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Entwicklung und Stand der Disziplinen Wirtschaftsinformatik und ...

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<strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> aktueller <strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>: Interpretation von Interviews mit WI-Forschern<br />

Erfolgreiche Lobby-Arbeit<br />

„Ich würde sagen, wir haben [den Ministerien die Unterstützung] abgerungen. Wir haben es ihnen abringen<br />

müssen.“<br />

„Alles basiert irgendwie auf Lobbyarbeit. Man muss die Ministerialen bearbeiten <strong>und</strong> dazu braucht man<br />

die entsprechenden Kanäle.“<br />

„Ich glaube, [die Unterstützung] hängt sehr stark davon ab, inwieweit sie sich als Lobbyist ihrer Interessen<br />

betätigen.“<br />

Praktische Bedeutung <strong>der</strong> WI stärkt Stellung gegenüber Informatik<br />

„[Politische Institutionen] haben lange Zeit auf die Informatiker gehört <strong>und</strong> dann irgendwann umgeschwenkt.<br />

[..] [Der Gr<strong>und</strong> für das Umschwenken war] auch wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Bedarfssog.“<br />

„Das Wissenschaftsministerium [hat sich] zunächst um die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Informatik gekümmert. Und erst<br />

mit dem Internet-Hype ist es den <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>ern gelungen klarzumachen, dass <strong>Wirtschaftsinformatik</strong><br />

auch dazugehört, wenn man E-Business för<strong>der</strong>n will.“<br />

„Da hatten die <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>er dann gelernt, sich auf solche informatiknahen Programme draufzusatteln,<br />

sehr zum Ärger <strong>der</strong> Informatiker, was die dann in Habachtstellung gebracht hat.“<br />

„In dem Maße, in dem <strong>Wirtschaftsinformatik</strong> an Anwendung <strong>und</strong> Bedeutung in <strong>der</strong> Praxis gewonnen hat,<br />

[war die politische Unterstützung] sicherlich steigend. Das ist, denke ich, unzweifelhaft – auch wenn es mit<br />

einer gewissen Verzögerung wirkte.“<br />

Tabelle 45: Anmerkungen zur Rolle <strong>der</strong> Lobby-Arbeit <strong>und</strong> zur politischen Sichtbarkeit im Verhältnis zur<br />

Informatik.<br />

4.5 Einfluss von För<strong>der</strong>institutionen<br />

„Anfangs [hat man] immer sehr geklagt in <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong> [..], dass die DFG viel zu viel<br />

für die Informatik getan hat <strong>und</strong> viel zu wenig für die <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>.“ (H. Heilmann)<br />

„Was [..] Projektmittel anbelangt, so war die DFG für die meisten <strong>der</strong> [..] Hauptansprechpartner,<br />

um Drittmittel zu akquirieren.“ (K. Kurbel)<br />

Motivation<br />

Neben den Ministerien können auch öffentliche För<strong>der</strong>institutionen, wie bspw. die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) o<strong>der</strong> die Europäische Gemeinschaft die <strong>Entwicklung</strong> einer Disziplin<br />

durch die För<strong>der</strong>ung einzelner Projekte o<strong>der</strong> langfristiger übergreifende Initiativen beeinflussen.<br />

Zielsetzung<br />

Wir wollen herausstellen, inwiefern insb. die DFG aber auch an<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>institutionen die <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>der</strong> Disziplin positiv beeinflusst haben.<br />

Ergebnisse: Antworten auf die Forschungsfrage<br />

Die Auflistung <strong>der</strong> Beiträge in Tabelle 46 <strong>und</strong> Tabelle 47 macht deutlich, dass die DFG erst seit<br />

den 80er Jahren die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> WI beför<strong>der</strong>t hat. Bis dahin wurde die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Informatik<br />

deutlich in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> gestellt <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong> als „Soft-Science“ wenig Beachtung<br />

geschenkt. Dies lässt sich u. A. mit <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> entscheidenden Gremien erklären<br />

(siehe auch Tabelle 7).<br />

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