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Entwicklung und Stand der Disziplinen Wirtschaftsinformatik und ...

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<strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> aktueller <strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>: Interpretation von Interviews mit WI-Forschern<br />

3.5.2 Communities innerhalb <strong>der</strong> Disziplin<br />

„Man betrachtet sich wohlwollend als auf dem großen Schiff <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong><br />

segelnd, siehe MKWI. Man akzeptiert, dass Menschen in mehreren Communities drin sind<br />

[<strong>und</strong>] hat keine Ausschlussvorbehalte.“ (H. Krcmar)<br />

Zielsetzung<br />

Um die Frage <strong>der</strong> Vielfalt innerhalb <strong>der</strong> Disziplin noch näher zu betrachten, soll nun untersucht werden,<br />

inwiefern es innerhalb <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger separate Communities<br />

gibt. Dazu soll herausgestellt werden, in welchem Verhältnis diese Teil-<strong>Disziplinen</strong> o<strong>der</strong> Communities<br />

zueinan<strong>der</strong> stehen.<br />

Ergebnisse: Begriffsverwendung / Terminologie<br />

Die vor<strong>der</strong>gründig wi<strong>der</strong>sprüchlichen Antworten zu <strong>der</strong> Frage, ob es innerhalb <strong>der</strong> WI verschiedene<br />

Communities gibt lassen sich durch das unterschiedliche Verständnis des Begriffes klären. Entsprechend<br />

<strong>der</strong> offenen Fragestellungen wurde <strong>der</strong> Begriff „Community“ in ganz verschiedenen Facetten<br />

verwendet. Zu den möglichen Abgrenzungskriterien gehören dabei Forschungsthemen, Forschungsmethoden,<br />

Nähe zu bestimmten <strong>Disziplinen</strong> <strong>und</strong> favorisierte Vorgehensweisen o<strong>der</strong> Ansätze.<br />

Zu unterscheiden ist auch, ob von formellen Gruppen (bspw. Fachgruppen innerhalb <strong>der</strong><br />

WKWI o<strong>der</strong> GI), gezielt geformten Gruppen (bspw. unterstützt durch eigenständige Teil-<br />

Konferenzen o<strong>der</strong> Forschungskooperationen <strong>und</strong> -projekte), o<strong>der</strong> eher von informellen Gruppierungen<br />

(bspw. initiiert durch persönliche Beziehungen) gesprochen wird.<br />

Ergebnisse: Antworten auf die Forschungsfrage<br />

Die genannten möglichen Interpretationen des Community-Begriffs schlagen sich in <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong><br />

Antworten nie<strong>der</strong>. Tabelle 36 fasst die Aussagen bzgl. des Vorkommens von Communities zusammen.<br />

Allgemein wird demnach die WI eher als Einheit wahrgenommen, in <strong>der</strong> es keine deutlich<br />

separierten Communities gibt. Allerdings gibt es durchaus eine Vielfalt <strong>und</strong> themen- o<strong>der</strong> gegenstandsorientierten<br />

Gruppen, die bspw. über die Teilkonferenzen <strong>der</strong> jährlichen <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>-<br />

Konferenz <strong>und</strong> über einzelne Fachgruppen repräsentiert werden. Neben diesen gezielt aufgebauten<br />

Gruppen, wird auch von „ad hoc“-Communities gesprochen, die nicht dediziert vorangetrieben<br />

werden.<br />

Nur einer <strong>der</strong> Interviewpartner äußerte sich zu forschungsmethoden-orientierten Communities <strong>und</strong><br />

macht dabei deutlich, dass man diesbezüglich nicht von unterschiedlichen Schulen in <strong>der</strong> WI sprechen<br />

kann, da es zur Frage <strong>der</strong> Methodenwahl keine Auseinan<strong>der</strong>setzung gibt. Ein an<strong>der</strong>er bemerkt,<br />

dass man zwar von Gruppen auf Basis persönlicher Beziehungen sprechen kann, sich dies<br />

jedoch nicht negativ – bspw. auf Fragen <strong>der</strong> Stellenbesetzung – ausgewirkt hat. Ein dritter bemerkt,<br />

dass die disziplinorientierte Spaltung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nähe zu unterschiedlichen Nachbardisziplinen<br />

<strong>der</strong> WI heute nicht mehr so deutlich ist, wie in den frühen Tagen <strong>der</strong> Disziplin.<br />

Das Verhältnis zwischen den – meist themenorientierten – Gruppierungen wird als sehr entspannt<br />

<strong>und</strong> wohlwollend beschrieben (siehe Tabelle 37). Man spricht hier von Aufgeschlossenheit <strong>und</strong><br />

Wohlwollen. Es bestehen keine Vorbehalte zwischen den einzelnen Gruppen, was möglicherweise<br />

u. A. dadurch begründet ist, dass es keine Konkurrenz um Ressourcen gibt (bzw. gegeben hat), da<br />

für alle Forscher ausreichend Praxispartner <strong>und</strong> somit Drittmittel verfügbar sind. Als negativ wird allein<br />

das Verhältnis zu den Forschern beschrieben, welche OR-nahe Forschung betreiben (siehe auch<br />

vorhergehendes Kapitel).<br />

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