HUGENOTTEN - Reformiert online
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Die Gesellschaft beschließt und führt dieses durch:<br />
Am gleichen Tag bedankt man sich persönlich, und heute beschließt man,<br />
die beiden Kelche in einem Koffer zu verstauen und sie künftig darin aufzubewahren.<br />
Nach der Wohltäterin Wünschen sollen sie nach dem Gebet<br />
übergeben werden.<br />
Jacques Berard, Pasteur<br />
Paul Conturiet, ancien Gilles André, ancien<br />
Alexandre Piclat, ancien Jean Privat, ancien<br />
André Ponet, ancien“<br />
Man darf vermuten, dass zwischen Mutter und Tochter eine sehr enge Beziehung<br />
bestand, aber auch zum Schwiegersohn Jean Privat. Sie lebten<br />
alle tief verwurzelt in ihrem hugenottischen Glauben und ihrer Tradition.<br />
Was bewog Magdelaine zu dieser hochherzigen Schenkung? War es<br />
übergroße Freude in Erwartung des ersten Enkelkindes? War es Dankbarkeit<br />
für Familienglück? Möglicherweise lebte die Witwe mit im Privat-Haus.<br />
War es ein Bittgeschenk, Gott möge die schwangere Tochter beschützen?<br />
Oder diente sie als Aufbauhilfe für die junge Gemeinde?<br />
Renée Privat brachte ihre Erstgeborene am 21.2.1737 zur Welt und gab ihr<br />
den Vornamen der Mutter Magdelaine Josephine Privat.<br />
Renée Privat starb am 17.7.1756 in Offenbach und Jean Privat folgte ihr<br />
am 7.2.1760 im Alter von 80 Jahren. Sein Bruder Anthoine in Friedrichsdorf<br />
wurde ebenfalls 80 Jahre alt.<br />
Als 1974 einer der beiden Kelche zu Boden fiel, gab man ihn zwecks Reparatur<br />
in die Hände eines Juweliers, welcher kurz darauf in Konkurs ging<br />
und den Kelch verschwinden ließ. 1981 tauchte er bei einem Wiesbadener<br />
Auktionshaus auf, welches die Französisch-<strong>Reformiert</strong>e Gemeinde in<br />
Offenbach telefonisch verständigte. Heute befindet sich der Kelch wieder<br />
im Besitz der Kirchengemeinde.<br />
Gerne hätten wir etwas zum Schicksal der neun Mädchen erfahren. Da das<br />
Frankfurter Stadtarchiv nicht weiterhelfen konnte, wurde mit der Französisch-<strong>Reformiert</strong>en<br />
Gemeinde Frankfurt Verbindung aufgenommen. Denn<br />
nur dort bestand noch Aussicht auf erfolgreiche Recherchen. Da jedoch<br />
deren Kirchenbücher aus jener Zeit im 2. Weltkrieg bei einem<br />
Bombenangriff auf Frankfurt verbrannt sind, muss dieses Kapitel wohl<br />
geschlossen werden.<br />
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