einer Wissenschaftspropädeutik zur<br />
Studierfähigkeit führt. Gleichzeitig erfolgt eine berufliche Profilierung <strong>für</strong> anspruchsvolle Tätigkeiten<br />
und Führungspositionen in Wirtschaft und Verwaltung. Die Erlangung umfassender Einsichten in<br />
das komplexe System einer arbeitsteiligen Wirtschaft erschließt jungen Menschen mit entsprechender<br />
Neigung und Aufgeschlossenheit den Bildungswert, der ökonomischen Zusammenhängen<br />
und Problemstellungen innewohnt. Dabei werden insbesondere die Fähigkeiten gefördert,<br />
theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen, schwierige Sachverhalte geistig zu durchdringen<br />
sowie vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen, zu ordnen und verständlich vortragen<br />
und darstellen zu können. Dies qualifiziert Schülerinnen und Schüler zur aktiven, rationalen<br />
und kritisch reflektierenden Bewältigung von Lebenssituationen im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen<br />
Bereich. Im Einklang mit Art. 12 der Landesverfassung und § 1 des Schulgesetzes<br />
beinhaltet dies auch die Befähigung zur politischen Beteiligung sowie die Erziehung zu verantwortungsbewussten<br />
Wirtschaftsbürgern, die in der Lage sind, vorurteilsfrei zu denken, wertorientiert<br />
zu handeln und wirtschaftliches Handeln, das immer auch eine ethische Dimension aufweist,<br />
zu verantworten.<br />
2. Inhalte und Methoden<br />
Zur Erreichung der Bildungsziele muss der Unterricht problemorientiert gestaltet werden und aktuelle<br />
Bezüge aufweisen. Die Analyse von Strukturzusammenhängen und Zielkonflikten ermöglicht<br />
das Aufzeigen von Problemlösungsansätzen aus ganzheitlicher Sicht und vernetztes Denken. Neben<br />
den <strong>für</strong> die Lösung wirtschaftlicher Probleme typischen Denkweisen und Methoden ist da<strong>für</strong><br />
eine gesicherte Basis an Begriffen und thematischen Strukturen unerlässlich. Ein gut strukturiertes<br />
und breites Grundlagenwissen ist unabdingbare Voraussetzung, um Probleme zu erkennen und zu<br />
verstehen, darüber zu reflektieren, kreative Lösungen zu finden und sich eine eigene Meinung zu<br />
bilden.<br />
Um diesen Bildungszielen gerecht zu werden, reicht eine fachliche Befähigung der Schülerinnen<br />
und Schüler nicht aus. Vielmehr müssen auch entsprechende methodische, personale und soziale<br />
Kompetenzen gefördert werden. Für den dadurch bedingten erhöhten Zeitbedarf sind zusätzliche<br />
zeitliche Ressourcen <strong>für</strong> die handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) im Lehrplan berücksichtigt.<br />
Vor diesem Hintergrund bieten sich z. B. der vermehrte Einsatz von Fallstudien, Plan- und<br />
Rollenspielen sowie die Projektmethode an. Diesem Ziel dient auch der Einsatz einer Wettbewerbssimulation,<br />
die in Klasse 11 und in der Jahrgangsstufe 2 fester Bestandteil des Lehrplans ist.<br />
Ein wichtiger Kontakt zur Praxis wird im Rahmen der Berufsorientierung am Gymnasium (BOGY)<br />
hergestellt.<br />
Grafikfähige Taschenrechner und Computer kommen zur Anwendung, um die Schülerinnen und<br />
Schüler mit Möglichkeiten vertraut zu machen, ökonomische Sachverhalte unter Verwendung aufbereiteter<br />
entscheidungsrelevanter Informationen zu beurteilen und sachgerechte Entscheidungen<br />
zu treffen. Darüber hinaus dient der Computer vor allem zur Informationsbeschaffung im Internet<br />
und zur Präsentation von Arbeitsergebnissen.<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
Wirtschaft (6WG) 3<br />
Bei Inhalten, die sich <strong>für</strong> eine Fächer verbindende Behandlung eignen, sind im Lehrplan entsprechende<br />
Schnittstellen zu den Nachbardisziplinen ausgewiesen. Ebenso werden Möglichkeiten zur<br />
Verknüpfung und Vertiefung bestimmter Inhalte im Rahmen der Profil ergänzenden Fächer Wirtschaftsinformatik<br />
(bisher Informationsmanagement), Global Studies (Schulversuch) und Finanzmanagement<br />
(Schulversuch) aufgezeigt.<br />
3. Aufbau des Lehrplans<br />
Die Inhalte der einführenden Lehrplaneinheiten dieses in Klasse 9 beginnenden Faches enthalten<br />
einen unmittelbaren Lebensbezug und lassen sich sinnvoll mit Erfahrungen der Schülerinnen und<br />
Schüler sowie mit deren gegenwärtigen und zukünftigen Lebenssituationen verknüpfen. Dabei<br />
stehen zunächst die rechtlichen Grundlagen und Folgen von Konsum- und Finanzierungsentscheidungen<br />
privater Haushalte im Mittelpunkt.<br />
Dem schließt sich in Klasse 10 eine Einführung in betriebswirtschaftliches Denken am Beispiel einer<br />
Existenzgründung an. Die Dokumentation betriebswirtschaftlicher Vorgänge erfolgt im Rahmen<br />
des Rechnungswesens.<br />
In Klasse 11 wird das externe Rechnungswesen vertieft. Die bisher erworbenen Kenntnisse ermöglichen<br />
es den Schülerinnen und Schülern unternehmerische Entscheidungen unter Wettbewerbsbedingungen<br />
zu simulieren. Dabei kommt das eigens <strong>für</strong> das Wirtschaftsgymnasium erstellte<br />
Unternehmensplanspiel zum Einsatz. Zur Vervollständigung bisheriger Kenntnisse der Schülerinnen<br />
und Schüler wird jetzt – dem Alter entsprechend – der Rahmen aufgezeigt, innerhalb dessen<br />
sich in Deutschland wirtschaftliches Handeln vollzieht. Dabei sind Kenntnisse über die Funktionsweise<br />
einer Marktwirtschaft und Verständnis <strong>für</strong> den Ordnungsrahmen der Sozialen Marktwirtschaft<br />
unerlässliche Voraussetzungen.<br />
Der Lehrplan <strong>für</strong> die Jahrgangsstufen 1 und 2 des sechsjährigen Wirtschaftsgymnasiums ist<br />
identisch mit dem Lehrplan des dreijährigen Wirtschaftsgymnasiums <strong>für</strong> die Jahrgangsstufen 1 und<br />
2.<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
4 Wirtschaft (6WG)<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
Wirtschaft (6WG) 5<br />
Lehrplanübersicht<br />
Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert <br />
Gesamtstunden<br />
Klasse 9 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 20 7<br />
(sechs- 1 Ökonomische Grundlagen des Handelns privater 12 7<br />
jährige Auf- Haushalte<br />
bauform) 2 Rechtliche Grundlagen des Handelns privater<br />
Hauhalte<br />
45 8<br />
3 Die Finanzen des privaten Haushalts 43 120 9<br />
Zeit <strong>für</strong> Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 40<br />
Betriebswirtschaft<br />
Klasse 10 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 20 11<br />
(sechs- 4 Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Handelns 27 11<br />
jährige Auf- privater Unternehmen<br />
bauform) 5 Aufgabenbereiche und Prozesse eines Verarbeitungsbetriebes<br />
26 12<br />
6 Grundlagen der doppelten Buchführung 25 12<br />
7 Buchung ausgewählter Geschäftsvorfälle 22 120 13<br />
Zeit <strong>für</strong> Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 40<br />
Klasse 11 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 20 15<br />
(sechs- 8 Sachanlagebuchungen und Vorbereitung eines<br />
25 15<br />
jährige Auf- Jahresabschlusses<br />
bauform) 9 Beleggeschäftsgang und Wettbewerbssimulation I 30 16<br />
10 Grundfragen einer Wirtschaftsgesellschaft 20 17<br />
11 Idealtypische und reale Wirtschaftsordnungen 25 120 18<br />
Zeit <strong>für</strong> Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 40<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
160<br />
160<br />
160<br />
Seite
6 Wirtschaft (6WG)<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
Wirtschaft (6WG) 7<br />
Klasse 9<br />
Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT)<br />
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Themen handlungsorientiert.<br />
Z. B.<br />
Projekt,<br />
Fallstudie,<br />
Planspiel,<br />
Rollenspiel<br />
1<br />
Ökonomische Grundlagen des Handelns privater Haushalte<br />
Zeitrichtwert<br />
Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden<br />
Lehrplaneinheiten unter Beachtung<br />
Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Einsicht in menschliches Handeln, das durch Bedürfnisse<br />
und Präferenzen gesteuert ist. Sie erfassen die Güterknappheit als zentrales Problem der Bedürfnisbefriedigung,<br />
dessen Lösung zu wirtschaftlichem Verhalten zwingt und Entscheidungen unter<br />
restriktiven Bedingungen nötig macht. Vor dem Hintergrund einer weltweit ungleichen Ressourcenverteilung<br />
und einer wachsenden Weltbevölkerung übertragen sie das Knappheits- und Verteilungsproblem<br />
auch auf globale Zusammenhänge.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass die Funktionen des Geldes Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />
arbeitsteilige Wirtschaft sind und sich wirtschaftliches Handeln in Kreislaufprozessen niederschlägt.<br />
Im Rahmen eines einfachen Güter- und Geldkreislaufes lernen sie die Sektoren Unternehmen<br />
und private Haushalte kennen.<br />
Motive <strong>für</strong> wirtschaftliches Handeln<br />
– Bedürfnisvielfalt<br />
– Güterknappheit<br />
Ökonomisches Prinzip<br />
– Grundlagen einer reflektierten Konsumentscheidung<br />
– Eigennutz und Gemeinnutz<br />
Güterarten<br />
– Einteilungsmöglichkeiten<br />
– ungleiche Verteilung<br />
Einfacher Geld- und Güterkreislauf einer<br />
stationären Volkswirtschaft<br />
– Funktionen des Geldes<br />
– private Haushalte<br />
– private Unternehmen<br />
Knappe Ressourcen versus Bevölkerungswachstum<br />
Öffentliche Armut – privater Reichtum<br />
Dritte-Welt-Problematik, vgl. LPE 10<br />
Aggregation der Wirtschaftseinheiten Haushalte<br />
und Unternehmen zu Sektoren<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
20<br />
12
8 Wirtschaft (6WG)<br />
2 Rechtliche Grundlagen des Handelns privater Haushalte<br />
Die Schülerinnen und Schüler machen sich bewusst, dass sie <strong>für</strong> das individuelle wirtschaftliche<br />
Handeln in der Sozialen Marktwirtschaft Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen benötigen.<br />
Sie lösen unter Einsatz von Gesetzestexten einfache Rechtsprobleme des Privatrechts und<br />
erarbeiten dabei wichtige rechtliche Grundkenntnisse.<br />
Am Beispiel des Kaufvertrags setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Abschluss und<br />
den Vertragsbestandteilen auseinander. Sie informieren sich über die besonderen rechtlichen Bestimmungen<br />
<strong>für</strong> Fernabsatzverträge. Sie erkennen Störungen bei der Erfüllung von Kaufverträgen,<br />
analysieren deren Konsequenzen und finden Lösungen mit Hilfe der jeweiligen gesetzlichen Regelungen.<br />
Im Zusammenhang mit dem Angebotsvergleich und den Vertragsstörungen wenden die<br />
Schülerinnen und Schüler verschiedene kaufmännische Rechenarten an.<br />
Die <strong>für</strong> das wirtschaftliche Handeln privater Haushalte erforderlichen arbeitsrechtlichen Bedingungen<br />
lernen sie abschließend kennen.<br />
Rechtliche Grundbegriffe<br />
– Rechtsfähigkeit<br />
– Geschäftsfähigkeit<br />
– Willenserklärungen<br />
– Arten von Rechtsgeschäften<br />
– Vertragsfreiheit und Vertragsbindung<br />
– Formvorschriften<br />
– Nichtigkeit und Anfechtbarkeit<br />
– Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft<br />
– Besitz und Eigentum<br />
– einfacher Eigentumsvorbehalt<br />
– Vertragsarten<br />
Kaufvertrag<br />
– Anfrage, Angebot<br />
– Angebotsvergleich<br />
– Fernabsatzverträge<br />
Störungen bei der Erfüllung von Kaufverträgen<br />
– Schlechtleistung<br />
– nicht rechtzeitige Leistung<br />
Arbeitsrecht<br />
– Bewerbung<br />
– Arbeitsvertrag<br />
– Ausbildungsvertrag<br />
– Schutzrechte<br />
Eigentumsübertragung bei beweglichen und<br />
unbeweglichen Sachen<br />
Verbrauchsgüterkauf<br />
Vertragsinhalte<br />
Allgemeine Geschäftsbedingungen im Überblick<br />
Prozentrechnen<br />
Internetkauf/-auktion<br />
Zinsrechnen bei nicht rechtzeitiger Zahlung<br />
Bewerbungsunterlagen, BOGY-Vorbereitung<br />
Analyse eines Arbeitsvertrages<br />
Kündigungsschutz, Jugendarbeitsschutz<br />
Vgl. LPE 11<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
45
Wirtschaft (6WG) 9<br />
3 Die Finanzen des privaten Haushalts<br />
Die Schülerinnen und Schüler lernen Einnahmen und Ausgaben eines privaten Haushalts kennen.<br />
Dabei beschäftigen sie sich mit der Gehaltsabrechnung und verschaffen sich einen Überblick über<br />
verschiedene Zahlungsformen; sie treffen in diesem Zusammenhang begründete Entscheidungen<br />
über die Zahlungsmöglichkeiten. Sie beschaffen sich Informationen zu verschiedenen Arten von<br />
Verbraucherkrediten und beurteilen diese unter wirtschaftlichen und rechtlichen Gesichtspunkten.<br />
Dabei informieren sie sich auch über geeignete Sicherheiten. Im Zusammenhang mit den Bankdienstleistungen<br />
wenden sie auch das Währungsrechnen an.<br />
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über Ursachen und Risiken der<br />
Verschuldung privater Haushalte und informieren sich über Wege aus der Überschuldung.<br />
Einnahmen und Ausgaben des privaten<br />
Haushalts<br />
– Gehaltsabrechnung<br />
Inanspruchnahme von Bankdienstleistungen<br />
– Girokonto<br />
– Überweisung<br />
– Lastschrift<br />
– Karten<br />
Standardisierte Privatkredite<br />
– Dispositionskredit<br />
– Ratenkredit<br />
Kreditsicherheiten<br />
– Bürgschaft<br />
– Forderungsabtretung<br />
– Sicherungsübereignung<br />
Überschuldung privater Haushalte<br />
– gerichtliches Mahnverfahren<br />
– Vollstreckung und Pfändung<br />
– Verbraucherinsolvenz<br />
Vgl. LPE 7<br />
Giro- und Überweisungsvertrag<br />
electronic banking<br />
Einzugsermächtigungs-, Abbuchungsauftragsverfahren<br />
Bankkarte, Kreditkarte<br />
Währungsrechnen<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
43<br />
Selbstschuldnerische Höchstbetragsbürgschaft<br />
Lohn- und Gehaltsabtretung<br />
Pkw<br />
Schuldnerberatung<br />
Im Überblick
10 Wirtschaft (6WG)<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
Wirtschaft (6WG) 11<br />
Betriebswirtschaft<br />
Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT)<br />
Z. B.<br />
Projekt,<br />
Fallstudie,<br />
Planspiel,<br />
Rollenspiel<br />
4<br />
Klasse 10 Zeitrichtwert<br />
Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden<br />
Lehrplaneinheiten unter Beachtung<br />
Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.<br />
Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Handelns privater Unternehmen<br />
Wesentliche Inhalte dieser Lehrplaneinheit erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen<br />
einer Wettbewerbssimulation. Die Schülerinnen und Schüler erleben exemplarisch die Phasen<br />
eines Existenzgründungsprozesses durch eine Betriebsübernahme. Sie setzen sich in der<br />
Phase der Vorüberlegungen mit Chancen und Risiken selbstständigen Unternehmertums und mit<br />
Merkmalen von Unternehmerpersönlichkeiten auseinander. Sie stellen Überlegungen zu Geschäftsideen,<br />
Unternehmenszielen und Standortfragen an.<br />
In der Planungsphase befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Geschäftskonzept der<br />
zu übernehmenden Unternehmung. In der Realisierungsphase setzen sich die Schülerinnen und<br />
Schüler mit handelsrechtlichen Vorschriften und den notwendigen amtlichen Formalitäten auseinander.<br />
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Einzelunternehmung und die GmbH als die praxisrelevanten<br />
Rechtsformen der Unternehmung <strong>für</strong> Existenzgründung und Betriebsübernahme kennen.<br />
Vorüberlegungen Wettbewerbssimulation I:<br />
Vgl. LPE 9<br />
Planung der Betriebsübernahme<br />
– Geschäftskonzept<br />
– Businessplan<br />
Realisierung der Betriebsübernahme<br />
– Firma<br />
– Kaufmann<br />
– Handelsregister<br />
– amtliche Formalitäten<br />
Marketingplan, vgl. auch LPE 5<br />
Kapitalbedarf, Kapitalbeschaffung<br />
Präsentation<br />
Auf Unterschiede zwischen Kaufleuten und<br />
Nichtkaufleuten hinweisen<br />
Rechtsform der Unternehmung Exemplarisch Einzelunternehmung und GmbH<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
20<br />
27
12 Wirtschaft (6WG)<br />
5<br />
Aufgabenbereiche und Prozesse eines Verarbeitungsbetriebes<br />
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Einblick in die verschiedenen sachbezogenen<br />
Aufgabenbereiche eines Verarbeitungsbetriebes. Anhand eines funktionsübergreifenden Geschäftsprozesses<br />
im Beispielunternehmen üben sie prozessorientiertes Denken. Sie überprüfen<br />
die in der Theorie gewonnenen Einsichten im Rahmen einer Betriebsbesichtigung.<br />
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Absatzpolitik eines Unternehmens und<br />
seinem personenbezogenen Aufgabenbereich. Sie erkennen, dass der Mitarbeiterbestand ein<br />
wichtiges Leistungspotenzial <strong>für</strong> ein Untenehmen darstellt. Sie planen den Personalbedarf und<br />
treffen begründete Personalentscheidungen. Dazu setzen sie auch eine Entscheidungsbewertungstabelle<br />
ein. Sie erkennen, dass das Kollektivarbeitsrecht die Position des einzelnen Arbeitnehmers<br />
im Betrieb stärkt.<br />
Kernfunktionsbereiche<br />
– Materialwirtschaft<br />
– Produktionswirtschaft<br />
– Absatzwirtschaft<br />
Geschäftsprozesse<br />
Betriebsbesichtigung<br />
Personalwirtschaft<br />
– Ermittlung des Personalbedarfs<br />
– Personalauswahl<br />
– Vollmachten<br />
Kollektivarbeitsrecht<br />
– Betriebsrat<br />
– Betriebsvereinbarung<br />
– Tarifvertrag<br />
6<br />
Grundlagen der doppelten Buchführung<br />
Absatzpolitische Instrumente<br />
Entscheidungsbewertungstabelle<br />
Vgl. LPE 11<br />
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Buchführung als unabdingbares Informations- und Dokumentationsinstrument<br />
kennen und anwenden, mit dessen Hilfe sich betriebliche Vorgänge veranschaulichen<br />
und transparent machen lassen. Auf der Grundlage von Inventurergebnissen erstellen<br />
sie Inventar und Bilanz. Sie beherrschen die Technik der doppelten Buchführung und erkennen<br />
die Auswirkung von Geschäftsvorfällen auf Ergebnisrechnung und Bilanz.<br />
Privatentnahmen und -einlagen begreifen sie als ergebnisneutrale Veränderung des Eigenkapitals.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, einen einfachen Jahresabschluss zu erstellen. Sie<br />
ermitteln Endbestände, decken Inventurdifferenzen auf und nehmen Korrekturbuchungen zur Anpassung<br />
der Buch- an die Istbestände vor. Abschließend bewerten sie Rentabilitätsberechnungen.<br />
Kontoführung<br />
Inventur, Inventar, Bilanz<br />
Buchen auf Bestandskonten<br />
Belege als Buchungsgrundlage<br />
Buchungssatz/Kontierung<br />
Kassenbuch, Kassenkonto<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
26<br />
25
Wirtschaft (6WG) 13<br />
Buchen auf Ergebniskonten<br />
Privatentnahmen und -einlagen Ohne private Waren- und Leistungsentnahmen<br />
Jahresabschluss<br />
– Schlussbilanz<br />
– GuV<br />
– doppelte Ergebnisermittlung<br />
– Rentabilität<br />
Organisation der Buchführung<br />
– Bücher der Buchführung<br />
– Kontenrahmen, Kontenplan<br />
7<br />
Inventurdifferenzen<br />
Anpassung von Buch- an Istwerte<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
IKR<br />
Buchung ausgewählter Geschäftsvorfälle 22<br />
Die Schülerinnen und Schüler buchen ausgewählte Geschäftsvorfälle auf Konten. Dabei berücksichtigen<br />
sie die Umsatzsteuer und verstehen deren ergebnisneutrale Wirkung. Sie lernen den Materialfluss<br />
in einem Industriebetrieb zu buchen, auch unter Berücksichtigung des klassischen Lagers<br />
bzw. der „Just-in-time-Anlieferung“.<br />
Im Zusammenhang mit der Buchung von Löhnen und Gehältern erfahren die Schülerinnen und<br />
Schüler die Bedeutung des Arbeitgeberbeitrags zur Sozialversicherung als Teil der Lohnnebenkosten.<br />
Umsatzsteuer<br />
– Umsatzsteuer beim Ein- und Verkauf<br />
– Ermittlung der Umsatzsteuerschuld<br />
Ein- und Verkauf von Handelswaren<br />
Beschaffung von Material<br />
– Rücksendungen<br />
– Lieferskonto<br />
Materialverbrauch<br />
Verkauf von Erzeugnissen<br />
Nur bestandsorientierte Buchung, auf Möglichkeit<br />
der verbrauchsorientierten Buchung hinweisen<br />
Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren<br />
Lohn- und Gehaltsbuchung Vgl. LPE 3, Lohnnebenkosten<br />
Ohne vermögenswirksame Leistungen und<br />
Vorschüsse
14 Wirtschaft (6WG)<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006
Wirtschaft (6WG) 15<br />
Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT)<br />
Z. B.<br />
Projekt,<br />
Fallstudie,<br />
Planspiel,<br />
Rollenspiel<br />
8<br />
Klasse 11 Zeitrichtwert<br />
Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden<br />
Lehrplaneinheiten unter Beachtung<br />
Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.<br />
Sachanlagebuchungen und Vorbereitungen eines Jahresabschlusses 25<br />
Die Schülerinnen und Schüler werden sich des betriebswirtschaftlichen Hintergrunds ausgewählter<br />
Geschäftsvorfälle bewusst und schaffen sich die Grundlage <strong>für</strong> eine spätere Analyse von Bilanz<br />
und Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
Am Beispiel des Sachanlagevermögens wird ihnen die Notwendigkeit der Erfassung von Wertminderungen<br />
durch Abschreibungen bewusst. Die Bildung und Auflösung von Rückstellungen ermöglicht<br />
ihnen exemplarisch den Einblick in die periodengerechte Ergebnisermittlung. Sie lernen die<br />
Auswirkungen von Abweichungen zwischen Produktions- und Absatzmengen auf das Unternehmensergebnis<br />
kennen und setzen sich dabei mit den in diesem Zusammenhang entstehenden Lagerkosten<br />
auseinander.<br />
Zugänge von Anlagegütern einschließlich<br />
Anschaffungsnebenkosten<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter<br />
Abschreibungen<br />
– Gründe<br />
– Auswirkungen<br />
Abgang von Anlagegütern<br />
Rückstellungen<br />
Bestandsveränderungen FE, UE<br />
Lagerkosten<br />
Direkte lineare und degressive Abschreibung<br />
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform K.u.U., LPH 2/2006 Reihe N Nr. 3 Band 3 vom 25.08.2006<br />
20
16 Wirtschaft (6WG)<br />
9<br />
Beleggeschäftsgang und Wettbewerbssimulation I<br />
Die Schülerinnen und Schüler buchen einen Geschäftsgang anhand von Belegen aus dem Beispielunternehmen.<br />
Sie gewinnen wesentliche Erkenntnisse <strong>für</strong> die Wettbewerbssimulation. Bei<br />
dieser treffen sie wirtschaftliche Entscheidungen unter Wettbewerbsbedingungen. Sie analysieren<br />
ihre Entscheidungen und nehmen begründet Stellung.<br />
Mittels des ganzheitlichen Lernarrangements wiederholen, vertiefen und vernetzen die Schülerinnen<br />
und Schüler bisher erworbene fachliche Kenntnisse. Durch die Bearbeitung betrieblicher Problemsituationen<br />
in der Beispielunternehmung gewinnen sie handelnd neue Erkenntnisse. Durch die<br />
Wettbewerbssimulation erleben sie, dass sie ihr bisheriges Wissen zur fundierten Lösung betriebswirtschaftlicher<br />
Problemfälle erweitern und sich weitere Stoffgebiete erschließen müssen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Rahmen der Wettbewerbssimulation methodische Fähigkeiten<br />
bei der Analyse und Interpretation der Planungs- und Auswertungsinformationen. Dabei<br />
festigen sie weitere methodische Kompetenzen, indem sie ihre Entscheidungs-, Beurteilungs-, Argumentations-<br />
und Präsentationsfähigkeit trainieren.<br />
Durch die Arbeit in Gruppen üben die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen im personalen<br />
und sozialen Bereich. Sie erfahren, dass Entscheidungen im Team die Fähigkeit zur Kooperation<br />
und Kommunikation erfordern und Kompromissbereitschaft voraussetzen.<br />
Beleggeschäftsgang Einsatz einer integrierten Unternehmenssoftware<br />
möglich<br />
Unternehmerische Entscheidungen<br />
– Marketing-Mix<br />
– Material<br />
– Produktion<br />
– Personal<br />
– Finanzen<br />
Zusammenhänge zwischen den Funktionsbereichen<br />
Bedeutung des Rechnungswesens <strong>für</strong> Entscheidungsprozesse:<br />
Information, Kontrolle,<br />
Dispositionsgrundlage<br />
Funktionsübergreifende Geschäftsprozesse<br />
Märkte als Bindeglieder Marktberichte<br />
Internes Berichtswesen<br />
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Wirtschaft (6WG) 17<br />
10 Grundfragen einer Wirtschaftsgesellschaft<br />
Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit den Grundfragen einer jeden Wirtschaftsgesellschaft.<br />
Sie sehen die Notwendigkeit vernetzten Denkens zur Erfassung der Auswirkungen wirtschaftlichen<br />
Handelns und setzen sich mit Modellen als Hilfsmittel zur Analyse komplexer wirtschaftlicher<br />
Sachverhalte auseinander. Am Beispiel der Nutzung und der Kombination der Produktionsfaktoren<br />
begreifen sie, dass ökonomische Effizienz und Rationalverhalten auch negative<br />
ökologische und soziale Folgewirkungen haben können. Aus der Einsicht, dass es keinen objektiven<br />
und allgemein anerkannten Maßstab einer Verteilungsgerechtigkeit gibt, leiten sie Ursachen<br />
<strong>für</strong> Verteilungskonflikte ab.<br />
Produktionsfaktoren<br />
– Natur als Produktionsfaktor<br />
– Arbeitsteilung und Arbeitsproduktivität<br />
– Kapitalbildung und Investition<br />
– Bildung<br />
Kombination der Produktionsfaktoren<br />
– optimale Allokation der Produktionsfaktoren<br />
– Minimalkostenkombination<br />
– betriebs- und volkswirtschaftliche Kostenbegriffe<br />
Güterverteilung<br />
– Verteilungsprinzipien<br />
– Verteilungsgerechtigkeit<br />
– Verteilungskonflikte<br />
Natur als öffentliches Gut, ökologische Folgen<br />
Nachhaltigkeit<br />
Simulationsspiel zum vernetzten Denken (kybernetisches<br />
Planspiel)<br />
Vgl. Lehrplan Global Studies, LPE 6, Lehrpläne<br />
Evangelische Religionslehre und Katholische<br />
Religionslehre, Themenkreis 4 und Lehrplan<br />
Ethik, LPE 3<br />
Komparativer Kostenvorteil am Beispiel betrieblicher<br />
Arbeitsteilung<br />
Geld- versus Sachkapital<br />
Situation der Schülerinnen und Schüler als<br />
Nutznießer von Bildung berücksichtigen<br />
Produktionspotenzial, Produktionsmöglichkeitenkurve,<br />
Opportunitätskosten<br />
Ohne mathematische Ableitung in Form von<br />
Isoquanten<br />
Ökonomische und soziale Folgen einer Faktorsubstitution<br />
Abgrenzung zwischen betriebswirtschaftlichen<br />
Kosten, externen Kosten und Opportunitätskosten<br />
Auch internationale Verteilungsprobleme,<br />
vgl. LPE 1<br />
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18 Wirtschaft (6WG)<br />
11 Idealtypische und reale Wirtschaftsordnungen<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass wirtschaftliches Handeln in einer Volkswirtschaft der<br />
Koordination bedarf und eine Wirtschaftsordnung den Handlungsrahmen <strong>für</strong> das individuelle und<br />
staatliche Handeln im Wirtschaftsprozess bildet. Den Markt begreifen sie in diesem Zusammenhang<br />
als zentrale Institution zum Ausgleich divergierender Pläne der Wirtschaftssubjekte und zum<br />
Ausgleich unterschiedlicher ökonomischer Interessen in einer Marktwirtschaft. Sie gewinnen am<br />
Beispiel der Börsenpreisbildung die Einsicht, dass das Marktergebnis unter idealtypischen Bedingungen<br />
effizient ist und keine bessere Lösung zulässt. Vor diesem Hintergrund verdeutlichen sie<br />
die Funktionen des Preises bei der Lenkung und Steuerung einer Marktwirtschaft.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Märkte in der Realität Unvollkommenheiten aufweisen<br />
und dass es wirtschaftliche Bereiche gibt, in denen der Markt als Koordinationsinstrument versagt.<br />
Vor diesem Hintergrund beurteilen sie bestimmte Marktergebnisse als gesellschaftlich nicht<br />
akzeptabel und legen die Notwendigkeit ihrer Korrektur durch wirtschafts-, sozial- und umweltpolitische<br />
Maßnahmen des Staates dar.<br />
Sie klären das Verhältnis zwischen Grundgesetz und Wirtschaftsordnung durch die Analyse entsprechender<br />
Verfassungsartikel. Vor diesem Hintergrund würdigen sie die am Leitbild der Sozialen<br />
Marktwirtschaft orientierte Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland auch im Hinblick<br />
auf die Ziele einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Durch Auseinandersetzung mit deren<br />
zentralen Ordnungsmerkmalen entwickeln sie Akzeptanz <strong>für</strong> diese Wirtschaftsordnung. Sie erkennen,<br />
dass die Schaffung eines effizienten Ordnungsrahmens durch den Staat Voraussetzung<br />
ist <strong>für</strong> eine optimale Bedürfnisbefriedigung. Ihnen wird die Bedeutung der Arbeits- und Sozialordnung<br />
als konstitutives Element dieser Wirtschaftsordnung bewusst.<br />
Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Stellung und die Funktion der einzelnen Sektoren<br />
des Wirtschaftskreislaufs und würdigen Funktionen und Aufgaben des Staates im Wirtschaftsgeschehen.<br />
Aus den aktuellen Problemen der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland folgern sie, dass die an<br />
diesem Leitbild orientierte Wirtschaftsordnung im Laufe der Zeit einer ständigen Anpassung bedurfte<br />
und auch in Zukunft bedarf.<br />
Idealtypische Wirtschaftsordnungen<br />
– Funktionsweise, Ordnungsrahmen<br />
Marktmodell<br />
– Marktformen<br />
– Preisbildung<br />
– Funktionen des Preises<br />
Wurzeln und Grundlagen einer marktwirtschaftlichen<br />
Ordnung<br />
Soziale Missstände in einer rein marktwirtschaftlichen<br />
Ordnung<br />
Keine Kurvenverschiebungen<br />
Vollkommener Markt<br />
Börse<br />
Marktversagen, Einkommens- und Vermögensunterschiede<br />
Vgl. Lehrplan Geschichte mit Gemeinschaftskunde,<br />
LPE 2<br />
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Wirtschaft (6WG) 19<br />
Grundlagen und Ordnungsmerkmale der<br />
Sozialen Marktwirtschaft<br />
– Grundgesetz und Soziale Marktwirtschaft<br />
– Wettbewerbsordnung<br />
– Arbeitsordnung<br />
– Sozialordnung<br />
Bedeutung der Wirtschaftssektoren im<br />
Rahmen der gesamtwirtschaftlichen<br />
Leistungserstellung und Leistungsverwendung<br />
in der Sozialen Marktwirtschaft der<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
GWB<br />
Vgl. Lehrplan Global Studies, LPE 4<br />
Tarifautonomie, vgl. LPE 5<br />
Arbeitsschutzbestimmungen, vgl. LPE 2<br />
Mitbestimmung und Sozialversicherung nur im<br />
Überblick<br />
Begriffe und aktuelle Zahlen der VGR verwenden<br />
Aktuelle Problemfelder der Sozialen Marktwirtschaft<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
Investitionen, Wertschöpfung als Beitrag zum<br />
Inlandsprodukt<br />
Einkommen und Einkommensverwendung<br />
Steuern und Abgaben, Subventionen, Transferzahlungen,<br />
Konsumausgaben des Staates,<br />
Staatsverschuldung<br />
Außenbeitrag<br />
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20 Wirtschaft (6WG)<br />
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