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mixed reality adventures - artecLab - Universität Bremen

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ICH BIN MEINE EIGENE WELT<br />

2 Vielen Dank an Peter König für<br />

das diesbezügliche anregende<br />

Gespräch während des MIRA-<br />

Symposiums.<br />

70<br />

Zwei Duelle mit Gunslinger<br />

Freizeitgestaltung und für viele ist es wichtig, auch in<br />

diesem Bereich „in“ zu sein.<br />

Was also tun mit den so erzeugten und unerfüllten<br />

Wünschen und Begierden? Die Antwort der modernen<br />

Gesellschaft ist klar: Wir finden eine technische Lösung<br />

für dieses Problem. Technik erleichtert uns in vielfältiger<br />

Weise den Arbeitsalltag – wer von uns ist nicht dankbar<br />

für die Erfindung der Waschmaschine? Autos als wahre<br />

Zaubermaschinen beschleunigen uns zu ungeahntem<br />

Tempo. Wir kommen damit nicht nur überall hin, sondern<br />

das Auto selbst wird zur Wohlfühl-Welt. Es ist Transportmittel,<br />

Lebensraum, Schutzschild und Ausdruckssymbol<br />

in einem. „Jede Maschine ist eine Wunschmaschine, eine<br />

Angstmaschine oder beides zusammen“, schreibt Peter<br />

Krieg (1990, S.44) im Begleitbuch zur Videoausgabe<br />

seiner eindrucksvollen dokumentarischen Provokation<br />

MASCHINENTRÄUME (1988).<br />

Der Mensch entwickelt sich selbst durch neue technische<br />

Erfindungen. „(…) und indem er dann die Maschine<br />

perfektioniert, perfektioniert er sich selbst: mit dem<br />

Fernrohr kann er besser sehen, mit dem Auto kann er<br />

schneller oder komfortabler fahren“ (Bammé et al. 1983,<br />

S.17). Liegt es dann vor diesem Hintergrund nicht nahe<br />

darüber nachzudenken, auch die menschliche Phantasie<br />

zu technisieren?<br />

Schon immer haben uns Medien jeglicher Art – Bücher,<br />

Bilder, Filme – bei der Entwicklung unserer Träume und<br />

Sehnsüchte geholfen. Wenn wir ein Buch lesen, projizieren<br />

wir etwas in das Gelesene hinein. Es entsteht etwas<br />

in unserem Kopf. Sind es Bilder, die in dem Text vorgegeben<br />

sind? Sind es Bilder, die von uns selbst kommen?<br />

Sind es wirklich Bilder – oder sind es nur Beschreibungen<br />

oder Ideen von Bildern? 2 Das, was wir an Wünschen<br />

oder Sehnsüchten im Zusammenhang mit Medien erleben<br />

oder aus Medien präsentiert bekommen: sind das unsere<br />

Träume? Oder sind es Träume, zu denen wir gelockt oder<br />

verführt werden? Sind es Einladungen – ähnlich dem,<br />

was auf der Bühne im Theater passiert? Oder sind es<br />

vorgegebene Drehbücher, die wir nur noch abarbeiten<br />

dürfen?<br />

MIT LEIB UND SEELE HINEIN INS ABENTEUER!<br />

Kehren wir nun wieder zurück zu dem mit unzähligen<br />

humanoiden Robotern ausgestatteten Freizeitpark<br />

WESTWORLD. Stürzen wir uns als aktiv handelnde Person<br />

in ein wirkliches Abenteuer: Der „Wilde Westen“ ruft…<br />

In einem originalgetreu wirkenden Saloon<br />

unterhalten sich zwei junge Männer, die erstmals<br />

den Vergnügungspark besuchen. Der<br />

eine beklagt sich gerade bei seinem Freund,<br />

wie seltsam er sich vorkäme, kostümiert in solch einer<br />

Kulisse zu stehen, als er von hinten angerempelt wird.<br />

Der schwarz gekleidete Revolverheld Gunslinger (Yul<br />

Brynner) geht weiter an die Bar, als wäre nichts gewesen.<br />

Der Freund des solcherart Gestoßenen drängt ihn,<br />

sich zu wehren und den Kampf zu suchen – es kommt<br />

zum Duell. Der Schwarzgekleidete stellt sich in Position<br />

und sagt mit sonorer Stimmer: „Your move…“<br />

– beide ziehen, Gunslinger fällt – von Kugeln durchsiebt<br />

– blutüberströmt nach hinten, dann wird sein lebloser<br />

Körper aus dem Saloon herausgeschleppt. Die beiden

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