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EDVARD MUNCH ERNST LUDWIG KIRCHNER - Galerie Thomas

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Salomé Southern Hemisphere 1982, Mischtechnik auf Leinwand, Sammlung <strong>Thomas</strong><br />

Unebenheiten und Dellen übersäten Holzklotz gezogen<br />

wurde. Die Künstlergeneration, die ihren Durchbruch in<br />

den Siebzigern hatte – zu ihr gehören Jörg Immendorf<br />

und Georg Baselitz – interessierte sich wieder verstärkt<br />

für den Holzschnitt (S.113 links). Baselitz’ Anleihen bei<br />

Munch zeigen sich in seinen aggressiven Figuren, der<br />

melancholischen Atmosphäre seiner Gemälde und<br />

Drucke sowie den fein strukturierten Oberflächen und<br />

organischen Formen; seine Holzskulpturen sind ganz offensichtlich<br />

dem Einfluss Munchs zu verdanken. A. R.<br />

Penck hin gegen geht an seine Zeichnungen, Gemälde<br />

und Skulpturen eher systematisch und konzeptuell<br />

heran, auch wenn sein Stil mehr mit dem figurativen<br />

Expressionismus gemein hat.<br />

Die ‘Neuen Wilden’ waren ein Nebenprodukt des<br />

studentischen Milieus, das in den Siebzigerjahren rund<br />

um die Vorlesungen Karl Horst Hödickes entstanden<br />

war. Von den Künstlern dieser Gruppe, die damals<br />

international kaum Beachtung fanden, sind Rainer Fetting<br />

(S.113 rechts), Helmut Middendorf, Salomé (oben),<br />

Luciano Castelli und Elvira Bach in unserem Kontext am<br />

interessantesten. Ihre vielfältigen Bezugnahmen auf<br />

115<br />

Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel brachten<br />

diese wesentlich älteren Künstler zurück in das öffent -<br />

liche Bewusstsein. Die Neuen Wilden fanden ihre bevorzugten<br />

Motive häufig in ihrer geschlechtlichen<br />

Identität und der Hektik des Großstadtlebens. Eine der<br />

unabhängigen Stimmen außerhalb des in Berlin ansässigen<br />

Künstler zirkels war Gustav Kluge, dessen Kunst sowohl<br />

stilistisch als auch ikonographisch von den Werken<br />

Munchs und Francis Bacons inspiriert ist. Die italienischen<br />

Transavantgardisten wurden ungefähr zur gleichen<br />

Zeit populär, jedoch mit ausgefeilter und klassisch<br />

orientierter Figuration, auch wenn Francesco Clemente<br />

in diesem Punkt eine Ausnahme darstellt. Clemente besuchte<br />

1982 eine Ausstellung mit Werken Munchs und<br />

nahm noch im selben Jahr ein Holzschnittprojekt in Angriff,<br />

bei dem die Oberflächenstruktur des Materials Teil<br />

des Drucks war. Der Einfluss des internationalen Expressionismus<br />

wurde durch den Dänen Per Kirkeby noch verstärkt,<br />

der 1987 ein Buch über Munch veröffentlichte.<br />

Der analytisch veranlagte Kirkeby sublimiert die expressionistische<br />

Tradition und bringt auf seinen Gemälden,<br />

die in erster Linie Naturmotive darstellen, klassische und<br />

romantische Impulse ins Gleichgewicht.

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