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Entwicklung und Stand der Disziplinen Wirtschaftsinformatik und ...

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Än<strong>der</strong>ung des abstrakten Forschungsgegenstandes<br />

19<br />

Inhaltliche Profilierung<br />

Wenig Klarheit in den Anfängen: „Am Anfang gab es gar nichts. Ich kann mich erinnern, dass das Bedürfnis<br />

nach Identifizierung eines Forschungsgegenstands erst spät entstanden ist <strong>und</strong> sich nur langsam<br />

ausgebreitet hat, <strong>und</strong> zunächst nur durch wenige Personen, die gesagt haben, wir müssen uns<br />

mal darüber klar werden, an <strong>und</strong> mit welchen Objekten wir eigentlich arbeiten.“ (zusätzlich Hinweis<br />

auf [Hein75])<br />

Nach WKWI-Beschluss eher Verbreiterung: „Der Forschungsgegenstand [hat sich] auf <strong>der</strong> abstrakten Ebene<br />

trotz WKWI-Definition, die ja ein Formelkompromiss ist, eher verbreitert als fokussiert <strong>und</strong> dann<br />

von einem Fokus auf den nächsten begeben.“<br />

Wenig Än<strong>der</strong>ung: „im Gr<strong>und</strong>e genommen hat sich dieser [allgemein formulierte] Forschungsgegenstand<br />

[auch trotz zunehmen<strong>der</strong> Internationalisierung] eigentlich nicht so sehr verän<strong>der</strong>t“<br />

Än<strong>der</strong>ungen in konkreten Forschungsgegenständen<br />

Technologischer Wandel: „die Än<strong>der</strong>ungen kamen vor allem natürlich mit <strong>der</strong> Technologie. Es ist klar, dass<br />

man in den 70er Jahren nicht vom Internet sprach, <strong>und</strong> diese technologischen <strong>Entwicklung</strong>en haben<br />

dann sehr starke Ausstrahlungen gehabt <strong>und</strong> es kam einem natürlich die allgemeine Steigerung <strong>der</strong><br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Rechenanlagen sehr entgegen, weil man einfach viel mehr machen konnte als<br />

früher.“<br />

Tabelle 16: Än<strong>der</strong>ung des Forschungsgegenstandes im Zeitverlauf.<br />

3.1.1 Rolle <strong>der</strong> Kooperation mit Unternehmen<br />

„Wir haben eigentlich immer nur mit <strong>der</strong> Praxis zusammengearbeitet.“ (H. R. Hansen)<br />

Motivation <strong>und</strong> Zielsetzung<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die WI eine anwendungsorientierte Disziplin ist, was sich insb. in ihrem<br />

generellen Forschungsgegenstand wi<strong>der</strong>spiegelt, soll herausgearbeitet werden, welche Rolle die<br />

Kooperation mit Unternehmen für das Profil <strong>der</strong> WI spielt.<br />

Ergebnisse: Antworten auf die Forschungsfrage<br />

Die Kooperation mit <strong>der</strong> Praxis spielt für die <strong>Wirtschaftsinformatik</strong> (mittlerweile) eine zentrale Rolle<br />

(siehe Tabelle 17 <strong>und</strong> Tabelle 18). Die Befragten sprechen von „intensivster“ Kooperation, dass<br />

„immer nur“ mit <strong>der</strong> Praxis zusammengearbeitet wurde <strong>und</strong> dass dies <strong>der</strong> „normale“ Weg sei. Es<br />

gibt jedoch deutliche Hinweise darauf, dass die Wichtigkeit <strong>der</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Praxis relativiert<br />

werden muss. Diesbezüglich wird von nicht dominierenden Einflüssen gesprochen <strong>und</strong> dargelegt,<br />

dass Kooperation nicht für alle Ziele <strong>der</strong> WI wichtig ist. Ohne diesen Aspekt weiter zu konkretisieren<br />

macht ein Interviewpartner deutlich, dass bei Nachfragen aus <strong>der</strong> Praxis <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wahl von<br />

Kooperationspartnern <strong>und</strong> -projekten, das „wissenschaftliche Ziel“ immer im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> steht, was<br />

u. A. dazu führt, dass „enorm viele“ Anfragen aus <strong>der</strong> Praxis bzgl. Kooperationen abgelehnt wurden.<br />

Typische Zielsetzungen <strong>der</strong> Kooperation mit Unternehmen sind das gemeinsame Gestalten von Lösungen<br />

<strong>und</strong> das Identifizieren von Praxisproblemen, die im akademischen Umfeld nicht erkennbar<br />

sind (siehe Tabelle 18). Aus den Diskussionen lässt sich nicht ableiten, ob angebots- o<strong>der</strong> nachfragegetriebene<br />

Kooperationen vorherrschen, da Beispiele für beide Ansätze genannt werden. Jedoch<br />

bemerkt an dieser Stelle ein Interviewpartner, dass Kooperationen in den Anfängen eher von den<br />

Forschern als von <strong>der</strong> Praxis ausgingen, d.h. tendenziell angebotsbetrieben waren. Es wird deut-

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