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EDVARD MUNCH ERNST LUDWIG KIRCHNER - Galerie Thomas

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Edvard Munch Zum Walde I<br />

1897, Holzschnitt, Woll 112<br />

der Durchlässigkeit auf die Holzmaserung und dem<br />

Belassen von Walzspuren des Farbauftrags.<br />

Dabei erweiterte Munch seine druckgraphischen<br />

Ex perimente mit Farbe, Form und Kombinatorik durch<br />

unterschiedliche Einfärbungen ungeteilter Holzstöcke,<br />

verschiedenfarbige Papiere als akzentuierte Farbtöne<br />

des Papiers bis hin zur Verwendung von Papierschab -<br />

lonen, zusätzlichen Linoleumplatten, der Kombination<br />

mit anderen Drucktechniken, wie auch mittels<br />

Hand kolorierungen. 40<br />

Kirchner setzte sich seit seinen künstlerischen Anfängen<br />

mit dem Holzschnitt auseinander. 41 Sein umfangreiches<br />

graphisches Schaffen betont dessen Bedeutung für den<br />

Künstler: „Nirgends lernt man einen Künstler besser<br />

kennen als in seiner Graphik.“ 42 Der Holzschnitt war für<br />

Kirchner „die graphischste aller graphischen Techniken“<br />

43 , die zu seinen Hauptausdrucksmitteln zählte.<br />

„Vom reinen Flächenstil, der noch Anklänge an den<br />

Jugendstil verrät und die Holzstruktur wie bei Munch in<br />

die Gestaltung einbezog, gelangte er allmählich zu<br />

einer verfeinerten Mitteilungsform.“ 44<br />

31<br />

Ernst Ludwig Kirchner Wettertannen<br />

1919, Holzschnitt, Dube 392<br />

Die Gegenüberstellung von Munchs und Kirchners unterschiedlichen<br />

Farbvarianten ihrer Holzschnitte zeigen<br />

Parallelen und deutliche Unterschiede. In Munchs Zum<br />

Walde I (oben links) von 1897 geht ein sich umarmendes<br />

Paar dicht aneinander gedrückt auf einen Wald<br />

gleich einer undurchdringbaren Wand zu. Die vom<br />

Betrachter abgewendeten Rückenfiguren scheinen zu<br />

einer gemeinsamen Form vereinigt. Der Mann in dunklem<br />

Anzug ist mit feinen Ritzungen konturiert, während<br />

der scheinbar nackte Körper der Frau mit flächenhaften<br />

Aussparungen herausgearbeitet ist. Eine Umrisslinie unterhalb<br />

ihrer Füße verweist jedoch auf den Gewandsaum<br />

eines völlig durchsichtigen Kleides, dessen<br />

Transparenz ein Wechselspiel zwischen Entblößen<br />

und potentiellem Bedecken initiiert.<br />

Zugleich schafft Munch durch den Helldunkel-Kontrast der<br />

Körper ein farbliches Gegensatzverhältnis der Geschlechter,<br />

deren völlige Verschmelzung unmöglich scheint.<br />

Dem gegenüber stehen in Kirchners Wettertannen<br />

von 1919 (oben rechts) zwei menschliche Gestalten, die<br />

wie kleine Schatten unterhalb der riesenhaften Bäume

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