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EDVARD MUNCH ERNST LUDWIG KIRCHNER - Galerie Thomas

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links: Ernst Ludwig Kirchner Der Trinker, Selbstbildnis<br />

1915, Öl auf Leinwand, Gordon 428<br />

Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg<br />

Mitte: Edvard Munch, Selbstporträt mit Zigarre<br />

1908/09 (siehe S. 80)<br />

rechts: ‘Eine liebende Dame – sie liebt Tabak’<br />

Karikatur in der Zeitschrift ‘Vikingen’<br />

am 12. Oktober 1895 anläßlich einer Ausstellung<br />

in der <strong>Galerie</strong> Blomqvist in Kristiania.<br />

„Mein Weg hat entlang einem Abgrund, einer bodenlosen<br />

Tiefe geführt. Ich habe von Stein zu Stein springen<br />

müssen. Ab und zu habe ich den Pfad verlassen,<br />

habe mich in das Menschengewimmel im Leben gestürzt.<br />

Aber immer musste ich wieder zurück auf den<br />

Weg entlang dem Abgrund. Dem Weg muss ich folgen,<br />

bis ich in die Tiefe stürze. Die Lebensangst hat<br />

mich begleitet, solange ich mich erinnern kann,“ 1<br />

notiert Munch. Kaum ein Künstler hat sich derart intensiv<br />

und schonungslos mit seiner eigenen Person auseinander -<br />

gesetzt und verweist sowohl in buchstäblichen als auch<br />

zahlreichen allegorischen Selbstbildnissen auf die<br />

autobiographischen Verflechtungen seines Œuvres.<br />

1895 porträtiert er sich in dem berühmten Selbstbildnis<br />

mit Zigarette als „Inbegriff des modernen Künstlers“ 2<br />

und schuf zugleich die Lithographie Selbstporträt (mit<br />

Knochenarm) als Sinnbild des symbolischen Selbst -<br />

bildnisses. Sein Konterfei taucht körperlos aus einer<br />

76<br />

tiefschwarzen Fläche auf. Gleich einer Gedenktafel für<br />

einen Verstorbenen verewigte der Künstler ursprünglich<br />

seinen Namen mit Jahresangabe am oberen Bildrand<br />

in Blockbuch staben und schloss die Bildfläche nach<br />

unten mit einem skelettierten Unterarm ab.<br />

Nach seiner Schussverletzung 1902 führte er in den<br />

Jahren seiner schweren Krise in einer Reihe von<br />

Selbstporträts seine Verletzlichkeit vor, die er durch<br />

den Verlust eines Fingergliedes schmerzlich erfahren<br />

hatte. In einem Brief an Jappe Nilssen schreibt Munch<br />

am 12. November 1908: „Es sind ja Wunden aus<br />

Norwegen – die mir das Leben zu einer Art Hölle gemacht<br />

haben.“ Während Munch in Deutschland der<br />

künstlerische Durchbruch gelingt, spiegeln seine Selbstporträts<br />

eine sich durch Alkoholabhängigkeit und psychische<br />

Probleme zunehmend verschärfende tiefe Krise<br />

wider. Nach einem schweren Nervenzusammenbruch<br />

in Kopenhagen 1908 ließ er sich in die Nervenklinik

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