Jahresbericht Steinkohle 2012 - GVSt
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Kohle (Anteil Braun- und <strong>Steinkohle</strong><br />
zusammen 24 %) bliebe nach Erdöl<br />
(27 %) und knapp vor Erdgas (23 %)<br />
der zweitwichtigste Energieträger.<br />
Damit würde der PEV im Jahr 2035<br />
zu rund 75 % durch fossile Energieträger<br />
gedeckt – gegenüber dem<br />
heutigen Deckungsbeitrag von über<br />
80 %. Regenerative Energieträger<br />
ohne Wasserkraft, Biomasse und<br />
Müll würden mit 7,5 % die höchste<br />
jährliche Wachstumsrate erzielen.<br />
Alle den Erneuerbaren zuzurechnenden<br />
Energieträger (Wind- und<br />
Wasserkraft, Solar- und Fotovoltaik,<br />
Biomasse und Müll sowie Sonstige)<br />
zusammen kämen auf einen Anteil<br />
von rund 18 %.<br />
Auch bei der weltweiten (Netto-)<br />
Stromerzeugung im Jahr 2035<br />
würden die fossilen Energieträger<br />
nach dem IEA-Referenz-Szenario<br />
mit 56 % noch dominieren. Kohle<br />
würde dabei zwar Anteile verlieren,<br />
wäre aber mit 33 % noch immer<br />
der bedeutendste Energieträger.<br />
Regenerative Energieträger würden<br />
bereits einen Anteil von über 30 %<br />
erreichen können.<br />
Die bedeutendsten Einflussfaktoren<br />
für die Entwicklung von Weltenergieverbrauch<br />
und -stromerzeugung<br />
auf globaler Ebene sind die Dynamik<br />
des globalen Bevölkerungs- und<br />
Wirtschaftswachstums sowie der<br />
Fortschritt der Elektrifizierung.<br />
Nach Statistiken des UN-Bevölkerungsfonds<br />
(UNFPA) ist die Weltbevölkerung<br />
bis Ende Oktober 2011<br />
erstmals über die Marke von 7 Mrd.<br />
Menschen gestiegen. Bis zum Ende<br />
ihres Prognosezeitraums im Jahr<br />
2035 geht die IEA in ihrem Refe-<br />
renz-Szenario von einer Weltbevölkerung<br />
von 8,6 Mrd. aus. Bis 2050,<br />
so rechnet die UN (United Nations)<br />
in ihren World Population Prospects<br />
vor, muss mit einer Zunahme auf<br />
9,3 Mrd. Menschen gerechnet werden.<br />
Das Durchbrechen der Zehn-<br />
Milliarden-Grenze wird zur nächsten<br />
Jahrhundertwende erwartet. Die<br />
Bevölkerung der Industrieländer<br />
bewegt sich bis 2035 annähernd auf<br />
dem Niveau von 1990 (1,3 Mrd.).<br />
Das Wachstum findet ausschließlich<br />
in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
statt.<br />
Ähnlich ist die Situation beim Welt-<br />
wirtschaftswachstum. Einerseits<br />
wächst die Wirtschaft in den Indust-<br />
rieländern nur noch moderat und<br />
Im Jahr 2011 hat sich Deutschlands<br />
Importabhängigkeit bei <strong>Steinkohle</strong><br />
infolge des fortgesetzten Anpassungsprozesses<br />
leicht auf 78 %<br />
erhöht und bei Erdöl und Erdgas<br />
aufgrund moderat gestiegener<br />
Inlandsproduktion leicht auf 86 %<br />
bzw. 97 % verringert. In wenigen<br />
Jahren wird Deutschland bei<br />
<strong>Steinkohle</strong> nach dem Auslaufen des<br />
heimischen <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
komplett auf Importe angewiesen<br />
sein. Bei Erdgas und Erdöl werden<br />
die heimischen konventionellen und<br />
wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte<br />
um das Jahr 2020 herum erschöpft<br />
sein.<br />
Derzeit stark ins öffentliche Interesse<br />
rückt die Möglichkeit der unkonventionellen<br />
Gewinnung von Erdgas<br />
schrumpft bisweilen sogar (zum<br />
Beispiel im Jahr 2009). Andererseits<br />
weisen insbesondere die Schwellenländer<br />
in der Vergangenheit und<br />
auch im IEA-Referenz-Szenario<br />
stetig hohe BIP-Wachstumsraten<br />
bis 2035 auf. 2011 verzeichneten die<br />
Industrienationen ein durchschnittliches<br />
Wirtschaftswachstum von<br />
1,5 %. Wichtige Schwellenländer,<br />
die so genannten BRIC-Staaten<br />
(Brasilien, Russland, Indien und<br />
China), erzielten einen gewogenen<br />
Mittelwert von 5,4 %. Im laufenden<br />
Jahr jedoch scheint sich die<br />
Weltkonjunktur insgesamt deutlich<br />
abzukühlen. Hiervon sind auch die<br />
Wirtschaftsentwicklungen in den<br />
Schwellenländern betroffen, die sich<br />
dadurch etwas gebremst zeigen.<br />
Importabhängigkeit der deutschen Energierohstoffversorgung<br />
aus Ölschieferschichten durch<br />
Fracking. International – vor allem<br />
in den USA – bereits in breiter Anwendung,<br />
bestehen in Deutschland<br />
insbesondere seitens der Politik<br />
große Vorbehalte. So forderte Bayerns<br />
Umweltminister Marcel Huber<br />
in einem Beitrag des Rheinischen<br />
Merkur vom 28. Juni <strong>2012</strong> unter<br />
dem Titel „Umstrittene Erdgasbohrung<br />
– Tickende Zeitbombe“ ein<br />
komplettes Verbot von Fracking in<br />
Deutschland. Dessen ungeachtet<br />
hat die deutsche Bundesanstalt für<br />
Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
(BGR) in einer gesonderten Studie<br />
vom Mai <strong>2012</strong> unter dem Titel<br />
„Abschätzung des Erdgaspotenzials<br />
aus dichten Tongesteinen (Schiefer-