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biogaspartner – gemeinsam einspeisen. - Green Gas Grids

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Kißlegg-Rahmhaus<br />

Region Baden-Württemberg<br />

Anlagenstandort Kißlegg-Rahmhaus<br />

Betriebsaufnahme 2010<br />

Einspeiseleistung 330 Nm3/h<br />

Einspeisekapazität 26 Mio. kWh p.a.<br />

Aufbereitung Membrantechnik<br />

<strong>Gas</strong>qualität vor Ort Erdgas H<br />

Druckstufe vor Ort 8 bar<br />

Rohstoffe Biogene Reststoffe, Speisereste, überlagerte<br />

Lebensmittel<br />

Investitionsvolumen 2,8 Mio. Euro<br />

Das Projekt Kißlegg-Rahmhaus erhielt im Rahmen des Wettbewerbs<br />

„Biogaspartnerschaft des Jahres 2010“ einen Sonderpreis für den Einsatz<br />

innovativer Membrantechnologie zur <strong>Gas</strong>aufbereitung.<br />

Rostoffproduktion.und.Logistik.<br />

Die Biologische reststoffverwertung gmbH verwertet in Kiß-<br />

legg-rahmhaus Lebensmittel, die nicht mehr für den Verzehr<br />

bestimmt sind, wie z.B. speise- und Fettreste, sowie überlagerte<br />

Lebensmittel entsprechend der Positivliste der Biomasseverordnung.<br />

Die Einsatzstoffe durchlaufen einen konventionellen Aufberei-<br />

tungsprozess für biogene reststoffe, d.h. sie werden getrocknet,<br />

zerkleinert, hygienisiert und schließlich mittels Vergärungsprozess<br />

methanisiert. Dabei entsteht ein rohbiogasgemisch mit<br />

einem Methangehalt von 60 Prozent bis 70 Prozent.<br />

Die Einsatzstoffe werden von der BrV aus der region, aber auch<br />

überregional mittels Lkw, antransportiert.<br />

Anlagendaten.und.technische.Kennwerte.<br />

Die seit Mitte der 1990er Jahre bestehende Biogasanlage nimmt<br />

jährlich rund 17.000 t reststoffe auf. Die Fermenter bzw. nachgärer<br />

sind zum Teil unterflur, zum Teil oberirdisch errichtet. Vor<br />

Errichtung der gasaufbereitungsanlage wurde das rohbiogas<br />

in mehreren BHKW-Modulen mit einer elektrischen gesamtleistung<br />

von rund 1 MW verstromt. Die erzeugte Wärme (knapp<br />

el<br />

2 MW ) wurde nur zu einem Bruchteil zur gebäudeheizung<br />

th<br />

genutzt und überwiegend rückgekühlt.<br />

In der gasreinigung wird das rohbiogas in einen methanrei-<br />

chen Produktgasstrom und einen Co 2 -reichen offgasstrom<br />

aufgeteilt. Der offgasstrom wird über eine nachverbrennungs-<br />

anlage (e-flox) geführt, um die enthaltenen Methanreste zu<br />

oxidieren. Die dabei entstehende Abwärme wird ausgekoppelt<br />

und dem Biogaserzeugungsprozess (Fermenterheizung) zugeführt.<br />

Marktentwicklung.und.Rahmenbedingungen.in.Deutschland.<br />

Die gasreinigung nutzt erstmals in Deutschland die Membrantechnik,<br />

um das Kohlendioxid vom rohbiogas abzuscheiden.<br />

Unter hohem Druck durchdringen nur die Kohlendioxidmoleküle<br />

die Membranpolymere, während das Methan im Produktgasstrom<br />

aufkonzentriert wird.<br />

Auf Basis eines zweistufigen Membran-Trennprozesses können<br />

erstmals der Methananteil im offgasstrom und damit die auskoppelbare<br />

Wärmeleistung genau voreingestellt werden.<br />

Biomethannutzung.und.Vermarktung.<br />

Das Biomethan wird mit Hilfe eines Einspeiseverdichters in das<br />

Pn70-Hochdrucknetz der Thüga Energienetze eingespeist. Da<br />

am Einspeisepunkt die Fließrichtung konstant bleibt, konnte in<br />

Abstimmung mit den Eichbehörden ein neuer Brennwertbezirk<br />

eingerichtet und damit auf eine Konditionierung des Bioerdgases<br />

vollständig verzichtet werden.<br />

Die vom rohbiogaserzeuger BrV gelieferten Mengen werden<br />

zu 100 Prozent aufbereitet und eingespeist.<br />

Das Biomethan steht allen nutzungspfaden (Heizwärme, KWK,<br />

Kraftstoff) offen. Aktuell werden von der Thüga Energie sowohl<br />

gas- bzw. Wärmekunden über Erdgas-Biogas-Mischprodukte,<br />

100%-Biogaskunden und gewerblich-industrielle Kunden sowie<br />

Erdgastankstellen beliefert. Teilmengen wurden auf großhandelsebene<br />

vertrieben.<br />

Kooperationsmodell.der.Partner.<br />

Die BrV stellt ihr grundstück für die Errichtung und den Betrieb<br />

der Aufbereitungsanlage zur Verfügung und beliefert die<br />

Thüga Energie mit rohbiogas. Die Thüga Energie bereitet das<br />

rohbiogas auf Erdgasqualität, speist es in das netz der Thüga<br />

Energienetze ein und trägt das Vermarktungsrisiko. Die Thüga<br />

Energienetze errichtete und betreibt den netzanschluss einschließlich<br />

Einspeiseverdichter, und betreibt die Aufbereitungsanlage<br />

im Auftrag der Thüga Energie.<br />

Standortbezogenheit.und.Einbindung.externer.Stakeholder..<br />

Die BrV erzeugt seit Mitte der 1990er Jahre Biogas aus biogenen<br />

reststoffen und nutzt dieses mittels Direktverstromung<br />

weitgehend ohne Wärmenutzung vor ort. Da somit langjährige<br />

Betriebserfahrungen hinsichtlich der Biogaserzeugung aus<br />

reststoffen vorlagen und gleichzeitig die gesamteffizienz wegen<br />

der fehlenden Wärmenutzung ein großes optimierungspotenzial<br />

aufwies, bot sich damit die Planung eines Aufbereitungs-<br />

und Einspeiseprojekts an. sowohl die regionale<br />

genehmigungsbehörde als auch die Landesenergieaufsicht<br />

wurden in die Planungen mit einbezogen. Zu markanten Meilensteinen<br />

(Vertragsunterzeichnung, spatenstich, Einweihung)<br />

wurden Informationsveranstaltungen durchgeführt und die<br />

Presse informiert.<br />

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