Fernwärmeübergabestionen im ... - Hoval Herzog AG
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Planungshandbuch<br />
Wärmeübergabestationen TransTherm<br />
<strong>Fernwärmeübergabestionen</strong> <strong>im</strong> Heisswassernetz und <strong>im</strong> Dampfnetz,<br />
Wärmedämmung, Service und Wartung, Fernwärmebegriffe
Fernwärme-Übergabestationen<br />
Planungsunterlagen<br />
November 2011<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
<strong>Hoval</strong> TransTherm Giro<br />
• Leistungsbereich: 15-91 kW<br />
• max. Volumenstrom: pr<strong>im</strong>är 2,5 m 3 /h<br />
• max. Volumenstrom: sekundär 3,1 m 3 /h<br />
<strong>Hoval</strong> TransTherm Comfort<br />
• Kompaktstation für Leistungsbereich 9-58 kW<br />
• Integriert 1 Heizungs-Armaturengruppe<br />
1 Ladegruppe<br />
<strong>Hoval</strong> TransTherm CAD<br />
• Anlagespezifische Systemlösungen<br />
• Leistungsbereich 30-5000 kW<br />
3
Inhalt<br />
1. Fernwärmestationen für den Anschluss an Heizwassernetze 3<br />
1.1. Allgemeine Erläuterungen 3<br />
1.2. Anschluss 4<br />
1.2.1. Übergabestation bei indirektem Anschluss 4<br />
1.2.2. Übergabestation bei direktem Anschluss 5<br />
1.3. Wärmeübertrager mit Regelventil und Sicherheitstechnik bei indirektem Anschluss 6<br />
1.4. Heizkreise 8<br />
1.4.1. Heizkreise bei indirektem Anschluss 8<br />
1.4.2. Heizkreise bei direktem Anschluss 9<br />
1.5. Trinkwassererwärmung (TWE) 10<br />
1.5.1. Varianten von Trinkwassererwärmungsvorrangschaltungen 10<br />
1.5.2. Trinkwassererwärmung <strong>im</strong> Speichersystem 12<br />
1.5.3. Trinkwassererwärmung <strong>im</strong> Speicherladesystem 13<br />
1.5.4. Trinkwassererwärmung <strong>im</strong> Durchflusssystem 16<br />
1.5.5. Trinkwassererwärmung vorbereitet 17<br />
1.5.6. Trinkwassererwärmung Zirkulationskreis 17<br />
1.5.7. Regelung der Trinkwassererwärmung mittels Pumpendrehzahlregelung 17<br />
1.6. Modulübersicht direkte Fernwärmestationen 18<br />
1.7. Modulübersicht indirekte Fernwärmestationen 19<br />
2. Fernwärmestationen für den Anschluss an Dampfnetze 20<br />
2.1. Allgemeine Erläuterungen 20<br />
2.2. Wärmeübertragung <strong>im</strong> Rohrbündel-Wärmeübertrager 21<br />
2.2.1. Stationsaufbau und Module 21<br />
2.2.2. Dampfübergabestation 22<br />
2.2.3. Kondensatstrecke 23<br />
2.2.4. Wärmeübertrager mit Sicherheitstechnik 23<br />
2.2.5. Sekundärmodule 24<br />
2.3. Kondensatrückförderanlagen 24<br />
2.3.1. Allgemeine Erläuterungen 24<br />
2.3.2. Kondensatsammel und -rückförderanlage 25<br />
2.3.3. Kondensatrückförderanlage 26<br />
2.3.3.1. Beschreibung des Verfahrens 26<br />
2.3.3.2. Kondensatstrecke <strong>im</strong> Übergabemodul integriert 27<br />
2.3.3.3. Kondensatstrecke als autarke Anlage 28<br />
3. Wärmedämmung 30<br />
3.1. PUR-Isolierkörper 30<br />
3.1.1. Verarbeitung und Montage 30<br />
3.1.2. Technische Daten 31<br />
3.2. Wärmedämmung mit Mineralwolldämmstoffen 31<br />
4. Service und Wartung 32<br />
4.1. <strong>Hoval</strong> Service-Kompetenz durch geschulte Profis 32<br />
4.2. Wartung und Instandhaltung 32<br />
4.2.1. Wartungsarbeitem 32<br />
5. Fernwärmebegriffe 34
1. Fernwärmestationen für den Anschluss an<br />
Heizwassernetze<br />
Technische Beschreibung<br />
1.1. Allgemeine Erläuterungen<br />
Fernwärmestationen der Firma <strong>Hoval</strong> werden als kompakte Einheit gefertigt. Sie<br />
enthalten alle erforderlichen Baugruppen zum Anschluss der Gebäudesysteme an<br />
das Heizwassernetz. Die Projektierung und Fertigung der Stationen erfolgt nach den<br />
einschlägigen Vorschriften und Richtlinien für Fernwärmeanschlüsse, insbesondere:<br />
• den technischen Anschlussbedingungen des jeweiligen Versorgungsunternehmens<br />
• den zutreffenden DIN und den Richtlinien der <strong>AG</strong>FW<br />
• der Druckgeräterichtlinie<br />
Die Firma <strong>Hoval</strong> ist in der Lage, individuell auf die bestehenden Temperatur- und<br />
Druckprogramme des Kunden eingehend, die für ihn kostengünstigste und wirtschaftlichste<br />
Variante zu fertigen.<br />
Bei der Planung von Neuanlagen stehen wir unseren Kunden, bei der Auswahl dieser<br />
wichtigen Anlagenparameter, gern zur Seite. In einer Angebotsanfrage ist bei der<br />
Angabe der Anlagenparameter grosse Sorgfalt zu üben, da diese entscheidenden<br />
Einfluss auf Preis und Leistung der Anlage haben.<br />
Auf spezielle Kundenwünsche gehen wir mit grosser Flexibilität ein. Besonderen Wert<br />
legen wir auf platzsparende und kompakte Bauweise, die übersichtlich und bedienungsfreundlich<br />
ist. Diese Bauweise ermöglicht dem Kunden eine opt<strong>im</strong>ale Raumausnutzung<br />
am Montageort.<br />
In allen Konstruktionsvarianten unserer Stationen ist die Zugänglichkeit aller Bauteile<br />
und Bedienungselemente von einer Seite (davorstehend von vorn) gewährleistet, so<br />
dass auch nach der Montage die opt<strong>im</strong>ale Servicefreundlichkeit erhalten bleibt.<br />
Stationen mit sehr grossen Wärmeübertragungsleistungen (mehrere Megawatt) oder<br />
mit umfangreichen sekundärseitigen Baugruppen (Verteiler für zahlreiche Heizkreise)<br />
werden in Module zerlegbar auf mehreren Montagerahmen gefertigt. Standardmässig<br />
bestehen die Stationen <strong>im</strong> Wesentlichen aus folgenden Funktionsgruppen:<br />
• Übergabestation<br />
• Wärmeübertrager mit Vorregelung und den Sicherheitseinrichtungen<br />
• einen oder mehrere Heizkreise<br />
• Trinkwassererwärmung<br />
• Regelungstechnik<br />
• automatische oder manuelle Nachfüllstrecke (optional)<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
5
Abbildung 1.1: Fernwärmeanschluss mit<br />
Übergabestation für indirekte<br />
Anschlüsse<br />
6<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Durchgangsventil<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
Wärmezählerpassstück<br />
Anschluss Druckhaltung<br />
Temperaturfühler<br />
Thermometer<br />
Kugelhahn<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Schmutzfänger<br />
Wärmetauscher<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Differenzdruckregler<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
1.2. Anschluss<br />
1.2.1. Übergabestation bei indirektem Anschluss<br />
Die Übergabestation ist die Schnittstelle zwischen dem Fernwärmenetz und der<br />
Kundenanlage. Sie wird entsprechend den technischen Anschlussbedingungen (TAB)<br />
des jeweiligen Fernwärmeversorgungsunternehmens ausgelegt. Sind keine konkreten<br />
TAB's verfügbar, erfolgt der Aufbau standardmässig wie nachstehend erläutert wird.<br />
Der Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgt, in der Regel, über absperrbare Kugelhähne,<br />
so dass zu Wartungs-, Einstell- bzw. Reparaturarbeiten die Anlage ohne grossen<br />
Aufwand vom Netz getrennt werden kann. Im Vorlauf befinden sich ein Rohrfedermanometer<br />
zur Anzeige des statischen Vorlaufdrucks, ein Thermometer zur<br />
Vorlauftemperaturanzeige ein Füll- und Entleerungshahn sowie ein Schmutzfilter.<br />
Eine Tauchhülsenmuffe für den Vorlauftemperaturfühler des Wärmezählers ist entsprechend<br />
den Einbauvorschriften des jeweiligen Wärmezählerherstellers montiert.<br />
Im Rücklauf befinden sich ein Rohrfedermanometer zur Anzeige des statischen Rücklaufdrucks,<br />
ein Thermometer zur Rücklauftemperaturanzeige, eine Tauchhülsenmuffe<br />
für den Rücklauffühler des Wärmezählers sowie ein Füll- und Entleerungshahn. Für<br />
den Durchflussensor des Wärmezählers ist ein Passstück vorgesehen. Wenn der<br />
Rücklauffühler <strong>im</strong> Wärmezähler integriert ist entfällt die Tauchhülsenmuffe. Des<br />
Weiteren sind <strong>im</strong> Rücklauf standardmässig ein kombinierter Differenzdruckregler mit<br />
Volumenstrombegrenzung einschliesslich der notwendigen Impulsleitung zum Pr<strong>im</strong>är-<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Abbildung 1.2: Fernwärmeanschluss mit<br />
Übergabestation für direkte Anschlüsse<br />
Druckminderventil<br />
Überströmventil<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
Wärmezählerpassstück<br />
Anschluss Druckhaltung<br />
Temperaturfühler<br />
Thermometer<br />
Kugelhahn<br />
Schmutzfänger<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Differenzdruckregler und Volumenstrombegrenzer<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
vorlauf und ein weiteres Rohrfedermanometer zur Anzeige des Drucks vor dem Differenzdruckregler<br />
(zur Einstellung des Differenzdruckreglers) montiert.<br />
1.2.2. Übergabestation bei direktem Anschluss<br />
Der Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgt über absperrbare Kugelhähne, so dass<br />
zu Wartungs-, Einstell- bzw. Reparaturarbeiten die Anlage ohne grossen Aufwand<br />
vom Netz getrennt werden kann.<br />
Im Vorlauf befinden sich ein Rohrfedermanometer zur Anzeige des statischen Vorlaufdrucks,<br />
ein Thermometer zur Vorlauftemperaturanzeige ein Füll- und Entleerungshahn<br />
sowie ein Schmutzfilter. Eine Tauchhülse für den Vorlauftemperaturfühler des<br />
Wärmezählers ist entsprechend den Einbauvorschriften des jeweiligen Herstellers<br />
montiert. Im Rücklauf befinden sich ein Rohrfedermanometer zur Anzeige des<br />
Fernwärmenetz<br />
VL<br />
RL<br />
statischen Rücklaufdruckes, ein Thermometer zur Rücklauftemperaturanzeige, eine<br />
Tauchhülsenmuffe für den Rücklauffühler des Wärmezählers sowie ein Füll- und<br />
Entleerungshahn.<br />
Für den Durchflusssensor des Wärmezählers ist ein Passstück vorgesehen. Wenn<br />
dieser Rücklauffühler <strong>im</strong> Wärmezähler integriert ist, entfällt die Tauchhülsenmuffe.<br />
Des Weiteren sind <strong>im</strong> Rücklauf standardmässig ein kombinierter Differenzdruck- und<br />
Volumenstromregler einschliesslich der notwendigen Impulsleitung zum Pr<strong>im</strong>ärvorlauf<br />
und ein weiteres Rohrfedermanometer zur Anzeige des Druckes davor (zur Einstellung<br />
des Differenzdruckreglers) montiert. Die sicherheitstechnische Ausrüstung erfolgt<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
7
Abbildung 1.3: Wärmeübertrager mit Vorregelung<br />
und Sicherheitseinrichtungen<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Temperaturfühler<br />
Volumenstromregler mit Motorstellenventil<br />
und Stellenantrieb ohne SF<br />
Schmutzfänger<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
8<br />
entsprechend den Vorgaben der DIN 4747-1. In Abhängigkeit der Fernwärmenetzparameter<br />
ergeben sich für die sicherheitstechnische Ausrüstung verschiedene<br />
Forderungen. Ist der zulässige Betriebsüberdruck der Hausanlage gleich oder grösser<br />
als der max<strong>im</strong>ale Fernwärmenetzdruck, ist eine Druckminderung oder Druckabsicherung<br />
in der Hausstation nicht erforderlich. Übersteigt jedoch der max<strong>im</strong>ale Netzdruck<br />
den zulässigen Betriebsdruck der Hausanlage, so hat vor der Hausanlage eine<br />
Druckminderung zu erfolgen, und die Hausanlage ist gegen ein Überschreiten des<br />
zulässigen Betriebsüberdruckes abzusichern. Die Absicherung kann mittels eines<br />
Sicherheitsventils oder Sicherheitsüberströmventils, in Verbindung mit einem Sicherheitsabsperrventil<br />
erfolgen.<br />
1.3. Wärmeübertrager mit Regelventil und Sicherheitstechnik bei indirektem<br />
Anschluss<br />
Mittels dieser Baugruppe erfolgt die hydraulische Trennung zwischen Pr<strong>im</strong>är- und<br />
Sekundäranlage. Zum Einsatz kommen hauptsächlich kupfergelötete Plattenwärmeübertrager<br />
aus Edelstahl. Diese Übertrager zeichnen sich durch hohe Übertragungsleistungen<br />
bei geringem Volumen aus.<br />
Die Regelung der Sekundärvorlauftemperatur erfolgt mittels des Temperaturregelventils<br />
<strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>ärvorlauf. Dabei erfasst der Sekundärvorlauftemperaturfühler den Temperaturistwert,<br />
und der Ventilantrieb erhält dann über die Regelung die notwendigen<br />
Stell<strong>im</strong>pulse zum Ausregeln der Sekundärtemperatur. Der Pr<strong>im</strong>ärrücklauftemperaturfühler<br />
erfasst die Fernwärmerücklauftemperatur. In Abhängigkeit des eingesetzten<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Reglerfabrikats ist somit eine feste oder auch gleitende Begrenzung der Rücklauftemperatur<br />
des Pr<strong>im</strong>ärmediums möglich. Der Antrieb des Stellventils ist mit einer<br />
Sicherheitsfunktion ausgerüstet, die auf die Sicherheitseinrichtungen wirken. Bei<br />
Auslösung einer Sicherheitseinrichtung oder auch bei Netzspannungsausfall schliesst<br />
der Antrieb das Ventil, stromlos, gegen den vollen Systemdruck.<br />
Die sicherheitstechnische Ausrüstung wird entsprechend den Forderungen in der<br />
DIN 4747-1 realisiert. Sicherheitsventil, Temperaturregler, Sicherheitstemperaturwächter,<br />
Druckwächter und -begrenzer werden für die zutreffenden Einsatzfälle oder<br />
auf Kundenwunsch eingesetzt.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
9
Abbildung 1.4: vorgeregelter und<br />
geregelter Heizkreis<br />
10<br />
Manometer mit<br />
Druckstossminderer<br />
Dreiwegventil mit Stellantrieb<br />
Schmutzfänger<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Umwälzpumpe<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
1.4. Heizkreise<br />
1.4.1. Heizkreise bei indirektem Anschluss<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärmestationen können je nach Ausstattungsgrad und Rohrnennweiten mit<br />
mehreren Heizkreisen auf einem Montagerahmen gefertigt und geliefert werden. Umfangreichere<br />
Heizkreisverteiler bzw. Trinkwassererwärmungsmodule werden anschlussfertig<br />
auf separaten Rahmen montiert. Auf der Baustelle vor Ort müssen diese dann lediglich<br />
ausgerichtet und an die vorbereiteten Rohrstutzen angeschlossen werden.<br />
Die Sekundärheizkreise können für vorgeregelte oder geregelte Fahrweise vorgesehen<br />
werden. Ein vorgeregelter Heizkreis besteht aus der Heizkreisumwälzpumpe,<br />
Heizkreis<br />
vorgeregelt<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Heizkreis<br />
geregelt<br />
VL RL VL<br />
RL
Abbildung 1.5: Heizkreismodule mit Vorlauftemperaturregelung<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
Durchgangsventil<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Schmutzfänger<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Umwälzpumpe<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Rückschlagklappe, Absperrarmaturen und Thermometer <strong>im</strong> Vor- und Rücklauf. Heizkreise<br />
für geregelte Fahrweise enthalten zusätzlich Dreiwegemischventil sowie einen<br />
Temperaturfühler zur Erfassung der Heizkreisvorlauftemperatur.<br />
1.4.2. Heizkreise bei direktem Anschluss<br />
Die Regelung der Heizkreisvorlauftemperatur kann entweder als Einspritzschaltung<br />
oder als Be<strong>im</strong>ischschaltung erfolgen (Abbildung 1.5). Welche Variante zum Einsatz<br />
kommt, ist abhängig von den Fernwärmenetzparametern.<br />
Die Einspritzschaltung wird verwendet, wenn am Fernwärmenetz ein ausreichend<br />
hoher Differenzdruck zur Verfügung steht. Bei Überschreiten des Heizkreisvorlauf-<br />
Einspritzschaltung<br />
gleitende Fahrweise<br />
nach der Aussen<br />
oder Raumtemperatur<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Be<strong>im</strong>ischschaltung<br />
gleitende Fahrweise<br />
nach der Aussen<br />
oder Raumtemperatur<br />
Heizkreis Heizkreis<br />
VL RL VL RL<br />
11
12<br />
temperatursollwertes erhält das Durchgangsventil <strong>im</strong> Heizkreisvorlauf einen ZU- Impuls.<br />
Dadurch wird der Zulauf durch den Vorlauf gedrosselt und somit mehr Volumenstrom<br />
über die Kurzschlussstrecke von Heizkreisrücklauf realisiert. Bei Unterschreiten des<br />
Heizkreisvorlauftemperatursollwertes öffnet das Durchgangsventil und durch den anliegenden<br />
Differenzdruck gelangt mehr Vorlaufwasser in den Heizkreisvorlauf. Wenn<br />
erforderlich, wird der Stellantrieb des Durchgangsventils mit einer Sicherheitsfunktion<br />
ausgerüstet und die entsprechenden Sicherheitseinrichtungen aufgeschaltet.<br />
Die Be<strong>im</strong>ischschaltung findet Anwendung, wenn durch das Fernwärmenetz nur sehr<br />
geringe Differenzdrücke zu Verfügung stehen. Über das Dreiwegemischventil wird<br />
eine Rücklaufbe<strong>im</strong>ischung realisiert. Eine Sicherheitsfunktion kann bei dieser Schaltungsvariante<br />
nur durch nicht Typengeprüfte Ventil-Stellantrieb-Kombinationen realisiert<br />
werden. Die Ausstattungsmöglichkeiten der Heizkreise sind identisch mit den<br />
Heizkreisen bei indirektem Anschluss.<br />
1.5. Trinkwassererwärmung (TWE)<br />
Folgende fernwärmespezifische Punkte sind bei der Wahl des TWE-Systems zu<br />
beachten:<br />
• Vorgaben der TAB, z.B. Anschlussart, Systemwahl<br />
• niedrigste Vorlauftemperatur des Fernwärmenetzes<br />
• max<strong>im</strong>al zulässige FW-Rücklauftemperatur bei TRmax TWE für die Auslegung des<br />
Systems (Die TRmax bei TWE kann je nach TAB von der TRmax abweichen.)<br />
• Berechnung der zur Verfügung stehenden Leistung bei niedrigster Vorlauftemperatur,<br />
eingestelltem Volumenstrom und TRmax bei TWE<br />
• gegebenenfalls Auswahl des TWE-Systems unter Berücksichtigung der max<strong>im</strong>al<br />
möglichen Fernwärmerücklaufauskühlung (Ermittlung der tatsächlichen Leistung)<br />
bei Speichersystemen ist die Bedarfskennzahl NL nach DIN 4708<br />
• für die Heizmitteltemperaturen 80/60 °C ausgewiesen. Bei abweichenden Parametern<br />
muss die NL-Zahl neu berechnet werden.<br />
1.5.1. Varianten von Trinkwassererwärmungsvorrangschaltungen<br />
Bei modernen Heizungsanlagen ist die Anschlussleistung gleich der Heizlastleistung<br />
oder der Heizlastleistung plus notwendige Aufschläge für die TWE. Diese Aufschläge<br />
sind aber nicht so hoch wie die Leistung der Trinkwassererwärmung. Deshalb sind für<br />
den Betrieb der Fernwärmestation verschiedene Vorrangschaltungen der TWE erforderlich.<br />
Dabei ist jedoch zu beachten, dass die entsprechenden technischen Voraussetzungen<br />
an der Station vorgesehen werden.<br />
Variante 1: absoluter Vorrang der TWE<br />
Solange eine Trinkwassererwärmung erfolgt, wird der Heizkreis abgeschaltet. Im<br />
Bedarfsfall kann die Heizung nach 20 Minuten TWE-Ladung wieder für 10 Minuten<br />
eingeschalten werden (Zwischenheizung). Der Anschlussleistung der Station ergibt<br />
sich aus der höheren Leistung (Heizlast oder TWE-Leistung). Zusätzliche sekundärseitige<br />
Stellglieder sind nicht notwendig (gilt nur bei einem Heizkreis). Diese Art der<br />
Vorrangschaltung wird am häufigsten bei Einfamiliemhäusern angewendet.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Variante 2: kein Vorrang der TWE<br />
Die Trinkwassererwärmung und der Heizkreis werden parallel betrieben. Bei Trinkwassererwärmung<br />
werden vorgeregelte Heizkreise mit der gleichen Vorlauftemperatur<br />
betrieben wie die TWE. Die Anschlussleistung der Station summiert sich aus Heizlast<br />
und TWE-Leistung. Diese Variante wird nur bei Eigenhe<strong>im</strong>en mit geringer<br />
Heizlast oder Objekten mit durchgehenden 100%igen Betrieb der Heizung eingesetzt.<br />
Variante 3: zeitabhängig Vorrang der TWE<br />
Es erfolgt eine parallele Versorgung des Heizkreises und der TWE über eine einstellbare<br />
Zeit. Wird der Trinkwarmwassersollwert in dieser Zeit nicht erreicht, schaltet der<br />
Regler den Heizkreis für 10 Minuten ab. Diese Art der Vorrangschaltung sollte nicht<br />
Grundlage einer Planung sein. Sie dient in der Praxis der regelungstechnischen Opt<strong>im</strong>ierung<br />
von Fernwärmestationen.<br />
Variante 4: reduzierter Heizkreisbetrieb bei TWE<br />
Während der Trinkwassererwärmung wird der Heizkreis, nach Ablauf einer Zeitspanne<br />
und anstehender Regelabweichung <strong>im</strong> TWE-Kreis, auf das Temperaturniveau<br />
der Nichtnutzungszeiten abgesenkt oder der Sollwert des Heizkreises wird minütlich<br />
bis auf 5 °C reduziert. Es muss mindestens der Heizkreis mit einem Regelventil ausgerüstet<br />
sein.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
13
Abbildung 1.6: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Speicher mit Heizregister an die<br />
Hausanlage angeschlossen<br />
Abbildung 1.7: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Speicher mit Heizregister an das<br />
Fernwärmenetz angeschlossen<br />
14<br />
Rückschlagventil<br />
Volumenstrombegrenzer<br />
Umwälzpumpe<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Durchgangsventil<br />
Rückschlagventil<br />
Volumenstrombegrenzer<br />
Umwälzpumpe<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
1.5.2. Trinkwassererwärmung <strong>im</strong> Speichersystem<br />
Dieses Prinzip der TWE ist eine kostengünstige Lösung zur Versorgung von Eigenhe<strong>im</strong>en<br />
und Mehrfamilienhäusern sowie Bürogebäuden mit erwärmten Trinkwasser.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
TWW<br />
Z<br />
TWK<br />
TWW<br />
Z<br />
TWK
Abbildung 1.8: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Speicherladeprinzip mit Pufferspeicher<br />
an die Hausanlage angeschlossen<br />
(Mischer = Option)<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
1.5.3. Trinkwassererwärmung <strong>im</strong> Speicherladesystem<br />
Dieses Prinzip ist eine Kombination von Durchfluss- und Speichersystem. Die TWE<br />
erfolgt mittels Wärmeübertragung in einem Wärmeübertrager. Im Normalfall werden<br />
gelötete Plattenwärmeübertrager, bei Sonderbedingungen auch Rohrbündelwärmeübertrager<br />
eingesetzt.<br />
Der Wärmeübertrager lädt einen Pufferspeicher mit erwärmtem Trinkwasser. Wenn<br />
der Temperaturfühler (Ein) <strong>im</strong> Speicher unter den Sollwert sinkt wird das System beladen.<br />
Dabei fördert die Speicherladepumpe das kalte Wasser aus dem tiefsten Punkt<br />
des Speichers zum Wärmeübertrager. Dort wird das Wasser auf die vorgegebene<br />
Speicherladetemperatur erwärmt. Das erwärmte Trinkwasser wird oben in den Speicher<br />
eingeleitet und schichtet den Speicher somit von oben nach unten bis der Temperaturfühler<br />
(Aus) seinen Sollwert erreicht hat. Be<strong>im</strong> Entladen strömt kaltes Trinkwasser<br />
von unten in den Speicher und erwärmtes Trinkwasser wird oben aus dem<br />
Speicher entnommen. Das Be- und Entladen des Speichers kann auch gleichzeitig<br />
erfolgen.<br />
Heizung Speicherladekreis<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Warmwasser<br />
Speicheranschluss<br />
Kaltwasser<br />
15
Abbildung 1.9: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Speicherladeprinzip mit Pufferspeicher<br />
an das Heizwassernetz angeschlossen<br />
16<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Rückschlagventil<br />
Durchgangsventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Einspritzschaltung<br />
Notstellfunktion (wenn erforderlich)<br />
Be<strong>im</strong>ischschaltung<br />
Notstellventil (wenn erforderlich)<br />
Bei erhöhter Wasserhärte <strong>im</strong> Trinkwasser wird die pr<strong>im</strong>äre Ladetemperatur des<br />
Wärmeübertragers auf 65 °C bis 70 °C begrenzt, so dass Verkalkungserscheinungen<br />
<strong>im</strong> Wärmeübertrager min<strong>im</strong>iert werden. Dazu wird die Vorlauftemperatur mittels Rücklaufbe<strong>im</strong>ischung<br />
geregelt. In der Fernwärmestation befindet sich ein Ladekreis pr<strong>im</strong>är<br />
mit einem Durchgangsventil, Absperrarmaturen und Thermometern oder ein Ladekreis<br />
sekundär als vorgeregelter oder geregelter Heizkreis, sowie die erforderliche<br />
Regelungstechnik.<br />
Der Speicherladekreis, auf der Sekundärseite des Wärmeübertragers, besteht aus<br />
der Umwälzpumpe, der Rückschlagarmatur, der Volumenstrombegrenzungsarmatur,<br />
dem Sicherheitsventil, dem Speicherladekreis-Vorlauftemperaturfühler, dem Sicher-<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Abbildung 1.10: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Speicherladeprinzip mit Pufferspeicher<br />
und Heizkreisrücklaufauskühlung<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Schmutzfänger<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
heitstemperaturwächter (bei Bedarf), den Absperrarmaturen und dem Thermometer.<br />
Bei Bedarf können ein Rohrfedermanometer und ein zweites Thermometer montiert<br />
werden. Speicher, Speichertemperaturfühler und Zirkulationskreis können als Zubehör<br />
mitgeliefert werden.<br />
Eine Sonderform des Speicherladesystems ist die Ausführung mit Heizkreisrücklaufauskühlung.<br />
Bei gleichem Material- und Montageaufwand wird durch das zusätzliche<br />
Absenken der Heizkreisrücklauftemperatur eine effektivere Ausnutzung der Wärmeenergie<br />
des Pr<strong>im</strong>ärmediums erreicht.<br />
VL RL<br />
Heizung<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Speicherladekreis<br />
Warmwasser<br />
Speicheranschluss<br />
Kaltwasser<br />
17
Abbildung 1.11: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Durchflussprinzip<br />
18<br />
Schmutzfänger<br />
Rückschlagventil<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
1.5.4. Trinkwassererwärmung <strong>im</strong> Durchflusssystem<br />
Dieses Prinzip der Trinkwassererwärmung ist sehr platzsparend, da der Pufferspeicher<br />
entfällt. Der Wärmeübertrager muss jedoch entsprechend grösser ausgelegt<br />
werden (Auslegung des Wärmeübertragers für Spitzenleistung). Verstärkt wird das<br />
Durchflusssystem auch zur Legionellenprophylaxe eingesetzt.<br />
Bei der TWE <strong>im</strong> Durchflusssystem wird die Zirkulation permanent wieder auf 60 °C<br />
erwärmt. Die Zirkulation wird in die Trinkwasserleitung vor den Wärmeübertrager eingebunden.<br />
Bei Sondersystemen mit zwei Wärmeübertragern (Vorwärmer und Nachwärmer)<br />
wird die Zirkulation zwischen die Wärmeübertrager eingebunden. Grundsätzlich<br />
ist für die TWE <strong>im</strong> Durchflusssystem ein geeigneter DDC-Regler und ein direkter<br />
Temperaturfühler <strong>im</strong> Medium (ohne Tauchhülse) erforderlich. Von Vorteil ist ein Durchflussmeldung<br />
<strong>im</strong> Trinkwasser die der DDC-Regler verarbeiten kann.<br />
In der Fernwärmestation befindet sich ein Ladekreis pr<strong>im</strong>är mit einem Durchgangsventil,<br />
Absperrarmaturen und Thermometern oder ein Ladekreis sekundär als geregelter<br />
Heizkreis, sowie die erforderliche Regelungstechnik. Der Durchflusskreis, auf<br />
der Sekundärseite des Wärmeübertragers, besteht aus der Rückschlagarmatur, dem<br />
Durchflussschalter, dem Sicherheitsventil, dem Durchflusskreisvorlauf-Temperaturfühler,<br />
dem Sicherheitstemperaturwächter (bei Bedarf), den Absperrarmaturen und<br />
dem Thermometer. Bei Bedarf können Rohrfedermanometer und ein zweites Thermometer<br />
montiert werden. Der Zirkulationskreis besteht aus der Absperrarmatur, der<br />
Umwälzpumpe, der Rückschlagarmatur, Volumenstrombegrenzungsarmatur und dem<br />
Thermometer.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Warmwasser<br />
Zirkulation<br />
Kaltwasser
Abbildung 1.12: Trinkwassererwärmung<br />
<strong>im</strong> Speicherladeprinzip mittels drehzahlgeregelterWärmeübertragererladepumpe<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
1.5.5. Trinkwassererwärmung vorbereitet<br />
Wenn in einer Fernwärmestation eine TWE vorbereitet ist sind für den hydraulischen<br />
Anschluss Abgänge vorgesehen und die Regelung ist für die TWE vorbereitet.<br />
1.5.6. Trinkwassererwärmung Zirkulationskreis<br />
Für die Trinkwassererwärmungssysteme kann auf Wunsch ein Zirkulationskreis mitgeliefert<br />
werden. Dieser besteht aus der Absperrarmatur, der Umwälzpumpe, der<br />
Rückschlagarmatur, Volumenstrombegrenzungsarmatur und dem Thermometer.<br />
1.5.7. Regelung der Trinkwassererwärmung mittels Pumpendrehzahlregelung<br />
In den bisher vorgestellten Varianten zur Warmwasserbereitung mit Wärmeübertragern<br />
erfolgt die Regelung der Warmwassertemperatur durch den Einsatz von Dreiwegeventilen<br />
oder Durchgangsventilen.<br />
Eine weitere ist die Wärmeübertragerladetemperatur durch eine elektronische, stufenlose<br />
Dehzahlregelung durch die Wärmeübertragerladepumpe. In Abhängigkeit der<br />
Warmwassertemperatur wird dabei der Pr<strong>im</strong>ärvolumenstrom des Wärmeübertragers<br />
über die Pumpendrehzahl verzögerungsfrei beeinflusst und somit schnell auf Temperaturschwankungen<br />
<strong>im</strong> Warmwasserkreis reagiert. Die kurze Reaktionszeit wirkt sich<br />
besonders günstig be<strong>im</strong> Beginn des Ladeprozesses (keine Verzögerungszeiten durch<br />
langsam öffnende Ventile) aus. Weitere Vorteile ergeben sich aus dem vereinfachten<br />
hydraulischen Aufbau der Stationen und damit geringerer Störanfälligkeit und geringerem<br />
Wartungsaufwand. Ein zusätzlicher positiver Effekt ist die Energieeinsparung, da<br />
nur so viel Heizwasser befördert wird wie zur Warmwassererwärmung notwendig ist.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
elektronische<br />
Drehzahlregelung<br />
nach der Warmwassertemperatur<br />
Warmwasser<br />
Speicheranschluss<br />
Kaltwasser<br />
19
Fernwärme-Kompaktstation–<br />
direkter Anschluss<br />
20<br />
Druckminderventil<br />
Membran-<br />
Sicherheitsventil<br />
Volumenstrombegrenzer<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
Differenzdruckregler<br />
Durchgangsventil<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Schmutzfänger<br />
Wärmezählerpassstück<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Aussentemperaturfühler<br />
1.6. Modulübersicht direkte Fernwärmestationen<br />
Heizkreismodule mit<br />
Vorlaufstemperaturregelung<br />
Fernwärmeanschluss mit Übergabestrecke<br />
und Druckanpassung bzw. -absicherung<br />
Speicher mit Heizregister<br />
Aussentemperaturfühler Steuerungs- und<br />
Regeltechnik<br />
TWW<br />
Z<br />
Be<strong>im</strong>ischschaltung<br />
Einspritzschaltung<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
TWK<br />
gleitende Fahrweise<br />
gleitende Fahrweise<br />
nach der Aussen-<br />
nach der Aussenoder<br />
Raumtemperatur<br />
oder Raumtemperatur<br />
Heizkreis Heizkreis<br />
VL RL VL RL<br />
Pufferspeicher<br />
TWW<br />
VL RL VL RL VL RL VL RL<br />
Fernwärmenetz Fernwärmenetz Fernwärmenetz Fernwärmenetz<br />
Z<br />
TWK
Fernwärme-Kompaktstation–<br />
indirekter Anschluss<br />
Anschluss Druckhaltung<br />
Magnetventil<br />
Volumenzähler<br />
Systemtrenner<br />
Sicherheitsdruckbegrenzer<br />
Membran-<br />
Sicherheitsventil<br />
Volumenstrombegrenzer<br />
Manometer mit<br />
Druckstossminderer<br />
Differenzdruckregler<br />
Durchgangsventil<br />
Dreiwegventil<br />
mit Stellantrieb<br />
Schmutzfänger<br />
Wärmezählerpassstück<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Umwälzpumpe<br />
Thermometer<br />
Temperaturfühler<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Aussentemperaturfühler<br />
1.7. Modulübersicht indirekte Fernwärmestationen<br />
Speicher mit Heizregister<br />
TWW<br />
Heizkreismodule<br />
Fernwärmeanschluss mit Übergabestrecke<br />
und Druckanpassung bzw. -absicherung<br />
Heizkreis<br />
geregelt<br />
Heizkreis<br />
vorgeregelt<br />
VL RL<br />
Z<br />
TWK<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Pufferspeicher<br />
TWW<br />
Z<br />
VL RL VL RL<br />
Fernwärmenetz Fernwärmenetz<br />
TWK<br />
Nachfüllautomat<br />
PN16<br />
Sekundenrücklauf<br />
Nachfüllstrecke<br />
PN16<br />
Nachfüllautomat<br />
PN25<br />
Sekundenrücklauf<br />
Nachfüllstrecke<br />
PN25<br />
Nachfüllautomat<br />
Trinkwasser<br />
Sicherungs- und<br />
Regeltechnik<br />
Aussentemperaturfühler<br />
Sekundenrücklauf<br />
21
22<br />
2. Fernwärmestationen für den Anschluss an<br />
Dampfnetze<br />
Die Stationen sind konzipiert für den indirekten Anschluss von Wohnbauten oder<br />
Industriegebäuden an Dampf-Fernwärmenetze. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die<br />
Auskopplung von Wärmeenergie aus Industrieprozessen zur Eigen- oder Fernwärmeversorgung<br />
mit Heizenergie und Warmwasser. Die Projektierung und Fertigung der<br />
Stationen erfolgt nach den einschlägigen Vorschriften und Richtlinien für Fernwärmeanschlüsse,<br />
insbesondere:<br />
• der Druckgeräterichtlinie 97/23/EG und Maschinenrichtlinie 98/37/EG<br />
• der Energieeinsparverordnung<br />
• den zutreffenden DIN und VDE-Vorschriften<br />
• den Richtlinien der <strong>AG</strong>FW<br />
• den Richtlinien der DVGW<br />
• den technischen Anschlussbedingungen (TAB ) des jeweiligen Versorgungsunternehmens<br />
Die Firma <strong>Hoval</strong> ist in der Lage, individuell auf die bestehenden Temperatur- und<br />
Druckprogramme des Kunden eingehend, die für ihn kostengünstigste und wirtschaftlichste<br />
Variante zu fertigen. Be<strong>im</strong> Aufbau von Neuanlagen stehen wir bei der Auswahl<br />
dieser wichtigen Anlagenparameter gern zur Verfügung. In einer Angebotsanfrage ist<br />
bei der Angabe der Anlagenparameter grosse Sorgfalt zu üben, da diese entscheidenden<br />
Einfluss auf Preis und Leistung der Anlage haben. Auf spezielle Kundenwünsche<br />
gehen wir mit grosser Flexibilität ein.<br />
Besonderen Wert legen wir auf kompakte Bauweise, die übersichtlich und bedienungsfreundlich<br />
bleibt. Die Stationen werden in Wandaufstellung (Standmontagerahmen)<br />
gefertigt. Alle Bauteile und Regelungselemente sind von vorn bedienbar, so<br />
dass auch die Servicefreundlichkeit gegeben ist.<br />
• Merkmale und Optionen<br />
• anschlussfertig montiert und komplett elektrisch verdrahtet<br />
• durch Kompaktbauweise hohe Übertragungsleistungen auf kleinem Raum<br />
• min<strong>im</strong>aler rohrtechnischer und elektrischer Montageaufwand<br />
• Systemtrennung mit stehenden Rohrbündelwärmeübertragern<br />
• beinhaltet alle notwendigen Mess-, Regelungs- und Sicherheitseinrichtungen<br />
• Steuerung mittels flexiblen multifunktionellen Regelsystemen<br />
• Einsatz von Armaturen und Regelgeräten der führenden Markenhersteller<br />
• Berücksichtigung individueller Ansprüche durch projektbezogene Planung und Fertigung<br />
• vielfältige Optionen und Sonderausstattungen verfügbar<br />
• Sonderanfertigung: Station zur späteren Umrüstung auf Heizwassernetz vorbereitet<br />
(erfordert nur den Umbau der Pr<strong>im</strong>ärübergabestrecke und des Vorregelventils)<br />
2.1. Allgemeine Erläuterungen<br />
Auch wenn er nach und nach den Vorteilen einer modernen industriellen Fernwärmeversorgung<br />
mit Heisswassernetzen weichen muss, es gibt ihn noch den guten alten<br />
Dampf. Er tritt auf als Restwärme aus der Wärme-Kraft-Kopplung, Abwärme aus tech-<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
nologischen Prozessen oder Wärmeträger aus bestehenden Dampfnetzen und kann<br />
mittels <strong>Hoval</strong> Dampfstationen effektiv für Wärmeversorgung oder Trinkwassererwärmung<br />
genutzt werden.<br />
Darin sehen wir als Hersteller von Fernwärme-Kompaktstationen die Herausforderung,<br />
unsere Produkte auch in diesem Bereich ständig weiterzuentwickeln und unsere<br />
langjährigen Berufserfahrungen weiterhin in den Dienst unserer Kunden zu stellen.<br />
<strong>Hoval</strong> fertigt komplette Fernwärme-Kompaktstationen, in modularer Bauweise, und<br />
erfüllt damit die Funktionen der<br />
• Übergabe der Wärmeenergie vom Fernwärmeversorgungsunternehmen an die<br />
Gebäudeversorgungstechnik, genannt Übergabemodul<br />
• bedarfsgerechte Aufbereitung und Verteilung der Wärme in der Gebäudeversorgungstechnik,<br />
genannt Sekundärmodul<br />
2.2. Wärmeübertragung <strong>im</strong> Rohrbündel-Wärmeübertrager<br />
2.2.1. Stationsaufbau und Module<br />
Die Stationen werden für den Anschluss von Hausanlagen an Dampffernwärmenetze<br />
eingesetzt und sind für den ständigen Betrieb als Dampf/Wasser-Übertragerstation<br />
konzipiert. Die Wärmeübertragung auf die Sekundäranlage erfolgt <strong>im</strong> Rohrbündelwärmeübertrager.<br />
Die Sekundärseite kann je nach Bedarf und Kundenwunsch mit einem<br />
oder mehreren Heizkreisen (geregelte und vorgeregelte Heizkreise) ausgerüstet werden.<br />
Des weiteren können Trinkwassererwärmungssysteme (Speichersystem, Speicherladesystem)<br />
integriert werden.<br />
Die Stationen werden als Kompaktstation einschliesslich Regelungstechnik auf einem<br />
Montagerahmen montiert. Bei sehr hohen Übertragungsleistungen werden die<br />
Module separat gefertigt und vor Ort montiert. Standardmässig beinhalten die Stationen<br />
<strong>im</strong> wesentlichen folgende Funktionsgruppen:<br />
• Dampfübergabestation<br />
• Kondensatstrecke<br />
• Wärmeübertrager mit Sicherheitstechnik<br />
• Heizkreis(e)<br />
• Trinkwassererwärmung(en)<br />
• Regelungstechnik<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
23
Abbildung 2.3: Dampfübergabestation<br />
Sicherheitsdruckbegrenzer<br />
Füllstandschalter<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
Durchgangsventil mit SF<br />
Schmutzfänger<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Wärmetauscher<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Thermometer<br />
Anschluss Druckhaltung<br />
Sicherheitstemperaturwächter/<br />
Regler/Begrenzer<br />
Kugelhahn<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Temperaturfühler<br />
24<br />
2.2.2. Dampfübergabestation<br />
Der prinzipielle Aufbau der Dampfeingangsstrecke ist in der Abbildung (Abbildung 2.3:<br />
Dampfübergabestation) dargestellt.<br />
Der Pr<strong>im</strong>äranschluss an das Dampfnetz erfolgt über Absperrarmaturen absperrbar, so<br />
dass zu Wartungs-, Einstell- bzw. Reparaturarbeiten die Anlage ohne grossen Aufwand<br />
vom Netz getrennt werden kann. Weiter Bauteile sind ein Rohrfedermanometer<br />
zur Anzeige des statischen Vorlaufdrucks, ein Thermometer zur Vorlauftemperaturanzeige,<br />
ein Schmutzfilter, ein Durchgangsventil sowie bei Bedarf ein Niveauschalter.<br />
Als Dampfeingangsventil kommen in Abhängigkeit der anliegenden Dampfparameter<br />
unterschiedliche Geräte zum Einsatz. Liegen relativ geringe Dampfdrücke vor, dann<br />
wird als Dampfeingangsventil ein Durchgangsventil mit geprüfter Sicherheitsfunktion<br />
eingesetzt. Dieses hat keinerlei Regelfunktionen, sondern nur die Aufgabe, bei Auslösen<br />
einer Sicherheitseinrichtung oder bei Versorgungsspannungsausfall stromlos zu<br />
schliessen und somit die Dampfzufuhr zu unterbrechen.<br />
Bei höheren Dampfdrücken muss dieser vor der Station oder in der Station am<br />
Dampfeingangsventil gemindert werden. In der Station wird ein Druckminderventil<br />
und ein Durchgangsventil mit Sicherheitsfunktion oder kombiniertes Ventil eingesetzt.<br />
Kondensatstrecke<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Sicherheitsfunktion<br />
max max<br />
min
Abbildung 2.4: Ausstattungsvariante für<br />
Kondensatstrecken<br />
Volumenstromregler mit Motorstellventil<br />
und Stellantrieb<br />
Kondensatanschluss<br />
Rückschlagventil<br />
Kondensatkontroller<br />
Schmutzfänger<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Thermometer<br />
Kugelhahn<br />
Temperaturfühler<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
2.2.3. Kondensatstrecke<br />
Der Aufbau bzw. Ausrüstungsgrad der Kondensatstrecke ist abhängig von den technischen<br />
Parametern <strong>im</strong> Dampfnetz und der Art und Weise der Kondensatrückförderung.<br />
Den Grundaufbau zeigt die Abbildung 2.4. Am Kondensataustritt des Wärmeübertragers<br />
wird mittels Temperaturfühler die Kondensataustrittstemperatur erfasst.<br />
Das Kondensatventil dient zur Sekundärvorlauftemperaturregelung.<br />
Der Temperaturfühler am Kondensatausgang realisiert eine Kondensattemperaturbegrenzung,<br />
so dass eine Kondensatauskühlung erzwungen werden kann und das Eindringen<br />
von Dampf in die Kondensatleitung verhindert wird, da bei Temperaturerhöhung<br />
am Kondensattemperaturfühler das Kondensatventil schliesst und somit wieder<br />
Kondensat angestaut wird. Das Kondensatventil ist ein kombinierter Volumenstromregler<br />
mit elektrischem Stellantrieb. Es hat den Vorteil, dass es Differenzdruckschwankungen<br />
keinen Einfluss auf das Regelverhalten haben. Weiterhin kann ein<br />
max<strong>im</strong>aler Kondensatvolumenstrom eingestellt werden, wodurch eine Leistungsbegrenzung<br />
realisiert wird. In der Kondensatstrecke befinden sich noch ein Schmutzfilter,<br />
ein Kondensatkontroller, eine Rückschlagarmatur, ein Rohrfedermanometer, ein<br />
Thermometer, eine Füll- und Entleerungsarmatur sowie eine Absperrarmatur.<br />
2.2.4. Wärmeübertrager mit Sicherheitstechnik<br />
Als Wärmeübertrager kommen in <strong>Hoval</strong> Dampfstationen vorrangig stehende Rohrbündelwärmeübertrager<br />
mit Edelstahlrohrbündel zum Einsatz. Die Regelung der<br />
Sekundärvorlauftemperatur erfolgt mittels des Regelventils in der Kondensatstrecke.<br />
Dabei erfasst der Sekundärvorlauftemperaturfühler den Temperaturistwert, und der<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
25
26<br />
Ventilstellantrieb erhält dann über die Regelung die notwendigen Stell<strong>im</strong>pulse zum<br />
Ausregeln der Sekundärtemperatur. Dadurch steigt oder fällt der Kondensatstand <strong>im</strong><br />
Wärmeübertrager. Die effektive Kondensationsfläche für den Dampf wird verändert.<br />
Je nach Kondensatstand kann dadurch mehr oder weniger Dampf kondensieren. Bei<br />
Nullbedarf wird die Heizfläche völlig überflutet und die Dampfkondensation wird unterbunden.<br />
Bei Volllast ist der grösste Teil der Wärmeübertragungsfläche frei und steht<br />
für die Übergabe der Kondensationswärme zur Verfügung. Ein gewisser Teil der Wärmeübertragungsfläche<br />
bleibt jedoch noch der Wärmeübergabe zwischen Kondensat<br />
und Sekundärrücklaufwasser vorbehalten. Der Wärmeübertrager ist entsprechend<br />
d<strong>im</strong>ensioniert, damit die geforderte Kondensattemperatur erreicht wird. Der Kondensattemperaturfühler<br />
erfasst die Kondensattemperatur.<br />
In Abhängigkeit des eingesetzten Reglerfabrikats ist somit eine feste oder auch gleitende<br />
Kondensattemperaturbegrenzung möglich. Der Stellantrieb des Ventils ist mit<br />
einer Sicherheitsfunktion ausgerüstet, auf welche die Sicherheitseinrichtungen wirken.<br />
Bei Auslösung einer Sicherheitseinrichtung oder auch bei Netzspannungsausfall<br />
schliesst der Stellantrieb das Ventil stromlos gegen den vollen Systemdruck.<br />
Die sicherheitstechnische Ausrüstung wird entsprechend den Forderungen in der DIN<br />
4747-1 und <strong>AG</strong>FW-Arbeitsblatt FW519 realisiert. Grundsätzlich ist ein Temperaturregler,<br />
ein Sicherheitsventil, ein Anschluss zur Druckabsicherung, ein Rohrfedermanometer<br />
sowie ein Füll-und Entleerungshahn vorhanden. Sicherheitstemperaturwächter,<br />
Sicherheitstemperatur- begrenzer, Druckwächter und/oder -begrenzer und Entspannungstöpfe<br />
werden für die zutreffenden Einsatzfälle oder auf Kundenwunsch eingesetzt.<br />
In Sonderfällen kann der Stellantrieb des Kondensatventils ohne Sicherheitsfunktion<br />
ausgeführt werden.<br />
2.2.5. Sekundärmodule<br />
Die Module „Heizkreise“ und „Trinkwassererwärmung“ werden ausführlich in Kapitel<br />
1.4 und Kapitel 1.5 beschrieben.<br />
2.3. Kondensatrückförderanlagen<br />
2.3.1. Allgemeine Erläuterungen<br />
Dampfnetze werden mit recht unterschiedlichen Drücken betrieben. Objektbezogen<br />
weisen sie oft sowohl in der Dampfleitung als auch in der Kondensatleitung grössere<br />
Druckschwankungen während des Betriebes auf, so dass für die Anlagenauslegung<br />
jeweils ein Max<strong>im</strong>al- und Min<strong>im</strong>alwert zu berücksichtigen ist. Um die Voraussetzung<br />
für das Nachströmen des Dampfes zu sichern, muss das anfallende Kondensat aus<br />
der Wärmeübertrageranlage abströmen können. Ist die Bedingung<br />
PDa min = ?PAnl + PKo max<br />
erfüllt, kann unter Berücksichtigung der Stationsdruckverluste (?PAnl) mit dem min<strong>im</strong>alen<br />
Dampfnetzdruck (PDa min) das Kondensat aus der Station über die Dampf- und<br />
Kondensatstrecke gegen einen max<strong>im</strong>alen Kondensatnetzdruck (PKo max) abströmen.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Abbildung 2.5: Kondensatsammel und<br />
-rückförderanlage<br />
Sicherheitsventil<br />
federbelastet<br />
Manometer mit<br />
Absperrventil<br />
Niveauschalter EIN/AUS<br />
Druckminderventil<br />
Volumenstrombegrenzer<br />
Umwälzpumpe<br />
Kugelhahn<br />
Thermometer<br />
Rückschlagventil<br />
Entleerung-Entlüftung<br />
Ist die Bedingung stets oder zeitlich begrenzt nicht erfüllt, muss eine Kondensatrückförderanlage<br />
eingesetzt werden<br />
2.3.2. Kondensatsammel und -rückförderanlage<br />
Wie in Bild 2.5 dargestellt, ist die Kondensatsammel und -rückförderanlage standardmässig<br />
als geschlossene Anlage ausgeführt. Das anfallende Kondensat wird in einen<br />
Kondensatsammelbehälter eingeleitet. Im Behälter wird, durch einen Dampfdruckminderer<br />
geregelt, ein Dampfpolster aufgelastet und durch das Sicherheitsventil<br />
abgesichert. Über den Behälterfüllstand „Ein“ und „Aus“ wird die Kondensatpumpe<br />
gesteuert.<br />
Die Anlage ist auch als offene Anlage lieferbar wobei der Dampfdruckminderer und<br />
das Sicherheitsventil entfallen. Stattdessen ist am Kondensatsammelbehälter ein<br />
Wrasenleitungsanschluss. Die Wrasenleitung muss bauseits ins Freie verlegt werden<br />
und garantiert eine gefahrenfreie Ableitung des Wrasendampfes.<br />
Die Förderhöhe der Kondensatpumpe muss <strong>im</strong> ungünstigsten Fall den Druck bis auf<br />
den max<strong>im</strong>alen Kondensatnetzdruck erhöhen. Wenn während dem Abpumpvorgang<br />
ein grosser Druckabfall <strong>im</strong> Kondensatnetz möglich ist, muss durch die Anordnung<br />
einer Drosselarmatur auf der Druckseite der Kondensatpumpe vermieden werden,<br />
dass die Fördermenge zu gross wird und die Pumpe ausserhalb ihrer Kennlinie arbeitet<br />
und dadurch beschädigt wird. Die Kondensatsammel und -rückförderanlage kann<br />
mit einer zweiten Kondensatpumpe mit Stör- und Zwangsumschaltung ausgestattet<br />
werden.<br />
Dampf<br />
Kondensataustritt<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Kondensatbehälter<br />
Kondensateintritt<br />
27
Abbildung 2.6: Funktionsprinzip der<br />
<strong>Hoval</strong> | KOND<br />
28<br />
Volumenstromregler<br />
mit Motorstelleventil und<br />
Stellantrieb<br />
Kondensatpumpe<br />
Membranausdehnungsgefäss<br />
Rückschlagventil<br />
2.3.3. Kondensatrückförderanlage<br />
2.3.3.1. Beschreibung des Verfahrens<br />
Wie in der Abbildung 2.6 dargestellt, strömt das anfallende Kondensat in ein<br />
Membranausdehnungsgefäss ein, wenn in der Kondensatleitung der Gegendruck P3<br />
soweit ansteigt, dass ein Abströmen nicht mehr möglich ist und das Rückschlagventil<br />
geschlossen hat. Das Stickstoffpolster <strong>im</strong> Ausdehnungsgefäss wird durch den Füllvorgang<br />
kompr<strong>im</strong>iert und der Behälterdruck P2 steigt langsam an.<br />
Fällt während des Füllvorgangs <strong>im</strong> Kondensatnetz der Druck P3 unter den Behälterdruck<br />
P2 ab, strömt das Kondensat durch die Entspannung des Stickstoffpolsters ins<br />
Kondensatnetz, ohne dazu Pumpenenergie aufzuwenden.<br />
Kondensataustritt<br />
Mit steigendem Behälterdruck P2 fällt der Differenzdruck P2 - P1 über das Kondensatventil<br />
ab. Bevor die Mengenbegrenzung der Regelarmatur beeinflusst wird, schaltet<br />
die Kondensatpumpe ein und der Behälterinhalt wird abgepumpt. Damit steigt der Differenzdruck<br />
P2 - P1 über das Kondensatventil wieder an und der Füllvorgang des<br />
Behälters kann erneut beginnen. Der Differenzdruckregler hält trotz der unterschiedlichen<br />
Behälterdrücke P2 und der Schwankungen des Dampfdruckes P1 und des Kondensatdruckes<br />
P3 <strong>im</strong> Fernwärmenetz für das Kondensatventil den Differenzdruck konstant.<br />
Die Kondensatrückförderanlage ist geeignet, die erforderlichen Komponenten<br />
in der Station zu integrieren oder separat auf einem Montagerahmen montiert als<br />
autark arbeitende Anlage an vorhandene Wärmeübertrageranlagen anzuschliessen.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Abbildung 2.7: Kondensatstrecke mit<br />
<strong>Hoval</strong> | KOND<br />
Druckwächter<br />
Volumenstromregler<br />
mit Motorstelleventil und<br />
Stellantrieb<br />
Kondensatpumpe<br />
Membranausdehnungsgefäss<br />
Rückschlagventil<br />
Kugelhahn<br />
Gegenüber den konventionellen Kondensatrückförderanlagen hat die <strong>Hoval</strong> | KOND<br />
folgende Vorteile:<br />
• Bei kurzzeitigen Druckschwankungen <strong>im</strong> Ferndampfnetz ist die Kondensatrückförderung<br />
ohne Elektroenergie möglich.<br />
• Durch die Integration der Anlagenkomponenten in die Fernwärme-Kompaktstation<br />
und die Nutzung der vorhandenen Regelung werden Kosten eingespart.<br />
2.3.3.2. Kondensatstrecke <strong>im</strong> Übergabemodul integriert<br />
Die Abbildung 2.7 zeigt, wie in der Kondensatstrecke des Übergabemoduls zwischen<br />
dem Regelventil und dem Rückschlagventil zusätzlich eine drehzahlgeregelte Kondensatpumpe<br />
und der Anschluss für das Membranausdehnungsgefäss angeordnet<br />
werden.<br />
Weiterhin werden für die Steuerung und Drehzahlopt<strong>im</strong>ierung der Kondansatpumpe<br />
drei Druckmesssensoren angeordnet:<br />
• Dampfnetzdruck P1<br />
• Behälterdruck P2<br />
• Kondensatnetzdruck P3<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
Warmwasser<br />
Zirkulation<br />
Kaltwasser<br />
29
Abbildung 2.8: <strong>Hoval</strong> | KOND als autarke<br />
Anlage<br />
30<br />
Druckwächter<br />
DifferenzdruckschalterDifferenzdruckregler<br />
Kondensatpumpe<br />
Membranausdehnungsgefäss<br />
Rückschlagventil<br />
Kugelhahn<br />
Aus den Messwerten und der intern verwendeten Wärmeübertragerleistung werden in<br />
der Speicher Programmierbaren Steuerung SPS der Wärmeübertrageranlage die<br />
Signalwerte für folgende Funktionen berechnet:<br />
• Differenzdruck zwischen Dampfnetzdruck P1 und Behälterdruck P2 zu klein –<br />
Kondensatpumpe „EIN“<br />
• Behälterdruck P2 zu klein Kondensatpumpe „AUS“<br />
• Differenzdruck zwischen Kondensatnetzdruck P3 und Behälterdruck P3 und<br />
momentane Wärmeübertragungsleistung externe Drehzahlvorgabe<br />
2.3.3.3. Kondensatstrecke als autarke Anlage<br />
Die <strong>Hoval</strong> | KOND ist standardmässig, wie in der Abbildung 2.8 dargestellt, an der<br />
Eintrittsleitung beginnend mit einer Absperrarmatur, einem Differenzdruckregler, einer<br />
drehzahlgeregelten Kondensatpumpe, einem Rückschlagventil und am Kondensataustritt<br />
endend mit einer Absperrarmatur ausgerüstet. Die Plus<strong>im</strong>pulsleitung des Differenzdruckreglers<br />
muss an die Dampfleitung angeschlossen werden. Das Membranausdehnungsgefäss<br />
ist entsprechend seiner Grösse für Wandaufhängung oder<br />
Fussbodenaufstellung vorgesehen und auf der Saugseite der Kondensatpumpe angeschlossen.<br />
Kondensataustritt<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen
Abbildung 2.9: Anschlussbeispiel<br />
<strong>Hoval</strong> | KOND<br />
Für die Pumpensteuerung ist ein Differenzdruckschalter mit den Messstellen Behälterdruck<br />
P2 und Dampfleitung P1 , ein Druckschalter auf der Saugseite der Kondensatpumpe<br />
als Behälterdruck P2 und ein elektronischer Differenzdruckgeber mit den<br />
Messstellen Kondensatnetzdruck P3 und Behälterdruck P2 versehen und mit einem<br />
Kleinschaltschrank verdrahtet.<br />
Die Abbildung 2.9 zeigt schematisch, dass an der Eingangsleitung wahlweise ein oder<br />
mehrere geregelte Kondensatanschlüsse erfolgen können. Für alle Kondensatanschlüsse<br />
wird der gleiche Differenzdruck zwischen dem Dampfnetzdruck P1 und<br />
Behälterdruck P2 eingeregelt und als Arbeitsbereich zur Verfügung gestellt. Bei<br />
ungünstigen Fernwärmenetzdrücken wird der Differenzdruck durch den Einsatz der<br />
Kondensatpumpe gewährleistet.<br />
<strong>Hoval</strong> l KOND<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
Planungsunterlagen<br />
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Abbildung: PUR-Isolierkörper<br />
Beispiel <strong>Hoval</strong> Trans Therm Comfort<br />
Abbildung: Isolierteile nach erfolgter<br />
Anpassung<br />
Beispiel <strong>Hoval</strong> Trans Therm CAD<br />
32<br />
3. Wärmedämmung<br />
3.1. PUR-Isolierkörper<br />
Die PUR-Isolierkörper bestehen aus wärmebeständigem, FCKW-freiem,<br />
geschlossenzelligen Hartschaumstoff. Alle Formteile werden aus zwei Halbschalen<br />
zusammengesetzt, welche die zu isolierenden Armaturen und Rohrleitungen vollständig<br />
umschliessen. Die Halbschalen werden bei der Montage mittels selbstrastenden<br />
Edelstahl-Federspangen als wieder lösbare Verbindung fixiert. Demontage und Montage<br />
ist deshalb beliebig oft möglich, ohne Schäden an den Isolierkörpern zu hinterlassen.<br />
Geschlossenzelliger PUR-Schaum ist absolut wasserabweisend. Be<strong>im</strong> Auftreten von<br />
Leckagen in Rohrverbindungen oder Armaturen treten selbst kleine Flüssigkeitsmengen<br />
sofort aus der Isolierung aus und können frühzeitig erkannt werden.<br />
3.1.1. Verarbeitung und Montage<br />
• einfache Bearbeitung (Sägen mittels Bandsäge, Lochkreissäge usw.)<br />
• anpassbar an Rohrverläufe und Einbaugegebenheiten von Armaturen auf<br />
kleinem Raum<br />
• einfache Demontage der Wärmedämmung zum Schutz vor Beschädigung bei<br />
Transport und Montage von Komplettgeräten(z.B. Fernwärmestationen) möglich<br />
• wenige Grundmodule können universell eingesetzt werden<br />
• Die Nachrüstung von Armaturen in bestehende Anlagen<br />
(z.B. Thermometer, Temperaturfühler, Manometer, Entleerungen oder Entlüftungen<br />
ist bei <strong>Hoval</strong>-Isolierkörpern einfach und schnell möglich.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
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3.1.2. Technische Daten<br />
Material Polyurethan schwarz / wassergetriebener PUR-Schaum / FCKW-frei<br />
Spez. Raumgewicht 55-60 kg/m 3<br />
Wärmeleitfähigkeit 0,029 W/mK<br />
Anwendungstemperatur bis 130 °C<br />
Nennweiten DN 15 bis DN 125<br />
Brandschutzklasse B2 nach DIN 4102<br />
3.2. Wärmedämmung mit Mineralwolldämmstoffen<br />
Mineralwolldämmstoffe werden <strong>im</strong> Bereich der Industrie und Haustechnik verwendet.<br />
Neben den PUR Isolierkörpern nutzt <strong>Hoval</strong> dieses Material zur Wärmedämmung von<br />
Fernwärmestationen. Dabei werden ausschliesslich hochwertige Dämmstoffe aus<br />
Glaswolle und Steinwolle mit geprüftem Gütesiegel eingesetzt.<br />
Anwendungsbereiche<br />
Wärme- und Schalldämmung von Heizungs- und Warmwasserrohrleitungen nach<br />
EnEv bei Betriebstemperaturen bis 250 °C<br />
• nicht brennbar A1 nach DIN 4102 Teil 1<br />
• Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/mK<br />
• Oberfläche ausverzinktes Stahlblech, Aluminiumblech, Edelstahlblech oder<br />
PVC-Folie<br />
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4. Service und Wartung<br />
4.1. <strong>Hoval</strong> Service-Kompetenz durch geschulte Profis<br />
• Betreuung der Kunden während der Durchführung des Projektes<br />
• Inbetriebnahme und Einfahrbetrieb errichteter Fernwärmestationen<br />
• Betreuung während der Gewährleistungszeit und darüber hinaus durch unsere<br />
• Störungsdienst für Heizungs- und Reglungstechnik<br />
• Wartung von Fernwärmestationen auf Basis abgeschlossener Wartungsverträge<br />
• Ersatzteilservice (Lieferung von Ersatzeilen bei Lagervorhaltung innerhalb von<br />
24h möglich)<br />
• Auftragsabwicklung und Koordinierung erfolgt über die Kundendienstzentrale<br />
Für Wartung und Störungsbehebung steht Ihnen unser versierter Kundendienst zur<br />
Verfügung. Rund um die Uhr. 365 Tage <strong>im</strong> Jahr.<br />
<strong>Hoval</strong> Service 0848 848 464<br />
4.2. Wartung und Instandhaltung<br />
4.2.1. Wartungsarbeitem<br />
Bei der Durchführung von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind die Vorschriften<br />
und Hinweise in den Bedienungs- und Wartungsanleitungen von <strong>Hoval</strong>-Produkten<br />
zu beachten. Weiterhin sind gesonderte Wartungsvorschriften, gegebenenfalls auch<br />
gesonderte Wartungszyklen von Baugruppen der jeweiligen Feldgerätehersteller bindend.<br />
Zu einer regelmässigen Wartung gehören unter anderem:<br />
• Sichtkontrolle auf mechanische Beschädigungen und Korrosion<br />
• die Überprüfung der Anlagenparameter (z.B. Betriebsdrücke, Temperaturen Füllstände<br />
usw.)<br />
• die Überprüfung der Sicherheitseinrichtungen auf Funktionstüchtigkeit<br />
(Sicherheitstemperaturwächter / -begrenzer; Sicherheitsdruckbegrenzer; Sicherheitsventil<br />
usw.)<br />
• Kontrolle von Filtereinrichtungen<br />
• Kontrolle der Reglerparameter, insbesondere der Funktionstüchtigkeit der automatischen<br />
Reglerfunktionen<br />
(Mischer-, Pumpen und Ventillaufzwang usw.)<br />
• die Überprüfung von Schraubverbindungen auf festen Sitz<br />
• die Überprüfung der elektrischen Klemmverbindungen auf festen Sitz und Korrosion<br />
• die Überprüfung der elektrischen Schutzmassnahmen<br />
• die Reinigung der Räumlichkeiten<br />
Soll die Gesamtanlage oder nur die Station entleert werden, so ist vorher die Station<br />
elektrisch frei zu schalten und gegen unbefugtes Zuschalten zu sichern (das Trockenlaufen<br />
der Pumpen ist unbedingt zu verhindern).<br />
Bei Arbeiten an der elektrischen Anlage in der Station sind die einschlägigen DIN- und<br />
VDE-Vorschriften sowie die zutreffenden Unfallverhütungsvorschriften be<strong>im</strong> Arbeiten<br />
an elektrischen Anlagen zu beachten, und entsprechende Massnahmen vorzusehen.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
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Durchgeführte Wartungs- bzw. Kontrollarbeiten sind zu dokumentieren und die schriftlichen<br />
Nachweise an geeigneter Stelle <strong>im</strong> Stationsraum oder be<strong>im</strong> Anlagenbetreiber<br />
zu deponieren. Bei Anforderung des <strong>Hoval</strong>-Werkskundendienstes sind die Wartungsund<br />
Stationsunterlagen dem Monteur bei Bedarf zur Einsichtnahme zur Verfügung zu<br />
stellen. Werden bei Störungen an der Station Fehlerursachen festgestellt, die auf fehlende<br />
oder falsch durchgeführte Wartungsarbeiten zurückzuführen sind, können<br />
Gewährleistungsansprüche nicht anerkannt werden.<br />
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5. Fernwärmebegriffe<br />
Nahwärme<br />
Nahwärme ist eine Art der Wärmeversorgung, bei der die Erzeugung der Wärme<br />
unmittelbar vor Ort, häufig in den zu beheizenden Objekten selbst oder aber in deren<br />
unmittelbarer Nähe stattfindet.<br />
Fernwärme (FW)<br />
Bei der Fernwärme ist die erzeugte Wärme häufig ein Koppelprodukt bei der Erzeugung<br />
von elektrischer Energie und wird über ein mehr oder weniger verzweigtes<br />
Fernwärmenetz an die Wärmenutzer herangeführt.<br />
Anschlussleistung ist die Leistung, die be<strong>im</strong> Wärmeversorgungsunternehmen<br />
bestellt wird.<br />
Unterstation<br />
Die Unterstation versorgt begrenzte Gebiete in einem Sekundärnetz mit Fernwärme.<br />
Der Anschluss kann direkt oder indirekt erfolgen. Es können Temperaturen, Drücke<br />
und Fahrweise verändert werden. Dadurch entstehen neue Netzparameter die als<br />
separates Netzgebiet ausgewiesen werden.<br />
Hausstation<br />
Die Hausstation besteht aus der Übergabestation und der Hauszentrale. Die Hausstation<br />
kann für den direkten oder den indirekten Anschluss konzipiert werden. Übergabestation<br />
und Hauszentrale können baulich getrennt oder in einer Einheit als Kompaktstation<br />
angeordnet sein. Ferner können mehrere Komponenten in Baugruppen<br />
zusammengefasst werden.<br />
Kompaktstation<br />
Die Kompaktstation enthält sowohl die Übergabestation wie auch die Hauszentrale<br />
und bei Bedarf auch die Komponenten der Trinkwassererwärmung (TWE- System).<br />
Kompaktstationen werden montagefertig angeliefert und müssen vor Ort nur noch mit<br />
den Versorgungsleitungen des Fernwärmenetzes und der Hausanlage sowie dem<br />
elektrischen Versorgungsnetz verbunden werden.<br />
Wohnungsstation<br />
Die Wohnungsstation enthält die Komponenten zur wohnungsweisen Bereitstellung<br />
von Raumwärme und Trinkwarmwasser.<br />
Direkter Anschluss<br />
Die Hausanlage wird vom Heizwasser aus dem Fernwärmenetz durchströmt.<br />
Indirekter Anschluss<br />
Das Heizwasser der Hausanlage ist durch einen Wärmeübertrager vom Fernwärmenetz<br />
getrennt. Be<strong>im</strong> indirekten Anschluss erhält man einen pr<strong>im</strong>ären und einen sekundären<br />
Kreis.<br />
Pr<strong>im</strong>ärkreis<br />
Den vom Heizwasser des Fernwärmenetzes durchströmten Anlagenteil bezeichnet<br />
man als Pr<strong>im</strong>ärkreis.<br />
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Sekundärkreis<br />
Den vom Heizwasser der Hausanlage durchströmten Anlagenteil bezeichnet man als<br />
Sekundärkreis.<br />
Wärmeübertrager<br />
Durch einen Wärmeübertrager wird das Heizwasser des Fernwärmenetzes vom Heizwasser<br />
der Hausanlage hydraulisch getrennt.<br />
Übergabestation<br />
Die Übergabestation ist das Bindeglied zwischen der Hausanschlussleitung und der<br />
Hauszentrale. Sie dient dazu, die Wärme best<strong>im</strong>mungsgemäss, z.B. hinsichtlich<br />
Druck, Temperatur und Volumenstrom, an die Hauszentrale zu übergeben.<br />
Hauszentrale<br />
Die Hauszentrale ist das Bindeglied zwischen der Übergabestation und der Hausanlage.<br />
Sie dient der Anpassung der Wärmelieferung an die Hausanlage, z.B. hinsichtlich<br />
Druck, Temperatur und Volumenstrom.<br />
Hausanlage<br />
Die Hausanlage besteht aus dem Rohrleitungssystem ab der Hauszentrale, den Heizflächen<br />
sowie den zugehörigen Absperr-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen. Be<strong>im</strong><br />
direkten Anschluss müssen die Hausanlagenteile den in der Hausstation gewählten<br />
Druck- und Temperaturbedingungen genügen. Be<strong>im</strong> indirekten Anschluss unterliegen<br />
alle Anlagenteile den Betriebsbedingungen der Hausanlage. Sie müssen für die<br />
gewählten Druck- und Temperaturbedingungen geeignet sein.<br />
Sicherheitstechnische Ausrüstung von Hausstationen<br />
Die sicherheitstechnische Ausrüstung von Hausstationen besteht <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
aus Vorrichtungen zum Erkennen von Druck und Temperatur sowie Einrichtungen zu<br />
deren Begrenzung.<br />
Sicherheitsabsperrventil (SAV) mit Druckminderer<br />
Ein Sicherheitsabsperrventil (SAV) mit Druckminderer ist eine Armatur oder Einrichtung,<br />
die durch selbsttätiges Schliessen die Überschreitung eines vorbest<strong>im</strong>mten Überdruckes<br />
verhindert und nach einer Druckabsenkung wieder selbsttätig öffnet. Es hat<br />
Druckwächterfunktion und muss bei einem Schaden an der Regelmembrane das Gerät<br />
schliessen oder durch eine geeignete Einrichtung einen sicheren Betrieb weiterhin<br />
gewährleisten.<br />
Sicherheitsüberströmventil (SÜV)<br />
Ein Sicherheitsüberströmventil (SÜV) ist eine Armatur oder Einrichtung, die durch<br />
selbsttätiges Öffnen die Überschreitung eines vorbest<strong>im</strong>mten Überdruckes verhindert<br />
und nach einer Druckabsenkung wieder selbsttätig schliesst. Es hat Druckwächterfunktion<br />
und muss bei einem Schaden an der Regelmembrane das Gerät öffnen oder<br />
durch eine geeignete Einrichtung einen sicheren Betrieb weiterhin gewährleisten.<br />
Sicherheitsventil (SV)<br />
Ein Sicherheitsventil (SV) ist eine Armatur oder Einrichtung, die durch selbsttätiges<br />
Öffnen zur Atmosphäre die Überschreitung eines vorbest<strong>im</strong>mten Überdruckes verhin-<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
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dert und nach einer Druckabsenkung wieder selbsttätig schliesst. Es hat Druckwächterfunktion<br />
und muss bei einem Federbruch das Gerät öffnen – es darf unter keinen<br />
Umständen schliessen.<br />
Temperaturregler (TR)<br />
Ein Temperaturregler(TR) misst die zu regelnde Temperatur, vergleicht diese mit dem<br />
vorgegebenen Sollwert und beeinflusst den Istwert <strong>im</strong> Sinne einer Angleichung an<br />
den Sollwert.<br />
Schutz-Temperaturwächter [alt: Sicherheitstemperaturwächter] (STW)<br />
Ein Schutz-Temperaturwächter (STW) ist eine Temperaturbegrenzungseinrichtung,<br />
die dafür vorgesehen ist, die Temperatur in der Hausanlage unterhalb eines höchstzulässigen<br />
Wertes zu halten. Nach dem Ansprechen erfolgt eine selbsttätige Rückstellung,<br />
wenn die Fühlertemperatur um den Betrag der Schaltdifferenz unter den eingestellten<br />
Grenzwert abgesunken ist. Ein Schutz-Temperaturwächter (STW) ist ein<br />
Temperaturwächter (TW) mit erweiterter Sicherheit. Temperaturbegrenzungseinrichtungen<br />
mit erweiterter Sicherheit führen be<strong>im</strong> Auftreten eines internen Fehlers zur<br />
Abschaltung bzw. Begrenzung der Temperatur.<br />
Schutz-Temperaturbegrenzer [alt: Sicherheitstemperaturbegrenzer] (STB)<br />
Ein Schutz-Temperaturbegrenzer (STB) ist eine Temperatur-Begrenzungseinrichtung,<br />
die dafür vorgesehen ist, die Temperatur in der Hausanlage unterhalb eines höchstzulässigen<br />
Wertes zu halten. Nach dem Ansprechen erfolgt keine selbsttätige Rückstellung,<br />
wenn die Fühlertemperatur um den Betrag der Schaltdifferenz unter den eingestellten<br />
Grenzwert abgesunken ist. Der Schutz-Temperaturbegrenzer (STB) muss<br />
nach dem Auslösen vor Ort quittiert werden<br />
Trinkwassererwärmung Bei der Trinkwassererwärmung handelt es sich um die<br />
Erwärmung von Kaltwasser.<br />
Kaltwasser (Trinkwasser) Kaltwasser ist frisches Wasser in Trinkwasserqualität.<br />
Trinkwarmwasser Trinkwarmwasser ist erwärmtes Kaltwasser.<br />
Durchflusssystem<br />
System zur Trinkwassererwärmung. Kaltwasser durchströmt bei Trinkwarmwasserbedarf<br />
einen Wärmeübertrager und wird dabei auf die gewünschte Trinkwarmwassertemperatur<br />
erwärmt.<br />
Speichersystem<br />
System zur Trinkwassererwärmung. Kaltwasser in einem Speicher wird über einen<br />
innenliegenden Wärmeübertrager auf die gewünschte Trinkwarmwassertemperatur<br />
erwärmt und gespeichert.<br />
Speicherladesystem<br />
System zur Trinkwassererwärmung. Kaltwasser wird über einen externen Wärmeübertrager<br />
auf die gewünschte Trinkwarmwassertemperatur erwärmt und über eine<br />
Pumpe in einen Speicher geladen.<br />
<strong>Hoval</strong> Fernwärme-Übergabestation<br />
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10/2011