EDVARD MUNCH ERNST LUDWIG KIRCHNER - Galerie Thomas
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Georg Baselitz Big Night<br />
2008/10, Holzschnitt<br />
Grand Canyon, Island und Nordnorwegen Elemente<br />
dieser Tradition auf.<br />
Munch zählte zu Jim Dines künstlerischen Vorbildern, was<br />
diesem die Loslösung von der auf dem traditionellen Pop-<br />
Art-Repertoire basierenden Ikonographie erleichterte; außerdem<br />
inspirierte Munch ihn dazu, mit Holzschnitten zu<br />
arbeiten (S.112 rechts). Ab 1975 orientierten Dines Werke<br />
sich unmittelbar an Munchs Einsatz einer Laubsäge und<br />
an seiner Praxis, jedes einzelne Teil des Holzschnitts wie<br />
in einem Puzzle einzufärben. Jasper Johns fertigte eine<br />
Werkreihe unter dem Titel ‘Between the Clock and the<br />
Bed’ (S.116), in der er Munchs Gemälde Selbstportrait.<br />
Zwischen Uhr und Bett (S.117) aus dem Jahr 1940 paraphrasiert.<br />
Johns’ Lithographie einer Kaffeekanne mit Bleistiften<br />
gefüllt und vorne einem blutigen Arm, ist von<br />
Munchs Selbstbildnis (mit Knochenarm) inspiriert, einer<br />
Litho graphie mit einem skelettierten Arm im Vordergrund.<br />
In den Werken Warhols ist der Einfluss Munchs sowohl<br />
in ikonographischer als auch in technischer Hinsicht<br />
erkennbar. Warhol besuchte das Munch-Museum 1973<br />
113<br />
Rainer Fetting Mann und Axt<br />
1984, Öl und Holz auf Leinwand, Sammlung <strong>Thomas</strong><br />
und sein Interesse an Munch erwachte erneut, als die<br />
New Yorker Galleri Bellman 1983 eine Munch-Aus -<br />
stellung organisierte. Warhol erhielt damals von der<br />
<strong>Galerie</strong> den Auftrag, drei von Munchs berühmten Motiven<br />
in Gemälden neu zu bearbeiten: Selbstbildnis mit<br />
Knochenarm, Madonna – Die Brosche – Eva Mudocci<br />
und Madonna. Warhol schuf insgesamt 15 Gemälde<br />
und plante eine Graphikserie, die auf Grundlage dieser<br />
Motive entstehen sollte. Obwohl Probeabzüge (S.114)<br />
existieren, wurde die Serie niemals fertiggestellt. Die<br />
Tatsache, dass Warhol sich Munch’schen Themen widmete,<br />
lässt sich durchaus als Anerkennung des Stellenwertes<br />
dieser Werke als Ikonen der Popkultur und als<br />
Beispiel für postmoderne ‘Appropriation Art’ sehen. Außerdem<br />
zeigte er damit eine Form der Wertschätzung<br />
für Munchs Verwendung unterschiedlicher Materialien.<br />
Der Einfluss des deutschen und nordischen<br />
Expressionismus nach dem Krieg<br />
Viele Künstler, die schon vor 1933 tätig waren und bis<br />
in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein Werke<br />
schufen, blieben in ihrer Malerei auch nach dem Krieg