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EDVARD MUNCH ERNST LUDWIG KIRCHNER - Galerie Thomas

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Andy Warhol Madonna und Selbstbildnis nach Munch 1984, Siebdruck<br />

der Tradition des figurativen Expressionismus verhaftet.<br />

Etablierte Expressionisten wie Oscar Kokoschka hatten<br />

großen Einfluss auf die englische Kunst, während Max<br />

Beckmann in den USA eine ähnliche Rolle spielte. Erich<br />

Heckel lehrte bis 1955 in Karlsruhe und Emil Noldes<br />

Ungemalte Bilder symbolisierten für viele den Sieg der<br />

Kunst über Unterdrückung und Zensur. Ernst Wilhelm<br />

Nay, Bruno Krauskopf und Rolf Nesch zählen zu jenen<br />

deutschen Künstlern, die ab den Dreißigerjahren in<br />

Norwegen lebten und arbeiteten. Francis Bacon, der<br />

zeitweise in Deutschland wohnte, unter anderem 1930<br />

in Berlin, entwickelte in der Nachkriegszeit eine ganz<br />

eigene Form des Expressionismus, die Elemente des<br />

Surrealismus einschloss.<br />

Viele junge deutsche Künstler fanden durch Karl Otto<br />

Götz und seine Beziehung zur Künstlergruppe CoBrA<br />

zum Expressionismus zurück. Götz, der als Wehrmachtssoldat<br />

von 1941 bis 1945 in Norwegen stationiert war,<br />

war das einzige deutsche Mitglied von CoBrA, was<br />

neben den Situationisten auch Helmut Sturm, Heimrad<br />

Prem, Hans Peter Zimmer und Lothar Fischer inspirierte –<br />

jene Künstler, die 1958 die Gruppe SPUR gründeten,<br />

114<br />

zu der später auch Hans Matthäus Bachmayer hinzustieß.<br />

Die Künstlergeneration, die in den Fünfzigern und<br />

Sechzigern zur Reife gelangte, experimentierte ausgiebig<br />

mit Materialien und Techniken, widmete sich der<br />

Selbstbeobachtung und erkundete die dramatischen<br />

Aspekte figurativer Medien. Diese Experimentierfreude<br />

speiste sich aus den Prinzipien, die auch den kreativen<br />

Prozessen Munchs und Kirchners zugrunde lagen. Asger<br />

Jorn machte skandinavische, niederländische, belgische,<br />

französische und deutsche Künstler, die sich mit<br />

dieser experimentellen Tradition identifizierten, mit einer<br />

Lebensphilosophie bekannt, die auf der dialektischen<br />

Beziehung zwischen Leben und Tod basiert.<br />

Jorns Anklänge an den Frühexpressionismus und sein<br />

Interesse am nordischen Mystizismus wurden durch<br />

Joseph Beuys verstärkt. Beuys’ Schüler Anselm Kiefer<br />

nahm Munchs Verwendung der physischen Eigen -<br />

schaften der Intaglioplatte als integraler Bestandteil zum<br />

Ausgangspunkt und hauchte so dem Holzschnitt neues<br />

Leben ein. Kiefer nutzt die Maserung und die einzigartige<br />

Struktur des Holzes in ähnlicher Weise wie Munch<br />

bei seinem Holzschnitt Der Kuss, der von einem mit

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